Hamburg im Herzen - schönknecht : kommunikation
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18 Demenz<br />
Doch wie mag es in dieser Situation<br />
erst einem Patienten gehen,<br />
der an einer Demenz leidet?<br />
Dessen Langzeitgedächtnis und Erinnerungsvermögen<br />
schwindet, und der<br />
ohnehin Schwierigkeiten hat, sich in seiner<br />
Umwelt zurechtzufinden? Die Akutbehandlung<br />
<strong>im</strong> Krankenhaus beispielsweise<br />
bei einem Knochenbruch ist für<br />
viele Demenzpatienten unerträglich:<br />
fremde Menschen und Räume oder ungewohnte<br />
Tagesabläufe wirken beängstigend.<br />
Der Klinikaufenthalt entwickelt<br />
sich für demenziell Erkrankte häufig zur<br />
Krisensituation, die die Symptomatik<br />
gravierend verschl<strong>im</strong>mern kann.<br />
Am Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf<br />
gibt es demnächst eine eigene<br />
Akutstation für Patienten mit Demenz.<br />
„Das Krankenhaus muss sich dem<br />
Patienten anpassen, nicht der Demenzkranke<br />
dem Klinikalltag“, erläutert<br />
Chefarzt Dr. Georg Poppele den<br />
wissenschaftlich begleiteten Modellversuch.<br />
Die Station verfügt unter<br />
anderem über klar strukturierte Räume,<br />
in denen man sich rasch zurechtfindet.<br />
Auch eigene Möbel können<br />
Krankenhausaufenthalte<br />
wirken auf<br />
Demenzpatienten<br />
oft<br />
beängstigend Diabetes<br />
„Wir müssen uns dem<br />
Patienten anpassen“<br />
Jeder zweite Deutsche fürchtet sich vor einem stationären Aufenthalt <strong>im</strong><br />
Krankenhaus. Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage bereitet 54 Prozent der<br />
Befragten der Gedanke an einen Klinikaufenthalt Sorge. Auch wenn Ärzte<br />
und Pflegepersonal vom letzten Aufenthalt das volle Vertrauen genießen,<br />
bleibt oft ein mulmiges Gefühl vor der ungewohnten Umgebung.<br />
VON NICOLE BONGARD<br />
mitgenommen werden, um eine vertraute<br />
Umgebung zu schaffen. Eigens<br />
geschulte Patientenassistenten nehmen<br />
die Patienten sprichwörtlich „an<br />
die Hand“. Zusätzlich sorgt die enge<br />
und frühzeitige Einbindung der Angehörigen<br />
in die stationäre Akutbehandlung<br />
für opt<strong>im</strong>ale Behandlungsprozesse,<br />
die sich an den individuellen<br />
Bedürfnissen der Demenzpatienten<br />
orientieren. Unter anderem verfügen<br />
auch das Albertinen-Haus und das<br />
Diakonie-Klinikum <strong>Hamburg</strong> über eine<br />
Akutstation für Demenzpatienten. •<br />
heilen<br />
mit dem Skalpell?<br />
Fettleibige Menschen leiden – oft auch an Diabetes.<br />
Eine Operation kann ihnen helfen.<br />
iäten, Rückschläge und zum<br />
DSchluss die Kapitulation. So beschreibt<br />
Anne Driesch (43) die letzten<br />
acht Jahre, in denen sie versuchte,<br />
dem langjährigen Raubbau an ihrem<br />
Körper entgegenzutreten. Mit einem<br />
Body Mass Index (BMI) von 43 gehörte<br />
sie zu den adipösen Patienten<br />
und litt bereits unter einer schweren<br />
Folgeerkrankung: Diabetes.<br />
Hilfe fand sie <strong>im</strong> Diakonie-Klinikum<br />
<strong>Hamburg</strong>, das am Standort Alten Eichen<br />
das „Kompetenzzentrum für Adipositas-<br />
und Metabolische Chirurgie“<br />
betreibt. Eines der ersten zertifizierten<br />
Die Magen-Bypass-OP<br />
mit Dünndarm<br />
verbundener<br />
Magenteil<br />
stillgelegter<br />
Magen<br />
Die Bettwäsche muss gewechselt<br />
werden, während nebenan das Kind<br />
weint. Die Gelenke schmerzen durch<br />
das tägliche Heben des Patienten.<br />
Wenn Mutter, Vater oder Großeltern<br />
selbst gepflegt werden, stoßen Angehörige<br />
oft an ihre Grenzen. Pflegekurse<br />
bieten hier Unterstützung. Zu<br />
Zentren in Deutschland<br />
– Voraussetzung für die<br />
Kostenübernahme der<br />
Krankenkassen.<br />
„Adipositas ist der<br />
Fachausdruck für starkes<br />
Übergewicht mit einem<br />
BMI über 30“, erklärt<br />
Dr. Beate Herbig, Leiterin<br />
des Zentrums. Vor 13<br />
Jahren begann die Chirurgin,<br />
schwerst übergewichtige<br />
Menschen<br />
durch Operationen zu<br />
behandeln.<br />
Mehreren hundert Patienten<br />
hat sie bislang<br />
Menschen mit<br />
einem BMI von<br />
über 30 gelten als<br />
fettleibig<br />
geholfen, 50 bis 70 Prozent ihres<br />
Übergewichts zu reduzieren. Folgeerkrankungen<br />
der Adipositas wie Bluthochdruck,<br />
Gelenkschmerzen, Depressionen<br />
und Diabetes erschweren<br />
den Alltag und vermindern die Lebenserwartung<br />
betroffener Menschen.<br />
Wenn Patienten nachweisen, dass<br />
sie ernsthaft, aber erfolglos versucht<br />
haben abzunehmen, kommt eine Operation<br />
in Frage. Neben dem Gewichtsverlust<br />
ist besonders eindrucksvoll,<br />
dass 80 Prozent der betroffenen Dia-<br />
Überlastet und ausgelaugt<br />
Kurse für pflegende Angehörige<br />
den Kursinhalten gehören zum Beispiel:<br />
rückenschonendes Arbeiten, Umgang<br />
mit Inkontinenz sowie finanzielle<br />
und rechtliche Fragen der Angehörigenpflege.<br />
Die zumeist kostenfreien Kurse werden<br />
unter anderem in folgenden <strong>Hamburg</strong>er<br />
Krankenhäusern angeboten:<br />
Medizin & Gesundheit 19<br />
betiker nach kurzer Zeit kein Insulin<br />
mehr benötigen. Dieser Effekt überzeugt<br />
besonders be<strong>im</strong> Magen-Bypass.<br />
Verschiedene Operationen stehen<br />
heute zur differenzierten Auswahl und<br />
werden in der Regel min<strong>im</strong>al-invasiv<br />
durchgeführt. Auch nach dem Eingriff<br />
stehen die Experten zur Verfügung.<br />
Denn erst das Erlernen richtigen Essverhaltens<br />
und Bewegung runden den<br />
Erfolg der Operation ab. Dabei helfen<br />
Ernährungsberatung, Seminare sowie<br />
Sport- und Selbsthilfegruppen. nb<br />
• Albertinen-Haus<br />
• Bethesda Krankenhaus Bergedorf<br />
• Ev. Krankenhaus Alsterdorf<br />
• Ev. Amalie Sieveking-Krankenhaus<br />
• Israelitisches Krankenhaus<br />
• Katholisches Marienkrankenhaus<br />
• Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-<br />
Sand