Was ist ein gutes Heizwerk? Bewertung anhand von ... - qm heizwerke
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Die Investitionskosten <strong>ein</strong>es <strong>Heizwerk</strong>es haben maßgeblich Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg.<br />
Die Höhe der Investitionskosten für Biomasse<strong>heizwerke</strong> hängt maßgeblich <strong>von</strong> der Art und Größe der<br />
Wärmeerzeugungsanlage und -verteilungsanlage ab. Überhöhte Investitionskosten wirken sich<br />
nachteilig auf die Wirtschaftlichkeit aus, während zu sparsam kalkulierte Investitionen zulasten des<br />
technischen Standards gehen. Im Sinne der Wirtschaftlichkeit und des effizienten Einsatzes <strong>von</strong><br />
Fördermittel <strong>ist</strong> daher <strong>ein</strong> Mittelweg zu finden. Zur Orientierung sind die spezifischen Kosten der<br />
Wärmeverteilung (Euro/MWh verkauft ) <strong>von</strong> 38 Neuanlagen (Baujahr ab 2007) in Abb. 4 dargestellt. Die<br />
Kosten sind umso geringer, je geeigneter die Abnehmerstruktur <strong>ist</strong>: Weitläufige Netze mit<br />
überwiegend Kl<strong>ein</strong>verbrauchern weisen b<strong>ein</strong>ahe drei Mal höhere spezifische Netzkosten auf, als<br />
kompakt dimensionierte Netze mit überwiegend Großverbrauchern.<br />
400 <br />
Spezif. Investitionskosten der Wärmeverteilung in<br />
pro verkaufter MWh/a <strong>von</strong> Anlagen errichtet seit 2006<br />
pro verkaufter MWh/a<br />
300 <br />
200 <br />
100 <br />
105 <br />
210 <br />
289 <br />
0 <br />
Netze mit überwiegend<br />
Großverbraucher (n=15)<br />
Netze mit gemischter<br />
Verbraucherstruktur (n=15)<br />
Netze mit überwiegend<br />
Kl<strong>ein</strong>verbraucher (n=8)<br />
Abb. 4: Spezifische Kosten der Wärmeverteilung nach Netzkategorie (Quelle: <strong>qm</strong> <strong>heizwerke</strong>-<br />
Datenbank, Auswertung 06/2012)<br />
Für die Ermittlung der spezifischen Kosten der Wärmeerzeugung (Euro pro kW installierte<br />
Kesselle<strong>ist</strong>ung) wurden die Anlagen in monovalente Ein- und Mehrkesselanlagen und bivalente<br />
Mehrkesselanlagen <strong>ein</strong>geteilt (Die Kosten der Wärmeerzeugungsanlage berücksichtigen die Kosten<br />
für Hochbau <strong>ein</strong>schl. Lager, Wärmeerzeugung, Heizhaushydraulik, übergeordnetes MSR-System,<br />
Elektroinstallation und Ausrüstung. Dabei wurden nur Anlagen zur Wärmeerzeugung und Anlagen<br />
ohne Rauchgaskondensation berücksichtigt). Dabei zeigt sich, dass der Kostenunterschied zwischen<br />
monovalenten Ein- (663 Euro/kW) und Mehrkesselanlagen (683 Euro/KW) im Le<strong>ist</strong>ungsbereich unter<br />
1500 kW geringer <strong>ist</strong> und erst ab <strong>ein</strong>er Gesamtle<strong>ist</strong>ung <strong>von</strong> 1500 kW deutlich hervortritt (548 Euro/kW<br />
versus 647 Euro/kW). Wie zu erwarten sind die bivalenten Mehrkesselanlagen b<strong>ein</strong>ahe halb so<br />
kostenintensiv wie vergleichbare monovalente Anlagen (300 bis 400 Euro/kW).<br />
Zusammenfassung<br />
Für die <strong>Bewertung</strong> <strong>von</strong> <strong>Heizwerk</strong>en kann <strong>ein</strong>e Reihe <strong>von</strong> Kennzahlen gebildet werden. Für <strong>ein</strong>e<br />
absolute Beurteilung sollten jedoch die speziellen Charakter<strong>ist</strong>ika der Nahwärmeanlage zusätzlich<br />
berücksichtigt werden. Mit der hier durchgeführten Betriebsdatenanalyse wurde <strong>ein</strong> Versuch<br />
unternommen, die Größenordnung ausgewählter Kennzahlen für verschiedene Kategorien <strong>von</strong><br />
Nahwärmeanlagen abzuschätzen. Das Ergebnis zeigt, welchen entscheidenden Einfluss die<br />
Anlagenart und Netzstruktur auf das wirtschaftliche Ergebnis hat. Allerdings reduziert sich die<br />
gegenständliche Analyse auf wenige Teilbereiche <strong>ein</strong>er Nahwärme-Versorgungsanlage. Weitere<br />
Kennzahlen, die für <strong>ein</strong>e vollständige <strong>Bewertung</strong> notwendig sind, konnten aufgrund mangelnder Daten<br />
nicht berechnet werden. Unzureichend vorhandene und/oder defekte Wärmemengen- und<br />
Stromzähler sowie die ungenaue Bestimmung des Brennstoffverbrauches erschweren die Kalkulation<br />
der sonst möglichen Kennzahlen. Mit dem Qualitätsmanagement <strong>qm</strong> <strong>heizwerke</strong> (www.<strong>qm</strong><strong>heizwerke</strong>.at),<br />
<strong>ein</strong>em österreichweiten Programm zur Verbesserung der Qualität und Steigerung der<br />
Effizienz <strong>von</strong> Biomasse<strong>heizwerke</strong>n und Nahwärmenetzen, wurden erstmals Mindestanforderungen an<br />
die messtechnische Ausrüstung für Neuanlagen und an die jährliche Betriebsdatenaufzeichnung für<br />
geförderte Biomasse-Nahwärmeanlagen gestellt. Im Sinne der Betriebskontrolle und -optimierung<br />
profitiert nicht nur der Anlagenbetreiber <strong>von</strong> dieser Maßnahme. Die laufende Qualitätskontrolle und -<br />
sicherung der Daten durch das <strong>qm</strong> <strong>heizwerke</strong>-Programm-Management stellt sicher, dass in Zukunft<br />
<strong>ein</strong>e noch bessere, aussagekräftigere Vergleichsbasis für Betriebsdaten unterschiedlicher Anlagen zur<br />
Verfügung stehen wird.<br />
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