Begrüßungsrede
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- Lieber Herr Sonne, nach knapp 40 Jahren treffen wir uns wieder. Sie als junger, aufstrebender<br />
Journalist hatten mich in Bonn wiederholt im Westdeutschen Rundfunk interviewt. Es waren Zeitabschnitte<br />
der Baurekorde, der gravierenden städtebaulichen Entwicklungen; der Gewerkschaftskonzern<br />
„Neue Heimat“ dominierte die wohnungspolitische Debatte. Nun treffen wir uns<br />
„Unter den Linden“ in einem wiedervereinigten Land wieder.<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
in unserem ersten Symposium hatten wir uns der Erbschaftsteuer und im zweiten dem Mietrecht zugewandt.<br />
„Kostenfalle Klimaschutz: Was können (sich) Hauseigentümer leisten?“ - so lautet das Thema<br />
unserer diesjährigen Podiumsdiskussion, die wir in der Folge der Klimakonferenz in Kopenhagen<br />
führen wollen. Die Gründe für deren Scheitern brauchen wir heute nicht zu erörtern. Ebenso wenig<br />
wollen wir hier die Endlos-Debatte über die Ursachen des Klimawandels fortsetzen. Nicht wir, sondern<br />
die Naturwissenschaften müssen Antworten geben, ob es sich wirklich um einen menschengemachten<br />
Klimawandel handelt oder ob nicht viel mehr ein ewiger, völlig natürlicher Weltenzyklus vorliegt.<br />
Die gegenwärtigen klimatischen Veränderungen hatten wir bereits mehrfach; beispielsweise wuchs<br />
zur „römischen Warmzeit“ vor ca. 2000 Jahren in Großbritannien ein exzellenter Wein. Es sei auch<br />
dahingestellt, ob nun gerade Deutschland innerhalb Europas und der Welt mit seinem minimalen Anteil<br />
an der gesamten Treibhausgasemission eine so teure Vorreiterrolle spielen soll(te) und ob nun<br />
gerade im Wohnungsbereich am leichtesten und am wirtschaftlichsten gespart werden kann. Was<br />
würde alleine ein verändertes Verbraucherverhalten bewirken? Wären nicht weniger Klimakonferenzen<br />
mit tausenden von Delegierten, die alle fliegen, zielführender? Schaffen wir uns mit einem übermäßigen<br />
Dämmen und Dichten und einer dadurch ausgelösten Schimmelpilzbildung nicht die Probleme<br />
von morgen? Jenseits dieser so kontroversen Debatten gibt es aber mindestens drei handfeste<br />
Gründe, die für die Energieeinsparung sowie den Abschied von fossilen Energieträgern sprechen:<br />
Zum einen werden die Staaten, die über fossile Brennstoffe verfügen, immer wieder in Versuchung<br />
geraten, diese Machtposition zur Durchsetzung ihrer Interessen auszunutzen. Deutschland muss sich<br />
weiter darum bemühen, die Abhängigkeit von diesen Ländern zu reduzieren. Zum anderen wird der<br />
Energiehunger, vor allem in den sog. Schwellenländern wie Indien und China, gewaltig wachsen; das<br />
treibt die Preise nach oben. Ein Drittes: Fossile Brennstoffe stehen nicht mehr unendlich lange zur<br />
Verfügung. Auch wenn bisher immer wieder neue Quellen entdeckt werden, ist doch eines gewiss:<br />
Irgendwann werden sie vollständig ausgebeutet sein. Daher muss es unser gemeinsames Ziel sein,<br />
den Energieverbrauch weiter zu senken und den Ausbau erneuerbarer Energien zu forcieren. Konkret<br />
ist unsere Aufgabe, effizient, effizienter mit der Ressource „Energie“ umzugehen.<br />
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