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Vortrag zum Abruf als PDF - 22. Windenergietage

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"Nicht nur Gutes kommt von oben"<br />

Schädliche Auswirkungen<br />

von Rotorunwucht-Vibrationen<br />

auf Turm und Fundament<br />

Michael Melsheimer<br />

BerlinWind GmbH<br />

Bundesallee 67, 12161 Berlin<br />

www.berlinwind.com<br />

Forum 6 Vom Fuß <strong>zum</strong> H<strong>als</strong> / Fundamente und Türme<br />

21. <strong>Windenergietage</strong>, im Resort A-ROSA am Scharmützelsee, 13.-15.11.2012<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

Organisation:<br />

Established in 2009 in Berlin, Germany<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

1 / XX<br />

Highly qualified, wind industry experienced engineers, seit mehr <strong>als</strong> 10 Jahren<br />

WEA-Rotorauswuchten<br />

Strategic partnership with Corporate Energies Group (Germany) and Complete<br />

Wind Corporation (USA / Canada)<br />

Business activities:<br />

Engineering services within wind energy field include:<br />

Customers:<br />

Rotor balancing and blade angle analysis<br />

Vibration, load and power curve measurements<br />

Root cause analysis and technical consulting<br />

Optimization of Wind Turbine (WT) production and availability<br />

Owners and operators, manufacturers of WT and components<br />

1


Unternehmensprofil<br />

• 2009 gegründetes, unabhängiges Ingenieurbüro,<br />

Teil der Holding Corporate Energies Group<br />

• Mitglied u.a. des BWE-Sachverständigenrats und AK VDI-3834<br />

• 5 Ingenieure mit langjähriger Windenergie-Erfahrung:<br />

• Rotorauswuchten bei über 700 WEA<br />

• Lastmesskampagnen bis zu 3 Jahre und über 120 Sensoren<br />

• Consulting, Schadensanalysen, WEA-Performance-Optimierung<br />

• F&E für Messungen an WEA:<br />

- BalancingBox zur Rotorunwucht-Prüfung und <strong>zum</strong> Auswuchten<br />

- Photometrische Blattwinkelmessung<br />

- ContourBox zur Distanz-Laser basierten Blattwinkelmessung<br />

- Mehr-Ebenen-Auswuchten des WEA-Triebstrangs<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

Rotormassen ok?<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

Blattwinkel<br />

ok?<br />

2 / XX<br />

2


Häufigkeit von WEA-Unwucht<br />

Bisherige Erfahrung von Rotorunwuchtmessungen an über 700 WEA:<br />

WEA-Rotorunwucht bei 25% aller WEA über Grenzwert<br />

Aerodynamische und Massenunwucht gleich relevant<br />

Vielfältige Schäden, „am schwächsten Glied der Kette“<br />

WEA-Typ<br />

WEA-Typ<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

Anzahl<br />

untersuchter<br />

WEA<br />

Grenzwert<br />

überschritten, Anteil<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

Unter 50% des<br />

Grenzwerts, Anteil<br />

in %<br />

Nennleistung RotordrehLeistungsbe- in kW zahlgrenzung in %<br />

1 2000 variabel Pitch nach Fahne 15 20 27<br />

2 1500 konstant active-stall 21 67 10<br />

3 1500 variabel Pitch nach Fahne 13 69 8<br />

4 2100 konstant Pitch nach Fahne 19 37 21<br />

WEA-Anzahl gesamt bzw. Durchschnitt in %: 68 48 16<br />

Anzahl<br />

untersuchter<br />

WEA<br />

Grenzwert<br />

überschritten, Anteil<br />

Unter 50% des<br />

Grenzwerts, Anteil<br />

in %<br />

Nennleistung RotordrehLeistungsbe- in kW zahlgrenzung in %<br />

1 2000 variabel Pitch nach Fahne 15 40 13<br />

2 1500 konstant active-stall 21 72 14<br />

3 1500 variabel Pitch nach Fahne 13 85 0<br />

4 2100 konstant Pitch nach Fahne 19 47 16<br />

WEA-Anzahl gesamt bzw. Durchschnitt in %: 68 61 11<br />

Häufigkeit variiert mit WEA-Typ<br />

Meist beide Arten von RU da<br />

Fallstudie Reihenuntersuchung zu Massenunwucht<br />

Fallstudie Reihenuntersuchung zu aerodynamischer Unwucht wegen Blattwinkeldifferenzen<br />

Nur sehr wenige, wo für die im Betrieb zunehmende RU “Luft” ist<br />

3 / XX<br />

3


Motivation + Thesen<br />

Entwurfs-relevante zyklische Ermüdungslasten durch Rotorunwucht:<br />

Gesamte WEA-Betriebslastenrechnung für 20 Jahre mit Grenzwerten für<br />

Massenunwucht und aerodynamische Unwucht (IEC 61400-1, GL, DIBt)<br />

Reale Unwucht an der laufenden WEA ist meist unbekannt, keine periodische<br />

Überprüfung gefordert in Richtlinien<br />

Rotorunwuchtmessungen an über 700 Onshore-WEA:<br />

Grenzwert überschreitende Rotorunwucht (RU) bei über 25% der WEA<br />

Rotorunwucht erhöht Lastniveau und beschleunigt Ermüdung aller Komponenten<br />

Erhöhte zyklische Lasten aus Rotorunwucht <strong>als</strong> potenzielle und vermeidbare<br />

Schadensursache bei Turm- und Fundamentproblemen oft unbeachtet<br />

Bei WEA mit Turm- und Fundamentproblemen ist Auswuchten dringend<br />

empfohlen, um das Lastniveau zu senken und wieder eine wieder<br />

Lebensdauerreserve zu schaffen<br />

WEA-Abschaltungen und –Schäden sowie Ertragsverlust aufgrund von RU durch<br />

regelmäßige Unwuchtprüfung ab der Inbetriebnahme vermeidbar<br />

Periodisches Rotor-Auswuchten vermeidet erhöhten Lebensdauerverbrauch<br />

bei On- und Offshore-WEA und schont Turm und Fundament!<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

doppelungen mit anderen Folien entfernen/ zusammenfassen<br />

4 / XX<br />

4


Unwucht erhöht Lebensdauerverbrauch<br />

WEA-Entwurf mit Lebensdauerreserve<br />

Unwucht bewirkt durch erhöhte Schwingungen erhöhten Lebensdauerverbrauch<br />

Auswuchten und periodisches Nachwuchten senkt Lebensdauerverbrauch<br />

100<br />

Lebensdauerverbrauch in %<br />

50<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

Initiale Unwucht,<br />

ohne Auswuchten<br />

Geplanter Lebensdauerverbrauch<br />

(Standort)<br />

5 Jahre 10<br />

Initiale Unwucht,<br />

1x ausgewuchtet<br />

Verkürzte<br />

Nutzungsdauer<br />

15<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

Schematische Darstellung, „von Hand gemalt“<br />

WEA-Entwurf für IEC-Klasse<br />

Entwurfs-Lebensdauer<br />

WEA-Entwurf<br />

Periodisches Auswuchten<br />

ab Inbetriebnahme<br />

Geplante<br />

Nutzungsdauer<br />

Weiterbetrieb<br />

20<br />

5 / XX<br />

Geplanter Lebensdauerverbrauch geringer, da Windbedingungen unter dem Limit<br />

der IEC-Klasse<br />

Stark erhöhter Lebensdauerverbrauch ohne Auswuchten<br />

Lebensdauerreserve durch periodisches Auswuchten


Folgen von Rotorunwucht 1<br />

Bild 1<br />

Bild 2<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

Maschinenträgerriss MW-Klasse:<br />

Schäden an wichtigen Komponenten bis hin <strong>zum</strong> Fundament<br />

Hohe Reparaturkosten<br />

Hoher Lebensdauerverbrauch<br />

Geringere Verfügbarkeit<br />

Reduzierter Ertrag<br />

3 Jahre, 3°Fehlpitch, Starkwind-Standort<br />

1) Hinterkantenrisse am Blatt<br />

2) Durch MU und Stall-Vibration (AU) gebrochene<br />

Blätter von Pitch-WEA<br />

3) Gebrochener Maschinenträger<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

Fundamentrisse um gesamten Turmanschluss:<br />

Bild 3<br />

6 / XX<br />

WEA der 2-3 MW Klasse 1 Jahr mit 6°Fehlpitch -> 12 faches des AU-Grenzwerts<br />

-> entsprach Schwingungen mit 27xMU-Grenzwerts, benachbarte WEA gleich alt<br />

und ausgewuchtet/BW eingestellt, dort keine Risse<br />

Ausland:<br />

Boneyeard: 500-100 kW-KLasse: ca. 1-5 WEA / Jahr Verlust, Park ca. 8 Jahre alt


Folgen von Rotorunwucht 2<br />

4) Durchrutschende Azimut-Bremsen wegen<br />

Torsionsschwingungen aus AU<br />

5) Fundamentrisse (nach 1 Jahr mit AU 12xGW)<br />

6) Totalverlust von WEA wegen MU und AU<br />

nach wenigen Jahren<br />

Bild 6<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

Maschinenträgerriss MW-Klasse:<br />

3 Jahre, 3°Fehlpitch, Starkwind-Standort<br />

Bild 5<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

Fundamentrisse um gesamten Turmanschluss:<br />

Bild 4<br />

7 / XX<br />

WEA der 2-3 MW Klasse 1 Jahr mit 6°Fehlpitch -> 12 faches des AU-Grenzwerts<br />

-> entsprach Schwingungen mit 27xMU-Grenzwerts, benachbarte WEA gleich alt<br />

und ausgewuchtet/BW eingestellt, dort keine Risse<br />

Ausland:<br />

Boneyeard: 500-100 kW-KLasse: ca. 1-5 WEA / Jahr Verlust, Park ca. 8 Jahre alt


Rotorunwucht - Grundlagen<br />

Zwei Rotorunwucht-Arten mit<br />

unterschiedlichen physikalischen Ursachen:<br />

• Massenunwucht (MU): Schädliche Fliehkraft<br />

durch ungleiche Massen, bzw. -verteilung im Rotor<br />

• Aerodynamische Unwucht (AU): Schädliche<br />

Schubkraft- und Umfangskraft-Differenzen<br />

durch abweichende aerodynamische Eigenschaften<br />

der Blätter, z.B. Blattwinkeldifferenzen<br />

Vektorielle Addition der Kräfte aus MU und AU<br />

Meist Integrale Rotorunwucht (RU) vorhanden,<br />

d.h. Kombination von AU und MU<br />

Für nachhaltiges Auswuchten korrekte Prozedur<br />

mit Identifikation der Unwuchtarten und –ursachen<br />

notwendig<br />

Einhaltung von Unwucht-Grenzwerten für beide<br />

Unwuchtarten bei WEA-Berechnung in Normen<br />

und Richtlinien gefordert<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

WEA mit AU und MU:<br />

Verschiedene Massen und –<br />

verteilung sowie unterschiedliche<br />

Aerodynamik<br />

Unwucht schwer fühlbar, da ständig schwankende stochastische Windanregungen<br />

8 / XX<br />

8


Massenunwucht - 1<br />

Grundlagen<br />

<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

Unwucht-<br />

Fliehkraft<br />

Schwingungen:<br />

Ursache: Ungleiche Blattmassen,<br />

bzw. Massenverteilung im Rotor<br />

Grenzwert U Zul vom Hersteller bei WEA-<br />

Entwurf festgelegt<br />

Unwucht-Fliehkraft: F U = m r ² = U ²<br />

Quadratischer Einfluss der Drehzahl<br />

Wirkung: V.a. laterale Turm-Gondel-<br />

Schwingungen (TGS)<br />

Resonanzeinfluss auf TGS<br />

MU quantifizierbar & lokalisierbar durch<br />

Messung der Turm-Gondel-Schwingungen<br />

nach Vor-Ort-Kalibrierung mit Testmasse<br />

Abhilfe:<br />

Bei MU kann Rotor mit Ausgleichsmassen<br />

Typische MU-Ursachen:<br />

ausgewuchtet werden, …falls keine AU.<br />

Toleranzen und Fehler bei Produktion und Aufbau, Blattschäden, -verschleiß, -<br />

tausch, Wartung und Reparatur (bzw. Fehler dabei)<br />

Formel nur gültig, wenn man Resonanz ignoriert<br />

Hebel<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

9 / XX<br />

9


Massenunwucht - 2<br />

Variierende Hersteller-Grenzwerte<br />

Erforderliche Auswuchtgüte in mm/s (aus<br />

Hersteller-MU-Grenzwerten)<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

Auswuchtgüte in mm/s<br />

Zulässige Schwingbreite<br />

2*s in mm<br />

Faktor 16!<br />

G2,5 (Generator)<br />

Beispiel: Generator über 850 rpm : G 2,5<br />

Punkte in Rot!<br />

Extra Linie und Achse für Schwingbreite<br />

WEA-Typ<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

5<br />

Zulässige drehfrequente Schwingbreite 2s in<br />

mm (bei Nenndrehzahl)<br />

Auswuchtgüte in mm/s nach<br />

DIN ISO 1940 berechnet:<br />

v = (e zul * ) = 1000 * U zul<br />

[kg m]* / m Rotor [kg]<br />

Auswuchtgütestufe für WEA-<br />

Rotor nicht standardisiert, da<br />

hoher Einfluss von<br />

Konstruktion und Regelung!<br />

Betriebs-Auswuchten auf 0,25 *<br />

U zul sinnvoll und möglich<br />

Gemessene Turm-Gondel-<br />

Schwingungsamplitude<br />

abhängig von Resonanznähe zur<br />

Turm-Eigenfrequenz<br />

Schwingbreite 2s = 2* e zul des<br />

TGS aus Nenndrehzahl<br />

berechnet<br />

Beschleunigungsamplitude, z.T.<br />

kleiner 5 mm/s² 5/1000 g<br />

10 / XX<br />

10


Auswirkungen von MU: Zyklische<br />

laterale Turm-Gondelschwingungen<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

eventuell Gondelorbit exportieren<br />

Folgen der MU:<br />

Zusätzliche Zugbelastung in Blattwurzel<br />

Zusätzliche zyklische Blattbeanspruchung durch<br />

Gondelschwingung (Schwingendes Rotor-<br />

Zentrum)<br />

Zyklische Belastung von Hauptlager und<br />

Getriebeabstützung durch umlaufende Kräfte<br />

Laterale Turm-Gondel-Schwingungen <strong>als</strong><br />

Fußpunkterregung aller Gondelkomponenten<br />

Zusätzliche zyklische laterale Turmbiegung, da<br />

Nabenhöhe <strong>als</strong> Hebelarm bis <strong>zum</strong> Fundament<br />

Größenordnung der vermeidbaren<br />

Turmfußbiegung: Annahme 2 MW WEA,<br />

h N = 100 m, D = 80 m, bei Nenndrehzahl und<br />

grenzwertiger MU :<br />

Drehfrequente Amplitude M biegung = 100 kNm<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

11 / XX<br />

11


Auswirkungen von MU:<br />

2D-Orbit der Turm-Gondelschwingungen<br />

2D-Orbit von 100 s mit Stößen vom<br />

Pitch und Azimut<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

eventuell Gondelorbit exportieren<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

12 / XX<br />

12


Massenunwucht-Messung<br />

Erprobte Auswucht-Prozedur anwendbar:<br />

Schwingungsmessung mit USB-Messsystem<br />

BalancingBox und Software BalancingTest<br />

Messung der Turm-Gondel-Schwingungen<br />

bei konstanter Drehzahl mit 3 Beschleunigungssensoren<br />

und Drehzahlsensor<br />

Statistische Reproduzierbarkeit erst ab<br />

Messzeiten größer 30 Minuten<br />

Frequenz-selektive Auswertung der<br />

lateralen (MU) und axialen Schwingungen<br />

sowie Torsion (AU-Indikatoren)<br />

Eigenfrequenzmessungen wg. Resonanz<br />

Vor-Ort-Kalibrierung mit Testmassen<br />

Testmassen-Montage:<br />

Bis 3 MW außen am Blatt<br />

Über 3 MW im Blatt<br />

Prüfläufe <strong>als</strong> Qualitätskontrolle<br />

der AU- und MU-Messungen<br />

Typische Amplitudenreduktion um 90%, meist unter 25% des Grenzwerts<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

13 / XX<br />

13


Relatives Lastkollektiv aus MU -0<br />

Szenario<br />

Anwendung von WEA-Auslegungskriterien<br />

Drehzahlvariable WEA mit n R = 2*n in ; Resonanz vernachlässigt<br />

Referenzfall: Grenzwertige Massenunwucht<br />

Referenzkraft F in (n in ) =1,0 aus Referenzfall bei<br />

Einschaltdrehzahl<br />

Relative Lastkurve F (n), bezogen auf Referenzkraft<br />

Multiplikation der Lastkurve mit Windhäufigkeitsverteilung ergibt<br />

auftretende Lastwechselzahl n i je Amplitudenklasse i<br />

MU-Schädigungsanteil je Amplitudenklasse D i = n i / N i <strong>als</strong><br />

Quotient aus auftretender und ertragbarer Lastwechselzahl in<br />

20 Jahren<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

14 / XX<br />

14


Relatives Lastkollektiv aus MU -5<br />

Schädigungsanteil aus Unwucht<br />

• Laterales Biegemoment am Turmfuß: M b.lat = F MU *h N , d.h. Betrachtung gilt auch für Turmfuß!<br />

Relative Turmfußspannung<br />

Relative Unwuchtkraft FMU/FMU.in, Relative Drehzahl n/nin 10<br />

1<br />

Wöhlerlinie,<br />

N D > 5*10 6 , m = 5<br />

Massenunwuchtkraft:<br />

F MU = (mdr) MU *(2n)²<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

Massenunwucht bei drehzahlvariabler WEA: Einfluss auf<br />

1,25<br />

1,00<br />

0,25<br />

lim<br />

n/n_in<br />

Lastwechselzahl durch Rotorumdrehungen in 20 Jahren<br />

Relative Massenunwucht:<br />

(mdr) MU /(mdr) GW<br />

Wöhlerlinie<br />

Relative Rotordrehzahl<br />

Annahme:<br />

Rayleigh-Windverteilung,<br />

v mittel = 8,5 m/s (IEC II)<br />

0<br />

Drehzahl-konstanter<br />

Nennbetrieb nR = 2 nin 1E+06 Einschalten 1E+07 3,8*10 1E+08 1E+09<br />

7<br />

1,2*10 7<br />

Drehzahlvariabler<br />

Betrieb<br />

Annahme: y F = y M = 1,25 [GL]<br />

WEA gefährdet<br />

WEA grenzwertig<br />

WEA gut<br />

ausgewuchtet<br />

D i.20.GW*1,25 = n i /N =0,38<br />

D i.20.GW = n i /N =0,12<br />

Gestiegene Lastwechsel-<br />

Reserve!<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

Kaum Lastwechsel-<br />

Reserve!<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

15 / XX<br />

Wo liegt die Wöhlerlinie ? bei 1,56*Fmax, wegen partiellen Sicherheitsfaktoren<br />

(2*1,25)<br />

Di: Schädigungsanteil der Amplitudenklasse <strong>als</strong> Verhältnis der auftretenden<br />

Lastwechsel zu den ertragbaren Lastwewcxhseln in 20 Jahren,<br />

Erhöhung des ertragbaren durch dickere Wandstärken, da dann die<br />

Materi<strong>als</strong>pannung <strong>als</strong> Belastung sinkt


Klassiertes Lastkollektiv aus MU -6<br />

Stufenkollektiv durch MU<br />

Klassierte relative Unwuchtkraft FMU/FMU.in, Relative Drehzahl n/nin 10<br />

1<br />

Wöhlerlinie,<br />

N D > 5*10 6 , m = 5<br />

Massenunwuchtkraft:<br />

F MU = (mdr) MU*(2n)²<br />

Klassierung, damit vergleichbar mit AU<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

Massenunwucht bei drehzahlvariabler WEA: Einfluss auf<br />

WEA gefährdet<br />

WEA grenzwertig<br />

WEA gut<br />

ausgewuchtet<br />

D i.20.GW*1,25 = n i/N =0,38<br />

D i.20.GW = n i/N =0,12<br />

1,25<br />

1,00<br />

0,25<br />

lim<br />

n/n_in<br />

Lastwechselzahl durch Rotorumdrehungen in 20 Jahren<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

Relative Massenunwucht:<br />

(mdr) MU/(mdr) GW<br />

Wöhlerlinie<br />

Relative Rotordrehzahl<br />

Annahme:<br />

Rayleigh-Windverteilung,<br />

v mittel = 8,5 m/s (IEC II)<br />

0<br />

Drehzahl-konstanter<br />

Nennbetrieb nR = 2 nin 1E+06 Einschalten 1E+07 3,8*10 1E+08 1E+09<br />

7<br />

1,2*10 7<br />

Drehzahlvariabler<br />

Betrieb<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

16 / XX<br />

Klassierung, damit nciht sooo viele Punkte. Aber keine Lastwechsel in manchen<br />

Klassen, daher sprünge<br />

16


Klassiertes Lastkollektiv aus MU -8<br />

Lebensdauerverbrauch durch MU<br />

Lebensdauerverbrauch in %.<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

Schädigungssumme ohne MU (Design)<br />

2,00*MU-Grenzwert<br />

20<br />

1,50*MU-Grenzwert<br />

1,25*MU-Grenzwert<br />

10<br />

1,00*MU-Grenzwert (Design)<br />

0,75*MU-Grenzwert<br />

0<br />

0,25*MU-Grenzwert<br />

0 5 10 15 20<br />

Stark steigender Lebensdauerverbrauch bei MU über Grenzwert<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

Betriebsjahre<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

17 / XX<br />

Die gestrichelte Linie der Schädigung ohne MU-Anteil zeigt, dass in 20 Jahren ca<br />

80% des Lebensdauerverbrauchs von MU unabhängig ist.<br />

Berechnet mit D_Rest = (1-D_MU_gesamt@100%MU-GW)<br />

Zu beachten ist, dass hier die 3D-Superposition von MU und AU vernachlässigt<br />

ist<br />

17


Relatives Lastkollektiv aus MU -6<br />

Zusammenfassung<br />

Durch drehzahlvariablen WEA-Betrieb höchste Kräfte aus Massenunwucht<br />

bei Nenndrehzahl (F ~ n², wenn Resonanz vernachlässigt),<br />

d.h. auch höchste Materialbeanspruchung<br />

Durch Windhäufigkeitsverteilung und höchste Drehzahl daher<br />

höchste Lastwechselzahlen bei Maximalamplitude<br />

Überschreitung des Massenunwucht-Grenzwerts führt zu starker Zunahme<br />

des Lebensdauerverbrauchs, so dass vorzeitig kapitale<br />

Komponentenschäden auftreten können<br />

Auswuchten auf 25% des Massenunwucht-Grenzwerts<br />

schafft hohe Lastwechsel-Reserve, insgesamt 10% Reserve möglich,<br />

d.h. 2 Jahre, wenn Schädigungsanteile aus anderen Schwingungen konstant<br />

-> FILM von Rissarbeit bei 300% Massenunwucht und<br />

200% Blattwinkelabweichung (1°)<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

18 / XX<br />

18


Aerodynamische Unwucht -1<br />

allgemeine Grundlagen<br />

Schubkraft<br />

Hebel<br />

Umfangskraft<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

Schwingungen<br />

Ursache: Abweichungen in den<br />

aerodyn. Blatteigenschaften<br />

Unterschiedliche aerodyn. Kräfte an den<br />

Rotorblättern => Schubkraft- und<br />

Umfangskraft- d.h. Drehmoment-<br />

Differenzen<br />

Einfluss von Drehzahl und<br />

Windgeschwindigkeit: F~ (u²,v²)<br />

Wirkung: v.a. laterale, axiale und<br />

torsionale Turm-Gondel-Schwingungen<br />

Verfälscht Auswertung der MU-<br />

Messung<br />

Abhilfe: Individuelle Maßnahmen<br />

nach je nach Ursache, AU ist NICHT<br />

mit Ausgleichsmassen behebbar!<br />

Typische Unwucht-Ursachen:<br />

Toleranzen und Fehler bei Produktion und Aufbau, Blattschäden, Verschleiß,<br />

Service, Wartung und Reparatur (bzw. Fehler dabei)<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

19 / XX<br />

19


Auswirkungen von AU: Kopplung von<br />

Axi<strong>als</strong>chwingung und Nicken des TGS<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

Langer Hebelarm der AU-Kraft, ca. 2/3*R<br />

Hohe zyklische Belastung der<br />

Getriebeabstützung durch Vertikalkräfte<br />

Fußpunkt-Erregung für alle<br />

Triebstrangkomponenten<br />

3D-Orbit durch Überlagerung mit<br />

Later<strong>als</strong>chwingungen und Torsion<br />

Hebelarm <strong>zum</strong> Fundament variiert, zusätzliche<br />

zyklische Biegemomente an<br />

Turmkopfflansch und im Turmfuß durch umlaufende<br />

AU-Kraft<br />

Größenordnung der vermeidbaren<br />

Turmfußbiegung und -torsion:<br />

Bei 2 MW WEA, h N = 100 m, D = 80 m, bei<br />

Maxim<strong>als</strong>chub 250 kN, grenzwertige<br />

Blattwinkeldifferenz = 0,5°:<br />

Drehfrequente Amplitude<br />

M b.lat = M Torsion 120 kNm<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

20 / XX<br />

20


Folgen von AU: Kopplung von<br />

Torsion + Later<strong>als</strong>chwingung<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

Langer Hebelarm der AU-Kraft, hohe zyklische Belastung von Hauptlager und<br />

Getriebeabstützung<br />

Zyklische Fußpunkt-Erregung für alle Triebstrangkomponenten<br />

3D-Orbit durch Überlagerung mit Axi<strong>als</strong>chwingungen und Nicken (Gondelwhirl)<br />

Zyklische Torsion und Biegung im Turmkopfflansch und im Turmfuß<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

21 / XX<br />

21


Aerodynamische Unwucht -2<br />

Betriebsbedingte Arten<br />

Oberflächenänderung, Blatt-Erosion,<br />

Fehlende oder f<strong>als</strong>ch installierte<br />

Strömungselemente<br />

Vorderkantenerosion = (AU + MU)<br />

Vereisung = Temporäre (AU + MU)<br />

Abhilfe:<br />

Abtauen, Reparieren,<br />

Schwingungsprüfung und Auswuchten<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

Stall stripes und Eis<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

Vortexgeneratoren<br />

22 / XX<br />

The blades should be checked for erosion, other component damage and<br />

missing or incorrectly installed aerodynamic elements. If any damage is found it<br />

should be repaired.<br />

Stall-Stripe: Provoziert Strömungsabriss genau an dieser Kante, Ort der<br />

Ablösung wird definiert (an der Spite/kante und nicht irgendwo<br />

Stall strips on the leading edge make sure that the stall effect will happen in a<br />

predictable manner<br />

they are only applied on a small part of the radius<br />

=> hard to create suitable profile data for BEM<br />

22


Kräfte- und Leistungsabweichung durch<br />

Blattwinkeldifferenz ( 1 Blatt)<br />

cA / cA.opt bzw.<br />

25<br />

P1/P1.opt bzw.<br />

F s/F s.1<br />

in %<br />

30<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Annahmen:<br />

Anliegende Strömung, d.h. kein Stall.<br />

Proportionalität von Blattwinkel-Abweichung<br />

und Auftriebsbeiwert (bzw. Umfangskraft und<br />

Leistungsproduktion eines Rotorblattes)<br />

Aus Profildaten: d cA / d A = 4,0 …6,0<br />

cA / A = 4,0 … 6,0<br />

cA.opt 1,0<br />

0<br />

0<br />

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0<br />

Relative Blattwinkel-Abweichung dA.i in Grad<br />

Praxis: Im gleichen Windpark bei Blattwinkelfehler 1,0…1,5° Jahresertrag ca. 10% reduziert<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

= -1,0° +10% * F S.1<br />

und -10% * P 1 = -3% * P<br />

zul<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

6,0<br />

4,0<br />

Bereich für ein Rotorblatt<br />

mit Blattwinkelabweichung<br />

5 MW-WEA:<br />

Nenn-Leistung eines Rotorblatts P i = 1670 kW<br />

Relative Blattwinkeldifferenz in Grad (Richtung Fahne)<br />

500<br />

P 1 in kW<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

Betrag der Leistungsabweichung des<br />

Rotorblatts |dPi| in kW<br />

23 / XX


Turmfußmomente aus AU (und MU)<br />

Kein Blattwinkelfehler: Quasi-konstanter Schub<br />

Schädliche Blattwinkeldifferenz <br />

- umlaufende axiale Schubkraft-Differenz dF S.AU<br />

d.h. (vermeidbare) zyklische Zusatzlasten:<br />

Turmtorsion und Biegemoment im Turmfuß<br />

Beispiel-Abschätzung: Grenzwertige 2 MW WEA<br />

- Rotordurchmesser D = 80 m<br />

- Nabenhöhe n H = 100 m<br />

- Maxim<strong>als</strong>chub F S = 250 kN<br />

- Blattwinkelgrenzwert: = 0,5°<br />

- AU-Schubkraftdifferenz: dF S.AU = 5%*F s /3 = 4,3 kN<br />

- Kraftangriffs-Radius: r dFs = 28 m<br />

- Lateralkraft aus Leistungsdifferenz: F AU.lat = 0,67 kN<br />

- Amplitude Turmfuß-Biegemoment aus MU-Grenzwert: ca. 100 kN<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

dFS.AU X<br />

Grenzwert<br />

Blattwinkeldifferenz in Grad 0,25 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0<br />

Relative Blattwinkelabweichung in<br />

% 50 100 200 300 400 500 600<br />

Amplitude Torsionsmoment und<br />

Biegemoment am Turmfuß aus BW-<br />

Differenz in kNm 61 123 245 368 491 613 736<br />

r dFs<br />

F AU.la<br />

t<br />

h N<br />

24 / XX<br />

24


Relatives Lastkollektiv aus AU -1<br />

Drehzahlvariable WEA mit und ohne AU<br />

Relative Turmfußspannung<br />

Relative aerodynamische Unwuchtkraft<br />

FAU/FAU.in.GW 10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

Referenzkraft<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

0,75 Blattwinkel-<br />

0,50 Differenz<br />

0,25 AU in Grad<br />

n/n_in Relative<br />

Rotordrehzahl<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

Abschätzung:<br />

Aerodyn. Unwuchtkraft:<br />

F S.AU = (F S/3)*( AU*"10%")<br />

Gefährdete WEA<br />

Grenzwertige WEA<br />

Gut ausgewuchtete WEA<br />

n R = 2 n in<br />

1<br />

Drehzahlvariabler Drehzahlkonstanter Nennbetrieb,<br />

0,5<br />

Betrieb Leistungsbegrenzung durch Pitchen<br />

0<br />

0,0<br />

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0 6,5<br />

Einschalten<br />

(4 m/s)<br />

Nennwind vR = 3 vin Relative Windgeschwindigkeit v/vin<br />

(12 m/s)<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

Relative Drehzahl n/nin<br />

25 / XX


Relatives Lastkollektiv aus AU -2<br />

Stufen-Lastkollektiv aus AU<br />

Stufenkollektiv relative Turmfußspannung<br />

Relatives Stufenkollentiv aus aerodynamischer Unwucht,<br />

Klassenbreite 0,5 ; Relative Drehzahl n/nin 10<br />

1<br />

Annahme:<br />

Rayleigh-Windverteilung,<br />

vmittel = 8,5 m/s (IEC II)<br />

0<br />

1E+05 1E+06 Einschalten 1E+07 2,1*10 1E+08 1E+09<br />

7<br />

Lastwechselzahl durch Rotorumdrehungen in 20 Jahren<br />

Annahme: yF = yM = 1,25; Stufenklassenbreite 0,5<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

Massenunwucht bei drehzahlvariabler WEA: Einfluss auf<br />

0,75<br />

0,50 Aerodyn. Unwucht:<br />

0,25 in Grad<br />

lim Wöhlerlinie<br />

n/n_in Relative Rotordrehzahl<br />

Drehzahlvariable WEA, ab<br />

Nenndrehzahl abnehmender Schub<br />

Gefährdete WEA<br />

Drehzahlvariabler<br />

Betrieb<br />

Grenzwertige WEA<br />

Di.20 = 0,36<br />

Gut ausgewuchtete WEA<br />

Drehzahl-konstanter<br />

Nennbetrieb n R = 2 n in<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

Di.20.GW = 0,07<br />

Schematische<br />

Wöhlerlinie m = 5 für<br />

Lastwechsel N i > 5*10 6<br />

26 / XX


Klassiertes Lastkollektiv aus AU -3<br />

Kumulierter AU-Schädigungsanteil<br />

Kumulierter drehfrequenter AU-Schädigungsanteil<br />

Summe (Di = ni/Ni)<br />

1,8<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0<br />

0 2 4 6 8 10<br />

Größter Anteil bei höchsten Klassen, stark mit AU steigend<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

=0,5 * AU-Grenzwert<br />

=1,0 * AU-Grenzwert<br />

=1,5 * AU-Grenzwert<br />

AU-Amplitudenklasse, Klassenbreite 0,5<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

Kumulation zeigt Beitrag der einzelnen Klasse und bei höchster Klasse den<br />

Gesamt-Schädigungsanteil aus AU,<br />

sichtbar, dass bei AU über Grenzwert wegen starker Amplitudenzunahme<br />

signifikant steigender Schädigungsanteil der höchsten Klassen<br />

27 / XX<br />

27


Klassiertes Lastkollektiv aus AU -4<br />

Lebensdauerverbrauch durch AU<br />

Lebensdauerverbrauch in %.<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

1,50*AU-Grenzwert<br />

Design mit 1,00*AU-Grenzwert<br />

10<br />

0<br />

0,50*AU-Grenzwert<br />

0 5 10 15 20<br />

Stark steigender Lebensdauerverbrauch bei AU über Grenzwert<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

Betriebsjahre<br />

Design, ohne AU-Anteil<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

28 / XX<br />

Die gestrichelte Linie der Schädigung ohne AU-Anteil zeigt, dass in 20 Jahren ca<br />

75% des Lebensdauerverbrauchs von AU unabhängig ist.<br />

Berechnet mit D_Rest = (1-D_AU_gesamt@100%MU-GW)<br />

Zu beachten ist, dass hier die 3D-Superposition von MU und AU vernachlässigt<br />

ist.<br />

28


Schwingungsberuhigung durch<br />

Auswuchten - Beispiele<br />

AU meist auf 0,2° reduziert, d.h. 40% des Grenzwertes<br />

MU meist auf < 50% des Grenzwerts reduziert<br />

Amplitudenreduktion insgesamt typischerweise > 90%<br />

Beispiel für WEA mit starker Blatterosion, Blattwinkelfehler und<br />

Massenunwucht, Erfolg nur durch richtige Reihenfolge der Maßnahmen!<br />

Grenzwert MU<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

29 / XX<br />

29


Zusammenfassung<br />

Entwurfs-relevante zyklische Ermüdungslasten durch Rotorunwucht<br />

Reale Unwucht an der laufenden WEA ist meist unbekannt<br />

Grenzwert überschreitende Rotorunwucht (RU) bei über 25% der<br />

WEA<br />

Erhöhte zyklische Lasten aus Rotorunwucht <strong>als</strong> potenzielle und<br />

vermeidbare Schadensursache bei Turm- und Fundamentproblemen<br />

oft unbeachtet<br />

Beide Unwuchtarten, MU und AU erzeugen relevante – und vermeidbare<br />

(!) Turmfuß-Wechselmomente für Biegung und Torsion<br />

Bei WEA mit Turm- und Fundamentproblemen und –schäden ist<br />

Auswuchten dringend empfohlen, um das Lastniveau zu senken und<br />

wieder eine Lebensdauerreserve zu schaffen<br />

WEA-Abschaltungen und –Schäden sowie Ertragsverlust aufgrund von RU<br />

durch regelmäßige Unwuchtprüfung ab der Inbetriebnahme<br />

vermeidbar<br />

Periodisches Rotor-Auswuchten vermeidet erhöhten WEA-<br />

Lebensdauerverbrauch und schont Turm und Fundament!<br />

M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

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30


M.Melsheimer, 21. <strong>Windenergietage</strong>,<br />

13.-15.11.2012, Forum 6<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

BerlinWind GmbH<br />

Bundesallee 67, 12161 Berlin,<br />

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Tel.: +49 30 688 3337 40<br />

Email: info@berlinwind.com<br />

Internet: http://www.berlinwind.com<br />

„Bad Vibrations“- WEA-Lebensdauerverbrauch<br />

durch Rotorunwucht<br />

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