Charakterisierung von Urease - funnycreature.de
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Biochemisches<br />
Biochemisches<br />
Grun Grundpraktikum<br />
Grun praktikum<br />
Versuch Versuch Nummer Nummer GG-03<br />
G 03 03: 03<br />
<strong>Charakterisierung</strong> <strong>Charakterisierung</strong> <strong>von</strong> <strong>von</strong> <strong>Urease</strong><br />
<strong>Urease</strong>
Versuch Nummer G-03 03 BC-Grundpraktikum<br />
Inhalt:<br />
I. Theoretische Grundlagen.................................................................................. 2<br />
II. Versuchsziele, Aufgaben ................................................................................... 3<br />
a) Ansetzen verschie<strong>de</strong>ner Lösungen ............................................................................. 3<br />
b) Bestimmung <strong>de</strong>r günstigsten Verdünnung................................................................... 3<br />
c) Aktivitätsbestimmung <strong>de</strong>r <strong>Urease</strong>................................................................................ 3<br />
d) Einfluß <strong>von</strong> Cu 2+ -Ionen und Cystein auf die <strong>Urease</strong>aktivität ........................................ 3<br />
III. Versuchsdurchführung...................................................................................... 4<br />
e) Benötigte Lösungen .................................................................................................... 4<br />
f) Günstigste Verdünnung .............................................................................................. 4<br />
g) Aktivitätsbestimmung .................................................................................................. 4<br />
h) Einflußfaktor Cu 2+ auf die Aktivität............................................................................... 5<br />
IV. Meßergebnisse ................................................................................................... 5<br />
a) Meßwerte.................................................................................................................... 5<br />
b) Beobachtungen........................................................................................................... 6<br />
V. Auswertung......................................................................................................... 6<br />
a) Enzymaktivität............................................................................................................. 6<br />
VI. Diskussion .......................................................................................................... 7<br />
a) Aktivität .......................................................................................................................7<br />
b) Einfluß <strong>von</strong> Cu 2+ -Ionen................................................................................................ 7<br />
VII. Anhang ................................................................................................................ 8<br />
Meßwerte <strong>de</strong>r Extinktionen................................................................................................. 8<br />
Auswertung <strong>de</strong>r Steigungen ............................................................................................... 8<br />
Diagramm 1 ....................................................................................................................... 9<br />
Diagramme 2-5 ................................................................................................................ 10<br />
Michaelis-Menten (Diagramm 6) ...................................................................................... 12<br />
Lineweaver-Burk (Diagramm 7)........................................................................................ 12<br />
pH-Werte ......................................................................................................................... 13<br />
Diagramm 8 ..................................................................................................................... 13<br />
Diagramm 9 ..................................................................................................................... 13<br />
- 1 -
Versuch Nummer G-03 03 BC-Grundpraktikum<br />
I. Theoretische Grundlagen<br />
<strong>Urease</strong> ist eine Desaminase und katalysiert die Hydrolyse <strong>von</strong> Harnstoff zu Carbaminsäure<br />
und Ammoniak. Carbaminsäure zerfällt spontan zu Ammoniak und Kohlensäure:<br />
(H2N)2CO + H2O H2NCOOH + NH3<br />
H2O<br />
NH3 + H2CO3<br />
Bei allen in <strong>de</strong>r Natur vorkommen<strong>de</strong>n <strong>Urease</strong>n enthält das aktive Zentrum zwei Nickelionen,<br />
die über die Carboxylatseitenkette eines ungewöhnlichen Lysinrestes miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n<br />
sind. Außer<strong>de</strong>m ist das eine Nickelion mit zwei Histidin-Resten und einem Wassermolekül<br />
koordiniert, das an<strong>de</strong>re ebenfalls mit zwei Histidin-Resten, <strong>de</strong>m gleichen Wassermolekül<br />
und zusätzlich einem Aspartat-Rest:<br />
Für die Katalyse <strong>de</strong>r Harnstoffspaltung wur<strong>de</strong> folgen<strong>de</strong>r Mechanismus postuliert:<br />
Harnstoff wird an ein Nickelion gebun<strong>de</strong>n,<br />
während das Wassermolekül mit <strong>de</strong>m zweiten<br />
Nickelion koordiniert bleibt. Ein in <strong>de</strong>r Nähe<br />
<strong>de</strong>s aktiven Zentrums befindlicher Histidin-Rest<br />
bewirkt die Abspaltung eines Protons vom<br />
Wasser; es entsteht eine nucleophile OH-<br />
Gruppe, die das Carbonyl-C-Atom <strong>de</strong>s<br />
Harnstoffs angreift. Daraus resultiert ein<br />
tetraedrischer Zwischenzustand, <strong>de</strong>r durch<br />
bei<strong>de</strong> Nickelionen koordiniert ist. Eine weitere<br />
im Zentrum positionierte Base gibt ein Proton<br />
an das Intermediat ab, so daß Ammoniak<br />
abgespalten wer<strong>de</strong>n kann. Zugleich entsteht<br />
Carbamat, das durch Wasser ersetzt und<br />
dadurch freigesetzt wird.<br />
Für die Aktivität <strong>de</strong>r <strong>Urease</strong> sind vor allem intakte Cystein-SH-Gruppen <strong>von</strong> Be<strong>de</strong>utung.<br />
In <strong>de</strong>r Zelle wer<strong>de</strong>n diese durch das Reduktionspotential und die Anwesenheit an<strong>de</strong>rer SH-<br />
Gruppen vor <strong>de</strong>r Oxidation geschützt. Oxidation be<strong>de</strong>utet die Bildung <strong>von</strong> inaktiven Disulfidbrücken:<br />
2 Enz-SH → Enz-S-S-Enz + 2 H⋅<br />
aktiv inaktiv<br />
Unter Einfluß <strong>von</strong> Schwermetallionen entstehen ebenfalls inaktive Mercaptid<strong>de</strong>rivate, wie<br />
z.B. mit Silberionen:<br />
Enz-SH + Ag + -> Enz-S-Ag + + H +<br />
- 2 -
Versuch Nummer G-03 03 BC-Grundpraktikum<br />
Der Anwesenheit <strong>von</strong> zweiwertigen Schwermetallionen, die über eine Aktivierung <strong>von</strong><br />
Sauerstoffmolekülen auch die Bildung <strong>von</strong> Disulfidbrücken beschleunigen, wird durch Zugabe<br />
<strong>von</strong> EDTA entgegengewirkt. Es bil<strong>de</strong>t mit diesen Ionen Komplexe, die sehr stabil sind.<br />
Der Zusatz <strong>von</strong> SH-haltigen Reagenzien wie Dithiothreitol o<strong>de</strong>r 2-Mercaptoethanol verhin<strong>de</strong>rt<br />
die Oxidation <strong>de</strong>r Cysteine im Enzym, da diese Stoffe eher oxidiert wer<strong>de</strong>n können.<br />
Strukturformeln <strong>de</strong>r SH-haltigen Hilfssubstanzen:<br />
HOC H2<br />
C<br />
H 2<br />
SH HSC H2<br />
Mercaptoethanol Dithiothreitol<br />
Die Gehaltsbestimmung erfolgt über <strong>de</strong>n sog. gekoppelten optischen Test, bei <strong>de</strong>m nicht die<br />
eigentlich zu untersuchen<strong>de</strong> Reaktion die Meßdaten liefert, son<strong>de</strong>rn eine zweite Hilfsreaktion<br />
(Indikatorreaktion). In diesem Fall wird ein zweites Enzym, die Glutamat<strong>de</strong>hydrogenase<br />
benötigt. Sie setzt unter Ammoniakverbrauch !-Ketoglutarat in Glutamat um:<br />
(H2N)2CO + H2O + 2 H + CO2 + 2 NH4 +<br />
2 NH4 + + 2 !-Ketoglutarat + 2 NADH 2 Glutamat + 2 H2O + 2 NAD +<br />
Die Komponente, die spektroskopisch bestimmt wird, ist das Redoxpaar NADH " NAD +.<br />
Durch die Reduktion <strong>de</strong>s NAD + zu NADH erscheint eine zusätzliche Absorptionsban<strong>de</strong> bei<br />
340 nm, während NAD + lediglich bei 240 nm ein Maximum<br />
aufweist. Durch die Extinktionsän<strong>de</strong>rung kann<br />
daher auf die Menge <strong>de</strong>s vorhan<strong>de</strong>nen NADH und<br />
somit auf die umgesetzte Menge Harnstoff geschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n. Hierbei ist die Stöchiometrie zu beachten, da<br />
pro Mol Harnstoff zwei Mol Ammoniak gebil<strong>de</strong>t und<br />
daher 2 Mol NADH oxidiert wer<strong>de</strong>n. Eine wichtige<br />
Voraussetzung ist allerdings, daß die Indikatorreaktion<br />
wesentlich schneller verläuft, als die zu indizieren<strong>de</strong>; dies ist hier jedoch <strong>de</strong>r Fall.<br />
II. Versuchsziele, Aufgaben<br />
OH H<br />
a) Ansetzen verschie<strong>de</strong>ner Lösungen<br />
b) Bestimmung <strong>de</strong>r günstigsten Verdünnung<br />
C<br />
H<br />
c) Aktivitätsbestimmung <strong>de</strong>r <strong>Urease</strong><br />
C C SH<br />
H2<br />
OH<br />
d) Einfluß <strong>von</strong> Cu 2+ -Ionen und Cystein auf die <strong>Urease</strong>aktivität<br />
(Die Isolierung und Reinigung <strong>de</strong>r <strong>Urease</strong> sowie die Bestimmung <strong>de</strong>r Proteinmenge<br />
entfielen aus zeitlichen Grün<strong>de</strong>n. Statt <strong>de</strong>ssen wur<strong>de</strong> für alle Versuche eine Merck-<br />
<strong>Urease</strong>-Stammlösung verwen<strong>de</strong>t, die vom Assistenten angesetzt wur<strong>de</strong>.)<br />
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Versuch Nummer G-03 03 BC-Grundpraktikum<br />
III. Versuchsdurchführung<br />
e) Benötigte Lösungen<br />
Dem Skript entsprechend wur<strong>de</strong>n die folgen<strong>de</strong>n Lösungen angesetzt:<br />
Lösung Zusammensetzung<br />
Lösung 1 0.6 g Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan in 60 ml Wasser<br />
lösen, mit 1 N HCl auf pH 8.0 einstellen und mit Wasser<br />
auf 100 ml auffüllen<br />
Lösung 2 1.825 g !-Ketoglutarat in 40 ml Wasser lösen, mit 5 N Na-<br />
OH auf pH 5 bringen und auf 50 ml mit Wasser auffüllen.<br />
Haltbarkeit bei –20° C: einige Monate<br />
Lösung 3 10 mg NADH-Na2 in 1 ml Wasser lösen. (täglich frisch ans.)<br />
Reagentienmix für 20<br />
Messungen<br />
23 ml Lösung 1<br />
+0.1 ml Lösung 2<br />
+0.6 ml Lösung 3<br />
+0.3 ml Wasser (täglich frisch ansetzen)<br />
Harnstofflösungen 0.7 M; 0.5 M; 0.3 M; 0.2 M; 0.1 M; 0.07 M; 0.05 M; 0.03 M.<br />
BSA-Stammlösung 1.5 mg Rin<strong>de</strong>rserumalbumin wer<strong>de</strong>n in einem ml bi<strong>de</strong>st.<br />
Wasser gelöst.<br />
Glutamat-Dehydrogenase<br />
aus Rin<strong>de</strong>rleber:<br />
Lösung in 50%<br />
Glycerin (v/v),<br />
< 10 µg NH4 + / ml<br />
f) Günstigste Verdünnung<br />
Lösung unverdünnt verwen<strong>de</strong>n<br />
Die Originallösung <strong>von</strong> Boehringer ist stabil bei 4° C. Nach<br />
einiger Zeit kann eine leichte Trübung auftreten.<br />
Es sollten für mehrere Verdünnungen <strong>de</strong>r <strong>Urease</strong>-Stammlösung die Geschwindigkeit<br />
<strong>de</strong>r Extinktionsän<strong>de</strong>rungen ermittelt wer<strong>de</strong>n. Dafür wur<strong>de</strong> die folgen<strong>de</strong> Verdünnungsreihe<br />
aufgestellt: 1:1, 1:5, 1:10, 1:20, 1:40.<br />
Je 0.01 ml dieser Lösung wur<strong>de</strong>n an Lösungen zugefügt:<br />
Reagentienmix 1.2 ml<br />
GlDH-Lösung 0.02 ml<br />
Wasser 0.22 ml<br />
Die Küvetten wur<strong>de</strong>n verschlossen und nach einer halben Stun<strong>de</strong> mit 0.3 M Harnstofflösung<br />
beschickt. Anschließend wur<strong>de</strong> bei 366 nm alle 15 s die Extinktion gemessen.<br />
Nach 150-180 s sollte die Reaktion abgeschlossen sein, d.h. die Extinktion än<strong>de</strong>rt<br />
sich nicht mehr. Aber schon nach <strong>de</strong>r ersten Meßreihe stellten wir fest, daß sogar die<br />
unverdünnte <strong>Urease</strong>-Lösung sehr langsam reagierte. Daher führten wir nur die erste<br />
Extinktionsauswertung mit 0.3 M Harnstoffzusatz durch (s.u.).<br />
g) Aktivitätsbestimmung<br />
Wie unter b) beschrieben wer<strong>de</strong>n die Extinktionen <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Harnstofflösungen<br />
(je 50 µl) bei Zugabe <strong>von</strong> unverdünnter <strong>Urease</strong>-Lösung bestimmt. Es wer<strong>de</strong>n<br />
die gleichen Mengen an Lösungen genommen, die gleiche Zeit gewartet und ebenfalls<br />
bei 366 nm alle 15 s die Extinktion gemessen.<br />
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Versuch Nummer G-03 03 BC-Grundpraktikum<br />
h) Einflußfaktor Cu 2+ auf die Aktivität<br />
Auch hier müssen zunächst Lösungen angesetzt wer<strong>de</strong>n:<br />
Lösung Zusammensetzung<br />
Lösung A<br />
Zur Herstellung einer 0.1 M Cysteinlösung pH 5.8<br />
wer<strong>de</strong>n 1.76 g L-Cysteiniumchlorid-Monohydrat in<br />
bi<strong>de</strong>st. Wasser gelöst und mit 0.1 M KOH, 0.01 M KOH<br />
und 0.1 M Essigsäurelösung auf pH 5.8 eingestellt.<br />
Anschließend wird die Lösung in einen 100 ml Meßkolben<br />
überführt und auf 100 ml mit <strong>de</strong>st. Wasser<br />
aufgefüllt.<br />
Lösung B 0,1 M CuS04-Lösung (steht aus)<br />
Lösung C<br />
100 g Harnstoff wer<strong>de</strong>n in 500 ml bi<strong>de</strong>st. Wasser gelöst.<br />
Anschließend wer<strong>de</strong>n 8.33 ml Lösung B zugesetzt<br />
und die Lösung auf pH 6 eingestellt. Dann überführt<br />
man in einen 1000-ml-Meßkolben und füllt auf 1000 ml<br />
mit bi<strong>de</strong>st. Wasser auf.<br />
Mit Hilfe dieser Lösungen wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Ansätze hergestellt:<br />
Ansatz Zusammensetzung<br />
Ansatz 1<br />
In einen 50-ml-Erlenmeyerkolben wer<strong>de</strong>n 50 mg<br />
Merck-<strong>Urease</strong> (5 U/mg) eingewogen und 10 ml Lösung<br />
A zugesetzt. Anschließend wird die Lösung mit<br />
0.1 M KOH, 0.01 M KOH und 0.1 M HOAc auf pH 6<br />
gebracht.<br />
Ansatz 2 In einen 50-ml-Erlenmeyerkolben wer<strong>de</strong>n 50 mg<br />
Merck-<strong>Urease</strong> (5 U/mg) eingewogen und anschließend<br />
in 10 ml bi<strong>de</strong>st. Wasser gelöst. Dann wird die Lösung<br />
auf pH 6 eingestellt.<br />
Ansatz 3<br />
In einen 50-ml-Erlenmeyerkolben wer<strong>de</strong>n 10 ml Lösung<br />
A pipettiert und die Lösung auf pH 6 eingestellt.<br />
Ansatz 4 In einen 50-ml-Erlenmeyerkolben wer<strong>de</strong>n 10 ml bi<strong>de</strong>st<br />
Wasser gegeben.<br />
Je 30 ml Lösung C wer<strong>de</strong>n in vier 100-ml-Erlenmeyerkolben pipettiert. In <strong>de</strong>n ersten<br />
Erlenmeyerkolben wird eine pH-Elektro<strong>de</strong> eingetaucht und zur Zeit t=0 Ansatz 1<br />
hinzugegeben und vermischt. Dann wird über einen Zeitraum <strong>von</strong> 3 Minuten <strong>de</strong>r<br />
pH-Wert am pH-Meter verfolgt. Entsprechend wird mit <strong>de</strong>n Ansätzen 2, 3 und 4 verfahren.<br />
IV. Meßergebnisse<br />
a) Meßwerte<br />
Die während <strong>de</strong>r Messungen aufgenommenen Daten sind als Ausdruck vor <strong>de</strong>n Diagrammen<br />
angefügt.<br />
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Versuch Nummer G-03 03 BC-Grundpraktikum<br />
b) Beobachtungen<br />
Bei <strong>de</strong>r pH-Wert-Bestimmung konnten keine beson<strong>de</strong>ren Gerüche festgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
V. Auswertung<br />
a) Enzymaktivität<br />
Das erste Diagramm stellt graphisch die aufgenommenen Extinktionswerte dar. Die<br />
linearen Anteile sind wegen besserer Übersicht in <strong>de</strong>n Diagrammen 2-5 noch einmal<br />
wie<strong>de</strong>rgegeben.<br />
In Diagramm 6 ist die Auswertung nach Michaelis-Menten zu sehen. Dafür wur<strong>de</strong><br />
die Substratkonzentration gegen die Reaktionsgeschwindigkeit aufgetragen. Letztere<br />
erhält man aus <strong>de</strong>r Extinktion über das LAMBERT-BEERsche Gesetz:<br />
Hierbei sind E die Extinktion, c die Konzentration <strong>de</strong>s<br />
Substrats (NADH), # <strong>de</strong>r molare Extinktionskoeffizient<br />
(=3.5⋅103l⋅mol-1⋅cm-1), ⇔<br />
E = c ⋅ d ⋅ ε<br />
E<br />
c =<br />
ε ⋅ d<br />
d die Schichtdicke <strong>de</strong>r Küvette<br />
(=1 cm) und v die Reaktionsgeschwindigkeit; $t ist<br />
⇔<br />
∆c<br />
∆E<br />
v ≡ =<br />
∆t<br />
2<br />
⋅ ε ⋅ d ⋅ ∆t<br />
das Zeitintervall. Der Faktor 2 ist <strong>de</strong>r oben erwähnte<br />
Korrekturfaktor <strong>de</strong>r Stöchiometrie.<br />
Wichtig ist die Berücksichtigung <strong>de</strong>r Konzentrationsverän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Substrats durch<br />
die Zugabe <strong>de</strong>r einzelnen Lösungen. Da insgesamt immer 1.5 ml Lösung untersucht<br />
wur<strong>de</strong>n, ergibt sich folgen<strong>de</strong> Substratkonzentration:<br />
c0<br />
⋅ 0. 01 ml 1<br />
[ S ] = = c0<br />
⋅<br />
1.<br />
5 ml 150<br />
-1<br />
( in mol ⋅ l )<br />
Die maximale Reaktionsgeschwindigkeit vmax ist durch die Asymptote <strong>de</strong>r Reaktionsgeschwindigkeit<br />
gegeben und die Michaelis-Menten-Konstante Km durch die Sub-<br />
vmax<br />
stratkonzentration bei v = .<br />
2<br />
Das siebte Diagramm ist eine alternative Darstellung <strong>de</strong>r Werte; beim Lineweaver-<br />
Burk-Plot wer<strong>de</strong>n die reziproken Werte <strong>von</strong> [S] und v gegeneinan<strong>de</strong>r aufgetragen.<br />
Aus <strong>de</strong>m Achsenabschnitt erhält man vmax. Mit diesem Wert kann man über die Steigung<br />
Km errechnen:<br />
1 1<br />
=<br />
v vmax<br />
K m<br />
+<br />
vmax<br />
1<br />
⋅<br />
[ S]<br />
Als letztes Diagramm sind die pH-Werte aufgetragen.<br />
Die Auswertung <strong>de</strong>r Diagramme ergab folgen<strong>de</strong> Werte:<br />
Art Werte<br />
vmax<br />
K m<br />
-6<br />
−1 −1<br />
10 mmol ⋅ l ⋅ s<br />
−1<br />
µ mol ⋅ l<br />
Michaelis-Menten 0.313 0.034<br />
Lineweaver-Burk 0.29 0.029<br />
- 6 -
Versuch Nummer G-03 03 BC-Grundpraktikum<br />
VI. Diskussion<br />
a) Aktivität<br />
Die durch die bei<strong>de</strong>n Auftragungen erhaltenen Werte sind sehr ähnlich. Lei<strong>de</strong>r liegt<br />
uns kein Vergleichswert aus <strong>de</strong>r Literatur vor, so daß die Richtigkeit nicht festzustellen<br />
ist.<br />
b) Einfluß <strong>von</strong> Cu 2+ -Ionen<br />
Ansatz 1: Der pH-Wert steigt, weil die <strong>Urease</strong> <strong>de</strong>n Harnstoff zu Ammoniak umsetzt.<br />
Es tritt also keine Störung <strong>de</strong>r Enzymaktivität auf: Das zugesetzte Cystein fängt<br />
die Kupferionen ab und verhin<strong>de</strong>rt so eine Oxidation <strong>de</strong>r Protein-SH-Seitenketten<br />
(siehe auch I.). Die dadurch entstehen<strong>de</strong>n Protonen sind <strong>de</strong>mnach in geringerer<br />
Konzentration vorhan<strong>de</strong>n.<br />
Ansatz 2: Aufgrund <strong>de</strong>s geringeren pH-Werts (~5) <strong>de</strong>r Lösung C sinkt <strong>de</strong>r pH-Wert<br />
zunächst. Eigentlich sollte er weiter sinken, da die <strong>Urease</strong> durch die Ionen <strong>de</strong>naturiert<br />
und dabei Protonen freisetzt. Bei <strong>de</strong>n Messung hingegen steigt <strong>de</strong>r pH-Wert<br />
nach einer Minute wie<strong>de</strong>r an, da eventuell noch intakte <strong>Urease</strong> Ammoniak gebil<strong>de</strong>t<br />
haben könnte.<br />
Ansatz 3: Auch hier sollte <strong>de</strong>r pH-Wert sinken, bedingt durch die bei <strong>de</strong>r Disulfidbrückenbildung<br />
freigesetzten Protonen.<br />
Ansatz 4: Erwartet wird ein Anstieg <strong>de</strong>s pH-Wertes, da folgen<strong>de</strong> Reakion stattfin<strong>de</strong>t:<br />
SO4 2- + H2O → HSO4 2- + OH- Eventuell wur<strong>de</strong>n die Ansätze 3 und 4 vertauscht, weil bei<strong>de</strong> genau entgegen <strong>de</strong>r<br />
Erwartung verliefen.<br />
- 7 -
Versuch Nummer G-03 03 BC-Grundpraktikum<br />
VII. Anhang<br />
Meßwerte <strong>de</strong>r Extinktionen<br />
Harnstoff-Konzentrationen in mol/l<br />
t/s 0.7 0.5 0.3 0.2 0.1 0.07 0.05 0.03<br />
0 0.539 0.582 0.604 0.614 0.609 0.612 0.612 0.631<br />
15 0.524 0.568 0.597 0.606 0.607 0.580 0.593 0.618<br />
30 0.512 0.560 0.588 0.600 0.600 0.574 0.588 0.611<br />
45 0.499 0.549 0.576 0.597 0.592 0.569 0.580 0.608<br />
60 0.478 0.535 0.565 0.590 0.584 0.561 0.578 0.600<br />
75 0.452 0.518 0.550 0.574 0.570 0.552 0.567 0.590<br />
90 0.424 0.495 0.537 0.565 0.559 0.542 0.559 0.581<br />
105 0.394 0.470 0.527 0.560 0.552 0.532 0.551 0.570<br />
120 0.362 0.445 0.499 0.542 0.547 0.520 0.539 0.560<br />
135 0.330 0.415 0.470 0.520 0.530 0.508 0.530 0.548<br />
150 0.297 0.387 0.441 0.487 0.511 0.489 0.516 0.535<br />
165 0.269 0.358 0.412 0.459 0.493 0.473 0.500 0.520<br />
180 0.241 0.330 0.388 0.434 0.479 0.450 0.482 0.506<br />
195 0.217 0.301 0.360 0.402 0.456 0.430 0.465 0.490<br />
210 0.196 0.275 0.335 0.375 0.433 0.409 0.446 0.475<br />
225 0.178 0.251 0.314 0.356 0.410 0.392 0.428 0.459<br />
240 0.165 0.227 0.290 0.334 0.388 0.373 0.411 0.442<br />
255 0.154 0.207 0.271 0.311 0.366 0.357 0.393 0.425<br />
270 0.144 0.188 0.247 0.290 0.344 0.336 0.376 0.409<br />
285 0.138 0.174 0.230 0.264 0.323 0.316 0.358 0.392<br />
300 0.134 0.161 0.211 0.239 0.303 0.296 0.342 0.375<br />
315 0.130 0.150 0.196 0.216 0.283 0.284 0.323 0.359<br />
330 0.127 0.141 0.180 0.200 0.265 0.270 0.307 0.344<br />
345 0.126 0.133 0.168 0.180 0.248 0.257 0.292 0.328<br />
-0.00202 -0.00186 -0.00177 -0.00164 -0.00140 -0.00121 -0.00115 -0.00109<br />
Die roten Zahlen stellen die Werte dar, die für die lineare Anpassung verwen<strong>de</strong>t<br />
wur<strong>de</strong>n. Die Steigungen (grün) beziehen sich ebenfalls auf diese Werte. Die graphische<br />
Auftragung befin<strong>de</strong>t sich auf <strong>de</strong>r nächsten Seite.<br />
Auswertung <strong>de</strong>r Steigungen<br />
0.7 0.5 0.3 0.2 0.1 0.07 0.05 0.03<br />
Steigungen: -0.00202 -0.00186 -0.00177 -0.00164 -0.00140 -0.00121 -0.00115 -0.00109<br />
v/10 -6 mmol*l -1 *s -1<br />
0.288 0.265 0.252 0.235 0.201 0.173 0.164 0.156<br />
[S]/µmol*l -1<br />
4.6667 3.3333 2.0000 1.3333 0.6667 0.4667 0.3333 0.2000<br />
1/v /l*s*10 -6 mol -1<br />
0.003 0.004 0.004 0.004 0.005 0.006 0.006 0.006<br />
1/[S] /l*mol -1<br />
0.21 0.30 0.50 0.75 1.50 2.14 3.00 5.00<br />
- 8 -
Versuch Nummer G-03 03 BC-Grundpraktikum<br />
Diagramm 1<br />
(Diagramm „Extinktionen“ aus Excel-File)<br />
- 9 -
Versuch Nummer G-03 03 BC-Grundpraktikum<br />
Extinkti<br />
Extinkti<br />
Diagramme 2-5<br />
0.600<br />
0.500<br />
0.400<br />
0.300<br />
0.200<br />
0.100<br />
0.000<br />
0.700<br />
0.600<br />
0.500<br />
0.400<br />
0.300<br />
0.200<br />
0.100<br />
0.000<br />
Diagramm 2<br />
0 50 100 150 200 250 300<br />
Diagramm 3<br />
- 10 -<br />
Zeit in s<br />
lin. A npassung 0.7 M<br />
lin. A npassung 0.5 M<br />
45 95 145 195 245 295 345<br />
Zeit in s<br />
lin. A npassung 0.3 M<br />
lin. A npassung 0.2 M
Versuch Nummer G-03 03 BC-Grundpraktikum<br />
Extinkti<br />
Extinkti<br />
0.700<br />
0.600<br />
0.500<br />
0.400<br />
0.300<br />
0.200<br />
0.100<br />
0.000<br />
0.600<br />
0.500<br />
0.400<br />
0.300<br />
0.200<br />
0.100<br />
0.000<br />
Diagramm 4<br />
75 125 175 225 275 325<br />
Diagramm 5<br />
135 185 235 285 335 385<br />
- 11 -<br />
Zeit in s<br />
Zeit in s<br />
lin. A npassung 0.1 M<br />
lin. A npassung 0.07 M<br />
lin. A npassung 0.05 M<br />
lin. A npassung 0.03 M
Versuch Nummer G-03 03 BC-Grundpraktikum<br />
v/10 -6 mmol*l -1 *s -1<br />
Michaelis-Menten (Diagramm 6)<br />
0.350<br />
vmax<br />
0.300<br />
0.250<br />
0.200<br />
0.150<br />
0.100<br />
0.050<br />
0.000<br />
Km 0 0.5 1 1.5 2 2.5 3 3.5 4 4.5 5<br />
Lineweaver-Burk (Diagramm 7)<br />
1/v /l*s*10 -6 mol -1<br />
Auftragung nach Michaelis-Menten<br />
Auftragung nach Lineweaver-Burk<br />
0.007<br />
0.006<br />
0.005<br />
0.004<br />
0.003<br />
0.002<br />
0.001<br />
0.000<br />
[S] in µmol*l -1<br />
-5 -3 -1 1 3 5 7<br />
1/[S] /l*µmol -1<br />
- 12 -
Versuch Nummer G-03 03 BC-Grundpraktikum<br />
pH-Werte<br />
Diagramm 8<br />
pH<br />
pH<br />
9.0<br />
8.5<br />
8.0<br />
7.5<br />
7.0<br />
6.5<br />
6.0<br />
5.5<br />
5.0<br />
4.5<br />
4.0<br />
Diagramm 9<br />
8.0<br />
7.5<br />
7.0<br />
6.5<br />
6.0<br />
5.5<br />
5.0<br />
4.5<br />
4.0<br />
3.5<br />
3.0<br />
Ansatz<br />
t / s 1 2 3 4<br />
0 6.0 6.0 6.0 7.4<br />
10 7.2 5.5 3.2<br />
20 7.6 5.0 3.4 4.1<br />
30 7.7 5.0 3.5<br />
40 7.9 5.0 3.5 3.6<br />
50 7.9 5.0 3.6 3.6<br />
60 8.0 5.1 3.6 3.6<br />
70 8.1 5.1 3.6<br />
80 8.2 5.1 3.6 3.6<br />
90 8.2 5.2<br />
100 8.3 5.3 3.6 3.6<br />
110 8.3 5.3<br />
120 8.4 3.9 3.6<br />
130 8.4 5.4<br />
140 8.4 4.0<br />
160 8.5 5.3 4.0<br />
180 8.5 4.0<br />
200 8.5 5.4<br />
0 50 100 150 200<br />
Z e it in s<br />
0 50 100 150 200<br />
Z e it in s<br />
- 13 -<br />
3<br />
4<br />
1<br />
2