Gesamten Beitrag lesen... (Pdf) - Ernst Spengler, Psychotherapeut ...

Pegasos
Heut’ reit ich mal den Pegasos
Das flügelschwingend Dichterross
Bellerophon versucht’s einst schon
Wurd’ abgeworfen: welch ein Hohn
Der Hippogryph war voller Tück’
vergönnte ihm das Dichterglück
Entsprang er doch Medusas Blut
Das Tod verkörpert, Hasses Glut
Ich start’ drum nicht vom Helikon
verzichte gern auf solchen Lohn
Statt des’ start’ ich den PC auf
Und Pegasos mit tiefem Schnauf
Hebt ab, steigt hurtig himmelan
ich halt mit Müh’ den Atem an
gespannt, ob er mich weiter trägt
Oder den Abwurf schnöd erwägt
Doch weiter steigt er himmelwärts
Dies Pferd hat doch ein edles Herz
Ist seit der Mythenzeit gereift
Glückselig mein Verstand begreift
Nun ist Verlass auf Pegasos
Ich werd’ bestimmt als Dichter gross
Ganz leicht fügt sich schon Reim an Reim
Die Poesie, das ist mein Heim
Vielleicht mach’ ich auch ein Sonett
Mit Rilke schreib’ ich um die Wett’
Auch Shakespeares Feder nehm’ ich auf
Veränd’re seiner Dramen Lauf
Ich weiss auch sicher, ohne Nöt’
Dass ich den Faust noch überböt
So schwelg ich lustvoll hoch zu Ross
Doch halt! Nein, nein! Was soll das bloss?
Die Dichterlaufbahn jäh verkürzt:
Der PC, der ist abgestürzt!
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