Ausarbeitung zum Text
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Die Familie von LisaMcPhearson bemüht sich bis heute um Aufklärung. Das Strafverfahren gegen<br />
die zuständige Scientology Abteilung (FSO) wurde eingestellt, nachdem man den Betreuern von<br />
Lisa McPhearson Straffreiheit zusicherte, um die Mauer des Schweigens zu durchbrechen. 45<br />
Man hat letztlich nur vage Andeutungen, welche Funktion die sogenannte Schlichtungsstelle<br />
wirklich erfüllt.<br />
Diese Schlichtungsstelle dient letztlich auch der Entlastung der Zivilgerichte. Alle solchen<br />
zivilrechtlichen Angelegenheiten werden – dem Charakter der Schlichtungsstelle entsprechend –<br />
von einem Kaplan der Scientology-Kirche geleitet.<br />
Scientology versucht an dieser Stelle, der eigenen Schlichtungsstelle noch eine positive Note zu<br />
verleihen. Wenn die Schlichtung nach scientologischer Art allerdings dazu führt, dass wie im Fall<br />
Lisa McPhearson eine Aufklärung verhindert wird, stellt sich die Frage, ob Scientology mit dieser<br />
Aussage nicht eher die Annahme bestätigt, dass sie ein Rechtssystem unabhängig von den<br />
staatlichen Instanzen installiert haben.<br />
Rechtsanwälte sind in solchen Verfahren grundsätzlich zugelassen, auch wenn so genannte<br />
„Experten“ anderer Meinung sind.<br />
Es stimmt auch mit unseren Recherchen überein, dass Experten, die sich mit Scientology seit<br />
Jahren befassen und in vielen solcher Verfahren ermittelt haben, die Meinung vertreten, dass die<br />
Aussage von Scientology, es wären Rechtsanwälte (die nicht Scientologen sind) zu den Verfahren<br />
zugelassen, nicht richtig ist,<br />
Zum Vergleich müssten eher die existierenden innerkirchlichen Rechtssysteme aller<br />
Weltreligionen, hinsichtlich ihrer tatsächlichen Schnittstellen mit dem jeweiligen staatlichen<br />
Rechtssystem, weit mehr Anlass zur Besorgnis geben, als die innerkirchlichen<br />
Disziplinarverfahren der Scientology-Kirche.<br />
Hier wendet Scientology wieder die Strategie an, von sich selbst abzulenken und die Situation<br />
relativieren zu wollen. Auch stellt sich Scientology erneut auf eine Stufe mit den Weltreligionen,<br />
was schon per Definition verkehrt ist, da Scientology nur in einigen Staaten als Religion anerkannt<br />
wurde (neben der Spagetti-Monster-Religion, Church of Satan und anderen Merkwürdigkeiten).<br />
Der restliche Brief ist im groben nur eine Wiederholung schon genannter Ansätze. Gerade bei<br />
Scientology ist es üblich – und wird im Rahmen der Trainingsroutinen, die Teil aller Scientology<br />
Programme sind – mit der Wiederholung von Mustern oder Worten Menschen zu konditionieren<br />
und bestimmte Überzeugungen zu suggerieren. Uns fiel während der Analyse der Erklärung des<br />
eingetragenen Vereins auf, dass auch hier mit der Wiederholung von Statements gearbeitet<br />
wurde. Wir nehmen an, dass sich die Scientology Kirche Bayern e.V. darüber sehr wohl im Klaren<br />
war und mit dieser Methode bewusst gearbeitet hat.<br />
Wir hoffen, mit unserer Analyse etwas zur Aufklärung beigetragen zu haben. Wir nehmen an, bald<br />
wird es eine neue Stellungnahme geben, wir werden auch diese wieder im Keim ersticken und sie<br />
als Grundlage nutzen, um den Menschen die Rhetorik und Manipulationsstrategien von<br />
Scientology zu erklären und die Machenschaften und Denkweise dieses totalitären, demokratie-<br />
und menschenfeindlichen Systems zu vermitteln.<br />
Wenn Du Scientologe und durch diesen <strong>Text</strong> <strong>zum</strong> Nachdenken gekommen bist, wende Dich ruhig<br />
an die Behörden in Deiner Gegend oder nimm Kontakt zu einer Anonymous Gruppe auf, die Dir<br />
helfen können, aus der Sekte auszusteigen. Wir wissen, dass Du ein guter Mensch bist und Dich<br />
verbessern wolltest. Die Brücke zur Freiheit liegt jenseits von Scientology.<br />
45 „Wo ist das Lächeln von Lisa McPhearson?“, www.ilsehruby.at/LisaMcPherson.html<br />
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