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„Was ist der Mensch?“ – Aspekte des biblischen ... - SELK

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Lutherischer Jugendkongress, 16. <strong>–</strong> 18.3.2007: Seelsorge an Jugendlichen 4<br />

Ps 51,12:<br />

Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen<br />

Ge<strong>ist</strong>.<br />

Entscheidend <strong>ist</strong> hier die Vokabel „schaffen<strong>“</strong> (Hebr. bara), die ausschließlich<br />

mit Gott als Subjekt gebraucht wird: Dass wir neu werden, <strong>ist</strong> Initiative Gottes!<br />

Im fünften Buch Mose (Dtn 30,10) o<strong>der</strong> beim Propheten Ezechiel wird <strong>der</strong>selbe<br />

Sachverhalt mit dem Bild eines beschnittenen o<strong>der</strong> neuen Herzens ausgedrückt.<br />

2.3 Der <strong>Mensch</strong> im Streit mit Gott<br />

Erstaunlich <strong>ist</strong> die Offenheit, mit <strong>der</strong> insbeson<strong>der</strong>e im Alten Testament <strong>Mensch</strong>en<br />

das Gespräch mit Gott suchen. Das Wissen um das eigene Sün<strong>der</strong>sein<br />

hin<strong>der</strong>t die <strong>Mensch</strong>en nicht daran, Gott geradezu unverschämt in den Ohren zu<br />

liegen:<br />

Abraham schachert mit Gott um die verlorenen Seelen von Sodom (Gen 18).<br />

Hiob:<br />

7,17 Was <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong>, dass du ihn groß achtest und dich um ihn bekümmerst?<br />

18 Jeden Morgen suchst du ihn heim und prüfst ihn alle Stunden.<br />

19 Warum blickst du nicht einmal von mir weg und lässt mir keinen Atemzug<br />

Ruhe?<br />

20 Hab ich gesündigt, was tue ich dir damit an, du <strong>Mensch</strong>enhüter? Warum<br />

machst du mich zum Ziel deiner Anläufe, dass ich mir selbst eine Last<br />

bin?<br />

21 Und warum vergibst du mir meine Sünde nicht o<strong>der</strong> lässt meine Schuld<br />

hingehen? Denn nun werde ich mich in die Erde legen, und wenn du mich<br />

suchst, werde ich nicht mehr da sein.<br />

Hiob fühlt sich von Gott ungerecht behandelt und geht mit ihm ins Gericht. Dabei<br />

karikiert er die Psalmensprache. <strong>„Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong><strong>“</strong> (unser Thema) kennt<br />

man aus Ps 8,5 dort soll es darauf hinweisen, wie sehr Gott den <strong>Mensch</strong> als<br />

„Herrscher<strong>“</strong> <strong>der</strong> Welt doch gewürdigt hat. Hier bei Hiob heißt es: Mach dir nicht<br />

so viel Mühe! Deine Aufmerksamkeit <strong>ist</strong> mir lästig! Ähnlich: Warum blickst du<br />

nicht einmal weg von mir? In den Psalmen <strong>ist</strong> es stets ein Grund zur Klage,<br />

wenn Gott das Angesicht von einem wendet (Gottverlassenheit). Vollends aufregend:<br />

Warum vergibst Du mir nicht einfach? Dann wäre das Problem aus <strong>der</strong><br />

Welt! Hier klagt einer nicht über Gott, son<strong>der</strong>n mit Gott <strong>–</strong> ein „himmelweiter<strong>“</strong><br />

Unterschied!<br />

Psalm 6:

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