PDF 3 MB - Signatur der Liebe
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Bedeutet <strong>Liebe</strong> Harmonie?<br />
Wir haben ein großes Bedürfnis nach Gewohnheiten, Geborgenheit<br />
und Harmonie. Diese Eigenschaften bedeuten<br />
für uns Schutz. Wir können aber nicht immer in Harmonie<br />
leben, dann passiert nichts. Wie lange kann man in einem<br />
Glücksgefühl verweilen? Wer daraus nicht zurückkommt,<br />
nimmt Abschied von <strong>der</strong> Lebendigkeit. Harmonie ist etwas<br />
für kurze Zeit, um Kraft zu schöpfen, vielleicht auch<br />
für die <strong>Liebe</strong>.<br />
Der Gegensatz von <strong>Liebe</strong> bedeutet für mich „Gleichgültigkeit“.<br />
Also keine Beziehung zu haben. Eine Beziehung<br />
bedeutet immer, eine innere Bewegung zu einem Gegenüber<br />
zu haben, lebendig zu sein. Solange das Leben da<br />
ist, gibt es den Rhythmus des Pendels.<br />
Wissenschaft und <strong>Liebe</strong><br />
Zeit ist messbar, <strong>Liebe</strong> nicht. Wenn ich die Augen einer<br />
schönen Frau sehe, verschwindet die Zeit. Sie ist nicht<br />
mehr existent, nicht mehr messbar, nicht teilbar, ein Zustand.<br />
Die Wissenschaft versucht fassbar und messbar<br />
zu machen. Dadurch entsteht Reduktion und damit ist<br />
das Ganze nicht mehr sichtbar, nicht mehr fassbar. Doch<br />
das Unfassbare führt zur Religion. Einstein hat eine interessante<br />
Aussage getroffen: „Wir wissen nie, wie es in<br />
sich ist, son<strong>der</strong>n nur, wie es reagiert. Wahrnehmung ist<br />
dual, <strong>Liebe</strong> ist Fusion, also das Gegenteil. Ich öffne mich,<br />
fusioniere mich.<br />
Kabbala, Religion und Nächsten-<strong>Liebe</strong><br />
Die Grundphilosophie <strong>der</strong> Kabbala besteht in <strong>der</strong> Erklärung<br />
<strong>der</strong> gesamten Schöpfungsgeschichte – <strong>der</strong> Schöpfung<br />
mittels Buchstaben, Zahlen, <strong>der</strong> Geometrie, Farben<br />
und Formen. Es heißt: „Am Anfang schuf Gott die Buchstaben<br />
und aus diesen entstand die Schöpfung“. Die<br />
Kabbala war den Mystiker vorbehalten und wurde von<br />
den Institutionen immer bekämpft, daher sind nur Fraktale<br />
vorhanden.<br />
Eine interessante Grundsatzfrage philosophischer Natur,<br />
die sich zur Kabbala immer wie<strong>der</strong> stellt, lautet: Wenn<br />
Gott Alles ist, wo gibt es dann Platz für Alles?<br />
Noch etwas zur Nächstenliebe: Helfen ist nicht <strong>Liebe</strong>.<br />
Helfen entsteht aus Moral und Notwendigkeit. <strong>Liebe</strong> ist<br />
einfach da und urteilt nicht. Urteil grenzt ab, <strong>Liebe</strong> ist<br />
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grenzenlos. <strong>Liebe</strong> ist eine Quelle, eine Beziehung ohne<br />
sachlichen Wert o<strong>der</strong> Gewinn.<br />
Die christliche Religion spricht von <strong>Liebe</strong>, die jüdische<br />
von Gerechtigkeit. „Du sollst deinen Nächsten lieben, wie<br />
dich selbst“ – Thora. Dieses Gebot soll uns auch daran<br />
erinnern, nicht selbstlos zu sein, uns nicht zu isolieren und<br />
den Nächsten nicht weniger aber auch nicht mehr zu lieben,<br />
als uns selbst.<br />
Samy Molcho, Wien<br />
geb. 1936, einer <strong>der</strong> bedeutendsten Pantomimen des<br />
20. Jahrhun<strong>der</strong>ts, hat die Kunst <strong>der</strong> Pantomime erstmals um rein<br />
psychologische und dramatische Elemente erweitert.<br />
Seit seinem 10. Lebensjahr steht Samy Molcho auf <strong>der</strong> Bühne.<br />
Er studierte klassischen, mo<strong>der</strong>nen, und fernöstlichen Tanz sowie die<br />
Technik <strong>der</strong> Pantomime in Israel. Er absolvierte die Schauspielschule sowie<br />
ein Seminar für Regisseure und Dramalehre und war ab 1952 Tänzer<br />
am Jerusalemer Stadttheater von Rina Nikowa.<br />
Von 1956 an war er Solotänzer für mo<strong>der</strong>nen Tanz in Tel Aviv.<br />
Samy Molcho erlangte internationalen Ruhm an den großen Theatern<br />
<strong>der</strong> ganzen Welt.<br />
Er hält Köroersprache-Seminare und Personal-Coachings für<br />
Führungspersönlichkeiten.<br />
Bei einer <strong>Liebe</strong>sbeziehung ist es wichtig, dass<br />
keine Verzerrung durch ein Bedürfnis entsteht.<br />
Was zwischen den Dingen entsteht,<br />
ist ein magnetisches Feld, nicht fassbar.<br />
Der Gegensatz von <strong>Liebe</strong> bedeutet für mich<br />
„Gleichgültigkeit“.<br />
. . . wir sollten unseren Nächsten nicht<br />
weniger aber auch nicht mehr lieben,<br />
als uns selbst.