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Die Vorarlberger Finanzdienstleister

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FinanzMarkt vorsorge Finanzierung veranlagung Mitglieder die vorarlberger <strong>Finanzdienstleister</strong> / 21<br />

Wie sicher ist ihr sparbuch?<br />

die im zusammenhang mit der weltweiten Finanzkrise eiligst per 1. 10. 2008 in kraft gesetzte unlimitierte staatsgarantie<br />

für spareinlagen ist per 31. 12. 2009 abgelaufen. der staat haftet seit Jänner nur mehr für 100.000 euro<br />

pro sparer und bank. Welche sicherheiten habe ich als sparer generell? Wir haben für sie die antwort.<br />

Alle österreichischen Banken müssen gemäß<br />

Einlagensicherungsgesetz einem der<br />

vier österreichischen Einlagensicherungsfonds<br />

angehören. Dabei handelt es sich<br />

nicht um Fonds im herkömmlichen Sinne,<br />

wo jedes Mitglied einen bestimmten<br />

Geldbetrag einzuzahlen hat, sondern um<br />

sogenannte Haftungsfonds. Jedes Institutsmitglied<br />

haftet mit einem bestimmten<br />

Prozentsatz der jeweiligen Bilanzsumme<br />

für Ausfälle eines ihrer Mitglieder. Also<br />

nicht nur der Staat haftet – sondern auch<br />

die Banken untereinander!<br />

Höchsthaftung angehoben<br />

War früher die Höchsthaftung mit 20.000<br />

Euro je natürliche Person begrenzt, hat<br />

nun der Gesetzgeber die Grenze auf<br />

100.000 Euro je natürliche Person<br />

angehoben. Zusätzlich gelangen auch<br />

erstmals Klein- und Mittelbetriebe bis zu<br />

einer Umsatzgrenze von 9,6 Millionen<br />

Euro ebenfalls in den Genuss der Einlagensicherung.<br />

Der Betrag ist dort allerdings<br />

mit 50.000 Euro – abzüglich eines<br />

Selbstbehaltes von 10% – begrenzt.<br />

Problematisch wird es erst bei Wertpapieremissionen<br />

einer Bank, denn diese<br />

fallen nicht unter den Schutzmantel der<br />

Einlagensicherung. Begibt also eine<br />

Bank Teilschuldverschreibungen, Partizipationskapital,<br />

Kassenobligationen oder<br />

strukturierte Zertifikate (mit und ohne<br />

Garantie), dann ist der Inhaber dieser Papiere<br />

nur noch Gläubiger der jeweiligen<br />

Emittentin. Crasht also die Bank oder<br />

deren Garantiegeber (wie am Beispiel<br />

Lehmann Brothers deutlich geworden),<br />

so gibt es keinen Schutz durch den Einlagensicherungsfonds.<br />

Wertpapierdepots mit anderen Wertpapieren<br />

hingegen sind niemals betroffen.<br />

Im Insolvenzfall einer Depotbank kann<br />

der Depotinhaber jederzeit seine dort<br />

liegenden Aktien, Fonds oder anderen<br />

Papiere auf eine andere Bank übertragen.<br />

gerhard Chemelli, stellvertretender obmann<br />

der Fachgruppe <strong>Finanzdienstleister</strong><br />

bei Fonds gilt jetzt: ruhe bewahren<br />

die Finanzkrise hat viele anleger dazu gebracht, die Finger von aktienfonds zu lassen. aber verunsicherung ist immer<br />

ein schlechter ratgeber. denn gerade langfristig orientierte Fondssparpläne können den anlegern eine gute rendite<br />

bringen. ein aussitzen von kursschwankungen und talfahrten ist daher momentan zu empfehlen.<br />

Durch die Talfahrt an den Börsen ist der<br />

Wert der Anlagen derzeit in vielen Fällen<br />

gesunken. Selbst wenn der Verlust auf<br />

dem Papier existiert, sind viele Anleger<br />

unruhig und erwägen die Flucht aus<br />

ihren Fondspapieren. Fonds sollten aber<br />

als eine langfristige Anlage gesehen werden.<br />

Daher ist Aussitzen momentan zu<br />

empfehlen, auch wenn weiterhin starke<br />

Kursschwankungen zu erwarten sind!<br />

nicht unüberlegt handeln<br />

<strong>Die</strong> Vorteile der Veranlagung in Investmentfonds<br />

sind die Risikostreuung, das<br />

professionelle Fondsmanagement, ein<br />

geringer Kapitaleinsatz, die geringen<br />

Spesen, die Liquidität, d. h. in den meisten<br />

Fällen gibt es keine zeitliche Bindung,<br />

sowie steuerliche Vorteile wie zum<br />

Beispiel die Endbesteuerung.<br />

Ein weiterer Vorteil von Investmentfonds<br />

ist die Sicherheit, als so genanntes Sondervermögen<br />

von einer möglichen Pleite<br />

der dahinter stehenden Bank oder Fonds-<br />

gesellschaft geschützt zu sein, denn im<br />

Fall einer Pleite gehören die Anlegergelder<br />

nicht zur Konkursmasse.<br />

Jetzt erstmal Ruhe bewahren, nicht<br />

unüberlegt handeln und nichts überstürzen<br />

– das gilt im Moment sowohl für<br />

Einmalanlagen als auch für monatliches<br />

Fondssparen. Überprüfen Sie Ihre Fondspapiere<br />

genau und ist das Anlagekonzept<br />

für Sie nicht überzeugend, überlegen<br />

Sie doch einfach eine Umschichtung in<br />

bessere Fonds, denn langfristig gesehen<br />

übertreffen gut ausgewählte Fondsveranlagungen<br />

die meisten Anlageformen.<br />

Fragen Sie den Vermögensberater Ihres<br />

Vertrauens nach etwaigen Möglichkeiten.<br />

Er wird Ihnen sicherlich dabei helfen,<br />

genau die richtige Lösung für Ihre Überlegungen<br />

zu finden.<br />

Mag. Manfred Hofacker, ausschussmitglied der<br />

Fachgruppe <strong>Finanzdienstleister</strong>

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