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globalnews 02/11 - Global 2000

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2_<strong>11</strong><br />

GLOBAL NEWS<br />

das Umweltmagazin von GLOBAL <strong>2000</strong><br />

WEG VOM DRECK<br />

werden Sie AtomaussteigerIn<br />

Die Tschernobyl-Kinder<br />

erholen sich wieder in Österreich<br />

Das AMA-Gütesiegel<br />

wo „streng geprüft draufsteht“,<br />

ist Gentechnik drinnen<br />

globalisierung www.global<strong>2000</strong>.at<br />

GLOBAL NEWS 1


editorial<br />

inhalt<br />

Liebe Freundinnen und<br />

Freunde von GLOBAL <strong>2000</strong>,<br />

der erste Schrecken nach Fukushima<br />

ist verdaut. Die Meldungen<br />

sind von mehrmals täglich<br />

zunächst auf einmal am Tag<br />

und dann auf sporadisch zurückgegangen.<br />

Heute – drei<br />

Monate später – ist Fukushima vollkommen aus<br />

der Medienberichterstattung verschwunden. Die<br />

Gefahr ist jedoch keineswegs gebannt. Wir dürfen<br />

nicht abstumpfen, uns nicht mit der allgegenwärtigen<br />

Bedrohung der Atomkraft abfinden<br />

und wir dürfen vor allem eines nicht: vergessen!<br />

Deshalb haben wir für die vorliegende Ausgabe<br />

der GLOBAL NEWS die Atomkraft als Schwerpunktthema<br />

gewählt: Wir berichten von unserer<br />

Pressereise nach Tschernobyl, schildern den Wandel<br />

der GLOBAL <strong>2000</strong>-Erholungsaufenthalte, befragen<br />

AAE-Geschäftsführer W. Klauss über die<br />

Möglichkeiten der erneuerbaren Energie, erzählen<br />

Ihnen Erschreckendes über den Uranabbau<br />

im Outback Australiens und sagen Ihnen, wie Sie<br />

aktiv am europäischen Atomausstieg mitwirken<br />

können.<br />

Natürlich finden Sie auch noch viele andere interessante<br />

Themen in der neuen GLOBAL NEWS:<br />

etwa wie Sie Ressourcen sparen können, indem<br />

Sie Ihre Shirts selber aufpeppen, dass GLOBAL <strong>2000</strong><br />

im Harn von Schulkindern gefährliche Pestizide<br />

nachgewiesen hat, dass Österreichs Umweltminister<br />

Angst hat, klimatechnisch „vorschnell“<br />

zu handeln, wie die AMA ihre KonsumentInnen<br />

täuscht, und vieles mehr.<br />

Eine aufrüttelnde Lektüre und natürlich einen<br />

schönen Sommer wünscht Ihnen<br />

global aktuell 3<br />

schwerpunkt atom<br />

Im verlorenen Land 4<br />

GLOBAL <strong>2000</strong> führt JournalistInnen zu<br />

unserem Hilfsprojekt nach Tschernobyl.<br />

Unsere Erholungsaufenthalte – ein erfolgreiches Konzept 6<br />

Wie sich das Konzept unserer Erholungsaktionen<br />

im Laufe der Jahre gewandelt hat.<br />

Weg vom Dreck – werden Sie AtomaussteigerIn 8<br />

GLOBAL <strong>2000</strong> spricht mit W. Klauss jun.,<br />

Geschäftsführer des Ökostrom-Anbieters AAE.<br />

REdUSE<br />

Pimp up your shirt 10<br />

Der Baumwollanbau schadet Mensch und Umwelt. Verzichten Sie auf neue<br />

Teile für Ihre Sommergarderobe und peppen Sie Ihre alten Stücke auf.<br />

pestizide<br />

Pestizide im Körper von Schulkindern nachweisbar 12<br />

GLOBAL <strong>2000</strong> hat Schulkinder getestet: Das Ergebnis ist alarmierend.<br />

Vorhang auf für Berlakovich 14<br />

Die Bienen sterben und nichts geschieht. Ein Blick hinter die Politkulissen.<br />

klima<br />

Es ist 5 vor 12 und Österreich schläft weiter 16<br />

Klimaschutzmaßnahmen: Umweltminister Berlakovich will nicht<br />

„vorschnell“ handeln.<br />

Sind wir von allen erneuerbaren Geistern verlassen? 17<br />

BM Mitterlehner fragt sich, warum wir eine Energiewende brauchen.<br />

gentechnik<br />

Das AMA-Gütesiegel – eine (Ent-)Täuschung 18<br />

AMA-Qualität: Wo „streng geprüft“ draufsteht, ist Gentech drinnen.<br />

global betrachtet<br />

Addio Plastiksackerl 19<br />

Ihre Astrid Breit<br />

Chefredaktion, <strong>globalnews</strong>@global<strong>2000</strong>.at<br />

IMPRESSUM: Medieninhaberin, Eigentümerin, Herausgeberin, für den Inhalt<br />

verantwortlich: Umweltschutzorganisation GLOBAL <strong>2000</strong>, ZVR: 593514598,<br />

Neustiftgasse 36, 1070 Wien, Tel. (01) 812 57 30, Fax (01) 812 57 28, E-Mail:<br />

office@global<strong>2000</strong>.at, www.global<strong>2000</strong>.at, Bankverbindung: PSK 90 30 <strong>2000</strong><br />

‒ Verlegerin: GLOBAL <strong>2000</strong> Verlagsges.m.b.H., Neustiftgasse 36, 1070 Wien,<br />

Tel. (01) 812 57 30, Fax (01) 812 57 28 ‒ Chefredaktion: Astrid Breit ‒ Lektorat:<br />

Carin Unterkircher ‒ Layout: Hannes Hofbauer ‒ Bildbearbeitung: Steve Wyckoff<br />

‒ Fotos: GLOBAL <strong>2000</strong>-Archiv(S.3/2, S.7, S.10-13, S.16, S.18, S.22 u.23), Clean<br />

Clothes (S.3/1), Philipp Schalber (S.5), AAE Naturstrom Vertrieb GmbH (S.8 u.9),<br />

shutterstock (S.3/3, S.14, S.17, S.19, S.20), FV der Chemischen Industrie (S.15/1),<br />

AGES (S.15/2), Cover: Fotomontage Steve Wyckoff (istockphoto und shutterstock)<br />

– Druck: Janetschek, 3860 Heidenreichstein, Ausgezeichnet mit dem Österreichischen<br />

Umweltzeichen „Schadstoffarme Druckerzeugnisse“, UWNr. 637. Gedruckt<br />

auf 100% Recyclingpapier.<br />

umweltredaktion<br />

Uranabbau im Outback Australiens 20<br />

Die Umwelt wird zerstört und die Aborigines erkranken an Krebs.<br />

service<br />

Zeigen Sie der Welt, was Sie von Atomkraft halten 22<br />

Bestellen Sie jetzt die neuen GLOBAL <strong>2000</strong>-Anti-Atom-Shirts.<br />

Plitsch Platsch Plastik. Chemikalien trüben Sommerfreuden. 22<br />

Nähere Infos dazu finden Sie in der GLOBAL <strong>2000</strong>-Plastik-Broschüre.<br />

Gemeinsam Druck machen 23<br />

Helfen Sie uns und sammeln Sie Unterschriften für den Atomausstieg.<br />

2 GLOBAL NEWS<br />

www.global<strong>2000</strong>.at<br />

inhalt


GLOBAL aktuell<br />

Gedenkkundgebung:<br />

25 Jahre Tschernobyl<br />

GLOBAL <strong>2000</strong> tritt der<br />

Clean Clothes Kampagne bei<br />

Nicht nur der Anbau der Baumwolle wirkt sich mit seinem<br />

massiven Einsatz von Pestiziden und gentechnisch veränderten<br />

Pflanzen verheerend auf die Umwelt aus. Auch deren<br />

Weiterverarbeitung in der Textilindustrie, bei der zahlreiche<br />

giftige Chemikalien zum Einsatz kommen. Und dabei werden<br />

auch Menschen massiv gesundheitlich beeinträchtigt<br />

– die TextilarbeiterInnen. Neben der Belastung durch die<br />

Gifte werden sie zusätzlich arbeitsrechtlich oft schwerstens<br />

missachtet. GLOBAL <strong>2000</strong> will dabei nicht tatenlos zuschauen.<br />

Daher haben wir uns entschieden, der Clean Clothes<br />

Kampagne (CCK) beizutreten, KonsumentInnen über<br />

Missstände zu informieren und Alternativen aufzuzeigen.<br />

Wir wollen uns für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen<br />

von NäherInnen und ArbeiterInnen in der Textilindustrie<br />

einsetzen.<br />

Mehr über die Clean Clothes Kampagne unter<br />

cleanclothes.at<br />

Gemeinsam mit den UnterstützerInnen von atomausstieg.at<br />

rief GLOBAL <strong>2000</strong> anlässlich des 25. Jahrestages von Tschernobyl<br />

und der aktuellen Atomkatastrophe in Japan zu einer<br />

gemeinsamen Kundgebung auf. Rund 5.000 Anti-Atom-<br />

GegnerInnen fanden sich deshalb am Ostermontag am<br />

Stephansplatz ein, um ein Zeichen gegen die Atomkraft zu<br />

setzen.<br />

Im Anschluss an die Veranstaltung wurde aus tausenden<br />

brennenden Kerzen eine riesige 25 und das Radioaktivitätszeichen<br />

geformt. Im stillen Gedenken an die Opfer von<br />

Tschernobyl und Fukushima.<br />

Mehr als eine halbe Million Österreicherinnen und Österreicher<br />

haben bereits im Rahmen der Initiative „Abschalten!<br />

Jetzt!“ gegen die Atomkraft unterschrieben. Die Unterschriften<br />

hat GLOBAL <strong>2000</strong> bereits dem Nationalrat übergeben.<br />

CO 2 -Millionen für den Klimaschutz?<br />

Ab dem Jahr 2013 wird die nächste Handelsperiode des europäischen<br />

Emissionshandels anlaufen, die Neuerung: Es sollen jetzt weniger Gratiszertifikate<br />

an Industrie und E-Wirtschaft ausgegeben und dafür mehr<br />

versteigert werden. Österreich wird dabei zwischen 210 und 350 Millionen<br />

Euro einnehmen. Die Wirtschaft möchte dieses Geld natürlich am<br />

liebsten gleich wieder für sich reklamieren – nach dem Motto: aus der<br />

rechten Hosentasche raus, in die linke wieder hinein. Das kann natürlich<br />

nicht Sinn der Übung sein. GLOBAL <strong>2000</strong> setzt sich nun dafür ein, dass<br />

mit dem Geld ein Effizienzfonds eingerichtet wird, mit dem Klimaschutzmaßnahmen<br />

finanziert werden, die auch wirklich Sinn machen.<br />

global aktuell www.global<strong>2000</strong>.at<br />

GLOBAL NEWS 3


IM VERLORENEN LAND<br />

Zum 25. Jahrestag der Tschernobylkatastrophe reisten wir mit JournalistInnen in die Ukraine:<br />

nach Tschernobyl selbst, aber auch zu unserem Hilfsprojekt für die Tschernobylkinder. Durch<br />

die Ereignisse in Japan nach dem <strong>11</strong>. März 20<strong>11</strong>, dem Super-GAU in Fukushima, bekam die<br />

Reise zusätzlich traurige Aktualität.<br />

TEXT VON REINHARD UHRIG, GLOBAL<strong>2000</strong>-ATOMCAMPAIGNER<br />

21.3.<strong>11</strong> Kiew, Tschernobyl-Museum<br />

Zusammen mit neun VertreterInnen von Printmedien, Radio und<br />

Fernsehen, denen wir die Gefahren der Atomkraft und die auch<br />

noch nach 25 Jahren notwendige Hilfe für die Opfer der Tschernobyl-Katastrophe<br />

vor Augen führen wollen, kommen wir in Kiew<br />

an. Wir besuchen das Tschernobyl-Museum und erfahren Details<br />

über den genauen Ablauf der Katastrophe, das Leid der LiquidatorInnen<br />

und Feuerwehrleute, die zum Löschen des brennenden<br />

Reaktors eingesetzt wurden und die Menge und Verbreitung der<br />

radioaktiven Stoffe. Überrascht bin ich schon hier vom ungebrochenen<br />

Technikglauben des Ausstellungsführers, der die Katastrophe<br />

rein auf menschliches Versagen zurückführt und nicht auf die<br />

unbeherrschbaren Gefahren der Technologie – eine Meinung, auf<br />

die wir in den nächsten Tagen immer wieder stoßen.<br />

Beim Abendessen mit dem berühmten Fotografen Igor Kostin,<br />

der die Katastrophe in Bildern festgehalten hat und dabei so stark<br />

verstrahlt wurde, dass er schwer erkrankte und sich regelmäßig<br />

Therapien unterziehen muss, sprechen wir über erneuerbare Energieträger.<br />

Kostin äußert sich vehement gegen Windkraft: Die Geräusche<br />

würden die Ratten in der Umgebung töten. Erstaunlich,<br />

davon habe ich in den Analysen der WindkraftexpertInnen noch<br />

nie gehört. Sehr wohl aber von 200.000 menschlichen Todesopfern,<br />

die die Tschernobyl-Katastrophe bisher gefordert hat.<br />

22.3.<strong>11</strong> Tschernobyl – man kann das Böse spüren<br />

Aufgeregt starten wir von Kiew aus zum Tagesausflug in die<br />

Sperrzone. Das 134 Kilometer lange Gebiet zieht sich durch graue<br />

Dörfer und Landschaften. Wir sind alle gespannt, was uns erwartet.<br />

Als ich nach der Kontrolle an der 30-Kilometer-Zone die Partikelfiltermasken<br />

austeile, sinkt die Stimmung der Gruppe merklich.<br />

Der Kleinbus nähert sich den vier Reaktoren, von denen einer<br />

bei der Katastrophe explodierte und die drei anderen danach weiter<br />

in Betrieb waren. Der letzte wurde erst <strong>2000</strong> abgeschaltet.<br />

Ein Sicherheitsbeamter mit Geigerzähler führt uns durch die Zone.<br />

Vor dem Reaktor selbst dürfen wir uns höchstens fünf Minuten<br />

aufhalten – die Strahlung ist immer noch so stark. Ich hab den<br />

Eindruck, dass ich das Böse fühlen kann, das da mir gegenüber<br />

im Keller des explodierten Reaktors als geschmolzener Uran- und<br />

Plutonium-Klumpen sitzt und für die nächsten 240.000 Jahre<br />

strahlt und tötet.<br />

Wir fahren weiter durch das verlorene Land der Sperrzone, über<br />

die Brücke in die drei Kilometer entfernte Stadt Pripyat. 36 Stunden<br />

nach der Explosion wurde die 50.000 EinwohnerInnen-Stadt<br />

endlich evakuiert – für immer. Heute ist die Geisterstadt Symbol<br />

des verlorenen Landes mit den gespenstischen Resten des kommunistischen<br />

Lebens. Besonders der Rummelplatz, seine rostigen<br />

Karussells und das Riesenrad sind ein Zeichen für die geraubte<br />

Hoffnung der Kinder. Die nächsten 33.000 Generationen haben<br />

hier keine Zukunft. Im Moos, das sich überall zwischen den Ritzen<br />

der verfallenden Gebäude ansiedelt und die Radionuklide<br />

aufsaugt wie ein Schwamm, messen wir eine 150-fach erhöhte<br />

Strahlung.<br />

Nach bedrückenden Stunden fahren wir zurück nach Kiew und<br />

mit dem Nachtzug weiter in die Ost-Ukraine, nach Kharkov.<br />

23.3.<strong>11</strong> Kharkov, Schwerindustrie und Krankheit<br />

Kharkov in der Ost-Ukraine ist eine Industriestadt, die seit sowjetischen<br />

Zeiten nicht nur Traktoren, sondern auch Panzer, Flugzeuge<br />

und Turbinen für Kraftwerke herstellt. Eine riesige, mehrere<br />

U-Bahnstationen lange Fabrik heißt passenderweise „Turboatom“.<br />

Brauner Staub liegt über der Millionenstadt, die so groß ist wie<br />

Wien. Im städtischen Kinderspital 16 hat mein Kollege Dr. Christoph<br />

Otto vor 15 Jahren begonnen, den jüngsten Opfern der<br />

Tschernobyl-Katastrophe zu helfen: Das Spital wird mittlerweile<br />

zu 40 Prozent von der Stadt und zu 60 Prozent von GLOBAL <strong>2000</strong><br />

finanziert. Das Geld tut hier bitter not. Seit Beginn des GLOBAL<br />

<strong>2000</strong>-Hilfsprojekts ist die Heilungsrate der Kinder von nur fünf<br />

auf 75 Prozent gestiegen.<br />

Am Nachmittag treffen wir dann Jugendliche und junge Erwachsene,<br />

die in die Schule gehen, Medizin studieren – eine<br />

Zukunft haben. Sie haben dank GLOBAL <strong>2000</strong> ihre Krankheit<br />

erfolgreich überwunden. Nach all der Zerstörung, Verstrahlung<br />

und Hoffnungslosigkeit sind diese jungen Menschen für uns alle<br />

das Zeichen dafür, wie wichtig unsere Hilfe immer noch ist und<br />

wie dringend wir weiterhin für einen Ausstieg aus der Atomkraft<br />

kämpfen müssen.<br />

4 GLOBAL NEWS www.global<strong>2000</strong>.at<br />

schwerpunkt atom


Der Fotograf Igor Kostin, der die Katastrophe in Bildern festgehalten hat.<br />

Bilder von mittlerweile verstorbenen Liquidatoren im Tschernobyl-Museum.<br />

Geisterstadt Pripyat mit Block 4 im Hintergrund.<br />

Der Rummelplatz in Pripyat: Symbol einer verlorenen Kindheit.<br />

Alexey Besuglij, Leukämiestation im Kinderspital 16 in Kharkov.<br />

Dr. Ludmilla Marenych, Kinderärztin im Kinderspital 16 in Kharkov.<br />

Die Strahlung ist trotz einiger Entfernung immer noch um das 4.500 fache erhöht.<br />

schwerpunkt atom<br />

www.global<strong>2000</strong>.at<br />

GLOBAL NEWS 5


Unsere Erholungsaufenthalte<br />

– ein erfolgreiches Konzept<br />

Seit 15 Jahren holt GLOBAL <strong>2000</strong> im Rahmen des Tschernobyl-Kinder-Projekts jedes Jahr<br />

rund 150 Kinder zur Erholung nach Österreich. Kinder, deren Alltag von Krankheit und Not<br />

gezeichnet ist, die in diesen drei Wochen erfahren, wie lebenswert das Leben sein kann.<br />

Diese Erfahrung hilft ihnen, wieder gesund zu werden. Trotz des bahnbrechenden Erfolgs<br />

unserer Erholungsaktionen hat sich ihr Konzept dennoch im Laufe der Jahre gewandelt.<br />

TEXT VON ASTRID BREIT, GLOBAL NEWS-REDAKTEURIN<br />

Im April 1996 brachte GLOBAL <strong>2000</strong> die ersten kranken Kinder<br />

zur Erholung nach Österreich. Was ursprünglich als einmalige<br />

Aktion geplant war, wurde bald zum fixen Bestandteil unseres<br />

Tschernobyl-Kinder-Projekts.<br />

Anfangs wurden die kleinen UkrainerInnen bei ausgesuchten<br />

Gastfamilien untergebracht, die sich rührend um sie kümmerten.<br />

Dennoch nahmen wir in den darauffolgenden Jahren von der individuellen<br />

Unterbringung wieder Abstand. Für diese vom Schicksal<br />

benachteiligten Kinder, die in ihrem Leben zum Teil nicht einmal<br />

eine größere Bezirksstadt gesehen haben, ist Österreich ein Schlaraffenland:<br />

die Reise im Flugzeug, der Empfang am Flughafen in<br />

einer Großstadt, das Kennenlernen ihrer Gastfamilien, die in blumengeschmückten<br />

Häusern in Straßen ohne Schlaglöchern wohnen,<br />

gesunde Kinder, die über eigene Zimmer und eine Fülle an<br />

Spielsachen verfügen, Wasserhähne aus denen sauberes Wasser<br />

kommt, das man ohne Abkochen trinken kann, Essen in Hülle und<br />

Fülle, Zuwendung, Freundlichkeit, …<br />

Von der Einzelunterbringung<br />

zum Gruppenaufenthalt<br />

Hier stieß das Konzept der individuellen Unterbringung an seine<br />

Grenzen. All diese Eindrücke waren, besonders für die kleineren<br />

unter den Kindern, sehr schwer zu verarbeiten. Anstatt sich mit<br />

ihren Freunden und Freundinnen darüber auszutauschen, mussten<br />

sie sich mit Händen und Füßen mit ihren Gastfamilien verständigen.<br />

Der siebenjährige Vladislav war so eingeschüchtert, dass er sich<br />

von der einzigen Sicherheit, die ihm noch geblieben war, die Kleider,<br />

die er auf dem Leib trug, nicht trennen mochte. Es bedurfte<br />

des tagelangen Zuredens der Gasteltern, das Kind zu einem Bad zu<br />

überreden. Die kleine Kseniia wiederum aß vor lauter Unsicherheit<br />

den ganzen Sack Zuckerl, den sie für die Gastfamilie im Gepäck<br />

hatte, alleine auf. Danach hatte sie eine Magenverstimmung.<br />

Trotz dieser Widrigkeiten überzeugte uns dennoch die äußerst<br />

positive gesundheitliche Entwicklung der Kinder. Wir beschlossen,<br />

die Erholungsaufenthalte fortzuführen, allerdings auf andere Art:<br />

Kleine Gruppen von Kindern aus demselben Waisenhaus oder<br />

einer anderen Einrichtung wurden von nun an gemeinsam mit<br />

ihren vertrauten Betreuerinnen in dieselbe Ortschaft eingeladen.<br />

Die Kinder schliefen gemeinsam in zu Schlafsälen umgewandelten<br />

Klassenzimmern oder leerstehenden Internaten und wurden<br />

zusätzlich von DolmetscherInnen unterstützt. Das gesamte Ferienprogramm<br />

erlebten die Kinder in der Gruppe. In den darauffolgenden<br />

Jahren gab uns der Erfolg des neuen Konzepts recht.<br />

In der Gruppe ist auch die<br />

medizinische Betreuung leichter<br />

Alle Kinder müssen während ihres Österreichaufenthalts medizinisch<br />

betreut werden. Auch das ist in der Gemeinschaft leichter.<br />

Die ÄrztInnen kommen direkt zu den Kindern oder die Kinder<br />

werden gemeinsam in umliegende Spitäler zu den spezifischen<br />

Untersuchungen gebracht. Zusätzlich werden die Kinder augenund<br />

zahnärztlich untersucht. Einer unserer Schützlinge hatte sage<br />

und schreibe 17 schadhafte Zähne.<br />

Die Untersuchungen und Diagnosen in den österreichischen<br />

Spitälern tragen oft zum Genesungsprozess der Kinder bei. In ukrainischen<br />

Spitälern ist die Diagnosestellung oft langwierig und<br />

ungenau. So müssen beipielsweise bei einer Blutanalyse die Blutkörperchen<br />

im Mikroskop gezählt werden. Eine Blutanalyse dauert<br />

ganze drei Tage. Hier in Österreich ist die Analyse in wenigen<br />

Minuten fertig.<br />

Alle warten sehnsüchtig auf eine Zusage<br />

Jedes Jahr lauschen unzählige Kinder mit großen Augen den<br />

Erzählungen jener, die zur Erholung in Österreich waren. Alle warten<br />

sehnsüchtig auf eine Zusage, darauf, dass sie endlich auch<br />

dabei sein dürfen, dass diesmal sie zu den Glücklichen gehören,<br />

die auf Erholung nach Österreich fahren dürfen. Für heuer ist die<br />

Entscheidung bereits gefallen: 148 Kinder werden in elf österreichischen<br />

Gemeinden Kraft und Zuversicht tanken.<br />

Zu den Glücklichen gehören diesmal auch die elfjährige Ievgeniia<br />

und der achtjährige Oleksandr aus dem Spezialinternat für sehbehinderte<br />

Kinder in Rubizhne. Diese beiden danken Ihnen im Namen<br />

aller Kinder für Ihre großzügige Unterstützung.<br />

6 GLOBAL NEWS www.global<strong>2000</strong>.at<br />

schwerpunkt atom


DIE TSCHERNOBYL-KINDER ERHOLEN SICH<br />

HEUER IN FOLGENDEN GEMEINDEN:<br />

• Graz und Ratten in der Steiermark<br />

• Apetlon, Wallern und Nickelsdorf im Burgenland<br />

• Hagenbrunn, Harbach/Wien, Loosdorf,<br />

Weinburg und Ybbs in Niederösterreich<br />

• Hörbranz in Vorarlberg<br />

schwerpunkt atom<br />

www.global<strong>2000</strong>.at<br />

GLOBAL NEWS 7


WEG VOM DRECK<br />

– werden Sie AtomaussteigerIn<br />

In Österreich gibt es nur zwei Ökostromanbieter:<br />

die AAE Naturstrom Vertrieb GmbH aae.at und die<br />

Oekostrom AG oekostrom.at. Wechseln auch Sie Ihren<br />

Anbieter und verzichten Sie auf Atomstrom. Nähere Infos<br />

auf stromfilz.global<strong>2000</strong>.at<br />

Das erfolgreiche Kärntner Familienunternehmen AAE Naturstrom<br />

Vertrieb erzeugt bereits seit über 125 Jahren ausschließlich sauberen<br />

Strom. Das Pionierunternehmen vom Urahn Anton Klauss belieferte<br />

die BewohnerInnen seines Heimatortes mit elektrischem<br />

Strom bereits zwölf Jahre, bevor die KlagenfurterInnen den ersten<br />

Lichtschalter anknipsen konnten. Es war ein langer Weg von der<br />

ehemaligen Postkutschenstation bis zum hochmodernen E-Werk-<br />

Park. Heute versorgt Familie Klauss 12.000 KundInnen in ganz Österreich<br />

mit zertifiziertem Naturstrom aus Wasser, Wind, Sonne<br />

und Biomasse, der preislich teilweise deutlich unter den Anboten<br />

regionaler Konzerne liegt. Durch einen hohen Anteil an eigenen<br />

Kleinwasserkraft- und Speicherwerken und einer sehr schlanken<br />

Verwaltung kann sich die Alpen-Adria-Energie gut am inländischen<br />

Markt behaupten.<br />

Wir haben mit Wilfried Klauss junior, AAE Naturstrom Vertrieb-<br />

Geschäftsführer, gesprochen.<br />

GLOBAL <strong>2000</strong>: Herr Klauss, wie groß ist AAE heute?<br />

Wie viele MitarbeiterInnen arbeiten insgesamt für AAE?<br />

Klauss: Wir sind ein mittelständisches Unternehmen. AAE besteht<br />

aus vielen kleinen Einzelfirmen und Kraftwerken. Insgesamt haben<br />

wir rund 20 MitarbeiterInnen.<br />

AAE bedeutet Alpen Adria Energie. Was hat ein österreichisches<br />

Stromunternehmen mit der Adria am Hut?<br />

Wir haben auch in Italien und Slowenien Kraftwerke gebaut und<br />

unser Firmensitz in Kötschach-Mauthen liegt quasi im Dreiländereck<br />

Österreich-Italien-Slowenien. So haben wir etwa in Olmo bei<br />

Verona eine der modernsten Biogasanlagen Europas errichtet. Der<br />

Großteil unserer Kraftwerke befindet sich jedoch in Österreich.<br />

Was macht AAE so einzigartig?<br />

AAE ist das einzige österreichische Stromunternehmen, das von<br />

der Erzeugung über die Stromumlagerung mittels der Stromleitwarte<br />

bis hin zum Vertrieb alles in einem Unternehmen vereint<br />

und das alles ausschließlich mit Ökostrom.<br />

8 GLOBAL NEWS www.global<strong>2000</strong>.at<br />

schwerpunkt atom


In Österreich können Stromhändler „konventionellen“ Strom mittels Kauf von billigen Grünstrom-Zertifikaten,<br />

so genannten Renewable Energy Certificats oder RECS, als Grünstrom vermarkten. Auch Atomstrom kann so<br />

„veredelt“ werden. Um dieses „dRECkS-System“ zu umgehen, empfehlen wir von GLOBAL <strong>2000</strong> zertifizierte<br />

Ökostrom-Anbieter, die nur Strom aus erneuerbaren Quellen anbieten und keinen „Dreck am Stecker“ haben.<br />

TEXT VON ASTRID BREIT, GLOBAL NEWS-REDAKTeurin<br />

Was ist eine Stromleitwarte?<br />

Das ist ganz einfach zu erklären: Eine Stromleitwarte ist eine<br />

technische Einrichtung, die dafür sorgt, dass immer genau soviel<br />

Strom produziert wird, wie gerade gebraucht wird. So ist etwa<br />

um drei Uhr früh der Strombedarf am geringsten. Wenn es dann<br />

in Niederösterreich zu dieser Stunde recht stürmt, produzieren<br />

unsere Windturbinen mehr Strom als verbraucht werden kann.<br />

Unsere Stromleitwarte gleicht diesen Überschuss dann aus, indem<br />

sie beispielsweise die Stromproduktion in den Wasserkraftwerken<br />

drosselt. Und im umgekehrten Fall, wenn also etwa im Fernsehen<br />

die Champions-League übertragen wird, gibt es eine zweistündige<br />

Stromspitze. Und auch da garantiert die Leitwarte, dass die<br />

benötigte Mehrenergie aus den Speicherseen abgerufen wird.<br />

Ist die AAE eigentlich energieautark?<br />

In Kötschach-Mauthen ist sie autark. Dort gibt es 365 Tage im<br />

Jahr 24 Stunden lang Strom aus erneuerbaren Energien aus eigener<br />

Produktion und dies auch, wenn es überall sonst keinen Strom<br />

gäbe. Das ist europaweit einzigartig und unser Beweis dafür,<br />

dass man regionale Strukturen komplett mit der Energie aus der<br />

Umgebung versorgen kann. Unsere Kunden außerhalb von Kötschach<br />

bekommen großteils den von uns selbst erzeugten Strom,<br />

aber natürlich kaufen wir auch Ökostrom aus anderen Kleinbetrieben<br />

zu, etwa vom Windenergieerzeuger Ökoenergie Wolkersdorf<br />

oder von mehreren hundert privaten Photovoltaik-Lieferanten.<br />

Sie haben seit Jahren ein Energie- und Naturwasserprojekt<br />

in Form eines Schaukraftwerkes verwirklicht?<br />

Ja, das Schaukraftwerk HYDRO SOLAR. Es liegt mitten im Herzstück<br />

der Karnischen Dolomiten, von den bis auf 2.780 m aufragenden<br />

Felsriesen des Valentintales umrahmt. Hier wird auf einfache<br />

Weise die Erzeugung, Umlagerung und Speicherung regenerativer<br />

Energien demonstriert. Unter energie-autark.at kann<br />

man sich anmelden.<br />

Und was plant AAE für die nahe Zukunft?<br />

Wir bauen gerade zwei kleine Wasserkraftwerke in Österreich, ein<br />

weiteres wurde gerade bewilligt. In Slowenien stellen wir die erste<br />

Windturbine des Landes auf. Eine Vielzahl von weiteren Projekten<br />

ist gerade in Entwicklung. Wir bleiben auf unserem Kurs und verfolgen<br />

weiter die Vision einer europäischen Energieversorgung,<br />

die zu hundert Prozent aus erneuerbaren Energien besteht. Wir<br />

wissen, es ist möglich.<br />

Danke für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg.<br />

schwerpunkt atom<br />

www.global<strong>2000</strong>.at<br />

GLOBAL NEWS 9


10 GLOBAL NEWS www.global<strong>2000</strong>.at<br />

REdUSE


Pimp up your shirt<br />

Sommer, Sonne, Eis und – in den Geschäften die neuesten Sommer-Modetrends: Wer kann<br />

da schon auf ein paar neue Teile für die Sommergarderobe verzichten? Sie nicht? Sollten Sie<br />

aber – in Anbetracht der verheerenden Auswirkungen des Baumwollanbaus könnten Sie es<br />

doch mal damit probieren: Peppen Sie Ihre alten Stücke auf und voilà – fertig sind die ultimativen<br />

Designerstücke.<br />

TEXT VON LISA KERNEGGER, GLOBAL <strong>2000</strong>-REdUSE-CAMPAIGNERIN<br />

Am besten nicht nachdenken darüber,<br />

wo all die Kleidungsstücke<br />

in den Kaufhäusern herkommen,<br />

sonst kommt man am Ende noch auf Dinge,<br />

die man eigentlich gar nicht wissen will …<br />

Wer über seinen Schatten springt und<br />

ein bisschen weiter als bis zur Nasenspitze<br />

denkt, dem wird schnell klar: Unser unersättlicher<br />

Modehunger hat seinen Preis.<br />

Einen immens hohen Preis, den wir – zumindest<br />

nicht unmittelbar – nicht einmal<br />

selbst bezahlen. Unser Tipp für alle, die mit<br />

gutem Gewissen nicht auf ihr neues Outfit<br />

verzichten wollen: Pimp up your shirt!<br />

Verschönern Sie Ihre alten T-Shirts, Blusen<br />

und Hemden, peppen Sie Ihr Outfit auf.<br />

Das macht Spaß, spart Ressourcen und<br />

Geld und beruhigt Ihr Gewissen. Lassen Sie<br />

sich von den neuesten Trends oder Ihrer<br />

eigenen Fantasie inspirieren.<br />

Der Baumwollanbau schadet<br />

der Umwelt und tötet Menschen<br />

Die Baumwollproduktion ist enorm wasserintensiv.<br />

In niederschlagsarmen Gegenden<br />

ist die Baumwollproduktion daher von<br />

künstlicher Bewässerung abhängig. Aus<br />

dem Aralsee, früher einmal der viertgrößte<br />

Binnensee der Erde, wird seit Jahrzehnten<br />

Wasser für die Bewässerung der riesigen<br />

Anbauflächen für Baumwolle in Kasachstan<br />

und Usbekistan entnommen. Weil aber die<br />

Gegend sehr trocken ist und es nur wenig<br />

Niederschlag gibt, ist der Wasserspiegel<br />

des Aralsees um über 20 Meter gesunken<br />

und beinahe die Hälfte des Sees bereits<br />

ausgetrocknet.<br />

Baumwolle ist eine hochentwickelte Kulturpflanze<br />

und wird ständig mit Pestiziden<br />

behandelt. Diese schaden aber nicht nur<br />

der Umwelt, sondern auch den Menschen,<br />

die damit in Kontakt kommen, etwa PlantagenarbeiterInnen.<br />

Noch dazu wird Baumwolle<br />

vorwiegend in Entwicklungsländern<br />

angebaut, wo die Arbeitsbedingungen verheerend<br />

sind. In Usbekistan, einem der weltweit<br />

größten Exporteure von Baumwolle,<br />

schätzt man die Anzahl von Kindern, die<br />

gezwungen sind bei der Baumwollernte zu<br />

helfen um die staatlich verordneten Baumwollproduktionsquoten<br />

zu erfüllen, auf mehr<br />

als zwei Millionen.<br />

Farben und Chemikalien<br />

sind oft giftig<br />

Aber nicht allein die Pestizide, die im Baumwollanbau<br />

eingesetzt werden, machen das<br />

T-Shirt zum wahren Killer. Die in der Verarbeitung<br />

verwendeten Farben und Chemikalien<br />

sind ebenfalls oft giftig und gefährden<br />

TextilarbeiterInnen. Bevor ein Bekleidungsstück<br />

daheim im Kasten landet,<br />

hat es einen langen Weg hinter sich. Die<br />

einzelnen Arbeitsschritte, wie die Verarbeitung,<br />

das Färben und das Nähen finden<br />

meist in unterschiedlichen Ländern und sogar<br />

Kontinenten statt. Der CO 2 -Rucksack<br />

eines T-Shirts liegt je nach Größe zwischen<br />

fünf und neun Kilogramm CO 2 .<br />

Die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie<br />

sind meist ebenso katastrophal wie<br />

auf den Baumwollfeldern. Beim Sandstrahlen<br />

von Jeans, damit diese den modischen<br />

„used look“ bekommen, wird quarzhältiger<br />

Sand mit Hochdruck auf den Stoff<br />

geblasen. Dabei gelangt der Sandstaub in<br />

die Luft und in der Folge in die Lunge der<br />

ArbeiterInnen, die meist ohne ausreichende<br />

Schutzkleidung arbeiten. Dieser Staub<br />

verursacht die unheilbare und oft zum Tod<br />

führende Krankheit Silikose (Staublunge).<br />

Mehr über das Sandstrahlen von Jeans und<br />

was Sie als KonsumentIn dagegen tun können<br />

unter cleanclothes.at<br />

Leider sind auch Kunstfasern keine gute<br />

Alternative zu Baumwolle. Diese sind genauso<br />

umwelt- und gesundheitsbelastend.<br />

Was kann ich tun?<br />

Wenn es unbedingt ein neues Kleidungsstück<br />

sein muss, wählen Sie Kleidung aus<br />

Bio-Fairtrade-Baumwolle. Und sonst? Wie<br />

gesagt: Pimp up your shirt, Ihrer Fantasie<br />

sind keine Grenzen gesetzt.<br />

REdUSE<br />

www.global<strong>2000</strong>.at<br />

GLOBAL NEWS <strong>11</strong>


Pestizide im Körper<br />

von Schulkindern nachweisbar<br />

Die GLOBAL <strong>2000</strong>-Jugend testete im Rahmen ihrer Kampagne „Mit Bio wäre das nicht passiert“<br />

SchülerInnen auf Abbauprodukte von chemisch-synthetischen Pestiziden. Alle getesteten<br />

Kinder erwiesen sich als belastet. Ein Ergebnis, das angesichts ähnlich angelegter Studien zu<br />

erwarten war und dennoch zu denken gibt.<br />

TEXT VON DANIELA HOFFMANN, GLOBAL <strong>2000</strong>-PESTIZID- UND CHEMIEEXPERTIN<br />

UND SVEN HERGOVICH, GLOBAL <strong>2000</strong>-JUGENDSPRECHER<br />

Die von GLOBAL <strong>2000</strong> im Urin der<br />

SchülerInnen nachgewiesenen Organophosphate<br />

gelten als gesundheitlich<br />

besonders problematische Substanzen.<br />

Weshalb also sind diese Substanzen<br />

nicht verboten?<br />

Dosis sola venenum facit?<br />

– allein die Dosis macht das Gift? Das<br />

behauptete zumindest der gute alte Paracelsus.<br />

Und auf ihn berufen sich gerne die<br />

BefürworterInnen des chemischen Pflanzenschutzes<br />

um zu unterstreichen, dass<br />

der Verzehr von mit Pestiziden belasteten<br />

Lebensmitteln in den meisten Fällen völlig<br />

unbedenklich ist – außer natürlich man erreicht<br />

kritische Dosen oder überschreitet<br />

gesetzlich festgelegte Höchstwerte.<br />

Erstaunlich dabei ist die scheinbar absolute<br />

Ignoranz der Pestizid-FürsprecherInnen<br />

gegenüber neueren und unumstrittenen<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen. So gilt es<br />

nämlich als erwiesen, dass bestimmte Chemikalien,<br />

etwa auch Organophosphate, in<br />

den menschlichen Hormonhaushalt eingreifen<br />

und damit bereits in kleinsten Dosen<br />

der menschlichen Gesundheit abträglich<br />

sein können. Im Falle dieser Substanzen<br />

hatte Paracelsus also unrecht.<br />

Erhöhte Krebsraten und<br />

Unfruchtbarkeit<br />

Hormonell wirksame Substanzen werden<br />

immer wieder mit erhöhten Krebsraten, Unfruchtbarkeit<br />

und Stoffwechselerkrankungen<br />

in Zusammenhang gebracht. Zusätzlich<br />

zeigen Organophosphate einen negativen<br />

Effekt auf die Hirnentwicklung und können<br />

Verhaltensauffälligkeiten wie Aufmerksamkeitsdefizite<br />

und Hyperaktivität verursachen.<br />

Einzelne Studien beschreiben auch<br />

wie die Aufnahme von Organophosphaten<br />

zu Fettleibigkeit und erhöhter Anfälligkeit<br />

für Diabetes Typ II führen kann.<br />

Pestizide werden, bevor sie in der Landwirtschaft<br />

zum Einsatz kommen, auf ihre<br />

schädliche Wirkung auf Mensch oder Umwelt<br />

getestet. Dabei versteht sich von selbst,<br />

dass nicht alle möglichen Auswirkungen getestet<br />

werden (können). Meist wird erst<br />

nach und nach das Ausmaß des Schadens<br />

bekannt, den diese Chemikalien anrichten.<br />

Wer vor den schädlichen Auswirkungen<br />

von Organophosphaten und Pestiziden im<br />

allgemeinen verschont bleiben will, sollte<br />

auf Produkte aus biologischer Landwirtschaft<br />

zurückgreifen. GLOBAL <strong>2000</strong> setzt<br />

sich als Teil des Pesticide Action Network<br />

Europe auf EU-Ebene für Verbote von bedenklichen<br />

Pestizidwirkstoffen wie den Organophosphaten<br />

ein.<br />

Pestizide im Körper von<br />

Schulkindern nachweisbar<br />

Nachdem die GLOBAL <strong>2000</strong>-Jugend im<br />

Rahmen ihrer Kampagne „Mit Bio wäre das<br />

nicht passiert“ nachgewiesen hat, dass Österreichs<br />

Schuläpfel mit bis zu acht Pestiziden<br />

belastet sind, folgt nun die nächste Hiobsbotschaft:<br />

Die Pestizide sind nicht nur<br />

in den Äpfeln, sondern auch im Körper der<br />

Schulkinder nachweisbar.<br />

Da die Aufnahme von Pestiziden hauptsächlich<br />

über pestizidbelastete Lebensmittel<br />

erfolgt, muss die Pestizidbelastung der<br />

Schulkinder reduziert werden. Nur biologisch<br />

erzeugte Produkte sind garantiert frei<br />

von chemisch-synthetischen Pestiziden. Da<br />

ist es doch nur logisch, bei Österreichs<br />

Schulbuffets zu beginnen: Die GLOBAL<br />

<strong>2000</strong>-Jugend fordert Bildungsministerin<br />

Claudia Schmied auf, Österreichs Schulbuffets<br />

auf biologische und damit auf pestizidfreie<br />

Lebensmittel umzustellen. Kinder<br />

und Jugendliche sind gegenüber Umwelteinflüssen<br />

wie Chemikalien besonders sensibel<br />

und brauchen verstärkten Schutz.<br />

Bitte unterstützen auch Sie die Initiative<br />

der GLOBAL <strong>2000</strong>-Jugend für Bio am<br />

Schulbuffet auf bio.global<strong>2000</strong>.at<br />

12 GLOBAL NEWS www.global<strong>2000</strong>.at<br />

pestizide


PESTIZIDE<br />

Pestizide sind Substanzen, die in der Landwirtschaft<br />

zur Bekämpfung von unerwünschten und schädlichen<br />

Lebewesen eingesetzt werden. Unterscheidungen<br />

können unter anderem nach Art des zu<br />

bekämpfenden Lebewesens getroffen werden:<br />

z.B. Insektizide gegen Insekten, Fungizide gegen<br />

Pilzbefall, Herbizide gegen Unkräuter oder nach<br />

Art des Wirkstoffes: pflanzliche, anorganische oder<br />

chemisch-synthetische Wirkstoffe. Im täglichen<br />

Sprachgebrauch sind fast immer chemisch-synthetische<br />

Wirkstoffe gemeint, wenn von Pestiziden<br />

oder Spritzmitteln die Rede ist.<br />

ORGANOPHOSPHATE<br />

Während des 2. Weltkriegs als Nervengift und chemische<br />

Waffe entwickelt, wurden Organophosphate<br />

erst in den 1950er-Jahren für die Schädlingsbekämpfung<br />

in der Landwirtschaft entdeckt und als Alternative<br />

für die weit beständigeren Organochlorine<br />

(z.B. DDT und Dieldrin) hauptsächlich gegen Insekten<br />

eingesetzt. Nach wie vor sind Organophosphate die<br />

weltweit am häufigsten eingesetzten Insektizide.<br />

pestizide<br />

www.global<strong>2000</strong>.at<br />

GLOBAL NEWS 13


Vorhang auf<br />

für Berlakovich<br />

Weil die Bienen sterben, werden zur Ablenkung wieder<br />

mal, wie jedes Jahr, ein paar Bienenstöcke aufs Dach<br />

der Wiener Staatsoper gestellt. Die Chemieriesen Bayer<br />

und Syngenta reiben sich die Hände – die Show geht<br />

weiter und die Gewinne fließen. GLOBAL <strong>2000</strong> blickt für<br />

Sie hinter die Polit-Kulissen.<br />

TEXT VON WERNER MÜLLER, WISSENSCHAFTLICHER MITARBEITER VON GLOBAL <strong>2000</strong><br />

Mit der Maisaussaat sterben jedes<br />

Jahr nicht nur Millionen von Honigbienen,<br />

sondern auch seltene<br />

Wildbienen. Schuld daran sind Agrargifte<br />

der Wirkstoffgruppe Neonicotinoide. Mit<br />

diesen Giften werden aber nicht nur Schädlinge<br />

wie der Maiswurzelbohrer oder der<br />

Drahtwurm bekämpft, sondern nebenbei<br />

auch die Bienen getötet. Die Schädlinge<br />

treten immer massiver auf, weil für die<br />

Schweinezucht seit Jahrzehnten Mais auf<br />

den Feldern angebaut wird. Monokulturen<br />

sind ein Schlaraffenland für Schädlinge.<br />

Eine einfache Fruchtfolge – eine Abwechslung<br />

im Anbau – würde dem Problem Einhalt<br />

gebieten und die Bienen wären nicht<br />

in Gefahr. Statt ein Verbot für diese hochgiftigen<br />

Substanzen zu verhängen, veranstaltet<br />

Umweltminister Berlakovich aber<br />

lieber alljährlich eine Politshow.<br />

Umweltminister Berlakovich:<br />

Hauptdarsteller und Regisseur<br />

Er versteht es, das jährliche Bienensterben<br />

kleinzureden und die Fakten zu verschleiern.<br />

Stattdessen lässt er wieder einmal<br />

mit viel Medienrummel ein paar Bienenstöcke<br />

auf das Operndach stellen. Dies<br />

sei ein Symbol für die Bedrohung der Biene,<br />

so Berlakovich. Dass er mit einer einzigen<br />

Unterschrift die Bienen schützen könnte,<br />

indem er den Einsatz der Pflanzengifte verbietet,<br />

verschweigt er den Medien aber.<br />

AGES – Agentur für Großangelegte<br />

Ernährungssabotage?<br />

Die Aufgabe der AGES – richtig: Agentur<br />

für Gesundheit und Ernährungssicherheit<br />

– ist, wie ihr Name schon sagt, die Sicherheit<br />

der Lebensmittel zu gewährleisten. Der<br />

Bereichsleiter für Landwirtschaft der AGES<br />

sagte 2009 öffentlich, dass Ernährungssicherung<br />

(fast) wichtiger als Ernährungssicherheit<br />

sei. Das heißt im Klartext, die<br />

Intensivlandwirtschaft und damit die Sicherung<br />

des Chemieeinsatzes sind ihm wichtiger<br />

als die Lebensmittelsicherheit für acht<br />

Millionen ÖsterreicherInnen. Hier drängt<br />

sich die Frage auf, ob dieser Mann nicht<br />

bei der chemischen Industrie besser aufgehoben<br />

wäre als bei einer aus Steuermitteln<br />

finanzierten öffentlichen Einrichtung. Dass<br />

der AGES die kritische Distanz zur Industrie<br />

fehlt, zeigt Bild auf Seite 15.<br />

Die „Aufopferung“ der<br />

Industrie treibt seltsame Blüten<br />

Obwohl bei den toten Bienen das Gift<br />

der Chemiemultis Bayer und Syngenta zweifelsfrei<br />

nachgewiesen wurde, weigern sich<br />

14 GLOBAL NEWS www.global<strong>2000</strong>.at<br />

pestizide


Auf dem Foto rechts sehen Sie das Infoblatt der chemischen Industrie, veröffentlicht im März 2010. Links sehen Sie das Infoblatt der<br />

AGES, das im darauffolgenden Oktober veröffentlicht wurde. Dieses deckt sich in Wort, Bild und Layout fast zu hundert Prozent mit<br />

dem Informationsblatt der Industrie. Das „Denken“ hat die AGES offenbar vollständig der Industrie überlassen. Politisch verantwortlich<br />

für diesen Skandal ist der Eigentümervertreter der AGES, nämlich Umweltminister Berlakovich.<br />

diese, Schadenersatzzahlungen an die ImkerInnen<br />

zu leisten. Stattdessen unterstützt<br />

die Industrie die AGES finanziell bei Forschungsprojekten,<br />

„völlig uneigennützig“,<br />

versteht sich. Diese „Aufopferung der Industrie“<br />

für die AGES treibt dann sehr seltsame<br />

Blüten. So weigerte sich die AGES<br />

trotzt mehrfacher schriftlicher Anfragen<br />

von GLOBAL <strong>2000</strong> monatelang, die Daten<br />

zum Bienensterben zu veröffentlichen.<br />

Nach langem Warten erhielten wir eine<br />

Zusammenfassung – die aussagekräftigen<br />

Rohdaten bleiben jedoch weiter unter Verschluss.<br />

Offenbar darf den SteuerzahlerInnen,<br />

obwohl sie mehr als 80 Prozent der<br />

Forschungsarbeiten finanzieren, die Wahrheit<br />

nicht zugemutet werden. Die Industrie<br />

hat sich jedoch vorsorglich den Zugang<br />

zu den Daten vertraglich absichern lassen.<br />

Auch dieser Skandal steht im Drehbuch des<br />

Umweltministers Berlakovich.<br />

Und die offiziellen ImkervertreterInnen<br />

schweigen dazu. Im Februar 20<strong>11</strong> hieß es<br />

noch: „Falls es wieder ein Bienensterben<br />

gibt, gehen wir gemeinsam mit GLOBAL<br />

<strong>2000</strong> auf die Straße“. Als die Bienen Anfang<br />

Mai 20<strong>11</strong> tatsächlich wieder starben,<br />

war die Wut aber offenbar schon wieder<br />

verraucht. Statt eines lautstarken öffentlichen<br />

Protests soll es nur mehr einen „leisen“<br />

Brief an Berlakovich geben. Wer hat wohl<br />

bei diesem Meinungsumschwung Regie ge-<br />

führt? Der neue Chef des Österreichischen<br />

Imkerbundes ist Leiter des Büros des niederösterreichischen<br />

Agrarlandesrates Pernkopf,<br />

einem Du-Freund des – erraten – Umweltministers<br />

Berlakovich.<br />

AUFRUF ZUR TEILNAHME AN<br />

DER GLOBAL <strong>2000</strong>-KUNDGEBUNG<br />

„BIENEN ENDLICH SCHÜTZEN!“<br />

WANN: am Mittwoch, dem 6. Juli 20<strong>11</strong> um<br />

10:00 Uhr, WO: vor der Wiener Staatsoper<br />

Kommen auch Sie und helfen Sie uns,<br />

die Öffentlichkeit wachzurütteln, denn<br />

Bienenmord ist kein Kavaliersdelikt!<br />

Alle Hobby- und Profi-ImkerInnen in<br />

„voller Montur“ sind herzlich willkommen.<br />

pestizide<br />

www.global<strong>2000</strong>.at<br />

GLOBAL NEWS 15


Es ist 5 vor 12 und Österreich schläft weiter<br />

Neue Klimaberichte zeigen, dass der Meeresspiegelanstieg viel schneller vorangeht als erwartet – ein<br />

Anstieg um mehr als einen Meter bis Ende des Jahrhunderts ist nun wahrscheinlich. Auch massive<br />

Auswirkungen auf die Nahrungsmittelerträge sind zu erwarten. Umweltminister Berlakovich will trotzdem<br />

nicht „vorschnell handeln“.<br />

TEXT VON JOHANNES WAHLMÜLLER, GLOBAL <strong>2000</strong>-KLIMACAMPAIGNER<br />

Schon als der Klimarat der UNO 2007<br />

seinen großen Klimabericht vorstellte,<br />

gab es kritische Stimmen, die meinten,<br />

der Meeresspiegelanstieg könnte unterschätzt<br />

worden sein. Eine neue Studie des<br />

arktischen Rates bestätigt jetzt diese Befürchtungen:<br />

Statt einem Meeresspiegelanstieg<br />

von 0,19 bis 0,59 Meter wird nun<br />

ein Anstieg von 0,9 bis 1,6 Meter bis Ende<br />

des Jahrhunderts angenommen. 150 Millionen<br />

Menschen wären von einem Anstieg<br />

um einen Meter betroffen.<br />

Auch im Bereich Landwirtschaft werden<br />

die steigenden Temperaturen zunehmend<br />

zum Problem. Nur vier Nutzpflanzen, nämlich<br />

Mais, Weizen, Soja und Reis decken<br />

75 Prozent der Welternährung. Eine ForscherInnengruppe<br />

der Stanford Universität<br />

kommt zum Ergebnis, dass pro Grad Temperaturzunahme<br />

die Erträge um zehn<br />

Prozent sinken. Schon durch die bisherige<br />

globale Erwärmung werden 5,5 Prozent<br />

weniger Weizen und vier Prozent weniger<br />

Mais geerntet. Noch steigen die Erträge<br />

zwar insgesamt durch verbesserte landwirtschaftliche<br />

Techniken, doch der Klimawandel<br />

wird zunehmend zum Problem.<br />

Österreich blockt ab<br />

Wer meint, dass die Politik jetzt ernst<br />

macht, täuscht sich. Denn um die Begrenzung<br />

des Klimawandels so weit wie möglich<br />

unter der gefährlichen Zwei-Grad-Schwelle<br />

zu halten, wird bei den internationalen Klimaverhandlungen<br />

gefeilscht. Viele Staaten<br />

haben Angebote gemacht. Europa will seinen<br />

Treibhausgasausstoß bis 2<strong>02</strong>0 um 20<br />

Prozent senken. Wie die UNO aber kürzlich<br />

festgestellt hat, reicht das bei weitem nicht<br />

aus. Auch Europa muss sein Angebot massiv<br />

nachbessern. Dafür müssen aber erst<br />

alle EU-Mitgliedsländer grünes Licht geben.<br />

Sieben EU-UmweltministerInnen treten bereits<br />

für mehr Klimaschutz ein. Österreich<br />

steht hingegen auf der Bremse. Umweltminister<br />

Berlakovich verkündete kürzlich,<br />

dass man nicht vorschnell handeln dürfe<br />

und erst auf China und die USA warten<br />

müsse. Diese Abwehrhaltung ist mehr als<br />

verwunderlich: Kaum ein Land hat eine<br />

bessere Ausgangsposition und mehr Möglichkeiten<br />

auf erneuerbare Energien umzusteigen<br />

als Österreich. Selbst eine Studie<br />

des Umweltministers zeigt, dass ein Umstieg<br />

auf 100 Prozent erneuerbare Energie<br />

bis 2050 möglich ist.<br />

GLOBAL <strong>2000</strong> bleibt dran: Bis zur nächsten<br />

Klimakonferenz in Durban muss noch<br />

viel Überzeugungsarbeit geleistet werden,<br />

um auch die österreichische Politik davon<br />

zu überzeugen, dass jetzt die Zeit zu handeln<br />

ist.<br />

16 GLOBAL NEWS www.global<strong>2000</strong>.at<br />

klima


Sind wir von allen<br />

erneuerbaren Geistern<br />

verlassen?<br />

Herannahende Klimakatastrophe, Reaktorunglück in Fukushima – so<br />

kann es nicht weitergehen. Wir brauchen eine Energiewende, und<br />

zwar auch in Österreich. Dass das nicht allen klar ist, zeigt die<br />

jüngste Aussage von Wirtschaftsminister Mitterlehner, der da meint,<br />

dass er wirklich nicht versteht, warum wir eine Energiewende<br />

brauchen, wenn der Anteil der Wasserkraft in Österreich eh schon<br />

so hoch ist ...<br />

TEXT VON JOHANNES WAHLMÜLLER, GLOBAL <strong>2000</strong>-KLIMACAMPAIGNER<br />

Tatsächlich deckt Österreich etwas<br />

mehr als 60 Prozent seines Stromverbrauchs<br />

aus Wasserkraft – Tendenz<br />

fallend. Steigender Stromverbrauch<br />

und stagnierender Ausbau erneuerbarer<br />

Energieträger haben Österreich vom einstigen<br />

Strom-Exporteur immer mehr zum<br />

(Atom-)Strom-Importeur gemacht. Politik<br />

und E-Wirtschaft ruhen sich auf den Lorbeeren<br />

unserer Großeltern aus.<br />

Abgesehen von medienwirksamen PR-<br />

Auftritten der PolitikerInnen scheint Österreich<br />

von allen erneuerbaren Geistern verlassen<br />

zu sein. Politik und E-Wirtschaft bringen<br />

in Österreich kaum Impulse zur Energiewende.<br />

So verdient der Verbund, selbsternannter<br />

Wasserkraftkonzern, nicht nur<br />

prächtig mit dem Handel von Atomstrom,<br />

er investiert auch in den Bau von Kraftwerken,<br />

und zwar vorwiegend in Gas- und<br />

Kohle- und nicht in Wasserkraftwerke. Der<br />

Spatenstich zum umstrittenen Gaskraftwerk<br />

in Mellach bei Graz ist bereits erfolgt<br />

und in Tufanbeyli, eine Stadt im Süden der<br />

Türkei, ist der Verbund sogar Bauherr eines<br />

Kohlekraftwerks, das mehr als sieben<br />

Millionen Tonnen Braunkohle pro Jahr verheizen<br />

und 3,5 Millionen Tonnen CO 2 ausstoßen<br />

wird.<br />

Während die österreichischen Energie-<br />

Flaggschiffe fleißig in fossile Großkraftwerke<br />

investieren, kommen auch von der Politik<br />

völlig falsche Signale: Das Ökostromgesetz,<br />

das den Ausbau von erneuerbaren Energien<br />

in Österreich ankurbeln soll, wird nämlich<br />

von jenem Minister entworfen, der meint,<br />

dass wir gar keine Energiewende brauchen.<br />

Dementsprechend schaut der Entwurf<br />

zum neuen Gesetz auch aus: Zwar<br />

werden da große Töpfe präsentiert, nur<br />

sind die Bedingungen um an diese Töpfe<br />

zu kommen so, dass sich angehende Ökostrom-PionierInnen<br />

die Finger daran ganz<br />

gehörig verbrennen würden: Förderabschläge,<br />

Planungsunsicherheit und neue<br />

Schikanen prägen das Gesetz.<br />

GLOBAL <strong>2000</strong> hat dazu eine umfangreiche<br />

Stellungnahme abgegeben und setzt<br />

sich dafür ein, dass auch in Österreich möglich<br />

wird, was in vielen Ländern Europas<br />

bereits Realität ist: der Ausbau von modernen<br />

und sauberen Energiequellen und<br />

eine Energiewende, die uns nicht nur Energie<br />

für unser tägliches Leben liefert, sondern<br />

auch das Klima schützt und uns von<br />

Importen aus Krisenregionen unabhängig<br />

macht.<br />

klima<br />

www.global<strong>2000</strong>.at<br />

GLOBAL NEWS 17


Das AMA-Gütesiegel – eine (Ent-)Täuschung<br />

Was die Lebensmittel angeht, sind die Österreicherinnen und Österreicher sehr anspruchsvoll. Gesund<br />

sollen sie sein, umweltverträglich erzeugt und auch ein fairer Umgang mit den ProduzentInnen ist wichtig.<br />

Was liegt da näher, als auf österreichische Qualität und damit auf das österreichische Gütesiegel der<br />

AMA zu setzen?<br />

TEXT VON JENS KARG, GLOBAL <strong>2000</strong>-PRESSESPRECHER<br />

Das rot-weiß-rote Siegel steht für heimische<br />

biologisch und damit gentechfrei<br />

erzeugte Produkte, glaubt<br />

so mancheR. Und da Österreich gentechnikfrei<br />

ist, können diese Produkte sowieso<br />

nichts mit Gentechnik zu tun haben. Da ist<br />

man also quasi doppelt abgesichert, ist so<br />

manch eineR überzeugt. Selbst das so genannte<br />

Lebensministerium scheint an dieses<br />

Trugbild zu glauben. Denn auf dessen<br />

Homepage war noch vor kurzem zu lesen:<br />

„Bei Lebensmitteln garantiert überdies das<br />

AMA-Gütesiegel Gentechnikfreiheit.“ Entweder<br />

ist das Ministerium der verwirrenden<br />

Werbelinie der AMA auf den Leim<br />

gegangen oder es beteiligt sich an einer<br />

infamen KonsumentInnen-Täuschung.<br />

Die große Mehrheit der<br />

AMA-Produkte ist nicht bio<br />

Wahr ist: Die AMA hat ein Biosegment<br />

und dieses ist per Gesetz gentechnik-frei.<br />

Der überwiegende Anteil der AMA-Produkte<br />

wird jedoch konventionell erzeugt.<br />

Und da landet dann häufig durch die Hintertür<br />

die Gentechnik auf unseren Tellern.<br />

Ein großer Teil des nach Österreich importierten<br />

Gentechnik-Sojas wird im Rahmen<br />

des AMA-Gütesiegelprogramms verfüttert.<br />

2010 hat GLOBAL <strong>2000</strong> gezeigt, dass es<br />

auch anders geht: Die österreichischen<br />

Milch-ProduzentInnen reagierten auf unsere<br />

Kampagne und stellten auf gentechnikfreie<br />

Futtermittel um. Auch die österreichische<br />

Eierproduktion kam dem Wunsch<br />

der KonsumentInnen nach und verwendet<br />

nur noch gentechnikfreie Futtermittel.<br />

Wo „streng geprüft“<br />

draufsteht, ist Gentech drinnen<br />

Obwohl das österreichische AMA-Gütesiegel<br />

mit „streng geprüftes Futter“ für<br />

AMA-Fleisch eine groß angelegte Werbekampagne<br />

fährt, hat GLOBAL <strong>2000</strong> AMA-<br />

Gütesiegel-Futter gefunden, das großteils<br />

aus Gentechnik-Pflanzen besteht. Wir fordern<br />

die AMA auf, endlich die Gentechnikfreiheit<br />

als Kriterium für das AMA-Gütesiegel<br />

aufzunehmen. Sonst ist es nur eine<br />

Frage der Zeit, bis der nächste Futtermittelskandal<br />

auch Österreich trifft.<br />

18 GLOBAL NEWS www.global<strong>2000</strong>.at gentechnik


GLOBAL betrachtet<br />

TEXT VON IRIS BONAVIDA,<br />

GLOBAL <strong>2000</strong>-UMWELTREDAKTEURIN<br />

Während Premierminister Silvio Berlusconi in<br />

Italien trotz zahlreicher Probleme mit der Justiz<br />

immer noch in der Regierung sitzt, wurde mit<br />

Beginn des neuen Jahres zumindest eine andere<br />

schwer abbaubare Substanz aus unserem<br />

Nachbarland verbannt: das Plastiksackerl.<br />

Und wie geht es unseren NachbarInnen<br />

ohne das bei uns so unersetzlich scheinende<br />

Plastiksackerl? Eine Galgenfrist bis 2012 erlaubt<br />

es den Unternehmen die restlichen Bestände<br />

kostenlos zu verteilen. Nach Ablauf<br />

dieser Frist müssen sie die Plastiktaschen<br />

allerdings auf eigene Kosten entsorgen.<br />

Bis dahin haben sowohl UnternehmerInnen<br />

als auch VerbraucherInnen die Möglichkeit,<br />

sich Alternativen zu überlegen.<br />

Die italienischen Supermarktketten steigen<br />

auf Einkaufstaschen aus biologisch<br />

abbaubarem Kunststoff oder Papier um.<br />

Viele KonsumentInnen haben jedoch bereits<br />

routinemäßig Stofftaschen beim Einkauf<br />

mit. Und so mancheR Geschäftsmann<br />

oder -frau entwickelt aus dem Plastiksackerl-<br />

Verbot eine eigene Marketingstrategie: KundInnen,<br />

die mit der mit dem eigenen Firmenlogo<br />

gebrandeten Stofftasche einkaufen, bekommen<br />

Rabatt.<br />

Das Plastiksackerl-Verbot ist ein wichtiger<br />

Schritt für einen bewussteren Umgang mit<br />

den Ressourcen der Erde. In Italien wurden<br />

jährlich 15 Milliarden Plastiktaschen verbraucht.<br />

Obwohl oft nur für wenige Minuten<br />

oder Stunden im Einsatz, braucht die<br />

Natur Jahrhunderte, um ihre Spuren zu<br />

beseitigen.<br />

In Österreich ist zwar ein Plastiksackerl-<br />

Verbot noch immer in weiter Ferne. Dennoch<br />

ist ein Verzicht darauf auch ohne<br />

Verbot möglich. Und für den Tag, an dem<br />

endlich auch in Österreich das Plastiksackerl<br />

verboten wird, sind wir dann immerhin<br />

schon gerüstet.<br />

Näheres zum<br />

Plastiksackerl-Verbot in Italien auf<br />

addio_plastiksackerl.global<strong>2000</strong>.at<br />

Mitmachen,<br />

helfen &<br />

gewinnen!<br />

service<br />

Sommerlotterie 20<strong>11</strong><br />

Tel: 0800 700 741<br />

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www.global<strong>2000</strong>.at<br />

GLOBAL NEWS 19<br />

www.das-gute-los.at


20 GLOBAL NEWS www.global<strong>2000</strong>.at<br />

umweltredaktion


Uranabbau im<br />

Outback Australiens<br />

Viertausend Tonnen Uranoxid, so genanntes Yellow Cake, verlassen jährlich Olympic Dam, die<br />

weltweit größte Uranlagerstätte im Outback Australiens. Damit werden Brennstäbe produziert<br />

– Grundlage für den Betrieb von AKWs auf der ganzen Welt. Container um Container werden<br />

befüllt, gestapelt und verlassen auf Schienen das Gelände: eine hoch gefährliche Ladung.<br />

TEXT VON MARTHA SCHLICKENRIEDER, GLOBAL <strong>2000</strong>-UMWELTKULTURJOURNALISTIN<br />

Nur wenige Kilometer neben der<br />

Mine, die im Süden Australiens<br />

mitten im Outback liegt, wohnen<br />

Aborigines. Diese UreinwohnerInnen stehen<br />

der Betreiberfirma der Uranlagerstätte<br />

BHP Billiton skeptisch gegenüber. Eine ihrer<br />

traditionell überlieferten Geschichten warnt<br />

die Menschen davor, dem Boden Mineralgesteine<br />

und natürliche Rohstoffe zu entnehmen.<br />

Stellen, an denen dem Boden<br />

Schätze entnommen werden, seien „böse<br />

Orte“, in deren Nähe man sich nicht zu<br />

lange aufhalten sollte. Nun müssen sie dabei<br />

zusehen, wie der Großkonzern täglich<br />

rund 34 Millionen Liter Wasser aus uralten<br />

Reserven des Großen Artesischen Beckens,<br />

dem größten unterirdischen Wasserspeicher<br />

der Erde, pumpt. Über Jahre hinweg beobachten<br />

sie die Veränderung der Mound<br />

Springs, an denen das Wasser ohne menschliches<br />

Zutun an die Oberfläche tritt. Sie müssen<br />

dabei zusehen, wie der Wasserspiegel<br />

stetig sinkt.<br />

Die Aborigines<br />

erkranken an Krebs<br />

Was sie jedoch nicht sehen können, ist<br />

die Strahlung. In der Umgebung der Mine<br />

ist die radioaktive Strahlung viermal höher,<br />

als es die offiziellen Grenzwerte erlauben.<br />

Die permanente Verstrahlung schädigt<br />

menschliche Zellen – Krebs ist die Folge.<br />

Zehntausend Tonnen Uran werden jährlich<br />

in die gelben Fässer verpackt und in<br />

Atomkraftwerke der ganzen Welt exportiert.<br />

Der Staat setzt finanziell auf seine<br />

viel versprechenden Uranvorkommen und<br />

erwirtschaftet damit geschätzte 1,3 Milliarden<br />

australische Dollar pro Jahr. Das ist<br />

immerhin ein Zuwachs von 50 Prozent in<br />

den vergangenen fünf Jahren. Während die<br />

Ökonomie rasant voran schreitet, bleiben<br />

Umwelt und Menschen auf der Strecke.<br />

Mit radioaktiv belasteten<br />

Steinen werden Häuser und<br />

Straßen gebaut<br />

Der aufwendige Prozess erdeigenes Uranerz<br />

in verwertbare Brennstäbe zu verwandeln,<br />

verbraucht nicht nur Unmengen an<br />

Ressourcen, sondern produziert auch eine<br />

beachtliche Menge an gefährlichen Nebenprodukten.<br />

Radioaktiv belastete Steine aus<br />

alten Abbauanlagen werden zum Teil für<br />

Straßen- und Häuserbau wiederverwendet.<br />

Zudem bleiben jährlich zehn Millionen<br />

Tonnen radioaktiver Schlamm, so genannte<br />

Tailings, die noch 70 bis 80 Prozent der<br />

Radioaktivität des ursprünglichen Gesteins<br />

enthalten, übrig. Material, das zuvor unter<br />

der Erde gesichert und inaktiv war, wird<br />

von Maschinen freigesetzt und mobilisiert.<br />

Die Betreiber der Minen sind nach australischer<br />

Gesetzgebung bis zehntausend<br />

Jahre nach dem Uranabbau dafür verantwortlich,<br />

die hochgefährlichen Tailings zu<br />

isolieren. Sie vergraben deshalb den radioaktiven<br />

Schlamm wieder im Boden oder<br />

verschütten die Abfallbecken einfach mit<br />

Erde. Wäre es da nicht verantwortungsbewusster,<br />

die Büchse der Pandora gar nicht<br />

erst zu öffnen?<br />

Strom kommt schließlich aus<br />

der Steckdose<br />

Wirtschaftlich gesehen, wäre das allerdings<br />

kontraproduktiv: Die meisten wünschen<br />

sich schließlich billigen Strom. Wer<br />

fragt schon danach, wo er herkommt? Strom<br />

kommt eben aus der Steckdose. Und man<br />

nimmt, was man braucht ...<br />

Zahlreiche Nichtregierungsorganisationen<br />

rufen zu mehr Energiebewusstsein auf.<br />

Friends of the Earth Australia bemüht sich,<br />

die fatalen Folgen des überhöhten Stromverbrauchs<br />

auf Umwelt und Mensch und<br />

den Zusammenhang zwischen Strom und<br />

Umweltschäden durch Uranabbau deutlich<br />

zu machen.<br />

Hier in Österreich übernimmt diese Aufgabe<br />

GLOBAL <strong>2000</strong>. Wir fordern die ÖsterreicherInnen<br />

dazu auf, auf Ökostromanbieter<br />

umzusteigen und Strom einzusparen.<br />

Und mit der Kampagne „Atomausstieg!<br />

Jetzt!“ sammeln wir Unterschriften für einen<br />

weltweiten Ausstieg aus der Atomkraft.<br />

Die Zeit drängt: BHP Billiton plant bereits<br />

die Erweiterung von Olympic Dam um die<br />

Uranproduktion zu verdreifachen.<br />

umweltredaktion<br />

www.global<strong>2000</strong>.at<br />

GLOBAL NEWS 21


Zeigen Sie der Welt, was Sie von Atomkraft halten<br />

25 JAHRE NACH TSCHERNOBYL IST IN JAPAN WIEDER EIN SUPER-GAU PASSIERT. ATOMKRAFT IST NICHT SICHER UND<br />

WIRD ES AUCH NIE SEIN. ZEIGEN SIE ALLER WELT, WAS SIE VON ATOMKRAFT HALTEN UND UNTERSTÜTZEN SIE UNSERE<br />

KAMPAGNE „ABSCHALTEN! JETZT!“ MIT DEM ERWERB EINES T-SHIRTS AUS FAITRADE-BIO-BAUMWOLLE.<br />

Zwei Aufdrucke stehen zur Verfügung: die Atomsonne<br />

(ATOMKRAFT? NEIN DANKE) oder ABSCHALTEN!JETZT!<br />

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Sie gleichzeitig unsere Anti-Atom-Kampagne.<br />

Alle Shirts sind in folgenden Größen erhältlich:<br />

Herren (M, L, XL) und Damen (M, L, XL).<br />

Das Motiv Atomsonne (ATOMKRAFT? NEIN DANKE)<br />

gibt es in den Farben grün und blau, das Motiv<br />

ABSCHALTEN!JETZT! in gelb und schwarz.<br />

Plitsch Platsch Plastik. Chemikalien trüben Sommerfreuden<br />

Der Sommer ist da. Leicht, bunt, spaßig und so praktisch:<br />

Farbenfrohes Plastik ist aus unserem Alltag kaum wegzudenken.<br />

Plastikgeschirr und Plastik-Jausenbox in die große<br />

Kunststoffbadetasche, rasch in die Flip-Flops, Schwimmtier<br />

und Luftmatratze aufgeblasen, noch schnell ein erfrischender<br />

Schluck aus der Plastikflasche und das uniforme Essen<br />

aus der Plastikschicht befreit ...<br />

Wie war das Leben vor der Erfindung von Kunststoff? Wie<br />

schmeckt Wasser ohne Plastik oder Käse, der niemals in<br />

Plastik eingeschweißt war? Wie fein wären Strände ohne<br />

Plastikmüll? Was macht der ganze Kunststoff mit uns und<br />

unserer Umwelt?<br />

Viele Chemikalien, die zur Herstellung von Kunststoffen<br />

eingesetzt werden, sind extrem giftig. Sie können sich aus<br />

dem Kunststoff lösen und gesundheitsschädlich wirken.<br />

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ACHTUNG PLASTIK!<br />

Chemikalien der Kunststoffindustrie<br />

gefährden Umwelt und Gesundheit<br />

22 GLOBAL NEWS www.global<strong>2000</strong>.at service


Gemeinsam Druck machen<br />

Nach dem Super-GAU in Fukushima in Japan haben wir die<br />

Plattform atomausstieg.at gegründet, die von zahlreichen<br />

NGOs, Gemeinden, Parteien und Unternehmen unterstützt wird.<br />

GLOBAL <strong>2000</strong> fordert<br />

1. Die sofortige Abschaltung aller<br />

Hochrisiko-Reaktoren in Europa.<br />

2. Stopp für Laufzeitverlängerungen<br />

und Neubaupläne von AKW.<br />

3. Einen Abschaltplan für alle anderen<br />

europäischen AKW bis 2<strong>02</strong>0.<br />

4. Stopp der Milliarden-Subventionen<br />

an die Atomindustrie.<br />

5. Nachhaltige Investitionen in erneuerbare<br />

Energien und Effizienz.<br />

Anfang Mai haben wir die in nur sieben Wochen gesammelten<br />

mehr als 500.000 Unterschriften an Nationalratspräsidentin<br />

Barbara Prammer übergeben. Damit unser Anliegen im parlamentarischen<br />

Petitionsausschuss behandelt werden kann, unterstützten<br />

auch Klubobleute mit ihrer Unterschrift die Petition.<br />

Die Initiative geht weiter!<br />

Je mehr Unterschriften wir europaweit sammeln, desto stärker<br />

wird die Stimme jener EuropäerInnen gehört werden, die sich<br />

nicht länger der atomaren Bedrohung unterwerfen wollen. Ziel<br />

ist eine europäische Volksabstimmung über den europäischen<br />

Atomausstieg. Wir informieren Sie laufend auf<br />

atomausstieg.at über den Fortschritt der Initiative.<br />

GEMEINSAM MACHEN WIR DRUCK — HELFEN SIE MIT:<br />

Sammeln Sie Unterschriften<br />

für Den Atomausstieg.<br />

Unterschriftenlisten können Sie auf<br />

atomausstieg.at downloaden,<br />

per E-Mail auf service@global<strong>2000</strong>.at<br />

oder telefonisch bei uns bestellen (01) 812 57 30.<br />

„Abschalten!Jetzt!“-Sticker können Sie ebenfalls<br />

gratis bei uns anfordern. Danke für Ihre Unterstützung.<br />

JEDE STIMME ZÄHLT.<br />

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NEIN<br />

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