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Halloween

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Fotos: StockFood/Paul Williams, Jennifer Davick<br />

sie vom Speiseplan der Mittelmeervölker<br />

verdrängt. Zuvor jedoch war sie die Armeleutespeise<br />

schlechthin gewesen, ein<br />

Grundnahrungsmittel, das zu Suppe,<br />

Mehl und Kuchen verarbeitet wurde,<br />

Fleischgerichten mehr Biss gab und das<br />

Mastvieh nährte.<br />

Erst im vergangenen Jahrhundert verhalfen<br />

Feinschmecker und Kultur gutschützer<br />

der alten Frucht zu neuem Glanz.<br />

Kastanien wälder wurden auf geforstet,<br />

und als Nahrungsmittel feierten Marroni<br />

ein Revival. Der kulinarische Einsatz der<br />

Kastanie hat sich jedoch stark verändert:<br />

Aus dem «Brot des kleinen Mannes» ist<br />

eine Delikatesse geworden. Heute steht<br />

nicht mehr die nährende Funktion der<br />

Frucht im Vor dergrund, sondern ihr unvergleichbarer<br />

Geschmack.<br />

Kulinarischer Alleskönner<br />

Ihre Renaissance erlebt die Kastanie in<br />

der gehobenen Küche – als feine Beilage,<br />

die das Aroma ihrer Begleiter nicht konkurriert,<br />

sondern geschmacklich unterstreicht.<br />

Köche füllen Reh- und Entenkeulen<br />

mit Marroni, rösten die Frucht zum<br />

knusprigen Mantel für beste Fleischstücke,<br />

dünsten sie und reichen sie zu Fisch oder<br />

kreieren damit feinste Aufstriche, Senf,<br />

Suppen, Desserts und Terrinen. Zur<br />

Ernte zeit im Herbst herrscht aber nicht<br />

nur in der Küche, sondern auch in Konditoreien,<br />

Getreidemühlen und Brau ereien<br />

Hochbetrieb. Denn die Kastanie ist wahrlich<br />

in aller Munde – und das Re pertoire<br />

ihrer erweiterten Ver wen dungs möglichkeiten<br />

unerschöpflich: ein Marron glacé<br />

zum Kaffee, duftendes Kastanienbrot zum<br />

Frühstück, frisch gezapftes Marroni-Bier<br />

für zwischendurch und als Absacker –<br />

genau: ein Glas Kastanienlikör.<br />

Manche Wunderwirkung<br />

Das Beste an der Kastanie ist, dass sie<br />

nicht nur schmeckt, sondern uns auch<br />

bonviva 10/2013<br />

KARTOFFEL-MARRONI-SÜPPCHEN<br />

MIT BALSAMICO-MARRONI<br />

Zutaten (6 bis 8 Portionen)<br />

1 Stück Schalotte, gross<br />

100 g Stangensellerie<br />

400 g Kartoffeln, mehligkochend<br />

1 Esslöffel Butter (1)<br />

1 l Hühnerbouillon oder Gemüsebouillon<br />

300 g Marroni, tiefgekühlt, angetaut<br />

25 g Zucker<br />

1 Teelöffel Butter (2)<br />

1 dl Marsala<br />

3 Esslöffel Balsamicoessig<br />

2,5 dl Rahm<br />

1 Bund Schnittlauch<br />

Salz, schwarzer Pfeffer, aus der Mühle<br />

Zubereitung<br />

Die Schalotte schälen und fein<br />

hacken. Den Stangensellerie rüsten,<br />

in Rädchen schneiden. Die Kartoffeln<br />

schälen und klein würfeln.<br />

Die Butter (1) erhitzen. Schalotte<br />

und Stangensellerie darin 2–3<br />

Minuten andünsten. Die Kartoffeln,<br />

die Bouillon sowie die Hälfte der<br />

Marroni beifügen. Alles zugedeckt<br />

20–25 Minuten weichkochen.<br />

Inzwischen die restlichen Marroni in<br />

Würfel schneiden.<br />

Den Zucker zu hellbraunem Caramel<br />

schmelzen. Die Butter (2) darin<br />

aufschäumen lassen, dann mit dem<br />

Marsala und dem Balsamicoessig<br />

guttut. Marroni enthalten nebst vielen<br />

B-Vitaminen und Magnesium nämlich<br />

besonders viel Kalium, das hilft, den<br />

Blutdruck zu senken, wenn er bei Stress<br />

in die Höhe schnellt. Es gibt also viele<br />

gute Gründe, sich jetzt in der Küche ans<br />

Werk zu machen – en Guete!<br />

Spezielle Utensilien zur Zubereitung von Marroni<br />

finden Sie auf Seite 22 und unter<br />

www.credit-suise.com/praemienwelt<br />

Kulinarik<br />

19<br />

ablöschen. So lange kochen lassen,<br />

bis sich der Caramel aufgelöst hat.<br />

Die Marroniwürfel hineingeben und<br />

alles unter gelegentlichem Durchrütteln<br />

der Pfanne – nicht rühren,<br />

sonst zerfallen die Marroni! – leicht<br />

sirupartig einkochen lassen. Warm<br />

halten.<br />

Den Rahm steifschlagen und<br />

kühl stellen. Den Schnittlauch in<br />

Röllchen schneiden.<br />

Die Suppe mit dem Stabmixer fein<br />

pürieren. Wenn nötig leicht verdünnen.<br />

Gut die Hälfte des Schlagrahms<br />

mit dem Stabmixer unterrühren.<br />

Die Suppe mit Salz und<br />

Pfeffer abschmecken.<br />

Die Suppe anrichten. Je 1 gehäuften<br />

Esslöffel vom restlichen Rahm<br />

daraufsetzen, etwas Balsamico-<br />

Marroni darübergeben und mit<br />

Schnittlauch bestreuen.<br />

Quelle: www.wildeisen.ch<br />

Virginia Nolan schreibt als<br />

freie Journalistin über kulinarische<br />

Themen in Schweizer Medien.

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