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Theobaldia (Subg. Culicella) ochroptera sp. n., eine bisher ...

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<strong>Theobaldia</strong> (<strong>Subg</strong>. Cullcella). <strong>ochroptera</strong> <strong>sp</strong>. n., <strong>eine</strong> <strong>bisher</strong><br />

unbekannte Stechmiicke.<br />

Von<br />

Fritz Peus, Berlin-Dahlem.<br />

(Mit 4 Abbildungen.)<br />

Den ftinf <strong>bisher</strong> aus der PaiSarktis beschriebenen <strong>Culicella</strong>-<br />

Arten, yon denen zwei fumipennis Steph. und morsitans<br />

Theob. -- auch in Deutschland vorkommen, ist aus Mitteleuropa<br />

<strong>eine</strong> weirere Art hinzuzuffigen:<br />

<strong>Theobaldia</strong> (<strong>Culicella</strong>) <strong>ochroptera</strong> <strong>sp</strong>. n.<br />

I rn a g o: 9. K op f mit anliegenden<br />

farbenen Sichelschuppen, dazwischen mit aufrechten schwarzen<br />

Spatelschuppen, entlang dem Augenrand mit langen<br />

gebogenen dunklen Borsten. A n t e n n e n dunkelbraun mit<br />

ebensolchen Quirlhaaren und weifJer Pubescenz; Basalring und<br />

Torus hellbraun, Basis des 3. Gliedes (-- 1. Geifielglied) weifilichgelb.<br />

T a s t e r mit Spitze des 3.<br />

4. Gliedes, die beim letzteren das rudimentare 5. Glied<br />

fiberdeckt. R fi s s e 1 auf dunkleto Grunde dicht reit hellen<br />

Schuppen besetzt, die sich nur zur Spitze hin verlieren.<br />

S c u t u m in der Grundfarbe dunkelrostbraun, jedoch auf den<br />

belden schmalen vorderen Medianwfilsten und den belden brei-<br />

teren hinteren Lateralwfilsten hell rostbraun; Beschuppung an-<br />

liegend dunkel goldigbraun; an den des Scuturns<br />

(besonders an der scapularen Area und fiber den Flfigelwur-<br />

zeln) mit schmalen Sichelschuppen,<br />

welche die prascutellare Area allein beherrschen. Von der<br />

letzteren zieht sich <strong>eine</strong> gleichfarbige f<strong>eine</strong> Medianlinie bis<br />

gegen die Scuturn-Mitre hin, ebensolche hellen Linien gehen<br />

beiderseits von der prascutellaren Area aus fiber die Furchen<br />

zwischen Lateral- und Medianwfilsten hin und endigen in <strong>eine</strong>m<br />

deutlichen hellen punktartigen Fleck am Ende dieser Furchen<br />

dort, wo diese in die scapulare Area einmfinden. S c u t e 11 u m<br />

lederbraun, reit je <strong>eine</strong>m lateralen und <strong>eine</strong>m medianen Fleck<br />

von Sichelschuppen und am Endrand reit<br />

dunklen schwach gekrfimmten Borsten, die etwa so lang sind<br />

wie das Scutellum breit. P o s t n o t u m hell ockerbraunlich.<br />

P 1 e u r e n lederbraun; die Borsten, weitMichen Schuppenfiecke<br />

und deren helle HaarschSp[e in gleicher Anordnung wie bei<br />

morsitans. F 1 ii g e 1 auf der ganzen Merebran stark irisierend<br />

!13


(karmin, violett, griin). c an der ganzen AufSenkante mit bleichockerfarbenen<br />

Schuppen besetzt bis zu Beginn der langen<br />

fransenartigen Randschuppen kurz vor der Spitze. f3brige<br />

Fliigelschuppen (bei Ausschaltung der Lichtreflexe) rauchbraun.<br />

Am Fufipunkt des verdichten sich die Schuppen zu<br />

<strong>eine</strong>m zwar deutlichen, aber kl<strong>eine</strong>n Punkt, der jedoch nicht<br />

ausreieht, um als bezeichnet zu werden. m--cu<br />

von r--m. H a 1 t e r e n weifilich gelb mit dunklem<br />

Knopf. B e i n e: auf der Vorderseite dunke], auf der Hinterseite<br />

hell blafS-gelblich, mir Spitzenfleck; und<br />

dunkel mir hellem Strich auf der Vorderseite, auf der Hinterseite<br />

breite helle Basis mir hellen Strich bis<br />

zur Spitze und mit weif51ichem Spitzenfleck. t mit Ausnahme<br />

<strong>eine</strong>s dfinnen dunklen Striches auf der Vorderseite ganz hell<br />

weit]lich-messingfarben (sehr blafi gelblich) beschuppt; und<br />

t 3 auf der Vorder- und Hinterscite ebenso hell, auf der Oberund<br />

Unterseite (Streck- und Beugeseite) dunkel. Vordertarsen:<br />

Glied I auf der Hinterscite reit durchlaufendem hellen Strich<br />

und mir hellem Spitzenfleek, sonst dunkel; Glied 2 dunkel mir<br />

schmalem hellen Basal- und Apicalfleck; Glied 3 nur mit schmalem<br />

hellen Basalfleck; Glied 4 und 5 ganz dunkel. Mitteltarsen:<br />

Glied 1 mit hellem Basal- und Apicalfleck, sonst alles wie bei<br />

den Vordertarsen. Hintertarsen: Glied 1 auf Vorder- und Rfick-<br />

seite mir durchlaufenden hellen Streifen und mit hellem Basal-<br />

und Apicalfleck, sonst alles wie bei den Vordertarsen. A b-<br />

dom e n: Tergite braun mit fast bindenartiger<br />

lehmgelber Schuppen an der Basis und am distalen Ende;<br />

letztes Tergit ganz hell. der Tergite reit langen<br />

hellen Wimpern. Sternitc gescheckt, im ganzen zu<br />

gleichen Teilen hell und dunkel beschuppt. -- G e s a in t f a r b -<br />

eind ruck: Braun (bei morsitans mehr rauch-grau). --<br />

G rSfie: Durchschnittlich etwas kl<strong>eine</strong>r und graciler als<br />

morsitans.<br />

A n t e n n e n glied 3--14 (-- 1--12) basal<br />

vonh Haarquirl weifi, distal braun; Glied 15 ganz braun; Quirl-<br />

haare dunkel. P a I p e n sehr lang (Rfissel<strong>sp</strong>itze reicht etwa bis<br />

zur Mitte des vorletzten Palpengliedes). Die Trennung zwischen<br />

dem 2. und 3. Palpenglied ist nur noch in der Kontur<br />

durch <strong>eine</strong>n vor<strong>sp</strong>ringenden HScker am Ende des 2. und <strong>eine</strong><br />

schwache Einschnfirung an der Basis des 3. Gliedes angedeutet.<br />

Nicht zu verwechseln mit der s c h e i n b a r e n hellen Farbung, die<br />

durch Reflexe bei ent<strong>sp</strong>rechender Richtung des Lichteinfalls auf allen<br />

Fliigelschuppen entstehen kann.


Letztes (5.) Palpenglied n i c h t keulenfSrmig verdickt, vielmehr<br />

schlank und schmal, nicht dicker als das 4. Glied (Fig. 1). Beschuppung<br />

hell nur Glied I und Basis von<br />

Glied 2 (unscharf abgegrenzt) dunkel; ein scharf begrenzter<br />

dunkler Ring an der Basis von Glied 3, dessen distales Drittel<br />

ebenso wie Glied 4 und 5 eingestreute dunkle Schuppen trYgr.<br />

Fig. 1. Palpus des yon<br />

a: C. <strong>ochroptera</strong> <strong>sp</strong>. n., 6,,<br />

b: C. morsitans Theob.<br />

Fransen der Palpen dunkel. -- H y p o p y g i u m (Fig. 2): Zipfel<br />

des 8. Segments mir mehreren Dornen, die in ihrer<br />

Zahl wechseln (meist 6--8) und meist gestellt<br />

sind, nur selten <strong>eine</strong> Reihe bilden.<br />

Borsten auf den Lobi des 9. Segments in der Zahl zwischen 6<br />

und 15 (meist 7--10) schwankend. Die Sinneslappen der Valven<br />

mir schwach gekrtimmten Dornen; ihre Zahl<br />

Fig. 2. Hypopygium von<br />

C. <strong>ochroptera</strong> <strong>sp</strong>. n.<br />

c) . oe ..o - - ' 0 c:, o<br />

bei m<strong>eine</strong>r Serie meist 6 oder 7, bisweilen 8, ausnahmsvdeise<br />

nur 5 (bei morsitans niemals mehr als 4, oft nur 3, bei<br />

[urnipennis 3 oder 4). Es scheint sich also hier um <strong>eine</strong>n greifbaren<br />

Unterschied gegeniiber den Hypopygien der belden<br />

anderen genannten Arten zu handeln; ob er sich aber fiir jeden<br />

Einzelfall als konstant und gtiltig erweist, muff, da sich das<br />

Minimum bei <strong>ochroptera</strong> (5) an das Maximum (4) von morsitans<br />

often bleiben. Alles tibrige wie beim 9.


Die V a r i a b i 1 i t/i t zeigt im wesentlichen die Tendenz<br />

zur Verdunkelung. Bei sehr dunklen Exemplaren ist der Riissel<br />

dutch Zuriiektreten der hellen Sehuppen iiberwiegend dunkel;<br />

Grundfarbe des Seutums und der Pleuren kann dunkel braun<br />

sein, wobei sieh jedoeh die dotsalert Wiilste heller absetzen; die<br />

f<strong>eine</strong>n hellen Rand- und Mittellinien des Scutums kSnnen bis auf<br />

sehwaehe Ans/itze an der pr/iscutellaren Area reduziert sein,<br />

wobei auch diese Area nieht mehr ganz von hellen Sehuppcn<br />

bedeekt ist; in solehen F/iIIen ist aueh der helle Fleck am Vorderende<br />

der Furehen nur noch schwaeh angedeutet. Die Vorderseite<br />

der kann breiter verdunkelt sein als oben beim<br />

Typus beschrieben (andererseits abet dureh eingemengte helle<br />

Sehuppen aueh aufgehellt sein). Der helle Rand der e kann sich<br />

(selten) im basalen Drittel in eingestreute helle Sehuppen auf-<br />

15sen. Die helle Zeiehnung der Abdominaltergitc kann auf die<br />

Basis oder bis auf eingestreute helle Schuppen an<br />

der Basis reduziert sein; bei derartigen Exemplaren kSnnen die<br />

Tergite fast schwarz gef/irbt erseh<strong>eine</strong>n. Trotzdem bleibt immer<br />

der b r a u n e Gesamteindruek der Tiere (nicht grau-sehw/irzlieh<br />

wie bei morsitans) gewahrt. -- Bei den macht sieh die<br />

Verdunkelung im wesentlichen an den Palpen geltend, indem<br />

die sonst iiberwiegend helle bis auf schmale Ringe<br />

wird.<br />

Diese z. T. rceht auffallende Verdunkelung zeigen in<br />

m<strong>eine</strong>m Material allein einige Exemplare aus der Umgebung<br />

von Riga, von wo ich jedoeh aueh normale Stiieke besitze; zudem<br />

sind die dunklen Stiieke deutlieh kl<strong>eine</strong>r und<br />

als die normalen. Sic wurden aus -- freilieh erwaehsen einge-<br />

sammelten -- Larven geziichtet, so dais es nahe liegt, an Beein-<br />

fluflung dutch ungiinstige Zuehtbedingungen, wie sic das Exkur-<br />

sionsleben mir sieh bringt, zu denken. Damit stiinde im Ein-<br />

klang, die Exemplare mir normaler Farbung und GrSiSe<br />

aus Freiland - P u p p c n gezogcn wurden.<br />

Die Kennzeiehen der Art sind demnaeh eindeutig<br />

gegeben im gleiehzeitigen Vorhandensein der Farbcharaktere<br />

der Bcine (besonders der Vorder-Tibien), der<br />

der Fliigelmembran wie in dem braunen Gesamteindruck der<br />

Farbung und in den morphologisehen Eigentiimlichkeiten der<br />

(sehwachcn) am FufJe von des letzten<br />

2) In m<strong>eine</strong>m morsilans-Material bei 2 Exemplaren deutlich, bei 1<br />

angedeutet der der e auf <strong>eine</strong>r kurzen Strecke vor der Spitze<br />

gleichialls hell beschuppt. Die Tiere srammen yon verschiedenen Fundorten,<br />

abet aus Larven-Populationen, die im iibrigen nut normale Tiere ergaben.


Palpengliedes beim der Bedornung des Zipfels des 8. Seg-<br />

ments und der Sinneslappen der Valven beim<br />

in den Charakteren der Larve und Puppe, bei deren nachfolgen-<br />

der Beschreibung ich mich auf die <strong>sp</strong>ezifischen Merkmale be-<br />

Die L a r v e ist durchschniltlich etwas kl<strong>eine</strong>r und schlan-<br />

ker als die morsitans-Larve und auch etwas hyaliner<br />

lich), wenngleich bei weitem nicht so hell wie die fumipennis-<br />

Larve, die fiberdies grau-grfinlich ist. -- Die morphologi-<br />

schen Charaktere gegeniiber der morsitans-Larve sind folgende<br />

(Fig. 3). Die letzten, weitgestellten des Atemrohr-<br />

a b<br />

Fig. 3. Larvenhinterende von a: C. <strong>ochroptera</strong> <strong>sp</strong>. n., b: C. morsitans Theob.<br />

Kammes sind einfach zuge<strong>sp</strong>itzte Dornen; die Zahl der Kamm-<br />

ist durchschnittlich etwas geringer (7--10), iiberschneidet<br />

aber die Variationsbreite von morsitans (10--13). Das Haar der<br />

grot]en Atemrohrklappe ist fiach gekriimmt mir kurz umgeknick-<br />

tem Haken an der Spitze oder doch sehr kurzer<br />

Spitzenkriimmung (bei morsitans und stark ge-<br />

kriimmt). Die im distalen Teil des Striegels auf dem<br />

8. Segment besitzen <strong>eine</strong> lange, <strong>sp</strong>itz ausgezogene,<br />

chitinisierte Mittelleiste, die -- symmetrisch oder asymmetrisch


-- von der gefiederten Membran umgcben ist (bet .morsitans<br />

<strong>eine</strong> einfache fiache, distalwfirts verbreiterte Merebran ohne<br />

Mittelleiste). Die Zfihnelung auf der<br />

des Sattels ist fein (bet morsitans sehr viel und<br />

dichter). Kiemen sehr lang, etwa yon 3/2 bis doppelter SatteL<br />

1/<br />

3) (bet morsitans etwa yon bisweilen ein<br />

wenig kiirzer oder Antennen hell mir brettera, schaff<br />

begrenztem dunklen Ring an der Basis, der etwa oder des<br />

Raumes bis zum Haarbusch einnimmt (bet motstrans<br />

nur ganz am Grunde scbmal verdunkelt, nur bisweilen sehr vcrschwommen<br />

etwas wei[er reichend). Im fibrigen wie<br />

a b c d<br />

Fig. 4. Hinterleibsende und Atemhorn der Puppe yon C. <strong>ochroptera</strong> <strong>sp</strong>. n.<br />

(a und c) und C. motstrans Theob. (bund d).<br />

die morsitans-Larve, deren ent<strong>sp</strong>rechende Werte in Klammcrn<br />

beigeiiigt werden: Siphonal-Index 5,7--6,8, im Mittel 6,1 (4,7--7,<br />

im Mittel 6); ventral im Sattel vor der Biirste meist 6, selten nur 5,<br />

einmal 8 Haare, yon dencn alas letzte meistens des<br />

eigcntlichen Sattels in dessen eingeschnittener Einwinkelung<br />

steht (motstrans: 6 und 7). Ruderhaare 12--13 (13).<br />

Bet der P u p p e (Fig. 4) ist das Haar in der des<br />

Abdominalsegments mehrteilig, es besitzt meist 3 oder 4, selten<br />

2 oder 5 Strahlen; auch asymmetrisches Verhalten kommt vor<br />

Obwohl bet anderen Culiciden die Kiemenlange in<br />

yore jeweiligen Chemismus des Wassets, also 5kologisch bedingt sehr<br />

schwanken kann, diirfte sie bet <strong>Culicella</strong> morsitans und <strong>ochroptera</strong> <strong>eine</strong><br />

konstante Eigentiimlichkeit sein; denn ich traf die Larven betder Arten<br />

sowohl in extrem oligotrophen wie in eutrophen wobei die<br />

Kiemen trotzdem stets ihre <strong>sp</strong>ezifische aufwiesen.


(bei morsitans und Tumipennis immcr nur ein krSf-<br />

tiges Haar). Atemhorn des Thorax: Der in der-Mitre des<br />

der AtemSt?nung ist einfach winklig vorgezogen<br />

(bei morsitans und noch bei Tumipennis ist dieser Zipf el<br />

gerade abgestumpft).<br />

V o r k o m m e n und M a t e r i a 1. Mark Brandenburg:<br />

Hochmoor am Luchsee bei Krausnick, Niederlausitz, 16.9. 28<br />

(2 Larven, 3 9, 11 aufierdem 39 Hypopygien- und andere<br />

9. 10.32 (3 9, 3<br />

-- Hochmoor am KI. Griesensee bei Storkow,<br />

-- Moos[enn bei Potsdam, 19.8.34 (3<br />

Larven). --Sehlesien: K1. Ellguth bei Nimptsch, 13. 10. 13 (1 9,<br />

von O. D u da gesammelt; die f3berlassung des Tieres<br />

<strong>sp</strong>reche ich auch hier m<strong>eine</strong>n Dank aus). Leftland: Randgebiet<br />

des Tirulmoores bei Riga, 5. 6. 34 (3 9, 4 10 Larven,<br />

6 Puppen). -- des Diina-Aa-Kanals bei Riga, 6. 6. 34 (1 9,<br />

'1 2 Larven, 2 Puppen). In der Sammlung P. L a cks<br />

c h e w i t z - Libau befinden sich folgende Exemplare aus Kur-<br />

!and: Grobin, 17.6. 99 (1 9), Libau, 5. 7.99 (1 9), N. Bartan,<br />

19. und 23. 5. 23 (2 9)-<br />

T y p e n: (Luchsee bei Krausnick, 16.9.28) und als<br />

Allotypus (von ebendort) in m<strong>eine</strong>r Sammlung.<br />

Ich muff gestehen, icb die Tiere in allen<br />

fiir morsitans hielt und reich deswegen stets nur auf<br />

die Mitnahme weniger Fundorts-Belegexemplare<br />

Am Luchsee fiogen die Tiere in Mengert, auch am Kl.<br />

Griesensee waren sie recht An den beiden Stellen bei<br />

Riga fanden sich die Larven gleichfalls sehr zahlreich, aus ge-<br />

nanntem Grunde nahm ich aber nut wenige Exemplare zur<br />

mit.<br />

0 k o 1 o g i e Der Larven-Fundort im Tirulmoor bei Riga<br />

ist <strong>eine</strong> breite schwingende Verlandungszone am Rande <strong>eine</strong>s<br />

kl<strong>eine</strong>n Sees, der in r<strong>eine</strong> Hochmoorumgebung eingebettet ist.<br />

Die seichten Schlenken der eben noch tragenden Schwingdecke<br />

haben klares Wasser und liegert meist versteckt am Grunde des<br />

iippigen Caricetums. Am Dfina-Aa-Kanal (Riga) lebten die<br />

Larven auf festgriindiger Wiese in vegetationsreichen Tiimpeln,<br />

die augenscheinlich <strong>eine</strong>s ehemaligen, heute durch<br />

den Kanal abgeschnittenen Wiesenbaches sind. -- Die drei<br />

Fundstellen in der Mark Brandenburg sind Hochmoore des<br />

kontinentalen, dutch Bewuchs mir ausgezeichne-


ten Typs; die Larven leben hier in der nassen Randzone des<br />

Moores, die durch die gerichtete der<br />

sandig-htigeligen Nachbarschaft enlsteht und sich rings um das<br />

Moor herumlegt (der sog. in der schwedischen Moornomenklatur).<br />

Am Luchsee traf ich die Larven auch in kl<strong>eine</strong>n<br />

vegetationslosen Sch!enken im halbwiichsigen Kiefernwald im<br />

eigentlichen Hochmoor innerhalb des Laggs, wo der einzige<br />

strauchartige Bewuchs aus Ledurn palustre bestand.<br />

Ich glaube sicher zu gehen, C. och.roptera in der Mark<br />

Brandenburg auf Hochmoore ist, da ich sic bei<br />

m<strong>eine</strong>n jahrelangen Untersuchungen in allen yon Culiciden bewohnbaren<br />

auf allen Bodenformationen niemals<br />

anderswo angetrot?en habe.<br />

Die obigen, bis heute vorliegenden Daten lassen <strong>eine</strong><br />

sichere Festlegung des Jahreszyklus der Entwick-<br />

1 u n g (Generationenzahl, fJberwinterungsmodus) noch nicht zu,<br />

<strong>sp</strong>rechen aber nicht gegen die Annahme <strong>eine</strong>r larvalen t3berwinterung,<br />

in der <strong>ochroptera</strong> mir morsitans und Tumipennis<br />

iibereinstimmen diirfte. Auch in der Nahrungswahl scheint<br />

<strong>ochroptera</strong> sich wie die anderen Arten zu verhalten; wenigstens<br />

bin ich trotz des massenhaften Vorhandenseins der Tiere am<br />

Luchsee und des ansch<strong>eine</strong>nd giinstigen feucht-warmen Abends<br />

nicht yon ihnen gestochen worden.<br />

Von den 6 nunmehr aus der bekannten <strong>Culicella</strong>-<br />

Arten sind je zwei morphologisch ansch<strong>eine</strong>nd 4) einander ge-<br />

C. Tumipennis Stephens und C. <strong>sp</strong>ec. Martini (1930, pag.<br />

202, 203, 217, fig. 271 -- m. W. noch nicht benannt; <strong>bisher</strong> nur<br />

Anatolien) auf Grund larvaler Strukturen, ebenso C. litorca<br />

Shute (hisher nur aus England bekannt; Vorkommen auch in<br />

Deutschland wahrscheinlich) und C. morsitans Theobald, schlieglich<br />

auf Grund imaginaler Charaktere C. <strong>ochroptera</strong> <strong>sp</strong>. n.<br />

und C. silvestris Schingarew (letztere aus dem Gouv. Moskau<br />

beschrieben; Larve noch unbekannt). Vor kurzem (1934, pag.<br />

75--76) hob ich schon die Unterschiede zwischen <strong>ochroptera</strong><br />

(s<strong>eine</strong>rzeit yon mir noch unbenannt gelassen) und silvestris<br />

hervor. S c h i n g a r e w's (1928) Beschreibung zweifellos<br />

<strong>eine</strong> Obereinstimmung mir <strong>ochroptera</strong> in manchen bei den<br />

iibrigen Culicellen nicht vorhandenen Charakteren erkennen, so<br />

vor allem im Vorhandensein heller Schuppen an der Costal-<br />

Ader, in der am Ur<strong>sp</strong>rung yon r<br />

a) litorca, silvestris und Culieella <strong>sp</strong>ec. Martini kenne ich freilich<br />

nur aus den Beschreibungen.<br />

120


(S c h i n g a r e w <strong>sp</strong>richt von <strong>eine</strong>m ,,deutlichen von<br />

dem bei <strong>ochroptera</strong> allerdings nicht die Rede sein kann, vgl.<br />

oben), den hellen Tibien, der Zeichnung der Abdominaltergite<br />

und den langen Aber folgende Eigentiimlichkeiten<br />

der silvestris lassen <strong>eine</strong> Gleichsetzung mir dem bier beschriebenen<br />

Tier nicht zu: Der weifie Schuppenfieck an der Basis der<br />

Costal-Ader, die der gelblichen<br />

auf das distale Drittel, das Fehlen von Dornen auf dem Zipfel<br />

des 8.. Segments und die Bewattnung der Sinneslappen der<br />

Valven mir nur 4 Dornen beim lerner auch der<br />

dunkle Rfissel des 9, die rostbraunen und<br />

lich auch die GrSfie der Art, die Schingarew besonders<br />

hervorhebt. Ober die Gestalt des letzten Gliedes der<br />

sagt der Autor nichts aus, so daft man <strong>eine</strong> f3bereinstimmung<br />

mir den fibrigen <strong>Culicella</strong>-Arten annehmen darf; jedenfalls ist<br />

die schmale schlanke Form dieses Gliedes bei <strong>ochroptera</strong> zu<br />

auffallend, als daft man sich vorstellen kSnnte, sie J sei yon<br />

S c h i n g a r e w iibersehen worden. Klarheit bierfiber wfirde<br />

freilich erst '<strong>eine</strong> Oberprfifung der silvestris-Typen bringen<br />

kSnnen.<br />

Literatur.<br />

M a r t i n i, E., Culicidae, in: Lindner, Flieg. Pal. Reg., Liefrg. 46, 1930.<br />

P e us, F., Dixiden und Culiciden aus Lettland. Notulae Ent., XIV, p. 69<br />

bis 78, 1934.<br />

S c h i n g a r e w, N.J., Culicidae notes. New culicine mosquitoes from the<br />

Palaearctic Region. The Russian Journal of Tropical Medicine, VI,<br />

1, p. 47--53, 1928 (Russisch, engl. Zusammenf.).<br />

5) In der Obersetzung<br />

der Diagnose bei M a r t i n i (1. c., pag. 221 und<br />

im Schlfissel pag. 202) steht versehentlich ,,heller bezw. ,,weifie

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