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Letter4U Dezember 2005 - STBern Leichtathletik

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LETTER4 U<br />

Newsletter für Förderer, Gönner, Sponsoren, Partner und Anhänger 5.<strong>Dezember</strong> <strong>2005</strong><br />

Editorial<br />

Das Projekt Beijing 2008 ist hervorragend angelaufen.<br />

Ich freue mich riesig, dass die meisten, welche<br />

mit uns die virtuelle Reise nach Athen mitgemacht<br />

haben, dabei bleiben. Ebenso gross ist die Freude,<br />

dass wir viele neue Förderer begrüssen durften.<br />

Höhepunkt der abgelaufenen Saison waren die<br />

Weltmeisterschaften in Helsinki. Der Einzige der<br />

Schweizer WM-Delegation, welcher auf den Tag X<br />

seine beste Leistung abrufen konnte, war Christian<br />

Belz. Mit einem Schweizer Rekord belegte er im<br />

10’000 m Lauf den 14. Rang, eine absolute Weltklasseleistung.<br />

Der Trainingsaufwand für Spitzenleistungen ist<br />

enorm. Der Grat zwischen zu wenig und zu viel ist<br />

schmal. Für einige Athleten des <strong>STBern</strong> war er<br />

offensichtlich zu gross, wie die Liste der<br />

Verletzungen zeigt. Mehrjähriges Verletzungspech<br />

ist auch der Grund, warum wir zwei Athleten unseres<br />

«Beijing Teams» zurückstufen mussten. Adi<br />

Krebs und Xaver Weibel wissen, dass wir sie mit<br />

grösster Freude wieder ins Top Team aufnehmen,<br />

wenn es leistungsmässig «anhängt.». Wir wünschen<br />

ihnen alles Gute und freuen uns, dass sie es<br />

nochmals wissen wollen.<br />

Als neue Athletin ins Potential Team konnten wir<br />

Martina Krähenbühl aufnehmen, eine junge,<br />

begabte Cross- und Langstreckenläuferin.<br />

Ich danke allen, welche den <strong>STBern</strong> <strong>Leichtathletik</strong><br />

in irgendeiner Form unterstützen, sehr herzlich. Ich<br />

freue mich, wenn wir uns im nächsten Jahr an<br />

einem unserer Anlässe begrüssen können.<br />

Benedikt Weibel<br />

Präsident Förderverein Pro <strong>STBern</strong> <strong>Leichtathletik</strong><br />

Herbstanlass <strong>2005</strong> des Fördervereins Pro <strong>STBern</strong> <strong>Leichtathletik</strong><br />

«Wir versagen nicht körperlich,<br />

sondern psychisch»<br />

Von Heinz Schild<br />

Der lang ersehnte Moment: «Du tritt’ s ins Stadion,<br />

100'000 Zuschauer und Millionen vor den<br />

Bildschirmen!» Christian Belz sagt es, und wir wissen<br />

was er meint. Der Druck ist gigantisch, und du<br />

bist allein. Kein Trainer, kein Coach, keine<br />

Mannschaft, mit der du die Verantwortung durch elf<br />

teilen kannst. Die Einsamkeit des Einzelsportlers.<br />

«Bewusster Umgang mit Belastung», hiess das<br />

diesjährige Thema der Jahrestagung in der Aula<br />

der UBS in Ittigen. Rund 200 Gäste waren geladen<br />

und fast alle sind sie gekommen: Von Ex-<br />

Weltmeister Werner Günthör bis zu Stade-de-<br />

Suisse-Erbauer Bruno Marazzi. Eingeladen hatte<br />

Benedikt Weibel, Präsident des Fördervereins Pro<br />

<strong>STBern</strong> <strong>Leichtathletik</strong>.<br />

…und du bist allein<br />

Als wäre ich am Mount Everest, und der Sauerstoff<br />

wird knapp. Die Belastung des Einzelsportlers ist<br />

riesig: Der Druck der Medien, die Erwartungen der<br />

Öffentlichkeit, die Hoffnung, im entscheidenden<br />

Moment nicht zu versagen. Mentale Stärke entscheidet<br />

über Sieg oder Niederlage, über Erfolg<br />

oder Fiasko, über Aufbruch oder Absturz. Mentale<br />

Stärke kann erlernt werden, der bewusste Umgang<br />

mit Belastung ebenfalls.<br />

Peter Wirz, der Halleneuropameister 1984 und<br />

Olympia-Sechste von Los Angeles über 1500m, hat<br />

in der <strong>Leichtathletik</strong> und im Beruf Hervorragendes<br />

geleistet. Heute ist er Inhaber und CEO der Process<br />

Product Design AG in Luzern. Der Ex-STBler<br />

bekannte als Hauptredner des Herbstanlasses freimütig:<br />

«Wes louft, de loufts – es geit eifach!»<br />

Niemals stelle sich aber der Erfolg von alleine ein.<br />

Sein Rezept: «Der permanent hohe Leistungs- und<br />

Erwartungsdruck braucht nicht automatisch zu<br />

Stress und zu negativen Belastungen zu führen. Ich<br />

kompensierte das mit einer permanent hohen persönlichen<br />

Erwartungshaltung». Es gelte im Sport<br />

wie im Beruf Freiräume zu schaffen, Entspannung<br />

zu suchen und Negativstress zu vermeiden, wie<br />

Zeitdruck, Ärger, Lärm, soziale Einflüsse usw. «Wir<br />

versagen nicht körperlich, sondern psychisch.»<br />

Deshalb muss zuerst die persönliche Haltung ver-<br />

ändert werden: Freude an der Herausforderung.<br />

Freude Leistung zu erbringen. Freude sich selber<br />

zu verwirklichen. Und: «Nicht die 1500 m unter<br />

3:40 anstreben, sondern 3:38 laufen wollen!» Peter<br />

Wirz zusammenfassend: «Die Spitzensportkarriere<br />

hat mir Türen geöffnet und eine hervorragende<br />

Lebensschulung vermittelt».<br />

Christian Belz: «Man steht an der Startlinie und<br />

weiss: Jetzt gilt es!» Das wichtigste aus seiner<br />

Sicht: «Mir bewusst werden, was mich stresst»<br />

(Stress-Tagebuch führen). Übermässiger Stress<br />

führe zu Abhängigkeit. «Wichtig ist die persönliche<br />

Einstellung, dann die Handlung.» Mit Schmunzeln<br />

quittieren Athleten und Gäste das Churchill-Zitat:<br />

«Was mich ärgert, bestimme ich selbst!»<br />

Nadine Rohr: Die Schweizer Rekordhalterin ist<br />

seit acht Jahren im Stab-Metier, erfüllt ausserdem<br />

ein 65-Prozent-Arbeitspensum als Lehrerin und…<br />

enttäuschte an den Weltmeisterschaften in Helsinki<br />

mit einem Nuller im Stabhochspruch. «Der Sport ist<br />

ein super Übungsfeld, um Negativerlebnisse überwinden<br />

zu lernen. Niedergeschlagen und heulend<br />

schlich ich mich aus dem Stadion. Der Erste, dem<br />

ich begegnete, war nicht ein Freund, der mich in<br />

die Arme nahm, sondern ein Journalist, welcher<br />

mir das Mikrofon entgegenstreckte mit der Frage:<br />

‚Weshalb die Reise an eine Weltmeisterschaft,<br />

wenn man nicht einmal die Anfangshöhe<br />

schafft?!’» Nadine Rohrs Fazit: «Ich will mental<br />

stärker werden! Mein Schlüssel zum Erfolg: Ein<br />

starkes Selbstvertrauen, und genau das will ich<br />

täglich meinen Schülern weiter geben.»<br />

Xaver Weibel: «Ich bin reifer geworden und habe<br />

an Selbstvertrauen gewonnen!» Das sagt jemand,<br />

der eine komplett verunglückte Saison hinter sich<br />

weiss. Xaver Weibel erlebte drei Operationen und<br />

hofft, als Zehnkämpfer in der kommenden Saison<br />

sein volles Potential endlich ausschöpfen zu können.<br />

Zum Thema Belastung: «Ich brauche Druck<br />

und ein gewisses Mass an Stress, um weiter zu<br />

kommen. Als einst eher schwacher Schüler erlebte<br />

ich einen Tiefpunkt. Das war der Wendepunkt. Ich<br />

Fortsetzung Seite 2


Telegramm der Saison <strong>2005</strong><br />

Christian Belz und Daniel Vögeli beim Tempolauf an den<br />

Schweizermeisterschaften. Foto: Marco Kohler<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

wollte es meinem Lehrer zeigen, beweisen, dass<br />

ich mehr kann.» Er schaffte die Berufsmatura und<br />

hat dabei «kaum je eines der täglichen Trainings<br />

ausgelassen.» Und: «Ich habe mir immer neue Ziele<br />

gesetzt, immer höhere.»<br />

David Gervasi im Zehnkämpfer-Mekka top<br />

Disziplin: Zehnkampf, Trainer: A. Rothenbühler<br />

Saisonbestleistung <strong>2005</strong>: 7519 Punkte<br />

Rang Schweizer Bestenliste <strong>2005</strong>: 1.<br />

Rang Schweizermeisterschaften <strong>2005</strong>: 1.<br />

Ziel <strong>2005</strong>: U23-EM-Teilnahme Ziel erreicht!<br />

Ev. Universiade-Teilnahme Ziel nicht erreicht.<br />

➠ Erstmals wird David zum Meeting in Götzis (AUT), dem Mekka der internationalen Mehrkampfelite eingeladen.<br />

Er bedankt sich mit klarer persönlicher Bestleistung von 7519 Punkten und Limitenerfüllung für<br />

die U23-EM. ➠ Der Saisonhöhepunkt, die U23-EM in Erfurt, beginnt ausgezeichnet. Nach vier Disziplinen<br />

befindet sich David unter den ersten sechs. Unter anderem ist er davor mit 2.01 m im Hochsprung erstmals<br />

über die magische Höhe von zwei Metern gesprungen. Doch dann kommt das Aus: Disqualifikation wegen<br />

Übertretens der Innenlinie im 400-m-Lauf. Die Enttäuschung ist riesig. David behält die Moral und beendet<br />

den Wettkampf trotz dem Nuller gut. Über 110 m Hürden gelingt ihm mit 14.53 gar erneut eine persönliche<br />

Bestleistung.<br />

Christian Belz – Der Lichtblick der WM<br />

10'000 m, G. Dieboldswyler<br />

SB 05: 27:53.16<br />

Bestenliste: 1.<br />

SM: 2. (1500 m)<br />

Ziel <strong>2005</strong>: «WM Helsinki» Ziel übertroffen!<br />

➠ Schweizerrekord beim Debüt 10'000 m in Palo Alto (USA) in 27:54,11. Er bricht damit den 20-jährigen<br />

Rekord von Klubkollege Markus Ryffel und qualifiziert sich für die Weltmeisterschaften in Helsinki (FIN).<br />

Der Trainingsaufenthalt in der kalifornischen Höhe zahlt sich aus. ➠ Für Spitzenleichtathletik in Luzern<br />

ist die WM-Limite über 5'000 m geplant. Doch es soll nicht sein. Nach der Rennhälfte stellt Christian fest,<br />

dass es nicht reichen wird, läuft das Rennen aber trotzdem fertig. ➠ An den SM in Bern sorgt Christian über<br />

1500 m im Vorlauf wie auch im Final für schnelle Rennen. Er gewinnt Silber in 3:46.82 vor Daniel Vögeli.<br />

➠ Der Jahreshöhepunkt sind die WM. In seiner konsequenten Manier ordnet Christian diesem Ziel alles<br />

Andere unter. Über das Resultat wurde viel geschrieben. Schweizerrekord Nummer zwei in 27:53.16,<br />

Rang 14, klar bester Schweizer an den WM. Der verdiente Lohn für viel harte Arbeit.<br />

Daniel Vögeli<br />

1500 m, B. Aeschbacher<br />

SB 05: 3:45.42<br />

Bestenliste: 2.<br />

SM: 3.<br />

Ziel <strong>2005</strong>: Universiade-Teilnahme Ziel nicht erreicht.<br />

➠ Bei seinem ersten Start über 5'000 m läuft Daniel schon im Mai in Koblenz trotz Sturz starke 14:10.22.<br />

➠ Daniel unternimmt einige Versuche, die Universiade-Limite von: 3.42.50 zu knacken. Nach harzigem<br />

Saisonstart nimmt er sich Zeit, um im Training aufzuholen. Doch es will nicht gelingen. ➠ Die<br />

Bronzemedaille an den Meisterschaften in Bern kann ihn nicht richtig aufmuntern. ➠ Es folgen einige<br />

Rennen im Ausland und der Titelgewinn in der Olympischen Staffel des <strong>STBern</strong>.<br />

Und Benedikt Weibel? Sein Umgang mit<br />

Belastungen? Als oberster Chef der SBB hat er für<br />

den persönlichen Stress-Abbau zwanzig Kategorien<br />

verschiedenster Belastungen aufgelistet,<br />

«vom Bundesamt bis zur Gewerkschaft, von den<br />

Medien bis zum Erfolgsdruck». «Und was ich von<br />

Spitzensportlern gelernt habe ist: Erholung muss<br />

in den Tagesablauf eingebaut werden. Zeit-<br />

Management heisst: Zeit haben und sich Zeit<br />

nehmen.»<br />

2 <strong>STBern</strong> <strong>Leichtathletik</strong>


Nadine Rohr – Hohe Hochs und tiefe Tiefs<br />

Stabhochsprung, R. Mury<br />

SB 05: 4.30 m<br />

Bestenliste: 1.<br />

SM: 1.<br />

Ziel <strong>2005</strong>: WM-Teilnahme Ziel erreicht!<br />

Universiade-Teilnahme Ziel übertroffen!<br />

➠ Die Knie von Nadine machen einen langsamen Saisonaufbau notwendig. ➠ Im Luzerner Regen gelingt<br />

der Durchbruch: 4,25 m, Universiade-Limite klar übersprungen. ➠ Doch bald darauf: Nadine springt in<br />

Rheinau-Freistett (GER) mit 4.30 die WM-Limite und egalisiert ihren eigenen Schweizerrekord. ➠ An den<br />

Heim-SM gewinnt Nadine zwar mit 4.20 m, verletzt sich aber bei der Landung vom Rekordversuch über<br />

4.35 m derart am Fuss, dass ihr WM-Start in Frage gestellt wird. ➠ Nach massiv verkürzter Vorbereitung<br />

und dem Verdacht auf eine leichte Hirnerschütterung aus dem Einspringen misslingt Nadine der WM-Auftritt<br />

vollständig. Drei Nuller auf der Anfangshöhe bringen ihr nicht nur die Kritik der Schweizer Medien ein. ➠<br />

Nach dem Patzer in Helsinki reist Nadine verunsichert und mit Kopfschmerzen an die Universiade in Izmir.<br />

Doch wahre Athleten lassen den Kopf nicht hängen. Dem Team Rohr/Mury gelingt ein zuletzt unerwarteter<br />

Erfolg. Nadine gewinnt die Silbermedaille mit 4.20 m und trägt massgeblich zum glänzenden Abschneiden<br />

der Schweizer Leichtathleten bei.<br />

Nicole Büchler – Wertvolle Erfahrungen<br />

Stabhochsprung, R. Mury<br />

SB 05: 4.15 m<br />

Bestenliste: 2.<br />

SM: 4.<br />

Ziel <strong>2005</strong>: U23-EM-Teilnahme Ziel übertroffen!<br />

➠ Der Wettkampf in Luzern behagt auch Nicole. Ihre 4.15 m bedeuten U23-Schweizerrekord, U23-EM-<br />

Limite und sogar Universiadelimite. ➠ An den SM springt Nicole mit 3.80 m auf den 4. Rang. ➠ Der erste<br />

Start an einer internationalen Meisterschaft ist etwas sehr Aussergewöhnliches. Die an den U23-EM<br />

gesprungenen 3.80 m und der 12. Rang sind daher als gut einzustufen. Die dreimal gerissene Höhe von<br />

4.00 m hat sie vorher erst zweimal übersprungen. ➠ In Izmir bestätigt Nicole ihre Leistung von Erfurt und<br />

wird mit 3.80 m 18. Sie reist mit einem Rucksack nach Hause, der prallvoll mit internationaler<br />

Wettkampferfahrung ist.<br />

Sylvie Dufour – Das Knie auf Gratwanderung<br />

Siebenkampf, T. Walther<br />

SB 05: 5706 Punkte<br />

Bestenliste: 2.<br />

SM: 1.<br />

Ziel <strong>2005</strong>: Universiade-Teilnahme Ziel teilweise erreicht!<br />

➠ Im Frühling plagen Sylvie langwierige Verletzungen. ➠ Ein unglücklicher Start in die Saison. In Götzis die<br />

Aufgabe nach Schmerzen im Knie, dasselbe in Landquart. ➠ Am Mehrkampf-Europacup wird sie in einem<br />

guten Wettkampf am ersten Tag von einem Bienenstich im Fuss zum Stillstand gebracht. ➠ Endlich: An<br />

den Mehrkampf-SM siegt Sylvie in gewohnter Manier und beendet wieder einen Siebenkampf mehr oder<br />

weniger schmerzfrei. Dabei übertrifft sie die angestrebte Limite für die Universiade. ➠ Zugunsten eines<br />

gesunden Aufbaus muss Sylvie aber auf den Start in Izmir verzichten. ➠ Dann kommen Aufsteller beim<br />

Debüt über 400 m Hürden (61.10) und an den Staffel-SM. Die Motivation für das Wintertraining stimmt.<br />

<strong>STBern</strong> <strong>Leichtathletik</strong><br />

Akrobatik in den Lüften des Wankdorf-Stadions: Nadine Rohr. Foto: Marco Kohler<br />

Sylvie Dufour geht mit voller Kraft ins Wintertraining.<br />

3


Volle Konzentration vor dem Start: Mirjam Hess an den<br />

Schweizermeisterschaften. Foto: Marco Kohler<br />

Neben den oben erwähnten Athletinnen<br />

und Athleten qualifizierte sich Maja<br />

Neuenschwander im Halbmarathon für<br />

die Universiade in Izmir. Sie klassierte<br />

sich in einem Rennen unter klimatisch<br />

schwierigen Bedingungen in 1:19:26 auf<br />

dem guten 10. Platz.<br />

Mirjam Hess – Meisterin bei den Grossen<br />

100 m/200 m, R. Weber<br />

100 m: SB 05: 11.94; Bestenliste: 6.; SM: 1.<br />

200 m: SB 05: 24.05; Bestenliste: 1.; SM: 4.<br />

Ziel <strong>2005</strong>: U23-EM-Teilnahme 4x100 m Ziel erreicht!<br />

200 m Ziel nicht erreicht.<br />

Ev. Universiade-Teilnahme Ziel nicht erreicht.<br />

➠ Einige Anläufe sind notwendig bis das U23-Nationalteam über 4x100m mit 45.17 die EM-Limite unterbietet.<br />

Am Europacup in Istanbul kann sich Mirjam als Teammitglied gleichzeitig über U23-Schweizerrekord<br />

freuen. ➠ Mirjam wird in Bern erstmals Schweizermeisterin bei den Aktiven. Sie gewinnt über 200 m, nachdem<br />

sie bereits Vierte über 100 m geworden war. Die angestrebte Limite über 200 m für die U23-EM schafft<br />

sie aber nicht. ➠ Mit dem guten 4. Rang der 4x100m-Staffel in 45.45 ist Mirjam massgeblich am besten<br />

Schweizer Resultat an den U23-EM beteiligt.<br />

Cédric El-Idrissi – Auf halbem Weg gestoppt<br />

400 m Hürden, P. Haas<br />

SB 05: 50.26<br />

Bestenliste: 2.<br />

SM: verletzt<br />

Ziel <strong>2005</strong>: WM-Teilnahme Ziel nicht erreicht.<br />

Universiade-Teilnahme Ziel erreicht!<br />

➠ Zuerst der Verzicht auf die Hallensaison aufgrund von Achillessehnenbeschwerden, dann harte<br />

Traininglager u. a. in Südafrika. ➠ Im zweiten Limitenrennen, am Europacup mit der Nationalmannschaft<br />

in Schweden, holt sich Cédric eine folgenschwere Oberschenkelverletzung. Er wird in aufsteigender Form<br />

zu einer mehrwöchigen Pause gezwungen. ➠ Als Folge der Verletzung fällt der Start an den SM vor<br />

heimischem Publikum ins Wasser. Danach bleibt der Exploit für die WM-Quali aus. ➠ Dafür bestätigt Cédric<br />

deutlich die Limite für die Universiade. ➠ In Izmir legt er ein Mammutprogramm auf die Bahn. Drei Läufe<br />

über 400 m Hürden, wo er im Final in 50.61 Achter wird. Nur zwei Stunden später führt er als Schlussläufer<br />

die Staffel über 4x400 m auf den guten fünften Rang.<br />

Xaver Weibel – Medaille zwischen<br />

den Skalpellen<br />

Zehnkampf, HR Kunz<br />

SB 05: 7308 Punkte<br />

Bestenliste: 2.<br />

SM: 2.<br />

Ziel <strong>2005</strong>: keine int. Ziele.<br />

➠ Der erste Wettkampf nach mehrmonatiger Pause sollte Xaver gut gelingen. Am Mehrkampf-Europacup<br />

in Finnland meldet er sich mit soliden 7296 Punkten zurück und ist damit klar bester Schweizer. ➠ Die<br />

Verbesserung und vor allem die Silbermedaille an den Mehrkampf-SM sind zwar sehr erfreulich. Doch<br />

leider kann Xaver danach verletzungsbedingt keinen Wettkampf mehr bestreiten. ➠ Im Oktober wird er am<br />

Hüftgelenk operiert. Erneut steht Xaver eine langwierige Rehabilitation bevor. Doch wir wissen, wie hart ein<br />

Zehnkämpfer im Nehmen ist…<br />

Adrian Krebs – Langsam aufwärts<br />

Zehnkampf, A. Rothenbühler/T. Walther<br />

SB 05: 6849 Punkte<br />

Bestenliste: 10.<br />

SM: 7.<br />

Ziel <strong>2005</strong>: Ev. Universiade-Teilnahme Ziel nicht erreicht.<br />

➠ Nach langer Verletzungszeit kann Adi an den Mehrkampf-SM erstmals wieder bei einem Zehnkampf<br />

antreten und ihn gesund beenden. Er geniesst das Ambiente, bekommt Lust auf mehr und setzt seinen<br />

Trainingsaufbau fort.<br />

4 <strong>STBern</strong> <strong>Leichtathletik</strong>


Die Stimme der Athleten<br />

Cédric El-Idrissi’s Hochs und Tiefs<br />

<strong>Letter4U</strong>: Wie verlief deine letzte Saison?<br />

Cédric El-Idrissi: Die Saison <strong>2005</strong> war von<br />

Verletzungen geprägt. Im Winter verpasste ich aufgrund<br />

von Achillessehnenbeschwerden die ich mir<br />

an den Olympischen Spielen in Athen geholt hatte,<br />

die Wettkampfsaison. Kaum fand ich trotzdem<br />

einigermassen zu meiner Form, holte ich mir am<br />

Europacup eine Zerrung. Dass ich trotzdem an der<br />

Universiade noch in den Final kam, war ein schwacher<br />

Trost, aber die nächste Saison kommt<br />

bestimmt.<br />

Was war dein schönstes und dein enttäuschendes<br />

sportliches Erlebnis in dieser Saison?<br />

An der Universiade in Izmir über 400 m Hürden ein<br />

Diplom erobern und keine 2 Stunden später mit der<br />

4x400m Staffel Fünfter werden. Das war das<br />

schönste aber auch das anstrengendste Erlebnis.<br />

<strong>Letter4U</strong>: Wie gehst du mit Erwartungen, Kritik etc.<br />

der Medien und deines Umfeldes um? Wie war es<br />

diesen Sommer diesbezüglich?<br />

Christian Belz: Je höher die Ziele, desto höher sind<br />

auch die Erwartungen, das ist ganz normal. Über<br />

die Jahre habe ich gelernt, wie ich damit umgehen<br />

muss. Die allerhöchsten Erwartungen habe ich selber<br />

an mich. Laufen ist nicht nur meine Passion,<br />

sondern mein Job. Entsprechend ziele ich nach<br />

ganz oben.<br />

<strong>STBern</strong> <strong>Leichtathletik</strong><br />

Enttäuscht war ich natürlich über die Nicht-<br />

Qualifikation für die Weltmeisterschaften in<br />

Helsinki, insbesondere weil 50.22 für den Halbfinal<br />

reichten. In Athen lief ich 49.44…<br />

Was war dein Saisonhöhepunkt und wie verlief er<br />

aus deiner Sicht?<br />

Neben der bereits beschriebenen Universiade war<br />

dies die Staffel-SM in Genf, an der ich mit den<br />

<strong>STBern</strong>-Kollegen Daniel Vögeli, Andre Gautschi und<br />

Roger Kropf Gold gewann.<br />

Was sind deine weiteren Ziele?<br />

Kurzfristig: Für in den EM-Final musste man 2002<br />

49.38 laufen. Meine PB ist 49.10. Man rechne…<br />

Langfristig: Einmal Olympische Spiele, immer<br />

olympische Spiele! Also kann das Ziel nur heissen:<br />

In Peking 2008 gross auftrumpfen.<br />

Christian Belz zu Erwartungen und Kritik<br />

Es ist wichtig, dass ich kritisch bin und von anderen<br />

kritisiert werde. Denn gute und konstruktive<br />

Kritik kann mich weiter bringen. Wenn mein Coach<br />

Gerhard Dieboldswyler oder mein nächstes Umfeld<br />

mir Inputs liefern, dann nehme ich das sehr Ernst.<br />

Als Profi-Leichtathlet bin ich auf die Medien angewiesen.<br />

Die Medienarbeit ist Teil meines Jobs, die<br />

ich ebenso gewissenhaft angehe, wie die Lauferei<br />

selber auch. Leider leisten die meisten schweizerischen<br />

Journalisten meiner Meinung nach nur<br />

Ein Schritt vorwärts und einer daneben.<br />

von David Gervasi<br />

Vor einem Jahr stand ich kurz vor dem Einrücken<br />

in die Spitzensport-Rekrutenschule (5 Wochen<br />

Andermatt und 13 Wochen Magglingen). Wenn mir<br />

damals jemand gesagt hätte, ich würde mir ein<br />

Jahr später wieder einen solchen Winter wünschen,<br />

den hätte ich wohl für verrückt gehalten.<br />

Doch es ist wirklich so. Nicht dass mich der militärische<br />

Umgangston oder allgemein die Aktivitäten<br />

der Armee begeistert hätten. Aber ich konnte v.a. in<br />

der Zeit in Magglingen wie ein Profi trainieren und<br />

leben. Das Leben bestand aus Schlafen, Essen,<br />

Trainieren, Massage, Weiterbildungen und Playstation<br />

spielen. Die tägliche Schufterei in der Halle<br />

End der Welt hat wirklich Spass gemacht.<br />

Die solide Grundlagenarbeit während der RS konnte<br />

ich mit in den Sommer nehmen und werde auch<br />

längerfristig von dieser breiten Basis zehren können.<br />

Genau in diesem Alter muss man sich ein stabiles<br />

Fundament aufbauen, um im besten Zehnkampfalter<br />

(28 bis 30 Jahre) die Früchte ernten zu<br />

können. Mit dieser Einstellung gehe ich jeweils in<br />

ein Wintertraining hinein.<br />

Letzte Saison konnte ich beim bestbesetzten<br />

Mehrkampfmeeting der Welt in Götzis starten und<br />

mit 7519 Punkten meine Bestleistung aus dem<br />

Vorjahr um 200 Punkte verbessern. Leider ist es bis<br />

zum Jahresende bei diesen 7519 Punkte geblieben.<br />

Doch ich weiss, dass ich bereits in diesem<br />

Jahr eine Punktzahl von über 7600 hätte erzielen<br />

können. Genau dies spornt mich an, weiter zu trainieren.<br />

Einen perfekten Zehnkampf gibt es nicht,<br />

aber man kann darauf hinarbeiten.<br />

Cédric El-Idrissi hier im Einsatz für die Mannschaft des <strong>STBern</strong>.<br />

Foto: Christoph Schilter<br />

durchschnittliche Arbeit. Gross beeinflussen kann<br />

ich das einzig dadurch, dass ich gute Resultate auf<br />

der Bahn liefere. Wie dünn die Linie zwischen Hero<br />

und Prügelknabe sein kann, habe ich diesen<br />

Sommer an der WM in Helsinki mal wieder erlebt:<br />

Um weniger als eine Sekunde lag ich im Ziel des<br />

10'000 m Finals unter meinem eigenen Schweizer<br />

Rekordlauf vom Frühling. «Neuer Rekord, alles<br />

richtig gemacht, wunderbar, trallala.» Wie hätte es<br />

wohl getönt, wenn ich eine Sekunde über dem<br />

Rekord geblieben wäre?<br />

Am vermeintlichen Saisonhöhepunkt, der U23-EM<br />

in Erfurt, machte mir eine Linie einen Strich durch<br />

die Rechnung. Nachdem ich im 400-m-Lauf meine<br />

Bahn verliess (Übertreten der Innenlinie) wurde ich<br />

disqualifiziert. Null Punkte über 400 m. Das kann<br />

man nicht mehr aufholen. Es war umso bitterer, als<br />

ich an sechster Stelle liegend immer noch intakte<br />

Chancen auf einen Top-8-Platz im Schlussklassement<br />

gehabt hätte. Auch mit langen Rekursen,<br />

Protesten und Videoanalysen konnten die Kampfrichter<br />

nicht umgestimmt werden. Aber nichts<br />

desto trotz war Erfurt ein wichtiges Erlebnis. Nicht<br />

das berühmte Tüpfchen auf dem i hat gefehlt, sondern<br />

der Fuss in der Bahn. Ich habe es zwar nicht<br />

schwarz auf weiss, aber ich weiss, dass ich zu den<br />

besten Zehnkämpfern meiner Altersklasse gehöre.<br />

5


Fühlte sich mit dem langen Gerät rasch wohl: Nicole Büchler.<br />

Foto: Martin Jörg<br />

Daniel Vögeli war mit seiner Saison nicht ganz zufrieden.<br />

Foto: Marco Kohler<br />

«I’ve changed to pole vault.»<br />

von Nicole Büchler<br />

«Hi. What are you doing here?» Dies waren die<br />

Worte von Mojca Rode, die mir im Universiadedorf<br />

über den Weg gelaufen ist. Mojca ist eine slowenische<br />

Rhythmische Gymnastin und im gleichen Alter<br />

wie ich. Unsere Wege kreuzten sich erstmals 1995<br />

bei einem Showturnen. Und dies sollte nicht<br />

das letzte Mal sein. Unser Werdegang in der<br />

Rhythmischen Gymnastik war praktisch derselbe.<br />

An allen EM und WM begegneten wir uns. Zuletzt<br />

an den WM 2003 in New Orleans und nun wieder<br />

in Izmir an der Universiade. Mit einem Unterschied.<br />

«I’ve changed to pole vault», war meine Antwort.<br />

Ich bin froh, nun auch Erfahrungen in einer anderen<br />

Sportart sammeln zu können. Denn RG und<br />

Stabhochsprung ist völlig etwas anderes. Dies<br />

beginnt mit der Bewertung der Resultate, geht über<br />

die Vorbereitung auf den Wettkampf, über das<br />

Trainer-Athleten-Verhältnis und endet mit der<br />

Atmosphäre am Schlussbankett. (Da fehlen in der<br />

RG wohl einfach die Männer.) Na ja, ganz so<br />

schlecht ist die Rhythmische Gymnastik nun auch<br />

Everything can still be done better.<br />

von Daniel Vögeli<br />

Es ist Herbst. Die Blätter fallen von den Bäumen,<br />

über der Stadt schwebt Nebel. Das letzte Rennen<br />

liegt einige Wochen zurück. Die <strong>Leichtathletik</strong>bahnsaison<br />

des Jahres <strong>2005</strong> ist zu Ende. Der<br />

Körper ruht. Drei Wochen. Verletzungen werden<br />

ausgeheilt, Planungen stehen an. Planungen für die<br />

kommende Saison. Ziele werden definiert,<br />

Trainingspläne entworfen und Wettkämpfe festgelegt.<br />

Zu allererst aber wird zurückgeschaut. Zurück<br />

auf die vergangene <strong>Leichtathletik</strong>saison. Es wird<br />

analysiert und diskutiert. Was war gut, was war<br />

schlecht? Was sollte man für das nächste Jahr<br />

ändern, was beibehalten? Man stellt fest, dass<br />

viele verschiedene Faktoren die Leistung im positiven<br />

oder negativen Sinn beeinträchtigt haben.<br />

Verletzungen oder Krankheiten in der Aufbauphase<br />

und während der Rennsaison, taktisch langsam<br />

gelaufene Rennen oder schlechte Witterung können<br />

Einfluss auf das persönliche Rennresultat nehmen.<br />

Wo sind noch Optimierungsmöglichkeiten<br />

vorhanden? Nur bedingt selber steuerbare<br />

Faktoren sind auch schwer berechenbar.<br />

Ein verletzungsbedingter Trainingsausfall in der<br />

Aufbauphase kann die gesamte Saison beeinträchtigen.<br />

Eine Verzögerung während des Aufbaus kann<br />

zu einer Kettenreaktion in der gesamten Saisonplanung<br />

führen. Unverzüglich entsteht Zeitdruck<br />

betreffend der Erfüllung einer internationalen<br />

Limite. Wenn nur ein Puzzleteil nicht in das<br />

Gesamtbild passt, kann dies für einen Leichtathle-<br />

wieder nicht. Es steckt einfach eine andere<br />

Faszination dahinter. Ich glaube, trotzdem meinen<br />

Platz in der <strong>Leichtathletik</strong> gefunden zu haben.<br />

Obwohl mein Herz weiterhin auch für die RG schlagen<br />

wird.<br />

ten verheerende Folgen haben. Umgekehrt aber,<br />

wenn alles zusammenpasst und keine negativen<br />

Faktoren auftreten, führt dies zu grossartigen<br />

Leistungen und die Ziele werden erfüllt oder sogar<br />

übertroffen. So oder so, ob es eine gute oder<br />

schlechte Saison war: Die nächste <strong>Leichtathletik</strong>saison<br />

mit ihren wunderschönen Trainings- und<br />

Wettkampfmomenten kommt bestimmt. Und diese<br />

möchte ich nicht missen.<br />

6 <strong>STBern</strong> <strong>Leichtathletik</strong>


Not Dark Yet.<br />

von Xaver Weibel<br />

Die Saison ist vorbei. Ich liege in einem Spitalbett<br />

und warte. Warte bis es losgeht. Ja, sie haben richtig<br />

gehört. Wieder im Spital. Das dritte Mal innerhalb<br />

eines Jahres. Wieder muss ich unters Messer.<br />

Dieses Mal muss die Hüfte daran glauben. Die<br />

rechte.<br />

Ob man mit der Zeit Routine bekommt? Klar, man<br />

weiss langsam, wie alles vor sich geht, weiss, welchen<br />

Müll den ganzen Tag im Fernseher läuft,<br />

weiss, wo man die besten DVDs erhält… Aber man<br />

weiss eben auch wie es nach der Operation aussehen<br />

wird; Bereits das Erwachen wird zur Qual. Man<br />

fühlt sich schlapp und ausgelaugt. Jede Bewegung<br />

schmerzt. Haben sie schon einmal versucht, sich<br />

bei gestreckten Beinen die Socken über die Füsse<br />

zu ziehen? Ist gar nicht so einfach, kann ich Ihnen<br />

sagen. Das Ganze ist schon ziemlich denkwürdig:<br />

Man geht mehr oder weniger schmerzlos ins Spital<br />

und verlässt es hilflos wie ein kleines Kind und voller<br />

Schmerzen.<br />

Am schlimmsten aber ist das ewige Herumliegen.<br />

Wenn man gesund ist, träumt man davon, die<br />

Trainingssachen einmal in den hintersten Ecken zu<br />

schmeissen, die Beine hoch zu lagern und sich<br />

dem Nichtstun zu frönen. Wenn man zum Liegen<br />

gezwungen wird, wird dies schnell zur Qual. Mein<br />

Körper ist es gewohnt, Vollgas zu geben und seinen<br />

inneren Schweinehund zu bezwingen. Dann soll ich<br />

plötzlich einfach nur herumliegen? Am Anfang ist<br />

dies vielleicht noch lustig. Die ersten DVDs und<br />

Bücher gehen einfach vom Stapel. Doch irgendwann<br />

beginnt der Körper zu rebellieren. Ein<br />

Kribbeln überfällt einen. Man hält es kaum mehr<br />

aus, will hinaus, will sich bewegen.<br />

Jetzt liege ich also in meinem Spitalbett und überlege.<br />

Überlege, was ich im letzten Jahr alles falsch<br />

gemacht habe. Eigentlich hatte ich den perfekten<br />

Plan. Ich wollte die Knieoperation als Chance für<br />

einen Neuanfang nutzen. Wollte mir und meinem<br />

Körper alle Zeit der Welt lassen, wollte nach der<br />

Genesung untertauchen, mich im stillen Kämmerchen,<br />

irgendwo in Sibirien à la Rocky oder so vorbereiten<br />

und als Maschine zurückkehren.<br />

Natürlich kam alles anders. Die Genesung ging<br />

besser vonstatten als erwartet. Als es zwei Monate<br />

später hiess, der Europacup wäre eventuell möglich,<br />

warf ich all meine Vorsätze über den Haufen.<br />

Plötzlich hatte ich nur noch ein Ziel vor Augen: den<br />

Europacup! Das stille Kämmerchen gab es nicht<br />

mehr und natürlich kehrte ich auch nicht als<br />

Maschine zurück.<br />

<strong>STBern</strong> <strong>Leichtathletik</strong><br />

Bereits im Frühling konnte ich ziemlich alles<br />

machen. Die Schmerzen am Knie waren grösstenteils<br />

verschwunden. Der Muskelschwund am linken<br />

Bein war aber noch lange nicht behoben. Mein<br />

Körper war nie mehr richtig im Gleichgewicht.<br />

Dennoch: Die Leistungen waren gar nicht so<br />

schlecht. Freude herrschte!<br />

Leider nicht für lange. Das Knie war zwar in<br />

Ordnung. Doch schon bald meldete sich der<br />

Rücken, später die Hüfte. Die ersten Schmerzen<br />

ignorierte ich. Schliesslich wollte ich am Europacup<br />

teilnehmen, was mir dann auch gelang. Aber um<br />

welchen Preis?<br />

Die Schmerzen in der Hüfte sind immer schlimmer<br />

geworden. Später wurde eine Labrumläsion diagnostiziert.<br />

Wieder musste ich mich zwischen einer<br />

Operation und dem Ende meiner Kariere entscheiden.<br />

Jetzt, ein Jahr später ist es also wieder so<br />

weit. Wieder geht’s ins Spital. Morgen werde ich an<br />

der Hüfte operiert. Ich will es nochmals wissen. Der<br />

Plan ist derselbe geblieben.<br />

Anmerkung der Redaktion: Die Operation ist gut<br />

verlaufen, Xaver ist auf dem Weg Heilung.<br />

Das Team<br />

Folgende Athletinnen und Athleten werden vom Förderverein Pro <strong>STBern</strong> <strong>Leichtathletik</strong> im Jahr<br />

2006 unterstützt: Top Team Christian Belz, Sylvie Dufour, Cédric El-Idrissi, David Gervasi und<br />

Nadine Rohr. Potentials Team: Nicole Büchler, Mirjam Hess, Martina Krähenbühl, Daniel Vögeli,<br />

Xaver Weibel.<br />

Die wichtigsten Termine 2006<br />

25./26.02. SM Halle Aktive* Magglingen<br />

05.03. SM Cross Genève<br />

01./02.04. WM Cross Fukuoka, JPN<br />

17./18.06. Europacup Nationalmannschaft<br />

11.07. Athletissima Super Grand Prix* Lausanne<br />

29./30.07. SM Aktive Olten<br />

08. – 13.08. EM Göteborg, SWE<br />

15. – 20.08. WM U20 Beijing, CHN<br />

19./20.08. SM Mehrkampf Lausanne<br />

09./10.09. SM Staffel Ibach<br />

24.10. Herbstanlass des Fördervereins<br />

Pro <strong>STBern</strong> <strong>Leichtathletik</strong>*<br />

* = Diese Anlässe werden vom Förderverein besucht.<br />

7


Partner, Förderer & Sponsoren des <strong>STBern</strong> <strong>Leichtathletik</strong><br />

Herzlichen dank unseren Sponsoren, Partnern und Förderern für die Unterstützung!<br />

Elektronik GmbH<br />

Dienstleistungspartner<br />

Partner Reisen Partner Druck<br />

Partner Training<br />

Partner Verein<br />

TRAINING<br />

SCHULUNG<br />

THERAPIE<br />

Partner Förderverein/<br />

SpitzenathletInnen<br />

Partner Mehrkampf<br />

Partner Stabsprung<br />

Partner Breitensport<br />

Partner Nachwuchs<br />

Partner Verein<br />

SCHNEIDER AG<br />

Impressum<br />

Herausgeber <strong>STBern</strong> <strong>Leichtathletik</strong>, www.stb-la.ch<br />

Sekretariat Seilerstrasse 21, 3011 Bern, 031 382 51 52, info@stb-la.ch<br />

Redaktion Beat Steiner<br />

Auflage 300 Ex.<br />

Druck Schneider AG, Bern<br />

1000-er Klub<br />

AMAG Automobil & Motoren AG, Bern<br />

Ammann Peter, Solothurn<br />

Baumann Beat, Zürich<br />

BEKB | BCBE<br />

Bohnenblust Peter, Ittigen<br />

Burkhalter René, Architekt, Ittigen<br />

Buser Daniel, Gümligen<br />

Credit Suisse, Bern<br />

DirecTrade AG, Rolf Möckli, Mönchaltdorf<br />

Ferienverein, Bern<br />

Friedli Max, Gümligen<br />

Gervasi Marlyse & Mario, Belp<br />

Good News, André Béchir, Zürich<br />

Guyer Lorenz, Bern<br />

Günthör Werner, Erlach<br />

Hofer AG, Kommunikation BSW, Bern<br />

Hotel Bern<br />

Hubacher Philipp, Bern<br />

Jost Susi-Käthi, Bern<br />

Kaufmann Heinz, Architekt, Bern<br />

Kurzmayer Yvonne & Hans-Peter, Courgevaux<br />

Marazzi Generalunternehmung AG, Muri<br />

Die Mobiliar, Versicherungen & Vorsorge, Bern<br />

Mühlemann Katharina und Ueli, Bern<br />

Nerfila, Herrenmode AG, Bern<br />

Oprandi + Partner AG, Roberto Oprandi, Bern<br />

Panache AG / Roy Schläfli, Bern<br />

Peugeot Löwen-Garage AG Bern<br />

Physioteam Naderi AG, Bern<br />

Rhyner Kaspar, STV EM, Uetendorf<br />

Riedwyl Hansjoerg, Biel<br />

Rohr Alain, Worb<br />

Rudolf Ruch AG, Daniel Schütz, Wasen i.E.<br />

RWE Solutions Austria<br />

RWE Solutions Schweiz<br />

Ryffel Running / Markus + Jacqueline Ryffel<br />

Schefer Andreas, Bern<br />

Schiller Ulf, Prof. Dr., Säriswil<br />

Schneider AG, Bern<br />

Schumacher AG, Buchbindereien, Schmitten<br />

Siemens Schweiz AG<br />

Signer Karl, Binningen<br />

SIS AG SURGICAL, Port<br />

Stadler Rail AG<br />

Swisscom, Bern<br />

Swiss Life Bern Ost<br />

Tamalis GmbH, Bern / Beat Bollinger<br />

TMR Insur-Broker AG, Ein Unternehmen der Kessler & Co<br />

TST, Training, Schulung, Therapie, Bern<br />

Urfer-Consulting / Kurt und Esther Urfer, Burgistein<br />

Valiant Bank, Bern<br />

Visana, Bern / Rolf Gisler<br />

Vollmer Peter, Dr., Nationalrat, Bern<br />

von Ins Peter, Bern<br />

V-Zug AG, Zug<br />

Wildbolz Adrian A., Bern<br />

Wirz Peter, Process Design AG, Luzern<br />

(plus 16 Förderer die nicht erwähnt werden möchten)<br />

Förderer (Gegenleistung Ware)<br />

Ernst & Young AG, Bern<br />

Hotel Bernerhof, Gstaad<br />

Restaurant Emmenhof, Burgdorf<br />

Satzart AG, Konzept/Bild/Presse, Bern<br />

UBS AG, Bern<br />

Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa, Interlaken<br />

8 <strong>STBern</strong> <strong>Leichtathletik</strong>

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