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Grundlagen des Tastschreibens

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<strong>Grundlagen</strong> <strong>des</strong> <strong>Tastschreibens</strong><br />

1 Tastschreiben<br />

1.1 Was soll beim Schüler erreicht werden?<br />

Mit dem Zehn-Finger-Tastschreiben erlernen die Schüler eine neue Schreibtechnik, die<br />

ausschließlich am PC zu erarbeiten und zu üben ist. Sie erkennen dabei,<br />

o Fehler und ihre Ursachen,<br />

o dass Schreibsicherheit vor Schnelligkeit geht,<br />

o dass gezielte Ausgleichsgymnastik die Leistungsfähigkeit und Gesundheit erhält.<br />

Dies wollen wir beim Schüler in verschiedenen Phasen erreichen<br />

1. Griffweg kognitiv erfassen<br />

2. Griffweg psychomotorisch erlernen<br />

3. Griffweg automatisieren<br />

1.2 Griffweg kognitiv erfassen<br />

Wir nutzen möglichst viele Eingangskanäle für den neuen Griff.<br />

Das neue Zeichen soll an der Tafel/Leinwand im Tastaturschaubild visualisiert werden.<br />

Das Bild links zeigt eine Präsentationsfolie,<br />

auf der der Griffweg schrittweise erarbeitet<br />

wird. Die Schüler verbalisieren den Griffweg<br />

vor dem Einblenden der Präsentationselemente.<br />

Griffbilder können natürlich auch auf der Tafel<br />

mit Kreide oder Styroportäfelchen erarbeitet<br />

werden.<br />

Arbeitskreis am ISB <strong>Grundlagen</strong> <strong>des</strong> <strong>Tastschreibens</strong> Seite 1 von 10


1.3 Griffweg psychomotorisch erlernen<br />

Bevor die Schüler mit dem Schreiben beginnen, wird der neue Griffweg vorgetastet. Beide<br />

Hände bleiben hierbei immer in der Grundstellung (wichtig!). Als Grundsatz soll gelten,<br />

dass nur der Finger, der das neue Zeichen schreibt, die Grundstellung verlässt.<br />

Es kommt vor, dass Schüler trotz der vorangehenden kognitiven Erfassung das neue Zeichen<br />

mit einem falschen Finger schreiben. Man überprüft <strong>des</strong>halb, während <strong>des</strong> Vortastens<br />

bzw. während der ersten Griffübungen, bei jedem Schüler persönlich die korrekte<br />

Ausführung <strong>des</strong> Griffes.<br />

Im zweiten Lernschritt üben wir den Griffweg in einem sich steigernden Schwierigkeitsgrad<br />

ein. Während <strong>des</strong> Schreibens bleiben die Augen auf der Textvorlage, die Finger suchen<br />

und greifen die Tasten ohne visuelle Unterstützung. In Fällen, in denen Schüler beim<br />

Schreiben häufig auf die Tastatur blicken, kann diese mit einem Blatt Papier abgedeckt<br />

werden. Das Blatt klebt man dazu am oberen Rand der Tastatur mit zwei Klebestreifen<br />

fest und legen es dann über die Hände <strong>des</strong> Schreibers.<br />

Griffweg lernen: Vorlage – Auge – Gehirn – Finger – Taste - Dokument<br />

Hier ein Beispiel zum Buchstaben „e“:<br />

Art der Übung Beispiele Zweck der Übungen<br />

Griffübungen:<br />

Der „reine Griff“<br />

Folgegriffe<br />

ded ded ded<br />

ede ede ede<br />

dej def dek ded ...<br />

Wortübungen <strong>des</strong> öde elf<br />

jede edel dies<br />

Kalle Klee<br />

Wendungen<br />

Sätze<br />

Blockübungen Kalle las alles<br />

Kalle las alles<br />

Kalle las alles<br />

Griffweg einprägen<br />

Anschlagtechnik einüben<br />

Konzentration erhöhen<br />

Vorbereitung auf Wortübungen<br />

vom Leichten zum Schweren<br />

Strukturen bilden<br />

interessantes Üben<br />

Das Fell <strong>des</strong> Esels Schreibfluss verbessern<br />

geringere Aufmerksamkeit für den neuen<br />

Griff<br />

laufende Übung der bekannten Griffe<br />

gelernte Zeichen durch ständiges Wiederholen<br />

„einschleifen“<br />

Schreibgeschwindigkeit erhöhen<br />

fortlaufender Text Schreiben im Fließtext wird erst durchgeführt,<br />

wenn zusammenhängender Text geschrieben<br />

werden kann.<br />

Arbeitskreis am ISB <strong>Grundlagen</strong> <strong>des</strong> <strong>Tastschreibens</strong> Seite 2 von 10


1.4 Griffweg automatisieren<br />

Im nächsten Schritt müssen die Griffwege automatisiert werden. Unsere Schüler müssen<br />

also, ohne den Tastweg bewusst geistig nachzuvollziehen, die benötigten Tasten finden.<br />

Dies gelingt nur durch ständiges Üben.<br />

Griffweg beherrschen: Vorlage – Auge – Finger – Taste – Dokument<br />

Neben den vorgegebenen Texten aus Büchern bzw. aus Vorlagen bieten sich verschiedene<br />

spielerische Übungen an:<br />

Taktschreiben<br />

ist möglich nach Lehreransage, mit dem Metronom, mit Musik.<br />

Schlangenschreiben Vereinbart wird ein Wort oder eine Wendung. Die Klasse wird in Gruppen<br />

eingeteilt. Nach dem Startkommando beginnt der erste einer Gruppe mit<br />

dem Schreiben <strong>des</strong> Wortes. Ist das Wort ohne Fehler ruft er „Nächster“ und<br />

der nächste Schüler beginnt. Der Schlussschreiber beendet das Schreiben<br />

mit dem Ruf „fertig“.<br />

Worttraining mit<br />

Zeitbegrenzung<br />

Zeilentraining mit<br />

Zeitbegrenzung<br />

Wortpuzzle<br />

Supergrips<br />

Wörter bilden<br />

Fremdsprachentexte<br />

schreiben<br />

Je<strong>des</strong> Wort wird eine halbe Minute geschrieben, dann wird mit einem anderen<br />

Wort begonnen. Nach allen Wörtern wird die Gesamtzahl der fehlerfreien<br />

Wörter ermittelt.<br />

(Beispiel: 0 – ½ = jede; bis 1 = edel; bis 1 ½ = lese)<br />

Alle Schüler schreiben die gleiche Zeile. Sobald ein Fehler geschrieben<br />

wird, ruft der Betroffene „Stopp“. Daraufhin müssen alle Mitschreiber eine<br />

neue Zeile beginnen. Am Ende werden nur die vollständigen Zeilen gewertet.<br />

Aus einzelnen Buchstaben wird ein Wort zusammengesetzt.<br />

(Beispiel: eaTts = Taste)<br />

Wörter werden nach einer Umschreibung gefunden.<br />

(Beispiel: Welches R ist sehr scheu? Antwort: Reh)<br />

Aus vorgegebenen Buchstaben werden möglichst viele Wörter gebildet.<br />

(Beispiel: deriukla: drei, klar, der, Leid, Lied, Lade ...)<br />

Text in Sprachen, die sich von unserem Schriftbild stark unterscheiden,<br />

werden geschrieben. (konzentrationssteigernd)<br />

Rückwärtsschreiben Wendungen oder Zeilen werden von rechts nach links geschrieben. (konzentrationssteigernd)<br />

Zwei an einer<br />

Tastatur<br />

Schreiben bei<br />

Störgeräuschen<br />

Fehlersuche<br />

Satzzeichentest<br />

Begriffsklärung<br />

Zwei Schüler setzten sich hinter eine Tastatur und bedienen mit je einer<br />

Hand die gleiche Tastatur. Jeder schreibt von einem vorgegebenen Text die<br />

Zeichen, die seine Hand betreffen.<br />

Zeilen oder Texte werden unter gezielter Ablenkung geschrieben. Es können<br />

Geräusche eingespielt werden, den Schülern werden Rechenaufgaben<br />

gestellt oder es wird während <strong>des</strong> Schreibens abgezählt.<br />

Jeder Schüler schreibt einen vorgegebenen Text und versteckt dort eine<br />

vorher festgelegte Anzahl von Fehlern. Nach einem Platztausch mit dem<br />

Nachbarn werden die eingebauten Fehler gesucht.<br />

Ein Fließtext wird ohne Leerschritte und ohne Satzzeichen geschrieben.<br />

Anschließend wird der Text entziffert und die fehlenden Satzzeichen werden<br />

eingefügt.<br />

Es wird ein Fremdwort vorgegeben. Ein Schüler sucht die Bedeutung <strong>des</strong><br />

Wortes im Lexikon. Während dieser Zeit schreiben die Mitschüler das vorgegebene<br />

Wort so oft wie möglich fehlerfrei am PC.<br />

Arbeitskreis am ISB <strong>Grundlagen</strong> <strong>des</strong> <strong>Tastschreibens</strong> Seite 3 von 10


2. Wie kann eine Unterrichtsstunde aussehen?<br />

2.1 Einschreiben<br />

Die Schüler schreiben selbstständig an ihrem Computer. Dadurch sollen sie:<br />

- sich wieder an die Tastatur gewöhnen,<br />

- die Finger lockern,<br />

- sich innerlich auf das Tastschreiben einstellen,<br />

- das bisher erworbene Tastenbild wieder ins Bewusstsein rücken und<br />

- die Zeichen der letzten Unterrichtseinheit wiederholen.<br />

2.2 Motivation/Zielfindung:<br />

2.3 Griff kognitiv erarbeiten<br />

R A G T N E L T<br />

A E T R V L M U<br />

U G E N T E O P<br />

T E I F R F L O<br />

P L A P S A E T<br />

T I E O R N P A<br />

Z L I G E T R U<br />

E S E L E H O R<br />

Man kann Griffe auf verschiedenen Wegen erarbeiten, z. B. mit Hilfe einer PowerPoint-<br />

Präsentation oder einer an die Tafel gehefteten Tastatur. In beiden Fällen muss der Griffweg<br />

auch verbal beschrieben werden. (vgl. Seite 1)<br />

2.4 Griffweg psychomotorisch erlernen<br />

Der Einsatz einer Vorlage gewährleistet ein einheitliches Layout <strong>des</strong> Schülerblattes, dient<br />

gleichzeitig als Überschrift und kann die Platznummer zur Schülerzuordnung und das Datum<br />

beinhalten.<br />

PC 12 E<br />

DATUM<br />

A S D F J K L Ö<br />

Als Schriftart sollte Courier New in der Größe 12 eingestellt sein. Diese Schrift wird auch in<br />

den meisten Lehrbüchern verwendet.<br />

Arbeitskreis am ISB <strong>Grundlagen</strong> <strong>des</strong> <strong>Tastschreibens</strong> Seite 4 von 10


Griffübungen:<br />

ded<br />

ede<br />

def ded <strong>des</strong> dea dej dek del deö<br />

Hinweis:<br />

Während der Griffübungen sollte der Lehrer die Schreibgeschwindigkeit vorgeben. Dies<br />

kann durch Vor- oder Mitsprechen <strong>des</strong> Lehrers/einer Schülerin/eines Schülers bzw. mittels<br />

Taktvorgabe durch Klanghölzer, Metronom oder Ähnlichem geschehen.<br />

Wortübungen:<br />

öde <strong>des</strong> öse see fee elf<br />

lese jede edel löse alle<br />

Satzübungen:<br />

Das öde Alaska.<br />

Kalle las alles.<br />

Das Fell <strong>des</strong> Esels.<br />

Griffweg automatisieren<br />

durch spielerische Übungen:<br />

Pyramidenschreiben Wörter/Wendungen auf- oder abbauen<br />

Das<br />

Das Fell<br />

Das Fell <strong>des</strong><br />

Das Fell <strong>des</strong> Esels<br />

Das Fell <strong>des</strong> Esels<br />

Das Fell <strong>des</strong><br />

Das Fell<br />

Das<br />

D<br />

Da<br />

Das<br />

Das F<br />

Das Fe<br />

Das Fel<br />

Das Fell<br />

Das Fell d<br />

Das Fell de<br />

Das Fell <strong>des</strong><br />

Das Fell <strong>des</strong> E<br />

Das Fell <strong>des</strong> Es<br />

Das Fell <strong>des</strong> Ese<br />

Das Fell <strong>des</strong> Esel<br />

Das Fell <strong>des</strong> Esels<br />

Bei der Einführung der Umschalttaste ist die Art <strong>des</strong> Mitsprechens zu beachten.<br />

Mitsprechen beim Erlernen der Umschaltung:<br />

↓ J ↑ a<br />

→<br />

= um J los a<br />

Arbeitskreis am ISB <strong>Grundlagen</strong> <strong>des</strong> <strong>Tastschreibens</strong> Seite 5 von 10


3 Schreibhaltung und Ausgleichsgymnastik<br />

3.1 Ergonomische Schreibhaltung<br />

Voraussetzung für die korrekte Schreibhaltung sind höhenverstellbare Stühle und Fußstützen.<br />

Denn die sehr stark variierenden Körpergrößen unserer Schüler verlangen eine variable<br />

und schnell zu verändernde Arbeitsumgebung. Nur dadurch kann man den ergonomischen<br />

Anforderungen gerecht werden.<br />

Hier soll nicht weiter auf die ergonomische Schreibhaltung eingegangen werden, da dieser<br />

Bereich in guten Lehrbüchern nachzulesen bzw. im Internet auf vielfältige Art dargestellt<br />

ist. Hier bietet sich eine Verknüpfung mit dem Lernziel 7.4 „Informationen beschaffen, bearbeiten<br />

und beurteilen“ an.<br />

3.2 Gymnastik im Unterricht<br />

Die Gymnastik erfüllt einen dreifachen Zweck: Sie dient<br />

- der Kräftigung und Beweglichkeit der Finger,<br />

- der Erholung von statischer Arbeit,<br />

- der Erholung unausgebildeter Muskeln von dynamischer Arbeit.<br />

Man unterscheidet zwischen Fingerübungen und den Übungen zur Erholung von statischer<br />

Haltearbeit.<br />

Fingerübungen verhindern das Verkrampfen der Finger durch die ungewohnten Bewegungen,<br />

fördern die Beweglichkeit und verbessern somit die Schreibtechnik.<br />

Mögliche Übungen:<br />

Arbeitskreis am ISB <strong>Grundlagen</strong> <strong>des</strong> <strong>Tastschreibens</strong> Seite 6 von 10


Ausgleichsgymnastik verhindert Verspannungen und trägt langfristig zur Vermeidung von<br />

Haltungsschäden bei. Die Ausführung der Übungen bei geöffneten Fenstern fördert zudem<br />

die Konzentrationsfähigkeit. Bei der Planung von Gymnastikübungen ist die Platzwahl in<br />

Bezug auf Verletzungsmöglichkeiten und Beschädigungen zu berücksichtigen. (Flachbildschirme<br />

könnten herunterfallen.)<br />

Diese und viele andere Übungen sind im Buch „BRAIN-GYM“ von Paul und Gail Dennison enthalten. Diese<br />

Übungen beruhen auf den <strong>Grundlagen</strong> der Edu-Kinestetik.<br />

4 Wie geht man mit Fehlern um?<br />

Nur der, der seine Fehler erkennt, kann sie auch vermeiden.<br />

4.1 Fehlermöglichkeiten:<br />

Es wird davon ausgegangen, dass die Griffwege bekannt sind und ausreichend eingeübt<br />

wurden. Man muss in diesem Zusammenhang unbedingt auf das „Blindschreiben“ achten,<br />

d. h., ab der ersten Unterrichtsstunde blicken die Schüler nicht auf die Tastatur, sondern<br />

auf die Textvorlage. Nach Möglichkeit sollte auch der Blick auf den Bildschirm vermieden<br />

werden. Leistungsnachweise, die nicht „blind“ bzw. nicht im 10-Finger-Tastschreiben gefertigt<br />

wurden, sind mit der Note ungenügend zu bewerten.<br />

Grifffehler:<br />

Schreibt ein Schüler bestimmte Zeichen immer wieder falsch, so muss er zu diesen Griffen<br />

ganz gezielte Griffübungen schreiben. Es ist beim Üben unbedingt auf folgenden Grundsatz<br />

zu achten: Schreibrichtigkeit geht vor Schreibgeschwindigkeit.<br />

Grifffolgefehler:<br />

Für das Wort „nicht“ wird „nihct“ oder anstatt „Keil“ wird „Kiel“ geschrieben. Zum Vermeiden<br />

dieser Fehler ist viel Übung und Konzentration erforderlich. Da die Autokorrektur beim<br />

Schreiben verwendet werden darf, können solche Fehler, wenn sie häufig auftreten, auch<br />

in die Autokorrektur-Liste aufgenommen werden.<br />

Geläufigkeitsfehler:<br />

Für die Wendung „das Geschick waltet“ wird „das Geschick wartet“ geschrieben. Diese Art<br />

von Fehlern ist auf mangelnde Konzentration zurückzuführen.<br />

Arbeitskreis am ISB <strong>Grundlagen</strong> <strong>des</strong> <strong>Tastschreibens</strong> Seite 7 von 10


Einstellungsfehler:<br />

Dieser Fehler ist dem Geläufigkeitsfehler sehr ähnlich. Es fehlt dem Schreiber die Konzentration<br />

auf die Angabe. Nach dem gewohnten Sprachablauf erwartet er gewisse, ihm<br />

geläufige Ausdrücke und liest sie in die Vorlage einfach hinein.<br />

Plötzliches Versagen bei Leistungsnachweisen:<br />

Die Nervosität beinhaltet beim Tastschreiben eine sehr große Fehlerquelle. Deshalb ist vor<br />

jedem Leistungsnachweis unbedingt auf ein ausgeglichenes Klima in der Klasse zu achten.<br />

Den Schülern ist auch immer ausreichend Zeit zum „Einschreiben“ zu geben.<br />

4.2 Wie kann den Fehlern entgegengewirkt werden?<br />

Ein sehr wichtiges Mittel ist, den Schüler zur Selbstkontrolle anzuhalten. Die Arbeiten sollen<br />

vom Schreiber durchgesehen und die Fehler angestrichen werden. Zu Beginn der<br />

Ausbildung kann eine Fehlerliste eingesetzt werden. In dieser Liste stehen alle bereits gelernten<br />

Zeichen und bei jedem Fehler wird beim falsch geschriebenen Zeichen ein Strich<br />

gemacht. So kann schnell der Griff lokalisiert werden, der noch intensiver Übung bedarf.<br />

a s d f j k l ö e i r u<br />

III I II II I I IIIII II IIIIIIIII<br />

Häufiger Wechsel im Unterricht zwischen angespannter Schreibarbeit und anderen Inhalten<br />

verhindert einen Leistungsabfall.<br />

Die Rechtschreibkontrolle soll vom Schüler zweckmäßig eingesetzt werden. Insofern ist es<br />

wichtig, dass diese Hilfe sicher beherrscht wird, wobei dieses technische Hilfsmittel keine<br />

Garantie für fehlerfreie Arbeite ist.<br />

5. Wie bewertet man die Schreibleistungen?<br />

Die Leistungen im Tastschreiben können auf verschiedene Arten abgefragt werden. Eine<br />

Möglichkeit wird hier vorgeschlagen.<br />

5.1 Aufgabenstellung zum 1. Praktischen Leistungsnachweis:<br />

Als Schriftart wurde Courier New gewählt, da bei dieser Schrift alle Zeichen die gleiche<br />

Breite aufweisen und dadurch ein gleichmäßiges Schriftbild entsteht. Dies erleichtert dem<br />

Schüler das Schreiben und dem Lehrer das Korrigieren.<br />

Auf der nächsten Seite folgt eine mögliche Aufgabenstellung für den 1. Leistungsnachweis<br />

(Texterfassungsteil)<br />

Arbeitskreis am ISB <strong>Grundlagen</strong> <strong>des</strong> <strong>Tastschreibens</strong> Seite 8 von 10


Erfasse die folgenden Zeilen fehlerfrei<br />

aus aus aus der der der die die die elf elf elf her her her<br />

aus aus aus der der der die die die elf elf elf her her her<br />

aus aus aus der der der die die die elf elf elf her her her<br />

aus aus aus der der der die die die elf elf elf her her her<br />

fidel fidel fidel dulde dulde kegle kegle leise leise leise<br />

fidel fidel fidel dulde dulde kegle kegle leise leise leise<br />

fidel fidel fidel dulde dulde kegle kegle leise leise leise<br />

fidel fidel fidel dulde dulde kegle kegle leise leise leise<br />

erfasse erfasse gesellig gesellig hierher hierher referiere<br />

erfasse erfasse gesellig gesellig hierher hierher referiere<br />

erfasse erfasse gesellig gesellig hierher hierher referiere<br />

erfasse erfasse gesellig gesellig hierher hierher referiere<br />

sie fiel löse das kaufe alles er darf es seid ihr alle hier<br />

sie fiel löse das kaufe alles er darf es seid ihr alle hier<br />

sie fiel löse das kaufe alles er darf es seid ihr alle hier<br />

sie fiel löse das kaufe alles er darf es seid ihr alle hier<br />

5.2 Bewertung der Schreibleistung<br />

Notenschlüssel für den 1. Leistungsnachweis:<br />

Fehler 0 1 2 3 4 5 u. mehr<br />

Teilnote 1 2 3 4 5 6<br />

Beim ersten Leistungsnachweis, der aus Motivationsgründen durchaus gut ausfallen kann,<br />

sollen die Schüler 16 Zeilen in 20 Minuten schreiben. Die Korrekturhilfen <strong>des</strong> Programms<br />

dürfen eingesetzt werden. Der Notenschlüssel ist sehr streng, da sehr viel Arbeitszeit zur<br />

Verfügung steht. Dadurch soll dem Schüler klar werden, dass in dieser Phase <strong>des</strong> Unterrichts<br />

das fehlerlose Schreiben wichtiger als die Schreibgeschwindigkeit ist.<br />

Die Anforderungen steigern sich bei jedem Leistungsnachweis. Der Textumfang soll erhöht<br />

und die Zeitvorgabe soll verringert werden. Der Textanspruch wird ebenfalls gesteigert.<br />

Die Textvorlage wird weniger kurze Wörter, dafür aber immer längeren zusammenhängenden<br />

Text enthalten. Am Ende steht dann die 10-Minuten-Abschrift. Eine mögliche<br />

Form der Steigerung der Leistungsanforderung ist im Anschluss zu sehen.<br />

Wichtig ist, dass die Anforderungen und die Bewertung in der Fachschaft abgeglichen<br />

werden.<br />

Arbeitskreis am ISB <strong>Grundlagen</strong> <strong>des</strong> <strong>Tastschreibens</strong> Seite 9 von 10


Vorschlag für die Anforderungen in den Leistungsnachweisen beim Tastschreiben:<br />

PLN 1 16 Zeilen in 20 Minuten<br />

PLN 2 20 Zeilen in 20 Minuten<br />

PLN 3 24 Zeilen in 20 Minuten<br />

- Kurze Wörter<br />

- Lange Wörter<br />

- Kurze Sätze<br />

- Wörter, Sätze<br />

- Zusammenhängender Text<br />

- Sätze<br />

- Zusammenhängender Text<br />

PLN 4 10-Minuten-Abschrift - 500 Anschläge pro Minute<br />

PLN 5 10-Minuten-Abschrift - 600 Anschläge pro Minute<br />

Bei jedem Leistungsnachweis kann auch Stoff aus den anderen Lerninhalten abgefragt<br />

werden. Die beiden Aufgabenteile werden einzeln bewertet und entsprechend dem<br />

Schwierigkeitsgrad gewichtet. Anschließend wird daraus eine Note gebildet.<br />

6 Sollen Lernprogramme eingesetzt werden?<br />

Ob Tastlernprogramme im täglichen Unterricht eingesetzt werden, muss jede Lehrkraft<br />

selbst entscheiden. Allerdings sind diese Programme durchaus für „Seiteneinsteiger“ empfehlenswert.<br />

Schüler die während <strong>des</strong> Jahres in die 7. Jahrgangsstufe eintreten bzw. in der<br />

8. Jahrgangsstufe vom Gymnasium zur Realschule wechseln, müssen sich das 10-Finger-<br />

Tastschreiben zum großen Teil selbst aneignen. Für diese Schüler sind Tastlernprogramme,<br />

mit denen sie zu Hause im Selbststudium arbeiten, zu empfehlen.<br />

Arbeitskreis am ISB <strong>Grundlagen</strong> <strong>des</strong> <strong>Tastschreibens</strong> Seite 10 von 10

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