Chronik - Turnverein Pattern 1896 eV
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<strong>Turnverein</strong> <strong>Pattern</strong> <strong>1896</strong> e.V.<br />
Vereinsgeschichte<br />
Von Heinz Lingens (+1995)
<strong>Turnverein</strong> <strong>Pattern</strong> <strong>1896</strong> e.V.<br />
Der <strong>Turnverein</strong> <strong>Pattern</strong> ist der <strong>Pattern</strong>er Traditionsverein. Mit Ausnahme des Jülicher<br />
<strong>Turnverein</strong>s ist er der älteste sporttreibende Verein der Stadt und der weiteren<br />
Umgebung.<br />
Am 23. November <strong>1896</strong> unterzeichneten die Vorstandsmitglieder Franz Schmitz, Joseph<br />
Kremerius, Joseph Weidenhaupt und Josef Frey die Statuten des Turn-Vereins zu<br />
<strong>Pattern</strong>. Weitere Gründungsmitglieder waren: P.W. Esser, Christian Küpper, Arnold<br />
Müller, Johann Strick und Lambert Wolff. Der Bürgermeister von Mersch, Anton<br />
Bürsgens, der zu dieser Zeit seinen Sitz in Güsten hatte, genehmigte als<br />
Polizeiverwaltung am 5.Dezember <strong>1896</strong> die Statuten nebst Turnordnung.<br />
§1 der Statuten besagt: „Zweck des Vereins ist, Gelegenheit und Anleitung zu geregelten<br />
Körperübungen zu geben. Außerdem wird der Verein soweit dies möglich durch<br />
wissenschaftliche und musikalische Vorträge zur Bildung und geselligen Unterhaltung der<br />
Mitglieder beizutragen suchen. Jedwede religiöse und politische Parteistrebung ist<br />
ausgeschlossen.“<br />
Bemerkenswert ist, das damals schon eine Aufnahmegebühr von 2 Mark und ein<br />
Monatsbeitrag von 50 Pfennig zu entrichten war. Viele Tagelöhner verdienten damals<br />
nicht einmal 2 Mark am Tag. Die ersten sportlichen Gehversuche waren Leibes– und<br />
Kraftübungen, Pyramidenbau und Geräteturnen. Die guten sportlichen Anfangserfolge<br />
wurden durch den ersten Weltkrieg unterbrochen, indem viele Turner ihr Leben gelassen<br />
hatten.
<strong>Turnverein</strong> <strong>Pattern</strong> <strong>1896</strong> e.V.<br />
1921 zählte der Verein wieder 40 Mitglieder. Die bereits erwähnten Sportarten wurden<br />
durch eine Fußball– und Faustballmannschaft ergänzt.<br />
Der zweite Weltkrieg unterband wiederum alle Aktivitäten und forderte erneut unter den<br />
Mitgliedern seinen Blutzoll. 1947 wurde der Turnbetrieb zunächst nur im Training<br />
aufgenommen. Im Januar 1949 wurde auf einer Generalversammlung ein neuer Vorstand<br />
gewählt, und nach Kontakten mit Vereinen aus den Kreisen Jülich, Düren, Bergheim und<br />
Aachen sowie aus Holland wurde im Frühjahr des gleichen Jahres wieder mit<br />
Wettkämpfen begonnen. Die Mitgliederzahl stieg rasch auf über 100 Turnerinnen und<br />
Turner. Bei den Turnfesten der so genannten „wilden Vereine“ wurden bemerkenswerte<br />
Erfolge erzielt. Da <strong>Pattern</strong> zahlreiche Turnfeste besuchte, blieben die Gegenbesuche<br />
nicht aus, und es wurden bei den eigenen Turnfesten bis zu 16 Gastvereine gezählt.<br />
Dabei waren stets viele Zuschauer aus den Nachbarorten zugegen.<br />
Die allgemeine Entwicklung brachte es mit sich, dass sich diese glanzvollen Turnfeste<br />
überlebten und Anfang der 60er Jahre ausklangen. Eine neue Initiative hieß nun<br />
Jugendarbeit. Der Verein trat auch dem deutschen Turnerbund und dem deutschen<br />
Leichtathletikverband bei. Die nun zur Hauptsache betriebene Leichtathletik zeigte viele<br />
Erfolge. Immerhin kam es seinerzeit in der Disziplin Hochsprung auf Mittelrhein-Ebene<br />
sogar zum Kräftevergleich mit der späteren Olympiasiegerin Ulrike Meyfarth.<br />
Der Verein wurde 1970 für seine Breitenarbeit mit Urkunde und Prämie vom<br />
Landessportbund geehrt.
<strong>Turnverein</strong> <strong>Pattern</strong> <strong>1896</strong> e.V.<br />
Da die beiden ersten Jubiläen wegen der Kriegsfolgen nicht stattfanden, wurde im Jahr<br />
1971, in dem auch die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte, das 75-Jährige<br />
Bestehen als erstes großes Jubiläum gefeiert. Im Rahmen des Jubiläums wurde mit<br />
dem 1. Internationalen Straßenlauf eine bedeutende sportliche Großveranstaltung<br />
durchgeführt, die in den folgenden Jahren wiederholt wurde. Der damals beste deutsche<br />
Langstreckenläufer, Lutz Phillip, war ebenso am Start wie der frühere deutsche<br />
Marathonmeister, August Blumensaat.<br />
Jugend- und Breitenarbeit schufen die Grundlage für neue Sportarten, und zwar 1978<br />
mit einer Damenmannschaft im Volleyball und ein Jahr später mit einer<br />
Handballmannschaft der Herren. Die Damen erzielten bald den Aufstieg und spielten<br />
noch 1995 in der Kreisliga. Mit viel Elan hatten die Handballer rasch den Aufstieg in die<br />
1. Kreisklasse geschafft, und sie hielten hier einige Jahre eine Spitzenposition, konnten<br />
dann sogar in die Kreisliga aufsteigen. Leider musste 1990 infolge von<br />
Personalproblemen der Spielbetrieb im Handball eingestellt werden. Dagegen konnte<br />
eine Volleyball-Herrenmannschaft, die nur wenig später als die Handballer begann, über<br />
die Kreisklasse die Bezirksliga erreichen.<br />
Im Frühjahr 1987 wurden zwei Tennisplätze gebaut und 1990 wurde die Anlage auf drei<br />
Plätze erweitert. Dass die Maßnahme erforderlich war, wird durch die Tatsache belegt,<br />
dass die Hälfte der rund 260 Mitglieder des <strong>Turnverein</strong>s inzwischen der Tennisabteilung<br />
angehört. Während viele Mitglieder das Tennisspiel als Hobby betreiben, sind wiederum<br />
andere in den Wettkampfbetrieb mehrerer Mannschaften eingebunden.
<strong>Turnverein</strong> <strong>Pattern</strong> <strong>1896</strong> e.V.<br />
Es zeigt sich, dass der Verein dem Wandel der sportlichen Interessen nachkommt und die<br />
Zeichen der Zeit verstanden hat.<br />
Vereinsvorsitzende:<br />
<strong>1896</strong> - 1911 Franz Schmitz<br />
1919 - 1933 Franz Blum<br />
1933 - 1939 Martin Schmitz<br />
1939 - 1949 Vereinstätigkeit ruhte<br />
1949 Johann Schmitz<br />
1949 - 1955 Johann Nießen<br />
1955 - 1970 Matthias Schröder<br />
1970 - 1995 Heinz Lingens<br />
1995 - Heinz Schumacher<br />
Neuere Vereinsgeschichte ab 1995<br />
Nach dem plötzlichen Tod des langjährigen Vereinsvorsitzenden Heinz Lingens übernahm<br />
Heinz Schumacher den Vorsitz. Im Jahr 1996 feierte der Verein sein 100-jähriges Bestehen.<br />
Im Jahr 1998 wurde das neue Vereinsheim in Eigenleistung fertig gestellt. Die Mitgliederzahl<br />
stieg auf über 300 Erwachsene und Kinder, in der Jugendabteilung befanden sich 100 Kinder<br />
und Jugendliche.<br />
Die Volleyballmannschaften mussten den Betrieb einstellen, ebenso eine Badmintongruppe,<br />
die zwischenzeitlich gegründet worden war. Die Mitgliederzahl hat sich bei ca. 250 Personen<br />
eingependelt. Der Sportbetrieb wird heute von engagierten Übungsleitern und<br />
Vorstandsmitgliedern vorangetrieben und durchgeführt, neue Ideen und Sportarten werden<br />
gerne aufgegriffen.