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Gefährlich Amtlich Hochfliegend Grünlich Musikalisch - in Wabern

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Publikation der Geme<strong>in</strong>de Köniz Geschichte | 3<br />

500 Jahre Könizer Aufstand<br />

Der Könizer Aufstand fand am 26. Juni<br />

1513 statt und richtete sich gegen die<br />

Berner Ratsherren, die von Frankreich<br />

Geld (Pensionen) für die Vermittlung<br />

von Söldnerdiensten erhielten.<br />

500 Jahre danach, am 26. Juni 2013,<br />

er<strong>in</strong>nert <strong>in</strong> Köniz e<strong>in</strong>e öffentliche Veranstaltung<br />

an dieses Ereignis.<br />

Heutige Kirche Köniz, Innendach und Taufste<strong>in</strong> stammen noch von der Kirche, die 1513 geweiht wurde.<br />

Seit dem spektakulären Sieg eidgenössischer<br />

Fusstruppen gegen Karl<br />

den Kühnen <strong>in</strong> den Burgunderkriegen<br />

(1474–1477) stieg <strong>in</strong> Europa die Nachfrage<br />

nach eidgenössischen Söldnern<br />

markant an. Mit Bündnissen versuchten<br />

die kont<strong>in</strong>entalen Grossmächte,<br />

die militärische Schlagkraft der Eidgenossen<br />

für sich zu gew<strong>in</strong>nen. Als<br />

Gegenleistung für e<strong>in</strong>e militärische<br />

Allianz mit den Bezw<strong>in</strong>gern Burgunds<br />

entrichteten die fürstlichen und königlichen<br />

Kriegsherren sowohl offizielle<br />

Zahlungen (Pensionen) <strong>in</strong> die öffentlichen<br />

Kassen der Kantone als auch<br />

heimliche Zuwendungen an politisch<br />

e<strong>in</strong>flussreiche Persönlichkeiten. Diese<br />

Praxis stiess zunehmend auf Kritik.<br />

Den Pensionären wurden Bestechlichkeit<br />

und Verrat vorgeworfen. Als der<br />

Berner Hauptmann Hans Rudolf Hetzel<br />

unerlaubt 2000 Reisläufer dem König<br />

von Frankreich zuführte, obwohl sich<br />

die Kantone mit diesem im Krieg befanden,<br />

lief das Fass über.<br />

Unmut am Kirchweihfest <strong>in</strong> Köniz<br />

Am 26. Juni 1513 fand <strong>in</strong> Köniz das<br />

Kirchweihfest (Kilbi) statt; dort artikulierte<br />

sich der Unmut über die Pensionäre<br />

<strong>in</strong> der Stadt. 300 bewaffnete junge<br />

Männer zogen von dort nach Bern und<br />

Öffentlicher Anlass am 26. Juni 2013<br />

500 Jahre nach dem Könizer Aufstand wird im Geme<strong>in</strong>dehaus Köniz e<strong>in</strong>e<br />

öffentliche Veranstaltung durchgeführt.<br />

Mittwoch, 26. Juni 2013, 19.30 Uhr Geme<strong>in</strong>dehaus Köniz, Lichthof<br />

Begrüssung und politische Würdigung Luc Mentha, Geme<strong>in</strong>depräsident<br />

Historisches Referat Prof. Dr. André Holenste<strong>in</strong>, Dr. Philippe Rogger,<br />

Universität Bern<br />

Geschichte erleben Satu Blanc<br />

E<strong>in</strong>tritt frei (Tickets erhältlich ab 20. Mai beim Empfang Geme<strong>in</strong>dehaus)<br />

drangen <strong>in</strong> die Stadt e<strong>in</strong>. Sie plünderten<br />

die Häuser mehrerer sogenannten<br />

«Kronenfresser», die sie beschuldigten,<br />

französische Pensionen erhalten<br />

zu haben. Mit ersten Zugeständnissen<br />

gelang es der Stadt, die E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gl<strong>in</strong>ge<br />

am Abend zum Abzug zu bewegen.<br />

Am nächsten Tag griff der Aufstand<br />

auch auf andere Geme<strong>in</strong>den, etwa aus<br />

dem Oberland, über. Eidgenössische<br />

Gesandte vermittelten am 2. Juli 1513<br />

<strong>in</strong> Köniz zwischen der städtischen Obrigkeit<br />

und den aufständischen Untertanen.<br />

Bei dieser Gelegenheit verlas<br />

der Berner Stadtschreiber e<strong>in</strong>e Liste<br />

mit den Namen jener Personen, die<br />

französische Gelder angenommen hatten.<br />

An erster Stelle stand Ratsherr und<br />

Altschultheiss Wilhelm von Diesbach.<br />

Daraufh<strong>in</strong> wurden die überführten Pensionäre<br />

abgesetzt, die Räte neu bestellt<br />

und weitere Strafmassnahmen angekündigt.<br />

Allen Aufständischen wurde<br />

h<strong>in</strong>gegen Straffreiheit angeboten.<br />

Mehr Rechte für Landbevölkerung<br />

Am 28. Juli 1513 kam mit dem «Könizbrief»<br />

der def<strong>in</strong>itive Ausgleich zustande.<br />

Die Annahme von Pensionen durch<br />

Privatpersonen wurde verboten und<br />

der Landschaft e<strong>in</strong> Mitbestimmungsrecht<br />

bei zukünftigen Bündnissen mit<br />

ausländischen Mächten e<strong>in</strong>geräumt.<br />

Auch wurden die Freiheitsbriefe der<br />

Landgeme<strong>in</strong>den erneuert.<br />

Infos onl<strong>in</strong>e: www.koeniz.ch/aufstand

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