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Niederschrift Nr - Essen

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Der Integrationsbeirat nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.<br />

5<br />

TOP 6<br />

Allgemeine Information über die Angebots- und Besucherstruktur der offenen Kinder- und Jugendarbeit<br />

in <strong>Essen</strong> unter besonderer Berücksichtigung der Angebote für Kinder- und Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />

Herr Schmitz berichtet, dass es in <strong>Essen</strong> 66 Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit, mit unterschiedlicher<br />

Größe und unterschiedlicher Angebotsstruktur gebe. 52 befänden sich in freier Trägerschaft und 14<br />

in der des Jugendamtes. Je nach Standort entwickelten die Einrichtungen eigenständig unterschiedliche, altersgruppengemäß<br />

und konzeptionell der Besucherstruktur und dem Umfeld angepasste Schwerpunkte. Angebote<br />

des interkulturellen Lernens gehörten zum festen Bestandteil des Programms der Einrichtung. Sie würden überdurchschnittlich<br />

von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund genutzt. Ihr Anteil an den regelmäßigen<br />

Besuchern läge im Durchschnitt der Einrichtungen über 50 %. Eine genaue Erhebung des Migrantenanteils<br />

sei allerdings schwierig, da die Besucher häufig wechselten.<br />

Er bestätigt die ethnische Konzentration in bestimmten Einrichtungen. Exemplarisch seien hier das Kinder- und<br />

Jugendzentrum Schonnebeck und das Kinder- und Jugendhaus Stoppenberg zu nennen. So werde das Kinderund<br />

Jugendzentrum Schonnebeck in Trägerschaft des Jugendwerkes der AWO überwiegend von libanesischen<br />

Jugendlichen besucht. Die Einrichtung arbeite mit dem konzeptionellen Schwerpunkt der interkulturellen Öffnung.<br />

Das Kinder- und Jugendzentrum Stoppenberg in Trägerschaft des Jugendamtes werde dagegen hauptsächlich<br />

von russlanddeutschen Jugendlichen besucht.<br />

Zurzeit werde mit den freien Trägern ein neues Rahmenplanungskonzept zur Neuorientierung der Kinder- und<br />

Jugendarbeit bezüglich stadtteilorientierter themen- und zielgruppenspezifischer Schwerpunkteinrichtungen, das<br />

sich auch zukünftig an den Bedürfnissen und Interessen Jugendlicher mit Migrationshintergrund orientieren werde,<br />

abgestimmt.<br />

Der Integrationsbeirat nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.<br />

TOP 7<br />

Konzept für die interkulturelle Arbeit in der Stadt <strong>Essen</strong><br />

hier: Dokumentation selbstevaluativer Einschätzungen zum Projekt „Förderung des interkulturellen und<br />

interreligiösen Dialoges“<br />

Herr Dr. Schweitzer berichtet, dass Anlass der Initiierung des Projektes der Anschlag arabischer Jugendlicher<br />

auf die Alte Synagoge sowie deren zum Teil rassistischen Einstellungen gewesen sei. Im Rahmen dieses aus<br />

dem Osten der Republik stammenden Projektansatzes sei <strong>Essen</strong> einen Sonderweg gegangen, um der speziellen<br />

Situation gerecht zu werden.<br />

Frau Neuhaus stellt die Methodik vor und führt aus, dass überprüft worden wäre, welche Ziele gesetzt worden<br />

seien, ob diese erfüllt und was erreicht wurde. Auf Stadtteilebene sei ein hohes Potential festzustellen gewesen.<br />

Das Projekt habe zu spürbaren Verhaltensänderungen, toleranterem Umgang miteinander, Abbau diskriminierender<br />

Verhaltensweisen und Rückgang der Kriminalität geführt. Durch den Aufbau gut funktionierender interkultureller<br />

lokaler Netzwerke sei es gelungen, interkulturelle Konflikte effektiv und dauerhaft zu lösen und Bearbeitungsstrukturen<br />

für zukünftige Konfliktlagen zu schaffen. Auch wäre es gelungen, Migranteneltern zur Mitarbeit<br />

in Kitas und Schulen zu motivieren. Die auf Stadtteilebene vorhanden Potentiale seien dabei noch ausbaufähig.<br />

Bezüglich Nachfragen nach der Nachhaltigkeit und ob nur religiös motivierte Jugendliche erreicht worden wären,<br />

führt sie aus, dass die erreichten türkischen Jugendlichen zwar Kontakte zu den Moscheen gehabt hätten, aber<br />

nicht besonders religiös gewesen seien. Insbesondere jugendliche Intensivstraftäter seien Dank des Zusammenwirkens<br />

von Moscheen, Eltern, Jugendhilfe und Polizei nicht mehr auffällig geworden. Ansonsten verweise<br />

sie auf die zuvor berichteten Verhaltensänderungen.<br />

Herr Fehren berichtet, dass auf der institutionellen Ebene Workshops zum Thema Weltethos sowie Fortbildungen<br />

mit Religionslehrern und Lehrkräften der islamischen Unterweisung durchgeführt worden wären. Ferner sei<br />

zur Intensivierung des interreligiösen Dialogs im Rahmen eines öffentlichen Diskurses durch die RAA/Büro für<br />

interkulturelle Arbeit ein lokaler Aktionsplan für Toleranz und Demokratie entworfen worden, der in Politik und<br />

Verwaltung eingebracht und diskutiert worden sei. Eine verwaltungsintern abgestimmte Vorlage mit Handlungsvorschlägen<br />

habe nicht erstellt werden können und die Frage der Fortführung und Verankerung des Dialogs sei<br />

noch offen. Da es in 2002 nicht gelungen sei, die Netzwerkstrukturen auf der institutionellen Akteursebene zu<br />

stabilisieren, wäre der Dialog daher auf der Ebene Politik und Verwaltung fortgesetzt worden. Wegen des noch

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