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Dokument_38.pdf (5583 KB) - OPUS - Hochschule Konstanz

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20 Jahre institutionalisierte Forschung an der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Konstanz</strong><br />

Prof. Dr.-Ing. Horst Werkle, Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Angewandte Forschung – IAF<br />

Zeitgleich mit dem 100-jährigen Bestehen der <strong>Hochschule</strong> <strong>Konstanz</strong><br />

feiert das Institut für Angewandte Forschung sein 20-jähriges<br />

Bestehen. Am 1. Juli 1986 wurde das Institut für Innovation und<br />

Transfer – IIT gegründet, das 1996 in das Institut für Angewandte<br />

Forschung – IAF umgewandelt wurde.<br />

Am Anfang standen Pioniere, die mit Enthusiasmus und Beharrlichkeit<br />

Forschungsprojekte in einer sonst ausschließlich auf die<br />

Lehre ausgerichteten Umgebung betrieben. Projekte über die traditionelle<br />

Architektur in Afrika von Prof. Wolfgang Lauber, zur Fachsprachendidaktik<br />

und zur Fachsprache Deutsch von Prof. Anneliese<br />

Fearns sowie die Arbeiten von Prof. Robert Massen zur Bildverarbeitung<br />

und das 1988 mit viel Öffentlichkeitswirkung begonnene<br />

Projekt des Solarboots Korona von Prof. Christian Schaffrin bildeten<br />

in den 80er Jahren den Anfang. Es folgten in den 90er Jahren eine<br />

Vielzahl von Einzelprojekten sowie die Gründung zweier weiterer<br />

Forschungsinstitute, die besondere Schwerpunkte der Forschung<br />

zusammenfassen. 1995 wurde das Centrum für internationale<br />

Terminologie und Linguistik – CiTaL unter der wissenschaftlichen<br />

Leitung von Prof. Wolfgang Thomassen gegründet. 2002 folgte das<br />

<strong>Konstanz</strong> Institut für Wertemanagement – KIeM, dessen wissenschaftlicher<br />

Direktor Prof. Josef Wieland für seine herausragende<br />

Forschungsarbeit im Jahr 2005 mit dem Landesforschungspreis<br />

ausgezeichnet wurde.<br />

Die bei der Gründung des IIT überwiegend technisch ausgerichteten<br />

Forschungsschwerpunkte wurden mit der Gründung der Wirtschaftsstudiengänge<br />

in den 90er Jahren entscheidend erweitert.<br />

Heute sind die wirtschaftsbezogenen Forschungsprojekte ganz<br />

entscheidend an der Leistungsbilanz des Institutes beteiligt. Mit<br />

der Wandlung zum IAF 1996 wurden auch die heutigen Schwerpunkte<br />

Architektur und Gestaltung, Empirische Wirtschaftsforschung,<br />

Energiewandlung in Solarsystemen, Ingenieurinformatik/<br />

Angewandte Softwaretechnologien, Mechatronik, Multifunktionale<br />

Kommunikation sowie Werkstoffe und Umwelt eingerichtet.<br />

In den letzten Jahren besonders forschungsaktiv sind die Schwerpunkte<br />

Werkstoffe und Umwelt und Ingenieurinformatik sowie<br />

der Bereich Wirtschaft und Sprachen. So wurde im Schwerpunkt<br />

Werkstoffe und Umwelt eine Reihe von Projekten, die sich mit<br />

der intelligenten Nutzung der Eigenschaften von Materialien aus<br />

Formgedächtnislegierungen (FGL) befassen, unter der Leitung von<br />

Prof. Paul Gümpel und Prof. Michael Butsch durchgeführt. Beispiele<br />

sind der Einsatz von FGL bei der Entwicklung adaptiver Sicherheitssysteme<br />

für Kraftfahrzeuge, zur Entwicklung selbststeuernder<br />

Dichtungen rotierender Wellen gegen Ölverlust oder in der<br />

Medizintechnik zum Antrieb in einem Marknagel zur Knochenverlängerung.<br />

Im Schwerpunkt Ingenieurinformatik/Angewandte<br />

Softwaretechnologien sind die teilweise mit DFG-Mitteln geförderten<br />

Projekte über mathematische Verfahren beispielsweise zur<br />

Globalen Optimierung bei Prof. Jürgen Garloff hervorzuheben.<br />

Im Schwerpunkt Mechatronik befasst sich Prof. Florin Ionescu mit<br />

der Simulation und Auslegung von Hydraulik- und Pneumatikanlagen,<br />

unter anderem durch Einsatz neuerer Neuro-Fuzzy Lösungen.<br />

Im Motorenlabor von Prof. Klaus Schreiner werden Forschungsarbeiten<br />

zur Verbesserung von biodiesel- und gasbetriebenen Verbrennungsmotoren<br />

durchgeführt.<br />

Im Schwerpunkt Empirische Wirtschaftsforschung hat insbesondere<br />

die von Prof. Josef Wieland entwickelte Theorie der Governanceethik<br />

große Bedeutung erlangt. Die Governanceethik thematisiert<br />

und untersucht die Wirkungsweise moralischer Regeln und<br />

Werte als endogene Elemente von Governancestrukturen in wirtschaftlichen<br />

und gesellschaftlichen Organisationen. Im Schwerpunkt<br />

Multifunktionale Kommunikation werden Fragen der interkulturellen<br />

Wirtschaftskommunikation sowie der Entwicklung von<br />

Fernstudienmodulen für den Fachsprachenunterricht durch Prof.<br />

Peter Franklin bearbeitet.<br />

Im Schwerpunkt Architektur und Gestaltung wurden von Prof.<br />

Wolfgang Lauber die Arbeiten zum Bauen in den Tropen sowie von<br />

Prof. Raimund Blödt und Prof. Frid Bühler an einem Leitbild „Vision<br />

Bodenseestadt“ fortgeführt. In den Projekten zur Bodenseestadt<br />

wurden unter dem Fokus spezifi scher Strukturprobleme der Bodenseeregion<br />

theoretisch entwickelte Ansätze der Stadt- und Regionalentwicklung<br />

weiterentwickelt und exemplarisch umgesetzt.<br />

Zur neueren Architekturgeschichte werden Forschungsarbeiten<br />

von Prof. Immo Boyken durchgeführt und ein Archiv aufgebaut.<br />

Prof. Bernd Jödicke befasst sich mit den Einfl üssen bauphysikalischer<br />

Parameter wie Schall, Licht und Wärme auf die Nutzer von<br />

Gebäuden, Prof. Constantin Boytscheff betreibt einen Immersive<br />

Room zur 3-D-Simulation von Räumen.<br />

Die Einnahmen aus Mitteln Dritter stiegen in den 90er Jahren über<br />

viele Jahre kontinuierlich an. In den letzten Jahren hat sich, im Wesentlichen<br />

durch die wirtschaftliche Gesamtsituation bedingt, eine<br />

Konsolidierung eingestellt. Dennoch nimmt die <strong>Hochschule</strong> heute<br />

eine Spitzenposition in der Forschung der Fachhochschulen im<br />

Land Baden-Württemberg ein.<br />

Während zur Anfangszeit des IAF in den 80er Jahren Forschung einen<br />

pionierhaften Charakter hatte, stellt sie heute einen integralen<br />

Teil der <strong>Hochschule</strong> dar. Als solche ist sie auch im Hochschulgesetz<br />

– wenn auch als institutioneller und noch nicht als individueller,<br />

d.h. auf den einzelnen Hochschullehrer bezogenen Auftrag – verankert.<br />

Das IAF war und ist als größtes Institut der HTWG aktiv in<br />

deren Entwicklung mit eingebunden. Gerade die neuen Masterstudiengänge<br />

erfordern auch in der Lehre die Vermittlung analytisch-theoretischer<br />

Fähigkeiten mittels Forschungs- und Entwicklungsaufgaben,<br />

für die das IAF steht. Forschung und Entwicklung<br />

werden – auf der Grundlage des bisher Geleisteten – in Zukunft<br />

weiter an Bedeutung innerhalb der <strong>Hochschule</strong> gewinnen.<br />

FuE-Drittmittel* der HTWG <strong>Konstanz</strong><br />

Bild: F&E-Drittmitteleinnahmen der HTWG <strong>Konstanz</strong><br />

HTWG Forum<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Konstanz</strong> Technik, Wirtschaft und Gestaltung<br />

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