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Herbersteins nicht eingestanden Abhängigkeit von Johann Fabri ...

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ell religiös indifferenter (so die Meinung Günther Stökls) Humanist und Politiker<br />

hatte Herberstein allen Grund, sich an das ihm dargebotene Vademecum<br />

zu halten. Aus seinem Text läßt sich erkennen, daß <strong>Fabri</strong>s Darlegungen für<br />

Herberstein erkenntnisleitend gewesen sind, mag er bekräftigende oder widerlegende<br />

Antworten darauf vorgefunden haben. Selbstverständlich sind die<br />

Präzisierungen <strong>Herbersteins</strong>, seien es Anzahl und Namen der Bischofssitze,<br />

#<br />

<strong>Fabri</strong> gliedert seine Darlegungen über die russische Orthodoxie wie folgt<br />

1. Episcoporum auctoritas (Mönchtum, Klöster)<br />

2. Sacerdotium (Priesterehe etc.)<br />

3. Sacramente - Eucharistie<br />

- Taufe<br />

- (Beschneidung, Idololatrie)<br />

- Konfirmation<br />

- Ehe und Dispens<br />

- Beichte, Buße, Absolution<br />

- Fasten<br />

- Gebet<br />

4. Bilderverehrung, Almosen, Wallfahrt u.ä.<br />

5. Ablaß, letzte Ölung<br />

6. Bildungseinrichtungen, Bücher, Heilige, Festtage<br />

7. Unionsfrage<br />

Diese Punkte sind <strong>nicht</strong> allzu konsequent geschieden, überdies sind sie <strong>von</strong><br />

ständiger Kulturkritik durchzogen, in welcher Dr. <strong>Johann</strong> <strong>Fabri</strong> dem verdorbenen<br />

Deutschen Reich das fromme, geradezu frühchristliche Rußland gegenüberstellt.<br />

Die Andreas-Legende ist es, die Vlas Ignat'ev dem deutschen Theologen<br />

erzählt hat: In dem hier vorauszusetzenden Gesprächszusammenhang<br />

(<strong>Fabri</strong>: Wo nimmt das russische Christentum seinen Anfang?) ist sie die<br />

prächtigste Autonomie- und Gleichrangigkeitsthese. <strong>Fabri</strong> entwickelt <strong>von</strong> diesem<br />

Ausgangspunkt her ein durchgehendes Motiv, daß nämlich die Russen<br />

diesem apostolischen Glauben bis in die Gegenwart treu geblieben seien, vor<br />

allem den sieben ökumenischen Konzilien <strong>nicht</strong>s mehr hinzugefügt hätten.<br />

Herberstein hat offensichtlich daraufhin nach der Andreaslegende gefragt und<br />

im Zusammenhang der Taufgeschichte den passenden Text erhalten. Daß<br />

ihm die Frage <strong>Fabri</strong>s noch im Ohr klang, sieht man an wörtlichen Zitaten:

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