Katalog zur Ausstellung BERGE VERSETZEN ... - Kultur Vor Ort e.V.
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Ein Berg Kunst aus Gröpelingen<br />
Berge versetzen<br />
23. Oktober - 12. November 2009<br />
<strong>Kultur</strong>kirche St. Stephani<br />
www.kultur-vor-ort.com<br />
<strong>BERGE</strong> <strong>VERSETZEN</strong> 1
Berge versetzen.<br />
Ein Projekt von <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> e.V.<br />
Projektleitung: Christiane Gartner, Anja Fußbach, Lutz Liffers<br />
Das künstlerische Team:<br />
Anja Fußbach (künstlerische Leitung), Frank Bertoldi, Karina Goldau,<br />
Helga Bürster, Helga Lampe, Aurea von Frankenberg, Svenja Mischo,<br />
Alina Hagenschulte, Marco Tiede, Dominika Pioskowik, Preechaya Siripanich.<br />
Bergbauten: Anja Fußbach, Frank Bertoldi (Mitarbeit Anna Hofmann)<br />
<strong>Katalog</strong>text und Redaktion: Lutz Liffers<br />
Panoramakarten Berg: Inna Komova<br />
© <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> e.V., Liegnitzstr. 63, 28237 Bremen, T. 0421-6197727<br />
www.kultur-vor-ort.com, info@kultur-vor-ort.com<br />
Mit freundlicher Unterstützung der <strong>Kultur</strong>kirche St. Stephani<br />
Das Projekt „Berge versetzen“ wird gefördert mit Mitteln des Programms WiN - Wohnen und<br />
Nachbarschaften und des Amts für soziale Dienste, Sozialzentrum Gröpelingen und wird<br />
unterstützt durch den Bremer Fonds e.V., einer privaten Initiative engagierter Unternehmen<br />
sowie Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt Bremen.<br />
Wenn Kinder und Jugendliche mit Freude, Energie und Teamgeist dabei sind, Berge zu versetzen,<br />
hilft ihnen der Bremer Fonds durch die Förderung ihrer Projekte. Die Idee <strong>zur</strong> Gründung<br />
des Bremer Fonds stammt von Niels Stolberg. Schirmherr des Bremer Fonds ist Bürgermeister<br />
Jens Böhrnsen.<br />
Die Comic-Kurse wurden in Kooperation mit der Bremer Volkshochschule West durchgeführt.<br />
<strong>BERGE</strong> <strong>VERSETZEN</strong> 2
Berge versetzen<br />
Ein Kunstprojekt für Kinder und Jugendliche aus Gröpelingen<br />
Ein Berg<br />
Aufgetürmt vor dem Betrachter: Ein Berg mit Objekten<br />
Das Material: Schrott, Pappe, Draht, Abfall, Sperrmüll<br />
Die Themen: Das pralle Leben zwischen Ärger mit<br />
Nachbarshund und Klimawandel, zwischen Armut und<br />
Überflussgesellschaft, zwischen Superheldenphantasien<br />
und dem Alltag in der <strong>Vor</strong>stadt.<br />
Die Künstler: Kinder und Jugendliche aus Gröpelingen.<br />
Über einen Zeitraum von 10 Monaten arbeiteten über 100<br />
Kinder und Jugendliche gemeinsam mit einem Team von<br />
Bildhauer/innen, Konzeptkünstler/innen und bildenden<br />
Künstler/innen an einem großen gemeinsamen Objekt:<br />
dem versetzbaren BERG.<br />
Die Idee zum zentralen Motiv des Projektes „Berge versetzen“<br />
stammt von Jugendlichen selbst, die oft genug erfahren,<br />
wie wenig man ihnen zutraut und wie wenig Raum sie<br />
in dieser Gesellschaft haben. Und die oft genug erleben,<br />
dass sie als Jugendliche aus Gröpelingen immer wieder<br />
mit <strong>Vor</strong>urteilen zu kämpfen haben. Mit diesem Objekt zeigen<br />
sie ihr Vitalität, ihre gestalterischen Fähigkeiten, ihre<br />
Nachdenklichkeit, ihren Witz.<br />
Die Produktionsphase<br />
Die Objekte auf dem Berg entstanden von Januar bis<br />
September 2009. Das Projekt umfasste sowohl offene,<br />
niedrigschwellige Angebote, sowie konzentrierte, kurze<br />
Workshops, Ferienakademien und vertiefende mehrmonatige<br />
Kurse, die auch der Talentförderung dienten.<br />
In den offenen Angeboten am Bibliotheksplatz Lindenhofquartier,<br />
Schulhof Fischerhuderstraße, Rostocker Straße<br />
und Marienwerderstraße kamen viele Kinder zum erstenmal<br />
mit freier künstlerischer Arbeit in Kontakt. Hier ging<br />
es um basale Fähigkeiten wie Farbmischung/Farbgestaltung,<br />
Entwurfsarbeit, Umgang mit Materialien und Arbeit<br />
mit einfachen Werkzeugen.<br />
In der Philosophischen Kunstwerkstatt und dem Kurs<br />
KLEKS konnte dagegen schon auf erlernte Techniken<br />
<strong>zur</strong>ückgegriffen werden. Den Kindern fiel es nicht schwer,<br />
sich dem Thema zu nähern, eigene Ideen zu entwickeln<br />
und diese in angebotene Technik umzusetzen.<br />
In den mehrmonatigen Kursen und intensiven Workshops<br />
mit Schüler/innen der Gesamtschule West und<br />
der J.-H.-Pestalozzi-Schule arbeiteten die Jugendlichen<br />
sehr komplex an großen Skulpturen - eine ambitionierte<br />
Aufgabe, bei der künstlerische Weitsichtigkeit, technisches<br />
Geschick und Ausdauer gefragt sind.<br />
Das Einzelne und das Ganze<br />
Mit unterschiedlichen thematischen Blickwinkeln und verschiedenen<br />
künstlerischen Verfahren trugen mehr als 100<br />
Gröpelinger zwischen 6 und 16 Jahren ihre Sicht der Dinge<br />
zum Berg bei: Der Berg macht sichtbar, was junge Leute in<br />
Gröpelingen bewegt, welche Themen ihnen wichtig sind.<br />
Während die Kinder oft Familie und Freundschaften<br />
thematisieren und ihre Sehnsüchten und Phantasien in<br />
Farben und Formen schwelgen lassen, zeigen sich die Jugendlichen<br />
als politisch wache und kritische Zeitgenossen:<br />
Klimawandel, Gefährdung des Tropenwaldes, Finanzkrise,<br />
Tierquälerei - mit beißender Kritik und Ironie kommentieren<br />
die jungen Leute das Erbe, das wir Erwachsenen mit<br />
einem geschundenen Planeten der kommenden Generation<br />
hinterlassen.<br />
Zunächst entstanden so eine große Anzahl individueller<br />
Objekte mit persönlichen Statements und ästhetischen<br />
Positionen. Gemeinsam mit einigen Jugendlichen aus der<br />
Talentförderung schuf Anja Fußbach daraus eine kollektive<br />
Skulptur, den BERG, in dem die Einzelobjekte in Beziehung<br />
zueinander stehen. Auf dem Berg entstehen spannungsvolle<br />
Sichtachsen, Objekte stehen in widersprüchlichen<br />
Kontexten oder kommentieren sich gegenseitig, Motive<br />
werden verstärkt oder ironische Subtexte durch die Anordnung<br />
der Objekte formuliert.<br />
So ist der BERG mehr als die Summe seiner Einzelteile,<br />
sondern Ausdruck einer kollektiven Auseinandersetzung<br />
mit gesellschaftlicher Wirklichkeit und kritische Position<br />
junger Leute aus der <strong>Vor</strong>stadt.<br />
Kunst und Bildung für Gröpelingen<br />
„Berge versetzen“ steht beispielhaft für die Arbeit von <strong>Kultur</strong><br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> e.V. Im Kinder- und Jugendatelier des gemeinnützigen<br />
Vereins lernen junge Gröpelinger/innen sich und<br />
die Welt zu entdecken. Freie künstlerische Arbeit schafft<br />
Persönlichkeiten, die selbstbewußt und aufrecht ihren Weg<br />
ins Leben gehen. Wir brauchen solche Menschen für eine<br />
demokratische und solidarische Gesellschaft.<br />
<strong>Kultur</strong>elle Bildung ist ein Schlüssel für emanzipative<br />
Auseinandersetzung mit der Welt. In Stadtteilen wie<br />
Bremen-Gröpelingen, in denen jeder zweite Mensch unter<br />
18 Jahren von Sozialhilfe lebt, ist kulturelle Bildung auch<br />
ein Weg aus der Armut.<br />
Das ist das Ziel unserer Arbeit im Schnittfeld von Schule,<br />
KTH, Eltern und Quartier: Mit einer Bildungs- und<br />
<strong>Kultur</strong>offensive sollen im Stadtteil Gröpelingen mehr junge<br />
Menschen die Chance bekommen, ihr Leben selbstbewußt,<br />
optimistisch und kraftvoll in die Hand zu nehmen und ihre<br />
Fähigkeiten zu entwickeln.<br />
<strong>BERGE</strong> <strong>VERSETZEN</strong> 3
„Ich kaufe, also bin ich ...“<br />
Objekte aus dem Freien Atelier im Jugendatelier Roter Hahn<br />
mit Anja Fußbach, Frank Bertoldi<br />
Eingangsbereich zum Berg<br />
„Haben oder Sein“ ist eine hochaktuelle Fragestellung.<br />
Jugendliche beschäftigten sich intensiv mit der Warenund<br />
Konsumwelt und entwarfen in Form einer Einkaufswagenreihe<br />
Kommentare und Positionen <strong>zur</strong> Konsumgesellschaft:<br />
Einkaufswagen als Symbol der sozialen Ökonomie<br />
unserer Gesellschaft dienen als Träger unterschiedlicher<br />
ästhetischer und politischer Kommentare.<br />
Die Arbeiten entstanden im Rahmen der Talentförderung<br />
im Freien Atelier des Jugendateliers Roter Hahn.<br />
1<br />
Ich hasse es, wenn…<br />
Büsra Dogan [Freies Atelier Roter Hahn]<br />
2009, Objekt/Installation, Materialcollage mit Einkaufswagen<br />
Ich hasse es, wenn Sahne auf meinem Eis ist oder Drogen<br />
und Waffen. Ein Berg von lauter Dingen, die ich nicht mag,<br />
stapelt sich da auf. Konsumieren, Kompensieren, Verdrängen,<br />
das bringt keinen weiter!<br />
Ich steh auf Kunst, Niki de Saint Phalle usw. Wenn ich mit<br />
Farbe auf die Sahne schmeiße, sieht doch alles gleich viel<br />
besser aus …<br />
2<br />
Zirkuspferd<br />
Jaqueline Schnakenberg [Freies Atelier Roter Hahn)<br />
2009, Objekt/Installation, Materialcollage mit Einkaufswagen<br />
Alle wollen Fleisch essen, am besten jeden Tag.<br />
Was die Tiere unter den Bedingungen der Massentierhaltung<br />
erleiden ist egal. Hauptsache das Fleisch ist schön<br />
billig!<br />
Tiere sind Lebewesen wie wir und keine Massenware<br />
- vielleicht wäre ja aus einem der Würstchen, die wir<br />
schon verspeist haben, ein sehr talentiertes Zirkuspferd<br />
geworden …<br />
3<br />
Traumhaus<br />
Lena Lehmkuhl, Bianka Senkstake<br />
[Freies Atelier Roter Hahn) 2009, Objekt/Installation, Materialcollage<br />
mit Einkaufswagen<br />
Haus kaufen, Möbel kaufen, Kücheneinrichtung kaufen.<br />
Was fürs Badezimmer, was fürs Kinderzimmer, was für<br />
den Garten und noch ein paar Kerzen, die sind ja so schön<br />
billig…<br />
Schade, dass der Papa nie Zeit hat und die Mama so gestresst<br />
ist und das alle ständig streiten über Schulden usw.<br />
aber nach außen, da siehts wenigstens schön aus!<br />
4<br />
Die Mittelschicht löst sich auf!<br />
Malou Panksy, Celine Erhardt<br />
[Freies Atelier Roter Hahn) 2009, Objekt/Installation, Materialcollage<br />
mit Einkaufswagen<br />
Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer<br />
ärmer und die Kluft dazwischen beinahe unüberwindbar<br />
groß. Die Mittelschicht ist abgeschafft.<br />
5<br />
hamstern<br />
Lena Lehmkuhl, Bianka Senkstake [Freies Atelier Roter<br />
Hahn)<br />
2009, Objekt/Installation, Materialcollage mit Einkaufswagen<br />
Wer weiß schon, wann´s wieder was gibt…?!<br />
<strong>BERGE</strong> <strong>VERSETZEN</strong> 4<br />
6<br />
Ein dickes Stück vom Kuchen<br />
Jaqueline Schnakenberg [Freies Atelier Roter Hahn)<br />
2009, Objekt/Installation, Materialcollage mit Einkaufswagen<br />
Schade, dass davon nicht jeder was abkriegt!
Helden<br />
Papphelden aus dem Comic Kurs mit Betty Pankoke<br />
Auf dem Berg<br />
Berge versetzen braucht echte Helden. In einem Kurs<br />
für Jugendliche (14-17 Jahre) und einem Kurs für Kinder<br />
(8-14 Jahre) wurden zunächst Skizzen für Superhelden<br />
entwickelt. Die Skizzen bildeten die Grundlagen für<br />
lebensgroße Papphelden, die nun den Berg bevölkern und<br />
ihn anschieben.<br />
7<br />
zu - spät - man<br />
Felix Strohkirch<br />
[Comic-Kurs der Bremer Volkshochschule West)2009,<br />
Comik-Objekt aus Pappe<br />
Erik Inmoor<br />
[Comic-Kurs der Bremer Volkshochschule West)<br />
8<br />
Bread-Man<br />
2009, Comik-Objekt aus Pappe<br />
Es war einmal ein Bäcker. Er verkaufte immer weniger<br />
Brot. Also mußte er immer mehr Brot wegschmeißen.<br />
Als er eines Tages wieder 7 Brote wegschmeißen mußte,<br />
kam ein Gewitter auf. Er warf das Brot noch schnell auf<br />
die Müllhalde. Da kroch ein Mann aus dem Brot. Es war<br />
Bread-Man, der Rächer des Brotes. Bread-Man war von<br />
nun an der Held der Stadt und passte auf, dass alles in<br />
Ordnung war.<br />
Super-Robo<br />
2009, Comik-Objekt aus Pappe<br />
Es war einmal ein Präsident. Im Land ging es drunter und<br />
drüber. Er wusste nicht mehr weiter. Also ließ er all seine<br />
Wissenschaftler kommen. Sie sollten hoch entwickelte<br />
Superhelden erfinden. Das taten sie auch und es entstand<br />
“Super-Robo”<br />
Er half überall und irgendwann ging es in dem Land wieder<br />
ganz normal zu…<br />
9<br />
Welt-Man<br />
Florian und Tammo Hendriks<br />
[Comic-Kurs der Bremer Volkshochschule West) 2009,<br />
Comik-Objekt aus Pappe<br />
Eines Tages traf Mani ein kleines blaues Ding. Es war total<br />
verängstigt. Mani nahm es mit nach Hause und kümmerte<br />
sich um ihn. Als es groß und stark wurde sagte es zu ihm:<br />
“Laß uns die Welt retten”! Mani fragte: “Wovor denn?”<br />
“Naja, vor den Autoabgasen und vor den Fabriken, die die<br />
Luft verpesten“.<br />
<strong>BERGE</strong> <strong>VERSETZEN</strong> 5
Der Berg<br />
Großobjekte aus den Projektwochen mit Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule West<br />
und der J.-H.-Pestalozzi-Schule<br />
Tierobjekte aus dem Ferienworkshop des Mobilen Ateliers mit Kindern von 5-12 Jahren<br />
Insektenobjekte aus der Atelierarbeit und dem Mobilen Atelier mit Kindern von 5-12 Jahren<br />
Heime für Helden aus der Philosophischen Kunstwerkstatt mit Kindern von 6-7 Jahren<br />
Großobjekte für den Berg<br />
mit Anja Fußbach und Frank Bertoldi<br />
Im intensiven Workshop mit Schülerinnen und Schülern<br />
der Gesamtschule West und der J.-H.-Pestalozzi-Schule<br />
entstanden verschiedene einzelne Großobjekte. Die Jugendlichen<br />
setzten sich selbst die Themen und diskutierten<br />
in der Gruppe, was sie daran interessiert, welche Ideen,<br />
Fragen, Thesen sie zu den jeweiligen Themen haben.<br />
Ausgehend vom Thema wurde in Einzel- und Gruppenarbeit<br />
eine visuelle Umsetzung erarbeitet. Dazu arbeiteten<br />
die Jugendlichen an großformatigen Leinwänden, um die<br />
schwierige Umsetzung einer Idee in eine großformatige<br />
Plastik zu planen. Anschließend wurde das Material<br />
ausgesucht, die Techniken diskutiert und die praktische<br />
Umsetzung geplant.<br />
Tierobjekte: Mit Krallen, Stacheln und großen<br />
Ohren<br />
mit Aurea von Frankenberg, Svenja Mischo,<br />
Helga Lampe<br />
In der Stadt zu leben ist nicht immer leicht. In diesem<br />
Ferienprojekt erfanden Kinder zwischen 5 und 12 Jahren<br />
neue Tiere, die es mit der Stadt aufnehmen. Sie haben<br />
mehrere Köpfe oder gefährliche Krallen, sind besonders<br />
liebenswürdig oder können sich gut verstecken, sie leben<br />
im Gebüsch oder heimlich im Kinderzimmer.<br />
In kleinen Teams wurden die Tiere entwickelt und gezeichnet.<br />
Danach wurde die Zeichnung auf ein großes<br />
Schnittmuster übertragen, damit die Tiere aus Stoff genäht<br />
werden können. Das Nähen übernahmen Frauen der Nähwerkstatt<br />
der WaBeQ Rostockerstraße. Die genähten Tiere<br />
wurden von den Kindern gefüllt und angemalt.<br />
Insektenobjekte: kriechen,krabbeln, fliegen<br />
mit Alina Hagenschulte, Preechaya Siripanich,<br />
Aurea von Frankenburg, Svenja Mischo,<br />
Helga Lampe, Dominika Pioskowik, Marco Tiede,<br />
Karina Goldau<br />
Die meisten Kinder haben im Garten, im Wald, auf dem<br />
Schulhof oder auf der Straße schon eingehend Insekten<br />
untersucht: Käfer, Fliegen, Würmer, Larven, Spinnen ... das<br />
sind faszinierend geheimnisvolle und schöne Tiere.<br />
Insekten sind aber nicht nur unglaublich spannend, sondern<br />
für den Menschen auch lebenswichtig. Ohne Insekten<br />
würde der Mensch auf dieser Erde nicht leben können.<br />
In drei offenen Werkstätten und zwei Sommer-Workshops<br />
widmeten sich Gröpelinger Kinder den Insekten. Sie bauten<br />
aus Schläuchen, Drähten, Papprollen, alten Maschinenteilen<br />
und Küchengeräten spannende und phantasievolle<br />
Insektengeschöpfe.<br />
Superhelden, die die Welt retten können<br />
Heime für Helden, Helden für den Berg<br />
mit Karina Goldau und Preechaya Siripanich<br />
In der Philosophischen Kunstwerkstatt beschäftigten sich<br />
Kinder von 5 bis 10 Jahren ebenfalls mit Helden. Wozu<br />
braucht man sie? Wie sind sie beschaffen? In welche<br />
Schule gehen Helden und wie sieht ein Heim für Helden<br />
aus? Aus Pappmaché, Draht und Drachenstoff entstanden<br />
verschiedene Heldenfiguren.<br />
(Ausschnitte aus den Diskussionen mit den Kindern<br />
lesen Sie auf Seite 11)<br />
Ebenfalls in der Philosophische Kunstwerkstatt entstanden<br />
Gebäude, Maschinen und Fahrzeuge, mit denen die<br />
Welt verbessert werden kann. Gearbeitet wurde mit japanischen<br />
Pappsägen und Recyclingmaterialien.<br />
(Beschreibungen der Objekte lesen Sie auf Seite 12)<br />
<strong>BERGE</strong> <strong>VERSETZEN</strong> 6
Berg Nordhang<br />
10<br />
... eine gute Idee<br />
Ilkay Kaplan (J. H. Pestalozzi Schule)<br />
2009, Objekt, Pappmaché<br />
Erst war ich mir nicht sicher wie ich anfangen sollte, aber<br />
dann hatte ich die Idee mit dem Zahn. Ein Zahn kann für<br />
alles Mögliche stehen.<br />
Erst wollte ich eine Zahnbürste dazu bauen, weil man ja<br />
Karies bekommt, wenn man sich nicht die Zähne putzt,<br />
also irgendwas zum Thema Verantwortung, die man für<br />
sich selber trägt. Dann dachte ich an den Zahn der Zeit.<br />
Als nächstes wollte ich einen zweiten Zahn dazu bauen, so<br />
das zwischen ihnen etwas zermahlen werden kann. Leider<br />
hat dafür die Zeit nicht gereicht …<br />
Also habe ich einfach einen Alien gebaut und oben drauf<br />
gesetzt. Jetzt ist der Zahn ein Ufo - irgendwie `ne gute<br />
Idee, oder?!<br />
11<br />
Die gefährliche Welt der Tiere<br />
Kristin Wicke, Alina Krüger [Gesamtschule West)<br />
2009, Objekte, Materialcollage<br />
Durch Brandrodung oder Abholzung der Urwälder zerstört<br />
der Mensch den Lebensraum der Tiere. Durch sein Konsumverhalten<br />
rottet er bestimmte Tierarten nahezu aus.<br />
In diesem Bild trägt der Teufel den Pelz der kleinen Tierchen<br />
neben ihm.<br />
12<br />
Drosofila<br />
Lena Lehmkuhl, Bianka Senkstake, Jaqueline Schnakenberg<br />
(Freies Atelier des Jugendateliers Roter Hahn)<br />
13<br />
Wem würden sie eher vertrauen?<br />
Daniel Zahn, Jan Heinzmann, Christopher Hempe, Rebecca<br />
Engler [Gesamtschule West)<br />
2009, Objekte, Materialcollage<br />
Dargestellt sind ein Manager und ein Obdachloser. Beide<br />
reichen dem/der Betrachter/in die Hand …<br />
Die zwei Objekte sind ein Sinnbild dafür, dass man nicht<br />
allein dem Geld und dem äußeren Schein vertrauen sollte.<br />
14<br />
Müllsurfer<br />
Henrik Lütjen (J. H. Pestalozzi Schule)<br />
2009, Objekt, Materialcollage<br />
Eine Person die im Meer surfen wollte, wird von einer<br />
Dreckwelle überspült, weil alle ihren Müll einfach über<br />
Bord werfen …<br />
<strong>BERGE</strong> <strong>VERSETZEN</strong> 7
Berg Westhang<br />
15<br />
Godzilla vs. Plattenbau<br />
Pascal Giesenberg (J.H. Pestalozzi Schule)<br />
2009, Objekte, Materialcollage<br />
Eigentlich sollten alle Menschen genügend Platz zum<br />
Leben haben und am besten auch einen Garten! Leider<br />
wohnen viele in großen Blocks, in denen die Wohnungen<br />
viel zu klein sind. Alles ist aus Beton. Keiner fühlt sich dort<br />
wohl. Viele schmeißen einfach ihren Müll irgendwo hin.<br />
Niemand übernimmt Verantwortung.<br />
16<br />
Der Schmetterling<br />
Kinder aus dem offenen Angebot Mobiles Atelier Schulhof<br />
Fischerhuderstraße, Ferienprojekt „Mit Krallen, Stacheln<br />
und großen Ohren“.<br />
17<br />
Der Giraffenelefant<br />
Kinder aus dem offenen Angebot Mobiles Atelier Schulhof<br />
Fischerhuderstraße, Ferienprojekt „Mit Krallen, Stacheln<br />
und großen Ohren“.<br />
18<br />
Spaßgrenze<br />
Henrik Lütjen (J. H. Pestalozzi Schule)<br />
2009, Objekt, Materialcollage<br />
Man kann als Jugendlicher nicht selber bestimmen. Ständig<br />
sagen Erwachsene was man darf und was man nicht<br />
darf!<br />
19<br />
Der Frosch<br />
Kinder aus dem offenen Angebot Mobiles Atelier Schulhof<br />
Fischerhuderstraße, Ferienprojekt „Mit Krallen, Stacheln<br />
und großen Ohren“.<br />
Berg Südhang<br />
<strong>BERGE</strong> <strong>VERSETZEN</strong> 8<br />
20<br />
La rica senorita calza la piel<br />
Mareike Busse, Denise Depken, Laura Limburg [Gesamtschule<br />
West) 2009, Objekt, Materialcollage<br />
Die Senorita trägt einen prächtigen Pelzmantel aus dem<br />
Fell ihres Hundes.<br />
Die Installation wendet sich gegen das Tragen von echter<br />
Fellkleidung.<br />
21<br />
Fresswelle<br />
Angelika Müller, Larissa Gerken [J. H. Pestalozzi Schule]<br />
2009, Objekt, Materialcollage<br />
Sie hat Mittags immer Pizza gegessen und zum Nachtisch<br />
Eis und andere Süßigkeiten. Sie hat gemerkt wie gut es<br />
ihr schmeckt und gedacht: Dann kann ich auch noch mehr<br />
essen! Jetzt ist sie süchtig danach und kann nicht mehr<br />
aufhören, immer dicker und dicker zu werden.<br />
Sie dachte, das kann nicht gut sein. Wenn man so viele<br />
Bonbons und fette Sachen ißt, kann man krank werden. Da<br />
sagte sie zu sich selber: Ich versuche mal nur noch fünf<br />
Pizzen am Tag zu essen und dann nur noch drei und später<br />
vielleicht noch weniger ...<br />
22<br />
Traumverwirklichung<br />
Darwin Kohne, Oliver Markwart [J. H. Pestalozzi Schule]<br />
2009, Objekt, Materialcollage<br />
Traum = Wirklichkeit
Berg Osthang<br />
23<br />
Dicke Luft<br />
Rebecca Engler, Yasmin Godenstedt, Lara Gerken<br />
[Gesamtschule West) 2009, Objekte, Materialcollage<br />
Rauchen ist Luftverpestung und es schadet dir und anderen!<br />
Der übergroße Aschenbecher steht auch stellvertretend<br />
für die Verschmutzung unserer Luft durch Autos und<br />
Fabriken.<br />
24<br />
Wo ist die Natur geblieben?<br />
Melanie Ruske (J.H. Pestalozzi Schule)<br />
2009, Objekt, Materialcollage<br />
Der Schmetterling ist ein Symbol für die Umweltverschmutzung<br />
und soll die Menschen daran erinnern, dass<br />
es nicht immer so weiter gehen kann.<br />
Wenn man so schöne Tiere wie Schmetterlinge sehen<br />
möchte, muss man auch darauf achten, dass es genug<br />
Wiesen und Natur gibt, in der sie leben können.<br />
25<br />
... gute Nacht!<br />
Alina Thielbar, Jeniffer Poppe [Gesamtschule West)<br />
2009, Objekte, Materialcollage<br />
Das Bett ist ein Bild dafür, die Augen zu schließen und sich<br />
in seine eigene kleine Welt <strong>zur</strong>ück zu ziehen.<br />
Die Traumobjekte, die über dem Bett schweben, sind ein<br />
Symbol für die selektive Wahrnehmung, mit der man die<br />
Probleme um sich herum ausblenden kann.<br />
26<br />
kriechen. krabbeln. fliegen.<br />
Insektenobjekte aus Sommerworkshops und offenen<br />
Angeboten von Kindern aus Gröpelingen.<br />
Südliches Querschiff<br />
<strong>BERGE</strong> <strong>VERSETZEN</strong> 9<br />
27<br />
Heime für Helden<br />
Objekte aus der Philosophischen Kunstwerkstatt.<br />
Überall auf dem Berg verteilt, bitte beachten Sie die Hinweise<br />
auf den Panoramatafeln.<br />
(Ausführliche Beschreibungen der Objekte lesen Sie<br />
auf den Seiten 11 und 12)<br />
28<br />
Insekten im Tiefdruck<br />
In Sommerworkshop „kriechen, krabbeln, fliegen“ zum<br />
Projekt „Berge versetzen“ entstanden verschiedene<br />
Drucke als <strong>Vor</strong>studien zum Thema Insekten. Kinder machten<br />
Entwürfe und übertrugen ihren Entwurf auf Rhenalonplatten,<br />
um im Tiefdruckverfahren auf Aquarellpapier zu<br />
drucken.<br />
29<br />
Das magische Jodeln<br />
(Eine ausführliche Beschreibungen des Projektes<br />
finden Sie auf der Seite 10)
Das magische Jodeln - Eine Geschichte für den Berg<br />
Ferienprojekt Atelierhaus Roter Hahn (6-10 Jahre)<br />
mit Karina Goldau, Helga Bürster, Dominika Pioskowik<br />
Südliches Querschiff<br />
Jeder Berg ist ein Mythos. Die Geschichte des Gröpelinger<br />
Berges musste noch erfunden werden. Dazu trafen sich Kinder<br />
zwischen 6 und 10 Jahren im Kinderatelier Roter Hahn,<br />
um gemeinsam eine Geschichte für den Berg zu entwickeln.<br />
Das war gar nicht so leicht, denn damit es eine gute Geschichte<br />
wird, braucht man einige Zutaten: Einen oder mehrere<br />
Helden, ein Ziel, einen Weg, Hindernisse und Gefahren<br />
... und natürlich auch Magie, damit die Geschichte manche<br />
überraschungsvolle Wendung bekommen kann.<br />
Anschließend wurde die Geschichte auf großen Stoffbahnen<br />
illustriert und daraus ein Fahnenwald gebaut, der<br />
nun den Weg zum Berg schmückt.<br />
29<br />
Das magische Jodeln<br />
Fahnenobjekte<br />
Am Fuße eines hohen Berges liegt ein kleines Dorf. Hinter<br />
dem Berg liegt noch ein anderer Berg, er wird der Teufelsberg<br />
genannt. Es heißt, dass in ihm das magische Jodeln<br />
versteckt ist, ein kostbarer Stein, in dem ein Geist lebt, der<br />
mit seinem Jodeln alle Wünsche erfüllt.<br />
Zwischen beiden Bergen lebt Johann. Er ist sehr arm und<br />
traurig, weil er keine besondere Gabe hat, wie alle anderen<br />
im Dorf, aus dem er kommt. Manche können fliegen, andere<br />
sind ganz stark und wieder andere können schwimmen<br />
wie die Fische. Johann kann nichts von dem. Deshalb ist er<br />
aus seinem Dorf weggezogen und jetzt lebt er allein.<br />
Jeden Tag wünscht er sich, dass er das magische Jodeln<br />
findet, von dem die Leute erzählen. Die Feuerfrau aus den<br />
Wäldern, seine einzige Freundin, kommt ihn manchmal<br />
besuchen. Sie hat ihm auch von dem magischen Jodeln<br />
erzählt und dass es alle Wünsche erfüllen kann.<br />
Als eines Tages die Sonne hinter dem Berg aufgeht, sagt<br />
die Feuerfrau zu Johann: „Heute ist der Tag. Wir suchen<br />
das magische Jodeln.“<br />
Als sie unter einem Baum frühstücken wollen, fragt die<br />
Feuerfrau: „Wo hast du denn unseren Proviant gelassen?“<br />
„Jemand hat ihn gestohlen!“ sagt Johann und ahnt nicht,<br />
dass es der grauenerregende ToG ist, der sie bestohlen hat<br />
und ebenfalls auf der Suche nach dem magischen Jodeln<br />
ist. ToG heißt eigentlich Typ ohne Geschmack, weil er einfach<br />
scheußlich aussieht mit seinen grünen Fingernägeln<br />
und den grässlichen Klamotten.<br />
Johann und die Feuerfrau wandern hungrig weiter. Sie<br />
kommen an einen Bergsee und fangen ein paar Fische, die<br />
die Feuerfrau über ihren feurigen Händen grillt. Satt und<br />
fröhlich wandern sie durch einen Wald den Teufelsberg<br />
hinauf, ohne zu ahnen, dass ToG sie heimlich verfolgt.<br />
Johann und die Feuerfrau übernachten im Wald. Die Feuerfrau<br />
macht ein Lagerfeuer und weil sie so gut Feuer machen<br />
kann, traut ToG sich nicht näher heran. Am Morgen<br />
wandern sie weiter und dann sind sie endlich am Ziel. Die<br />
Feuerfrau zeigt Johann, wo das magische Jodeln versteckt<br />
ist und Johann holt es aus dem Teufelsberg heraus.<br />
Sobald der Stein ans Sonnenlicht kommt, beginnt der Geist<br />
in dem Stein zu jodeln - so laut, dass Johann, die Feuerfrau<br />
und auch ToG, der hinter einem Busch versteckt sitzt,<br />
sich fürchterlich erschrecken. Aber Johann merkt, dass er<br />
jetzt Gedanken lesen kann. Er ist sehr froh und will gleich<br />
in sein Dorf <strong>zur</strong>ück.<br />
Aber ToG fasst einen Plan. Er lockt Johann und die Feuerfrau<br />
in eine Falle und vertauscht das magische Jodeln mit<br />
einem wertlosen Stein. Mit seiner beute macht ToG sich<br />
auf den Weg ins Dorf - doch Johann kann ja nun Gedanken<br />
lesen und weiß, was ToG vorhat.Schnell rennt er mit der<br />
Feuerfrau ins Dorf <strong>zur</strong>ück.<br />
Als sie vor dem Dorf ankommen, hören sie schon, wie sich<br />
alle streiten und anschreien und zwischendrin jodelt der<br />
Geist. Es ist ein fürchterlicher Lärm. Johann versucht, ToG<br />
das Jodeln zu entreißen. Doch der wirft das echte Jodeln<br />
in die Luft. Es wird hin und her geworfen, so dass dem<br />
Jodelgeist ganz schwindlich wird und sein Jodeln langsam<br />
verstummt. Schließlich fällt das magische Jodeln auf den<br />
Boden, direkt auf den falschen Stein. Es zerbricht in zwei<br />
Teile. Der Geist steigt aus dem Stein auf und jodelt aus<br />
Leibeskräften:<br />
„Nun streitet euch nicht mehr. Ich zaubere Eis für alle.<br />
Und Johann und ToG können sich jetzt den magischen<br />
Stein teilen und jeder bekommt seine Gabe: Johann kann<br />
Gedanken lesen und ToG bekommt endlich Geschmack.“<br />
Und so geschah es. Es wurde ein großes Fest mit Bergen<br />
von Eis gefeiert. Auch ToG war eingeladen und er sah<br />
richtig gut aus.<br />
<strong>BERGE</strong> <strong>VERSETZEN</strong> 10
27<br />
Superhelden, die die Welt retten können<br />
Heime für Helden, Helden für den Berg<br />
mit Karina Goldau und Preechaya Siripanich<br />
Materialien aus den Diskussionen mit den Kindern<br />
In diesen Situationen wünsche ich mir einen Helden,<br />
der mir hilft:<br />
Wenn uns keiner zuhört.<br />
Wenn Hunde auf die Straße kacken.<br />
Wenn die Jungs in der Schule streiten<br />
Wenn die Jungs mich küssen wollen.<br />
Wenn jemand meinen Cousin schlägt.<br />
Wenn in der Schule alle schreien.<br />
Wenn meine Brüder mich ärgern.<br />
Wenn die Jungs in der Schule nicht auf den Lehrer hören,<br />
oder pupsen.<br />
Wenn Stinkbomben in der Schule losgehen.<br />
Wenn die Eltern rauchen.<br />
Wenn meine Katze beißt.<br />
Wenn Papas neue Freundin schreit.<br />
Wenn jemand auf die Strasse pinkelt.<br />
Wenn meine Eltern Bier trinken.<br />
Wenn manche Menschen auf der Straße leben müssen,<br />
weil sie kein Zuhause haben.<br />
Wenn ich nicht raus darf.<br />
Wenn Glas kaputt geht.<br />
Wenn meine Cousine mich stört.<br />
Wenn mich jemand beleidigt oder anspuckt.<br />
Wenn ich früh ins Bett muss.<br />
Wenn die Leute Müll in unseren Garten werfen.<br />
Wenn jemand schlimme Wörter sagt.<br />
Wen Fürze stinken.<br />
Wenn meine Bruder mich anschreien.<br />
Wenn ich krank werde.<br />
Helden helfen,<br />
wenn jemand in Gefahr ist.<br />
Sie machen alle Zigaretten aus.<br />
Sie pusten die vergessenen Kerzen aus.<br />
Sie sorgen für eine saubere Welt.<br />
Sie helfen Menschen in Not.<br />
Sie lassen die Welt fröhlicher sein.<br />
Sie machen, dass die Bösen Gutes sagen.<br />
Sie machen Licht.<br />
Sie retten Boote und tragen sie zum Hafen, damit so was<br />
wie mit der Titanic nicht nochmal passiert.<br />
Sie verscheuchen Diebe.<br />
Sie passen auf, dass keiner entführt wird.<br />
Wenn die Lehrer schreien, zaubern sie deren Stimmen<br />
nett.<br />
Sie machen alle verliebt.<br />
Wenn man vergessen hat, wo man etwas hingelegt hat,<br />
dann wäre es gut, jemanden zu haben, der immer weiß, wo<br />
alles ist und der es wiederholen kann, auch wenn es schon<br />
im Müll war.<br />
Haustiere für Superhelden:<br />
Michelle:<br />
Mein Tier hat einen Leopardenkopf, Vogelflügel, ein<br />
Schneckenhaus, Schuppen, Flossen, einen Eichhörnchenschwanz,<br />
einen Spinnenkörper und die Beine eines Tigers.<br />
Es kann schwimmen, klettern, rennen, fliegen, sprechen<br />
und sich im Haus verbergen.<br />
Aleyna<br />
Mein Tier hat einen Elefantenkopf, einen Adlerkörper und<br />
Leopardenfüße. Es kann gut fliegen, hören, sprechen,<br />
schreien und rennen.<br />
Rahmet<br />
Mein Tier hat einen Katzenkörper, Flügel und das Horn von<br />
einem Einhorn. Es kann sprechen und das Horn und die<br />
Augen können in der Dunkelheit leuchten. Es ist sehr klug.<br />
Diellza<br />
Mein Tier hat einen Hundekopf, einen Schlangenkörper,<br />
Pferdefüße, einen Drachenschwanz und Drachenflügel. Es<br />
kann mit seinen Augen Strom erzeugen, sich unsichtbar<br />
machen, fliegen, schnell rennen und sprechen.<br />
Hilal<br />
Mein Tier ist ein Hase. Er hat eine Zauberkarotte, die ein<br />
getarnter Zauberstab ist. Er kann fliegen, gut zuhören,<br />
zaubern und sprechen und er ist sehr schlau.<br />
<strong>BERGE</strong> <strong>VERSETZEN</strong> 11
27<br />
Superhelden, die die Welt retten können<br />
Heime für Helden, Helden für den Berg<br />
mit Karina Goldau und Preechaya Siripanich<br />
Beschreibungen der Kartonobjekte<br />
Sandra:<br />
Mein Haus ist ein Krankenhaus für arme Leute. Auch die<br />
gesunden, die sich kein Haus kaufen können, dürfen darin<br />
wohnen.<br />
Kübra:<br />
Mein Haus ist ein Restaurant für Leute, die nichts zu essen<br />
haben. Bei mir bekommen sie es umsonst.<br />
Marina:<br />
Ich habe ein Superheldenauto gebaut. Damit flitzt der Held<br />
so schnell er kann um die ganze Welt und das dauert dann<br />
nicht mal eine Stunde. Wenn Gefahr droht können 3000<br />
Leute oder mehr darin sitzen. Dann sind sie geschützt.<br />
Jasmin:<br />
Mein Objekt ist ein Auto für einen Superheld, damit er<br />
nicht immer fliegen muss. Das Auto ist besonders schnell.<br />
Es hat Turboantrieb.<br />
Aida und Kübra:<br />
ich habe ein Kino für Leute gebaut, die kein Geld haben,<br />
um ins Kino zu gehen. Bei mir können sie ohne Geld ins<br />
Kino gehen. Es gibt auch Popcorn und Cola umsonst.<br />
Es ist ein Kino, in das meistens die Kinder gehen, die Fans<br />
von Hannah Montana sind. Weil die Kinder manchmal kein<br />
Geld haben und trotzdem gerne Hannah Montana sehen<br />
wollen, ist alles gratis. Unten gibt es noch ein Theater, das<br />
ist auch gratis. Da läuft grade ein Stück über ein Mädchen,<br />
das heißt: Anna. Sie spielt mit ihren beiden Hunden: Bella<br />
und Isa.<br />
Kübra:<br />
Ich habe auch noch eine Kühlschrank gebaut. Eigentlich<br />
ist es ein großes Kühlschrankrestaurant, da können<br />
die Leute sich Essen rausnehmen. Die Köche füllen den<br />
Kühlschrank nach. Dort gibt es auch Getränke. Die können<br />
die Leute sich auch nehmen, wenn sie möchten, ohne zu<br />
bezahlen.<br />
Kübra:<br />
In meinem Haus können Leute wohnen, die kein eigenes<br />
Haus haben. Die reichen Leute können sich ja manchmal<br />
sogar zwei oder drei Häuser kaufen. Die können ja dann<br />
auch noch arme Leute bei sich wohnen lassen.<br />
Bahar:<br />
In meinem Haus gibt es Essen und Trinken für alle, die<br />
ganz arm sind. Unten ist noch ein Einkaufszentrum, da<br />
kann man alles gratis einkaufen und dann nach Hause<br />
gehen und es sich gemütlich machen.<br />
Ella und Lena:<br />
Wir haben eine Schule für Superhelden gebaut. Dort lernen<br />
sie wir man Menschen helfen kann und das man seine<br />
Macht nicht missbrauchen darf.<br />
<strong>BERGE</strong> <strong>VERSETZEN</strong> 12
Ein Berg Kunst aus Gröpelingen<br />
Berge versetzen<br />
23. Oktober - 12. November 2009<br />
<strong>Kultur</strong>kirche St. Stephani<br />
www.kultur-vor-ort.com<br />
Vernissage mit Bewegung<br />
23. Oktober 2009, 17 Uhr, <strong>Kultur</strong>kirche St. Stephani<br />
Ankunft am Berg<br />
Mit Musik von Charles-Marie Widor (1844-1937), Toccata aus der Orgelsymphonie V<br />
An der Orgel: Bernd Liffers (Düsseldorf)<br />
Begrüßung<br />
Louis-Ferdinand v. Zobeltitz<br />
Projektleiter der <strong>Kultur</strong>kirche St. Stephani<br />
Dr. Hans-Herwig Geyer<br />
<strong>Vor</strong>standsvositzender des Bremer Fonds<br />
Der Berg ruft - Eine künstlerische Bestandsaufnahme<br />
Dr. Arie Hartog<br />
Direktor des Gerhard-Marcks-Haus<br />
Bergwanderung<br />
Eine kleine Bergführung rund um den Berg mit<br />
Anja Fußbach, Lutz Liffers, Büsra Dogan, Rebecca Engler u.a.<br />
Mit Musik von Chick Corea, Children‘s Songs<br />
Am Flügel: Bernd Liffers<br />
Berge versetzen<br />
Mit allen Künstler/innen und Gästen<br />
Picknick am Berg<br />
Christiane Gartner<br />
Geschäftsführerin <strong>Kultur</strong> <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong> e.V.<br />
Mit Musik von Yann Tiersen, La valse d‘Amelie<br />
An der Orgel: Bernd Liffers<br />
Öffnungszeiten<br />
Di - So, 11 bis 18 Uhr<br />
Führungen für Schulen und Gruppen mit Anmeldung,<br />
T. 0421-6197727<br />
<strong>BERGE</strong> <strong>VERSETZEN</strong> 13