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Der Hinkende Vergleich Ein Sozialist setzt einen hinkenden Vergleich in die parlamentarische Sprachlandschaft. Dann beklagt er dessen Benachteiligung bitterlich und fordert staatliche Unterstützung für ihn. Das Parlament will selbstverständlich fortschrittlich, sozial und solidarisch sein, und beschliesst daher ein neues Anti-Benachteiligungs-Gesetz. Seither verbringt der hinkende Vergleich sein Leben mit dem Ausfüllen von Formularen, deren Überprüfung, Genehmigung und Verwaltung fünfzig zusätzlichen vollamtlichen Beamten Arbeit und Gehalt verschaffen. Merke: Auch Staatskrücken machen aus einem hinkenden Vergleich kein geflügeltes Wort! Braun und rot Zwölf Jahre Terror, braun, Beschied Europa Krieg und Grau’n. Vernichtung bracht die Nazifaust, Dem Judenvolk den Holokaust. Sechsmal so lang herrscht’ Terror, rot, Bracht’ Osteuropa Zwang und Tod. Ob Lenins, Stalins, Breschnews Schergen, Sie rissen alles ins Verderben: „Gesäubert“ wurd’ mit Massenmorden, Freiheit zerwalzt mit Panzerhorden. Sozialismus als Maske, dahinter Gulag – Wer bringt die Verbrechen endlich zu Tag? 8
Sünde und Ablass Parlament und Bundesrat wachen über die Umwelt. Denn die Menschen machen sich so vieler Sünden gegen die Umwelt schuldig. Die schlimmste der modernen Todsünden heisst Autofahren. Man prangert es eifrig mit Hilfe unablässig moralisierender Medien an, um Schuldbewusstsein zu schaffen und es wachsen zu lassen, bis die Leute reif sind, Busse zu tun. Das hat zu Anfang des 16. Jahrhunderts schon Johannes Tetzel vorgemacht. Er hat gezeigt, wie Busse zu tun ist: mit dem Kauf von Ablasszetteln. Durch Geld konnte man sich freikaufen vor dem Schmoren im Fegefeuer. Männiglich tat dies so begierig, dass die Kirche reich und reicher wurde durch den Ablasshandel. Einer fand das schamlos: Martin Luther. Weil er auf taube Ohren bei den Kirchenoberen stiess, geriet er in solche Empörung, dass er nicht bloss den Ablasshandel bekämpfte, sondern gleich eine Reformation der Kirche einleitete und so eine neue Konfession begründete. Unsere Umweltschützer haben den Johannes Tetzel perfekt verstanden, und sie sind ebenso schlau. Sie haben zum Beispiel das Waldsterben erfunden, um das Autofahren moralisch zu ächten. Aber das allein füllt nicht die gierige Staatskasse. Also erhöhte man den Benzinzollzuschlag, und zwar alle paar Jahre noch mehr. Das schuldzerknirschte Volk hat diesen Ablass stets willig und bussbereit bezahlt, obwohl er vor der jüngsten Ölpreisrunde mit 85 Rappen pro Liter bereits zwei Drittel (!) des Benzinpreises ausgemacht hat. Die Autobahnvignette ist ein weiterer Ablasszettel, denn mit den Benzinzollzuschlägen sind die Autobahnen bereits finanziert worden. Das Volk zahlt offenbar gern zweimal für das selbe, weil die Medien das Autofahren, Katalysator hin oder her, hartnäckig als die schlimme Umweltsünde brandmarken: das drückt aufs Gewissen. Sie schüren unverdrossen die Schuldgefühle des tumben Volkes: mit dem Feinstaub, dem Kohlendioxyd, der angeblich vom Menschen verschuldeten Klimaerwärmung. Es interessiert niemanden, dass in unseren Gefilden vor Jahrmillionen, zur Zeit des Jurameers, tropisches Klima herrschte, lange 9
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