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«Hochsaison für Viren» - pharmaSuisse

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24 astreaAPOTHEKE 1-2/2012 Dossier <strong>«Hochsaison</strong> <strong>für</strong> Viren »<br />

wendet werden. Bei längerfristigem Gebrauch<br />

kann es zu einem arzneimittelbedingten Anschwellen<br />

der Nasenschleimhaut kommen<br />

(medikamentös bedingter Schnupfen), was<br />

eine weitere Anwendung der Medikamente<br />

nötig macht und zu einer Abhängigkeit führt.<br />

Alternativen zu Nasentropfen & Co.<br />

Als Alternativen bieten sich Inhalationen mit<br />

warmem Dampf und ätherischen Ölen, das<br />

Spülen der Nase mit Kochsalzlösung oder<br />

eine Vielzahl homöopathischer Mittel an.<br />

Beispiele sind Allium cepa oder Nux vomica.<br />

Erkältet und schwanger?<br />

Erkältungssymptome während einer Schwangerschaft sind<br />

normalerweise <strong>für</strong> Mutter und Kind ungefährlich. Anders<br />

kann es sich bei einer richtigen Influenza verhalten: Hier<br />

sollte auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden! Medikamente,<br />

die die werdende Mutter einnimmt, beeinflussen<br />

auch den Organismus des Ungeborenen. Daher sollten<br />

Arzneimittel grundsätzlich sehr zurückhaltend gebraucht<br />

werden. Durch folgende Massnahmen können Erkältungssymptome<br />

während einer Schwangerschaft gemildert<br />

werden:<br />

– Bei Schnupfen bewähren sich Nasenspülungen mit<br />

Kochsalzlösungen oder Inhalationen mit einem Kamillenaufguss.<br />

Auch Meerwassersprays oder – bei verstopfter<br />

Nase – Nasentropfen <strong>für</strong> Säuglinge leisten gute Dienste.<br />

– Gegen Halsschmerzen oder Heiserkeit kann man desinfizierende<br />

Tabletten mit Salbeiextrakt oder natürlichem<br />

Emser Salz lutschen.<br />

– Bei Schmerzen und Fieber sollen ausschliesslich<br />

Medikamente mit dem Wirkstoff Paracetamol<br />

verwendet werden. Dosierung und Häufigkeit der<br />

Einnahme dabei möglichst gering halten!<br />

– Gegen Reizhusten stehen Sirups, Tropfen oder<br />

Lutschtabletten mit verschiedenen Pflanzenextrakten<br />

zur Verfügung. Gegen Verschleimung<br />

und verstopfte Nasennebenhöhlen helfen<br />

schleimlösende Medikamente.<br />

Allgemein empfehlen sich während einer Schwangerschaft<br />

meist auch Medikamente auf homöopathischer Basis, die<br />

es in grösserer Auswahl gibt. Eine kompetente Beratung in<br />

der Apotheke gibt Sicherheit. Sollten oben genannte Massnahmen<br />

nicht helfen, muss ein Arztbesuch erfolgen.<br />

Schleimlösende Präparate, teilweise auch auf<br />

pflanzlicher Basis, bewirken eine Verflüssigung<br />

des Nasensekrets, sodass die Atemwege<br />

vom Sekret befreit werden. Viel Trinken hilft<br />

ebenfalls, den zähen Schleim zu verflüssigen.<br />

Husten bekämpfen<br />

Hier muss unterschieden werden, um welche<br />

Art von Husten es sich handelt: Ist es ein trockener<br />

Reizhusten oder eher ein produktiver<br />

Husten mit Auswurf? Zu den Hustenreiz stillenden<br />

Medikamenten gehören beispielsweise<br />

die Wirkstoffe Codein und Dextrometorphan.<br />

Sie sollten wegen ihrer möglichen Nebenwirkungen<br />

und Wechselwirkungen mit anderen<br />

Medikamenten vorsichtig und nicht zu lange<br />

angewendet werden. Als Alternative bieten<br />

sich Extrakte aus Eibisch, Malve, Spitzwegerich,<br />

Isländisch Moos oder Huflattich an.<br />

Bei produktivem, verschleimtem Husten verwendet<br />

man hingegen Medikamente, die den<br />

zähen Schleim lösen und dessen Abhusten<br />

fördern. Beispiele sind Bromhexin, Acetylcystein<br />

oder Ambroxol. Auf pflanzlicher Basis<br />

sind Zubereitungen aus Efeuextrakt, Fenchel,<br />

Anis, Thymian oder Eukalyptus erhältlich.<br />

Erholsamer Schlaf ist wichtig<br />

Eine gleichzeitige Einnahme beider Medikamentengruppen<br />

ist nicht sinnvoll. Schleimlösende<br />

Mittel haben zum Ziel, das Sekret in<br />

den Bronchien zu verflüssigen, damit es besser<br />

abgehustet werden kann. Ein Hustenstiller<br />

würde aber gerade dies verhindern! Wenn<br />

nötig kann aber tagsüber ein Hustenlöser und<br />

<strong>für</strong> die Nacht ein Hustenstiller eingenommen<br />

werden, damit man besser schlafen kann.<br />

Fieber und Gliederschmerzen<br />

Fieber unter 39 °C braucht bei ansonsten gesunden<br />

Menschen nicht sofort bekämpft zu<br />

werden, denn es hilft dem Körper, mit dem Infekt<br />

fertig zu werden. Bei höherem Fieber helfen<br />

fiebersenkende Mittel, die alle gleichzeitig<br />

auch schmerzstillend und mehr oder weniger<br />

entzündungshemmend wirken.<br />

Zu diesen Wirkstoffen zählen unter anderem<br />

Paracetamol (auch <strong>für</strong> Kinder und Schwangere)<br />

oder Acetylsalicylsäure sowie Ibuprofen<br />

oder Diclofenac (wirken zusätzlich noch entzündungshemmend,<br />

was zum Beispiel bei<br />

Halsschmerzen sinnvoll sein kann). Nicht alle<br />

diese Substanzen sind <strong>für</strong> jeden und jede Situation<br />

gleich gut geeignet, weshalb eine gute<br />

Beratung in der Apotheke wichtig ist!<br />

Fieber natürlich senken<br />

Wer es erst ohne Medikamente versuchen<br />

möchte oder unterstützend handeln möchte,<br />

kann kühlende Wadenwickel, z. B. mit Essig-<br />

oder Eiswasser, machen. Das senkt die<br />

Körpertemperatur. Wadenwickel sollten regelmässig<br />

erneuert werden, damit sie ihre Wirkung<br />

entfalten können. Durch das Schwitzen<br />

verliert der Körper viel Flüssigkeit. Diese sollte<br />

durch genügend Trinken ausgeglichen werden.<br />

Geeignet sind Tees, Mineralwasser oder<br />

verdünnte Fruchtsäfte. n

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