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Managementqualität deutscher Nationalparks - EUROPARC ...

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10 | EINLEITUNG DER EVALUIERUNGSPROZESS<br />

Der Evaluierungsprozess<br />

Zu Beginn des Evaluierungsprozesses beantwortete jede Nationalparkverwaltung<br />

online den eben genannten Fragebogen, der<br />

Auskunft über den Ist-Zustand in den <strong>Nationalparks</strong> und die<br />

Erreichung der Standards gibt. Der ausgefüllte Fragebogen, der<br />

die Selbsteinschätzung der jeweiligen Parkverwaltung wiedergibt,<br />

bildete die Grundlage für einen Bericht, der durch ein von<br />

<strong>EUROPARC</strong> beauftragtes unabhängiges Büro erstellt wurde.<br />

Auf der Basis dieses Büroberichts sowie des ausgefüllten Frage<br />

bogens konnte sich das Evaluierungskomitee auf die Bereisung<br />

des jeweiligen <strong>Nationalparks</strong> vorbereiten. Die Projektkoordination<br />

(<strong>EUROPARC</strong> Deutschland) trug offene Fragen<br />

und Unklarheiten, aber auch erste Eindrücke von Stärken und<br />

Schwächen sowie Wünsche der Komiteemitglieder für Klärungen<br />

vor Ort zusammen. Während des Vor-Ort-Termins führte<br />

das Komitee zunächst eine in der Regel halbtägige Geländebegehung<br />

durch, die einzelnen Exkursionspunkte wurden dabei<br />

anhand der Rückmeldungen der Mitglieder des Komitees zu<br />

besonders interessierenden bzw. kritischen Fragen ausgewählt.<br />

Anschließend diskutierte das Komitee einen Tag mit den<br />

Vertreterinnen und Vertretern der Nationalparkverwaltung<br />

und des zuständigen Landesministeriums anhand der einzelnen<br />

Handlungsfelder und Kriterien offene Fragen und kritische<br />

Punkte und gab erste Hinweise zu möglichen Verbesserungs-<br />

oder Problemlösungsstrategien. Einschätzungen eingeladener<br />

Interessensvertreter aus dem Parkumfeld, mit denen jeweils<br />

separate Gespräche geführt wurden, rundeten die Gesamteinschätzung<br />

des Komitees ab. Eingeladen waren z. B. Nichtregierungsorganisationen<br />

(NGOs), Fördervereine, kommunale<br />

Vertreter, Tourismusvertreter, Vertreter anderer Behörden wie<br />

z. B. Wasserwirtschaft / Küstenschutz und Nutzergruppen aus<br />

Forst-, Land- und Fischereiwirtschaft.<br />

Auf der Grundlage des Fragebogens, des Büroberichts und der<br />

Eindrücke während der Bereisung, erarbeitete das Komitee<br />

einen Evaluierungsbericht. Die Komiteemitglieder sahen ihre<br />

wesentliche Aufgabe darin, dem Standard (Soll) die festgestellte<br />

Ist-Situation gegenüberzustellen und daraus eine Stärken-<br />

Schwächen-Analyse des Managementprozesses sowie Handlungsempfehlungen<br />

zu erarbeiten.<br />

Die zeitlich parallele redaktionelle Bearbeitung von bis zu vier<br />

Berichten bzw. Berichtsentwürfen in Abstimmung mit je Park<br />

bis zu acht Komiteemitgliedern erwies sich als sehr aufwändig<br />

und dauerte durchschnittlich – aufgrund der Parallelität<br />

mehrerer Evaluierungen – bis zu zwölf Monate. Vor der<br />

formellen Übersendung des Komiteeberichtes an die Nationalparkverwaltung<br />

und das jeweilige Landesministerium wurde<br />

die Nationalparkverwaltung gebeten, den Bericht auf fachliche<br />

Fehler durchzusehen. Endprodukt ist jeweils ein Bericht des<br />

Evaluierungskomitees, der ca. 50 Seiten umfasst. Er stellt einführend<br />

das Verfahren zur Evaluierung des <strong>Nationalparks</strong> vor,<br />

führt mit einigen Hintergrundinformationen in das Gebiet ein,<br />

benennt für jedes Qualitätskriterium den einheitlich vorgegebenen<br />

Standard (Soll) und stellt diesem die Ist-Situation des<br />

Parks gegenüber. Stärken und Schwächen weisen das Erreichen<br />

bzw. die Abweichungen vom Standard aus. Nach Dringlichkeit<br />

geordnete, an die jeweils zuständigen Akteure adressierte Maßnahmenvorschläge,<br />

geben schließlich konkrete Handlungsempfehlungen<br />

zur Sicherung oder Verbesserung der Situation.<br />

Über die Veröffentlichung der Berichte entscheiden die zuständigen<br />

Länderministerien. Bisher (Stand Februar 2013)<br />

wurden sechs Berichte aus den <strong>Nationalparks</strong> Eifel, Unteres<br />

Odertal, Kellerwald-Edersee, Sächsische Schweiz, Vorpommersche<br />

Boddenlandschaft und Jasmund auf deren Home -<br />

pages veröffentlicht.<br />

Den Ablauf und die Vielschichtigkeit des Evaluierungsprozesses,<br />

die sich aufgrund einer Vielzahl parallel zu bearbeitender<br />

Evaluierungen ergibt, veranschaulicht folgende Grafik am<br />

Beispiel von zwei <strong>Nationalparks</strong>.

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