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Luranyl® - ROWA Group

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Luranyl ®<br />

(PPE + PS-l)<br />

Sortiment<br />

Eigenschaften<br />

Verarbeitung<br />

Anwendungen


Werkstoffeigenschaften für<br />

innovative Markterfolge<br />

Unter dem Handelsnamen Luranyl<br />

liefert Romira Blends auf der Basis<br />

Polyphenylenether (PPE) und<br />

schlagfestem Polystyrol (PS-l). Das<br />

Sortiment umfasst Standardmarken,<br />

glasfaserverstärkte und halogenfrei<br />

flammgeschützte Typen. Luranyl<br />

bietet eine für viele Anwendungsbereiche<br />

besonders günstige Kombination<br />

vorteilhafter Eigenschaften,<br />

wie hohe Wärmeformbeständigkeit,<br />

gute Dimensionsstabilität, Heißwasserbeständigkeit<br />

und geringe<br />

Wasseraufnahme bei problemloser<br />

Verarbeitung.<br />

Abb. 2:<br />

Wärmeformbeständigkeit<br />

amorpher<br />

Thermoplaste im<br />

Vergleich: ABS,<br />

ASA/PC, Luranyl,<br />

PSU, PES, PAEK<br />

(Schubmodul)<br />

MPa<br />

10 3<br />

10 2<br />

10 1<br />

10 0<br />

10 -1<br />

KR 2402<br />

ABS<br />

ASA/PC<br />

Luranyl ®<br />

PSU<br />

PES<br />

PAEK<br />

Standard-<br />

Marken<br />

2403<br />

2402<br />

2404<br />

2401<br />

Temperatur<br />

in °C<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

0 100 200 300 400<br />

Vicat-Erweiterungstemperatur VST B/50<br />

KR 2402<br />

KR 2403 G6<br />

(30 % GF)<br />

(Temperatur)<br />

Brandschutz<br />

marken<br />

2460/3<br />

KR 2403 G6<br />

0,01<br />

-150 -110 -70 -30 10 50 90 130 170 °C<br />

2454/3<br />

2456/3<br />

2452/3<br />

2450/3<br />

2451/3<br />

GF-verstärkt<br />

flammgeschützt<br />

flammgeschützt und<br />

glasfaserverstärkt<br />

Abb. 1: Das Luranyl-Sortiment<br />

Abb. 3: Schubmodul (G) und logarithmisches Dekrement der<br />

mechanischen Dämpfung () (Torsionsschwingversuch nach<br />

ISO 6721-2) von Luranyl KR 2402 und KR 2403 G6 in<br />

Abhängigkeit von der Prüftemperatur<br />

<br />

10<br />

1<br />

0,1<br />

Wärmeformbeständigkeit<br />

Mit einer Vicat-Erweichungstemperatur<br />

von bis zu 160°C kann Luranyl einer<br />

Dauerbelastung von 110°C ausgesetzt<br />

werden.<br />

Damit liegt Luranyl als amorpher Thermoplast<br />

deutlich höher als ABS oder<br />

ABS/PC-Blends und schlägt die Wärmeformbeständigkeitsbrücke<br />

zu den<br />

Hochtemperatur-Thermoplasten PSU<br />

und PES.<br />

Die geringe Temperaturabhängigkeit<br />

des Schubmoduls zeigt, dass Luranyl<br />

zudem über einen weiten Temperaturbereich<br />

seine Steifigkeit behält (Abb. 3,<br />

Schubmodulkurven).


Thermischer Längenausdehnungskoeffizient<br />

Der thermische Längenausdehnungskoeffizient<br />

(23–28 °C) 3 •10 -5 K -1 bis<br />

4 •10 -5 K -1 bei Luranyl KR 2403 G6 liegt<br />

knapp über dem Niveau von Aluminium.<br />

Für Luranyl KR 2403 G4 ergibt sich ein<br />

Wert von 4 •10 -5 K -1 bis 5 •10 -5 K -1 .<br />

Brandschutz ohne<br />

Halogenverbindungen<br />

Luranyl entzündet sich bei Flammeinwirkung<br />

und brennt mit stark rußender,<br />

leuchtender Flamme auch nach<br />

dem Entfernen der Zündquelle weiter.<br />

Durch halogenfreie Brandschutzausrüstung<br />

erhält man Luranyl-Marken mit<br />

einer deutlich geringeren Entzündlichkeit.<br />

Je nach Brandschutzausrüstung erreichen<br />

Luranyl-Produkte Stufe FV 1 oder<br />

FV 0 nach IEC 707 bzw. V-1, V-0 oder<br />

5 V nach UL 94.<br />

Das Luranyl-Brandschutzsortiment<br />

umfasst leichtfließende und extrem<br />

leichtfließende Gehäusemarken mit<br />

guter Wärmeformbeständigkeit, hochwärmeformbeständigeSpritzgussmarken<br />

für z. B. stromführende Teile, bis zu<br />

sehr hochwärmeformbeständigen<br />

Produkten (Vicat B/50 = 160°C).<br />

Typisch für Luranyl-Brandschutzmarken<br />

sind die gute Zähigkeit und die<br />

geringe Dichte (unverstärkt ca. 1,09<br />

g/cm 3). Die Produkte lassen sich auch<br />

bei höheren Temperaturen problemlos<br />

verarbeiten, ohne dass sie mechanisch<br />

abbauen oder korrosive Gase freisetzen.<br />

Die Luranyl-Brandschutzmarken enthalten<br />

ein speziell entwickeltes Brandschutzsystem.<br />

Hierdurch wird die oftmals<br />

bei PPE-Polystyrol-Blends durch<br />

Standardbrandschutzmittel hervorgerufene<br />

Spannungsrissbildung „edge<br />

cracking“ an dünnwandigen Formteilen<br />

oder an Teilen mit ungünstigem Wanddicken-Fließweg-Verhältnis<br />

vermieden.<br />

Luranyl ist damit besonders geeignet<br />

für den Einsatz in der Elektrotechnik,<br />

insbesondere in Elektrogeräten wie<br />

z. B. Kleintransformatoren und<br />

Ladegeräten.


Verarbeitung<br />

Die Luranyl-Marken sind nach allen<br />

für Thermoplaste bekannten Verfahren<br />

zu verarbeiten. Die wichtigsten<br />

Techniken sind das Spritzgießen<br />

und die Extrusion. Einige Marken<br />

eignen sich aber auch besonders<br />

für das Blasformen und Schäumen.<br />

Allgemeine Hinweise<br />

Vortrocknen<br />

Luranyl-Granulat verändert sich nicht bei<br />

der Lagerung in trockenen Räumen.<br />

Unter ungünstigen Bedingungen nimmt<br />

Luranyl jedoch an der Oberfläche<br />

Feuchtigkeit auf. Die Produkteigenschaften<br />

werden dadurch zwar nicht verändert,<br />

aber je nach Feuchtigkeitsgehalt<br />

können bei der Verarbeitung Schlieren,<br />

Streifen oder Bläschen entstehen.<br />

Wir empfehlen deshalb, Luranyl vor der<br />

Verarbeitung ca. 2–4 Stunden bei 80–<br />

100 °C vorzutrocknen.<br />

Spritzgießverarbeitung<br />

Ein breiter Verarbeitungsbereich, gute<br />

thermische Stabilität, geringe Verarbeitungsschwindung<br />

und geringe Verzugsneigung<br />

ermöglichen das problemlose<br />

Spritzgießen.<br />

Verarbeitungstemperatur<br />

Die Luranyl-Formmassen können im<br />

allgemeinen bei Massetemperaturen<br />

zwischen 260 und 300°C verarbeitet<br />

werden, wobei die obere Grenztemperatur<br />

für glasfaserverstärkte Produkte gilt.<br />

Bei den Marken mit Brandschutzausrüstung<br />

liegt die Obergrenze bei 290°C.<br />

Werkzeugtemperierung<br />

Die effektive Werkzeugoberflächentemperatur<br />

übt maßgeblichen Einfluss<br />

auf die Oberflächengüte (Glanz, Bindenahtmarkierung),<br />

die Bindenahtfestigkeit,<br />

den Verzug, die Schwindung und<br />

die Toleranzen von Formteilen aus. Für<br />

Luranyl-Formmassen sollten Werkzeugoberflächentemperaturen<br />

(WOT) zwischen<br />

60 und 100 °C gewählt werden.<br />

Entformbarkeit<br />

Luranyl lässt sich gut entformen, so<br />

dass auch kompliziert gestaltete<br />

Formteile möglich sind.<br />

Entformungsschrägen von 0,5 bis<br />

0,9 Grad sind allgemein ausreichend.<br />

Schwindung und Nachschwindung<br />

Die Schwindung ist bei den Luranyl-<br />

Formmassen wesentlich geringer als bei<br />

teilkristallinen Kunststoffen.<br />

Die Verarbeitungsschwindung liegt bei<br />

unverstärkten Marken üblicherweise zwischen<br />

0,5 und 0,7%, in Ausnahmefällen<br />

auch deutlich unter 0,5%. In Spritzlingszonen,<br />

in denen sich ein hoher<br />

Nachdruck auswirkt (Angussnähe), kann<br />

sie sogar bei Werten um 0% liegen. Je<br />

nach Glasfaserkonzentration liegt die<br />

Schwindung zwischen 0,2 und 0,5%.<br />

Die Nachschwindung ist in den meisten<br />

Anwendungsfällen vernachlässigbar; ihr<br />

Anteil an der Gesamtschwindung<br />

beträgt etwa 1/10.<br />

Wiederverarbeitung, Verwertung<br />

von Abfällen<br />

Angüsse von materialgerecht verarbeitetem<br />

Luranyl können sauber und<br />

typeinheitlich bis zu 30% dem Ausgangsprodukt<br />

wieder beigemischt und<br />

zur Herstellung von dafür geeigneten<br />

Formteilen verwendet werden. Zum Zerkleinern<br />

können die üblichen Schlagoder<br />

Schneidmühlen Verwendung finden.<br />

Für Teile mit hohen Qualitätsanforderungen<br />

sollte allerdings grundsätzlich neue<br />

Ware verwendet werden.<br />

Extrusion<br />

Luranyl ist gut geeignet für die Extrusion<br />

von Platten, Profilen, Hohlprofilen und<br />

Rohren.<br />

Die optimale Massetemperatur bei der<br />

Halbzeugherstellung liegt im Bereich<br />

zwischen 240 und 270°C.<br />

Die Extrusion des Vorformlings sollte bei<br />

einer Massetemperatur von 250 bis<br />

260°C erfolgen.<br />

In den meisten Fällen wird bei einer<br />

Massetemperatur von etwa 280°C das<br />

Optimum im Durchsatz von mechanisch<br />

hochwertigen Fertigteilen erreicht.<br />

Sicherheitshinweise<br />

Sicherheitsvorkehrungen bei der<br />

Verarbeitung<br />

Bei sachgemäßer Verarbeitung der Produkte<br />

und geeigneten lüftungstechnischen<br />

Maßnahmen in den Betriebsräumen<br />

sind bei den mit der Verarbeitung<br />

Beschäftigten keine nachteiligen<br />

Auswirkungen auf die Gesundheit beobachtet<br />

worden.<br />

Die MAK-Werte für Toluol von 100 ml/m 3<br />

und für Styrol von 20 ml/m 3 sind einzuhalten<br />

(TRGS 900; MAK-Werte-Liste<br />

1993). Erfahrungsgemäß werden bei<br />

sachgerechter Verarbeitung von Luranyl<br />

und geeigneten lüftungstechnischen<br />

Maßnahmen die oben genannten Grenzwerte<br />

weit unterschritten. Die Ermittlung<br />

und Beurteilung der Gefahrstoffkonzentrationen<br />

in der Luft und in Arbeitsbereichen<br />

hat nach der TRGS 402 und<br />

TRGS 100 zu erfolgen.<br />

Luranyl und Umwelt<br />

Entsorgung<br />

Abfälle aus Luranyl fallen unter die Abfallschlüsselnummer<br />

57108, Polystyrolabfälle.<br />

Sie fallen als ausgehärtete<br />

Kunststoffabfälle nicht unter die gemäß<br />

Abfallgesetz aufgeführten Abfälle, an<br />

deren Entsorgung besondere Anforderungen<br />

zu stellen sind.<br />

Im Normalfall können Luranyl-Abfälle<br />

daher durch Deponierung entsorgt werden<br />

(vgl. Sicherheitsdatenblatt Luranyl).<br />

Luranyl-Abfälle verhalten sich unseres<br />

Wissens in der Deponie inert. Luranyl ist<br />

in die niedrigste Wassergefährdungsklasse<br />

eingestuft.


Heißwasserbeständigkeit<br />

und geringe Wasseraufnahme<br />

Immer wenn Hydrolysebeständigkeit<br />

und Beständigkeit gegen heißes<br />

Wasser, Säuren und Basen verlangt<br />

werden, hohe Steifigkeit und Dimensionsstabilität,<br />

dann sind die glasfaserverstärkten<br />

Luranyl-Marken die<br />

Materialien erster Wahl.<br />

Mit kaum einem anderen Thermoplast<br />

lassen sich auch höchst komplizierte<br />

Teile mit geringstem Verzug und<br />

engsten Toleranzen herstellen.<br />

Die Feuchtigkeitsaufnahme ist gegenüber<br />

vergleichbaren glasfaserverstärkten<br />

Thermoplasten deutlich geringer<br />

(Abb. 4).<br />

PS / brandgeschützt<br />

ABS / brandgeschützt<br />

Luranyl / brandgeschützt<br />

SAN / glasfaserverstärkt<br />

PBT / glasfaserverstärkt<br />

PA / glasfaserverstärkt<br />

Luranyl /<br />

glasfaserverstärkt<br />

Hydrolysebeständigkeit bis 90 °C<br />

Wesentliche Voraussetzung für den<br />

Einsatz im Heißwasserbereich ist eine<br />

ausgezeichnete Hydrolysebeständigkeit<br />

auch bei hohen Temperaturen. Die<br />

Obergrenze für GF-verstärktes Luranyl<br />

liegt bei 90 °C. Eine große Hilfe für den<br />

Konstrukteur, die Lebensdauer eines<br />

Bauteils gerade in kritischen Fällen<br />

abzuschätzen, ist der Zeitstand-<br />

Zugversuch. Das Diagramm zeigt<br />

Ergebnisse aus solchen Versuchen bei<br />

einer Temperatur von 90 °C (Abb. 5).<br />

Verhalten gegenüber Chemikalien<br />

Luranyl ist gegen kaltes und heißes<br />

Wasser, Detergentien, Alkalien und<br />

Säuren sowie gegen Alkohol beständig.<br />

Von einer Reihe organischer<br />

Lösungsmittel wird es teils angequollen,<br />

teils gelöst. Das gilt sowohl für<br />

halogenierte als auch für aromatische<br />

Kohlenwasserstoffe sowie für Ketone.<br />

0 0,5 1,0 5,0<br />

(MPa)<br />

Wasseraufnahme(%)<br />

55<br />

45<br />

35<br />

25<br />

Wasser 90 °C<br />

Abb. 4:<br />

Wasseraufnahme<br />

bei 23 °C<br />

innerhalb 24 h<br />

(nach DIN 53 495)<br />

15<br />

10 100 1000<br />

Abb. 5: Zeit-Bruch-Linie (DIN 53 444) von<br />

Luranyl KR 2403 G6 in Wasser<br />

(h)


Anwendungen<br />

Luranyl findet wegen seiner hervorragenden<br />

technischen Eigenschaften<br />

und problemlosen Verarbeitbarkeit<br />

breite Anwendung im Bau- und Automobilbereich,<br />

glasfaserverstärkt für<br />

Präzisionsteile in der Installationsund<br />

Sanitärtechnik und flammschutzausgerüstet<br />

im Büro- und Kommunikationssektor<br />

sowie in der Elektrotechnik<br />

und Unterhaltungselektronik.<br />

Romira GmbH<br />

Siemensstraße 1-3<br />

D-25421 Pinneberg<br />

Tel.: +49-4101-70603<br />

Fax: +49-4101-706300<br />

E-Mail: info@romira.de<br />

www.rowa-group.com

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