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Wehe den Besiegten / Verluste Deutschlands

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<strong>Deutschlands</strong> <strong>Verluste</strong> im 2. Weltkrieg http://www.deutschland-bewegung.de/weiter/d_verluste2.html<br />

2. Weltkrieg – <strong>Verluste</strong> <strong>Deutschlands</strong> in Stichworten<br />

Quelle: Wolfgang Popp - <strong>Wehe</strong> <strong>den</strong> <strong>Besiegten</strong>/Versuch einer Bilanz der Folgen des Zweiten.<br />

Weltkrieges für das Deutsche Volk – ISBN 3-87847–191-2<br />

Geographische und wirtschaftliche <strong>Verluste</strong><br />

Siegerbeute – Wissen und Kultur<br />

Reparationen ( Vorkriegsvermögen, Demontage, aus laufender Produktion, Besatzungskosten)<br />

Geographische <strong>Verluste</strong>: rund 164 497 qkm Fläche<br />

daraus wirtschaftliche <strong>Verluste</strong>:<br />

Ostpreußen: Pferdebestand von 478 000, Rinderbestand von 1384 Millionen, Schweinebestand 1841<br />

Millionen Stück<br />

Pommern: 289 000 Pferde, 1,175 Millionen Rinder, 2018 Millionen Schweine, 588 000 Schafe, 5,87<br />

Millionen Federvieh; Haff-Fischerei ( über 5000 Fischereifahrzeuge) brachten jährlich 46 bis 48<br />

Millionen Pfund.<br />

Schlesien: Bo<strong>den</strong>schätze Steinkohle, Braunkohle, Kaolin, Granit, Magnesit, Nickel, Basalt, Zink- und<br />

Bleierze<br />

Industrie Waggons, Kessel, Werkzeug, Kraftmaschinen, Armaturen, Instrumente etc.<br />

Textilindustrie: 180 größere Betriebe mit 193 000 Spindeln und 24 000 mechanischen<br />

Webstühlen.<br />

Die mobilen und immobilen Vermögenswerte der deutschen Heimatvertriebenen gehen insgesamt in die<br />

Billionen DM, welche <strong>den</strong> Vertreiberstaaten ohne Gegenleistung oder Entschädigung zugefallen sind.<br />

Vermögen (nur) für das Sudetenland nach Becher: Gesamtvermögen 34 947 215 318 Reichsmark, unter<br />

Berücksichtigung der Wertveränderung bis Ende 1945 hat sich das Vermögen nahezu verdoppelt auf ~ 63,<br />

75 Millar<strong>den</strong> Reichsmark = ~ 112,2 Milliar<strong>den</strong> DM Umgerechnet (Statistische Bundesamt 1 Reichsmark=<br />

1,76 DM 1956) Dieser Betrag ist nach Ansicht anderer Institute unterster Wert.<br />

Siegerbeute – Wissen und Kultur<br />

346 000 deutsche Patente konfisziert, davon rund 200 000 Auslandspatente und 146 000 Inlandspatente.<br />

20 870 deutsche Warenzeichen,<br />

50 000 neue Farbformeln<br />

Von 1945 – 1947 wur<strong>den</strong> 523 deutsche Wissenschaftler in die USA überführt „...allein auf dem Gebiet<br />

der Raketenforschung dem amerikanischen Steuerzahler 750 Millionen Dollar ersparen“, so das<br />

Verteidigungsministerium der USA am 22.12.1947<br />

Forschungsmaterial der früheren Deutschen Luftwaffe aus <strong>den</strong> Jahren 1933-1945 (insgesamt 1500<br />

Tonnen); Experten schätzten die Ersparnisse der USA durch diese Erkenntnisse auf 2 – 3 Milliar<strong>den</strong> Dollar.<br />

Der Raub unersetzlicher Kunstwerke ist finanziell kaum abzuschätzen. Die systematischen<br />

Raubzüge der sowjetischen Armee in Deutschland, Ungarn und Polen sind weitgehend bekannt. Nach<br />

Recherchen russischer und deutscher Wissenschaftler ist davon auszugehen, daß sich heute noch über 1<br />

Million Kunstgegenstände in russischem Besitz befin<strong>den</strong>. 1998 wurde die konfiszierte Beutekunst vom<br />

Russischen Parlament und am 20.7.1999 vom russischen Verfassungsgericht endgültig zum „nationalen<br />

Eigentum“ wider alles Völkerrecht erklärt.<br />

Nahezu unbekannt ist, wie sich die anderen Sieger verhalten haben. Hier kann nur ein Einblick gegeben<br />

wer<strong>den</strong>:<br />

- Aus über 1800 deutschen Kunstlagerstätten wur<strong>den</strong> 1945 gezielt Kunstwerke ausgesucht und in die<br />

USA gebracht.<br />

- In der amerikanischen Besatzungszone wur<strong>den</strong> 10% der ausgelagerten Kunstgüter in die USA<br />

transportiert.<br />

- Im April 1945 plünderten US-Soldaten der 9. US-Armee in einem Salzbergwerk in Grasleben ein<br />

Museumsdepot mit ausgelagerten Kunstwerken. Als erstes vernichteten sie die Inventarlisten.<br />

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<strong>Deutschlands</strong> <strong>Verluste</strong> im 2. Weltkrieg http://www.deutschland-bewegung.de/weiter/d_verluste2.html<br />

- Schloß Schwarzburg wurde von US-Soldaten geplündert. Verschwun<strong>den</strong> bis heute: Gemälde von<br />

Caspar David Friedrich, Lukas Cranach d.Ä., Franz Lenbach, Friedrich August Tischbein u.a. sowie<br />

eine wertvoll Münzsammlung.<br />

- 52 Waggons (Besitz einflußreicher Ungarn, darunter auch Vermögenswerte jüdischer Familien) mit<br />

Gold- und Silberbarren, Juwelen, Perserteppiche, über 1000 Ölgemälde, Kisten voller Goldmünzen,<br />

Tafelsilber, Porzellan, wertvolle Briefmarkensammlungen, Pelze und seltene Bücher wur<strong>den</strong> am<br />

17.4.1945 von amerikanischen Truppen beschlagnahmt. Dieser Zug wurde fas restlos von<br />

Angehörigen der 43. Infanteriedivision unter Führung von Generalmajor Harry John Collins<br />

geplündert – Fachleute sprechen vom „Raub des Jahrhunderts“.<br />

- Angehörige der 83. US-Infanteriedivision plünderten Ende 1945 Kunstdepots im St. Florian-Kloster<br />

in Österreich – 5 LKW voll mit wertvollen Gemäl<strong>den</strong>, antike Möbel sowie einen keltischen<br />

Goldschatz.<br />

- Aus der Bibliothek in Leipzig stahlen US-Kulturoffiziere eine Handschrift des Aristoteles, die sich<br />

seit 1431 im Besitz der Universität befand, sowie eine Gutenberg-Bibel und 250 Originalbriefe des<br />

Erasmus von Rotterdam. ( 1995 und 1996 wur<strong>den</strong> in <strong>den</strong> USA zwei Gutenberg-Bibeln versteigert,<br />

deren Herkunft ungeklärt war – das letzte Exemplar erbrachte einen Preis von 5,93 Millionen<br />

US-Dollar!)<br />

- US-Oberstleutnant Joe T. Meador stahl <strong>den</strong> Quedlinburger Domschatz. Nach dessen Tod (1980)<br />

versuchten seine Geschwister, Teile dieses „Erbes“ zu Geld zu machen – was ihnen letztlich auch<br />

gelungen ist. Statt einer Entschuldigung oder Wiedergutmachung durch die USA wurde das völlig<br />

verständliche Interesse der deutschen Kulturträger an diesem unersetzlichen Domschatz<br />

ausgenutzt, um insgesamt 2,662 Millionen US-Dollar von <strong>den</strong> rechtmäßigen Eigentümern zu<br />

erpressen. Der Diebstahl selbst blieb nach zwei gescheiterten Gerichtsverfahren in USA ohne<br />

strafrechtliche Folgen.<br />

- Im Frühjahr 1997 wurde das von US-Truppen gestohlene Gemälde Lady Elizabeth Hervey mit<br />

Taube im Arm von August Tischbein <strong>den</strong> Kunstsammlungen in Weimar zurückgegeben. Diesmal<br />

zahlte nicht der deutsche Steuerzahler, sondern die Dresdner Bank (als Mäzen) eine<br />

Aufwandsentschädigung von 60 000 US-Dollar.<br />

Auch Briten und Franzosen und Polen bereicherten sich (empfehlenswert bei Popp nachzulesen).<br />

Reparationen<br />

Vorkriegsvermögen:<br />

Am 8.4.1945 wur<strong>den</strong> im Salzbergwek Merkers Goldreserven im offiziellen Wert von 336 Millionen<br />

Reichsmark konfisziert. (US-General Manton S. Eddy waren es insgesamt ~ 800 Millionen Reichsmark in<br />

Gold, 2,75 Milliar<strong>den</strong> RM in Papiergeld)<br />

Verschwun<strong>den</strong> bleiben auch Devisen und Gold der Berliner Reichsbank im Wert von 300 Millionen<br />

Reichsmark. Auch dieser Schatz soll <strong>den</strong> Amerikanern in die Hände gefallen sein.<br />

Das von <strong>den</strong> USA völkerrechtswidrig beschlagnahmte deutsche Vorkriegsvermögen von rund 600 Millionen<br />

US-Dollar ( Konrad A<strong>den</strong>auer bemühte sich 1957 vergeblich um die Rückgabe ) ist bis heute im Besitz der<br />

USA.<br />

Demontage:<br />

Lt. IARA (Interalliierte Reparationsagentur )wur<strong>den</strong> allein für <strong>den</strong> Zeitraum Februar 1946 – Ende Juni 1947<br />

an Reparationsleistungen erbracht: 262 Handelsschiffe (760 995 BRT) und Industrieausrüstungen im<br />

Wert von 138,28 Millionen Reichsmark (Wert 1938).<br />

Im Bericht der IARA von 1961 wer<strong>den</strong> die Industriedemontagen und Auslandsvermögen mit 520 Millionen<br />

Dollar (1938) angegeben. Von deutscher Seite wer<strong>den</strong> diese Schätzungen als zu niedrig eingestuft.<br />

Die französische Militärregierung zur Industriedemontage am 17.11.1947: „Diese Maßnahmen hat sich<br />

das deutsche Volk ohne jede Diskussion zu unterziehen. Der Wert der damit zur Verfügung gestellten<br />

maschinellen Einrichtungen beziffert sich auf rund 100 Millionen RM.“<br />

Für die Sowjetische Besatzungszone wer<strong>den</strong> die Demontagen mit 1600 Milliar<strong>den</strong> Dollar (1938)<br />

angegeben.<br />

Arbeitsplatzverluste durch Demontage z.B.: In Nordrhein-Westfalen 80 000, in Schleswig-Holstein 90<br />

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<strong>Deutschlands</strong> <strong>Verluste</strong> im 2. Weltkrieg http://www.deutschland-bewegung.de/weiter/d_verluste2.html<br />

000<br />

Leistungen aus laufender Produktion:<br />

Westzonen: Kohleexport bis 1947 = 200 Millionen Dollar; Holzexport bis 1947 = 1000 Milliar<strong>den</strong> RM<br />

Sowjetische Besatzungszone (SBZ): Holzeinschlag bis 1947 = 600 Millionen Dollar; Sonstige<br />

Reparationen aus laufender Produktion bis 1949 = 2 – 2,5 Milliar<strong>den</strong> Dollar<br />

Über die Arbeitsleistung deutscher Kriegsgefangener und Deportierter gibt es weder für die Westzonen,<br />

noch für die SBZ von offizieller Seite Wertangaben. Emil Schlee errechnet eine Gesamtleistung von 73<br />

Milliar<strong>den</strong> Stun<strong>den</strong>. Bei einem Stun<strong>den</strong>lohn von DM 10,-- haben Deutsche als Zwangsarbeiter eine<br />

Summe von DM 730 Milliar<strong>den</strong> erbracht.<br />

Besatzungskosten<br />

Die bekannten Zahlen sind nicht vollständig, vermitteln jedoch einen Einblick in die gewaltige Dimension der<br />

erbrachten Leistungen <strong>Deutschlands</strong> – neben allem anderen – allein an Besatzungskosten ( das Land<br />

zerstört, mit Millionen hineingepreßter Flüchtlinge und Heimatvertriebener). Später nannte man diese<br />

Besatzungskosten z.B. „Beitrag zu <strong>den</strong> Kosten der Stationierung alliierter Truppen in der Bundesrepublik“<br />

oder im Artikel 3 des NATO-Paktes „Maßnahmen der gegenseitigen Hilfe“.<br />

Eine Studie des Instituts für Besatzungsfragen in Tübingen von 1951 errechnete für die drei Westzonen<br />

inkl. Berlin-West für die Zeit 1945 – 1949 rund 23 Milliar<strong>den</strong> RM/DM.<br />

Lt. einem Bericht des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung vom 24.08.1948 beliefen sich die<br />

Besatzungskosten in allen vier Zonen im Haushaltsjahr 1946/47 auf rund 11,7 Milliar<strong>den</strong> RM.<br />

Lt. Angaben des Bundestagsausschuß vom 2.04.1950 beliefen sich die Besatzungskosten für die BRD<br />

für das Jahr 1949 auf 4,5 Milliar<strong>den</strong> DM.<br />

In <strong>den</strong> Jahren 1950 – 1955 leistete die Bundesrepublik rund 15 176 Milliar<strong>den</strong> DM an Besatzungskosten.<br />

Hinzuzurechnen sind noch die Kosten für sog. „Displaced Persons“ (heimatlose Ausländer), die von Max<br />

Brauer 1948 mit monatlich 5 Millionen DM Unterhaltskosten angegeben wor<strong>den</strong> sind.<br />

Abschluß der Reparationen<br />

Am 1.01.1954 verzichtete die UDSSR offiziell gegenüber der ‚DDR’ auf weitere Reparationen.<br />

Mit <strong>den</strong> Pariser Verträgen vom 23.10.1954 wur<strong>den</strong> auch die Reparationen der Bundesrepublik Deutschland<br />

an die Alliierten als abgeschlossen angesehen.<br />

Reparationszahlungen wur<strong>den</strong> jetzt unter das Pseudonym gestellt: „Wiedergutmachung<br />

nationalsozialistischen Unrechts“. Die unendliche Geschichte der „Wiedergutmachungs-Tribut-Leistung“<br />

erfolgt in einer gesonderten Aufstellung.<br />

Ulla Lang - März 2002<br />

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