1.7.5.10 Haftungsvoraussetzungen - Lernender.ch

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1.7.5.10 Haftungsvoraussetzungen
Das jemand haftpflichtig wird, braucht es:
• Schaden (finanzieller Schaden)
• Rechtswidrigkeit (unerlaubter Eingriff in die Persönlichkeit eines Menschen
(Verletzung der Privatsphäre) sowie in sein Eigentum und seinen Besitz
(Einbrecher stiehlt Schmuck etc.))
• Adäquater Kausalzusammenhang (Verhältnis von Ursache und Wirkung)
• Verschulden (Schädiger muss Schädigung schuldhaft verursacht haben)
Beispiel 1: Auffahrkollision mit zwei Fahrzeugen, das hintere Fahrzeug hatte eine
überhöhte Geschwindigkeit. Beim forderen Fahrzeug Personenschaden (HWS), und
grosser Schaden am Fahrzeug!
Sind bei einem solchen Unfall alle Haftungsvoraussetzungen gegeben?
‣ Der Schaden ist zum einen beim Fahrzeug (Sachschaden) und bei der verletzten
Person (Personenschaden)!!!
Der Autofahrer ist mit einer überhöhten Geschwindigkeit gefahren (gem. SVG Art.
32) und hat durch dieses Verhalten eine Auffahrkollision (gem. SVG Art. 34 Absatz
4) verursacht.
o
Die Ursache des Unfalls ist auf das Verhalten des Fahrers im hinteren Fahrzeuges
zurückzuführen. Durch dessen Verhalten wurde der Sachschaden, sowie der
Personenschaden verursacht!
• Der Fahrer im hinteren Fahrzeug hat den Schaden schuldhaft verursacht. Das
Verschulden liegt allein bei ihm gem. SVG Art. 32 und 34 Absatz 4.
Bei diesem Beispiel gilt:
ausservertraglich – Kausalhaftung – scharfe Kausalhaftung – SVG 58 MF-Halter
Beispiel 2: Herr Arnold geht mit seinem Hund raus auf einen Spaziergang. Eigentlich ist
sein Dobermann ein sehr friedlicher Hund.... doch auf einmal fällt er einen 15- jährigen
Jungen an. Dieser erleidet einen offene Wunde und muss in den Spital gebracht werden.

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Sind bei einem solchen Unfall alle Haftungsvoraussetzungen gegeben?
• Der Schaden ist beim 15- jährigen Jungen, der sofort ins Spital gebracht werden
musste. Wenn er Kleider anhate könnten diese eventuell auch noch zerissen sein.
• Die Rechtswiedrigkeit ist nach OR Art. 56 gegeben
• Durch den Biss des Hundes, haben die Kleider, sowie der Junge Schaden
davongetragen.
• Der Halter des Hundes hat jedoch kein Verschulden am Verhalten seines Hundes.
Er haftet jedoch gem. OR Art. 56. ( Für den von einem Tier angerichteten
Schaden haftet, wer dasselbe hält, wenn er nicht nachweist, dass er alle nach den
Umständen gebotene Sorgfalt in der Verwahrung und Beaufsichtigung
angewendet habe, oder dass der Schaden auch bei Anwendung dieser Sorgfalt
eingetreten wäre.2. Vorbehalten bleibt ihm der Rückgriff, wenn das Tier von
einem andern oder durch das Tier eines andern gereitz worden ist.)
Bei diesem Beispiel gilt:
Ausservertraglich – Kausalhaftung – milde Kausalhaftung – OR 56 Tierhalter