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Leistung / Doping

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SEMINAR MIT KLINISCHEM BEZUG<br />

LEISTUNGSPHYSIOLOGIE & DOPING<br />

SS 2013 Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz<br />

1


<strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong><br />

Der Inhalt dieser Datei ist urheberrechtlich geschützt und ausschließlich für den<br />

persönlichen Gebrauch der Kursteilnehmer zugelassen. Jede Verwertung außerhalb<br />

der engen Grenzen des Urheberrechtes ist unzulässig und strafbar. Dies gilt<br />

insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Umstellungsreaktionen des Körpers bei Arbeit<br />

Einteilung Arbeit, HF, O 2-Aufnahme, O 2-Schuld, Erholungspulssumme,<br />

Energieversorgung, Kreislaufgrößen, Atemäquivalent,<br />

Dauerleistungsgrenze<br />

Training (Verbesserung der Ausdauerleistung)<br />

veränderte Kreislaufgrößen (SV, HF, RF, O 2-Aufnahme) , Sportlerherz,<br />

Verschiebung Laktatkurve, Messung der <strong>Leistung</strong>sfähigkeit<br />

<strong>Doping</strong> (<strong>Doping</strong>liste, <strong>Doping</strong>kontrollen)<br />

Stimulantien<br />

Anabolika<br />

ß-Rezeptorblocker<br />

Diuretika<br />

SS 2013<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz 1


Körperliche Arbeit:<br />

Eine integrative <strong>Leistung</strong><br />

(Schmidt/Thews, 27. Aufl., Abb. 31.2)<br />

“An einer Dachrinne<br />

kann man in der Not<br />

länger hängen<br />

als an einer Reckstange”<br />

(Schmidt/Thews, 26. Aufl., S. 689)<br />

1. Gesteigerte <strong>Leistung</strong>sfähigkeit in Notsituationen<br />

2. <strong>Leistung</strong> ist nicht nur vom Willen abhängig<br />

SS 2013<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz 3


Begriffe & Definitionen<br />

isometrisch<br />

(Halte- und<br />

Haltungsarbeit)<br />

SS 2013<br />

Kontraktionsform<br />

auxotonisch oder<br />

isotonisch<br />

(Bewegungsarbeit)<br />

Statische<br />

Arbeit<br />

Dynamische<br />

Arbeit<br />

Arbeit<br />

Belastung<br />

nicht ermüdende<br />

Arbeit<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz<br />

Ermüdende<br />

Arbeit<br />

Dauerleistungsgrenze<br />

maximale <strong>Leistung</strong>, die langfristig (ohne<br />

Ermüdung) erbracht werden kann (> 8h)<br />

4


Begriffe & Definitionen<br />

Deetjen,Speckmann,Hescheler: Abb: 18.2<br />

Energieumsatz bei verschiedenen<br />

körperlichen <strong>Leistung</strong>en<br />

SS 2013 Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz<br />

Gohlenhofen GK1, Physiologie<br />

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Energiebereitstellung<br />

Dem Muskelstoffwechsel stehen 4 Mechanismen der Energiegewinnung zur Verfügung<br />

Es besteht prinzipiell immer ein “Nebeneinander“ der einzelnen Mechanismen<br />

Primär bestimmt das Ausmaß der Belastungsintensität und nicht die<br />

Belastungsdauer die entsprechende Energiebereitstellung<br />

SS 2013<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz<br />

www.dr-moosburger.at<br />

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Energiebereitstellung<br />

In Abhängigkeit von Intensität und Dauer werden die einzelnen ATP-Resynthesewege<br />

unterschiedlich beansprucht, wobei es zu breiten Überlappungen kommt.<br />

SS 2013<br />

Dr. Peter Wastl<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz 7


Energiebereitstellung<br />

Konsequenzen:<br />

• kein Nacheinander sondern ein Nebeneinander der oxidativen Wege<br />

• Arbeitsintensität bestimmt die relativen Anteile<br />

• Gewichtsreduktion durch Sport?<br />

1. Negative Energiebilanz (Fettverbrennung ≠ Reduktion von Körperfett)<br />

2. ↑ Muskelmasse → ↑ Grundumsatz (Krafttraining und „schlank im Schlaf“)<br />

3. “Nachbrenneffekt”: ↑ Energieumsatz nach intensiven Trainingseinheiten<br />

SS 2013<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz<br />

Klinke, Silbernagel, 6. Aufl. Abb.16.6<br />

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Herz-Kreislauf-Größen:<br />

Herzfrequenz & Sauerstoffaufnahme<br />

Die Herzfrequenz (das Herzzeitvolumen) spiegelt die Sauerstoffaufnahme wider<br />

Bereitstellung des ATP ohne zusätzlich<br />

eingeatmetes O 2:<br />

• Hydrolyse von Kreatininphosphat<br />

• anaerobe Glykolyse<br />

• O 2-Reserven des Myoglobins<br />

• O 2-Reserven des Hämoglobins<br />

• O 2-Reserven der Alveolarluft<br />

anaerobe und aerobe Anteile<br />

SS 2013<br />

Schmidt, Thews; 27. Aufl. Abb.31.5<br />

<strong>Leistung</strong> stellt sich in Sekunden auf<br />

den gewünschten Wert ein<br />

Deetje, Speckmann; 3. Aufl. Abb.17.4<br />

Sauerstoffaufnahme steigt nur langsam<br />

an. Gleichgewicht nach 2-3 min.<br />

Sauerstoff-Defizit<br />

bis 20l;<br />

laktazide<br />

O 2- Schuld<br />

< 4l;<br />

alaktazide<br />

O 2- Schuld<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz 9


Herz-Kreislauf-Größen:<br />

Herzfrequenz & Sauerstoffaufnahme<br />

Die Herzfrequenz (das Herzzeitvolumen) spiegelt die Sauerstoffaufnahme wider<br />

SS 2013<br />

O 2-Schuld:<br />

• Resynthese von Substraten<br />

• Glukoneogenese aus Laktat<br />

• Oxidation von Rest-Laktat<br />

• Auffüllen der O 2-Speicher<br />

• Aktivität der Na/K-ATPase ↑<br />

Schmidt, Thews; 27. Aufl. Abb.31.5<br />

Deetje, Speckmann; 3. Aufl. Abb.17.4<br />

bis 20l;<br />

laktazide<br />

O 2- Schuld<br />

< 4l;<br />

alaktazide<br />

O 2- Schuld<br />

O2-Defizit bleibt auch nach Erreichen des Gleichgewichtes bestehen<br />

• Ausgleich in der Erholungsphase<br />

• ersichtlich an der erhöhten O2-Aufnahme im Vergleich zur<br />

vorangegangenen Ruhephase<br />

Sauerstoff-Schuld<br />

• Herz- und Atemtätigkeit ↑ Herzfrequenz ~ Sauerstoffaufnahme<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz 10


Herz-Kreislauf-Größen:<br />

Alveolarventilation & Atemäquivalent<br />

Der Atemäquivalentwert - ein Maß für die Belastung<br />

Ruhe<br />

Klinke, Pape, Silbernagel, 5.Aufl., Abb . 18-8<br />

Höhere Belastung<br />

( ~ 65% VO 2max)<br />

↓<br />

Azidose<br />

↓<br />

Chemorezeptoren<br />

↓<br />

zusätzlicher<br />

Atemantrieb<br />

Umschlagpunkt: O 2-Aufnahme steigt weniger stark,<br />

da Ventilation stärker steigt als HMV und avDO 2<br />

SS 2012 2013 Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz<br />

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Zusammenfassung<br />

Ermüdung:<br />

Die Herzfrequenz und<br />

Sauerstoffaufnahme erreichen keinen<br />

Steady State,<br />

sondern steigen kontinuierlich an<br />

Das Atemzeitvolumen steigt stärker<br />

als die Sauerstoffaufnahme<br />

(Anstieg des Atemäquivalentes)<br />

Durch die Azidose-induzierte<br />

Hyperventilation steigt auch der RQ<br />

Nichtermüdende und ermüdende Arbeit<br />

SS 2012 2013 Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz<br />

Nicht ermüdend ↔ Ermüdend<br />

Energieumsatz<br />

(W/kg)<br />

< 5 - 10 <<br />

<strong>Leistung</strong> am<br />

Ergometer (W)<br />

< 100 <<br />

Sauerstoffaufnahme<br />

(l/min)<br />

< 1 - 1,5 <<br />

Herzfrequenz<br />

(min-1 )<br />

< 130 <<br />

Sauerstoffschuld (l) < 4 <<br />

Erholungszeit für<br />

Herzfrequenz (min)<br />

< 5 <<br />

Erholungspuls<br />

summe<br />

< 100 <<br />

Laktat (mmol/l) < 2 <<br />

Dauerleistungsgrenze<br />

12


Zusammenfassung<br />

Umstellungsreaktionen des Körpers<br />

bei Arbeit<br />

Ruhe → Arbeit<br />

Muskeldurchblutung 20 - 90fach ↑<br />

Atemzeitvolumen 10fach ↑<br />

(15-20fach*)<br />

Sauerstoffaufnahme 8fach ↑ (16fach*)<br />

Herzzeitvolumen 4fach ↑ (6fach*)<br />

Herzfrequenz 3fach ↑ (4fach*)<br />

Arteriovenöse<br />

O2-Differenz 2fach ↑ (>3fach*)<br />

Systolische<br />

Blutdruck<br />

1,5-1,8fach ↑<br />

Schlagvolumen ca. 1,4fach ↑<br />

(1,6fach*)<br />

Arterieller pO2 =<br />

(*<strong>Leistung</strong>ssportler)<br />

SS 2013<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz<br />

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Blutparameter:<br />

Verhalten einiger Blutparameter bei Arbeit<br />

pO 2/pCO 2<br />

(arteriell)<br />

Säure-Basen-<br />

Status<br />

Laktat<br />

arteriovenöse<br />

O 2-Differenz<br />

Weitere<br />

Parameter<br />

Nicht ermüdend Ermüdend<br />

nahezu unverändert<br />

geringe Abnahme pCO2<br />

( AZV 10fach ↑ )<br />

unverändert<br />

• pH-Wert bis 6,8<br />

(metabolische Azidose)<br />

• respiratorische Kompensation (pCO2) • aerober Bereich: bis 2 mmol/l (Dauerleistungsgrenze)<br />

• aerob/anaerober Übergang: bis 4 mmol/l (Ausdauergrenze)<br />

• anaerober Bereich: deutlicher Anstieg auf max. 15 mmol/l<br />

• Sauerstoffausschöpfung des Blutes (ca. 2-3fach)<br />

• kapilläre Austauschfläche (Vasodilatation)<br />

• langfristiges Training → metabolische Adaptation<br />

(Größe und Enzymbesatz der Mitochondrien)<br />

• Temperatur und pH-Wert verschieben O 2-Bindungskurve<br />

• Hämatokrit (vermehrte Kapillarfiltration + Flüssigkeitsverlust→ Schweiß)<br />

• Elektrolyte (Kaliumionen; „Undichtwerden“ der Membran)<br />

• nach langfristigem Training: Blutvolumen (um ca. 1 l)<br />

• Leukozyten („Belastungsleukozytose“)<br />

SS 2013 Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz<br />

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Ermüdung<br />

Energiebereit-<br />

stellung<br />

• glykolytische und<br />

aerobe Stoffwechselkapazität<br />

(Substrat- und Sauerstoff-<br />

Versorgung des Muskels)<br />

SS 2013<br />

<strong>Leistung</strong>sbegrenzende Faktoren / Ermüdung<br />

Ausmaß der<br />

metabolischen<br />

Azidose<br />

• Störungen des<br />

Stoffwechsels<br />

• Stimulation<br />

von<br />

Nozizeptoren<br />

Temperatur-<br />

anstieg<br />

• Entkopplung von<br />

Oxidation und<br />

Phospohorylierung<br />

• Dehydratation und<br />

Abnahme des<br />

Blutvolumens<br />

• Vasokonstriktion<br />

bei großen<br />

Belastungen<br />

Psychische<br />

(zentrale)<br />

Ermüdung<br />

• mangelnde<br />

Motivation und<br />

zentralnervöse<br />

Störungen<br />

Bsp.: Schmerzen,<br />

monotone Arbeiten,<br />

Konflikte, Sorgen<br />

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<strong>Leistung</strong>sreserven<br />

SS 2013<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz 16


Training<br />

• Energiespeicher ↑<br />

(„Superkompensation“)<br />

• Mitochondriale<br />

• Kapazität ↑<br />

• Effizienz der<br />

Bewegung ↑<br />

• Rekrutierung<br />

von Muskelfasern<br />

SS 2013<br />

Training der Ausdauer<br />

Muskulatur Herz Kreislauf<br />

• Schlagvolumen ↑<br />

• Ruhe-HF ↓<br />

(Vagale Aktivität ↑)<br />

• Kapillardichte ↑<br />

• Blutvolumen ↑<br />

• (Plasmavolumen)<br />

Hormone<br />

• Hypertrophie<br />

von Hypophyse<br />

und Nebenniere<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz 17


Anpassung der Muskulatur<br />

Adaption der Skelettmuskulatur an Ausdauertraining<br />

Stärkere Kapillarisierung<br />

Zahl und Größe der<br />

Mitochondrien steigt<br />

Verbesserung der<br />

Enzymbereitstellung<br />

Vermehrte Einlagerung<br />

von Glycogen und Fetten<br />

Hypertrophie der<br />

Muskelfasern<br />

SS 2013 Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz<br />

Tomasits, <strong>Leistung</strong>sphysiologie, 3. Aufl., Abb. 11<br />

18


SS 2013<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz 19


<strong>Doping</strong><br />

http://www.dopinginfo.de<br />

SS 2013<br />

Unphysiologische Steigerung der<br />

eigenen <strong>Leistung</strong> –<br />

durch die Anwendung verbotener<br />

Substanzen oder verbotener Methoden<br />

autonom geschützte Reserve<br />

nur aktivierbar durch:<br />

extreme Angst, Stress (Geburt)<br />

lebensbedrohliche Situationen<br />

<strong>Doping</strong><br />

http://www.doping-prevention.de<br />

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<strong>Doping</strong> im Sport<br />

<strong>Leistung</strong>ssport als Spiegelbild der <strong>Leistung</strong>sgesellschaft<br />

Nicht nur im Hochleistungssport !<br />

Betrifft Sportarten, in denen die motorischen<br />

Grundeigenschaften Kraft/Schnelligkeit oder Ausdauer<br />

leistungsbestimmend sind.<br />

Spitzensport<br />

“flächendeckend“<br />

vorrangig ein<br />

sportethisches Problem<br />

SS 2013<br />

Breitensport<br />

häufiger, als man glaubt!<br />

vorrangig ein<br />

medizinisches Problem<br />

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Was ist <strong>Doping</strong> ?<br />

Jederzeit verbotene Wirkstoffgruppen und Methoden<br />

S0. Medizinisch nicht zugelassene Wirkstoffe<br />

S1. Anabole Wirkstoffe<br />

S2. Peptidhormone, Wachstumsfaktoren und verwandte Substanzen<br />

S3. Beta-2-Agonisten<br />

S4. Hormon- und Metabolische Modulatoren (Antiöstrogene)<br />

S5. Diuretika und andere maskierende Wirkstoffe<br />

M1. Manipulation von Blut und Blutkomponenten ("Blutdoping")<br />

M2. Chemische und physikalische Manipulationen (des Urins)<br />

M3. Gendoping<br />

auch E-Betrug (Schach)<br />

Im Wettkampf verbotene<br />

Wirkstoffgruppen<br />

S6. Stimulantien<br />

S7. Narkotika<br />

S8. Cannabinoide<br />

S9. Glukokortikosteroide (systemische Gabe)<br />

SS 2013<br />

In bestimmten Sportarten<br />

verbotene Wirkstoffe<br />

P1. Alkohol<br />

P2. Betarezeptorenblocker<br />

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1. Anabolika<br />

Anabol bedeutet „aufbauend”; Andro + gen bedeutet „männlich” + „generierend”<br />

Endogene AAS<br />

Testosteron<br />

Androstendiol<br />

Androstendion<br />

Dihydrotestosteron<br />

u.a.<br />

Anabol androgene Steroide (AAS)<br />

Exogene AAS<br />

Medizinische Indikationen:<br />

SS 2013<br />

Metandienon (Dianabol)<br />

Stanozolol<br />

Tetrahydrogestrinon<br />

(THG, US-Firma Balco)<br />

Nandrolon/Prohormone<br />

(19-Nortestosteron)<br />

u.a.<br />

• Mangel an endogenen Androgenen<br />

• Männlicher Gigantismus<br />

• Proliferation der Gebärmutterschleimhaut<br />

• Anämie (Blutarmut)<br />

Andere anabole Wirkstoffe<br />

Beta-2-Agonisten<br />

Clenbuterol<br />

Zilpaterol<br />

SARMs<br />

Tibolon<br />

Zeranol<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz<br />

4


1. Anabolika<br />

SS 2013<br />

Prohormone des Testosterons Prohormone des Nandrolons<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz 5


Auswirkungen der Anabolikaeinnahme<br />

SS 2013<br />

<strong>Leistung</strong>ssteigernd<br />

• Anstieg der fettfreien Körpermasse verbunden mit<br />

einem Kraftzuwachs<br />

(Skelettmuskelmasse ↑ Körperfettgehalt ↓)<br />

• erhöhte Aggressivität<br />

• Beschleunigung der muskulären Regeneration<br />

• Zunahme der Hämoglobinkonzentration<br />

(stimmulierender Effekt auf Erythropoese)<br />

• Verstärkte Calcium- und Stickstoffaufnahme<br />

Bedingungen: 1. Eiweißreiche Kost<br />

2. Hochintensives Muskeltraining während der Einnahme<br />

Kraft-, Schnelligkeitssportarten (Muskelmasse leistungsbestimmend)<br />

ꜜ<br />

Frauen profitieren aufgrund einer deutlich geringeren Testosteronkonzentration<br />

im Blut im Vergleich zu Männern besonders von einer Anabolikaanwendung.<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz 6


Auswirkungen der Anabolikaeinnahme<br />

Eines der gefährlichsten <strong>Doping</strong>mittel, weil meisten Nebenwirkungen<br />

allgemein: als toxische Substanzen:<br />

• verstärkte Wassereinlagerung in das Gewebe<br />

• Akne<br />

• Herzkreislauf: Verschiebung der Blutfette,<br />

damit Erhöhung des Arteriosklerose-Risikos<br />

• Herzmuskelmasse nimmt zu → Kardiovaskuläre Störungen,<br />

auffällige Absenkung des HDL-Cholesterin– Herzinfarktrisiko ↑<br />

• Leber: Hoher First-Pass-Effekt mit Schädigung der Leber bis<br />

zum Leberversagen & Bildung von Lebertumoren<br />

• Degeneration im Skelettsystem<br />

SS 2013<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz 7


Auswirkungen der Anabolikaeinnahme<br />

…auf das muskuloskeletale System<br />

Anabol androgene Steroide beeinträchtigen<br />

Knochen:<br />

Knochenbrüche; frühzeitiger Verschluss der<br />

Epiphyse →Wachstumsstörungen<br />

Sehnen:<br />

Steifheit und Elastizitätsverlust; Anpassung der<br />

Muskeln werden von den langsamer adaptierenden<br />

wenig vaskularisierten Sehnen nicht im gleichen<br />

Maße nachvollzogen<br />

Muskel:<br />

Zerfall der quergestreifter Muskelfasern<br />

(auch Herzmuskel!)<br />

SS 2013<br />

Patellarsehnenriss nach AAS-Missbrauch<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz 8


Auswirkungen der Anabolikaeinnahme<br />

Männer: Feminisierung<br />

• Verkleinerung des Hodens<br />

• Abnahme der Spermienbildung<br />

• Prostatakarzinom<br />

• Glatzenbildung<br />

• Gynäkomastie<br />

Normaler Hoden (l) vs. Hodenatrophie (r) Gynäkomastie<br />

SS 2013<br />

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Auswirkungen der Anabolikaeinnahme<br />

Frauen: Virilisierung<br />

• Vertiefung der Stimme<br />

• Wachstum der Klitoris<br />

• männliches Behaarungsmuster<br />

• Abnahme des Busenfettes<br />

• Menstruationsstörung<br />

• Infertilität (Unfruchtbarkeit)<br />

SS 2013<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz 10


Auswirkungen der Anabolikaeinnahme<br />

Frauen: Virilisierung<br />

• Vertiefung der Stimme<br />

• Wachstum der Klitoris<br />

• männliches Behaarungsmuster<br />

• Abnahme des Busenfettes<br />

• Menstruationsstörung<br />

• Infertilität (Unfruchtbarkeit)<br />

SS 2013<br />

Kinder:<br />

• vorzeitiger<br />

Wachstumsfugenschlus<br />

• konsekutives<br />

Minderwachstum<br />

• Pubertas praecox<br />

(vorzeitige Pupertät)<br />

Hauptkonsumenten: Bodybuilding Szene und Freizeitsport (Fitness-Studio) !<br />

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2. Hormone und verwandte Substanzen<br />

2.1 Erythropoese stimulieren Stoffe<br />

(EPO, CERA, Darbepoetin)<br />

2.2 Wachstumshormone<br />

(hGH, IGFs, MGFs)<br />

2.3 Gonadotropine (nur beim Mann verboten)<br />

(LH, FSH, hCG)<br />

2.4 Insulin<br />

2.5 Cortikotropine<br />

(ACTH, Synacthen)<br />

SS 2013<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz 12


2.1. Erythropoese stimulieren Stoffe<br />

SS 2013<br />

Ausdauersportarten – Erhöhung der Sauerstofftransportrate<br />

Seminar mit klinischem Bezug – <strong>Leistung</strong>sphysiologie & <strong>Doping</strong> Dr. Andrea Schweinitz 13


2.1. Erythropoese stimulieren Stoffe<br />

Steigerung der Sauerstoffversorgung im Gewebe → Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit<br />

Medizin:<br />

• Anämiebehandlung in Verbindung<br />

mit chronischen Nierenleiden<br />

• Krebsbehandlung<br />

• AIDS<br />

SS 2013<br />

Mutation im Gen seines Erythropoietin-Rezeptors<br />

diese physiologische Anomalie führte zu einer<br />

erhöhten Transportkapazität von Sauerstoff im Blut<br />

dadurch erlangte er einen legalen Vorteil und gewann<br />

mehrere olympische Goldmedaillen.<br />

Nebenwirkungen:<br />

• Verdickung des Blutes<br />

(Zunahme des Hämatokrit - Norm 42-46)<br />

• Thrombosegefahr<br />

• Embolien<br />

• Herzinfarkt<br />

• Hypertonie<br />

• Kreislaufzusammenbruch<br />

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5. Diuretika und andere<br />

Maskierungsmittel<br />

• Diuretika (Furosemid, Thiazide, Spironolacton …)<br />

• Epitestosteron<br />

• Probenecid<br />

• Alpha-Reduktase-Hemmer (z.B. Finasterid)<br />

• Plasmaexpander (z.B. HES, Dextran, Albumin)<br />

Medizin:<br />

Bluthochdruck (Abnahme Blutvolumen), Herzschwäche,<br />

Herzversagen, Ödeme oder Leberzirrhose<br />

Sport: Keine <strong>Leistung</strong>ssteigerung<br />

• Schneller Gewichtsverlust<br />

• Verdünnung des Urin<br />

(um Missbrauch anderer <strong>Doping</strong>substanzen zu maskieren)<br />

• Verbesserung des muskulären Erscheinungsbildes<br />

(Bodybuilderszene)<br />

SS 2013<br />

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5. Diuretika und andere<br />

Maskierungsmittel<br />

• Diuretika (Furosemid, Thiazide, Spironolacton …)<br />

• Epitestosteron<br />

• Probenecid<br />

• Plasmaexpander (z.B. HES, Dextran, Albumin)<br />

Nebenwirkungen:<br />

• Dehydrierung und gestörter Elektrolythaushalt<br />

→ Störung des Wasser- und Salzhaushaltes<br />

• Herzrhythmusstörungen (Hypokaliämie),<br />

Blutdruckabfall, Kreislaufstörungen<br />

• Thrombosegefahr<br />

• Verlust von Mineralstoffen<br />

• Verstärktes Auftreten von Muskelkrämpfen<br />

• Gefahr von Nierenschäden<br />

SS 2013<br />

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5. Diuretika und andere<br />

Maskierungsmittel<br />

• Diuretika (Furosemid, Thiazide, Spironolacton …)<br />

• Epitestosteron<br />

• Probenecid<br />

Hemmt Ausscheidung von Steroiden und anderen<br />

Medikamenten – Plasmahalbwertszeit verlängert<br />

SS 2013<br />

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5. Diuretika und andere<br />

Maskierungsmittel<br />

• Diuretika (Furosemid, Thiazide, Spironolacton …)<br />

• Epitestosteron<br />

• Probenecid<br />

Hemmt Ausscheidung von Steroiden und anderen<br />

Medikamenten – Plasmahalbwertszeit verlängert<br />

• Plasmaexpander (z.B. HES, Dextran, Albumin)<br />

Kompensation eines hohen Hämatokrits,<br />

Blutviskosität sinkt,<br />

Ausgleich von Flüssigkeitsverlusten durch<br />

Ausdauerbelastung<br />

Nebenwirkungen:<br />

Allergische Reaktion (Juckreiz), Schwindel, Benommenheit,<br />

Asthmatische Symptome, Kreislaufkollaps<br />

SS 2013<br />

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Im Wettkampf verbotene Wirkstoffe<br />

Alle Punkte unter S1-S5 und M1-3, zusätzlich:<br />

S6. Stimulantien<br />

Amphetamin, Ephedrin, Methylephedrin, Cathin Fenfluramin, Phentermin,<br />

Bromantan, Etilefrin, Strychnin, Modafinil, Kokain usw.<br />

S7. Narkotika<br />

Morphin, Buprenorphin, Fentanyl, Pethidin, Pentazocin, Heroin, Methadon,<br />

Substitol usw.<br />

S8. Cannabinoide<br />

Marihuana, Haschisch<br />

S9. Glucocorticoide (systemisch)<br />

Topische Anwendung erlaubt (Haut, Auge, Nase, Ohr, Mundhöhle)<br />

SS 2013<br />

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6. Stimulantien<br />

Ausdauersport, psychologische Konditionierung<br />

Substanz Wirkung<br />

Amphetamine sympathomimetisch<br />

(Amphetamin,<br />

Metamphetamin)<br />

Ephedrin sympathomimetisch<br />

(>10 µg/ml im Urin)<br />

Kokain sympathomimetisch<br />

lokalanästhetisch<br />

Strychnin erhöhte Reflexerregbarkeit,<br />

geringe <strong>Leistung</strong>ssteigerung<br />

und andere mehr…<br />

Medizin:<br />

• Asthmamittel (ß2), Erkältungsmittel<br />

Nebenwirkungen:<br />

• Symptome einer verstärkten Sympathikus Aktivierung, Kardiale Arrhythmien<br />

• Todesfälle (fehlende Zielantizipation, extreme Erschöpfung, Hitzestau)<br />

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6. Stimulantien<br />

Tom Simpson 1967 (Mont Ventoux)<br />

<strong>Leistung</strong>ssteigernd <strong>Leistung</strong>smindernd<br />

zentral stimulierend:<br />

• Psychische Aufgewecktheit<br />

(steigern Aufmerksamkeit,<br />

Wettkampfbereitschaft &<br />

Aggression)<br />

• Ermüdungsgefühl wird unterdrückt<br />

• verringern die<br />

Schmerzempfindlichkeit<br />

Nutzung der autonom<br />

geschützten Reserven:<br />

• Erhöhter Energiemetabolismus<br />

(vermehrt freie Fettsäuren im Blut)<br />

• gesteigerte Herzfrequenz u.<br />

arterieller Mitteldruck<br />

• Weitstellung der Bronchien<br />

SS 2013<br />

• gedrosselte Hautdurch-blutung<br />

und Hyperthermie<br />

• Übelkeit, Schweißausbrüche,<br />

Kopfschmerzen<br />

• Orientierungslosigkeit<br />

• Halluzinationen<br />

• Körperzittern, Unruhe<br />

Angriff auf autonom<br />

geschützte Reserven:<br />

• verlängerte Erholungszeiten<br />

Spätfolgen:<br />

• Suchtgefahr<br />

• psychische Störungen<br />

(Depression)<br />

• soziale Entgleisungen<br />

Einsatz von Stimulantien im Wettkampf bei Ausdauer- und Kraftsportarten<br />

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In gewissen Sportarten<br />

verbotene Wirkstoffe<br />

P1. Alkohol<br />

P2. Beta-Blocker<br />

Antiadrenerg: Verdrängung von Katecholaminen von ihren Rezeptoren<br />

z.B. Metoprolol, Bisoprolol, Atenolol, Propranolol, Carvedilol, Sotalol, Esmolol,<br />

Celiprolol, Labetalol, Nebivolol usw.<br />

SS 2013<br />

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Betarezeptoblocker (Beta-Blocker)<br />

Steigerung des Konzentrations- und Koordinationsvermögens<br />

Wirkung :<br />

• Antiadrenerg: Verdrängung von<br />

Katecholaminen von ihren Rezeptoren<br />

• Beruhigung des Herzschlages und des<br />

Kreislaufes (verminderter Anstieg von<br />

Herzfrequenz und Kontraktionskraft)<br />

• verminderte Stimulation des<br />

Stoffwechsels (Lipolyse,<br />

Glykogenolyse)<br />

Nebenwirkungen:<br />

Chronischer Konsum führt zu :<br />

• Bradykardie, Blutdruckabfall<br />

• Bronchospasmus (Verengung der Bronchien)<br />

• Aufmerksamkeitsdefizit , Lernschwierigkeiten ,<br />

Gedächtnisverlust<br />

• Depression; Müdigkeit, Schlafstörungen<br />

SS 2013<br />

Medizin<br />

• Hypertonie,<br />

• Herzinsuffizienz<br />

• Herzrythmusstörungen<br />

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Die verbotenen Methoden<br />

M1. Manipulation von Blut und Blutkomponenten<br />

A. Blutdoping: Transfusion von Blut<br />

B. Produkte zur Verbesserung von Sauerstoffaufnahme, -abgabe oder -transport wie Blutersatzstoffe,<br />

mikro-eingekapseltes Hämoglobin, Perfluorane, Efaproxiral (RSR13) oder Erythropoetin<br />

Nebenwirkungen:<br />

SS 2013<br />

Sport:<br />

• Erhöht die Ausdauerleistungsfähigkeit<br />

• Vergleichbare Effekte wie EPO<br />

(jedoch mit sofortigem Effekt)<br />

• Erhöhter Blutdruck & erhöhtes Thromboserisiko<br />

• Risiko für Allergien & Abstoßungsreaktionen und Infektionen wie Hepatitis und HIV<br />

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Die verbotenen Methoden<br />

M2. Chemische und Physikalische Manipulationen (des Urins)<br />

Nutzung von Substanzen und/oder Methoden, die in betrügerischer oder zumindest versuchter<br />

betrügerischer Absicht die Integrität und Validität von während der <strong>Doping</strong>kontrollen gesammelten Proben<br />

verändern (z.B. Katheterisierung, der Austausch und/oder die Veränderung von Urin, intravenöse Infusionen)<br />

M3. Gendoping - potentieller Missbrauch der Gentherapie<br />

Nicht-therapeutische Verwendung von Zellen, Genen, genetischen Elementen oder die Modulation der<br />

Genexpression (z.B. Produktion von Muskelmasse oder anabolen Hormonen, Erhöhte EPO-produktion)<br />

Baby mit Myostatin-Mutation<br />

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7 Monate<br />

Schülke et al. (2004): N Engl J Med, p2682-2688.<br />

Blockade der Myostatin-Wirkung im Tierversuch:<br />

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2.2 Wachstumshormone *<br />

Somatotropin = hGH<br />

Ausdauersportarten, Kraftsportarten, Bodybuilding – Anabole Wirkung vor<br />

allem in Knochen, Muskel & Leber (Kombination mit Testosteron)<br />

Medizin:<br />

• Kleinwuchs, Wachstumsverzögerungen, Gewichtsverlust (AIDS)<br />

Nebenwirkungen:<br />

• Wachstum innerer Organe (Herz, Leber, Darm),<br />

aber auch von Tumoren, Diabetes, Ödembildung<br />

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2.3 Gonadotropine (LH & hCG) *<br />

SS 2013<br />

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2.4 Insulin *<br />

SS 2013<br />

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2.5 Kortikotropine (ACTH)*<br />

SS 2013<br />

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3. ß2-Agonisten*<br />

Nebenwirkungen: Sympathikus-Nebenwirkungen (beide Rezeptortypen werden besetzt)<br />

• Erhöhung der Herzfrequenz und erhöhter Blutdruck<br />

• Feines Zittern der Hände, Unruhe und Kopfschmerzen<br />

• Flushing (Hitzewallungen) und Herzklopfen<br />

• Muskelkrämpfe und allergische Reaktionen<br />

• Rachenreizung und Reizung der oberen Luftwege<br />

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Sport:<br />

• Angeblich leistungssteigernd<br />

(Bronchodilatation)<br />

• auch anabole Wirkung<br />

(Clenbuterol –bekannt aus Tiermast)<br />

Medizin:<br />

• Bronchospasmolytika, Asthma<br />

Bronchiale, COPD<br />

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4. Antiöstrogene Wirkstoffe*<br />

Aromatase-<br />

Inhibitoren<br />

SERMs<br />

Fulvestrant<br />

Myostatin-<br />

Inhibitoren<br />

Sport: Keine <strong>Leistung</strong>ssteigerung<br />

• Verschleierung der Anabolikaeinnahme<br />

• bzw. Reduktion der Nebenwirkungen<br />

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7. Narkotika<br />

SS 2013<br />

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8. Cannabinoide<br />

SS 2013<br />

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9. Glucocorticoide<br />

SS 2013<br />

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