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Baumschule<br />

huBen<br />

BetrieB + management schwerpunkt<br />

Galabau und baumschule<br />

Gute Plattformen<br />

<strong>für</strong> <strong>schaugärten</strong><br />

Wenn zwei Seiten profitieren, handelt es sich meist um eine Kooperation. Geben und Nehmen sind<br />

hierbei feste Bestandteile. Auch der GaLaBau ist ein potenzieller Kooperationspartner; ganz besonders<br />

<strong>für</strong> Gartenbaumschulen. Wie solche Zusammenschlüsse im Detail aussehen können,<br />

recherchierte DEGA GALABAU am Beispiel dreier Baumschulen aus Süddeutschland.


Sie liegen entlang des Hauptwegs und<br />

wurden 2005 im Rahmen der ersten<br />

„Gartenlust“ ins Leben gerufen: Die<br />

Rede ist von sieben Mustergärten auf dem<br />

Ausstellungsgelände der Baumschule Huben<br />

in Ladenburg. „Wir strickten damals<br />

zusammen mit den Betrieben das Konzept<br />

<strong>für</strong> eine Dauerausstellung“, erinnert sich<br />

Maximilian Keller, der den Privatverkauf<br />

managt. Bis heute gibt es <strong>für</strong> die Zusammenarbeit<br />

keine Verträge. Alles läuft auf<br />

Vertrauensbasis und Keller hat bislang nur<br />

gute Erfahrungen gemacht.<br />

„Die ersten sechs Gärten entstanden im<br />

Jahr 2007 zur zweiten Gartenlust. Wir erschlossen<br />

die Wege und stellten Strom- und<br />

Wasseranschlüsse zur Verfügung“, sagt der<br />

Betriebsleiter. Die Firmen reichten damals<br />

ihre Gartenkonzepte ein und die Be<strong>für</strong>chtung,<br />

dass sich die geplanten Gärten eventuell<br />

sehr ähneln, bewahrheitete sich nicht.<br />

„Unsere Investitionen beliefen sich inklusive<br />

Geländeerschließung und aller Pflanzen<br />

auf etwa 10 000 e pro Garten“, überschlägt<br />

Keller.<br />

in der baumschule huben in ladenburg<br />

gibt es seit 2005 mustergärten von<br />

Garten- und landschaftsbaubetrieben.<br />

darunter auch der Garten des mannheimer<br />

Galabau-betriebs hensle-metzger<br />

(l.) und der erda Gartenservice Gmbh<br />

in ladenburg. betriebsleiter maximilian<br />

keller und andreas huben (r.) sehen die<br />

Gärten als eine aufwertung des<br />

parkartigen Verkaufsgeländes.<br />

außerdem erhalten die kunden<br />

konkrete Gestaltungsideen<br />

Mit einer Stunde Pflegeaufwand pro Gar-<br />

ten und Woche kalkuliert er vonseiten der<br />

Baumschule die laufenden Kosten. „Wir hat-<br />

ten anfangs einen weitaus höheren Auf-<br />

wand <strong>für</strong> das ,In-Schwung-Halten‘ der Gär-<br />

ten angesetzt“, meint er. Das Verkaufsge-<br />

lände wird durch die Mustergärten stark<br />

aufgewertet und die Kunden bekommen<br />

konkrete Ideen <strong>für</strong> die Pflanzenverwendung<br />

und attraktive Gestaltungstipps. Zugleich<br />

verspricht sich der Süddeutsche eine Einkaufsbindung<br />

der Landschaftsgärtner an die<br />

Baumschule, deren interessantes Kundenpotenzial<br />

man bei Hubens ebenfalls<br />

schätzt.<br />

Perfekte Plattform<br />

Weil das Betriebsgelände der Baumschule<br />

zusätzlich <strong>für</strong> Veranstaltungen vermietet<br />

wird und von März bis Oktober <strong>für</strong> Spaziergänger<br />

auch sonntags zugänglich ist, werden<br />

die Mustergärten fast täglich frequentiert.<br />

Kundenseminare, Attraktionen wie<br />

„Huben bei Nacht“ oder die Eröffnung der<br />

neuen Teichanlage unter dem Motto „Badetag“<br />

ziehen immer wieder neue Besucher<br />

an und geben den Landschaftsgärtnern die<br />

Möglichkeit, in ihren Gärten beratend tätig<br />

zu werden. „Wir würden uns wünschen,<br />

dass die Betriebe diese Beratungsmöglichkeiten<br />

noch mehr nutzen“, meint Keller.<br />

Zur dreitägigen „Ladenburger Gartenlust“<br />

kommen im Schnitt 30 000 Menschen.<br />

Die Baumschule hält <strong>für</strong> dieses Event bereits<br />

im Vorfeld Kartenkontingente <strong>für</strong> die Partnerbetriebe<br />

bereit. Im Rahmen dieser Veranstaltung<br />

haben auch weitere GaLaBau-<br />

Betriebe die Möglichkeit, sich mit temporären<br />

Gärten zu präsentieren. Damit wird die<br />

Baumschule zur perfekten Dauerplattform<br />

<strong>für</strong> die Landschaftsgärtner.<br />

„Die meisten Mustergärten sind jetzt vier<br />

Jahre alt und die Betriebe haben im Laufe<br />

dieser Zeit immer wieder bauliche Veränderungen<br />

vorgenommen“, erläutert Keller, <strong>für</strong><br />

den das Haltbarkeitsdatum der Gärten bei<br />

maximal 10 Jahren liegt. „Kleine Veränderungen<br />

sollten eigentlich jedes Jahr stattfinden,<br />

denn <strong>für</strong> unsere Stammkunden sind<br />

neue Impressionen sehr wichtig“, sagt Keller,<br />

der eine Art „Wettrüsten“ nach dem Bau<br />

des siebten Mustergartens im Jahr 2009<br />

festgestellt hat. In den Anfängen haben sich<br />

alle Kooperationspartner zwei- bis dreimal<br />

im Jahr getroffen. Diese fixen Termine sind<br />

über die Jahre leider im Sande verlaufen.<br />

„Auch die Kommunikation anstehender Veranstaltungen<br />

läuft von unserer Seite hier<br />

nicht immer perfekt“, sagt der Betriebsleiter<br />

selbstkritisch. Doch das soll sich in Zukunft<br />

bessern.<br />

sichtwechsel<br />

Für Frank Hensle-Metzger, GaLaBau-Unternehmer<br />

aus Mannheim, ist die Baumschule<br />

Huben der ideale Kooperationspartner. „Neben<br />

der Chemie und dem guten Ruf stimmen<br />

hier einfach die Grundparameter wie<br />

Qualitätsbewusstsein, Sauberkeit und Kundenservice“,<br />

erläutert Hensle-Metzger, der<br />

seit 2009 der Kooperation angehört. Sechs<br />

Wochen Arbeitszeit mit vier Mann investierte<br />

er in den circa 300 m² großen Mustergarten,<br />

dessen Nettobausumme er auf über<br />

50 000 e schätzt.<br />

„Etwa einmal im Monat bekommen wir<br />

durch diesen Garten eine konkrete Anfrage“,<br />

sagt der Unternehmer. „Die Synergien im<br />

Kundenbereich sind sehr wertvoll und <strong>für</strong><br />

mich ist die Zusammenarbeit ein Modell mit<br />

Zukunft.“ Den Pflegeaufwand beschreibt der<br />

2/2011<br />

21


gartenBaumschule<br />

müller<br />

die baumschule müller – müller<br />

lebensraum garten – in mauer bietet<br />

ihren kunden fünf „lebenswelten“<br />

und damit fünf verschiedene<br />

mustergärten: traditionell (oben),<br />

romantisch (mitte), modern (unten),<br />

mediterran und asiatisch.<br />

Vor jeder „lebenswelt“ steht eine<br />

informationssäule, die die charakteristik<br />

der Gestaltung und geeignete<br />

Pflanzen beschreibt. außerdem<br />

werden die am bau beteiligten<br />

Partnerfirmen aufgeführt. besucher<br />

der baumschule können sich auch ein<br />

merkblatt mitnehmen<br />

Landschaftsgärtner mit einer bis zwei Stun-<br />

den pro Woche als gering. Das Miteinander<br />

unter den Kollegen empfindet Hensle-Metz-<br />

ger als positiv, dennoch hätte er gerne einen<br />

engeren Austausch.<br />

Detlef Böttinger, GaLaBau-Unternehmer<br />

aus Dossenheim, kalkuliert <strong>für</strong> die Pflege<br />

seines Schaugartens 100 e pro Woche, in-<br />

klusive Maschinenkosten. „Unsere Startin-<br />

vestition in den Garten schätze ich auf<br />

25 000 e und im Frühjahr 2010 haben wir es<br />

uns weitere 13 000 e kosten lassen, den<br />

22 2/2011<br />

Garten mit einer Sichtschutzwand aus Na-<br />

turstein und einem modernen Wasserbe-<br />

cken auszustatten“, rechnet er vor. „Laufend<br />

sprachen die Leute unsere Mitarbeiter an<br />

und so viele Visitenkärtchen und Prospekte<br />

wie in diesen drei Wochen haben wir noch<br />

nie verteilt“, freut sich Böttinger über die<br />

gelungene Marketingmaßnahme. „Manch-<br />

mal frage ich mich natürlich schon, ob das<br />

Schalten von Anzeigen mehr Aufträge bringen<br />

würde, aber weder das eine noch das<br />

andere ist wirklich messbar.“<br />

Er findet es schade, dass der Austausch<br />

innerhalb der Kooperation fast zum Erliegen<br />

gekommen ist. Obwohl das Thema Hausgarten<br />

in seinem Unternehmen eher rückläufig<br />

ist, sieht Böttinger in dem Zusammenschluss<br />

weiterhin Zukunft.<br />

Erhard Schollenberger gehört ebenso zur<br />

Gründertruppe. Mit seinem Unternehmen<br />

ERDA-Gartenservice GmbH aus Ladenburg<br />

baute er 2007 einen Gartendschungel. „Wir<br />

haben keinen Schaugarten im Betrieb. Für<br />

uns ist dieser Garten ein optimales Podium.“


Der Pflegeaufwand hält sich mit 10 Pflegegängen<br />

pro Jahr in Grenzen. Die Gartenlust<br />

ist <strong>für</strong> Schollenberger immer Anlass, kleine<br />

Veränderungen vorzunehmen. Insgesamt<br />

schätzt der Unternehmer seine Investitionen<br />

ebenfalls auf etwa 25 000 e. Im Winter<br />

2010 baute sein Betrieb den neuen Schauteich<br />

der Baumschule. Sieben Wochen mit<br />

durchschnittlich vier Mann arbeitete Schollenberger<br />

an diesem Projekt. 50 000 e reine<br />

Arbeitsleistung stecken in der Anlage, die<br />

ihm bereits fünf Anfragen einbrachte. „Ich<br />

rechne damit, dass sich diese Investition in<br />

vier bis fünf Jahren amortisieren wird“, sagt<br />

Schollenberger.<br />

lebenswelten – Gärten je<br />

nach kundenGeschmack<br />

Seit dem Frühjahr 2009 gibt es in der Gartenbaumschule<br />

Müller, müller lebensraum<br />

garten in Mauer, ein „Lebensweltenkonzept“.<br />

Thematisch gliedern sich die Lebenswelten<br />

in asiatisch, modern, mediterran,<br />

romantisch und traditionell. Christian Müller<br />

ist der Meinung, dass man dem heutigen<br />

Kunden ein fertiges Gericht in Form eines<br />

Garten-Gesamtkunstwerks bieten muss,<br />

dessen Zutaten er in unmittelbarer Nähe<br />

findet, um sie im Ensemble zu kaufen.<br />

Durch diese Konzeption hat sich der Umsatz<br />

der Gartenbaumschule spürbar gesteigert.<br />

„Wir haben mit drei Jahren Vorlauf sehr<br />

viel Zeit und Energie in die Planung investiert“,<br />

erklärt Müller, der weiß, dass sich die<br />

GaLaBau-Betriebe mit dem Stil der Lebenswelten<br />

identifizieren müssen, damit das<br />

„Kunden-Menü“ schmackhaft bleibt.<br />

Die einzelnen Gärten sind in sogenannte<br />

Milieus (= dynamische Schauflächen) und<br />

Aufenthaltsplätze (= statische Kooperationsflächen)<br />

untergliedert. Zu jeder Lebenswelt<br />

gehören eine Informationssäule und<br />

Prospektmaterial. Auch Müller hat auf<br />

schriftliche Verträge verzichtet. Die Landschaftsgärtner<br />

bezahlen keine Miete <strong>für</strong> die<br />

Flächen, die bereits mit dem thematisch<br />

passenden Hintergrund (Mauer, Sichtschutz)<br />

ausgestattet waren, bringen jedoch ihre<br />

Dienstleistung und die Materialien ein. Die<br />

Pflanzen stellt Müller. Für die Vegetationsbereiche<br />

wünscht sich der junge Unternehmer<br />

eine jahreszeitliche Dynamik, die aufgrund<br />

des Termindrucks im GaLaBau oft nur<br />

schwer zu verwirklichen ist.<br />

Hinsichtlich der Pflege gibt es individuelle<br />

Absprachen. Ursprünglich hatte der<br />

31-jährige Unternehmer <strong>für</strong> drei bis vier<br />

schwerpunkt<br />

frank hensle-metzger, hensle-metzger<br />

Gartengestaltung, mannheim<br />

ralf Grothe, Grothe ihr Gärtner von<br />

eden, schwetzingen<br />

kleine Änderungen pro Jahr und Garten plädiert,<br />

was sich jedoch nicht umsetzen ließ.<br />

Zum Saisonstart 2011 wird Müller jedoch<br />

auf den nötigen baulichen Modifikationen<br />

beharren. „Wenn die Bereitschaft zum Wandel<br />

nicht da ist, müssen wir vielleicht auch<br />

Partnerschaften lösen. Ich finde es ebenfalls<br />

schade, dass die acht beteiligten Landschaftsgärtner<br />

unsere Aktionen, wie das<br />

Wochenende zum Thema ,Apfel‘, nicht stärker<br />

dazu nutzen, um selbst zu beraten“,<br />

erklärt der Betriebswirt.<br />

schaufenster <strong>für</strong><br />

GestaltunGsleistunGen<br />

Ralf Grothe – vom Unternehmen Grothe Ihr<br />

Gärtner von Eden aus Schwetzingen – hätte<br />

gerne schon vor Jahren einen Schaugarten<br />

bei seinem damaligen Hauptlieferanten<br />

<strong>für</strong> Baumschulware gebaut. Als dann Chris-<br />

BetrieB + management<br />

norgard Österle, schwehr Garten- und<br />

landschaftsbau, engen<br />

erhard schollenberger, erda-Gartenservice<br />

Gmbh, ladenburg<br />

tian Müller mit diesem Anliegen auf Grothe<br />

zukam, nahm der Unternehmer die ihm gebotene<br />

Chance wahr. „Zum Thema Schauoder<br />

Mustergärten habe ich ein gespaltenes<br />

Verhältnis, da ich das Fördern ausgesuchter<br />

Betriebe grundsätzlich als unfair betrachte“,<br />

erläutert Grothe. Trotzdem wollte er aus<br />

unternehmerischen Gründen die Möglichkeit<br />

<strong>für</strong> ein weiteres „Schaufenster“ nicht<br />

ungenutzt vorüberziehen lassen. Über<br />

20 000 e an Material und Arbeitsleistung<br />

stecken im Garten der modernen Lebens-<br />

Qualitätswerkzeug<br />

<strong>für</strong> Profis<br />

www.bosse-direkt.de<br />

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Kennwort: pflanzring<br />

2/2011<br />

23


Baumschule<br />

ammann<br />

welt. „Diese Investition trägt sich meiner<br />

Meinung nach länger als ein Messegarten.“<br />

In den letzten eineinhalb Jahren sind leider<br />

nur etwa 10 Anfragen bei uns eingegangen“,<br />

so Grothe, der ergänzt, dass diese da<strong>für</strong> sehr<br />

konkret waren. Beim Thema bauliche Neuerungen<br />

hält sich Grothes Begeisterung in<br />

Grenzen. „Für Veränderungen durch Pflanzen,<br />

Möbel oder Accessoires sind wir jederzeit<br />

offen“, so der Gärtner von Eden.<br />

„Unsere Werbung ist es, keine Werbung<br />

zu machen“, erklärt Otto Müller, GaLaBau-<br />

Unternehmer aus Bammental und gleichzeitig<br />

Christian Müllers Onkel. „Würden wir<br />

in der Zeitung eine Anzeige schalten, würde<br />

sicher die Gerüchteküche nach dem Motto:<br />

,Jetzt hat er’s aber nötig‘, in Gang gesetzt“,<br />

be<strong>für</strong>chtet Müller. Viel unverfänglicher ist<br />

da der Schaugarten beim Neffen. „Der ist<br />

zudem viel höher frequentiert als unsere<br />

eigene Mustergartenanlage“, weiß Müller.<br />

Einen spürbar größeren Umsatz konnte<br />

er noch nicht verzeichnen, sieht aber in<br />

dieser Kooperation trotzdem Zukunft. Für<br />

kleinere Umbaumaßnahmen in seinem tra-<br />

24 2/2011<br />

ditionellen Garten rechnet Müller ein bis<br />

zwei Tage an Arbeitsaufwand pro Jahr. „In<br />

diesem Jahr tauschten wir die Bepflanzung<br />

und das Wasserspiel aus. Der Vorteil ist das<br />

neue Erscheinungsbild. Der Nachteil, dass<br />

die Pflanzen erst wieder einwachsen müssen.<br />

Nach spätestens fünf Jahren sollten wir<br />

dem Kundenanspruch Rechnung tragen und<br />

die Gärten komplett umbauen“, schätzt Otto<br />

Müller.<br />

Für die Firma Becker aus Zuzenhausen<br />

ist es als einer der größten GaLaBau-Betriebe<br />

der Region laut Bauleiter Jochen<br />

Heß ein Muss, Mitglied der Kooperation<br />

zu sein. „Wirklich auswählen konnten wir<br />

uns das Lebensraumthema leider nicht,<br />

aber inzwischen identifizieren wir uns mit<br />

dem mediterranen Garten“, erklärt Heß,<br />

der die Kosten auf 4 000 e beziffert. Ein<br />

Pflegegang erfolgt alle paar Wochen. „Bislang<br />

haben wir noch keinen Auftrag über<br />

den Schaugarten erhalten, doch das liegt<br />

eventuell auch daran, dass wir mehr auf<br />

öffentliche und gewerbliche Aufträge ausgerichtet<br />

sind.“ Auf die Frage nach den<br />

(unten) susanne huben-roßwag,<br />

Geschäftsführerin der baumschule<br />

ammann in steißlingen, sieht in mustergärten<br />

eine gute beratungsmöglichkeit<br />

(links) auf den steißlinger Gartentagen<br />

nutzt diese möglichkeit auch die firma<br />

Grimm garten aus hilzingen mit einem<br />

extra beratungsstand<br />

(oben) die rolf denzel Gmbh stellte auf<br />

den Gartentagen ihren schwerpunkt<br />

Poolbau mit der musteranlage vor<br />

regelmäßig erwünschten Umgestaltungen<br />

reagiert auch Heß sehr verhalten.<br />

wandel erwünscht<br />

„Die Idee war und ist, dass schöne Schaugärten<br />

Vorteile bei der Beratung und im<br />

Verkauf bringen“, erläutert Susanne Huben-<br />

Roßwag, Geschäftsführerin der Baumschule<br />

Ammann in Steißlingen. Als sie vor 10<br />

Jahren mit dem Konzept an unterschiedliche<br />

GaLaBau-Unternehmen herantrat, nahm<br />

damals nur ein Betrieb ihr Angebot an. Inzwischen<br />

umfasst die Kooperation sechs<br />

Firmen.<br />

An den jährlich veranstalteten Steißlinger<br />

Gartentagen ist es Tradition, dass fast alle<br />

Landschaftsgärtner eine zusätzliche Ausstellungsfläche<br />

gestalten. „Da<strong>für</strong> stellen wir<br />

die Pflanzen zur Verfügung und nehmen<br />

diese auch zurück, so deren Zustand in Ordnung<br />

ist“, erklärt Huben-Roßwag. Sind die<br />

Gärten gut gepflegt, gewinnt die Baumschule<br />

an Attraktivität. „Aber es gibt auch Ausnahmefälle<br />

und dann ist Kreativität gefragt“,


erinnert sich Huben-Roßwag, die vor Jahren<br />

ein Schild mit folgender Aufschrift in einen<br />

verunkrauteten Schaugarten stellte: „Dieser<br />

Garten wurde der Natur zurückgegeben.“<br />

„Momentan planen wir an der Weiter-<br />

entwicklung unserer Baumschule und hier-<br />

zu gehört <strong>für</strong> mich neben einer eventuellen<br />

Vergrößerung des Schaugartenbereichs<br />

auch eine gewisse Lebendigkeit im Gartenbestand“,<br />

erläutert die Unternehmerin, die<br />

<strong>für</strong> mehr Veränderungen im zwei- bis dreijährlichen<br />

Turnus plädiert. „Unsere Kooperation<br />

muss sich weiterentwickeln und das<br />

wird zum aktuellen Thema <strong>für</strong> diesen Winter.“<br />

„Drei Jahre lang hatten wir den einzigen<br />

Schaugarten, bevor 2007 weitere GaLaBau-<br />

Unternehmer diese Chance erkannten“,<br />

erzählt Michael Grimm von Grimm garten<br />

gestalten aus Hilzingen. „Unseren Garten<br />

mit Brunnen und Sitzplatz halte ich nach<br />

wie vor <strong>für</strong> eine Attraktion. An den Gartentagen<br />

lassen wir uns immer eine Überraschung<br />

einfallen“, so Grimm, der mit einem<br />

Mini-Schwimmteich den größten Erfolg in<br />

Form konkreter Aufträge erzielte.<br />

„Wir nutzen diese zweitägige Plattform<br />

aktiv zur Stammkundenpflege“, erläutert<br />

der Unternehmer, der es in Ordnung findet,<br />

dass er <strong>für</strong> Zusatzflächen Standgebühren<br />

bezahlt. Von Vorteil wäre sicher, die Attraktionen<br />

vorab gemeinsam zu bewerben. Im<br />

Jahr 2010 überraschte Grimm mit einem<br />

mobilen Planungsbüro. Die gehobene Klientel<br />

der Baumschule hat Grimm schon einige<br />

schöne Aufträge beschert und auch <strong>für</strong> ihn<br />

ist die Zeit reif <strong>für</strong> Veränderungen. Sein<br />

Traum, einen Nachtgarten zu bauen, kommt<br />

den Gedanken von Susanne Huben-Roßwag<br />

stark entgegen.<br />

Der Hortensiengarten der Denzel GmbH<br />

aus Singen bietet immer ein schattiges<br />

Plätzchen beim Baumschuleinkauf. Die damaligen<br />

Kosten schätzt Rolf Denzel auf<br />

4 000 e. „An den letzten beiden Gartentagen<br />

bewarben wir unseren Schwerpunkt Poolbau,<br />

doch die Resonanz war nicht so groß<br />

wie erhofft“, gesteht Denzel, der in die Zusatzfläche<br />

jährlich noch einmal 4 500 e in-<br />

schwerpunkt<br />

vestiert. Ihm würde es ausreichen, wenn<br />

die Gartenlust nur noch alle zwei Jahre stattfände.<br />

Ein Treffen der Kooperationspartner<br />

hält er <strong>für</strong> dringend notwendig, um auch<br />

Themen wie die Standgebühren anzusprechen.<br />

Acht Jahre besteht der an einen kleinen<br />

englischen Landhausgarten erinnernde<br />

Schaugarten der Firma Ingo Schwehr aus<br />

Engen. Die damaligen Investitionen schätzt<br />

der Unternehmer auf etwa 15 000 e. Vier- bis<br />

fünfmal wird der Garten im Jahr gepflegt<br />

und auch bauliche Ergänzungen haben<br />

stattgefunden. Norgard Österle, die Ehefrau<br />

von Ingo Schwehr, kümmert sich um das<br />

Marketing und plant eine dauerhafte Fotoausstellung<br />

im Schaugarten, den sie ihrer<br />

Meinung nach viel zu wenig in der Werbung<br />

und <strong>für</strong> Kundengespräche nutzen. Auch die<br />

Firma Schwehr baut jedes Jahr einen temporären<br />

Ausstellungsgarten, dessen Kosten<br />

Österle mit 8 000 bis 10 000 e beziffert. Sie<br />

wünscht sich dringend eine Konzeptüberarbeitung<br />

der Kooperation. Das Verhältnis<br />

unter den Kollegen beschreibt die Landschaftsarchitektin<br />

als freundschaftlich und<br />

offen, doch glaubt sie, dass in dieser Zusammenarbeit<br />

noch viele ungenutzte Möglichkeiten<br />

stecken. Sie wünscht sich von der<br />

Baumschule, noch mehr als Geschäftspartner<br />

wahrgenommen zu werden, und hofft<br />

auf ein modifiziertes Konzept bei Werbung<br />

und Pressearbeit. Den Nutzen des Gartens<br />

<strong>für</strong> die Neukundengewinnung durch die<br />

ganzjährige Präsentation weiß Österle sehr<br />

wohl zu schätzen.<br />

Die Beispiele zeigen, dass auch Kooperationen<br />

einer ständigen Weiterentwicklung<br />

bedürfen. Zusammenschlüsse leben vom<br />

Gespräch und dem damit einhergehenden<br />

Austausch. Gemeinsam neue Ideen zu entwickeln<br />

und Bewährtes auszubauen, sorgt<br />

<strong>für</strong> Erfolg auf beiden Seiten.<br />

TEXT: Petra reidel, Grafenau<br />

BILDER: reidel (5) werkbilder (9),<br />

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Horst Schwab GmbH<br />

Haid am Rain 3, 86579 Waidhofen<br />

���� ����������� � ���� ������������<br />

Belastbar bis150 to/m 2<br />

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BetrieB + management<br />

Kooperationen:<br />

Das sind die Partner<br />

baumschule huben<br />

www.huben.de<br />

böttinger Gmbh, Dossenheim<br />

erda-Gartenservice Gmbh, Ladenburg<br />

Garten-creativ Gmbh, Schriesheim<br />

Gereon Quirin, Hirschberg<br />

hach Gartengestaltung, Neckarsteinach<br />

hensle-metzger, Mannheim<br />

schmitt Galabau, Hirschberg<br />

müllers lebensraum Garten<br />

www.meinlebensraum.com;<br />

Alle Partnerbetriebe sind auf dieser Webseite<br />

unter der Rubrik Marken/Partner verlinkt.<br />

becker Gmbh, Zuzenhausen<br />

biegert Gmbh, Leingarten<br />

Gregor ruf, Meckesheim<br />

ideen in Grün, St. Leon-Rot<br />

otto müller Gmbh, Bammental<br />

ralf Grothe Gmbh, Schwetzingen<br />

stützle & müller Gmbh, Mauer<br />

winkler & co. Gmbh, Neckargemünd<br />

baumschule ammann<br />

www.baumschule-ammann.de<br />

Gnädinger Gärten Gmbh, Radolfzell<br />

Grimm garten gestalten, Hilzingen<br />

hafner + küng, Radolfzell<br />

ingo schwehr, Engen<br />

jürgen bader, Radolfzell-Stahringen<br />

r. denzel Gmbh, Singen<br />

Eine Verlinkung der GaLaBau-Partnerbetriebe auf den Webseiten<br />

der Baumschulen Huben und Ammann existiert nicht.<br />

Die autorin<br />

petra reidel<br />

ist Gartenbauingenieurin<br />

und<br />

seit dem Jahr<br />

2000 mit dem<br />

Redaktionsbüro<br />

Blätterwerk als<br />

freiberufliche Fachjournalistin in der<br />

grünen Branche tätig.<br />

Kontakt: petra.reidel@t-online.de<br />

2/2011<br />

25

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