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Lehren und Lernen für die Zukunft Systematische - Bertelsmann ...

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Christoph Höfer<br />

Marlise Hübner<br />

Petra Madelung<br />

(Hrsg.)<br />

<strong>Lehren</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

<strong>Systematische</strong> Unterrichtsentwicklung<br />

Lernkompetenz: Beispiele <strong>für</strong> Kompetenzraster<br />

Heinz-Jürgen Grothaus, Manfred Haubrok,<br />

Marlise Hübner, Monika Naujoks, Angelika Röttger,<br />

Eberhard Schmidt, Petra Schnelle, Andrea Ziegler<br />

Selbstständige<br />

Schule.nrw<br />

das Projekt des Ministeriums<br />

<strong>für</strong> Schule <strong>und</strong> Weiterbildung NRW<br />

<strong>und</strong> der <strong>Bertelsmann</strong> Stiftung


<strong>Lehren</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

<strong>Systematische</strong> Unterrichtsentwicklung<br />

Lernkompetenz: Beispiele <strong>für</strong> Kompetenzraster<br />

Ausgangspunkt<br />

Seit 1997 wird in den nordrhein-westfälischen Schulprojekten<br />

»Schule <strong>und</strong> Co.« <strong>und</strong> »Selbstständige Schule« an der Verbesserung<br />

des Unterrichts gearbeitet. Im Zentrum steht <strong>die</strong> Unterrichtsentwicklung<br />

als Entwicklung der Lernkompetenzen aller<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler an einer Schule (bzw. in einer Bildungsregion).<br />

Das vorliegende Heft bezieht sich auf <strong>die</strong> Konzeption<br />

zur Unterrichtsentwicklung, wie sie in der Veröffentlichung<br />

»<strong>Lehren</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>« 1 des Modellvorhabens<br />

»Selbstständige Schule« dargestellt wird, <strong>und</strong> kann als<br />

Ergänzung zum dazugehörigen Materialband 2 betrachtet werden.<br />

Das Konzept lebt davon, dass theoriegeleitete Praktiker<br />

von Beginn an seine Gr<strong>und</strong>lagen mit entworfen, inhaltlich weiterentwickelt<br />

<strong>und</strong> auf Schulstufen bezogen immer weiter ausdifferenziert<br />

haben.<br />

Seit Beginn ihrer Tätigkeit arbeitet eine Gruppe von Trainer-<br />

AusbilderInnen an der Frage, welche Kompetenzen Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler erreichen können, wenn sie mit den Maß -<br />

nahmen <strong>die</strong>ses Konzeptes zur Unterrichtsentwicklung ge för -<br />

dert werden. Zudem fragen Schulen immer wieder nach Materialien,<br />

<strong>die</strong> ihnen helfen können, Fortschritte der Schüle rin nen<br />

<strong>und</strong> Schüler beim Erreichen einzelner Lernkompetenzen zu erkennen<br />

<strong>und</strong> möglichst sicher zu erheben.<br />

1 Höfer, C./Madelung, P.: <strong>Lehren</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>. Troisdorf 2006<br />

2 Höfer, C./Madelung, P. (Hrsg.): <strong>Lehren</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>. <strong>Systematische</strong><br />

Unterrichtsentwicklung. Materialien von A-Z, Troisdorf 2008<br />

3 Vgl. Tschekan, K.: Guter Unterricht <strong>und</strong> der Weg dorthin. In: Buchen,<br />

H./Horster, L./Rolff, H.-G. (Hrsg.): Schulleitung <strong>und</strong> Schulentwicklung.<br />

E 2.31, Berlin 2002, S. 15<br />

Zur Entstehung der Kompetenzraster<br />

In den vergangenen Jahren sind <strong>die</strong> Anforderungen an Schulen<br />

stetig gewachsen. Sie wollen <strong>und</strong> müssen nicht nur ständig an<br />

der Weiterentwicklung ihrer Qualität arbeiten, sondern sich<br />

selbst vergewissern, was sie erreicht haben <strong>und</strong> sich externen<br />

Überprüfungen stellen. Selbstevaluation <strong>und</strong> Qualitätsanalyse<br />

gingen einher mit dem Paradigmenwechsel von der inhaltlichen<br />

Schwerpunktsetzung bisheriger fachlicher Curricula zu den<br />

kompetenzorientierten Kernlehrplänen.<br />

Auch auf <strong>die</strong>sem Hintergr<strong>und</strong> haben <strong>die</strong> AusbilderInnen <strong>für</strong><br />

TrainerInnen im Regierungsbezirk Detmold das Konzept »<strong>Lehren</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>« weiter ausgeschärft <strong>und</strong> verdeutlicht,<br />

dass es dabei um <strong>die</strong> Fokussierung auf überfachliche<br />

Lernkompetenzen geht, <strong>die</strong> in verschiedenen Unterrichtsfächern<br />

nutzbar gemacht werden können. Mithilfe der vermittelten<br />

Lernkompetenzen <strong>und</strong> der damit zusammenhängenden<br />

Entwicklung von Lehr-Lern-Arrangements im Fachunterricht<br />

sowie der Konzeption von fachübergreifenden Projekten, <strong>die</strong><br />

individuelles, selbst gesteuertes <strong>Lernen</strong> fördern <strong>und</strong> fordern,<br />

sollen Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler systematisch dazu befähigt<br />

werden, ihren Lernprozess selbstständig zu steuern <strong>und</strong> zu reflektieren.<br />

Es gilt, sich von inhaltsleerem Methodenlernen abzugrenzen<br />

<strong>und</strong> zur Entwicklung von Strategien zu kommen, <strong>und</strong><br />

es gilt, einsichtig zu machen, dass <strong>die</strong> Kontroverse zwischen<br />

fachlich orientierter Unterrichtsentwicklung <strong>und</strong> überfachlich<br />

orientierter Unterrichtsentwicklung unnötig ist. Die Vermittlung<br />

von überfachlichen Kompetenzen ist immer an fachliche Inhalte<br />

geb<strong>und</strong>en. Lernkompetenzen können insofern als überfachlich<br />

bezeichnet werden, als sie einen methodischen Kern haben<br />

(Funktion, Schrittfolgen, Regeln), der in allen Fächern Gültigkeit<br />

beanspruchen <strong>und</strong> variabel angewendet werden kann. 3 Mit<br />

ihrer Entwicklung wird damit auch immer <strong>die</strong> Verbesserung des<br />

fachlichen <strong>Lernen</strong>s angestrebt. Besonders wichtig sind angesichts<br />

der häufig anzutreffenden Lernkultur in deutschen Schulen<br />

metakognitive Anteile, Fragen der Motivation <strong>und</strong> des<br />

strategischen <strong>Lernen</strong>s.<br />

Die <strong>für</strong> <strong>die</strong> Weiterentwicklung des Konzeptes verantwortliche<br />

Ausbildergruppe beschloss deshalb, auf dem Hintergr<strong>und</strong><br />

von Recherchen zum Stand der theoretischen Diskussion Listen<br />

der durch <strong>die</strong> Arbeit mit den Trainingsspiralen erreichbaren<br />

überfachlichen Teilkompetenzen zu erstellen. Das geschah sowohl<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Primarstufe als auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sek<strong>und</strong>arstufen.<br />

3


4 <strong>Lehren</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

Ein Gutachten von Prof. Thorsten Bohl 4 erbrachte wichtige Hinweise<br />

zur Weiterarbeit an der Gr<strong>und</strong>struktur der Materialien.<br />

Die Sichtung von Kompetenzrastern <strong>für</strong> Fachkompetenzen <strong>und</strong><br />

ein Besuch der Max-Brauer-Gesamtschule in Hamburg, <strong>die</strong> seit<br />

einiger Zeit mit Kompetenzrastern in den Jahrgängen 5 bis 7 in<br />

Deutsch, Mathematik <strong>und</strong> Englisch arbeitet, erbrachte den Einblick<br />

in ermutigende praktische Erfahrungen. Auf <strong>die</strong>ser Basis<br />

konnten <strong>die</strong> vorhandenen Materialien noch einmal überarbeitet<br />

werden.<br />

Zur Anlage <strong>und</strong> Struktur der Kompetenzraster<br />

Ausgehend vom europäischen Sprachenportfolio 5 wurden in<br />

verschiedenen Schulen <strong>und</strong> Schulnetzwerken Kompetenzraster<br />

<strong>für</strong> Fachkompetenzen entwickelt. In <strong>die</strong>sen Rastern sind in der<br />

Vertikalen jeweils <strong>die</strong> Kriterien aufgeführt, <strong>die</strong> ein Fachgebiet<br />

inhaltlich bestimmen, in der Horizontalen werden dazu vier bis<br />

sechs Niveaustufen definiert. Die Indikatoren sind in »Ichkann«-Formulierungen<br />

dargestellt. Solche Kompetenzraster<br />

werden den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern als Referenzwert <strong>für</strong><br />

ihre individuellen Leistungen an <strong>die</strong> Hand gegeben, aber auch<br />

als Strukturierungshilfe <strong>für</strong> ihren individuellen Lernprozess. Sie<br />

werden so zum Instrument der Selbstwirksamkeitsförderung<br />

durch selbst gesteuertes oder selbst verantwortetes <strong>Lernen</strong>. 6<br />

Gleichzeitig schaffen sie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lehrkräfte auch Verbindlichkeiten<br />

durch <strong>die</strong> Darstellung von Standards <strong>und</strong> entsprechende<br />

Anforderungsstufen in den Fächern.<br />

Für <strong>die</strong> überfachlichen Lernkompetenzen gibt es ebenfalls<br />

Ideen zur Entwicklung von Kompetenzhierarchien, <strong>die</strong> i. d. R.<br />

<strong>die</strong> Niveaustufen in der Vertikalen darstellen. Maag Merki 7 unterscheidet<br />

nur drei Kompetenzstufen (0 = Risikogruppe, 1 =<br />

durchschnittlich, 2 = optimal), Meyer dagegen sechs (0 = keine<br />

Kenntnis der Kompetenz, 1 = unreflektiertes Nachvollziehen, 2<br />

= Verhalten nach Vorgabe, 3 = Handeln durch Einsicht, 4 =<br />

selbstständige Prozesssteuerung, 5 = Evaluation <strong>und</strong> Reflexion).<br />

8 Vierstufige Modelle findet man bei verschiedenen Au-<br />

torInnen. 9<br />

4 Institut <strong>für</strong> Erziehungswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität<br />

Tübingen<br />

5 Vgl. Schneider, G./North, B./Koch, L.: Europäisches Sprachenportfolio.<br />

Bern 2001<br />

6 Vgl. Müller, A.: Jeder Schritt ein Fortschritt. 2003, verfügbar unter:<br />

www.learningfactory.ch/downloads/dateien/artikel_referenzieren.pdf;<br />

vgl. Müller, A.: Sich den Erfolg organisieren. Das »Layout« fördert selbstwirksames<br />

<strong>Lernen</strong>. 2003, verfügbar unter:<br />

w www.learningfactory.ch/downloads/dateien/artikel_layout.pdf<br />

7 Vgl. Maag Merki, K.: Lernkompetenzen als Bildungsstandards. In: Zeitschrift<br />

<strong>für</strong> Erziehungswissenschaft. 4/2004, S. 537 - 550<br />

8 Meyer, H.: Was ist guter Unterricht. Weinheim <strong>und</strong> Basel 2004, S. 170 ff.<br />

Angesichts der Tatsache, dass wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte überfachliche<br />

Kompetenzraster in größerem Umfang bisher noch<br />

nicht veröffentlicht wurden, war <strong>die</strong> Absicht, sie zu entwickeln<br />

<strong>und</strong> zu verschriftlichen, mit einer Reihe von gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />

Entscheidungen verb<strong>und</strong>en. Es ist wichtig, <strong>die</strong>se Entscheidungen<br />

als Hintergr<strong>und</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Materialien zu kennen, um sie als<br />

Versuch theoriegeleiteter Praktiker, <strong>die</strong> eine vorhandene Leerstelle<br />

füllen wollen, angemessen einschätzen zu können.<br />

Zugr<strong>und</strong>e liegt Weinerts Leitbild von Lernkultur, das als das<br />

gegenwärtig bekannteste <strong>und</strong> einflussreichste bezeichnet werden<br />

kann. Weinert beschreibt sechs f<strong>und</strong>amentale fachliche<br />

<strong>und</strong> überfachliche Bildungsziele, <strong>die</strong> sich aus dem Bildungs<strong>und</strong><br />

Erziehungsauftrag der Schule ergeben. 10 Unterrichtsentwicklung<br />

nach »<strong>Lehren</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>« zielt<br />

schwerpunktmäßig auf den Erwerb von Lernkompetenz.<br />

Bildungsziele der Schule<br />

nach Weinert (2000)<br />

Qualifizierung<br />

Unterrichtsentwicklung<br />

Erwerb<br />

intelligenten Wissens<br />

Erwerb anwendungsfähigen<br />

Wissens<br />

Erwerb variabel nutzbarer<br />

Schlüsselqualifikationen<br />

Erwerb<br />

der Lernkompetenz<br />

Erwerb<br />

sozialer Kompetenzen<br />

Erwerb<br />

von Wertorientierungen<br />

9 Vgl. z.B. Cwik, G./Risters, W.: <strong>Lernen</strong> von Anfang an, Bd. I: Individuelle<br />

Methoden trainieren. Berlin 2004, S. 102; Dilger B./Krakau U.: Strategien<br />

selbst regulierten <strong>Lernen</strong>s, segel-bs, Modellversuchsinformation 5.<br />

Soest 2007, S. 14; Brackhahn, B., Brockmeyer, R., Buschmann, R., Mika,<br />

C. (Hrsg.): <strong>Lernen</strong> – leisten – bewerten & Abschlüsse <strong>und</strong> Übergänge,<br />

Qualitätsverbesserung in Schulen <strong>und</strong> Schulsystemen – QuiSS Band 4.<br />

München 2004, S. 87<br />

10 Weinert, F.E., <strong>Lehren</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> – Ansprüche an das <strong>Lernen</strong><br />

in der Schule. Vortrag am 29.03.2000 im Pädagogischen Zentrum in<br />

Bad Kreuznach. In: Pädagogische Nachrichten Rheinland-Pfalz 2/2000,<br />

S. 5 ff.


Im schulpädagogischen Kontext gibt es verschiedene Modelle<br />

zur Lernkompetenzförderung wie auch eng verwandte Modelle,<br />

<strong>die</strong> das Konzept des selbst regulierten <strong>Lernen</strong>s verfolgen. Klippert<br />

arbeitet z.B. mit dem »erweiterten Lernbegriff«. 11 Bastian<br />

hält <strong>die</strong> Konzeption von Unterrichtsentwicklung <strong>für</strong> weiterführend,<br />

<strong>die</strong> sowohl Teilkompetenzen ausweist als auch Angaben<br />

zu Lernstrategien, Strategien der Selbstüberwachung <strong>und</strong> der<br />

Selbstaktivierung macht. 12 Dieser Zielvorstellung sehen sich<br />

<strong>die</strong> AutorInnen verpflichtet. In den Trainings zur Unterrichtsentwicklung<br />

an den Berufskollegs wird z.B. <strong>die</strong> folgende Grafik<br />

zur Erläuterung des Kompetenzbegriffes verwendet.<br />

Human<br />

kompetenz<br />

Fachkompetenz<br />

Lernkompetenz<br />

Sozialkompetenz<br />

Nach der Prüfung der vorliegenden Darstellungsformen wurden<br />

drei Kompetenzstufen in vertikaler Anordnung definiert,<br />

<strong>die</strong> einen prinzipiellen Bezug zu den o.g. F<strong>und</strong>stellen erkennen<br />

lassen, allerdings mit Änderungen, <strong>die</strong> in direktem Zusammenhang<br />

mit der Systematik der Unterrichtsentwicklung nach dem<br />

Konzept »<strong>Lehren</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>« stehen: Da <strong>die</strong><br />

Diagnose mithilfe der Kompetenzstufen immer im direkten Zusammenhang<br />

zu vorausgehenden Trainingsmaßnahmen liegen<br />

soll, wird angenommen, dass es <strong>die</strong> Kompetenzstufe O nicht<br />

mehr geben kann. Deshalb wird als unteres Kompetenzniveau<br />

angenommen, dass <strong>die</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>die</strong> Lernkompetenz<br />

nach der Vermittlung auf detaillierte Anweisung hin<br />

anwenden können. Nach der Vermittlung der Lernkompetenz<br />

erfolgt <strong>die</strong> Einübung, Festigung <strong>und</strong> Anwendung im Fachunterricht<br />

durch sogenannte Pflegemaßnahmen. Auf <strong>die</strong>ser Niveaustufe<br />

wird erwartet, dass <strong>die</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>die</strong><br />

Lernkompetenz ohne direkte Anleitung, aber nach Hinweis darauf<br />

zeigen können. Lehr-Lern-Arrangements, in denen <strong>die</strong> Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler selbstständig arbeiten, erfordern dann<br />

das Kompetenzniveau 3, also <strong>die</strong> selbstständige Auswahl, Anwendung<br />

<strong>und</strong> Reflexion einer Lernkompetenz entsprechend<br />

den Anforderungen der Situation. Anders als im Meyerschen<br />

Entwurf entfällt <strong>die</strong> Stufe 4 als Reflexionsstufe, weil nach Auffassung<br />

aller Beteiligten Reflexion in unterschiedlichem Umfang<br />

<strong>und</strong> Qualität zu jeder der drei Stufen gehört, weshalb sie<br />

in den Formulierungen der drei Niveaustufen nicht explizit<br />

jedes Mal aufgeführt wird. In der Primarstufe vollzieht sich <strong>die</strong><br />

Reflexionsfähigkeit in den Schritten »Beschreiben – Begründen<br />

– Bewerten«.<br />

In der Horizontalen wird versucht, ausgehend von den Lernkompetenzen,<br />

<strong>die</strong> den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern in den Trainingsspiralen<br />

vermittelt werden, eine Kompetenzsteigerung<br />

über <strong>die</strong> Jahrgangsstufen hinweg darzustellen. Dabei erfolgt<br />

eine Orientierung an den Fortbildungen <strong>für</strong> Lehrkräfte sowie<br />

den Erfahrungen damit, wann in Schulen <strong>die</strong>se Kompetenzen<br />

im Unterricht vermittelt werden. Wenn man sich allerdings<br />

da<strong>für</strong> entscheidet, ein solches Kompetenzraster in Schülerhand<br />

zu geben, sollte <strong>die</strong> im Modellversuch QuiSS gewählte Darstellungsform<br />

mit den jahrgangsstufenneutralen Kompetenzstufen<br />

gewählt werden.<br />

Da in vertikaler Richtung <strong>die</strong> Kompetenzstufen 1 bis 3 von<br />

unten nach oben angeordnet sind, ist <strong>die</strong> Leserichtung der<br />

Kompetenzraster von unten nach oben. Innerhalb der einzelnen<br />

Felder sind <strong>die</strong> Indikatoren allerdings in der normalen Leserichtung<br />

von oben nach unten zu lesen.<br />

Alle Formulierungen von Kompetenzen in allen Stufen wurden<br />

in der Ich-Form formuliert, um den Einsatz sowohl aus der<br />

Lehrersicht <strong>und</strong> in der Lehrerhand als auch aus der Schülersicht<br />

<strong>und</strong> in der Schülerhand zu ermöglichen, auch wenn bei den Formulierungen<br />

der Primarstufe deutlich ist, dass solche Formulierungen<br />

häufig nicht von Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>die</strong>ser<br />

Altersklasse verstanden werden. Wichtig war den Autorinnen<br />

<strong>und</strong> Autoren <strong>die</strong> Botschaft der Mitverantwortung der Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler <strong>für</strong> ihren Lernprozess. Von daher müssen<br />

<strong>die</strong> Indikatoren aus der Gr<strong>und</strong>schule <strong>für</strong> eine Nutzung durch<br />

<strong>die</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erst noch zu Selbstbewertungsbögen<br />

umgewandelt werden.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Fülle an Möglichkeiten, überfachliche Kompetenzen<br />

zu fokussieren, wurde <strong>die</strong> Entscheidung getroffen,<br />

sich ausschließlich an den in den Gr<strong>und</strong>lagentrainings vermittelten<br />

Trainingsspiralen der drei Bausteine Methodentraining<br />

(individuelle Lern- <strong>und</strong> Arbeitstechniken), Kommunikationstraining<br />

<strong>und</strong> Teamentwicklungstraining (kooperative Lern- <strong>und</strong><br />

Arbeitstechniken) zu orientieren (siehe Material 1). Zur weiteren<br />

Eingrenzung des Aufwandes wurde entschieden, nur vier<br />

Lernkompetenzen exemplarisch in allen drei Kompetenzstufen<br />

genauer zu beschreiben (siehe Material 2). Der bildungsbiografischen<br />

Orientierung des Gesamtkonzeptes entsprechend<br />

11 Klippert, H.: Methodentraining. Übungsbausteine <strong>für</strong> den Unterricht. 15.<br />

Aufl., Weinheim 2005, S. 30 f.<br />

12 Vgl. Bastian, J.: Einführung in <strong>die</strong> Unterrichtsentwicklung. Weinheim <strong>und</strong><br />

Basel 2007, S. 131 ff.<br />

5


6 <strong>Lehren</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

wurden Kompetenzen zur Darstellung ausgewählt, <strong>die</strong> eine<br />

Lernprogression von Jahrgang 1 möglichst bis Jahrgang 10,<br />

eventuell auch bis Jahrgang 13 bzw. 12 beinhalten. Diese Beschränkung<br />

auf das aktuelle Fortbildungsangebot bedingt,<br />

dass in drei der vier Kompetenzraster keine Indikatoren <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Oberstufe angegeben sind, obwohl auch <strong>die</strong>se Kompetenzen<br />

in der Oberstufe gefördert <strong>und</strong> gefordert werden.<br />

Parallel zu <strong>die</strong>sen Kompetenzrastern <strong>für</strong> <strong>die</strong> allgemeinbildenden<br />

Schulen wurde auch mit der Entwicklung von Lernkompetenzrastern<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Förderschulen begonnen. Diese<br />

müssen allerdings auf <strong>die</strong> jeweiligen Förderschwerpunkte<br />

fokussiert werden. Sie befinden sich noch in der Entwicklung<br />

<strong>und</strong> sollen 2009 den Lehrkräften zur Verfügung gestellt werden.<br />

Anders verhält es sich mit den Berufskollegs: Wegen der<br />

sehr unterschiedlichen Eingangsvoraussetzungen ist – je nach<br />

Bildungsgang – eine Orientierung an den Lernkompetenzrastern<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Förderschulen, <strong>die</strong> Sek<strong>und</strong>arstufe I oder II notwendig<br />

bzw. möglich.<br />

Nutzung <strong>und</strong> Grenzen<br />

Kompetenzraster selbst erzeugen noch keine neuen Kompetenzen,<br />

aber sowohl ein Bewusstsein <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erreichbarkeit bestimmter<br />

Zielstellungen als auch <strong>die</strong> Möglichkeit, vor allen<br />

Dingen <strong>für</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler selbst, sich konkrete Ziele<br />

zu setzen <strong>und</strong> ihren Erreichensgrad zu überprüfen. Sie wurden<br />

im vorliegenden Fall von Praktikern <strong>für</strong> Praktiker entwickelt.<br />

Zielgruppe sind vor allem Lehrkräfte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Qualifizierungen<br />

zur Unterrichtsentwicklung aktiv wahrgenommen haben <strong>und</strong><br />

selbstverantwortlich mit den vorliegenden Anregungen umgehen<br />

wollen.<br />

Die Erreichbarkeit der in den Rastern beschriebenen Kompetenzen<br />

ist abhängig davon, ob <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lagentrainings, <strong>die</strong><br />

regelmäßige Pflege im Fachunterricht <strong>und</strong> <strong>die</strong> eigenverantwortete<br />

Anwendung den Schülern auch wirklich ermöglicht <strong>und</strong> abverlangt<br />

werden. Das bedeutet insbesondere, dass <strong>die</strong> Aufgaben,<br />

<strong>die</strong> Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer entwickeln, so komplex angelegt<br />

sein müssen, dass Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>die</strong> dritte<br />

Kompetenzstufe überhaupt erreichen können.<br />

Besonders wichtig ist das Bewusstsein <strong>für</strong> den in den Kompetenzrastern<br />

zwischen der Stufe 1 <strong>und</strong> 3 dargestellten Wechsel<br />

von der schwerpunktmäßigen Verantwortung der Lehrkraft<br />

zum Erreichen der Kompetenzstufe 1 zur schwerpunktmäßigen<br />

Verantwortung des Schülers <strong>und</strong> der Schülerin zum Erreichen<br />

der Kompetenzstufe 3. Wenn man sich <strong>die</strong> gr<strong>und</strong>legenden Anforderungen<br />

an <strong>die</strong>se drei Stufen genauer ansieht, wird deut-<br />

lich, dass sie den sukzessiven Wandel der Lehrerrolle von der<br />

vorgebenden über <strong>die</strong> aktivierende zur begleitenden bedingen,<br />

der sich vollzieht, wenn SchülerInnen zunehmend selbstständig<br />

arbeiten. Nur wenn <strong>die</strong> Lehrkraft <strong>die</strong>se verschiedenen Rollen<br />

jeweils einnehmen kann, wird den SchülerInnen <strong>die</strong><br />

wachsende Eigenverantwortung auch ermöglicht. 13<br />

Kompetenzraster ermöglichen es den am Unterricht einer<br />

Lerngruppe gemeinsam beteiligten Lehrkräften, sich auf zu erreichende<br />

Teilkompetenzen zu verständigen <strong>und</strong> darüber hinaus<br />

festzulegen, in welcher Form <strong>und</strong> mit welchen Instrumenten<br />

<strong>die</strong> Erreichensgrade <strong>für</strong> <strong>die</strong> einzelnen Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler festgestellt werden sollen.<br />

Wenn <strong>die</strong> vorliegenden Kompetenzraster, wie im ursprünglichen<br />

Sinne gedacht, in <strong>die</strong> Hand von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

gegeben werden sollen, ist <strong>die</strong>s nur in der Sek<strong>und</strong>arstufe I<br />

möglich. Die AutorInnen empfehlen, den Jahrgangsstufenbezug<br />

durch <strong>die</strong> Niveaustufen A bis C/D zu ersetzen. Ein Beispiel<br />

da<strong>für</strong> ist im Material Nr. 10 dargestellt. Damit wird jeder Schülerin/jedem<br />

Schüler – egal in welchem Jahrgang – ermöglicht,<br />

ihre/seine Kompetenzen einzuschätzen <strong>und</strong> sich individuelle<br />

Ziele zu setzen.<br />

Aus <strong>die</strong>sen Kompetenzrastern können verschiedene Instrumente<br />

entwickelt werden, seien es Lehrerbeobachtungsbögen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> eigene Beobachtung oder Hospitationsprojekte, oder<br />

seien es Instrumente der Selbstbeobachtung <strong>und</strong> Selbstbewertung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Schülerhand. Damit können sowohl vor Trainingsmaßnahmen<br />

diagnostische Erkenntnisse gewonnen als<br />

auch nach Trainings- <strong>und</strong> Pflegemaßnahmen <strong>die</strong> Entwicklungen<br />

der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler eingeschätzt werden. Einige Beispiele<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung von Selbsteinschätzungsbögen <strong>für</strong><br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler aus den Kompetenzrastern heraus<br />

sind im Anhang (Materialien 7 bis 11) dargestellt. Anpassungen<br />

an <strong>die</strong> eigene Unterrichtssituation werden notwendig sein. Außerdem<br />

sei hier auf einen großen F<strong>und</strong>us an aus der Praxis<br />

stammenden Selbstbeobachtungs- <strong>und</strong> Selbstbewertungsinstrumenten<br />

verwiesen. 14<br />

13 Vgl. Höfer, C./Madelung, P. (2006), S. 60 ff.<br />

14 Vgl. Bohl, T.: Prüfen <strong>und</strong> Bewerten im offenen Unterricht. Weinheim <strong>und</strong><br />

Basel 2006; Buschmann, R./Buhren, C. (Hrsg.): QuiSS – Schülerkompetenz.<br />

Ergebnisse aus dem schleswig-holsteinischen Modellprogramm von<br />

QuiSS. Flensburg/Dortm<strong>und</strong> 2004; Burkard, C./Eikenbusch, G.: Praxishandbuch<br />

Evaluation in der Schule. Berlin 2000; Hermann, J./Höfer, C.:<br />

Evaluation in der Schule – Unterrichtsevaluation. Gütersloh 1999


Materialien<br />

! Übersicht über Lernkompetenzen, <strong>die</strong> in den Gr<strong>und</strong>lagentrainings<br />

abgedeckt werden<br />

ß Übersicht über <strong>die</strong> Lernkompetenzen, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kompetenzraster<br />

erstellt wurden<br />

§ Kompetenzraster Methodentraining: Visualisieren <strong>und</strong><br />

Gestalten<br />

$ Kompetenzraster Methodentraining: Ausgewählte Lesetechniken<br />

% Kompetenzraster Kommunikationstraining: Ausgewählte<br />

Techniken des miteinander Redens<br />

& Kompetenzraster Teamentwicklungstraining:<br />

Kooperative Kompetenzen<br />

Hinweis: Bewusste Unterscheidung zwischen den Begriffen Gruppenarbeit<br />

(GA) <strong>und</strong> Team. Die Arbeit im Team stellt eine höhere Kompetenz<br />

dar im Sinne der von Green definierten Lerngruppen-Leistungskurve.<br />

Dennoch wiederholen sich in der Jahrgangsstufe 5/6 viele Indikatoren<br />

aus der Jahrgangsstufe 3/4. Das hängt mit dem nordrhein-westfälischen<br />

Schuls ystem zusammen, bei dem nach der Klasse 4 in der Klasse 5 völlig<br />

neue Klassenzusammensetzungen entstehen <strong>und</strong> viele Elemente aus<br />

der GA neu aufgegriffen werden müssen, weil sich frühe Prozesse der<br />

Teamentwicklung wiederholen.<br />

/ Beispiel <strong>für</strong> einen Selbstbeobachtungsbogen zur<br />

Heftgestaltung in der Primarstufe<br />

Hinweis: Dieses Beispiel erläutert sowohl den Zusammenhang zwischen<br />

Indikatoren <strong>und</strong> Instrument als auch Möglichkeiten des Einsatzes.<br />

( Beispiel <strong>für</strong> einen Schülerselbstbeobachtungsbogen zur<br />

Kommunikationskompetenz in der Primarstufe<br />

) Beispiel <strong>für</strong> einen Schülerselbstbeobachtungsbogen<br />

zu einem Aspekt des Teamentwicklungstrainings in der<br />

Primarstufe<br />

= Beispiel <strong>für</strong> einen Schülerselbstbeobachtungsbogen in<br />

der Sek<strong>und</strong>arstufe I zur Lesekompetenz<br />

Q Beispiel <strong>für</strong> einen Schülerselbstbeobachtungsbogen zur<br />

Kommunikationskompetenz in der Sek<strong>und</strong>arstufe I<br />

W Übersicht zu Leseverständnis – Lesestrategien –<br />

Trainingsspiralen zu Lesetechniken<br />

Hinweis: Der in den Lehrplänen der Primarstufe in NRW verwendete<br />

Begriff des »orientierenden Lesens« beschreibt eine Vorstufe der<br />

Strategien zum Leseverständnis.<br />

7


8 <strong>Lehren</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

Literatur<br />

Bohl, T. Prüfen <strong>und</strong> Bewerten im offenen Unterricht. Weinheim<br />

<strong>und</strong> Basel 2006<br />

Bastian, J. Einführung in <strong>die</strong> Unterrichtsentwicklung. Weinheim<br />

<strong>und</strong> Basel 2007<br />

Brackhahn, B./Brockmeyer, R./Buschmann, R./Mika, C.<br />

(Hrsg.) <strong>Lernen</strong> – leisten – bewerten & Abschlüsse <strong>und</strong> Übergänge,<br />

Qualitätsverbesserung in Schulen <strong>und</strong> Schulsystemen –<br />

QuiSS Band 4. München 2004<br />

Buschmann, R./Buhren, C. (Hrsg.) QuiSS – Schülerkompetenz.<br />

Ergebnisse aus dem schleswig-holsteinischen Modellprogramm<br />

von QuiSS. Flensburg/Dortm<strong>und</strong> 2004<br />

Cwik, G./Risters, W. <strong>Lernen</strong> von Anfang an, Bd. I: Individuelle<br />

Methoden trainieren. Berlin 2004; Bd. II: Kommunikation <strong>und</strong><br />

Kooperation trainieren. Berlin 2004<br />

Dilger, B./Krakau, U. Strategien selbst regulierten <strong>Lernen</strong>s,<br />

segel-bs, Modellversuchsinformation 5. Soest 2007<br />

Burkard, C./Eikenbusch, G. Praxishandbuch Evaluation in der<br />

Schule. Berlin 2000<br />

Eikenbusch, G. Lesen <strong>und</strong> Lesen lassen. Zur Förderung von Leseverständnis<br />

in allen Fächern. In: PÄDAGOGIK, Heft 06/2007,<br />

S. 6–10<br />

Hermann, J./Höfer, C. Evaluation in der Schule – Unterrichtsevaluation.<br />

Gütersloh 1999<br />

Höfer, C./Madelung, P. <strong>Lehren</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>.<br />

Troisdorf 2006<br />

Höfer, C./Madelung, P. (Hrsg.) <strong>Lehren</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>.<br />

<strong>Systematische</strong> Unterrichtsentwicklung. Materialien von<br />

A–Z. Troisdorf 2008<br />

Klippert, H. Methodentraining. Übungsbausteine <strong>für</strong> den Unterricht.<br />

15. Aufl., Weinheim 2005<br />

Green, N./Green, K. Kooperatives <strong>Lernen</strong> im Klassenraum <strong>und</strong><br />

im Kollegium. Seelze-Velber, 2005<br />

Maag Merki, K. Lernkompetenzen als Bildungsstandards. In:<br />

Zeitschrift <strong>für</strong> Erziehungswissenschaft, 4/2004<br />

Meyer, H. Was ist guter Unterricht, Weinheim <strong>und</strong> Basel 2004<br />

Müller, A. »Jeder Schritt ein Fortschritt«. Februar 2003,<br />

verfügbar unter: w www.learningfactory.ch/downloads/<br />

dateien/artikel_referenzieren.pdf<br />

Müller, A. Sich den Erfolg organisieren. Das »Layout« fördert<br />

selbstwirksames <strong>Lernen</strong>. 2003, verfügbar unter:<br />

w www.learningfactory.ch/downloads/dateien/<br />

artikel_layout.pdf<br />

Schneider, G./North, B./Koch, L. Europäisches Sprachenportfolio.<br />

Bern 2001<br />

Tschekan, K. Guter Unterricht <strong>und</strong> der Weg dorthin. In: Buchen,<br />

H./Horster, L./Rolff, H.-G. (Hrsg.): Schulleitung <strong>und</strong> Schulentwicklung.<br />

E 2.31, Berlin 2002, S. 1–16<br />

Weinert, F.E. <strong>Lehren</strong> <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> – Ansprüche an<br />

das <strong>Lernen</strong> in der Schule. Vortrag am 29.03.2000 im Pädagogischen<br />

Zentrum in Bad Kreuznach. In: Pädagogische Nachrichten<br />

Rheinland-Pfalz 2/2000, S. 1–16


Lernkompetenzen, <strong>die</strong> in den Gr<strong>und</strong>lagentrainings abgedeckt werden<br />

Übersicht<br />

Material 1 9<br />

Primarstufe Sek<strong>und</strong>arstufe I Sek<strong>und</strong>arstufe II<br />

Schulstufe<br />

1–2 3–4 5–6 7–8 9–10 11–12/13<br />

Jahrgangsstufe<br />

MT<br />

Handwerkliche<br />

Gr<strong>und</strong>techniken<br />

Visualisieren<br />

<strong>und</strong> Gestalten<br />

Kursorisches Lesen<br />

(Rasch lesen)<br />

Selektives Lesen<br />

(Sinnerfassend)<br />

Perspektivisch Lesen<br />

Exzerpieren<br />

Markieren<br />

Mitschrift<br />

Strukturieren<br />

L e r n k o m p e t e n z e n<br />

Referat erstellen<br />

FA: Themenfindung<br />

<strong>und</strong> Eingrenzung<br />

Zeitmanagement<br />

Klassenarbeit/<br />

Prüfung vorbereiten<br />

KT<br />

aktives Zuhören<br />

Miteinander reden<br />

Vortrag halten<br />

TT


Lernkompetenzen, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kompetenzraster erstellt wurden<br />

Übersicht<br />

10 Material 2<br />

Primarstufe Sek<strong>und</strong>arstufe I Sek<strong>und</strong>arstufe II<br />

Schulstufe<br />

1–2 3–4 5–6 7–8 9–10 11–12/13<br />

Jahrgangsstufe<br />

MT<br />

Visualisieren<br />

<strong>und</strong> Gestalten<br />

Orientierendes<br />

Lesen<br />

Kursorisches Lesen<br />

(Rasch Lesen)<br />

Perspektivisch<br />

Lesen<br />

KT<br />

Lernkompetenzen<br />

Miteinander reden<br />

TT<br />

Teamentwicklung


Methodentraining: Visualisieren <strong>und</strong> Gestalten<br />

Kompetenzraster<br />

Material 3 11<br />

Jahrgangsstufe 1–2 3–4 5–8 Sek II: GOS<br />

Texte formatieren<br />

Powerpointseite gestalten<br />

Folie gestalten<br />

Plakat gestalten<br />

Heft gestalten<br />

Heftseite gestalten<br />

Inhalte der TS<br />

Vor der Erstellung eines längeren<br />

Textes informiere ich mich über <strong>die</strong><br />

visuellen Anforderungen an das<br />

Endprodukt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>die</strong>ser Anforderungen entscheide<br />

ich mich <strong>für</strong> eine Seitenformatierung.<br />

Ich führe <strong>die</strong> Seitenformatierung vor<br />

der Texterstellung, <strong>die</strong> Überschriftenformatierung<br />

nach der Texterstellung<br />

durch.<br />

Ich bewerte das visuelle Erscheinungsbild<br />

des Textes im Hinblick<br />

auf <strong>die</strong> Anforderungen.<br />

Ich bewerte meine Kompetenz zur<br />

Formatierung eines Textes mithilfe<br />

des Programms.<br />

Wenn ich ein Arbeitsergebnis visualisieren<br />

will, entscheide ich vorher,<br />

welche Art von Darstellung geeignet<br />

ist: Folie, Plakat, PP, ...<br />

Ich begründe meine Entscheidung<br />

anhand z.B. der sieben Faktoren:<br />

Thema, Arbeitsauftrag, Arbeits- <strong>und</strong><br />

Präsentationszeit, vorhandene Materialien,<br />

technische Geräte, eigene<br />

Kompetenzen.<br />

Ich bewerte PP-gestützte Vorträge<br />

mithilfe unserer Klassenregeln.<br />

Ich bewerte den Erstellungsprozess<br />

anhand der o.g. Faktoren.<br />

Wenn ich ein Arbeitsergebnis visualisieren<br />

will, überlege ich vorher,<br />

welche Art von Darstellung geeignet<br />

ist: Folie, Plakat, PP,...<br />

Ich begründe meine Entscheidung<br />

anhand z. B. der sechs Faktoren:<br />

Thema, Arbeitsauftrag, Arbeits- <strong>und</strong><br />

Präsentationszeit, vorhandene Materialien,<br />

technische Geräte.<br />

Ich bewerte <strong>die</strong> Qualität von Folien<br />

mithilfe unserer Klassenregen.<br />

Ich bewerte den Erstellungsprozess<br />

anhand der o.g. Faktoren.<br />

Wenn ich ein Arbeitsergebnis visualisieren<br />

will, überlege ich vorher,<br />

welche Art von Darstellung geeignet<br />

ist: Folie, Plakat, PP,...<br />

Ich entscheide, welche Art von Plakatgestaltung<br />

sinnvoll ist: Lernplakat,<br />

Wandzeitung, Struktogramm,...<br />

Ich begründe meine Entscheidung<br />

anhand z.B. der drei Faktoren:<br />

Thema, Arbeitsauftrag <strong>und</strong> Arbeitszeit.<br />

Ich bewerte <strong>die</strong> Qualität von Plakaten<br />

mithilfe unserer Klassenregeln.<br />

Ich bewerte den Erstellungsprozess<br />

anhand der o.g. Faktoren.<br />

Ich führe in den verschiedenen Fächern<br />

übersichtlich <strong>und</strong> sauber gestaltete<br />

Hefte, d.h. z.B. (abhängig<br />

vom Regelplakat):<br />

· Einhaltung der Lineatur<br />

· Saubere Handschrift<br />

· Überschriften, evtl. Datum<br />

· Benutzung des Lineals (Tabellen,<br />

Linien usw.)<br />

· Abstände zwischen einzelnen<br />

Hefteintragungen, Absätze<br />

· Sauber ausgeschnittene bzw. eingefügte<br />

Bilder, Grafiken usw.<br />

Ich nutze visuelle Strukturen als<br />

Orientierungshilfe.<br />

Ich erkläre anderen <strong>die</strong> Regeln zur<br />

Heftgestaltung.<br />

Ich bewerte <strong>die</strong> Qualität meiner<br />

Heftführung in verschiedenen Fächern<br />

mithilfe unserer Klassenregeln.<br />

Eine Lern- <strong>und</strong> Arbeitstechnik<br />

nach den Anforderungen<br />

der Situation<br />

begründet auswählen<br />

<strong>und</strong> einsetzen.<br />

3<br />

Eine Lern- <strong>und</strong> Arbeitstechnik<br />

nach Hinweis<br />

darauf, (jedoch) ohne<br />

Anleitung anwenden.<br />

Bei der Erstellung eines längeren<br />

Textes nutze ich zur Formatierung<br />

das EDV-Programm, z.B.<br />

· Vor der Texterstellung formatiere<br />

ich <strong>die</strong> Seiten (Ränder, Schriftart<br />

<strong>und</strong> -größe, Seitenzahl).<br />

· Nach der Erstellung des Textes<br />

formatiere ich <strong>die</strong> Überschriften<br />

(Formatzuweisung <strong>und</strong> Nummerierung).<br />

· Anhand der Formatierung der<br />

Überschriften erstelle ich mithilfe<br />

des Programmes ein Inhaltsverzeichnis<br />

mit Seitenzahlen.<br />

Wenn notwendig <strong>und</strong> sinnvoll, füge<br />

ich Bilder mit Beschriftung oder<br />

Nummerierung <strong>und</strong> Tabellen ein.<br />

Wenn der Text fertig ist, bewerte ich<br />

sein visuelles Erscheinungsbild im<br />

Hinblick auf <strong>die</strong> Anforderungen.<br />

Bei der Erstellung von PP-Vorträgen<br />

berücksichtige ich folgende Regeln,<br />

wie z.B.:<br />

· maximal 5 Folien pro Minute<br />

· durchgehendes Design der Folien<br />

· Schriftgröße mindestens 20 p<br />

· Gut erkennbare Kontraste zwischen<br />

Schrift- <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>farbe<br />

· Animationen <strong>und</strong> Toneinstellungen<br />

nur an inhaltlich passenden<br />

Stellen<br />

· Nur Stichworte, damit ich <strong>die</strong> Präsentation<br />

nicht vorlese<br />

· Durchführen eines Probedurchgangs,<br />

um Technik <strong>und</strong> Zeit zu<br />

überprüfen<br />

Ich bewerte PP-gestützte Vorträge<br />

mithilfe unserer Klassenregeln.<br />

Ich schreibe auf Plakaten <strong>und</strong> Karten<br />

so groß <strong>und</strong> leserlich, dass<br />

jeder im Raum <strong>die</strong> Schrift lesen<br />

kann.<br />

Ich schreibe auf Plakaten <strong>und</strong> Karten<br />

fehlerfrei.<br />

Ich halte bei der Plakatgestaltung<br />

unsere Klassenregeln ein, wie z.B.:<br />

· Schrift in dunkler Farbe<br />

· Fehlerfreier Text<br />

· Druckschrift<br />

· Helle Farben zum Hervorheben<br />

· Einsetzen von Symbolen<br />

Bei der Plakaterstellung in der<br />

Gruppe übernehme ich <strong>die</strong> abgesprochene<br />

Aufgabe.<br />

Ich bewerte <strong>die</strong> Qualität von Plakaten<br />

mithilfe unserer Klassenregeln.<br />

Ich nenne alle Klassenregeln zur<br />

Heftgestaltung.<br />

Ich beachte bei der Heftgestaltung<br />

ausgewählte Regeln des Klassenplakates,<br />

z.B.:<br />

· Chronologische Heftführung<br />

· Übernehmen der Struktur der<br />

Vorlage beim Abschreiben<br />

· Regelgerechtes Einfügen von<br />

Bildern, Grafiken <strong>und</strong> Tabellen<br />

entsprechend der verschiedenen<br />

Klassenplakate (zum Schneiden,<br />

Kleben, ...)<br />

· Nutzung verschiedener Möglichkeiten<br />

der grafischen Gestaltung<br />

(Farben, Bilder, etc.)<br />

· Strukturierung der Hefteintragungen<br />

durch Datum, Überschriften,<br />

Angabe von Seitenzahlen <strong>und</strong><br />

Nummerierungen<br />

· Situationsangemessene Anwendung<br />

der Möglichkeiten der Fehlerkorrektur<br />

(d.h. Bleistift –<br />

ra<strong>die</strong>ren, Füller – Tintenkiller,<br />

durchstreichen, überkleben)<br />

Ich bewerte <strong>die</strong> Qualität meiner<br />

Heftführung mithilfe unserer Klassenregeln.<br />

2<br />

K o m p e t e n z s t u f e n<br />

Ich benutze <strong>die</strong> Folie <strong>für</strong> Gliederungen<br />

oder Veranschaulichungen.<br />

Ich gestalte nur <strong>die</strong> Fläche der Folie,<br />

<strong>die</strong> der Tageslichtprojektor vor Ort<br />

ganz projizieren kann.<br />

Ich halte bei der Foliengestaltung<br />

unsere Klassenregeln ein, wie z.B.:<br />

· leserlich <strong>und</strong> mit dunklen Farben<br />

schreiben<br />

· fehlerfrei schreiben<br />

· meine Schrift ist nicht verwischt<br />

· in lesbarer Größe schreiben<br />

· Verwendung heller Farben <strong>für</strong> Hervorhebungen<br />

Ich bewerte <strong>die</strong> Qualität von Folien<br />

mithilfe unserer Klassenregeln.<br />

Eine Lern- <strong>und</strong><br />

Arbeitstechnik nach<br />

Vermittlung (<strong>und</strong>)<br />

unter Anleitung<br />

anwenden.<br />

Ich nenne alle Klassenregeln zur<br />

Heftseitengestaltung.<br />

Ich beachte bei der Heftseitengestaltung<br />

ausgewählte Regeln des<br />

Klassenplakates, z.B.:<br />

· Schreiben an der Lineatur<br />

· lesbare Handschrift<br />

· Korrekturen mit Ra<strong>die</strong>rgummi<br />

· Benutzung des Lineals (Unterstreichen<br />

von Wörtern, Anlegen<br />

einer Tabelle)<br />

· Übernehmen vorgegebener<br />

Orientierungshilfen wie z.B.<br />

Datum <strong>und</strong> Überschrift<br />

1


Methodentraining: ausgewählte Lesetechniken<br />

Kompetenzraster<br />

12 Material 4<br />

Jahrgangsstufe 1–2 3–4 5–6 7–8 Sek II: GOS<br />

Perspektivisches Lesen<br />

Kursorisches Lesen<br />

Kursorisches Lesen<br />

Perspektivisches Lesen<br />

Orientierendes Lesen im Buch<br />

oder komplexeren Texten<br />

Orientierendes Lesen auf<br />

einer Seite<br />

Inhalte der TS<br />

Ich entscheide mich zwischen<br />

kursorischem Lesen <strong>und</strong> perspek -<br />

tivischem Lesen je nachdem,<br />

ob ich zwischen Texten wählen<br />

oder einen Text genauer lesen will.<br />

Ich entscheide, ob ich einen Text<br />

überfliege oder genau lese.<br />

Ich entscheide bei schwierigen Texten,<br />

ob ich sie durch Partnerlesen,<br />

Gruppenlesen oder andere Techniken<br />

der Informationserarbeitung erschließe.<br />

Ich bewerte, ob <strong>die</strong> gewählte Technik<br />

der Informationserarbeitung <strong>für</strong><br />

den Text geeignet war.<br />

Ich entscheide, ob <strong>und</strong> wann ich<br />

einen Text nur überfliege oder<br />

genauer lese.<br />

Ich wähle <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />

Lesetechniken gemäß der Textform<br />

aus (Fließtext, Tabelle, Diagramm,<br />

Struktogramm).<br />

Ich lese einen Text aufgabenbezogen.<br />

Ich erkläre anderen, woran ich mich<br />

beim Lesen orientiert habe.<br />

Eine Lern- <strong>und</strong> Arbeitstechnik<br />

nach den Anforderungen<br />

der Situation<br />

begründet auswählen<br />

<strong>und</strong> einsetzen.<br />

3<br />

Ich lese den Text abschnittweise:<br />

· Ich lese den Text immer zuerst<br />

leise <strong>und</strong> konzentriert.<br />

· Erst danach lese ich den Text laut<br />

vor oder lese mit, wenn er vorgelesen<br />

wird.<br />

· Ich fasse Text(abschnitte) in eigenen<br />

Worten zusammen <strong>und</strong> teile<br />

sie meinem Partner oder der<br />

Gruppe mit.<br />

· Ich höre den Zusammenfassungen<br />

meines Partners oder meiner<br />

Gruppenmitglieder zu.<br />

· Wenn ich etwas nicht verstanden<br />

habe, frage ich nach.<br />

· Erst nach der Wiedergabe des<br />

Textinhaltes formuliere ich Fragen,<br />

<strong>die</strong> aus dem Text heraus beantwortet<br />

werden können.<br />

· Ich erstelle eine Hypothese über<br />

den weiteren Verlauf des Textes.<br />

Bei der Texterschließung in PA oder<br />

GA<br />

· einige ich mich mit meinem Partner<br />

beim Partnerlesen auf ein Vorgehen<br />

in Sätzen oder Abschnitten.<br />

· Ich spreche ich beim Partner- oder<br />

Gruppenlesen mit der 30-40-cm-<br />

Stimme.<br />

Ich reflektiere, ob ich <strong>die</strong> Phasen<br />

der Texterschließung eingehalten<br />

habe.<br />

Eine Lern- <strong>und</strong> Arbeitstechnik<br />

nach Hinweis<br />

darauf, (jedoch) ohne<br />

Anleitung anwenden.<br />

2<br />

Ich wende <strong>die</strong> Technik des perspektivischen<br />

Lesens an, wenn ich einen<br />

Text im Hinblick auf eine bestimmte<br />

Fra-gestellung lesen soll.<br />

Dazu vergegenwärtige ich mir <strong>die</strong><br />

Perspektive/Aufgabenstellung/<br />

Fragestellung, unter der ich den<br />

Text lesen muss.<br />

Mithilfe <strong>die</strong>ser Perspektive finde ich<br />

<strong>die</strong> relevanten Textabschnitte.<br />

Ich markiere dort <strong>die</strong> Schlüsselbegriffe.<br />

Eventuell kommentiere ich den Abschnitt<br />

mit z.B. Schlagworten, Symbolen,<br />

Abkürzungen.<br />

Ich überprüfe anschließend, ob <strong>die</strong><br />

markierten Schlüsselbegriffe zur<br />

Fragestellung passen.<br />

Ich wende <strong>die</strong> Technik des kursorisches<br />

Lesens an, wenn ich <strong>für</strong> ein<br />

Referat – z.B. im Internet – Texte<br />

suche.<br />

Ich achte beim kursorischen Lesen<br />

eines Textes auf wichtige Merkmale<br />

wie z.B.:<br />

· Überschrift(en),<br />

· Anfang <strong>und</strong> Ende,<br />

· relevante Stichworte,<br />

· Qualität von Quelle <strong>und</strong> Autor, ...<br />

Ich entscheide anschließend über<br />

<strong>die</strong> Verwertbarkeit des Textes.<br />

Ich reflektiere, welche Textmerkmale<br />

mir bei der Auswahl geholfen<br />

haben.<br />

Ich überprüfe anschließend auch<br />

auf dem Hintergr<strong>und</strong> der benötigten<br />

Zeit, ob ich mich auf kursorisches<br />

Lesen beschränkt habe.<br />

Außerdem überprüfe ich <strong>die</strong> Güte<br />

meiner Auswahl durch genaueres<br />

Lesen des Textes.<br />

Ich finde Buchstaben <strong>und</strong> Wortbilder<br />

schnell in einem Text wieder.<br />

Ich beachte beim Lesen ausgewählte<br />

Regeln des erarbeiteten Regelplakates<br />

zum Lesen, zB.:<br />

· Einsetzen verschiedener Leserichtungen<br />

zur Orientierung bei unterschiedlichen<br />

Textformen (Bilder,<br />

Fließtext, Rechenaufgaben-Päckchen,<br />

Tabellen)<br />

· Beachten von Wortgrenzen <strong>und</strong><br />

Inter-punktionshilfen zur Sinnentnahme<br />

kurzer Texte<br />

· Suchen <strong>und</strong> Finden des Arbeitsauftrages<br />

auf einem Arbeitblatt/<br />

einer Buchseite.<br />

Ich beschreibe, woran ich mich<br />

beim Lesen orientiere.<br />

K o m p e t e n z s t u f e n<br />

Ich überfliege Texte gezielt auf der<br />

Suche nach Begriffen oder Zahlen.<br />

Ich lese dann den Bereich der F<strong>und</strong>stelle<br />

genau.<br />

Ich nutze beim Überfliegen das<br />

Drei-Finger-Suchsystem:<br />

· Ich decke Textteile langer Fließtexte<br />

mit drei oder vier Fingern ab<br />

· Ich lese zwei bis drei der Sätze<br />

unterhalb meiner Finger, um zu erfahren,<br />

ob hier gesuchte Informationen<br />

stehen.<br />

· Ich rutsche wieder drei bis vier<br />

Finger nach unten, lese wieder,<br />

bis ich passende Textstellen finde.<br />

· Dann lese ich <strong>die</strong>se Textstellen<br />

genau.<br />

Ich beachte beim Lesen ausgewählte<br />

Regeln aus dem (erweiterten)<br />

Regelplakat der Klasse, z.B.:<br />

· Nutzen verschiedener Leserichtungen<br />

· Nutzung von Strukturhilfen wie<br />

· Überschriften,<br />

· Textabschnitte,<br />

· Alphabet,<br />

· Seitenzahl<br />

· Inhaltsverzeichnis<br />

Ich belege Fragen zu einem Thema<br />

mit passenden Textstellen.<br />

Ich tausche mich in PA-/GA-Gesprächen<br />

über hilfreiche Vorgehensweisen<br />

beim Lesen aus.<br />

Eine Lern- <strong>und</strong><br />

Arbeitstechnik nach<br />

Vermittlung (<strong>und</strong>)<br />

unter Anleitung<br />

anwenden.<br />

1


Kommunikationstraining: Ausgewählte Techniken des Miteinander Redens<br />

Kompetenzraster<br />

Material 5 13<br />

Jahrgangsstufe 1–2 3–4 5–6 7–8 7–10 Sek II: GOS<br />

Keine TS im Oberstufentraining<br />

Argumentieren<br />

Heftseite kommunikative gestaltenGr<strong>und</strong>techniken<br />

Heft erwerben gestalten<br />

Plakat Miteinander gestalten reden <strong>und</strong> diskutieren<br />

Folie gestalten<br />

Inhalte der TS<br />

Vor einer Debatte oder einem Vortrag<br />

wähle ich eine Argumentationsstrategie<br />

aus.<br />

Die Entscheidung über <strong>die</strong> Argumentationsstrategie<br />

mache ich abhängig<br />

von z.B.<br />

· dem Thema<br />

· der Textvorlage<br />

· der Aufgabenstellung<br />

· meiner Meinung.<br />

Nach der Debatte bewerte ich<br />

meine Argumentationsstrategie <strong>und</strong><br />

entscheide, ob ich sie überarbeite.<br />

Ich schlage Gesprächsregeln vor.<br />

Ich beobachte mich <strong>und</strong> <strong>die</strong> anderen<br />

im Hinblick auf <strong>die</strong> Einhaltung<br />

der Gesprächsregeln.<br />

Ich achte darauf, dass wir am Ende<br />

einer Arbeitseinheit über <strong>die</strong> Einhaltung<br />

unserer Regeln sprechen.<br />

Ich benenne im Feedback ggf.<br />

Weiterentwicklungsbedarf im Kommunikationsverhalten<br />

der anderen.<br />

Ich beobachte mich <strong>und</strong> <strong>die</strong> anderen<br />

im Hinblick auf <strong>die</strong> Einhaltung<br />

der Gesprächsregeln, d.h. ich beschreibe<br />

mein Kommunikations-verhalten<br />

oder das eines<br />

Gruppenmitglieds.<br />

Ich bewerte mein Kommunikationsverhalten<br />

als Sprecher <strong>und</strong> Zuhörer.<br />

Ich benenne ggf. meinen persönlichen<br />

Weiterentwicklungsbedarf.<br />

Ich halte <strong>die</strong> erarbeiteten Gesprächsregeln<br />

in den verschiedenen Gesprächssituationen<br />

(PA/GA/PL/<br />

Vortrag) ein.<br />

Ich erinnere meine Mitschüler bei<br />

Bedarf fre<strong>und</strong>lich an <strong>die</strong> Einhaltung<br />

der Regeln.<br />

Ich beachte Regelhinweise <strong>und</strong> das<br />

Feedback meiner Mitschüler bei Gesprächen<br />

<strong>und</strong> Vorträgen.<br />

Ich nehme bei Partnergesprächen<br />

im Hinblick auf <strong>die</strong> Regulierung der<br />

Lautstärke Rücksicht auf andere.<br />

Ich fordere <strong>die</strong>se Rücksichtnahme<br />

vom Partner ein (Sprich bitte leiser).<br />

Kommunikative<br />

Kompetenzen nach<br />

den Anforderungen<br />

der Situation nutzen<br />

<strong>und</strong> reflektieren.<br />

3<br />

Ich nutze <strong>die</strong> Vorbereitungszeit, um<br />

mir Argumente zum Thema zu überlegen<br />

oder aus dem Text herauszusuchen.<br />

Ich ordne <strong>die</strong> Argumente nach z.B.:<br />

· Pro <strong>und</strong> Contra.<br />

· nach meiner persönlichen Gewichtung<br />

Ich baue meine Argumentation entsprechend<br />

der gewählten Argumentationsstrategie<br />

entsprechend auf.<br />

Wenn möglich, versuche ich meine<br />

Argumente durch Daten <strong>und</strong> Fakten<br />

zu untermauern.<br />

Ich übe das Vorbringen meiner Argumente<br />

in PA.<br />

Ich erkenne an, wenn jemand gute<br />

Argumente hat <strong>und</strong> lobe ihn.<br />

Ich unterstreiche meine Argumente<br />

mit Mimik <strong>und</strong> Gestik.<br />

Ich lasse andere ausreden, zeige jedoch,<br />

wenn ich der Meinung bin,<br />

dass ihr Redebeitrag zu lang ist.<br />

Wenn ich mir nicht sicher bin, dass<br />

ich alles verstanden habe, gebe ich<br />

das Gehörte wieder.<br />

Ich gebe meinem Partner Rückmeldung<br />

zu seinen Argumentationen.<br />

Ich überarbeite meine Argumente/<br />

Argumentation aufgr<strong>und</strong> der Rückmeldungen<br />

<strong>und</strong> erweitere ggf.<br />

meine Liste.<br />

Ich bewerte meine Argumentationsstrategie.<br />

Eine kommunikative<br />

Kompetenz nach<br />

Hinweis darauf,<br />

(jedoch) ohne<br />

Anleitung anwenden.<br />

Als Sprecher<br />

· spreche ich deutlich <strong>und</strong> hörbar<br />

· spreche ich in ganzen Sätzen<br />

· vermeide ich Füllwörter wie »eh«,<br />

»<strong>und</strong> so«, ...<br />

· vermeide ich beleidigende oder<br />

bewertende Begriffe<br />

· nutze ich positive Mimik <strong>und</strong><br />

Gestik.<br />

Als Zuhörer<br />

· wende ich mich dem Sprecher zu<br />

· halte ich Blickkontakt zum<br />

Sprecher<br />

· gebe ich positive nonverbale<br />

Signale<br />

· lasse ich den Sprecher ausreden<br />

· melde ich mich, wenn ich einen<br />

Beitrag leisten will <strong>und</strong> gebe <strong>die</strong>sen<br />

nach Aufforderung<br />

· stelle ich, falls nötig, Verständnisfragen<br />

· gebe ich unaufgefordert keine<br />

Kommentare ab<br />

· melde ich mich, wenn der Gesprächsanteil<br />

des Sprechers zu<br />

lang wird<br />

Nach Aufforderung schätze mich<br />

selbst ein <strong>und</strong> gebe eine Rückmeldung<br />

über meine Regeleinhaltung.<br />

Ich reguliere <strong>die</strong> Lautstärke meiner<br />

Beiträge situationsangemessen<br />

(PA-/GA-/PL-Gespräche).<br />

Ich beteilige mich an Gruppengesprächen.<br />

Ich nehme bei Gesprächen/Vorträgen<br />

in der Gruppe Blickkontakt zu<br />

den Gruppenmitgliedern auf.<br />

Ich gebe Gehörtes wieder.<br />

Ich nehme inhaltlich Bezug auf Mitteilungen<br />

meiner Mitschüler.<br />

Ich gehe auf Nachfragen meiner<br />

Mitschüler ein.<br />

Ich unterhalte mich themengeb<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> sachbezogen.<br />

Ich nutze gr<strong>und</strong>legende kommunikative<br />

Umgangsformen (s. Klasse<br />

1–2).<br />

Ich unterscheide verschiedene Kommunikationstechniken<br />

wie z.B.:<br />

· das Beschreiben<br />

· Erklären<br />

· Begründen<br />

· Loben<br />

· Kritisieren<br />

Ich schätze meine kommunikativen<br />

Umgangsformen ein, z. B. mithilfe<br />

von Bewertungsbögen.<br />

Ich beteilige mich an PA- <strong>und</strong> PL-Gesprächen.<br />

Ich spreche bei PA- <strong>und</strong> PL- Gesprächen<br />

in einer angemessenen Lautstärke.<br />

Ich nehme Blickkontakt zum Gesprächspartner<br />

auf.<br />

Ich halte Blickkontakt während<br />

eines Gesprächs.<br />

Ich deute Gestik <strong>und</strong> Mimik meines<br />

Gesprächspartners.<br />

Ich lasse meine Gesprächspartner<br />

ausreden.<br />

Ich gebe Gehörtes mit eigenen Worten<br />

wieder.<br />

Ich frage nach, wenn ich etwas nicht<br />

verstanden habe.<br />

Ich beantworte Fragen.<br />

Ich nutze gr<strong>und</strong>legende, höfliche<br />

Umgangsformen, wie z. B.:<br />

· grüßen<br />

· gratulieren<br />

· danken<br />

· Hilfe erbitten<br />

· Sich entschuldigen<br />

Ich kann gr<strong>und</strong>legende, kommunikativ<br />

höfliche Umgangsformen<br />

nennen.<br />

2<br />

K o m p e t e n z s t u f e n<br />

Als Sprecher<br />

· formuliere ich meine Redebeiträge<br />

in ganzen Sätzen<br />

· benutze ich Fachsprache<br />

· verwende ich positive Mimik <strong>und</strong><br />

Gestik<br />

· variiere ich <strong>die</strong> Satzanfänge<br />

· vermeide ich Wortwiederholungen/gleiche<br />

Satzstrukturen<br />

Nach Aufforderung gebe ich anderen<br />

ein Feedback zu deren Regeleinhaltung.<br />

Wenn ich anderen ein Feedback<br />

gebe, beginne ich gr<strong>und</strong>sätzlich mit<br />

den positiven Punkten.<br />

Ich nehme ein Feedback über meine<br />

Regeleinhaltung an.<br />

Eine kommunikative<br />

Kompetenz nach<br />

Vermittlung (<strong>und</strong>)<br />

unter Anleitung<br />

anwenden.<br />

1


Teamentwicklungstraining: Kooperative Kompetenzen<br />

Kompetenzraster<br />

14 Material 6<br />

Jahrgangsstufe 1–2 3–4 5–6 7–10 Sek II: GOS<br />

Keine TS im Oberstufentraining<br />

Teamentwicklung<br />

Folie gestalten<br />

Vorbereitung auf Teamarbeit<br />

Regeln bei der GA<br />

Regeln bei der PA<br />

Inhalte der TS<br />

Ich entscheide anhand der Aufgabe <strong>und</strong> Zeitvorgabe, ob ich allein, in PA<br />

oder GA arbeite.<br />

Bei GA entscheiden wir über gemeinsames oder arbeitsteiliges Vorgehen.<br />

Am Ende der GA nutzen wir unseren Arbeitsplan, um unser Vorgehen zu<br />

überprüfen.<br />

Am Ende der GA bewerte ich meinen Beitrag zu Produkt <strong>und</strong> Prozess unserer<br />

GA.<br />

Am Ende der GA bewerte ich Produkt <strong>und</strong> Prozess unserer GA.<br />

Am Ende der GA vergleichen wir in der Gruppe unsere Bewertungen.<br />

Vor einer Gruppenarbeit lese ich<br />

noch einmal <strong>die</strong> Gruppenregeln.<br />

Ich fasse Vorsätze <strong>für</strong> mein Verhalten<br />

während der Gruppenarbeit.<br />

Am Ende der Gruppenarbeit überlege<br />

ich, ob ich meine Vorsätze eingehalten<br />

habe.<br />

Ich bewerte <strong>die</strong> Einhaltung der<br />

Gruppenregeln in meiner Gruppe.<br />

Vor einer Gruppenarbeit lese ich<br />

noch einmal <strong>die</strong> Gruppenregeln.<br />

Ich fasse Vorsätze <strong>für</strong> mein Verhalten<br />

während der Gruppenarbeit.<br />

Am Ende der Gruppenarbeit überlege<br />

ich, ob ich meine Vorsätze eingehalten<br />

habe.<br />

Wenn ich nicht weiter weiß, bitte ich<br />

zuerst meine Gruppenmitglieder um<br />

Hilfe.<br />

Ich helfe anderen auf Anfrage.<br />

Ich bewerte <strong>die</strong> Einhaltung der Gruppenregeln<br />

in meiner Gruppe.<br />

Kooperative<br />

Kompetenzen nach<br />

den Anforderungen<br />

der Situation nutzen<br />

<strong>und</strong> reflektieren.<br />

3<br />

Eine kooperative<br />

Kompetenz nach<br />

Hinweis darauf,<br />

(jedoch) ohne<br />

Anleitung anwenden.<br />

Ich achte drauf, dass meine Gruppe sich sofort zusammensetzt.<br />

Ich achte darauf, dass meine Gruppe im Kreis/nah beieinander sitzt.<br />

Ich achte darauf, dass meine Gruppe im Raum möglichst weit von den anderen<br />

entfernt sitzt.<br />

Ich achte darauf, dass meine Gruppe <strong>die</strong> anderen Gruppen nicht stört.<br />

Ich achte darauf, dass jeder einen Beitrag leistet.<br />

Ich achte darauf, dass alle GR-Mitglieder mitarbeiten.<br />

Ich achte darauf, dass wir beim Thema bleiben.<br />

Ich achte darauf, dass <strong>die</strong> Kommunikationsregeln eingehalten werden.<br />

Ich achte darauf, dass wir vor Arbeitsbeginn <strong>die</strong> Aufgabe klären.<br />

Ich achte darauf, dass wir unser Vorgehen schriftlich planen.<br />

Ich achte darauf, dass wir bei arbeitsteiligem Vorgehen Zeit einplanen, um<br />

uns gegenseitig zu informieren.<br />

Ich achte darauf, dass wir Gruppenaufgaben/Gruppenrollen verteilen.<br />

Ich achte darauf, dass wir zuerst entscheiden, welche Gruppenrollen wir benötigen<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong>se verteilen.<br />

Ich achte darauf, dass wir uns bei Fragen untereinander helfen.<br />

Ich achte darauf, dass wir, um Hilfe zu bekommen, zuerst ein Gruppenmitglied<br />

in eine andere Gruppe schicken, bevor wir den Lehrer fragen.<br />

Ich achte darauf, dass wir gemeinsam Entscheidungen in der Gruppe treffen.<br />

Ich achte darauf, dass jedes Gruppenmitglied gemeinsame Entscheidungen<br />

einhält.<br />

Ich achte darauf, dass wir das Ausfüllen der Gruppenrollen reflektieren.<br />

Ich kann angeben, welche Gruppenrolle ich gut ausfüllen kann.<br />

Ich achte darauf, dass wir unser Gruppenprodukt anhand der vorliegenden<br />

Kriterien reflektieren.<br />

Ich bin bereit, bei PA oder GA mit<br />

jedem anderen Mitschüler zu arbeiten.<br />

Ich setze mich sofort zu meiner<br />

Gruppe.<br />

Ich setze mich so, dass sich alle<br />

Gruppenmitglieder ansehen können.<br />

Ich berücksichtige <strong>die</strong> Kommunikationsregeln.<br />

Ich übernehme jede Gruppenrolle.<br />

Ich beteilige mich aktiv an der inhaltlichen<br />

Arbeit.<br />

Ich bleibe beim Thema.<br />

Ich vergleiche meine Arbeitsergebnisse<br />

mit anderen.<br />

Ich helfe anderen Gruppenmitgliedern<br />

bei Fragen.<br />

Ich störe andere Gruppen nicht.<br />

Ich rede mit der 30–40cm-Stimme.<br />

Bei Präsentationen von Gruppenarbeit<br />

stellen wir uns als GR vor.<br />

Bei Präsentationen von Gruppenarbeit<br />

spreche ich in der »Wir-Form«.<br />

Ich reflektiere meine <strong>und</strong>/oder <strong>die</strong><br />

Arbeit meiner Gruppenmitglieder<br />

z.B. mithilfe eines Reflexionsbogens.<br />

Ich reflektiere unser Gruppenprodukt<br />

mit Hilfe der vorhandenen<br />

Kriterien.<br />

2<br />

K o m p e t e n z s t u f e n<br />

Ich arbeite im Unterricht mit allen<br />

Gruppenmitgliedern zusammen.<br />

Ich plane <strong>die</strong> Arbeit mit der Gruppe.<br />

Ich erledige im Rahmen der Gruppenarbeit<br />

meinen Arbeitsauftrag.<br />

Ich bitte <strong>die</strong> Gruppenmitglieder um<br />

Hilfe.<br />

Ich biete meinen Gruppenmitgliedern<br />

Hilfe an.<br />

Ich übernehme meinen Fähigkeiten<br />

entsprechende Aufgaben.<br />

Ich bin bereit, das gemeinsame Arbeitsergebnis<br />

zu präsentieren.<br />

Ich reflektiere über meine Arbeit in<br />

der Gruppe.<br />

Ich spreche mit den anderen darüber,<br />

ob <strong>die</strong> Gruppenarbeit (Produkt <strong>und</strong><br />

Prozess) erfolgreich war.<br />

Ich arbeite im Unterricht mit jedem<br />

Partner.<br />

Ich bleibe bei meinem Partner.<br />

Ich helfe meinem Partner.<br />

Ich bitte meinen Partner um Hilfe.<br />

Ich bespreche mit meinem Partner<br />

den Arbeitsauftrag.<br />

Ich teile <strong>die</strong> Arbeit mit meinem<br />

Partner auf.<br />

Ich teile Material mit meinem<br />

Partner.<br />

Ich respektiere das Eigentum<br />

meines Partners.<br />

Ich bespreche mit meinem Partner<br />

<strong>die</strong> Arbeitsphasen (Produkt <strong>und</strong>/<br />

oder Prozess).<br />

Eine kooperative<br />

Kompetenz nach<br />

Vermittlung (<strong>und</strong>)<br />

unter Anleitung<br />

anwenden.<br />

1


Material 7 15<br />

Primarstufe<br />

Beobachtungsbogen <strong>für</strong> SchülerIn <strong>und</strong> LehrerIn<br />

1. Zielklärung: Gegenstand der Evaluation<br />

Methodentraining – Visualisierung/Strukturierung<br />

2. Kriterium: Die SchülerInnen führen in Klasse 4 ihr Mathematikheft sauber <strong>und</strong> übersichtlich.<br />

3. Indikatoren (von SchülerInnen selbst entdeckt):<br />

• In einem Kästchen steht eine Zahl<br />

• Unterstreichungen werden mit Lineal gemacht<br />

• Die Seiten werden voll geschrieben<br />

• Am Rand steht das Datum der Arbeit<br />

• Die Schrift muss sauber sein<br />

• Es wird mit Füller geschrieben<br />

• Es werden keine Umrandungen vorgenommen<br />

• Zeichnungen werden mit Bleistift gemacht<br />

• Die Seiten haben keine Eselsohren<br />

• Überschriften kann man gestalten<br />

• Bei Päckchen stehen <strong>die</strong> Rechenzeichen untereinander<br />

• Die Einträge werden durch Abstände getrennt<br />

• Fehler werden so korrigiert, dass sie nicht stören<br />

4. Auswahl der Methode/Instrumente <strong>und</strong> Datenerhebung:<br />

Zahl = Kästchen<br />

Lineal<br />

Seite voll<br />

Datum<br />

Schönschrift<br />

Füller<br />

keine Rahmen<br />

Striche mit Bleistift<br />

Eselsohren<br />

Verzierung<br />

Überschrift<br />

Rechenzeichen<br />

nicht quetschen<br />

Fehlerkorrektur<br />

Datum<br />

Hinweis zur Nutzung: Die SchülerInnen sammelten <strong>die</strong> Indikatoren seit dem 1. Schuljahr. Diese wurden regelmäßig gepflegt.<br />

Das Instrument lag im Heft <strong>und</strong> <strong>die</strong>nte den SchülerInnen, PartnerInnnen <strong>und</strong> der Lehrkraft als Kontrollblatt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einträge ins Heft.<br />

Häufte sich <strong>die</strong> Nichtbeachtung eines Indikators, wurde mit den SchülerInnen konkret nachgebessert: Welche Hilfe brauchst du?<br />

Die Tabelle <strong>die</strong>nte am Ende als Benotungsgr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> den Bereich: Gestaltung <strong>und</strong> Strukturierung des Mathematikheftes.


16 Material 8<br />

Primarstufe<br />

meine Einschätzung<br />

☺☺<br />

☺☺<br />

☺☺<br />

☺☺<br />

☺☺<br />

☺☺<br />

Kann ich gut zuhören?<br />

Aussagen<br />

1. Ich bleibe während des Gesprächs bei meinem Partner.<br />

2. Ich schaue meinen Gesprächspartner an.<br />

3. Ich lasse mich nicht von anderen ablenken.<br />

4. Ich kann wiederholen, was mein Partner gesagt hat.<br />

5. Ich frage nach, wenn ich etwas nicht verstehe.<br />

6. .....<br />

Was noch erwähnt werden sollte:<br />

..........................................................................................<br />

..........................................................................................<br />

..........................................................................................<br />

..........................................................................................<br />

..........................................................................................<br />

Aufgabe<br />

Du kannst in jedem Feld einen oder<br />

zwei nebeneinanderliegende Smilys<br />

ankreuzen.<br />

..........................................................................................<br />

Name<br />

fremde Einschätzung<br />

☺☺<br />

☺☺<br />

☺☺<br />

☺☺<br />

☺☺<br />

☺☺


Material 9 17<br />

Primarstufe<br />

Planung<br />

Durchführung<br />

Auswertung<br />

..........................................................................................<br />

Name<br />

So kann Gruppenarbeit besser klappen<br />

Was ist zu tun?<br />

1. Gruppenmitglieder begrüßen<br />

2. Aufgabe(n) besprechen<br />

3. Ziel festlegen<br />

4. Aufgaben verteilen<br />

1. Jeder arbeitet mit<br />

2. Fragen klären<br />

3. Zuhören<br />

4. Hilfe geben <strong>und</strong> annehmen<br />

5. Lautstärke o.k.<br />

6. Arbeitsergebnis vorweisen<br />

1. Alle geben Bewertung ab<br />

2. Probleme besprechen<br />

3. Jeder sagt seine Meinung<br />

Auswertung vom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

☺☺☺☺☺ <br />

☺☺☺☺☺ <br />

☺☺☺☺☺ <br />

☺☺☺☺☺ <br />

☺☺☺☺☺ <br />

☺☺☺☺☺ <br />

☺☺☺☺☺ <br />

☺☺☺☺☺ <br />

☺☺☺☺☺ <br />

☺☺☺☺☺ <br />

☺☺☺☺☺ <br />

☺☺☺☺☺ <br />

☺☺☺☺☺


18 Material 10<br />

Sek<strong>und</strong>arstufe I<br />

..........................................................................................<br />

Name<br />

Meine Lesefertigkeiten<br />

Das kann ich A B C<br />

selbstständig<br />

orange markieren<br />

auf Hinweis<br />

gelb markieren<br />

mit Anleitung<br />

gelb unterstreichen<br />

• Ich lese einen Text aufgabenbezogen.<br />

• Ich entscheide bei schwierigen Texten,<br />

ob ich ihn durch Partnerlesen,<br />

Gruppenlesen oder andere Techniken<br />

der Informationserarbeitung erschließe.<br />

• Ich bewerte, ob <strong>die</strong> gewählte Technik<br />

der Informationserarbeitung <strong>für</strong> den<br />

Text geeignet war.<br />

• Ich lese den Text abschnittweise:<br />

· Ich lese den Text immer zuerst leise<br />

<strong>und</strong> konzentriert.<br />

· Erst danach lese ich den Text laut<br />

vor oder lese mit, wenn er vorgelesen<br />

wird.<br />

· Ich fasse Text(abschnitte) in eigenen<br />

Worten zusammen <strong>und</strong> teile sie<br />

meinem Partner oder der Gruppe<br />

mit.<br />

· Ich höre den Zusammenfassungen<br />

meines Partners oder meiner Gruppenmitglieder<br />

zu.<br />

· Wenn ich etwas nicht verstanden<br />

habe, frage ich nach.<br />

· Erst nach der Wiedergabe des Textinhaltes<br />

formuliere ich Fragen, <strong>die</strong><br />

aus dem Text heraus beantwortet<br />

werden können.<br />

· Ich erstelle eine Hypothese über<br />

den weiteren Verlauf des Textes.<br />

• Bei der Texterschließung in PA oder<br />

GA<br />

· einige ich mich mit meinem Partner<br />

beim Partnerlesen auf ein Vorgehen<br />

in Sätzen oder Abschnitten.<br />

· Ich spreche ich beim Partner- oder<br />

Gruppenlesen mit der 30–40-cm-<br />

Stimme.<br />

• Ich reflektiere, ob ich <strong>die</strong> Phasen der<br />

Texterschließung eingehalten habe.<br />

• Ich entscheide, ob ich einen Text<br />

nur überfliege oder genauer lese.<br />

• Ich überfliege Texte gezielt auf der<br />

Suche nach Begriffen oder Zahlen.<br />

• Ich lese dann den Bereich der F<strong>und</strong>stelle<br />

genau.<br />

• Ich nutze beim Überfliegen das<br />

3-Finger-Suchsystem:<br />

· Ich decke Textteile langer Fließtexte<br />

mit drei oder vier Fingern ab<br />

· Ich lese zwei bis drei der Sätze<br />

un-terhalb meiner Finger, um zu<br />

erfah-ren, ob hier gesuchte Informationen<br />

stehen.<br />

· Ich rutsche wieder drei bis vier<br />

Finger nach unten, lese wieder,<br />

bis ich passende Textstellen finde.<br />

· Dann lese ich <strong>die</strong>se Textstellen<br />

genau.<br />

• Ich entscheide mich zwischen kursorischem<br />

Lesen <strong>und</strong> perspektivischem<br />

Lesen je nachdem, ob ich zwischen<br />

Texten wählen oder einen Text genauer<br />

lesen will.<br />

• Ich wende <strong>die</strong> Technik des kursorisches<br />

Lesens an, wenn ich <strong>für</strong> ein<br />

Referat – z. B. im Internet – Texte<br />

suche.<br />

• Ich achte beim kursorischen Lesen<br />

eines Textes auf wichtige Merkmale<br />

wie z.B.:<br />

· Überschrift(en),<br />

· Anfang <strong>und</strong> Ende,<br />

· relevante Stichworte,<br />

· Qualität von Quelle <strong>und</strong> Autor, ...<br />

• Ich entscheide anschließend über <strong>die</strong><br />

Verwertbarkeit des Textes.<br />

• Ich reflektiere, welche Textmerkmale<br />

mir bei der Auswahl geholfen haben.<br />

• Ich überprüfe anschließend auch auf<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> der benötigten Zeit,<br />

ob ich mich auf kursorisches Lesen<br />

beschränkt habe.<br />

• Außerdem überprüfe ich <strong>die</strong> Güte<br />

meiner Auswahl durch genaueres<br />

Lesen des Textes.<br />

• Ich wende <strong>die</strong> Technik des perspektivischen<br />

Lesens an, wenn ich einen<br />

Text im Hinblick auf eine bestimmte<br />

Fragestellung lesen soll.<br />

• Dazu vergegenwärtige ich mir <strong>die</strong> Perspektive/Aufgabenstellung/Fragestellung,<br />

unter der ich den Text lesen<br />

muss.<br />

• Mithilfe <strong>die</strong>ser Perspektive finde ich<br />

<strong>die</strong> relevanten Textabschnitte.<br />

• Ich markiere dort <strong>die</strong> Schlüsselbegriffe.<br />

• Eventuell kommentiere ich den Abschnitt<br />

mit z. B. Schlagworten, Symbolen,<br />

Abkürzungen.<br />

• Ich überprüfe anschließend, ob <strong>die</strong><br />

markierten Schlüsselbegriffe zur Fragestellung<br />

passen.


Material 11 19<br />

Sek<strong>und</strong>arstufe I<br />

..........................................................................................<br />

Name<br />

Selbsteinschätzung<br />

zum Kommunikationsverhalten<br />

Als Sprecher spreche ich deutlich <strong>und</strong> hörbar<br />

spreche ich in ganzen Sätzen<br />

vermeide ich Füllwörter wie »eh«, »<strong>und</strong> so«, ...<br />

vermeide ich beleidigende oder bewertende Begriffe<br />

nutze ich positive Mimik <strong>und</strong> Gestik<br />

Als Zuhörer wende ich mich dem Sprecher zu<br />

halte ich Blickkontakt zum Sprecher<br />

gebe ich positive nonverbale Signale<br />

lasse ich den Sprecher ausreden<br />

melde ich mich, wenn ich einen Beitrag leisten will<br />

<strong>und</strong> gebe <strong>die</strong>sen nach Aufforderung<br />

stelle ich, falls nötig, Verständnisfragen<br />

gebe ich unaufgefordert keine Kommentare ab<br />

melde ich mich, wenn der Gesprächsanteil des<br />

Sprechers zu lang wird<br />

Nach Aufforderung schätze mich selbst ein oder gebe eine Rückmeldung<br />

über meine Regeleinhaltung.<br />

Ich beobachte mich <strong>und</strong> <strong>die</strong> anderen im Hinblick auf <strong>die</strong> Einhaltung der<br />

Gesprächs-Regeln, d.h. ich beschreibe mein Kommunikationsverhalten oder<br />

das eines Gruppenmitglieds.<br />

Ich bewerte mein Kommunikationsverhalten als Sprecher <strong>und</strong> als Zuhörer.<br />

Ich benenne meinen persönlichen Weiterentwicklungsbedarf<br />

✔<br />

Das kann ich


Leseverständnis – Lesestrategien – Trainingsspiralen zu Lesetechniken<br />

Übersicht<br />

20 Material 12<br />

Leseverständnis<br />

Primär textinterne Informationen nutzen Externes Wissen heranziehen<br />

Inhalte Struktur<br />

Sich auf bestimmte Textteile konzentrieren<br />

Text als Ganzes<br />

betrachten<br />

Beziehungen<br />

verstehen<br />

Unabhängige<br />

Einzelinformationen<br />

Über <strong>die</strong> Form des<br />

Textes reflektieren<br />

Über <strong>die</strong> Inhalte des<br />

Textes reflektieren<br />

Eine Interpretation<br />

entwickeln<br />

Informationen<br />

ermitteln<br />

Allgemeines<br />

Verständnis


Material 12 21<br />

Strategien <strong>für</strong> Leseverständnis<br />

Erschließungsstrategien<br />

Verarbeitungsstrategien<br />

Vorbereitende<br />

Strategien<br />

Perspektivisches Lesen<br />

Selektives<br />

Lesen<br />

Kursorisches<br />

Lesen<br />

Vorentlastung<br />

der Textarbeit<br />

Text mit Blick auf vorgegebenen/<br />

angenommenen Aspekt oder Perspektive lesen;<br />

Zusammenhänge <strong>und</strong> Wechselbeziehungen<br />

finden<br />

Bei Texteignung:<br />

unter Leitfrage lesen<br />

<strong>und</strong> nach Signalen<br />

suchen<br />

Sich schnell einen<br />

Gesamteindruck<br />

verschaffen:<br />

Texteignung erkennen<br />

Rückgriff auf<br />

Vorwissen bzw.<br />

Vorerfahrungen<br />

In Anlehnung an: Eikenbusch, G.:<br />

Lesen <strong>und</strong> Lesen lassen. Zur Förderung<br />

von Leseverständnis in allen Fächern.<br />

In: PÄDAGOGIK, Heft 06/2007, S. 6–10<br />

Dem Kompetenzraster zu Gr<strong>und</strong>e liegende Trainingsspiralen<br />

zu Lesetechniken in der SI<br />

Trainingspirale<br />

Sinnentnehmendes Lesen<br />

Reziprokes<br />

Gruppenlesen<br />

Partnerlesen<br />

3-Finger-<br />

Lesetechnik<br />

Trainingspirale<br />

Vom Lesen zur Notiz/Karteikarte

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