Stereoselektivität enzymatischer Reaktionen - funnycreature.de
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Biochemisches<br />
Fortgeschrittenenpraktikum<br />
Versuch Nummer F-01:<br />
StereoselektivitÝt <strong>enzymatischer</strong><br />
<strong>Reaktionen</strong> (EC 1.14.18.1)<br />
Gruppe C<br />
Sven Enterlein<br />
108 097 236 174<br />
Parastoo Nasrollahza<strong>de</strong>h<br />
108 096 245 894
Versuch Nummer F-01 01 BC-Fortgeschrittenenpraktikum<br />
Glie<strong>de</strong>rung:<br />
I. Einleitung............................................................................................................ 2<br />
a) Stereochemie.............................................................................................................. 2<br />
b) <strong>Stereoselektivität</strong> biochemischer <strong>Reaktionen</strong> .............................................................. 2<br />
c) Das Enzym: EC 1.14.18.1........................................................................................... 3<br />
a) Enzymkinetik............................................................................................................... 3<br />
II. Bestimmung <strong>de</strong>r Tyrosinasekonzentration...................................................... 4<br />
a) Versuchsziele, Aufgaben............................................................................................. 4<br />
b) Versuchsdurchführung ................................................................................................ 4<br />
c) Messergebnisse.......................................................................................................... 5<br />
II. Bestimmung <strong>de</strong>r geeigneten Tyrosinasekonzentration .................................. 5<br />
d) Versuchsziele, Aufgaben............................................................................................. 5<br />
e) Versuchsdurchführung ................................................................................................ 5<br />
f) Messergebnisse.......................................................................................................... 5<br />
III. Bestimmung <strong>de</strong>r kinetischen Parameter .......................................................... 6<br />
g) Versuchsziele, Aufgaben............................................................................................. 6<br />
h) Versuchsdurchführung ................................................................................................ 6<br />
i) Messergebnisse und Beobachtungen ......................................................................... 7<br />
j) Auswertung und Diskussion ........................................................................................ 8<br />
- 1 -
Versuch Nummer F-01 01 BC-Fortgeschrittenenpraktikum<br />
I. Einleitung<br />
(2 R ) - Butanol<br />
(2 S ) - Butanol<br />
a) Stereochemie<br />
Unter <strong>de</strong>m Begriff <strong>de</strong>r Stereochemie versteht man <strong>de</strong>n Verlauf von chemischen <strong>Reaktionen</strong>,<br />
die durch die räumliche Struktur <strong>de</strong>r Moleküle beeinflusst wird. Es gibt Moleküle,<br />
die sich nicht mit ihrem Spiegelbild zur Deckung bringen lassen; solche Moleküle nennt<br />
man chiral. Zwei chirale Moleküle bil<strong>de</strong>n ein Enantiomerenpaar. In allen chemischen und<br />
physikalischen Eigenschaften stimmen sie überein, ausgenommen die <strong>Reaktionen</strong> mit<br />
H3C<br />
H 3C<br />
HO<br />
CH 2<br />
C H<br />
HO<br />
CH 2<br />
CH 3<br />
CH 3<br />
C H<br />
Abb. I-1: Die CAHN-INGOLD-<br />
PRELOG Regel zur Bestimmung<br />
<strong>de</strong>r abs. Konfiguration<br />
am Beispiel <strong>de</strong>s 2-Butanols 1 .<br />
1 Quelle: CD Römpp Chemie Lexikon, Version 1.0<br />
- 2 -<br />
ebenfalls chiralen Molekülen (auch Lösungsmitteln!) und <strong>de</strong>r<br />
Wechselwirkung mit polarisiertem Licht. Unterschei<strong>de</strong>n sich<br />
die Moleküle aber in <strong>de</strong>r Position ihrer Substituenten, so han<strong>de</strong>lt<br />
es sich um Diastereomere, die unterschiedliche Eigenschaften<br />
besitzen.<br />
Chemische <strong>Reaktionen</strong>, die bevorzugt mit einem <strong>de</strong>r Enantiomere<br />
ablaufen, nennt man enantioselektiv. Entsteht bei einer Reaktion<br />
eines von mehreren möglichen Stereoisomeren, so heißt<br />
die Reaktion stereoselektiv.<br />
Für manche Moleküle gibt es eine Art Zwischenstufe: Wenn<br />
durch Substitution o<strong>de</strong>r Addition eines Restes an ein achirales<br />
Molekül ein chirales entsteht, so nennt man das Edukt prochiral.<br />
Um zwischen <strong>de</strong>n zwei möglichen chiralen Formen eines Moleküls<br />
unterschei<strong>de</strong>n zu können, <strong>de</strong>finierten CAHN, INGOLD und<br />
PRELOG die absoluten Konfigurationen. Zur Bestimmung erhalten<br />
die Substituenten <strong>de</strong>s Chiralitätszentrums Prioritäten, die zunächst <strong>de</strong> Ordnungszahlen<br />
entsprechen. Ein Beispiel zeigt Abb. I-1. Diese Regeln gelten auch z.B. für die Bezeichnung<br />
<strong>de</strong>r Aminosäuren.<br />
b) <strong>Stereoselektivität</strong> biochemischer <strong>Reaktionen</strong><br />
In biologischen Prozessen sind immer Moleküle beteiligt, die eine feste räumliche Anordnung<br />
ihrer Atome besitzen. Bei Enzymen bspw. ist die katalytische Aktivität allein<br />
auf die exakte Stellung <strong>de</strong>r Aminosäurereste zurückzuführen. Enzyme sind daher immer<br />
chiral. Beson<strong>de</strong>rs wichtig ist <strong>de</strong>r Aufbau <strong>de</strong>s reaktiven Zentrums. Bei Enzymen ist<br />
dies <strong>de</strong>r Ort <strong>de</strong>r eigentlichen Katalyse. Dort können entwe<strong>de</strong>r Ribonukleinsäuren o<strong>de</strong>r<br />
Aminosäurereste die <strong>Reaktionen</strong> steuern. Aufgrund <strong>de</strong>r festgelegten Struktur ist die Selektivität<br />
meistens sehr hoch (es gibt aber auch „tolerante“ Enzyme). Als Substrate<br />
kommen bevorzugt (o<strong>de</strong>r ausschließlich) solche in Frage, die ebenfalls eine bestimmte<br />
räumliche Struktur besitzen. Als einfachstes Mo<strong>de</strong>ll dient das Schlüssel-Schloss Prinzip.<br />
Oft geht jedoch eine konformative Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Enzyms mit <strong>de</strong>r Bindung<br />
einher; diesen Vorgang nennt man induced fit.<br />
Es ist also nicht erstaunlich, dass unterschiedliche Stereoisomere unterschiedliche<br />
Bindungseigenschaften besitzen. In unserem Versuch soll<br />
die Kinetik <strong>de</strong>r enantiomeren Verbindungen L und D-DOPA (3-(3,4-<br />
Dihydroxyphenyl)-alanin) (Abb. I-2) sowie <strong>de</strong>ren Racemat D,L-DOPA<br />
untersucht wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Enantiomer mit <strong>de</strong>r höheren Aktivität nennt man Eutomer, das mit<br />
<strong>de</strong>r geringeren Distamer. Das Verhältnis <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n wird eudismisches Verhältnis und <strong>de</strong>ssen<br />
Logarithmus eudismischer In<strong>de</strong>x genannt.<br />
HO<br />
HO<br />
H<br />
COO<br />
-<br />
*<br />
+<br />
H3N Abb. I-2: Strukturformel von<br />
DOPA. Das Chiralitätszentrum<br />
ist mit einem Sternchen<br />
* gekennzeichnet.
Versuch Nummer F-01 01 BC-Fortgeschrittenenpraktikum<br />
c) Das Enzym: EC 1.14.18.1<br />
Das für <strong>de</strong>n Versuch verwen<strong>de</strong>te Enzym ist in die Hauptklasse <strong>de</strong>r Oxidoreduktasen eingeteilt.<br />
Es katalysiert also Redoxreaktionen. Es han<strong>de</strong>lt sich um eine Tyrosinase, die zwei<br />
<strong>Reaktionen</strong> katalysieren kann, und daher auch zwei unterschiedliche Bezeichnungen erhalten<br />
hat.<br />
1. Catecholoxidase (EC 1.10.3.1): 1,2-Benzendioal:O2-Oxidoredutase<br />
R<br />
OH<br />
OH<br />
+ O 2<br />
O<br />
O<br />
- 3 -<br />
R<br />
+ 2 H 2O<br />
2. Monophenolmonooxygenase (1.14.18.1): DOPA:O2-Oxidoreduktase:<br />
OH<br />
+<br />
OH<br />
OH<br />
+ O 2<br />
O<br />
R1 R2 R1 R2 OH<br />
OH<br />
+<br />
O<br />
+ H 2O<br />
Weitere Merkmale und Eigenschaften <strong>de</strong>s Enzyms sind im Folgen<strong>de</strong>n beschrieben. Ein<br />
interessantes Merkmal ist, dass das Kupfer-Ion keinem Valenzwechsel unterliegt, wie es<br />
in vielen an<strong>de</strong>ren metallhaltigen Oxidoreduktasen <strong>de</strong>r Fall ist. Für die Größe <strong>de</strong>s Enzyms<br />
liegen unterschiedlich Angaben vor, die von 125 kD bis 128 kD reichen. Transfe-<br />
2<br />
riert man das Enzym mit 128 kD von einem 10 − −3<br />
M Phosphatpuffer in einen 5×<br />
10 M,<br />
so nimmt die Molekülmasse auf 119 kD ab. Die Tyrosinase liegt als Tetramer aus vier<br />
+<br />
Untereinheiten vor, von <strong>de</strong>nen je<strong>de</strong> 32 kD schwer ist und ein gebun<strong>de</strong>nes CuO enthält.<br />
Der Nachweis <strong>de</strong>r enzymatischen Aktivität erfolgt über die Reduktion von DOPA zu<br />
DOPAchrom, das eine maximale Absorption bei 475 nm aufweist:<br />
HO<br />
HO<br />
H<br />
COO<br />
-<br />
*<br />
+<br />
H3N DOPA DOPAchrom<br />
O<br />
O<br />
NH + CO 2<br />
a) Enzymkinetik<br />
Klassischerweise erfolgt die Auswertung kinetischer Parameter über die MICHAELIS-<br />
MENTEN Gleichung:<br />
k 1<br />
k 3<br />
vmax<br />
⋅[S]<br />
E + S ES E + P v =<br />
Gl. 1<br />
k2 K M + [S]<br />
Ein weiterer wichtiger Parameter ist die katalytische Konstante k cat ; sie ist <strong>de</strong>finiert als<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Reaktionsschritte, die eine Bindungsstelle <strong>de</strong>s Enzyms pro Zeiteinheit katalysiert.<br />
Deshalb heißt sie auch Wechselzahl o<strong>de</strong>r turnover number.<br />
vmax<br />
k cat =<br />
[E]<br />
T<br />
Im einfachsten Fall <strong>de</strong>r MICHAELIS-MENTEN Gleichung ist k cat = k 3 , ansonsten sind zusätzliche<br />
Informationen notwendig. Die bei<strong>de</strong>n Parameter vmax und K M einzeln betrachtet<br />
vmax sind kein Maß für die katalytische Aktivität (Affinität), wohl aber <strong>de</strong>ren Quotient<br />
K M
Versuch Nummer F-01 01 BC-Fortgeschrittenenpraktikum<br />
V<br />
v max<br />
k cat<br />
und damit auch das Verhältnis <strong>de</strong>r Wechselzahl zur MICHAELIS-Konstanten . In un-<br />
K M<br />
vmax serem Fall nähern wir die kat. Konstante durch <strong>de</strong>n Ausdruck an.<br />
K M<br />
Enzyme können häufig mehr als ein Substrat bin<strong>de</strong>n, was zur Konkurrenz <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />
Substrate führt. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Inhibition, da<br />
das Enzym verän<strong>de</strong>rte Kinetiken aufweist. Mögliche Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Auftragung<br />
von V gegen [S] sind im folgen<strong>de</strong>n abgebil<strong>de</strong>t.<br />
V-Effekt<br />
L<br />
D<br />
[S]<br />
V<br />
v max<br />
a<br />
K-Effekt<br />
b<br />
- 4 -<br />
[S]<br />
V<br />
v max<br />
V/K-Effekt<br />
Je nach Problemstellung ist es günstig, an<strong>de</strong>re Auftragungen zu wählen. Übliche Gleichungen<br />
sind in <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Tabelle aufgeführt.<br />
Gleichung Name<br />
1 1<br />
=<br />
v vmax<br />
K m<br />
+<br />
vmax<br />
1<br />
⋅<br />
[ S]<br />
Lineweaver-Burk Gl. 2<br />
v<br />
v = vmax<br />
− K m ⋅<br />
[ S]<br />
Eadie-Hofstee Gl. 3<br />
[ S]<br />
K m<br />
=<br />
v v<br />
1<br />
+<br />
v<br />
⋅[<br />
S]<br />
Hanes Gl. 4<br />
max<br />
II. Bestimmung <strong>de</strong>r Tyrosinasekonzentration<br />
max<br />
Tab. I-1: Alternative Auftragungsmöglichkeiten zur Bestimmung<br />
kinetischer Parameter. Vorteil ist die lineare Form <strong>de</strong>r Gleichungen.<br />
a) Versuchsziele, Aufgaben<br />
Um die katalytische Konstante ausrechnen zu können, muss die genaue spezifische Aktivität<br />
bekannt sein. Dazu bestimmt man die Konzentration photometrisch nach folgen<strong>de</strong>r<br />
empirischen Formel:<br />
1%<br />
E 280 = 24.<br />
9<br />
Das be<strong>de</strong>utet, dass die Extinktion bei 280 nm pro enthaltenem Prozent Tyrosinase um<br />
24.9 Einheiten steigt. Dies soll in diesem Teil erfolgen.<br />
b) Versuchsdurchführung<br />
Es sollte eine Enzymlösung hergestellt wer<strong>de</strong>n, die etwa 100 units pro ml enthalten sollte.<br />
In weiteren Messungen (s.u.) stellte sich diese Menge als unzureichend heraus, so<br />
dass wir eine Lösung von ca. 470 units pro ml benutzten. Dazu berechnet man zunächst<br />
aus <strong>de</strong>r Packungsangabe von 5300 units/mg die nötige Menge an Protein, löst diese in<br />
<strong>de</strong>m Phosphatpuffer (0.1 M, pH 7) und misst die Extinktion bei 280 nm.<br />
[S]
Versuch Nummer F-01 01 BC-Fortgeschrittenenpraktikum<br />
c) Messergebnisse<br />
Wir erhielten eine Extinktion von 0.218, was einer Tyrosinaseaktivität von 468 unit/ml<br />
entspricht.<br />
II. Bestimmung <strong>de</strong>r geeigneten Tyrosinasekonzentration<br />
a) Versuchsziele, Aufgaben<br />
Nach<strong>de</strong>m die Konzentration bekannt ist, muss die für die Bestimmung <strong>de</strong>r kinetischen<br />
Parameter günstigste Tyrosinasekonzentration herausgefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Zunächst wird<br />
die Autooxidation <strong>de</strong>s DOPA bestimmt, um systematische Fehler zu vermei<strong>de</strong>n. Danach<br />
wer<strong>de</strong>n von verschie<strong>de</strong>nen Verdünnungen <strong>de</strong>r Tyrosinaselösung die Extinktionen bei<br />
492 nm gemessen. Eine gute Geschwindigkeit ist ca. 0.15 Extinktionseinheiten pro Minute.<br />
b) Versuchsdurchführung<br />
Für die Bestimmung <strong>de</strong>r Autooxidation wer<strong>de</strong>n 1.0 ml 0.015 mM L-DOPA Lösung zu<br />
1.95 ml Phosphatpuffer in eine Küvette pipettiert und nach kurzem Umschwenken damit<br />
das Photometer auf Null kalibriert. Über drei Minuten wird die Extinktion alle 30 s<br />
abgelesen. Stellt man keine Än<strong>de</strong>rung fest, so können die weiteren Messergebnisse ungeän<strong>de</strong>rt<br />
übernommen wer<strong>de</strong>n. Ansonsten ist je<strong>de</strong>s Mal eine Messung notwendig, um<br />
die erhaltenen Werte korrigieren zu können (d.h. die Autooxidationswerte wer<strong>de</strong>n subtrahiert).<br />
Die Konzentrationsbestimmung erfolgt nach folgen<strong>de</strong>m Pipettierschema:<br />
Küvette<br />
Reagenz/ml 1 2 3 4 5 6<br />
Phosphatpuffer 1.95 1.90 1.80 1.70 1.60 1.50<br />
L-DOPA 1.00 1.00 1.00 1.00 1.00 1.00<br />
Tyrosinase 0.05 0.10 0.20 0.30 0.40 0.50<br />
Bei Tyrosinase-Zugabe wird die Zeitmessung gestartet und über einen Zeitraum von<br />
5 min alle 30 s die Extinktion notiert.<br />
c) Messergebnisse<br />
Die ersten drei Minuten ergaben sich keine Än<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Extinktion, weshalb wir<br />
keine Korrektur an <strong>de</strong>n Messwerten vornehmen mussten. Diagramm II-1 stellt <strong>de</strong>n zeitlichen<br />
Verlauf <strong>de</strong>r Extinktionsän<strong>de</strong>rungen dar. Hier sollen nur die Geschwindigkeiten<br />
<strong>de</strong>r einzelnen Ansätze aufgeführt wer<strong>de</strong>n:<br />
1 2 3 4 5 6<br />
v linear<br />
0.007 0.012 0.069 0.105 * 0.140<br />
* wur<strong>de</strong> ausgelassen, da vorige Konzentrationen viel zu niedrig.<br />
Wie man sieht, weist Ansatz 6 die <strong>de</strong>r Empfehlung ähnlichste Geschwindigkeit auf,<br />
weshalb wir in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Versuchen immer ein Volumen von 0.5 ml an Tyrosinase<br />
zugeben.<br />
- 5 -
Versuch Nummer F-01 01 BC-Fortgeschrittenenpraktikum<br />
Extinktion<br />
0.8<br />
0.7<br />
0.6<br />
0.5<br />
0.4<br />
0.3<br />
0.2<br />
0.1<br />
0.0<br />
III. Bestimmung <strong>de</strong>r kinetischen Parameter<br />
a) Versuchsziele, Aufgaben<br />
Bestimmung <strong>de</strong>r optimalen Tyrosinase-Konzentration (2)<br />
0 1 2 3 4 5 6<br />
Zeit/min<br />
3 4 6 lin. Anpassung 6 lin. Anpassung 4 lin. Anpassung 3<br />
Diagramm II-1: Die ersten bei<strong>de</strong>n Ansätze zeigten eine viel zu niedrige Än<strong>de</strong>rungsgeschwindigkeit; sie wur<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>shalb nicht berücksichtigt. Die Zahlen geben die Küvetten-Nummer wie<strong>de</strong>r.<br />
Mit Hilfe <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Einleitung unter d) beschriebenen Gleichungen sollen die Michaelis-<br />
Konstante KM, die max. Umsetzungsgeschwindigkeit v max und katalytische Konstante<br />
k cat bestimmt wer<strong>de</strong>n. Diese wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n enantiomeren Verbindungen L- und D-<br />
DOPA sowie <strong>de</strong>ren Racemat D,L-DOPA ermittelt und verglichen.<br />
b) Versuchsdurchführung<br />
Die Durchführung verläuft analog zu <strong>de</strong>r vorigen. Es wer<strong>de</strong>n drei Mal sechs Ansätze<br />
untersucht, die steigen<strong>de</strong> Substratkonzentrationen (D-DOPA, L-DOPA und D,L-DOPA)<br />
enthalten:<br />
Küvette<br />
Reagenz/ml 0 1 2 3 4 5<br />
Phosphatpuffer 2.45 2.40 2.30 2.10 1.70 1.50<br />
DOPA 0.025 0.05 0.10 0.20 0.40 0.80<br />
Tyrosinase 0.50 0.50 0.50 0.50 0.50 0.50<br />
Der Puffer und das Substrat wer<strong>de</strong>n in die Küvette pipettiert, geschwenkt und als Nullstandard<br />
verwen<strong>de</strong>t. Nach Zugabe <strong>de</strong>s Enzyms startet die Zeitmessung, und 5 min lang<br />
wer<strong>de</strong>n alle 30 s die Extinktionswerte notiert.<br />
- 6 -
Extinktion<br />
Versuch Nummer F-01 01 BC-Fortgeschrittenenpraktikum<br />
0.9<br />
0.8<br />
0.7<br />
0.6<br />
0.5<br />
0.4<br />
0.3<br />
0.2<br />
0.1<br />
0.0<br />
c) Messergebnisse und Beobachtungen<br />
In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Diagrammen sind die aufgenommenen Extinktionskurven abgebil<strong>de</strong>t.<br />
Die Datenblätter befin<strong>de</strong>n sich am En<strong>de</strong>.<br />
Extinktionsän<strong>de</strong>rungen mit L-DOPA<br />
0 1 2 3 4 5 6<br />
Zeit/min<br />
Diagramm III-1: Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Extinktion bei Verwendung von L-DOPA als Substrat.<br />
Extinktion<br />
1.20<br />
1.00<br />
0.80<br />
0.60<br />
0.40<br />
0.20<br />
0.00<br />
Extinktionsän<strong>de</strong>rungen mit D-DOPA<br />
0 1 2 3 4 5 6<br />
Zeit/min<br />
Diagramm III-2: Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Extinktion mit D-DOPA als Substrat.<br />
- 7 -<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5
Versuch Nummer F-01 01 BC-Fortgeschrittenenpraktikum<br />
Extinktion<br />
Hanes<br />
1.2<br />
1.0<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
0.0<br />
d) Auswertung und Diskussion<br />
Die Werte <strong>de</strong>r kinetischen Parameter sind bei <strong>de</strong>n linearen Gleichungen Gl. 2 – Gl. 4<br />
numerisch errechnet. Die folgen<strong>de</strong> Tabelle gibt die Ergebnisse wie<strong>de</strong>r.<br />
vmax<br />
/ minK<br />
M / mM<br />
vmax K M<br />
- 8 -<br />
.1<br />
vmax<br />
/ min<br />
K M / mM<br />
1. Messung 0.178 2.08E-04 856.1 0.308 1.26E-03 244.5<br />
2. Messung 0.176 1.99E-04 887.2 0.256 1.69E-03 151.4<br />
Median 0.178 2.03E-04 876.3 0.322 1.36E-03 237.1<br />
Lineweaver-Burk<br />
1. Messung 0.168 2.30E-04 732.2 0.252 9.63E-04 262.2<br />
2. Messung 0.171 2.39E-04 715.1 0.366 1.54E-03 237.4<br />
Median 0.170 2.28E-04 744.4 0.295 1.22E-03 242.1<br />
Eadie-Hofstee<br />
1. Messung 0.189 2.54E-04 744.7 0.291 1.15E-03 252.4<br />
2. Messung 0.190 2.56E-04 741.5 0.290 1.14E-03 254.6<br />
Median 0.190 2.55E-04 745.1 0.300 1.20E-03 249.4<br />
Mittelwerte<br />
D-DOPA<br />
Extinktionsän<strong>de</strong>rungen mit D,L-DOPA<br />
0 1 2 3 4 5 6<br />
Zeit/min<br />
Diagramm III-3: Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Extinktion mit D,L-DOPA als Substrat.<br />
0.179 2.30E-04 782.5<br />
L-DOPA<br />
vmax K M<br />
0.298 1.28E-03 236.8<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5
Versuch Nummer F-01 01 BC-Fortgeschrittenenpraktikum<br />
Hanes<br />
vmax<br />
/ min<br />
K M / mM<br />
- 9 -<br />
vmax K M<br />
1. Messung 0.243 4.07E-04 598.7<br />
2. Messung 0.253 7.68E-04 329.6<br />
Median 0.251 4.46E-04 563.0<br />
Lineweaver-<br />
Burk<br />
1. Messung 0.283 5.58E-04 506.9<br />
2. Messung 0.298 6.01E-04 496.6<br />
Median 0.337 7.67E-04 439.6<br />
Eadie-Hofstee<br />
1. Messung 0.234 3.96E-04 590.6<br />
2. Messung 0.232 3.85E-04 603.1<br />
Median 0.237 4.07E-04 581.8<br />
Mittelwerte<br />
D,L-DOPA<br />
0.263 5.26E-04 523.3<br />
Wie man auch an <strong>de</strong>n Diagrammen sehen kann, sind die Messungen nahezu gleich und<br />
weichen meistens nicht stark vom Median ab. Auffallend ist, dass sich trotz unterschiedlicher<br />
Werte für K M bzw. v max das Verhältnis kaum unterschei<strong>de</strong>t. Um eine noch bessere<br />
Aussage über die Streuung machen zu können, verwen<strong>de</strong>t man <strong>de</strong>n YOUDIN-Plot. Bei<br />
diesem trägt man <strong>de</strong>n Median <strong>de</strong>r Messergebnisse einer Größe als Balken auf und fügt<br />
die einzelnen Messwerte zusätzlich als Punkte ein. Diese Darstellungsweise ist als erstes<br />
Diagramm auf <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Seite zu sehen. Dort erkennt man nochmals die teilweisen<br />
Abweichungen <strong>de</strong>r einzelnen Ergebnisse. Bei <strong>de</strong>n wenigen Messungen, die wir durchgeführt<br />
haben, wäre eine Regression per Augenmaß besser gewesen als eine numerische.<br />
Das eudismische Verhältnis beträgt 3.22, und somit <strong>de</strong>r eudismische In<strong>de</strong>x 0.52. Diese<br />
Werte stimmen mit <strong>de</strong>n Werten gut überein, die Herr Femfert bestimmt hat.
Versuch Nummer F-01 01 BC-Fortgeschrittenenpraktikum<br />
(Diagramm „Youdin“ aus Excel-Dokument)<br />
- 10 -
Versuch Nummer F-01 01 BC-Fortgeschrittenenpraktikum<br />
v/min -1<br />
v/min -1<br />
0.18<br />
0.16<br />
0.14<br />
0.12<br />
0.1<br />
0.08<br />
0.06<br />
0.04<br />
0.02<br />
0<br />
0.25<br />
0.2<br />
0.15<br />
0.1<br />
0.05<br />
0<br />
Michaelis-Menten Auftragung (L-DOPA)<br />
0 0.001 0.002 0.003 0.004 0.005 0.006<br />
[S]/mmol*l -1<br />
Michaelis-Menten Auftragung ( D-DOPA)<br />
0 0.0005 0.001 0.0015 0.002 0.0025 0.003 0.0035 0.004 0.0045<br />
[S]/mmol*l -1<br />
- 11 -<br />
1. Messung<br />
2 .Messung<br />
Median<br />
1. Messung<br />
2. Messung<br />
Median
Versuch Nummer F-01 01 BC-Fortgeschrittenenpraktikum<br />
[S]/v/min<br />
v/min -1<br />
0.25<br />
0.2<br />
0.15<br />
0.1<br />
0.05<br />
0<br />
1.4E-02<br />
1.2E-02<br />
1.0E-02<br />
8.0E-03<br />
6.0E-03<br />
4.0E-03<br />
2.0E-03<br />
0.0E+00<br />
Michaelis-Menten Auftragung (D,L-DOPA)<br />
0 0.0005 0.001 0.0015 0.002 0.0025 0.003 0.0035 0.004 0.0045<br />
[S]/mmol*l -1<br />
Hanes-Plot (L-DOPA)<br />
- 12 -<br />
1. Messung<br />
2. Messung<br />
Median<br />
1. Messung<br />
2. Messung<br />
Median<br />
Line ar (1. Me ssun g)<br />
Linear (Median)<br />
Line ar (2. Me ssun g)<br />
0 0.0005 0.001 0.0015 0.002 0.0025<br />
[S]/mmol*l -1
Versuch Nummer F-01 01 BC-Fortgeschrittenenpraktikum<br />
[S]/v/mM*min<br />
[S]/v/mM*min<br />
1.6E-02<br />
1.4E-02<br />
1.2E-02<br />
1.0E-02<br />
8.0E-03<br />
6.0E-03<br />
4.0E-03<br />
2.0E-03<br />
0.0E+00<br />
1.2E-02<br />
1.0E-02<br />
8.0E-03<br />
6.0E-03<br />
4.0E-03<br />
2.0E-03<br />
0.0E+00<br />
Hanes-Plot (D -DOPA)<br />
0 0.0005 0.001 0.0015 0.002 0.0025<br />
- 13 -<br />
[S]/mmol*l -1<br />
Hanes-Plot (D,L-DOPA)<br />
1. Messung<br />
2. Messung<br />
Median<br />
Linear (1. M essung)<br />
Linear (Median)<br />
Linear (2. M essung)<br />
0 0.0005 0.001 0.0015 0.002 0.0025<br />
[S]/mmol*l -1<br />
1. Messung<br />
2. Messung<br />
Median<br />
Linear (1. Messung)<br />
Linear (Median)<br />
Linear (2. Messung)
Versuch Nummer F-01 01 BC-Fortgeschrittenenpraktikum<br />
1/v/min<br />
1/v/min<br />
20.00<br />
18.00<br />
16.00<br />
14.00<br />
12.00<br />
10.00<br />
8.00<br />
6.00<br />
4.00<br />
2.00<br />
0.00<br />
40.00<br />
35.00<br />
30.00<br />
25.00<br />
20.00<br />
15.00<br />
10.00<br />
5.00<br />
0.00<br />
Lineweaver-Burk-Plot (L-DOPA)<br />
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000<br />
- 14 -<br />
1/[S]/l*mmol -1<br />
Lineweaver-Burk-Plot (D-DOPA)<br />
1. Messung<br />
2. Messung<br />
Median<br />
Linear (1. M essun g)<br />
Linear (2. M essun g)<br />
Linear (Median)<br />
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000<br />
1/[S]/l*m mol -1<br />
1. Messung<br />
2. Messung<br />
Median<br />
Lin ear (1. M essung)<br />
Lin ear (2. M essung)<br />
Linear (Median)
Versuch Nummer F-01 01 BC-Fortgeschrittenenpraktikum<br />
1/v/min<br />
v/min -1<br />
40.00<br />
35.00<br />
30.00<br />
25.00<br />
20.00<br />
15.00<br />
10.00<br />
5.00<br />
0.00<br />
0.2<br />
0.2<br />
0.1<br />
0.1<br />
0.1<br />
0.1<br />
0.1<br />
0.0<br />
0.0<br />
0.0<br />
Lineweaver-Burk-Plot (D,L-DOPA)<br />
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000<br />
- 15 -<br />
1/[S]/l*mm ol -1<br />
Eadie-Hofstee-Plot (L-DOPA)<br />
1. Messung<br />
2. Messung<br />
Median<br />
Lin ear (1. Messung)<br />
Lin ear (2. Messung)<br />
Linear (Median)<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500<br />
v/[S]/min -1 *mM<br />
1. Messung<br />
2. Messung<br />
Median<br />
Linear (1. Messung)<br />
Linear (Median)<br />
Linear (2. Messung)
Versuch Nummer F-01 01 BC-Fortgeschrittenenpraktikum<br />
v/min -1<br />
v/min -1<br />
0.25<br />
0.20<br />
0.15<br />
0.10<br />
0.05<br />
0.00<br />
0.30<br />
0.25<br />
0.20<br />
0.15<br />
0.10<br />
0.05<br />
0.00<br />
Eadie-Hofstee-Plot (D-DOPA)<br />
0 50 100 150 200 250 300<br />
- 16 -<br />
v/[S]/min -1 *m M<br />
Eadie-Hofstee-Plot (D,L-DOPA)<br />
1. Messung<br />
2. Messung<br />
Median<br />
Linear (1. Messung)<br />
Linear (Median)<br />
Linear (2. Messung)<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 400 450<br />
v/[S]/m in -1 *mM<br />
1. Messung<br />
2. Messung<br />
Median<br />
Linear (1. M essung)<br />
Linear (Median)<br />
Linear (2. M essung)