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Was ist Radioaktivität - Global 2000

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DIE ÖSTERREICHISCHE UMWELTSCHUTZORGANISATION<br />

ATOM<br />

<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Radioaktivität</strong>? Und warum <strong>ist</strong> sie schädlich?<br />

<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Radioaktivität</strong>?<br />

Und warum <strong>ist</strong> sie schädlich?<br />

Das Verhalten der Atomkerne, bei ihrem Zerfall<br />

Strahlung auszusenden, nennt man <strong>Radioaktivität</strong>.<br />

Die freiwerdende Energie wird als ionisierende<br />

Strahlung (energiereiche Teilchen) oder<br />

Gammastrahlung abgegeben.<br />

Bei der Kernspaltung in Atomkraftwerken entstehen<br />

ebenfalls radioaktive Spaltprodukte.<br />

Je nach Ausgangskern entstehen unterschiedliche<br />

Strahlungsarten.<br />

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ATOM<br />

<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Radioaktivität</strong>? Und warum <strong>ist</strong> sie schädlich?<br />

Arten ionisierender Strahlung<br />

Alphastrahlung (α): Teilchenstrahlung in Form von<br />

Kernen des Elements Helium. Kann Zellen<br />

duchdringen, aber bereits durch Papier abgeschirmt<br />

werden.<br />

Betastrahlung (β): Teilchenstrahlung in Form von<br />

Elektronen. Dringt in das Zellmaterial ein, kann z. B.<br />

durch Glas abgeschirmt werden.<br />

Gammastrahlung (γ): Hochenergetische, kurzwellige<br />

elektromagnetische Strahlung, die beim radioaktiven<br />

Zerfall eines Nuklids vom Atomkern ausgesendet<br />

wird. Kann durch Stahl abgeschirmt werden, aber nur<br />

zum Teil.<br />

Neutronenstrahlung (η): Strahlung in Form elektrisch<br />

neutraler Elementarteilchen (Neutronen), die bei der<br />

Abgabe von Neutronen aus dem Atomkern frei wird.<br />

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ATOM<br />

<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Radioaktivität</strong>? Und warum <strong>ist</strong> sie schädlich?<br />

Strahlung und Gesundheit<br />

Das Problem entsteht, wenn die radioaktiven Teilchen<br />

freigesetzt werden und in die Umwelt gelangen. Dann<br />

können sie z. B. über die Atemluft und Nahrung in<br />

den Körper von Menschen, Tieren oder in Pflanzen<br />

gelangen und die Zellstruktur angreifen.<br />

Schon im Normalbetrieb eines Atomkraftwerkes<br />

werden radioaktive Spaltprodukte an die Umwelt<br />

abgegeben. Besonders beim Austausch von<br />

Brennelementen kommt es zur Freisetzung von<br />

radioaktiven Spaltprodukten.<br />

Aus deutschen Untersuchungen weiß man, dass diese<br />

Freisetzungen im Normalbetrieb in einem 5 km-<br />

Radius um die Kraftwerke das Kinderkrebsrisiko um<br />

60 % erhöhen und das Leukämierisiko für Kinder unter<br />

5 Jahren verdoppeln.<br />

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ATOM<br />

<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Radioaktivität</strong>? Und warum <strong>ist</strong> sie schädlich?<br />

Halbwertszeiten und Atommüll<br />

Beim Betrieb der Atomkraftwerke entstehen<br />

radioaktive Abfälle, von denen ebenfalls radioaktive<br />

Strahlung ausgeht. Einige der radioaktiven Abfälle<br />

strahlen für hunderttausende Jahre.<br />

Zum Beispiel hat das hochtoxische Spaltprodukt<br />

Plutonium eine Halbwertszeit von 24 110 Jahren, es<br />

muss für 10 Halbwertszeiten, also<br />

240 000 Jahre sicher von <strong>Was</strong>ser, Lebewesen und<br />

Menschen ferngehalten werden.<br />

Zum Vergleich: Den modernen Menschen gibt es seit<br />

100 000 Jahren. Die ältesten Höhlenmalereien<br />

entstanden vor ca. 30 000 Jahren, die Steinzeit wart<br />

vor 10 000 Jahren, die Pyramiden vor 4000 Jahren —<br />

das zeigt, von was für unvorstellbar langen<br />

Zeiträumen wir hier sprechen.<br />

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<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Radioaktivität</strong>? Und warum <strong>ist</strong> sie schädlich?<br />

Störfälle<br />

Bei einem Atomkraftwerks-Störfall können<br />

Radionuklide wie zum Beispiel Cäsium, Strontium und<br />

Iod, aber auch Plutonium in die Umgebung freigesetzt<br />

werden. Bei Menschen kann dies zur<br />

Strahlenbelastung über die Atemluft (Inhalation) oder<br />

die Nahrungsaufnahme (Ingestion) führen, wo die<br />

schädliche Strahlung direkt auf den Körper einwirken<br />

und Veränderungen auf der zellulären Ebene, auf die<br />

DNA und damit mutagen/krebsauslösend wirken kann.<br />

So werden die radioaktiven Spaltprodukte Cäsium und<br />

Strontium in Körpergewebe eingelagert, da der<br />

Körper nicht zwischen ihnen und Kalium bzw. Calcium<br />

unterscheiden kann – ein fataler Effekt, der sich auch<br />

nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zeigte.<br />

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