30.10.2013 Aufrufe

SCHMUCKSTÜCK AM FUßE DER ALB - blaetterwerk ...

SCHMUCKSTÜCK AM FUßE DER ALB - blaetterwerk ...

SCHMUCKSTÜCK AM FUßE DER ALB - blaetterwerk ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Roland Doschka,<br />

Gartenbesitzer<br />

und Kurator.<br />

D Garten<br />

esign<br />

06.12<br />

Claude Monet gärtnerte aus dem Bauch heraus,<br />

so stellt es zumindest Claire Toulgouat, eine<br />

Angehörige der Familie (DW-TV, Youtube), in<br />

einem Interview dar. Laut Toulgouat hatte Monet<br />

nie ein Design für seinen Garten in Giverny<br />

entworfen oder gar berühmte Landschaftsarchitekten<br />

beschäftigt. Der Maler war der Meinung,<br />

dass er das Gefühl für seinen Garten<br />

dann bekommt, wenn er ihn begeht. Hier<br />

scheint es konkrete Parallelen zu Roland Doschka<br />

zu geben, denn auch er plante und konzipierte<br />

die 14 verschiedenen Gartenszenen bislang<br />

selbst. „Fachliche Hilfe habe ich mir lediglich<br />

bei den klassisch englischen Staudenrabatten<br />

geholt. Die hat Dr. Isabelle Van Groeningen für<br />

mich geplant“, erklärt er.<br />

<strong>DER</strong> FRANZÖSISCHE TEIL: Mittlerweile umfasst<br />

dieser Landschaftsgarten am Fuße der Schwäbischen<br />

Alb rund vier Hektar. Der französische<br />

Teil gliedert sich in drei Ebenen. Nach dem Zugang<br />

über eine Natursteintreppe, die durch<br />

mehrere Podeste angenehm gegliedert ist und<br />

von Farnen, Efeu sowie immergrünen Gehölzen<br />

eingerahmt wird, befindet man sich in dem<br />

Gartenteil, der dem Maler und Gartenliebhaber<br />

Claude Monet gewidmet ist. „Als ich 1992<br />

die erste Monet-Ausstellung für Balingen organisierte,<br />

habe ich mich intensiv mit seinem Garten<br />

und historischen Staudenfeldern in den Pariser<br />

Archiven beschäftigt“, erzählt der Kunstexperte.<br />

Für das Staudenbeet am Hang reiste<br />

Doschka sehr weit, um die Original-Staudensorten<br />

zu erwerben, wie beispielsweise zu einer<br />

96-jährigen Dame in der französischen Provinz<br />

Anjou, die als Letzte eine von Monets verwendeten<br />

Iris-Sorten kultivierte. Das impressionistische<br />

Auge des Künstlers symbolisiert<br />

ein flacher Teich. Die Wasserpflanzen, ausgebracht<br />

in Irisform, bilden dabei das Zentrum.<br />

Der Staudenhang ist eine Hommage an die Farben<br />

Frankreichs. „Dass die Steppenkerzen gelb<br />

und nicht himalayablau blühen, muss wohl ein<br />

Versehen des holländischen Lieferanten sein“,<br />

schmunzelt der 1991 vom damaligen badenwürttembergischen<br />

Ministerpräsident Erwin<br />

Teufel zum Professor ernannte Wissenschaftler.<br />

In diesem geschützten Bereich konnte sich<br />

eine 1990 gepflanzte kalifornische Magnolie<br />

etablieren, eine Seltenheit in Deutschland und<br />

für Doschka nur dadurch zu erklären, dass sein<br />

Garten durch das angrenzende Waldgebiet<br />

sehr gut vor Ost- und Westwinden geschützt<br />

ist. Die liegende Frau aus schwarzem Carrara-<br />

Marmor stammt von einem unbekannten<br />

Künstler aus dem Jahr 1930. Die riesigen Tongefäße<br />

dienten dem Einlagern von Oliven –<br />

Doschka entdeckte sie auf einem Antikmarkt in<br />

Paris.<br />

KEIN ENGLISCHES GEHEIMNIS MEHR: Ein hundertjähriger<br />

Ilex-Großbonsai aus Japan, ein Maulbeerbaum,<br />

der schon den spanischen Pavillon<br />

auf der Stuttgarter IGA zierte sowie eine Pinus<br />

parasol – auf botanisch Pinus pinea und bei uns<br />

als Schirmkiefer bekannt – sind die Hauptdarsteller<br />

des nächsten Gartenraums. Das Atrium<br />

20 Lavendelsorten<br />

präsentieren sich<br />

hier in schwungvoll<br />

verlaufenden<br />

Linien.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!