PDF-Download - Marketing mit Geschichte
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THEMEN UND TRENDS<br />
Von der Zunft zur Handelskammer<br />
Die Vorläufer der IHK Rhein-Neckar<br />
setzen sich für Schifffahrt, Eisenbahnbau<br />
und Zollfreiheit ein<br />
Im Jahr 1728 wurde in Mannheim die Handelsinnung als erste behördliche Vertretung<br />
der hiesigen Wirtschaft, vor allem des Groß- und Kleinhandels, der Tabakindustrie<br />
und des Bankgeschäfts, gegründet. Ihr Hauptanliegen war es, den<br />
einheimischen Handelsstand zu fördern und das Hereinkommen auswärtiger<br />
Waren zu verhindern. Die Zunft führte das Handelsregister, trat als Schiedsgericht<br />
zwischen Mitgliedern auf, schlichtete Streitigkeiten zwischen Lehrlingen<br />
und Lehrherren, benannte Sachverständige, setzte Schadensersatz fest, erstattete<br />
Gutachten und reichte Bittschriften an den Kurfürsten ein. Schon zu dieser Zeit<br />
gab es überregionale Interessengemeinschaften, wenn z. B. die Zünfte der kurpfälzischen<br />
Hauptstädte Mannheim, Heidelberg und Frankenthal gemeinsam<br />
gegen das Hausierwesen oder gegen Monopole wie das Tabak- und Salzhandelsmonopol<br />
vorgingen.<br />
Im 18. Jahrhundert ist eine immer stärker werdende<br />
Beschäftigung der Innung <strong>mit</strong> der<br />
Rhein- und Neckarschifffahrt, <strong>mit</strong> Abgaben und<br />
Zöllen, Stapel- und Umschlagsrechten, Schifferund<br />
Rangfahrtsordnungen zu verzeichnen. Seit<br />
unwiederbringlich zu Ende, der Hof als Auftraggeber<br />
der Wirtschaft fiel weg, der Handel ging<br />
zurück. Aber es sollte noch schlimmer kommen:<br />
Mannheim wurde in den Strudel der Revolutionskriege<br />
hineingezogen und 1795 von den<br />
Österreichern zerstört. Bis 1816 musste die Bedem<br />
30-jährigen Krieg war der Rhein eine Goldgrube<br />
für die ansässigen Fürsten. Jeder erhob<br />
von den vorüberziehenden Schiffen Abgaben<br />
und Zölle. Die Städte Köln und Mainz hatten zudem<br />
Stapel- und Umschlagrechte, d. h., die Güter<br />
mussten auf Mainzer Schiffe umgeladen und<br />
Siegel der Handelskammer1831 bis<br />
Mitte der 1850er Jahre. Foto: Blaustein<br />
Umschlaggebühren bezahlt werden. An der<br />
Neckarschifffahrt war Mannheim ursprünglich<br />
gar nicht beteiligt, erst 1749 erhielt es das Recht<br />
dazu. Um die ständigen Querelen um den Gütertransport<br />
auf dem Oberrhein zu beenden,<br />
wurde in Mainz 1747 eine Instanz eingerichtet,<br />
die die Verteilung der Güter auf die Schiffe<br />
vornehmen sollte (Beginn der sog.<br />
Rangschifffahrt).<br />
Wirtschaftlicher<br />
Niedergang und<br />
Revolutionskriege<br />
Die Verlegung des Mannheimer<br />
Hofes nach München durch Kurfürst<br />
Carl Theodor im Jahre 1778<br />
war ein schwerer Schlag für<br />
das kulturelle und wirtschaftliche<br />
Leben der Stadt.<br />
Das goldene Zeitalter ging<br />
IHK · WIRTSCHAFTSMAGAZIN RHEIN-NECKAR 2/2005<br />
11
THEMEN UND TRENDS<br />
völkerung militärische Besatzung der verschiedensten<br />
Nationen erdulden. Die wirtschaftliche<br />
Situation in dieser Zeit war katastrophal. Die<br />
Handelsinnung war überbesetzt (<strong>mit</strong> 140 Mitgliedern)<br />
und der Erwerb so gering, dass 90 Söhne<br />
von Innungsgenossen nicht untergebracht<br />
werden konnten.<br />
Bassermann-Palais am Markt R 1, 4-6, Sitz der Handelskammer in den<br />
1830er Jahren.<br />
Foto: Blaustein<br />
Johann Heinrich Scharpff aus Speyer einen Lade-<br />
und Lagerplatz in der Rheinschanze (dem<br />
späteren Ludwigshafen), die bereits 1826 die<br />
Hälfte der Mannheimer Spedition an sich gerissen<br />
hatte. 1827 ging auch der Neckarstapel wieder<br />
verloren.<br />
Die Handelskammer<br />
von 1831<br />
Bald nach der Auflösung des<br />
Handlungsco<strong>mit</strong>és 1829 kam<br />
die Handelsinnung zu der Überzeugung,<br />
dass die Bezeichnung<br />
als Zunft oder Innung in Verbindung<br />
<strong>mit</strong> den völlig veralteten<br />
Privilegien nicht mehr zeitgemäß<br />
seien. Angeregt durch das<br />
Beispiel einiger auswärtiger<br />
Handelsinnungen, die den Namen<br />
Handelskammer angenommen<br />
hatten (1798 Mainz, 1803<br />
Rheinländische Elle und Fuß, eingelassenes Eichmaß<br />
am Alten Rathaus.<br />
Foto: 250 Jahre<br />
Freiheit der Schifffahrt auf dem Rhein mündeten<br />
in die erste Rheinschifffahrtsakte (Mainzer<br />
Akte) von 1831, in der sich die Uferstaaten bereit<br />
erklärten, Freihäfen anzulegen und die Stapelrechte<br />
aufzuheben. Der seit 1828 bestehende<br />
Freihafen in Mannheim bewirkte eine solche<br />
Verkehrssteigerung, dass 1834 <strong>mit</strong> dem Bau eines<br />
– 1840 eingeweihten – Rheinhafens begonnen<br />
wurde. Veranlasst durch eine Initiative<br />
der Handelskammer Mannheim genehmigte der<br />
badische Landtag 1838 das Gesetz über den Eisenbahnbau.<br />
Die von Mannheim favorisierte<br />
Übergang an Baden<br />
Noch bevor die Kurpfalz unter dem Druck Napoleons<br />
im Zuge des Reichs-Deputationshauptschlusses<br />
(1803) aufgelöst wurde, kam Mannheim<br />
1802 nach Baden. Die ehemalige Hauptstadt<br />
verlor nicht nur ihre Landesun<strong>mit</strong>telbarkeit,<br />
sondern erlitt schweren wirtschaftlichen<br />
Schaden, da sie von ihren Absatzgebieten Pfalz,<br />
Hessen und Schwaben politisch getrennt wurde.<br />
Umso wichtiger war es, dass sich die Handelsinnung<br />
der Förderung des Rhein- und Neckarverkehrs<br />
in Mannheim annahm. Da in diesem Punkt<br />
Differenzen <strong>mit</strong> dem Königreich Württemberg<br />
bestanden, gründete sie 1808 das aus vier erfahrenen<br />
Handelsleuten bestehende Handelsco<strong>mit</strong>é,<br />
dessen Hauptaufgabe darin bestand, die<br />
Regierung auf<br />
dem Gebiet des<br />
Schifffahrtswesens<br />
zu beraten.<br />
Ihm ist es zu verdanken,<br />
dass<br />
Mannheim im<br />
gleichen Jahr<br />
Ludwig Philipp Jolly, Erster<br />
Präsident der Handelskammer<br />
1831-1839, Oberbürgermeister<br />
1836-1849<br />
Foto: A. Blaustein, Handelskammer<br />
Mannheim, 1928<br />
gesetzlich zum<br />
Speditionsplatz<br />
für den Neckar<br />
bestimmt wurde.<br />
Die Konkurrenz<br />
auf der anderen<br />
Rheinseite<br />
schlief allerdings<br />
nicht.<br />
1820 errichtete<br />
Rheinbrücke kurz vor der Fertigstellung, um 1867.<br />
Köln, Karlsruhe 1820), bemühte sich die Innung<br />
um eine entsprechende Änderung, die das<br />
Innenministerium am 20. September 1831 genehmigte,<br />
allerdings unter Beibehaltung der bisherigen<br />
Privilegien von 1728. Erster Präsident<br />
der Handelskammer wurde Ludwig Jolly (1831-<br />
1839). Erst 1844 genehmigte die Regierung<br />
neue Statuten. Diese sahen ein indirektes Wahlrecht<br />
des Gesamthandelsstandes vor, d. h., der<br />
Präsident wurde auf sechs Jahre von einem<br />
Wahlausschuss aus 21 Handelsleuten und 13<br />
Mitgliedern der Handelskammer gewählt, die ihrerseits<br />
im Zwei-Jahres-Rhythmus wechselten.<br />
Erster Präsident wurde Friedrich Lauer (1844-<br />
1863). In den Jahren nach 1831 engagierte sich<br />
die Kammer auf einer Fülle von wirtschaftspolitischen<br />
Gebieten: den Anschluss Badens an den<br />
deutschen Zollverein (der 1835 zustande kam),<br />
den Kampf um einheitliche Münzen, Maße und<br />
Gewichte, die Förderung der Schifffahrt und des<br />
Baus von Eisenbahnen. Die Bemühungen um die<br />
Foto: Stadtarchiv Mannheim<br />
Streckenführung von Frankfurt über Darmstadt<br />
nach Mannheim und von da über Heidelberg<br />
und Karlsruhe nach Basel scheiterte allerdings<br />
an der Forderung Hessens, die Bahn müsse von<br />
Darmstadt nach Heidelberg führen. Trotz der<br />
Proteste der Handelskammer blieb es dabei,<br />
dass Mannheim von der 1846 in Betrieb genommenen<br />
Nord-Süd-Achse abgekoppelt blieb<br />
und nur <strong>mit</strong> einer Seitenbahn über den Knotenpunkt<br />
Friedrichsfeld erreicht werden konnte.<br />
Mit Eröffnung der Pfälzer Ludwigsbahn von<br />
Ludwigshafen nach Neustadt 1847 traten zum<br />
ersten Mal die Wünsche nach einer festen<br />
Rheinbrücke auf, <strong>mit</strong> der die Eisenbahnen verbunden<br />
werden sollten. Erst 1862 hatte die Regierung<br />
ein Einsehen, aber es dauerte bis<br />
1867/68, dass die Brücke dem Verkehr übergeben<br />
werden konnte. Da<strong>mit</strong> war ein langgehegter<br />
Wunsch der Handelskammer erfüllt und<br />
Mannheim an die Ost-West-Verbindung von<br />
Paris nach Wien angeschlossen.<br />
12 IHK · WIRTSCHAFTSMAGAZIN RHEIN-NECKAR 2/2005
THEMEN UND TRENDS<br />
Die 60er Jahre –<br />
Gewerbefreiheit<br />
Die Gewerbefreiheit kam in Baden im Vergleich<br />
zu anderen Staaten des Deutschen Bundes relativ<br />
spät. Sie verdankt ihre Entstehung dem Entschluss<br />
des liberalen Großherzogs Friedrich I.<br />
(1856-1907) vom Jahre 1860, den „Grundsätzen<br />
der Freiheit auf allen Gebieten des staatlichen<br />
Lebens zur vollen Geltung zu verhelfen“. Die<br />
grundlegende Bestimmung des Gewerbegesetzes<br />
von 1862 lautet: „Alle Staatsangehörigen<br />
ohne Unterschied des Geschlechts sind zum Betreiben<br />
von Gewerben im ganzen Umfang des<br />
Großherzogthums berechtigt“. Das neue Gewerbegesetz<br />
machte die Reorganisation der Handelskammer<br />
und die Ausarbeitung neuer Statuten<br />
erforderlich, die von der Regierung am 24.<br />
Oktober 1863 genehmigt wurden. Die erste Sitzung<br />
der neugegründeten „Genossenschaftsund<br />
Handelskammer“ fand am 20. Januar 1864<br />
statt. Zum Präsidenten wurde Carl Sebastian<br />
Joerger (1864-1866) gewählt. An die Stelle der<br />
Handelsinnung trat ein Verein von Kaufleuten<br />
<strong>mit</strong> Genossenschaftsrecht, der in direkter Wahl<br />
die Handelskammer als Vorstand wählte. Sie bestand<br />
aus 15 Mitgliedern, die aus ihrer Reihe den<br />
Aula der Universität Heidelberg, Gründungsort<br />
des Allgemeinen Deutschen<br />
Handelstags 1861.<br />
Foto: 250 Jahre wirtschaftliche<br />
Selbstverwaltung in Mannheim, 1978<br />
Präsidenten und Vizepräsidenten auf<br />
je zwei Jahre wählten. Jeder in das<br />
Handelsregister eingetragene Kaufmann<br />
konnte dem Verein beitreten,<br />
Austritt war möglich. Die Handelskammer<br />
vertrat nicht nur die Interessen<br />
der Genossenschaft, sondern fungierte<br />
als offizielles Organ des Gesamthandelsstand<br />
Mannheims allen<br />
Behörden gegenüber. Sie überwachte<br />
die Lokalanstalten für Land- und<br />
Schifffahrtsverkehr, die Börse und die<br />
Makler. Auf der ordentlichen Generalversammlung<br />
des Vereins wurden der<br />
Rechenschaftsbericht und die Jahresrechnung<br />
vorgelegt und die Kammer<strong>mit</strong>glieder<br />
gewählt. Diese Organisation<br />
blieb bis 1878, dem Jahr des badischen<br />
Handelskammergesetzes, erhalten.<br />
IHK · WIRTSCHAFTSMAGAZIN RHEIN-NECKAR 2/2005<br />
13
THEMEN UND TRENDS<br />
Badischer Handelstag und<br />
Allgemeiner Deutscher Handelstag<br />
Seit Beginn des 19. Jahrhunderts setzten sich die<br />
Handelskammern Mannheim und Heidelberg für<br />
den Abbau von Handelsschranken und die Vereinheitlichung<br />
von Normen und Gesetzen ein. Es<br />
war klar, dass diese Forderungen im Rahmen der<br />
lokalen Interessenvertretung allein nicht durchzusetzen<br />
waren, sondern dass es eines landesbzw.<br />
deutschlandweiten Zusammenschlusses<br />
der Wirtschaftsvertretungen bedurfte. In einem<br />
ersten Schritt wurde am 22. Juni 1846 in Freiburg<br />
der erste Badische Handelstag gegründet.<br />
14 Jahre später forderten der Präsident der Heidelberg<br />
Kammer, C. A. Ritzhaupt, und der Vorsitzender<br />
der Handelsinnung Eberbach, Theodor<br />
Frey, auf dem Badischen Handelstag in Heidelberg,<br />
einen gesamtdeutschen Handelstag ins Leben<br />
zu rufen. Dieser erste „Allgemeine Deutsche<br />
Handelstag“ trat am 13. Mai 1861 in der Aula<br />
der Universität Heidelberg zusammen. Er verstand<br />
sich als eine neue deutsche Hansa und erklärte<br />
sich „zum Organ des gesamten deutschen<br />
Handels- und Fabrikantenstandes“. Beraten<br />
wurde über die Herstellung einer Maß-, Gewichts-<br />
und Münzeinheit in ganz Deutschland<br />
und die Einführung von Handelsgerichten. Die<br />
spätere Dachorganisation der deutschen Handelskammern<br />
(seit 1918 unter dem Namen<br />
Deutscher Industrie- und Handelstag) bereitete<br />
da<strong>mit</strong> auf wirtschaftlichem Gebiet die Grundlagen<br />
der Einigung Deutschlands vor, die Bismarck<br />
knapp zehn Jahre später militärisch und politisch<br />
Mannheimer Firmen 1775<br />
Nach einem Verzeichnis der Handel- und Gewerbetreibenden von 1775 gab es in Mannheim<br />
15 Seiden-, Wolle-, Baumwolle-, Leinen- und Galanteriewarenhandlungen,<br />
56 Spezereiwaren-, Eisen- und sonstige Kurzwarenhandlungen,<br />
3 Buchhandlungen (die Fa. Tobias Löffler besteht seit 1768),<br />
4 Tabakfabriken,<br />
2 Wollfärbereien,<br />
3 Ölmühlen,<br />
1 Bleiche usw.<br />
Am Anfang der einheimischen Industrie steht die 1778 von J. Ch. Michel gegründete Krappfabrik,<br />
das Kreditgewerbe beginnt sich <strong>mit</strong> den Bankhäusern von W. H. Ladenburg & Söhne (1785) und<br />
H. L. Hohenemser (1792) zu etablieren.<br />
Meilensteine auf dem Weg zur Freiheit des Rheinverkehrs<br />
1804 Konvention über den RheinSchifffahrts-Oktroi: Reduzierung der Zollstellen und der Zölle<br />
1808 Akte des Wiener Kongresses enthält Artikel über die freie Schifffahrt<br />
1816 Gründung der Zentralkommission für die RheinSchifffahrt in Mainz<br />
1828 Mannheim wird zum zollbegünstigten Freihafen<br />
1831 Mainzer Akte: Wegfall der Stapelrechte von Mainz, Köln und Dordrecht<br />
1835 Baden tritt dem Deutschen Zollverein bei: weiterer Wegfall von Zöllen<br />
1868 Mannheimer Akte: endgültiger Wegfall der Schiffsgebühren<br />
Aktuelle Literatur zum Weiterlesen:<br />
Hanspeter Rings, Mannheim auf Kurs. Hafen- und Schifffahrtsgeschichte der Stadt an Rhein und<br />
Neckar (Kleine Schriften des Stadtarchivs Mannheim Nr. 20), Mannheim 2003<br />
durchsetzen konnte. Ein Meilenstein auf diesem<br />
Weg war die völlige Befreiung der Schifffahrt auf<br />
dem Rhein und seinen Nebenflüssen von Zöllen<br />
und Schifffahrtsabgaben. Die Revision der einschlägigen<br />
Rheinschifffahrtsakte von 1831 wur-<br />
de am 17. Oktober 1868 in Mannheim unterschrieben<br />
und trägt seither den Namen „Mannheimer<br />
Akte“.<br />
Dr. Friedrich Burrer, Mannheim<br />
f.burrer@marketing<strong>mit</strong>geschichte.de l<br />
Auf der IHK-Pressefahrt in Mosbach besucht: KWM WEISSHAAR<br />
Systemlieferant vom Kuchenblech<br />
bis zum einbaufähigen Klimagerät<br />
Vier erfolgreiche <strong>mit</strong>telständische Unternehmen waren u. a. das Ziel der 15. Pressefahrt der<br />
IHK Rhein-Neckar in den Neckar-Odenwald-Kreis. Nachdem in der Ausgabe 1/2005 des<br />
WIRTSCHAFTSMAGAZINS RHEIN-NECKAR die Firma MOSCA in Waldbronn vorgestellt worden<br />
ist, folgt nun die Firma KWM WEISSHAAR in Mosbach.<br />
Zunächst empfing nur Seniorchef Karl<br />
Weisshaar die IHK-Delegation und stellte<br />
sein Unternehmen vor, das im Sommer 2004<br />
sein 25-jähriges Jubiläum gefeiert hat. Sohn<br />
Jörg verhandelte gerade am Telefon, um einen<br />
Auftrag aus Prag zu bekommen. Beim späteren<br />
Rundgang durch den Betrieb demonstrierten<br />
dann beide, dass es ihn gibt, den dynamischen<br />
Firmenerweiterung zum 25. Firmenjubiläum: KWM<br />
WEISSHAAR in Mosbach, aus der Luft betrachtet.<br />
Unternehmer Schumpeters, und das es ihn gibt,<br />
den reibungslosen, ja harmonischen Übergang<br />
in der Geschäftsführung vom Vater auf den<br />
Sohn.<br />
Am 1. April 1979 hatte der Gründervater<br />
400 Quadratmeter Hallenfläche der ehemaligen<br />
Firma Mikrofonbau in Mosbach gemietet<br />
und eine beginnende Lohnfertigung vorbereitet.<br />
Die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
damals: eine Wachstumsrate des realen<br />
BIPs von 4,4 Prozent, Preissteigerung<br />
3,4 Prozent und eine Arbeitslosenquote von<br />
3,8 Prozent. Karl Weisshaar hatte seinen Job bei<br />
der damals in Mosbach ansässigen Firma LU-<br />
WA aufgegeben, sein Reihenhaus beliehen und<br />
war gestartet.<br />
14 IHK · WIRTSCHAFTSMAGAZIN RHEIN-NECKAR 2/2005