LinuxUser - Medialinx Shop
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SICHER<br />
IM LAN<br />
Fedora 18: Solider Gnome-Desktop mit kleinen Tücken S. 6<br />
2D-Animation: Vier Programme im direkten Vergleich S. 44<br />
Cewe vs. Pixum: Fotobuch-Software für Linux im Test S. 62<br />
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03.2013<br />
03.2013<br />
2D-Animation • Calligra • GRISBI • SICHER LÖSCHEN • SIMON • HARDWARE<br />
Das Magazin für die Praxis<br />
SYSTEME OPTIMAL EINKAUFEN, aUFSETZEN uND KONFIGURIEREN<br />
hardware<br />
Das Ubuntu-Smartphone S. 34<br />
Auf der CES live ausprobiert: So tickt<br />
Canonicals „Ubuntu on Smartphones“<br />
Mac Mini mit XBMC aufrüsten S. 30<br />
So funktionieren Sie einen gebrauchten<br />
Apple-Rechner zum schicken Media-Center um<br />
Notebooks richtig einkaufen und konfigurieren S. 22, 26<br />
Widerspenstige Laptop-Komponenten wieder in den Griff bekommen,<br />
zwei aktuelle Notebooks mit individuell vorinstalliertem Linux im Test<br />
So gehorcht Ihnen Linux aufs Wort S. 66<br />
Mit Simon 0.4 per Sprachsteuerung Programme öffnen,<br />
Webseiten aufrufen sowie Tastatur und Maus emulieren<br />
Fotoxx S. 52<br />
Fotos bearbeiten<br />
leicht gemacht<br />
Calligra 2.6<br />
KDE-Bürosuite mit<br />
kleinen Mängeln S. 38<br />
4 195111 005504 03<br />
Virtualbox per<br />
Browser steuern<br />
Phpvirtualbox: Bequemer<br />
Zugriff auf Remote-VMs S. 72<br />
Finanzen im Blick<br />
dank Grisbi S. 56<br />
Einnahmen und Ausgaben<br />
erfassen und visualisieren<br />
Dateien und Ordner sicher löschen S. 78<br />
So putzen Sie vertrauliche Dokumente und Verzeichnisse<br />
oder ganze Partitionen mit Bordmitteln final von der Platte<br />
3:01<br />
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editorial<br />
Es bleibt spannend!<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
im Editorial der letzten Ausgabe<br />
habe ich Ihnen die jeweils drei<br />
Dinge rund um Linux vorgestellt,<br />
die mir 2012 besonders positiv respektive<br />
negativ aufgefallen sind.<br />
Meine drei „Tops“ waren Münchens<br />
LiMux-Projekt, der Raspberry<br />
Pi und Steam for Linux; als<br />
die drei größten Flops hatte ich<br />
Gnome 3, UEFI Secure Boot und<br />
den zunehmend kommerzieller<br />
geprägten Kurs von Ubuntu notiert.<br />
Auf meinen Vorschlag, mir<br />
Ihre persönliche Tops- und Flops-<br />
Liste zukommen zu lassen, sind<br />
viele von Ihnen eingegangen, sodass<br />
ich hier wie vor einem Monat<br />
versprochen versuche, aus Ihren<br />
Zuschriften ein kurzes Stimmungs<br />
bild zusammenzusetzen.<br />
Ihre Tops<br />
Viele von Ihnen sehen wie ich das<br />
LiMux-Projekt als eine absolutes<br />
Highlight der freien Software.<br />
Auch in Redmond scheint diese<br />
Meinung vorzuherrschen, löst<br />
dort aber wenig Begeisterung aus.<br />
Das bewies Mitte Januar die<br />
Limux gate-Affäre [1], bei der<br />
Microsoft eine selbst bezahlte,<br />
zweifelhafte und bis heute nicht<br />
komplett veröffentlichte Studie an<br />
die Presse lancierte. Diese behauptete,<br />
mit Windows XP und MS Office<br />
2003 hätte die Stadt München<br />
gegenüber der LiMux-Lösung zig<br />
Millionen sparen können – FUD<br />
reinsten Wassers.<br />
Dass Steam for Linux dem freien<br />
Betriebssystem neuen Schwung in<br />
bislang unerreichbaren Benutzerkreisen<br />
zu geben verspricht, zählt<br />
offenbar zu den unumstrittenen<br />
Tops des letzten Jahres. Dass der<br />
Raspberry Pi Sie genauso begeistert<br />
wie mich, war ebenfalls absehbar<br />
– wir haben jetzt sowohl ein<br />
A- wie auch ein B-Modell des populären<br />
SBC in der Redaktion parat<br />
und werden Ihnen in den<br />
nächsten Ausgaben verstärkt entsprechende<br />
Themen präsentieren.<br />
Auf Ihren Listen Tops wie Cinnamon,<br />
Mageia oder Gimp vorzufinden,<br />
hatte ich erwartet. Mit zwei<br />
Dingen haben Sie mich aber völlig<br />
überrascht: Zum einen brechen etliche<br />
Zuschriften eine Lanze für<br />
Gnome 3, das ich ja unter die<br />
Flops einsortierte – ge wöhn ungsbedürftig,<br />
aber gar nicht so<br />
schlecht, so lautet hier meist das<br />
Fazit. Zum anderen taucht unter<br />
den Tops immer wieder die Distribution<br />
Bodhi Linux [2] auf – Sie<br />
wissen schon, das Ubuntu-Derivat<br />
mit Enlighten ment-Desktop. Dass<br />
Sie Bodhi 2.2.0 auf der DVD zu<br />
dieser Ausgabe finden, ist allerdings<br />
eher ein Zufall und dem Release<br />
der E17-Final geschuldet.<br />
Ihre Flops<br />
Bei den Flops-Nennungen aus Ihren<br />
Zuschriften hält Canonicals<br />
Kommerzialisierungspolitik rund<br />
um Ubuntu unangefochten die<br />
Spitze – dieses Thema taucht in<br />
fast jeder eingegangenen E-Mail<br />
auf. Gleich darauf folgen UEFI<br />
und die damit verbundenen<br />
Schwierigkeiten, die gemäß den<br />
ersten Praxiserfahrungen ja sogar<br />
noch schlimmer ausfallen, als befürchtet<br />
[3] – mehr dazu lesen Sie<br />
im Aktuell-Teil auf Seite 12.<br />
Über diese beiden Konstanten<br />
hinaus tauchen in den Zuschriften<br />
sehr individuelle Nennungen<br />
von Ereignissen und Programmen<br />
auf, die dem ein oder anderen von<br />
Ihnen im vergangenen Jahr Kummer<br />
bereitet oder gar die Zornesfalten<br />
auf die Stirn getrieben haben.<br />
Aber auch bei den Flops gab<br />
es eine auffallend häufige Nennung,<br />
mit der ich überhaupt nicht<br />
gerechnet habe: Auch nach 20<br />
Jahren Linux-Kernel beschäftigt<br />
viele von Ihnen immer noch das<br />
„Treiberelend“, wie es eine Zuschrift<br />
formulierte.<br />
Dass Linux allerneueste Hardware<br />
nicht gleich bei Erscheinen<br />
unterstützen kann, liegt in der<br />
Natur der Sache: Mangelnde Dokumentation<br />
oder gar Geheimniskrämerei<br />
der Hardware-Hersteller<br />
macht es den Kernel-Entwicklern<br />
nach wie vor unmöglich, zeitnah<br />
passende Kernel-Module bereitzustellen.<br />
Mit diesem Thema beschäftigt<br />
sich auch der Schwerpunkt<br />
dieses Hefts, der aber auch<br />
demonstriert, dass es für viele<br />
Probleme bereits Abhilfe gibt.<br />
Fazit<br />
Alles in allem lässt sich aus den<br />
Zuschriften aber eines ganz klar<br />
ablesen: Bei allen großen und<br />
kleineren Ärgernissen haben die<br />
meisten von uns aus dem vergangenen<br />
Linux-Jahr einen überwiegend<br />
positiven Eindruck mitgenommen.<br />
Und vor allem: Es<br />
bleibt nach wie vor spannend –<br />
und gerade das ist doch einer der<br />
größten Anziehungspunkte des<br />
freien Betriebssystems.<br />
Herzliche Grüße,<br />
Jörg Luther<br />
Chefredakteur<br />
info<br />
[1] „Limuxgate“: http:// www. linux‐magazin. de/ NEWS/ Limuxgate‐FUD‐von‐Microsoftoder‐nur‐ein‐ungewolltes‐Leak<br />
[2] Bodhi Linux: http:// www. bodhilinux. com<br />
[3] „Niederschmetternde Inkompetenz“: http:// mjg59. dreamwidth. org/ 22028. html<br />
www.linux-user.de 03 | 13<br />
3
03 | 13<br />
inhalt<br />
78<br />
Wer vertrauliche Daten<br />
von der Platte putzen<br />
möchte, findet unter<br />
Linux die Profi-Tools, die Dateien<br />
und Partitionen sicher löschen.<br />
66<br />
Der PC braucht bei allem Komfort,<br />
den moderne Rechner bieten, eine<br />
Tastatur und eine Maus. Mit dem<br />
Framework Simon haben Sie jetzt auch die<br />
Möglichkeit, einen Teil der Eingaben über Sprache<br />
zu steuern. Das erlaubt es auch Menschen<br />
mit Behinderungen, mit dem PC zu arbeiten.<br />
38<br />
Die Arbeiten am KDE-Büropaket<br />
Calligra schreiten stetig voran.<br />
Die aktuelle Version 2.6 macht<br />
im Praxistest zwar einen runden Gesamteindruck,<br />
weist aber in einigen wichtigen Punkten<br />
doch noch unangenehme Mängel auf.<br />
Aktuelles<br />
Schwerpunkt<br />
Praxis<br />
Aktuelles.. . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Alan Cox verlässt die Kernelentwicklung,<br />
neuer Gnome-Fork<br />
Consort, Nibbio-Tablet mit<br />
Android und Ubuntu, massive<br />
UEFI-Probleme bei Notebooks,<br />
Lin-Habu 13.1 ist E-Bilanz-fähig<br />
Angetestet.............. 14<br />
Filemonitor 2.2.0 behält die<br />
ge öffneten Dateien im Auge,<br />
Lesspipe 1.81 lässt Less auch in<br />
Archive sehen, Lifeograph 0.11<br />
erfasst und verwaltet Notizen,<br />
Smplayer 0.8.3 gibt Mplayer eine<br />
grafische Oberfläche<br />
CLT 2013................ 16<br />
Unter dem Motto „Wahl: Freiheit“<br />
trifft sich die Linux-Gemeinde im<br />
Hörsaalgebäude der TU Chemnitz<br />
zu einer traditionellen Veranstaltung,<br />
die in diesem Jahr wieder<br />
spannende technische Themen<br />
mit der Diskussion um brennende<br />
gesellschaftliche Fragen vereint.<br />
Optimales Notebook...... 22<br />
Zwar arbeitet Linux heute auf<br />
vielen Notebooks problemlos,<br />
doch um das System perfekt zu<br />
konfigurieren und auszureizen<br />
gilt es, noch an einigen Stellschrauben<br />
zu drehen.<br />
Tuxedo-Notebooks.. . . . . . 26<br />
Der Versandanbieter Linux-<br />
Onlineshop.de bietet eine breite<br />
Palette an Rechnern mit vorinstalliertem<br />
Linux an. Wir haben<br />
uns zwei besonders interessante<br />
Notebooks näher angesehen.<br />
Mac-Media-Center.. . . . . . 30<br />
Der schicke, kleine Rechner<br />
von Apple gewinnt zusätzlich<br />
an Attraktivität, wenn darauf ein<br />
Media-Center auf Linux-Basis<br />
läuft. Wir zeigen, wie das geht.<br />
Ubuntu Smartphone...... 34<br />
Auf der diesjährigen CES zeigte<br />
Canonical erstmals Ubuntu auf<br />
einem Smartphone. Hat dieses<br />
Konzept wirklich Zukunft?<br />
Calligra 2.6............. 38<br />
Die neue Version 2.6 der KDE-<br />
Bürosuite Calligra steht vor der<br />
Tür. Bei genauem Hinsehen kann<br />
man erkennen, dass auf die Entwickler<br />
bis zum Release noch viel<br />
Arbeit wartet.<br />
2D-Animationstools.. . . . . 44<br />
Mit der richtigen Software und<br />
etwas Zeichentalent haben selbst<br />
Einsteiger keinerlei Probleme,<br />
ansprechende 2D-Animationsfilme<br />
zu erstellen.<br />
Animationen mit Gimp.. . . 48<br />
Gimp eignet sich nicht nur zum<br />
Bearbeiten von Bildern: Der<br />
Pixelgrafik-Klassiker erstellt mit<br />
den richtigen Erweiterungen im<br />
Nu auch schicke Animationen.<br />
Fotoxx................. 52<br />
Nicht so kompliziert wie Gimp,<br />
dafür in einigen Bereichen deutlich<br />
leistungsfähiger präsentiert<br />
sich Fotoxx seinen Anwendern.<br />
Grisbi .. . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
Wo ist bloß das ganze Geld geblieben?<br />
Der Finanzmanager Grisbi<br />
weiß die Antwort auf diese Frage.<br />
4<br />
03 | 13<br />
www.linux-user.de
Inhalt<br />
Trend geht immer<br />
mehr zum selbst entworfenen<br />
Fotobuch. 62Der<br />
Viele Anbieter bieten dazu eine<br />
passende Software. Wir testen die<br />
zwei einzigen Linux-Varianten.<br />
22<br />
Neue Hardware ist schnell gekauft. Aber zu<br />
Hause enttäuschen die schicken Geräte, wenn<br />
Linux darauf nicht richtig läuft. Wir helfen, damit Sie insbesondere bei heiklen Notebook-Komponenten<br />
nicht danebengreifen, stellen optimal konfigurierte Linux-Laptops vor, berichten<br />
darüber, wie sich Canonial Ubuntu auf einem Samsung-Smartphone schlägt und wie Sie einen<br />
günstig erstandenen gebrauchten Mac Mini zum schicken Media-Center mit XBMC umbauen.<br />
Im Test<br />
Netz&System<br />
Heft-DVD<br />
Fotobuch-Software....... 62<br />
Wer Fotos professionell in Szene<br />
setzen möchte, greift heutzutage<br />
zum Fotobuch. Aber Vorsicht bei<br />
Wahl der Software zum Erstellen:<br />
Nicht jedes Programm unterstützt<br />
alle Funktionen.<br />
44<br />
Eine schöne Idee für<br />
einen Trickfilm ist<br />
schnell umgesetzt,<br />
wenn Sie die richtigen Tools verwenden.<br />
Ein Vergleich fühlt aktueller<br />
Software für 2D-Animationen<br />
auf den Zahn und deckt deren<br />
Stärken und Schwächen auf.<br />
Simon 0.4............... 66<br />
Zwar können Sie Simon (noch)<br />
keine Briefe oder ärztlichen Befunde<br />
diktieren, doch mithilfe der<br />
leistungsfähigen Sprachsteuerung<br />
folgt Ihnen der Rechner ab sofort<br />
aufs Wort.<br />
Phpvirtualbox.. . . . . . . . . . 72<br />
Virtualisierungsaufgaben komplett<br />
auf einen eigenen Server<br />
auszulagern, spart auf dem Client<br />
erhebliche Ressourcen ein. Phpvirtualbox<br />
bietet in einer solchen<br />
Konfiguration die Möglichkeit, die<br />
Remote-VMs bequem via Browser<br />
anzulegen, zu konfigurieren, zu<br />
verwalten und zu nutzen.<br />
Know-how<br />
Dateien sicher löschen... 78<br />
Die alte Festplatte bei Ebay verkaufen?<br />
Kein Problem - wenn Sie<br />
die Daten darauf professionell<br />
gelöscht haben. Dabei erfüllen die<br />
Profi-Tools, die Sie unter Linux<br />
finden, sogar die teils extremen<br />
Ansprüche von Behörden an das<br />
sichere Löschen von Daten.<br />
Fedora 18................ 6<br />
Satte zehn Wochen später als geplant<br />
geht Fedora 18 ins Rennen.<br />
Der Test zeigt, dass trotzdem<br />
einige Schrauben beim Start noch<br />
nicht richtig fest saßen.<br />
Tails 0.16 .. . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Eine Distribution für die Internet-<br />
Nutzung wasserdicht abzuschotten,<br />
bedeutet viel Konfiguration.<br />
Die Distribution Tails nimmt<br />
Ihnen diese Arbeit ab und ermöglicht<br />
das sichere Surfen aus einem<br />
Live-System heraus.<br />
Service<br />
Editorial................. 3<br />
IT-Profimarkt .. . . . . . . . . . 86<br />
Impressum............. 94<br />
Events/Inserenten .. . . . . . 95<br />
Vorschau 04/2013........ 96<br />
Heft-DVD-Inhalt .. . . . . . . . 97<br />
Mehr<br />
als 5000<br />
Programme und Tools<br />
hat Klaus Knopper in<br />
der aktuellen Version<br />
7.0.5 der Live-DVD untergebracht.<br />
Damit<br />
tes ten Sie Rechner auf<br />
Herz und Nieren, bereiten<br />
PCs auf eine Installation<br />
vor oder haben<br />
einfach das Lieblingssystem<br />
zur Hand, wenn<br />
Sie unterwegs sind.<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 5
heft-dvd<br />
Fedora 18<br />
Fedora 18<br />
„Spherical Cow“ im Überblick<br />
Boxenstopp<br />
© Paul Maydikov, 123RF<br />
Später als geplant<br />
geht Fedora 18<br />
ins Rennen. Der<br />
Test zeigt, dass<br />
einige Schrauben<br />
beim Start noch<br />
nicht fest saßen.<br />
README<br />
Thomas Drilling<br />
Mit Fedora 18 setzen<br />
die Entwickler auf eine<br />
neue Infrastruktur zum<br />
Booten. Ein signierter<br />
Loader ermöglicht den<br />
Start auf Hardware mit<br />
UEFI Secure Boot. Aber<br />
die Arbeit an neuen Features<br />
hat viel Zeit gekostet,<br />
und so tun sich<br />
noch einige Mängel auf,<br />
die den gewohnt guten<br />
Eindruck schmälern.<br />
Die Entwickler von Red Hat haben<br />
ihre Finger in vielen wichtigen<br />
Open-Source-Projekten, wie<br />
dem Kernel, dem Gnome-Projekt<br />
oder KVM. Aus diesem Grund ist<br />
Fedora 18 [1] nicht nur für die eigene<br />
Community interessant,<br />
hier integrierte Technologien finden<br />
sich mittelfristig oft in anderen<br />
Distributionen wieder.<br />
Aus dem Netz<br />
Das zeigt sich unter anderem an<br />
der Entwicklung rund um UEFI<br />
Secure Boot. Der aktuelle Ansatz<br />
sieht vor, dass das System einen<br />
mit Zertifikaten von Microsoft<br />
signierten Bootloader benutzt [2].<br />
Das ist die Voraussetzung dafür,<br />
auf PCs mit Windows 8 Fedora<br />
bei aktiviertem Secure-Boot zu<br />
starten. Bei Fedora lädt der signierte<br />
Bootloader (Codename<br />
Shim) via Grub 2 standardmäßig<br />
ausschließlich den signierten Kernel<br />
und lediglich die passenden<br />
Module für diesen Kernel. Das sichert<br />
den kompletten Boot-Prozess,<br />
Ausnahmen erfordern unter<br />
Umständen Handarbeit (siehe<br />
Kasten Grafiktreiber).<br />
Das Projekt stellt die Distribution<br />
in verschiedenen Formen mit unterschiedlicher<br />
Lokalisation bereit.<br />
In diesem Beitrag kommt die<br />
klassische Version als installierbare<br />
Live-CD mit Gnome-Desktop<br />
zum Einsatz. Diese Version finden<br />
Sie auf der Media-Edition<br />
dieser Ausgabe oder auf der offiziellen<br />
Download-Seite [3] in<br />
Varianten für x86- und AMD64-<br />
Architekturen.<br />
Das ISO passt übrigens (genauso<br />
wie die meisten anderen Varianten<br />
mit Ausnahme des XFCE-<br />
Spins) mit einer Größe von knapp<br />
916 GByte nicht mehr auf eine<br />
CD. Möchten Sie Fedora also zum<br />
Installieren zunächst auf einen<br />
optischen Datenträger brennen,<br />
brauchen Sie einen DVD-Rohling.<br />
Neben der Standard-Gnome-<br />
Version finden Sie den KDE-Spin<br />
der Live-CD ebenfalls auf der<br />
Download-Seite, sowie sämtliche<br />
verfügbaren Spins auf einer separaten<br />
Homepage [4]. Ferner gibt<br />
es Fedora 18 in Form verschiedener<br />
Netinst- oder USB-Stick-Images<br />
und in etlichen speziellen<br />
Varianten.<br />
Anaconda runderneuert<br />
Einer der wesentlichen Gründe<br />
für die enorme Verzögerung von<br />
mehr als zwei Monaten gegenüber<br />
dem ursprünglichen Termin<br />
bestand in der kompletten<br />
Neuimplementation des Installationsprogramms<br />
Anaconda [5].<br />
Der Installer wirkt jetzt viel moderner<br />
und führt schneller zum<br />
Ziel (Abbildung A).<br />
Übernehmen Sie die Voreinstellung<br />
Automatische Partitionierung<br />
gewählt, dann erledigen Sie die<br />
komplette Installation mit wenigen<br />
Mausklicks, denn Anaconda<br />
beginnt nach einem Klick auf Installation<br />
starten im Hintergrund<br />
direkt mit dem Einrichten der<br />
Festplatte und dem Kopieren von<br />
Dateien. Dabei weist der Installer<br />
6 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Fedora 18<br />
heft-dvd<br />
zwischendurch mit kleinen Abfragen<br />
auf fehlende beziehungsweise<br />
optionale Angaben hin. So fragt<br />
er etwa nach dem Root-Passwort<br />
und ermöglicht die Eingabe von<br />
Zeitzone und Tastaturbelegung.<br />
Nach dem Kopieren der Daten<br />
weist Anaconda darauf hin, dass<br />
es noch einige Konfigurationen<br />
vornehmen muss. Dazu klicken<br />
Sie auf Konfiguration fertigstellen.<br />
Sekunden später haben Sie die<br />
Möglichkeit, den Installer über<br />
Quit zu verlassen und Fedora 18<br />
neu zu booten.<br />
Im Anschluss an den ersten<br />
Neustart gilt es, die Lizenzinformationen<br />
zu bestätigen, einen<br />
Benutzer zu erstellen und einen<br />
NTP-Server aus der angebotenen<br />
Liste auszuwählen. Aufgrund des<br />
Zeitdrucks haben die Fedora-Entwickler<br />
nicht alle im alten Anaconda<br />
enthaltenen Funktionen in<br />
die neue Oberfläche eingebaut.<br />
Einige der Neuerungen in Anaconda<br />
wirken zudem weniger gelungen,<br />
etwa das manuelle Partitionieren.<br />
Zudem scheint das Programm<br />
allgemein noch Fehler zu<br />
enthalten.<br />
Temporär zum Opfer fiel etwa<br />
die Funktion, die es ermöglichte,<br />
beim Installieren zusätzliche Paketquellen<br />
einzubinden. Die<br />
Funktion half bislang, wenn Sie<br />
das System von einem Datenträger<br />
installierten, der Release-Zyklus<br />
schon weit fortgeschritten<br />
war oder der Wechsel auf ein neues<br />
Release kurz bevorstand. Die<br />
Entwickler planen aber, die Funktion<br />
in Fedora 19 zu integrieren.<br />
FedUp und Updates<br />
Da Aktualisierungen momentan<br />
über den Installer nicht gelingen,<br />
kommt dem Thema im laufenden<br />
Betrieb eine umso höhere Bedeutung<br />
zu. Eine der Neuerungen in<br />
Fedora 18 besteht folgerichtig darin,<br />
dass das zu Packagekit gehörende<br />
Update-Tool Aktualisierungen<br />
nicht mehr in jedem Fall direkt<br />
einspielt, sondern für ausgewählte<br />
Komponenten zunächst<br />
lokal ablegt – und zwar so, dass<br />
Systemd diese beim nächsten<br />
Neustart automatisch erkennt<br />
und beim Booten einspielt.<br />
Diese Vorgehensweise soll Probleme<br />
mit Aktualisierungen im<br />
laufenden Betrieb verhindern.<br />
Die System-Updates offline genannte<br />
Funktion, Aktualisierungen<br />
nur noch beim Neustart des<br />
Systems im Update-Modus zu<br />
installieren, bevor das reguläre<br />
System bootet, vermeidet also inkonsistente<br />
Zustände. Wer dem<br />
skeptisch gegenübersteht, hat<br />
selbstverständlich nach wie vor<br />
die Möglichkeit, sämtliche Updates<br />
klassisch via Yum von der<br />
Kommandozeile aus einzurichten.<br />
Fedora 18 bringt zudem ein<br />
neues Paketmanagement-Werkzeug<br />
namens DNF [6] mit, das<br />
auf dem Code von Yum 3.4 aufsetzt<br />
und das altgediente Tool in<br />
einer der künftigen Versionen<br />
vollständig ersetzen soll. Neu an<br />
DNF ist, dass die Software zum<br />
Auflösen von Abhängigkeiten die<br />
Bibliothek Libsolv [7] verwendet,<br />
die Dependencies deutlich besser<br />
bereinigt. Bei OpenSuse kommt<br />
die Bibliothek schon länger zum<br />
Einsatz. DNF und Yum setzen in<br />
Fedora 18 auf der RPM-Version<br />
4.10 auf [8], die angeblich stabiler<br />
und schneller arbeitet.<br />
Möchten Sie von Fedora 17 auf<br />
Fedora 18 aktualisieren, steht<br />
dazu mit dem Fedora Upgrader<br />
FedUp ein neues Tool bereit [9].<br />
Es lädt genau wie das alte Pre-<br />
Upgrade die einzuspielenden Pakete<br />
der neuen Version herunter<br />
und erstellt einen Boot-Eintrag.<br />
Im Unterschied zum Vorgänger<br />
spielt das neue Tool die Updates<br />
nach Auswählen des betreffenden<br />
Menü-Eintrags mithilfe von Dracut<br />
und Systemd direkt ein, noch<br />
bevor das System startet. FedUp<br />
funktioniert allerdings nur bei einem<br />
Update von Fedora 17.<br />
Kernel und Grafik<br />
Fedora 18 bootet nach einer frischen<br />
Installation derzeit noch<br />
mit einem Kernel 3.6.10-4, allerdings<br />
stand nach dem Aktualisieren<br />
der Software-Quelle Updates<br />
in PackageKit ein aktualisierter<br />
Kernel 3.7.2-204 bereit.<br />
Der Grafik-Stack basiert auf<br />
Wayland 1.0, samt Referenz-Composite-Manager<br />
Weston, einem<br />
X-Ser ver 1.13 und den OpenGL-<br />
Treibern Mesa 3D 9.0. Was 3D-<br />
Treiber für Nvidia- und AMD angeht,<br />
unterstützt Fedora bekanntlich<br />
von Haus aus ausschließlich<br />
die freien Treiber.<br />
Das Setup ermöglicht zusammen<br />
mit einigen speziellen Anpassungen<br />
in Fedora 18 eine (der-<br />
A Der neue Anaconda-<br />
Installer brachte die<br />
Entwickler ins Schwitzen<br />
und sorgt für eine<br />
Verzögerung des Releases<br />
um mehr als<br />
zwei Monate.<br />
Fedora 18<br />
Desktop Spin<br />
(32+64 Bit)<br />
auf Heft-DVD<br />
Grafiktreiber<br />
Möchten Sie proprietäre Grafiktreiber mit Fedora 18 einsetzen,<br />
müssen Sie Secure Boot in der UEFI-Firmware deaktivieren. Eine<br />
weitere Alternative bestünde allenfalls darin, den Kernel mit<br />
selbst erzeugten Signaturen auszustatten und im Setup als vertrauenswürdig<br />
bekannt zu machen.<br />
Mehr Einzelheiten zum Thema UEFI Secure Boot und Fedora finden<br />
Sie im „UEFI Secure Boot Guide“ des Fedora-Projekts [12]<br />
sowie im Blog des Kernel-Entwicklers Josh Boyer [13].<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 7
heft-dvd<br />
Fedora 18<br />
und Hinzufügen eines WLAN-<br />
Druckers vollautomatisch, also<br />
mit einem Mausklick.<br />
B Fedora 18 liefert<br />
den Gnome-Fork Cinnamon<br />
und demzufolge<br />
den Nautilus-<br />
Fork Nemo mit.<br />
C Gnome Online<br />
Accounts unterstützt<br />
jetzt auch Microsoft<br />
Exchange.<br />
zeit noch experimentelle) Unterstützung<br />
der PRIME-Infrastruktur,<br />
die das Aktivieren von Grafikchips<br />
zur Laufzeit ermöglicht,<br />
etwa bei Nvidias Optimus-Chips.<br />
Inwieweit die noch experimentelle<br />
Prime-Unterstützung mit Fedora<br />
18 funktioniert, ließ sich im<br />
Test mangels passender Hardware<br />
nicht verifizieren.<br />
Desktops<br />
Traditionell dient bei Fedora Gnome<br />
als Standard-Desktop. Der<br />
Unmut über die eine oder andere<br />
Designentscheidung der Gnome-<br />
Macher wächst auch bei Fedora-<br />
Entwicklern und Nutzern. Red<br />
Hat finanziert zum Teil die Arbeit<br />
an Gnome. Die in den Fedora-Paketquellen<br />
erstmals enthaltenen<br />
Forks Cinnamon und Maté zeigen,<br />
dass sich der Wind eventuell<br />
dreht. Die mit der aktuellen Nautilus-Version<br />
einhergehenden Beschneidungen<br />
gleichen Sie so<br />
dank des ebenfalls in den Paketquellen<br />
enthaltenen Dateimanager-Forks<br />
Nemo (Abbildung B)<br />
wieder aus.<br />
Die Unterstützung für Microsoft<br />
Exchange in den Online-Konten<br />
(Abbildung C) sowie Skydrive<br />
in Gnome Documents geht ebenfalls<br />
auf die neue Gnome-Version<br />
zurück. Allerdings stürzte Documents<br />
beim Start wiederholt ab,<br />
Gnome-Online-Accounts kam mit<br />
dem im Test eingesetzten Google-<br />
Account nicht klar.<br />
Überhaupt erwies sich das System<br />
als wackelig: Nautilus stürzte<br />
wiederholt ab, sobald ein angeschlossenes<br />
iPhone abgezogen<br />
wurde, oder meldete einen Fehler,<br />
obwohl das Gerät sich korrekt<br />
auszuhängen versuchte. Die Gnome<br />
Shell selbst stürzte ebenfalls<br />
häufig aus verschiedenen Gründen<br />
ab. Beim Test auf einem<br />
Notebook traten Probleme mit<br />
dem Gnome-Network-Manager<br />
auf, der den Breitbandzugang<br />
über ein Mobilgerät ohne Warnung<br />
ausschaltete.<br />
Ebenfalls neu in Gnome 3.6.2<br />
ist die überarbeite Druckerverwaltung<br />
im Gnome-Control-Center,<br />
die das Finden und Konfigurieren<br />
von lokalen und Netzwerk-<br />
Druckern noch einfacher macht.<br />
Tatsächlich klappte das Erkennen,<br />
Installieren, Konfigurieren<br />
Fazit<br />
Der Zustand von Fedora 18 geht<br />
anscheinend über das hinaus, was<br />
die Nutzer von den Vorgängerversionen<br />
kennen und zu tolerieren<br />
bereit sind. Es drängt sich der<br />
Eindruck auf, dass Fedora 18 unbedingt<br />
veröffentlicht werden<br />
sollte, entgegen dem Qualitätsanspruch<br />
der Fedora-Macher.<br />
Der Kernel-Entwickler Alan Cox<br />
bezeichnet in seinem Blog Fedora<br />
18 auch als „schlimmste Red-<br />
Hat-Version, die ich je gesehen<br />
habe“ [10].<br />
Sie sollten Fedora 18 noch ein<br />
paar Wochen zur Reife gönnen.<br />
Spannend bleibt die Frage, ob<br />
Fedora auf Rolling-Release umsattelt<br />
[11], ebenso wie Ubuntu<br />
und OpenSuse es derzeit lebhaft<br />
diskutieren. (agr) n<br />
info<br />
[1] Release-Notes:<br />
http:// docs. fedoraproject. org/ en‐US/<br />
Fedora/ 18/ html/ Release_Notes<br />
[2] Fedora Secure Boot: http:// fedoraproject.<br />
org/ wiki/ Features/ SecureBoot<br />
[3] Dowload:<br />
http:// fedoraproject. org/ de/ get‐fedora‐all<br />
[4] Fedora-Spins:<br />
http:// spins. fedoraproject. org<br />
[5] Neues Anaconda-GUI: https:// fedoraproject.<br />
org/ wiki/ Features/ NewInstallerUI<br />
[6] DNF:<br />
http:// fedoraproject. org/ wiki/ Features/ DNF<br />
[7] Libsolv:<br />
https:// github. com/ openSUSE/ libsolv<br />
[8] RPM 4.10: http:// fedoraproject. org/ wiki/<br />
Features/ RPM4. 10<br />
[9] FedUp: http:// fedoraproject. org/ wiki/ FedUp<br />
[10] Alan Cox über Fedora: https:// plus. google.<br />
com/ u/ 0/ 111104121194250082892/<br />
posts/ aCiB7kTLXTh<br />
[11] Fedora diskutiert Release-Modell:<br />
http:// www. pro‐linux. de/ news/ 1/ 19372/ fe<br />
dora‐diskutiert‐neues‐release‐modell. html<br />
[12] Fedora Secure Boot Guide:<br />
http:// docs. fedoraproject. org/ en‐US/<br />
Fedora/ 18/ html‐single/ UEFI_Secure_Boot_<br />
Guide/ index. html<br />
[13] Blog von Josh Boyer: http:// jwboyer.<br />
livejournal. com/ 46149. html<br />
8 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Open Source<br />
mobilisiert.<br />
Vier Tage Open Source Wissen kompakt!<br />
Wieder dabei: Das RootCamp by Netways 24. + 25. Mai 2013<br />
Community Pur!<br />
Keynote-Speaker, Kernel-Entwickler,<br />
Arbeit geber, Trendsetter und<br />
Neu einsteiger geben sich vom<br />
22. – 25. Mai 2013 auf dem 19. LinuxTag<br />
in Berlin wieder die Hand.<br />
LinuxTag 2013 – where .com meets .org<br />
22. –25. Mai 2013 in Berlin<br />
EUROPE‘S LEADING<br />
OPEN SOURCE EVENT<br />
www.linuxtag.org<br />
Hauptmedienpartner:<br />
Partner:<br />
MAGAZIN
heft-dvd<br />
Tails<br />
Eine Distribution<br />
abzuschotten, bedeutet<br />
viel Konfiguration.<br />
Die Distribution<br />
Tails<br />
nimmt Ihnen Arbeit<br />
ab und ermöglicht<br />
das sichere<br />
Surfen aus einem<br />
Tails 0.16<br />
(bootfähig und ISO)<br />
README<br />
Live-System.<br />
Erik Bärwaldt<br />
Für sicherheitsbewusste<br />
Anwender, die<br />
im Internet anonym bleiben<br />
wollen und auf wirksame<br />
Verschlüsselungstechniken<br />
Wert legen,<br />
bietet Tails eine interessante<br />
Lösung. Ein Kurztest<br />
zeigt, welche Möglichkeiten<br />
die irische<br />
Distribution bietet.<br />
Viele Technologien<br />
zum Verschlüsseln<br />
von Daten basieren auf freien<br />
Programmen und Algorithmen.<br />
Linux-Systeme bringen solche<br />
Technologien zwar von Haus aus<br />
mit, aber das Zusammenstellen<br />
erfordert neben Sachkenntnis<br />
Zeit für die Konfiguration. Etwas<br />
schneller geht es mit der irischen<br />
Live-Distribution Tails („The Amnesic<br />
Incognito Live System“).<br />
Anonymes Surfen im Internet mit Tails<br />
Inkognito<br />
Nur im Live-Modus<br />
Das etwa 850 MByte große ISO-<br />
Image erhalten Sie im Web [1]<br />
oder bei der Media-Edition dieser<br />
Ausgabe über den beiliegenden<br />
Datenträger. Das Debian-Derivat<br />
bootet etwas gemächlich im Live-<br />
Betrieb in einen unscheinbaren<br />
Desktop auf Basis von Gnome<br />
2.30.2; anschließend startet der<br />
Webbrowser Iceweasel. Wenn<br />
möglich, verbindet sich die Distribution<br />
sofort über des Anonymisierungsnetzwerks<br />
Tor mit dem<br />
Internet und gibt eine entsprechende<br />
Meldung auf dem Bildschirm<br />
aus (Abbildung A).<br />
Um den Einsatz von Tor etwas<br />
weniger abstrakt zu gestalten, haben<br />
die Entwickler von Tails zusätzlich<br />
das grafische Tool Vidalia<br />
integriert. Sie finden es im Menü<br />
Anwendungen | Internet. Zusätzlich<br />
zeigt der Systemabschnitt der<br />
oberen Gnome-Panelleiste nach<br />
dem Start des Betriebssystems<br />
das Symbol des Vidalia Control Panel<br />
an, eine stilisierte Zwiebel.<br />
Ein Klick auf dieses Symbol öffnet<br />
ein Fenster, in dem Sie den<br />
Status des Internetzugangs sehen.<br />
Zusätzlich verschaffen Sie<br />
sich in diesem Fenster durch einen<br />
Klick auf die entsprechenden<br />
Schaltflächen einen Überblick<br />
über die Bandbreite des Zugangs<br />
sowie über den Weg der Datenpakete<br />
über die weltweit angesiedelten<br />
Tor-Knoten (Abbildung A).<br />
Abgehärtet<br />
Das Tor-Netzwerk leitet die Datenpakete<br />
durch unzählige Knotenrechner<br />
und sorgt so dafür,<br />
dass es nicht mehr möglich ist,<br />
sie zu Ihnen zurückzuverfolgen.<br />
Doch damit nicht genug: Den<br />
Webbrowser Iceweasel als zentrales<br />
Instrument zum Surfen im Internet<br />
härteten die Entwickler<br />
zusätzlich durch eine stattliche<br />
Anzahl von Addons:<br />
So sind Werbeblocker,<br />
Cookie-Manager<br />
und Tools zur Verwaltung von<br />
Javascript bereits vorinstalliert.<br />
Zusätzlich stehen ein Addon<br />
zum Validieren von X.509-Zertifikaten,<br />
ein Proxy-Dienst sowie<br />
Tools zum Verschlüsseln bereit.<br />
Es fehlt allerdings ein dediziertes<br />
Programm zum Blocken von Webbugs,<br />
Tracking-Scripts und Zählpixeln<br />
[2], wobei die bereits installierten<br />
Addons diese Funktion<br />
teilweise übernehmen.<br />
Neben dem Webbrowser gehören<br />
Mailclients sowie Instant-<br />
Messaging-Dienste zu den beliebtesten<br />
Anwendungen am Rechner.<br />
Da bei ihrem Einsatz ungebetene<br />
Lauscher meist leichtes Spiel<br />
haben, bietet Tails die Option, direkt<br />
aus dem Client oder einem<br />
Texteditor heraus Daten mithilfe<br />
von OpenPGP zu verschlüsseln<br />
und zu signieren.<br />
Um die Instant-Messaging-Konversation<br />
zu schützen, kommt<br />
OTR zum Einsatz, das ebenfalls<br />
ein Verschlüsseln mit starker<br />
Kryptographie ermöglicht. Als<br />
Mailclient dient das eher unbekannte<br />
Claws Mail in Version<br />
3.7.6, als Messaging-Client Pid-<br />
10 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Tails<br />
heft-DVD<br />
gin 2.7.3. Letzteres ist mit Plugins<br />
vorkonfiguriert, die ein sicheren<br />
Kommunizieren ermöglichen.<br />
Eine weitere Besonderheit von<br />
Tails, der Editor Gobby [3], verbirgt<br />
sich im Menü Anwendungen<br />
| Internet. Der kollaborative<br />
Editor gestattet das simultane Arbeiten<br />
von mehreren Teilnehmern<br />
an einem Text. Selbst mehrere<br />
gleichzeitig geöffnete Sitzungen<br />
stellen das Programm vor keine<br />
Probleme. Gobby basiert auf<br />
dem Client/Server-Prinzip und<br />
erlaubt zusätzlich die Kommunikation<br />
der Bearbeiter untereinander.<br />
Gobby ist in Tails gleich in<br />
zwei Versionen vorhanden.<br />
Alternative Startmedien<br />
Das Betriebssystem bietet die<br />
Möglichkeit, aus dem laufenden<br />
Betrieb von DVD einen bootfähigen<br />
USB-Stick anzulegen. Sie rufen<br />
dazu im Menü Anwendungen<br />
| Werkzeuge oder im Menü<br />
Anwendungen | Tails den Eintrag<br />
Tails USB Installer auf.<br />
Das sich öffnende Programmfenster<br />
bietet Ihnen drei praktisch<br />
selbsterklärende Optionen<br />
zur Auswahl an: Für das Neuanlegen<br />
eines bootfähigen Systems<br />
wählen Sie die erste Schaltfläche<br />
Clone & Install, während der Eintrag<br />
Clone & Upgrade ein System<br />
auf einem USB-Stick auf den aktuellen<br />
Stand bringt.<br />
Die dritte Option Upgrade from<br />
ISO erlaubt, ein bereits auf einem<br />
USB-Stick vorhandenes Tails-System<br />
von einem ISO-Image aus zu<br />
aktualisieren. Die Routine legt<br />
nach zwei Abfragen das System<br />
innerhalb weniger Minuten bootfähig<br />
auf dem USB-Stick an.<br />
Dauerhaft<br />
Um persönliche Daten dauerhaft<br />
und verschlüsselt zu speichern,<br />
bietet Tails die Möglichkeit, einen<br />
speziellen Bereich auf dem USB-<br />
Stick anzulegen. Allerdings erlaubt<br />
es das System nicht, diesen<br />
Bereich anzulegen, wenn Sie das<br />
Betriebssystem von DVD gestartet<br />
haben.<br />
Sobald Sie Tails jedoch von einem<br />
USB-Stick aus nutzen, legen Sie<br />
das Laufwerk über das Menü Anwendungen<br />
| Werkzeuge | Configure<br />
persistent volume an. Tails modifiziert<br />
den USB-Stick nun dahingehend,<br />
dass ein Verzeichnis<br />
bereitsteht, in dem Sie Daten verschiedenster<br />
Art dauerhaft und<br />
verschlüsselt ablegen.<br />
Ein Passwort sichert den Zugriff:<br />
Erst nach Eingabe der Passphrase<br />
bindet das System den Bereich<br />
ein. Benötigen Sie das Laufwerk<br />
nicht mehr, löschen Sie es<br />
über den Menüpunkt Delete persistent<br />
volume. Ein erneutes Anlegen<br />
klappt jederzeit, die Daten<br />
gehen aber verloren.<br />
Sicheres Löschen<br />
Tails hilft außerdem, Daten unwiederbringlich<br />
zu entfernen.<br />
Dazu haben die Entwickler das<br />
Tool Nautilus Wipe in den Dateimanager<br />
integriert. Sobald Sie ein<br />
Verzeichnis oder eine Datei dauerhaft<br />
entfernen möchten, erscheint<br />
nach einem Rechtsklick<br />
auf deren Symbol im Kontextmenü<br />
von Nautilus der Eintrag Wipe.<br />
Klicken Sie auf diesen, stößt das<br />
den Löschvorgang an, der die Sektoren<br />
auf dem Datenträger zweimal<br />
überschreibt. Der letzte Eintrag<br />
im Kontextmenü Wipe available<br />
diskspace ermöglicht zudem,<br />
freigegebenen Speicher auf der<br />
Platte durch Überschreiben unwiederbringlich<br />
zu löschen.<br />
Fazit<br />
Die Distribution bietet Sicherheitsbewussten<br />
einen anonymen<br />
Zugang zum Internet – nicht nur<br />
über den Browser, sondern für<br />
viele Dienste. Da sie nur im Live-<br />
Betrieb arbeitet, bleiben lokale<br />
Datenträger dabei unangetastet.<br />
Trotzdem können Sie die Sicherheit<br />
der lokalen Daten erhöhen,<br />
indem Sie mithilfe der Wipe-Extension<br />
von Nautilus freien Speicherplatz<br />
oder Dateien überschreiben,<br />
sodass ein Wiederherstellen<br />
in der Regel nicht gelingt.<br />
Trotz der noch recht niedrigen<br />
Versionsnummer arbeitet das<br />
System – nicht zuletzt dank der<br />
ausgereiften Basis Debian – stabil<br />
und zuverlässig. Tails sorgt daher<br />
sicher dafür, dass private Daten<br />
privat bleiben. (agr) n<br />
[1] Download: https:// tails. boum. org<br />
info<br />
[2] Browser absichern: Erik Bärwaldt, „Datenklau<br />
stoppen“, LU 11/2011, S. 42,<br />
http:// www. linux‐community. de/ 24538<br />
[3] Gobby: http:// gobby. 0x539. de/ trac/<br />
A Rechner mit den<br />
Tor-Knoten sind weltweit<br />
angesiedelt.<br />
Glossar<br />
OTR: Off-the-record<br />
Messaging. Das IM-Protokoll<br />
sorgt dafür, dass<br />
sich nach Beenden der<br />
Kommunikation die Aussagen<br />
nicht mehr bestimmten<br />
Teilnehmern<br />
zuordnen lassen.<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 11
Aktuelles<br />
Neues rund um Linux<br />
Das DaVinci Nibbio läuft<br />
wahlweise unter Android 4.0<br />
oder Ubuntu 12.10.<br />
10,1-Zoll-Tablet „Nibbio“ mit Android oder Ubuntu<br />
Der italienische Hersteller<br />
DaVinci Mobile Technology<br />
(http:// store. davincimt. com)<br />
bringt ein Android-4.0-Tablet<br />
auf den Markt, auf dem<br />
man wahlweise auch<br />
Ubuntu 12.04 laufen lassen<br />
kann. Der 10,1-Zöller<br />
hört auf den Namen Nibbio,<br />
soll ab Mitte März<br />
lieferbar sein und kostet<br />
rund 370 Euro. Als Herz<br />
des Gerätes versieht ein<br />
Samsung-Exynos-Prozessor<br />
mit vier Kernen und einer<br />
Takt rate von 1,4 GHz seinen<br />
Dienst. Als Display spendierten<br />
die Italiener ihrem Tablet einen<br />
in HD auflösenden Bildschirm<br />
(1920x1200 Pixel).<br />
An Arbeitsspeicher bringt der<br />
Nibbio 2 GByte RAM mit, die<br />
ein 32 GByte großer interner<br />
Speicher ergänzt. Dazu gibt es<br />
eine frontseitige VGA-Kamera<br />
sowie eine 2-Megapixel-Kamera<br />
auf der Rückseite. Das<br />
mit einem Mini-USB-Anschluss<br />
versehene Gerät besitzt<br />
auch einen HDMI-Ausgang<br />
sowie einen MicroSD-Kartenleser.<br />
Verbindung mit der Außenwelt<br />
hält der DaVinci Nibbio<br />
via 802.11b/g/n-WLAN<br />
sowie Bluetooth. Mit einem<br />
5400-mAh-Akku ausgestattet,<br />
wiegt das 9,5 Millimeter dünne<br />
Tablet gerade einmal 540<br />
Gramm. (azi/jlu)<br />
kurz notiert<br />
Die nächste Version des beliebten<br />
Ubuntu-Ablegers Linux Mint soll<br />
Ende Mai erscheinen (http:// blog.<br />
linuxmint. com/ ? p=2299). Das auf<br />
Ubuntu 13.04 basierende Mint 15<br />
„Olivia“ wird es in Editionen mit<br />
Cinnamon, Maté, KDE und XFCE<br />
als Desktop geben.<br />
Das A-Modell des Raspberry Pi<br />
ist jetzt offiziell verfügbar (http://<br />
www. raspberrypi. org/ archives/<br />
3215). Die Light-Variante des SBC<br />
hat nur 256 MByte RAM, lediglich<br />
einen USB- und keinen Ethernet-<br />
Port. Dafür braucht sie zwei Drittel<br />
weniger Strom als das B-Modell<br />
und kostet nur 25 US-Dollar.<br />
Die deutsche Ubuntu-Community<br />
hat mit den Vorbereitungen zu ihrem<br />
traditionellen Jahrestreffen<br />
begonnen. Die Ubucon 2013<br />
(http:// ubucon. de) gastiert diesmal<br />
in Heidelberg statt in Berlin,<br />
als Datum peilen die Veranstalter<br />
Mitte Oktober an.<br />
Das neueste Release XBMC 12<br />
des beliebten Media-Centers unterstützt<br />
nun auch HD-Audio sowie<br />
LiveTV mit EPG und eignet<br />
sich als Personal Video Recorder<br />
(http:// tinyurl. com/ lu0313‐<br />
xbmc). „Frodo“, so der Spitzname<br />
der Version, läuft nun auch auf<br />
dem Raspberry Pi.<br />
Die SysRescCD 3.3.0 (http://<br />
www. sysresccd. org), bringt neben<br />
einem aktuellen Kernel und<br />
zahlreichen aktualisierten Programmen<br />
auch die brandneue<br />
Version 1.0 des Fuse-Moduls für<br />
den Zugriff auf Microsofts ExFAT-<br />
Dateisystem mit.<br />
UEFI: Massive Probleme mit Linux auf Notebooks<br />
Bei der Implementation von<br />
UEFI patzen offenbar zahlreiche<br />
Notebook-Hersteller und<br />
testen nur ungenügend oder<br />
gar nicht unter Linux. Den Vogel<br />
schoss dabei jetzt Samsung<br />
ab: Der Samsung-Laptop-Treiber<br />
des Kernels bringt bei einigen<br />
Modellen beim Booten im<br />
UEFI-Modus die fehlerhafte<br />
Firmware derart aus dem Tritt,<br />
dass die Geräte anschließend<br />
gar nicht mehr starten (http://<br />
heise. de/ -1793592).<br />
Die Entwickler der Distribution<br />
SolusOS haben mit dem<br />
Consort Desktop Environment<br />
einen eigenen Gnome-Fork ins<br />
Leben gerufen, der Anwendern<br />
den klassischen<br />
Desktop-Look<br />
bieten soll. Dabei<br />
gibt es zwar ein<br />
Gnome-Panel<br />
(das jetzt Consort-Panel<br />
heißt)<br />
nicht aber die ungeliebte<br />
Gnome-<br />
Shell.<br />
Die Entwickler<br />
arbeiten derzeit<br />
an einem Wrapper,<br />
der Python-<br />
Doch Samsungs Geräte sind<br />
nicht die einzigen Rechner mit<br />
UEFI, die unter Linux zicken.<br />
Auch andere Hersteller zeigen<br />
bei der Implementierung „niederschmetternde<br />
Inkompetenz“,<br />
berichtet Kernel-Entwickler<br />
Matt Garrett in seinem<br />
Blog (http:// mjg59. dream<br />
width. org/ 22028. html). So hat<br />
Toshiba teilweise schlicht vergessen,<br />
die richtigen Secure-<br />
Boot-Schlüssel einzubauen; einige<br />
Geräte von Lenovo booten<br />
Neuer Gnome-Fork: Consort Desktop Environment<br />
Applets aus Gnome 2 in das<br />
Panel einbinden soll. Der Dateimanager<br />
Nautilus wird zu<br />
Athena, der Windowmanager<br />
Metacity 2.34 zu Consortium,<br />
Sieht fast aus wie Gnome 2: Das Consort Desktop<br />
Environment läuft hier in einer virtuellen Maschine.<br />
ausschließlich Windows oder<br />
Red Hat Enterprise Linux.<br />
In etlichen der von Matt Garrett<br />
beschriebenen Fällen zeigen<br />
sich die Probleme erst nach<br />
einer problemlos gelungenen<br />
Installation beim Neustart –<br />
Tests vor dem Kauf mit einer<br />
Live-Distribution bringen also<br />
keine Gewissheit. Von daher<br />
lässt sich im Moment nur dazu<br />
raten, ausschließlich Notebooks<br />
mit vorinstalliertem<br />
Linux zu kaufen. (jlu)<br />
das die Entwickler auf GTK 3<br />
portieren wollen. Insgesamt<br />
sieht die neue Desktop-Umgebung<br />
aus wie Gnome 2 oder der<br />
Fallback-Modus von Gno me 3.<br />
Dabei soll sie die Kompatibilität<br />
zu Main line-<br />
Gnome und seinen Anwendungen<br />
wahren.<br />
Mit SolusOS 2 Alpha 7<br />
liegt inzwischen die erste<br />
Veröffentlichung mit einer<br />
Testversion von<br />
Consort vor. Informationen,<br />
Screenshots und<br />
weiterführende Links<br />
gibt es im SolusOS-Blog<br />
(http:// solusos. com/<br />
blog/). (mhu)<br />
12<br />
03 | 13<br />
Das Neueste rund um Linux, aktuelle Kurztests und Artikel aus<br />
<strong>LinuxUser</strong> finden Sie täglich auf www.linux-community.de
Neues rund um Linux<br />
aktuelles<br />
Alan Cox verlässt die Kernelentwicklung<br />
Der britische Kernelentwickler<br />
Alan Cox zieht sich von der Arbeit<br />
am Linux-Kernel zurück<br />
und verlässt seinen Arbeitgeber<br />
Intel. In einem Posting bei<br />
Google+ (http:// tinyurl. com/<br />
lu0313‐cox) gibt er dafür familiäre<br />
Gründe an. Auch wenn er<br />
in der Vergangenheit gelegentlich<br />
mit Linus Torvalds aneinandergeraten<br />
sei, habe der Kernel-Chef<br />
nichts mit seiner Entscheidung<br />
zu tun, schreibt er<br />
dort. Auch mit Intel habe er<br />
sich nicht überworfen, der Job<br />
habe ihm Spaß gemacht. Cox<br />
verlässt die Kernel-Community<br />
nach über 20 Jahren entscheidender<br />
Arbeit. Der Entwickler<br />
war unter anderem Betreuer<br />
der Version 2.2 und pflegte<br />
Subsysteme. In Diskussionen<br />
auf der Kernel-Mailingliste<br />
meldete sich der bärtige Programmierer<br />
unverblümt<br />
mit klaren<br />
Positionen zu<br />
Wort. 2003 verlieh<br />
ihm die Free<br />
Software Foundation<br />
ihren Award<br />
for the Advancement<br />
of Free Software,<br />
2005 erhielt<br />
er den Lifetime Achievement<br />
Award der Linux World. (mhu)<br />
Prototyp des Kernel-Hackers:<br />
Alan Cox zieht sich überraschend<br />
aus der Szene zurück.<br />
Buchhaltung Lin-Habu 13.1 ist E-Bilanz-fähig<br />
Das Buchhaltungsprogramm<br />
Lin-Habu ist jetzt in Version<br />
13.1 mit neuen Features erhältlich.<br />
Der Hersteller MC<br />
Richter GbR (http:// mcrichter.<br />
macbay. de) hat die kostenpflichtige<br />
Software an die elektronische<br />
Steuererklärung Elster<br />
für das Jahr 2013 angepasst.<br />
Daneben kann die neue<br />
Version auch Bilanzdaten an<br />
die Finanzverwaltung übergeben.<br />
Dazu exportiert sie die<br />
Daten im passenden Format<br />
für das Portal https:// ebilanz<br />
online. de. Daneben bringt die<br />
neue Version etliche Bugfixes<br />
und Optimierungen mit. Eine<br />
Einzelplatzlizenz der Finanzbuchhaltung<br />
kostet 40 Euro,<br />
daneben gibt es mehrere Abstufungen<br />
bis hin zur servergestützten<br />
Mehrplatzinstallation.<br />
Eine 60-Tage-Testversion<br />
von Lin-Habu steht auf der<br />
Hersteller-Website zum Download<br />
bereit. (mhu). n<br />
Die heute führenden Spezialisten stammen oft aus der "Freie Software-Szene" und schulen seit<br />
Jahren im Linuxhotel. Das erklärt die Breite und Qualität unseres Schulungsangebotes:<br />
AJAX * Amavis * Android * Angriffstechniken * Apache * Asterisk * BaseX * BayesianAnalysis * Bind * C/C++ * Cassandra *<br />
CiviCRM * Cloud * Cluster * ClusterFS * CouchDB * CSS3 * CUPS * Debian * DHCP * DNS * DNSSEC * Echtzeit Linux *<br />
Embedded Linux * eXist-db * Faces * FAI * Firewall * Forensik * FreeBSD * FreeRADIUS * GeoExt * Git * Grails * GRASS *<br />
Groovy * hadoop * Hochverfügbarkeit * HTML5 * Hudson * iSCSI * IPv6 * ITSM * Java * JavaScript * Jenkins * Kernel * KVM<br />
* LDAP * LibreOffice * Linux * LPI * m23 * MacOSX * MapFish * Mapserver * Maven * Mikrocontroller * MVS/380 * MySQL *<br />
Nagios * Node.js * OpenBSD * OpenLayers * OpenOffice * openQRM * OpenVPN * OPSI * OSGi * OTRS * Perl * PHP *<br />
Postfix * PostgreSQL * Puppet * Python * QuantumGIS * R * Rails * RedHat * Routing * Request-Tracker RT * Ruby * Samba<br />
* SAN * Scala * Scribus * Shell * Sicherheit * SNMP * Spacewalk * Spamfilter * SQL * Struts * Subversion * SuSE * TCP/IP *<br />
Tomcat * Treiber * TYPO3 * Ubuntu * UML * Unix * Univention * Virenfilter * Virtualisierung * VoIP * WebGIS * Webservices *<br />
Windows Autoinstall * Windowsintegration * x2go * xen * XML * Xpath * Xquery * z/OS * Zabbix * Zend<br />
Fast 100% der Teilnehmer empfehlen uns weiter. Siehe www.linuxhotel.de<br />
Ja, wir geben es zu und haben überhaupt kein schlechtes Gewissen dabei: Unsere Schulungen machen auch Spaß ;-)
aktuelles<br />
Angetestet<br />
JJJII<br />
Lifeograph bietet eine<br />
komfortable Alternative<br />
zu klassischen Tage- und<br />
Notizbüchern. Die eingebaute<br />
Verschlüsselung<br />
schützt Privates vor neugierigen<br />
Blicken.<br />
Lifeograph, das digitale Notizbuch für den Heimgebrauch<br />
Hinter dem klangvollen Namen<br />
Lifeograph verbirgt sich ein GTK-<br />
Programm, mit dessen Hilfe Sie<br />
persönliche Tage- oder Notizbücher<br />
anlegen und verwalten. Das<br />
kompakte Tool besitzt kaum Abhängigkeiten<br />
und greift lediglich<br />
zum Verschlüsseln und für die<br />
Rechtschreibprüfung auf die<br />
Bibliotheken Gcrypt und Gtkspell<br />
zurück. Nach dem Start öffnet<br />
sich ein Übersichtsfenster, das<br />
alle verfügbaren Notizbücher auflistet.<br />
Auf einer frischen Installation<br />
finden Sie hier ein Beispielnotizbuch<br />
sowie das Benutzerhandbuch<br />
vor. Beide lassen sich<br />
nur lesend öffnen und nicht entfernen.<br />
Mit dem Schalter Create<br />
New legen Sie eigene Notizbücher<br />
an. Dabei definieren Sie über einen<br />
Dateidialog, wo Lifeograph<br />
die zugehörige Datei ablegt. Standardmäßig<br />
speichert Lifeograph<br />
Ihre Notizen als einfache Textdatei,<br />
verschlüsselte Notizen landen<br />
in einer passwortgeschützten<br />
Binärdatei. Nachdem Sie eine<br />
Datei für das neue Notizbuch erzeugt<br />
haben, lädt Lifeograph das<br />
leere Buch. Am rechten Rand des<br />
Fensters stehen ein Kalender und<br />
ein Navigationsmenü mit sämtlichen<br />
Einträgen bereit. Diese<br />
sortiert Lifeograph standardmäßig<br />
nach Datum, auf Wunsch aber<br />
auch nach Größe oder letzter Änderung.<br />
Durch Anlegen von Kapiteln<br />
und sogenannten Topics lassen<br />
sich die Einträge strukturiert<br />
ablegen. Während Topics die Einträge<br />
lediglich unter einem Oberbegriff<br />
zusammenfassen, können<br />
Sie bei Kapiteln einen Zeitraum<br />
festlegen. Die Informationen befinden<br />
sich in den Einträgen. Ein<br />
Editor, der die gängige Wiki-Syntax<br />
unterstützt, erleichtert die<br />
Eingabe. Abschließend können<br />
Sie den Eintrag mit einer Markierung<br />
versehen. Eine Schlagwort<br />
übersicht am linken Rand listet<br />
alle Markierungen auf. Ebenfalls<br />
am linken Rand befindet sich das<br />
Themenmenü. Hier passen Sie<br />
das Erscheinungsbild von Lifeograph<br />
an Ihre Wünsche an.<br />
Lifeograph 0.11<br />
Lizenz: GPLv3<br />
Quelle:<br />
https:// launchpad. net/ lifeograph<br />
JJJJJ<br />
Smplayer macht das<br />
Bedienen von Mplayer<br />
zum Kinderspiel. Das<br />
Tool glänzt mit einer intuitiven<br />
übersichtlichen<br />
Oberfläche, in der Sie<br />
das Wiedergabeverhalten<br />
den eigenen Wünschen<br />
anpassen.<br />
Smplayer, die grafische Oberfläche für Mplayer<br />
Der Multimedia-Player Mplayer<br />
gilt als Standardtool zur Audiound<br />
Video-Wiedergabe unter<br />
Linux. Eine komfortable Bedienung<br />
zählt jedoch nicht zu den<br />
Stärken des Konsolenprogramms.<br />
Hier springt Smplayer in die Bresche<br />
und macht alle wichtigen<br />
Funktionen von Mplayer über<br />
seine grafische Oberfläche leicht<br />
zugänglich. Die Pulldown-Menüs<br />
Wiedergabe, Video, Audio, Untertitel,<br />
Navigation und Optionen beherbergen<br />
dabei alle notwendigen<br />
Einstellungsmöglichkeiten. Klassische<br />
Player-Symbole in der Fußleiste<br />
des Programms erlauben<br />
das bequeme Vorspulen, Pausieren,<br />
ein Anpassen der Lautstärke<br />
sowie das Maximieren des Bildes.<br />
Ein Fortschrittsbalken zeigt dabei<br />
an, wie viel der Media-Datei bereits<br />
wiedergegeben wurde. Wichtige<br />
Funktionen wie Vollbild oder<br />
Pause lassen sich außerdem über<br />
Tastenkürzel erreichen. Als grafische<br />
Oberfläche von Mplayer<br />
unterstützt Smplayer eine Vielzahl<br />
an Multimedia-Formaten<br />
und kann auch DVDs, VCDs, Videostreams<br />
oder Internet-Radioprogramme<br />
wiedergeben. Dabei<br />
ermöglicht es Ihnen das Tool, in<br />
das Bild hineinzuzoomen, die Seitenverhältnisse<br />
anzupassen oder<br />
das Bild nach Belieben zu spiegeln<br />
und zu drehen. Selbst ein<br />
Bildschirmfoto gelingt mit Smplayer<br />
problemlos. In Audio-Dateien<br />
wechseln Sie bei Bedarf zwischen<br />
verschiedenen Tonspuren<br />
und Kanälen. Filterfunktionen<br />
normalisieren auf Wunsch die<br />
Lautstärke, ein Equalizer ermöglicht<br />
die Feinabstimmung des<br />
Klanges. Falls vorhanden, blendet<br />
das Programm auch Untertitel<br />
ein, wobei sich die Schriftgröße<br />
beliebig variieren lässt. In den<br />
Einstellungen legen Sie fest, welche<br />
Geräte als CD/DVD-Player<br />
dienen, welche Audio- und Video-<br />
Treiber zum Einsatz kommen<br />
oder welche Größe die Pufferspeicher<br />
für Strea ming, DVD oder<br />
Audio-CDs haben sollen. Dabei<br />
dürfen Sie die Speichergrößen für<br />
jedes Medium individuell setzen.<br />
Smplayer 0.8.3<br />
Lizenz: GPLv2<br />
Quelle:<br />
http:// smplayer. sourceforge. net<br />
14 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Angetestet<br />
aktuelles<br />
Filemonitor behält die geöffneten Dateien im Auge<br />
Insbesondere bei der Fehlersuche<br />
erweist es sich als hilfreich, zu<br />
wissen, welche Dateien und Verzeichnisse<br />
gerade geöffnet sind.<br />
Das Java-Programm Filemonitor<br />
liefert dazu eine übersichtliche<br />
Liste. Die Daten ermittelt es nicht<br />
selbst, sondern es greift auf das<br />
bewährte Konsolenprogramm<br />
Lsof zurück. Dessen Ausgabe bereitet<br />
Filemonitor auf und stellt<br />
sie als Tabelle dar. Darin finden<br />
sich zu jeder geöffneten Datei Prozess-ID<br />
und Prozessname, der<br />
Name des Benutzers, der Typ des<br />
verwendeten Datei-Deskriptors<br />
Filemonitor 2.2.0<br />
Lizenz: GPLv3<br />
Quelle: http:// glsof. sourceforge. net<br />
und der aktuelle Status des Files.<br />
Nach dem Start protokolliert das<br />
Programm alle Dateizugriffe in<br />
Echtzeit fortlaufend mit. Sie können<br />
das Protokollieren jederzeit<br />
unterbrechen, um mit den erfassten<br />
Daten zu arbeiten. Eine<br />
Filterfunktion ermöglicht es dabei,<br />
die Anzeige einzuschränken.<br />
Damit Filemonitor beim Protokollieren<br />
überflüssige Daten erst gar<br />
nicht erfasst, dürfen Sie außerdem<br />
in den Einstellungen Profile vorgeben.<br />
Die se enthalten Parameter,<br />
die bestimmte Dateien, Verbindungen,<br />
Prozesse oder Benutzer<br />
gezielt erfassen beziehungsweise<br />
ignorieren. Beim gezielten Erfassen<br />
von Dateien stehen alle Parameter<br />
standardmäßig in einer<br />
ODER-Beziehung. Im jeweiligen<br />
Profil legen Sie bei Bedarf stattdessen<br />
eine UND-Verbindung fest,<br />
die für alle Parameter gilt. Fällt<br />
trotz Filterns die gesammelte Datenmenge<br />
unübersichtlich aus,<br />
blenden Sie irrelevante Spalten in<br />
der Anzeige einfach aus.<br />
JJJJI<br />
Filemonitor sucht gezielt<br />
nach geöffneten Dateien<br />
und liefert zu diesen<br />
alle benötigten Prozess-Informationen<br />
in<br />
übersichtlicher Form.<br />
Mit Lesspipe kann Less auch in Archive sehen<br />
Wie der Name schon andeutet, Daneben kommen klassische<br />
handelt es sich bei Lesspipe um GNU-Tools wie Cat, Cut, Sed oder<br />
einen Input-Filter für das Programm<br />
Less. Dieser ermöglicht Tools File ermittelt Lesspipe beim<br />
String zum Einsatz. Mithilfe des<br />
es, den Inhalt von Dateien und Programmaufruf den Dateityp<br />
Archiven anzuzeigen, deren Typ und greift anschließend auf das<br />
das Tool von Hause aus nicht unterstützt.<br />
Das als Shell-Skript Datei zurück. Die Liste der unter-<br />
geeignete Tool zum Öffnen der<br />
vorliegende Lesspipe wurde für stützten Formate reicht von GZIP<br />
den Einsatz in einer KSH, ZSH über TAR, RPM, DEB, CAB, GPG<br />
oder Bash optimiert. Dabei haben und PDF bis hin zu DOC und<br />
die Entwickler die Funktionen XLS. Voraussetzung zum Öffnen<br />
zum Öffnen der unterstützten der Formate ist die Installation<br />
Formate nicht neu implementiert,<br />
sondern greifen auf die jepipe<br />
nahtlos zu integrieren, müs-<br />
der Helferprogramme. Um Lessweiligen<br />
bewährten Standardtools<br />
wie Gzip oder Rar zurück. LESSOPEN entsprechend setzen.<br />
sen Sie die Umgebungsvariable<br />
Tragen Sie dort lesspipe.sh ein,<br />
Lesspipe 1.81<br />
nutzt Less den Eingabefilter bei<br />
Lizenz: GPLv2<br />
jedem Aufruf. Ein entsprechendes<br />
Quelle: http:// www‐zeuthen. desy. de/ Konfigurationsbeispiel findet sich<br />
000_LU1106_F-Weber_neu1.qxd ~friebel/ unix/ lesspipe. html1 18.09.2006 auch 19:00 in den Uhr Manpages Seite 1zu Lesspipe.<br />
Neben dem reinen Anzeigen<br />
von Formaten bereitet Less pipe<br />
Programmcode durch Syntax-<br />
Highlighting auf. Dazu greift das<br />
Tool auf das mitgelieferte Perl-<br />
Skript Code2color zurück. Möchten<br />
Sie ein anderes Tool nutzen,<br />
geben Sie dies in der Variable<br />
LESSCOLORIZER an. (jlu) n<br />
JJJII<br />
Das Shell-Skript Lesspipe<br />
bohrt Less zu<br />
einem wahren Anzeige-<br />
Allrounder auf. Dank<br />
zahlreicher Helferapplikationen<br />
gibt es kaum<br />
ein Format, das Less damit<br />
nicht bewältigt.<br />
X23
aktuelles<br />
CLT 2013<br />
Chemnitzer Linux-Tage 2013<br />
Wahl: Freiheit<br />
Das Hörsaalgebäude der TU Chemnitz mit dem markanten, orangefarbenen Anstrich<br />
bildet auch in diesem Jahr wieder den Rahmen für die traditionellen Linux-Tage.<br />
Hochkarätige Referenten und Aussteller geben sich ein Stelldichein unter dem<br />
diesjährigen Motto „Wahl: Freiheit“. Andreas Bohle<br />
Zu den Highlights der deutschen<br />
Linux-Community zählen die<br />
Chemnitzer Linux-Tage, die seit<br />
1999 alljährlich an einem Wochenende<br />
im März in den Räumen<br />
der TU Chemnitz stattfinden.<br />
Auch bei den Chemnitzer<br />
Linux-Tage 2013 [1], die am<br />
16. und 17. März stattfinden, arbeiten<br />
wieder viele Freiwillige aus<br />
dem Kreis der Studenten Hand in<br />
Hand mit der Fakultät für Informatik,<br />
dem Rechenzentrum der<br />
TU Chemnitz, der Chemnitzer<br />
Linux-Usergroup sowie dem Individual<br />
Network Chemnitz e.V.<br />
Das Motto lautet in diesem Jahr<br />
„Wahl: Freiheit“.<br />
Mitten rein<br />
Schon mit dem ersten Schritt in<br />
das weitläufige Foyer des Hörsaalgebäudes<br />
stehen Besucher<br />
mit in der Veranstaltung, denn<br />
auf der Ausstellungsfläche Linux-<br />
Live zeigen mehr als 60 Projekte<br />
und kommerzielle Anbieter, wie<br />
sie mit Linux und Open-Source-<br />
Software arbeiten [2]. Das eröffnet<br />
dem Besucher die Möglichkeit,<br />
Fragen am konkreten Beispiel<br />
zu erörtern oder mit den<br />
Mitgliedern eines Projekts<br />
über die künftige Entwicklung<br />
der jeweiligen Software<br />
zu klönen.<br />
Im Foyer hat, wie<br />
schon in den letzten<br />
Jahren, wieder die Praxis<br />
von Dr. Tux geöffnet<br />
[3]. Wer ein Problem<br />
mit seinem Rechner<br />
hat, findet hier in der Regel<br />
einen fachkundigen Ansprechpartner,<br />
der sich des Patienten annimmt.<br />
Es lohnt sich also, den bockenden<br />
Laptop trotzdem unter<br />
den Arm zu klemmen. Haben Sie<br />
die Hardware noch nicht mit Linux<br />
geimpft, holen Sie sich an der<br />
gleichen Stelle eine Grundimmunisierung<br />
ab, die unter den fachkundigen<br />
Augen eines Experten<br />
aus dem Ärzteteam stattfindet.<br />
Mit einem neuen Workshop tragen<br />
die Veranstalter den aktuellen<br />
Trends rund um die Kleinst-<br />
PCs Rechnung: Am Samstag von<br />
9 bis 17 Uhr und am Sonntag<br />
zwischen 10 und 17 Uhr<br />
laden Sie ein zum Elektronikbasteln<br />
mit dem Raspberry<br />
Pi ein. Die Teilnehmerzahl<br />
für diese<br />
beiden Blöcke ist begrenzt,<br />
wer mitmachen<br />
darf, bekommt ein erstes<br />
Bastelkit gratis, weitere Kits gibt<br />
es bei den Veranstaltern zum<br />
Selbstkostenpreis.<br />
Der Raspberry Pi findet sich<br />
auch an zahlreichen Stellen im<br />
parallel laufenden Vortragsprogramm<br />
[4]. Das gliedert sich in je<br />
sechs Tracks pro Tag – eine Übersicht<br />
dazu finden Sie auf der nebenstehenden<br />
Seite. Die Bandbreite<br />
des Programms reicht von<br />
diesem Kleinstrechner bis hin zu<br />
Themen rund um ausgewachsene<br />
Rechenzentren. Ein Programmplaner<br />
auf der Webseite hilft beim<br />
Kalkulieren der wervollen Besuchszeit<br />
und liefert gleichzeitig<br />
eine Datei im iCal-Format.<br />
© CLT 2013<br />
16 03 | 13<br />
www.linux-user.de
8:30 Sonnabend, 16. März 2013 – Einlassbeginn<br />
09:00<br />
10:00<br />
11:00<br />
12:00<br />
13:00<br />
14:00<br />
15:00<br />
16:00<br />
17:00<br />
V1 V2 V3 V4 V5 V6 W1, W2, W3, W4<br />
Einsteigerforum Admin Business ARM Publizieren Storage Workshops<br />
S. Andres<br />
Grundkonfiguration des<br />
Mailclients Mutt<br />
M. Gisbers<br />
Linux Essentials – LPI-<br />
Einsteigerzertifizierung<br />
J. Wisniowska<br />
Freiheit leben für<br />
Anfänger – vier<br />
Freiheiten der freien<br />
Software<br />
M. Eggers<br />
KDE-<br />
Grundeinstellungen:<br />
Desktophintergrund,<br />
Plasmoids und mehr<br />
H. Trapp<br />
Tippen statt klicken –<br />
die Welt der<br />
Linux-Kommandozeile<br />
LAX Cluster Day<br />
T. Groß<br />
Ein hochverfügbarer<br />
iSCSI Storage mit<br />
Linux-Tools<br />
T. Groß<br />
Modellierung einer<br />
virtuellen DMZ<br />
T. Groß<br />
Anwenderberichte LAX<br />
Cluster<br />
Programm-<br />
Vorschau<br />
M. Schade<br />
IPv6 – Migration,<br />
Betrieb und Deployment<br />
T. Sirainen<br />
Building Email Server<br />
Cluster with Dovecot<br />
T. Stein, T. Werner<br />
DNS im RZ-Betrieb mit<br />
PowerDNS und MySQL<br />
P. Heinlein<br />
Totalschaden: Ein<br />
gehackter Server auf<br />
dem OP-Tisch<br />
Admin<br />
M. Kirschner<br />
Vom Aussterben<br />
bedroht: Die<br />
Universalmaschine<br />
Computer<br />
R. Geber<br />
Open Source und die<br />
Zukunft<br />
K. Gramlich<br />
Tux als Bruchpilot –<br />
Vom Höhenflug ins<br />
Ministerium zur<br />
Bruchlandung im<br />
Klassenzimmer<br />
E. Geese<br />
Community Matters<br />
K. Reincke<br />
Sieben Mythen über<br />
Open Source<br />
G. Schütz<br />
Integration: Fluch oder<br />
Segen?<br />
S. Frank<br />
Open-Source-Projekte<br />
einer breiten<br />
(Business-)Community<br />
verfügbar machen<br />
L. Becker<br />
Open choice beim<br />
Dokumentenformat: Ist<br />
der Anwender<br />
überfordert?<br />
Linux-Dienstleister<br />
stellen sich vor<br />
A. Heidenreich<br />
IT-Management mit<br />
Open Source Tools<br />
B. Erk<br />
ICINGA – Open Source<br />
Monitoring Today and<br />
Tomorrow<br />
R. Barth<br />
Best Practice OTRS –<br />
Serviceverträge mit<br />
OTRS planen, verwalten<br />
und überwachen<br />
L. Fassmann<br />
Open KnowledgeWorker<br />
– Wissen ist frei<br />
A. Graf<br />
openSUSE on ARM<br />
A. Przywara<br />
Linux auf ARM-Servern<br />
A. Schreiber<br />
Computer und Hacking<br />
überall mit Raspberry Pi<br />
& Co<br />
C. Strotmann<br />
Plan 9, ein Rasberry Pi<br />
und Linux<br />
Linux<br />
M. Dittmann<br />
Der NAO – ein<br />
humanoider Roboter auf<br />
Linux-Basis<br />
T. Leemhuis<br />
Aktuelle Entwicklungen<br />
beim Linux-Kernel<br />
W. Luithardt<br />
Zuverlässigkeit von<br />
GNU/Linux-basierten<br />
eingebetteten Systemen<br />
B. Sauter<br />
Embedded GNU/Linux<br />
mit Gnublin<br />
18:15 Keysigning-Party<br />
P. Koppatz<br />
Die Digitalisierung von<br />
Büchern<br />
J. Pönisch<br />
Erzeugen einfacher<br />
OpenStreetMap-Karten<br />
M. Wirtz<br />
Einführung ins Cross<br />
Media Publishing<br />
G. Schütz<br />
Technische<br />
Dokumentation sicher<br />
und schick mit zpub<br />
W. Meier<br />
AsciiDoc<br />
Recht<br />
C. Klostermann<br />
Datenschutzrecht für<br />
Linux Admins in<br />
Betrieben und Behörden<br />
P. Heinlein<br />
Rechtsfragen für<br />
Postmaster und<br />
Unternehmen<br />
J. Bonk<br />
Transparenz und<br />
Transformation: auf<br />
dem Weg in die offene<br />
Gesellschaft<br />
M. Loschwitz<br />
Nahtlos skalierbares<br />
Storage mit Ceph<br />
P. Großöhme<br />
Aktuelles vom<br />
Supercomputing –<br />
Storage Cluster mit ZFS<br />
H. Reinecke<br />
Host-based<br />
disk-mirroring with MD<br />
S. Andres<br />
Einführung in das<br />
Dateisystem BTRFS<br />
Werkzeuge<br />
R. Scheck<br />
Nach dem ersten RPM<br />
gehts erst richtig los . . .<br />
U. Berger<br />
gnuplot für Anfänger<br />
M. Zapke-Gründemann<br />
Mercurial: Experimente<br />
für Fortgeschrittene<br />
E. Wälde<br />
Anständiges Werkzeug:<br />
emacs<br />
W1:<br />
S. Kemter<br />
Inkscape – Sexy Jeans<br />
W2:<br />
T. Groß<br />
Setup eines<br />
hochverfügbaren<br />
Virtualisierungsclusters<br />
W3:<br />
S. Weise<br />
OpenFOAM: Numerik<br />
mit freier Software am<br />
Beispiel<br />
W4: 9:00–17:00<br />
Raspberry PI und<br />
Elektronikbasteln für<br />
Kinder<br />
Workshops<br />
W1:<br />
M. Neitzel<br />
Die interaktive<br />
Programmier-Sprache<br />
«J»<br />
W2:<br />
D. Behrendt, H. Voß<br />
LaTeX-<br />
Einsteigerworkshop<br />
W3:<br />
J. Rahemipour<br />
LibreOffice für<br />
Umsteiger<br />
9:00 Sonntag, 17. März 2013 – Einlassbeginn<br />
10:00<br />
11:00<br />
12:00<br />
13:00<br />
14:00<br />
15:00<br />
16:00<br />
17:00<br />
A. Tille<br />
Debian GIS – GIS und<br />
OpenStreetMap mit<br />
Debian-Bordmitteln<br />
V1 V2 V3 V4 V5 V6 W1, W2, W3, W4<br />
Einsteigerforum Misc Business Embedded Datenbank Security Workshops<br />
A. Beckert, F. Hofmann<br />
Aptitude – bekannt und<br />
doch unbekannt<br />
F. Hofmann<br />
Fast alles ist Text.<br />
Datenformate unter<br />
UNIX/Linux.<br />
T. Winde<br />
Der mount-Befehl, die<br />
Wahlfreiheit für das<br />
Dateisystem<br />
E. Albers<br />
All about<br />
FreeYourAndroid!<br />
Multimedia<br />
S. Kemter<br />
Tupi – wie die Indios<br />
laufen lernen<br />
E. Schufmann<br />
3D-Visualisierung mit<br />
Blender<br />
D. Kastrup<br />
Nutzung des<br />
Notensatzprogramms<br />
LilyPond in den<br />
aktuellen Versionen<br />
N. Langmead<br />
Total Testing<br />
R. Angenendt<br />
Systemadministration in<br />
einer agilen Welt<br />
C. Schlaeger<br />
Managing larger projects<br />
with TaskJuggler<br />
Programmierung<br />
S. Schwarzer<br />
Nebenläufige<br />
Programme mit Python<br />
C. Strotmann<br />
Forth überall<br />
J. Schilling<br />
Portable Build-Systeme<br />
H. Breunung<br />
Das fast nützliche<br />
Perl-5-Quiz<br />
S. Graupner,<br />
H. Grzybowski<br />
GROUP-E Collaboration<br />
Software – best practice<br />
aus Aue / Sachsen<br />
M. Kromer<br />
Zarafa als<br />
Exchange-Ersatz in der<br />
(private|public) Cloud<br />
Business<br />
K. Freitag, S. Schäfer<br />
Open-Source für<br />
Klein(st)unternehmen –<br />
die vergessene<br />
Zielgruppe<br />
J. Rahemipour<br />
LibreOffice im<br />
Unternehmenseinsatz<br />
D. Schreiber<br />
Linux im Büro<br />
A. Stecher<br />
Nutzung von Alt-PCs<br />
und ThinClients für VDI<br />
und<br />
Cloud-Anwendungen<br />
L. Stach<br />
Open-Source-<br />
Grafiktreiber für<br />
eingebettete Systeme<br />
R. Findeisen,<br />
A. Wachtler<br />
Sensordaten per SNMP<br />
verteilen<br />
U. Berger<br />
Wenn Geeks Langeweile<br />
haben<br />
D. Krüger<br />
POWERLINK + Open<br />
Source IP-Core =><br />
FPGA<br />
Privatsphäre<br />
J. Kubieziel<br />
Vertraulich<br />
kommunizieren mit<br />
OTR<br />
M. Hartmann<br />
Picosafe: Open-Source<br />
USB-Stick für<br />
Sicherheitsanwendungen<br />
L. Schimmer<br />
I2P, Tor, Freenet,<br />
GNUnet, Retroshare –<br />
Kurzvorstellung der<br />
Techniken<br />
18:00 Ende der Chemnitzer Linux-Tage 2013<br />
Das Vortragsprogramm der Chemnitzer Linux-Tage 2013 (Stand 5.2.2013).<br />
A. Kretschmer,<br />
A. Scherbaum<br />
Replikation mit<br />
PostgreSQL<br />
M. Krumnow<br />
Einsatz von Postgres im<br />
Bereich der<br />
Verkehrstelematik<br />
P. Dickten<br />
Einführung in BigData<br />
(Hadoop/Pig/Hive)<br />
E. Yanar<br />
MySQL HA mit Galera<br />
S. Seitz<br />
Performancetuning für<br />
iSCSI<br />
A. Beckert<br />
SSH und unzuverlässige<br />
Leitungen<br />
H. König<br />
Linux-Versteher dank<br />
Strace<br />
J. Fagir<br />
Neues aus der<br />
BSD-Welt<br />
Zu mit gekennzeichneten Vorträgen gibt es einen ausführlichen Beitrag im Tagungsband der Chemnitzer Linux-Tage 2012.<br />
Mit<br />
gekennzeichnete Vorträge werden in englischer Sprache gehalten.<br />
System<br />
A. Kuckartz<br />
Open eCard<br />
R. Sander<br />
Zutrittskontrolle im<br />
lokalen Netzwerk<br />
P. Seidel<br />
WeLoupe nimmt<br />
Web-Anwendungen<br />
unter die Lupe<br />
S. Schumacher<br />
Zur Funktionsweise von<br />
Schadsoftware<br />
Security<br />
A. Heidenreich<br />
Netzwerksicherheit<br />
durch aktive<br />
Sicherheitsscans<br />
C. Kölbel<br />
Nutzung des offenen<br />
OCRA-Algorithmus zur<br />
Transaktionsabsicherung<br />
mit LinOTP beim<br />
Online-Banking<br />
S. Wendzel<br />
Ich weiß, was du letzte<br />
Woche getan hast!<br />
Seitenkanäle in der<br />
Gebäudeautomation.<br />
W1:<br />
S. Hoyer, A. Hug,<br />
M. Zapke-Gründemann<br />
Django: Schnell<br />
performante<br />
Web-Applikationen<br />
entwickeln<br />
W2:<br />
B. Reuschling<br />
ZFS-Einsteigerworkshop<br />
W3:<br />
S. Müller, E. Schufmann<br />
3D-Visualisierung mit<br />
Blender<br />
W4: 10:00–17:00<br />
Raspberry PI und<br />
Elektronikbasteln für<br />
Kinder<br />
W1:<br />
T. Güttler, S. Schwarzer<br />
Python: Programmieren<br />
macht Spaß<br />
W2:<br />
S. Lucka<br />
Datenintegration mit<br />
Talend Open Studio<br />
W3:<br />
M. Walther<br />
Firewallkonfiguration<br />
mit Shorewall
aktuelles<br />
CLT 2013<br />
Im Einsteigerforum [5] richtet<br />
sich eine eigene Reihe von Vorträgen<br />
dabei explizit an Linux-<br />
Neulinge, um ihnen den Umgang<br />
mit dem freien Betriebssystem nahezubringen<br />
oder bei den nächsten<br />
Schritten nach der Installation<br />
zu helfen. Verständlich wird erklärt<br />
und diskutiert, vorgestellt<br />
und hinterfragt. Wie sich in den<br />
letzten Jahren immer wieder herausstellte,<br />
erfährt dabei so mancher<br />
alte Hase, der dem Einsteigerforum<br />
nur kurz einen Besuch<br />
abstatten wollte, noch Neues.<br />
Linux-Tage interaktiv<br />
Wer von der Theorie in die Praxis<br />
wechseln möchte, klemmt seinen<br />
Laptop unter den Arm und<br />
nimmt an einem der angebotenen<br />
Workshops teil. Am mitgebrachten<br />
Rechner können Sie dann direkt<br />
ausprobieren, was der Referent<br />
erklärt. In diesem Block findet<br />
sich auch besagter Workshop<br />
für bastelfreudige Kinder wieder.<br />
Aufgrund der beschränkten Anzahl<br />
der Plätze wird um Voranmeldung<br />
gebeten [6]. Die entsprechenden<br />
Formulare finden<br />
Sie auf der Beschreibungsseite<br />
des jeweiligen Workshops.<br />
Anreise, Eintritt, Übernachtung<br />
Die Chemnitzer Linux-Tage 2013 finden am 16. und 17. März<br />
2013 im zentralen Hörsaal- und Seminar-Gebäude der Technischen<br />
Universität Chemnitz statt. Es befindet sich auf dem<br />
Campusgelände an der Reichenhainer Straße 90. Umfangreiche<br />
Informationen zur Anreise finden Sie auf der Website der<br />
CLT 2013 [10]. Ein besonderer Spaß ist die Anreise mit dem<br />
Linux-Bus [11] aus Berlin oder Düsseldorf.<br />
Der Eintritt zu den CLT 2013 kostet 8 Euro, die Karte gilt für<br />
beide Veranstaltungstage. Sie entrichten den Einritt ohne Anmeldung<br />
direkt beim Besuch der Veranstaltung, ein Vorverkauf findet<br />
nicht statt. Für die Teilnahme an einem der Workshops fällt eine<br />
zusätzliche Teilnahmegebühr von 5 Euro an.<br />
Die Veranstalter bieten auch ein Business-Ticket [12] an zum<br />
Preis von 80 Euro (Samstag) beziehungsweise 60 Euro (Sonntag).<br />
Neben dem guten Gefühl, eine tolle Veranstaltung unterstützt<br />
zu haben, legt das CLT-Team noch eine umfangreiche Konferenzmappe,<br />
einen Tagungsband sowie eine Quittung für die<br />
Steuer bei. Das Ticket gibt es ebenfalls direkt am Einlass.<br />
Als Übernachtungsmöglichkeiten [13] stehen Hotels, Pensionen<br />
und das bewährte Indoor-Camping – die Unterbringung in einer<br />
Turnhalle – zur Auswahl. Speisen und Getränke [14] kann man<br />
im Tagungsgebäude ganztägig zu günstigen Preisen erwerben.<br />
Auf die ganz kleinen Besucher wartet auch in diesem Jahr wieder<br />
das Kinderparadies [15] mit viel Spaß und Spiel.<br />
In diesem Jahr können Sie auf<br />
den Chemnitzer Linux-Tagen wieder<br />
zu vergünstigten Konditionen<br />
Zertifizierungsprüfungen des Linux<br />
Professional Institute [7] ablegen.<br />
Hier ist eine frühzeitige<br />
Anmeldung angesagt, da die Tests<br />
erfahrungsgemäß auf großes Interesse<br />
stoßen.<br />
Daneben findet auf der CLT wieder<br />
eine Keysigning-Party statt.<br />
Wer beim gegenseitigen Austauschen<br />
der Schlüssel und Fingerprints<br />
dabeisein will, sollte am<br />
Samstagabend um 18:15 Uhr in<br />
der Mensa auflaufen und seinen<br />
Personalausweis oder Reisepass<br />
mithaben. Umfangreiche Hinweise<br />
auf der Website helfen bei den<br />
Vorbereitungen [8].<br />
Linux-Tag im Stream<br />
Die Veranstalter der Chemnitzer<br />
Linux-Tage nehmen schon seit einigen<br />
Jahren die Tracks aus dem Vortragsprogramm<br />
als Audio-Stream<br />
auf, sofern der Vortragende dazu<br />
seine Zustimmung gibt.<br />
Mittlerweile existiert ein imposantes<br />
Archiv [16] an Audio-Dateien in<br />
verschiedenen Formaten, die einen<br />
guten Eindruck davon vermitteln,<br />
was einen Besucher erwartet. Neuere<br />
Beiträge finden sich auch als<br />
Video stream. Sowohl Audio- als<br />
auch Videostreams stehen in der<br />
Regel als Download bereit.<br />
Mehr als Technik<br />
Damit sich an den zwei Tagen<br />
nicht alles nur um die Technik<br />
dreht, haben die Veranstalter ein<br />
Rahmenprogramm organisiert.<br />
Noch am Freitagabend gibt es für<br />
die bereits angereisten Besucher<br />
auf dem Uni-Campus eine Opener-Party<br />
[9]. Auf dem Campus<br />
selbst findet in der Mensa ein<br />
Pub lic-Viewing verschiedener<br />
Fußballspiele statt. Wer sich weniger<br />
für das runde Leder begeistert,<br />
macht einen Zug durch die<br />
Gemeinde: Ein Kneipenführer auf<br />
der Homepage des CLT hilft bei<br />
der Auswahl der Location.<br />
Wer keine Zeit hat für den Trip<br />
nach Chemnitz oder einfach ein<br />
Thema noch einmal Revue passieren<br />
lassen möchte, für den stellen<br />
die Veranstalter einen besonderen<br />
Service bereit: Auf der Homepage<br />
finden Sie mit einigem zeitlichen<br />
Abstand zum Event die<br />
Möglichkeit, die Vorträge noch<br />
einmal zu sehen oder zu hören<br />
(siehe dazu auch den Kasten<br />
Linux-Tag im Stream).<br />
Fazit<br />
Wer Lust auf eine gut organisierte,<br />
Community-getriebene Linux-<br />
Veranstaltung hat, der sollte sich<br />
schon jetzt das zweite März-Wochenende<br />
im Kalender vormerken.<br />
Die Chemnitzer Linux-Tage<br />
bieten eine optimale Gelegenheit,<br />
sich kompakt über die aktuellen<br />
Trends in der Open-Source-Szene<br />
zu informieren. Die familiäre Atmosphäre<br />
und das enagierte<br />
Team vor und hinter den Kulissen<br />
sorgen für ein entspanntes Miteinander.<br />
(agr) n<br />
info<br />
[1] CLT 2013:<br />
http:// chemnitzer. linux‐tage. de/ 2013/<br />
[2] Aussteller:<br />
http:// chemnitzer. linux‐tage. de/ 2013/ live/<br />
[3] Dr. Tux: http:// chemnitzer. linux‐tage. de/<br />
2013/ live/ praxis/<br />
[4] Vorträge: http:// chemnitzer. linux‐tage. de/<br />
2013/ vortraege/<br />
[5] Einsteigerforum: http:// chemnitzer.<br />
linux‐tage. de/ 2013/ vortraege/ einsteiger<br />
[6] Workshops: http:// chemnitzer. linux‐tage.<br />
de/ 2013/ vortraege/ workshops/<br />
[7] LPI-Prüfungen: http:// chemnitzer. linux‐tage.<br />
de/ 2013/ addons/ lpi<br />
[8] Keysigning-Party: http:// chemnitzer.<br />
linux‐tage. de/ 2013/ addons/ pgp<br />
[9] Opener-Party: http:// chemnitzer. linux‐tage.<br />
de/ 2013/ addons/ openerparty/<br />
[10] Anreise: http:// chemnitzer. linux‐tage. de/<br />
2013/ info/ anreise/<br />
[11] Linux-Bus: http:// www. linuxbus. de<br />
[12] Business-Ticket: http:// chemnitzer.<br />
linux‐tage.de/ 2013/ info/ businessticket/<br />
[13] Indoor-Camping: http:// chemnitzer.<br />
linux‐tage. de/ 2013/ service/ uebernachtung<br />
[14] Verpflegung: http:// chemnitzer. linux‐tage.<br />
de/ 2013/ service/ verpflegung<br />
[15] Kinderparadies: http:// chemnitzer.<br />
linux‐tage. de/ 2013/ service/ kinder<br />
[16] Archiv: http:// chemnitzer. linux‐tage. de/<br />
2013/ vortraege/ audiostream<br />
18 03 | 13<br />
www.linux-user.de
schwerpunkt<br />
Optimales Notebook<br />
Linux-Notebooks konfigurieren<br />
Feineinstellung<br />
Zwar arbeitet<br />
Linux heute auf<br />
vielen Notebooks<br />
problemlos, doch<br />
um das System<br />
perfekt zu konfigurieren<br />
und auszureizen,<br />
gilt es,<br />
noch an einigen<br />
Stellschrauben<br />
zu drehen.<br />
Erik Bärwaldt<br />
Knoppix 7.0.5<br />
bootfähig<br />
auf Heft-DVD 2<br />
README<br />
Noch immer sind Linux<br />
und Notebooks kein<br />
echtes Dream-Team.<br />
Die Geheimniskrämerei<br />
mancher Hersteller rund<br />
um ihre Hardware sowie<br />
einige proprietäre<br />
Komponenten machen<br />
oft ein Nacharbeiten<br />
erforderlich,<br />
um das freie<br />
Betriebssystem wirklich<br />
optimal einzusetzen.<br />
Mobile Computer gewinnen<br />
nicht zuletzt aufgrund ihrer rasant<br />
gestiegenen Leistungsfähigkeit<br />
immer mehr an Beliebtheit.<br />
Längst eignen Sie sich auch für<br />
sehr anspruchsvolle Aufgaben wie<br />
etwa Video-Encoding oder CAD.<br />
Doch die meist speziell für den<br />
mobilen Einsatz entwickelte<br />
Hardware der Geräte birgt für<br />
Linux-Anwender so manche Tücken<br />
im Alltagsgeschäft.<br />
Aktuelle Mobilcomputer wandern<br />
in aller Regel mit einem Betriebssystem<br />
von Microsoft über<br />
den Ladentisch. Große Hersteller<br />
liefern gelegentlich auch Geräte<br />
mit einem DOS-Derivat oder<br />
ganz ohne Betriebssystem aus.<br />
Solche Notebooks gibt es allerdings<br />
meist exklusiv<br />
nur für Bildungs- und Forschungseinrichtungen,<br />
Privatanwender oder<br />
Geschäftskunden bleiben<br />
außen vor.<br />
Zudem scheuen die Hersteller<br />
oft die Mühe, für ihre<br />
Consumer-Laptops auch<br />
Linux-Treiber bereitzustellen.<br />
Daher kommt<br />
es insbesondere<br />
bei Geräten<br />
mit aktueller<br />
Technik regelmäßig<br />
vor, dass<br />
© Kirsty Pargeter, 123RF<br />
unter Linux die Unterstützung<br />
für einzelne Komponenten fehlt.<br />
Hier springen oft freie Projekte in<br />
die Bresche und entwickeln entsprechende<br />
Module, sodass man<br />
zumindest nach einer gewissen<br />
Zeit die betroffene Hardware<br />
dann auch unter dem freien Betriebssystem<br />
nutzen kann. Für<br />
den Linux-Enthusiasten ist der<br />
Kauf eines solchen Gerätes jedoch<br />
stets mit mühseliger Treiber- und<br />
Tool-Suche verbunden. Letztlich<br />
besteht immer die Gefahr, dass<br />
einzelne Komponenten aus einem<br />
Laptop die Mitarbeit unter Linux<br />
vollkommen verweigern.<br />
Es gibt auch<br />
Händler,<br />
die Notebooks<br />
mit<br />
vorkonfiguriertem<br />
Linux<br />
anbieten<br />
[1]. Dabei versehen sie<br />
meist verbreitete Distributionen<br />
mit den entsprechenden Hardware-Treibern.<br />
Hier entfällt die<br />
lästige Suche nach Modulen im<br />
Internet, auch Einsteiger kommen<br />
mit solchen Geräten auf ihre<br />
Kosten. Teils handelt es sich bei<br />
den angebotenen Notebooks um<br />
Geräte, die der jeweilige Händler<br />
exklusiv anbietet, teils jedoch<br />
auch um Systeme großer Hersteller,<br />
auf denen er Linux vorinstalliert.<br />
Oft fehlt den Händlern jedoch<br />
das Know-how, um die Geräte<br />
wirklich ausgewogen zu konfigurieren.<br />
Dabei gilt die Faustregel:<br />
je anspruchsvoller die Hardware,<br />
umso größer die Zahl der<br />
Stolpersteine.<br />
Problemfelder<br />
Notebooks weisen im Vergleich<br />
zu Desktop-Systemen eine deutlich<br />
höhere Kom- plexität<br />
der Hard-<br />
ware<br />
auf. Oft<br />
bringen<br />
sie<br />
schon ab<br />
Werk Komponenten<br />
mit, die man bei<br />
Desktops teuer nachkaufen<br />
muss. Hier reicht die Palette<br />
von Authentifizierungssensoren<br />
über Firewire-Controller<br />
bis zu UMTS-Steckkarten.<br />
Linux bietet zwar einen permanent<br />
wachsenden Bestand an<br />
Treibern, doch tauchen neue Entwicklungen<br />
für aktuelle Hardware<br />
in vielen Distributionen erst mit<br />
einer gewissen zeitlichen Verzögerung<br />
auf. Daher empfiehlt es<br />
sich, vor dem Kauf die Kompatibilität<br />
des Gerätes zum freien Betriebssystem<br />
mithilfe einer aktuellen<br />
Live-Distribution zu prüfen.<br />
Besonders gut eignen sich dazu<br />
Systeme wie Knoppix [2], die darauf<br />
ausgelegt sind, mit möglichst<br />
22 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Optimales Notebook<br />
schwerpunkt<br />
vielen Hardware-Komponenten<br />
zu harmonieren. Im Menü Start |<br />
Systemwerkzeuge stellt Knoppix<br />
das Programm System Profiler and<br />
Benchmark bereit, das einen genauen<br />
Überblick über die erkannte<br />
und ins Betriebssystem eingebundene<br />
Hardware bietet. Links<br />
im Programmfenster listet das<br />
Tool im Reiter Kernel Modules die<br />
geladenen Hardware-Treiber auf,<br />
in den Kategorien Devices und<br />
Network zeigt es interessante Informationen<br />
zum Computersystem<br />
(Abbildung A).<br />
Da Knoppix seit Jahren eine der<br />
besten Erkennungsroutinen für<br />
Hardware jeglicher Art bietet, erhalten<br />
Sie mit dieser Distribution<br />
einen sehr zuverlässigen Überblick,<br />
für welche Komponenten<br />
eines Notebooks Linux Unterstützung<br />
bietet.<br />
Hybride Grafik<br />
Erfreulicherweise hat sich der<br />
Support für Grafikkarten in den<br />
letzten Jahren verbessert. Trotzdem<br />
kommt es speziell bei Notebooks<br />
mit Hybrid-Grafik noch zu<br />
Problemen. Solche Systeme bringen<br />
zwei Grafikeinheiten mit.<br />
Die einfachere integrierte GPU<br />
nutzt vorhandenen Arbeitsspeicher<br />
zur Bilddarstellung und<br />
kommt bei weniger rechenintensiven<br />
Aufgaben zum Zug. Sie erwärmt<br />
sich im Betrieb nur wenig<br />
und spart Energie ein. Zusätzlich<br />
verfügt das Notebook über eine<br />
leistungsfähige GPU mit eigenem<br />
Speicher. Sie schaltet sich bei rechenintensiven<br />
Aufgaben zu.<br />
Um eine solche Hybrid-Grafik<br />
korrekt anzusprechen, braucht<br />
das Betriebssystem entsprechende<br />
Treiber. Unter Linux gibt es<br />
mittlerweile mehrere Projekte,<br />
die eine bessere Unterstützung<br />
von Hybrid-Grafik anstreben. Für<br />
Notebooks mit AMD/ATI-Grafik<br />
und zusätzlich integrierter Intel-<br />
GPU existieren gleich zwei mögliche<br />
Lösungen.<br />
Der Hersteller AMD/ATI liefert<br />
den proprietären Catalyst-Treiber<br />
[3]. Er empfiehlt sich aufgrund<br />
der problemlosen<br />
Installation<br />
für alle Anwender,<br />
die sofort<br />
ohne Einarbeitung<br />
die Hybrid-<br />
Grafik automatisch<br />
nutzen<br />
möchten. Legen<br />
Sie Wert darauf,<br />
möglichst weitgehend<br />
freie Software<br />
einzusetzen<br />
und verwenden<br />
Ubuntu oder eines<br />
seiner Derivate,<br />
so steuern Sie<br />
die Hybrid-Hardware<br />
mit dem in jeder Linux-Distribution<br />
vorhandenen radeon-<br />
Treiber in Kombination mit dem<br />
PRIME-Kernelmodul an. PRIME<br />
sorgt für gute Performance, setzt<br />
allerdings zwingend Ubuntu<br />
12.10 oder einen seiner Ableger<br />
voraus, da die verbesserten<br />
Kernelmodule in älteren Versionen<br />
noch nicht verfügbar waren.<br />
Zur Verlängerung der Akkulaufzeit<br />
nutzen Sie gegebenenfalls zusätzlich<br />
das in neueren Kerneln<br />
standardmäßig aktivierte Kernelmodul<br />
vga_switcheroo, welches<br />
das Umschalten zwischen den<br />
Grafikeinheiten gestattet. Zusätzlich<br />
lässt sich mit der Software<br />
eine der GPUs abschalten.<br />
Auf Rechnern mit<br />
Nvidia-Grafikkarte und<br />
einer zusätzlichen integrierten<br />
Intel-GPU sorgt<br />
die Optimus-Technologie<br />
[4] für das nahtlose<br />
Umschalten zwischen<br />
den einzelnen Grafikkarten.<br />
Nvidias proprietäre<br />
Linux-Treiber unterstützen<br />
diese aber bislang<br />
nicht. Um Optimus zu<br />
nutzen, bietet sich unter<br />
Ubuntu und Derivaten<br />
die Kombination aus freiem<br />
Nouveau-Treiber und<br />
PRIME an. Eine Alternative<br />
für die meisten Distributionen<br />
bietet Bumblebee<br />
[5], das bei rechenintensiven<br />
Applikationen ein Umschalten<br />
auf die dedizierte Grafikeinheit<br />
ermöglicht. Bumblebee<br />
nutzt dazu jedoch einen zweiten<br />
X-Server und verwendet für den<br />
Datenaustausch zwischen den<br />
beiden X-Servern VirtualGL, woraus<br />
in bestimmten Anwendungsszenarien<br />
deutliche Geschwindigkeitseinbußen<br />
resultieren.<br />
Daher entsteht mit Primus [6]<br />
derzeit ein weiteres Backend für<br />
Bumblebee, das VirtualGL ersetzen<br />
und durch das Reduzieren der<br />
Kommunikation zwischen den<br />
beiden X-Servern die Arbeitsgeschwindigkeit<br />
von Bumblebee signifikant<br />
erhöhen will. Es steht zudem<br />
zu erwarten, dass Nvidia in<br />
A Knoppix liefert einen<br />
guten Überblick<br />
über die Hardware.<br />
B Komfortabler geht<br />
es kaum noch: UMTS<br />
unter Linux einrichten<br />
(hier: PCLinuxOS).<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 23
schwerpunkt<br />
Optimales Notebook<br />
C Die Smartmontools<br />
geben detaillierte Auskunft<br />
zum Zustand einer<br />
Festplatte.<br />
absehbarer Zeit zusätzlich eigene<br />
Treiber für Linux bereitstellt, die<br />
Optimus unterstützen [7].<br />
UMTS<br />
Immer mehr Notebooks bringen<br />
bereits ab Werk UMTS-Karten<br />
mit, die einen drahtlosen Zugang<br />
ins Internet per SIM-Karte versprechen.<br />
Externe Karten für den<br />
USB-Anschluss oder den Card-<br />
Bus/ExpressCard-Slot verfügen<br />
über eine eingebaute Antenne. Interne<br />
Boards kommen in der Regel<br />
in Gestalt einer Mini-PCI-Express-Karte<br />
und nutzen oft Antennen,<br />
die im Display des Notebooks<br />
verbaut sind.<br />
Neben einem Kernelmodul, das<br />
jede Karte zum Betrieb benötigt,<br />
gilt es, in den meisten Fällen noch<br />
eine proprietäre Firmware zu laden.<br />
Sie befindet sich meist auf<br />
mitgelieferten Treiber-CDs für<br />
andere Betriebssysteme oder lässt<br />
sich von der Hersteller-Website<br />
herunterladen. Die meisten Distributionen<br />
liefern aus rechtlichen<br />
Gründen keine Firmware<br />
der Hersteller mit.<br />
Im Internet gibt es Kompatibilitätslisten<br />
([8],[9]), die vor dem<br />
Kauf einer UMTS-Karte oder bei<br />
einer anstehenden Aufrüstung<br />
erste Hinweise zur Kompatibilität<br />
unter dem freien Betriebssystem<br />
liefern. Die Firmware müssen Sie<br />
anschließend ins Verzeichnis<br />
/ lib/firmware/ kopieren.<br />
Nach korrekter Initialisierung<br />
des UMTS-Modems finden Sie im<br />
Netzwerk-Manager in der Regel<br />
den Zugang per WWAN gelistet.<br />
Meist können Sie diesen auch<br />
komfortabel<br />
konfigurieren,<br />
da viele Distributionen<br />
die Zugangsdaten<br />
der Provider<br />
bereits<br />
hinterlegt haben.<br />
Somit<br />
müssen Sie<br />
weder Modembefehle<br />
noch DNS-<br />
Serveradressen manuell eingeben<br />
(Abbildung B, vorherige Seite).<br />
Fingerübungen<br />
In vielen hochwertigen Notebooks<br />
dienen Fingerabdrucksensoren<br />
zur Authentifizierung des<br />
Anwenders. Für viele Modelle der<br />
beiden führenden Hersteller entsprechender<br />
Sensoren, SGS<br />
Thomson Microelectronics und<br />
AuthenTec Inc., bringt Linux von<br />
Haus aus passende Treiber mit.<br />
Zudem stehen mit Thinkfinger<br />
[10], Thinkfinger GUI [11] sowie<br />
Fprint [12] native Programme<br />
zum Betrieb der Fingerabdrucksensoren<br />
bereit. Da jedoch<br />
nicht alle Sensortypen der jeweiligen<br />
Hersteller unterstützt werden,<br />
empfiehlt es sich hier, vorab<br />
einen Blick in die Liste der vorhandenen<br />
Treiber [13] zu werfen.<br />
ACPI und Festplatten<br />
Nach wie vor stellen bestimmte<br />
ACPI-Einstellungen Linux vor<br />
Probleme. Insbesondere Notebook-Festplatten<br />
können dabei<br />
durch ein zu aggressiv eingestelltes<br />
Power Management für die<br />
Massenspeicher auf Dauer Schaden<br />
nehmen. Grund hierfür ist<br />
die eigentlich positive Absicht,<br />
durch Abschalten der Festplattenmotoren<br />
im Leerlauf Energie einzusparen.<br />
Da jedoch viele Festplattenhersteller<br />
beim Implementieren<br />
von Energiesparmaßnahmen<br />
eigene Wege gehen und die<br />
genauen Spezifikationen nicht offenlegen,<br />
fällt es den Entwicklern<br />
freier Software sehr schwer, eine<br />
dem jeweiligen Gerät adäquate<br />
Lösung zu finden. Daher kommt<br />
es noch immer oft vor, dass sich<br />
Festplatten im Akkubetrieb des<br />
Notebooks ständig ab- und wieder<br />
einschalten, was sie einem<br />
deutlich erhöhten mechanischen<br />
Verschleiß aussetzt. Hier hilft nur<br />
manuelles Nacharbeiten, das jedoch<br />
unkompliziert ausfällt.<br />
Sie müssen dazu zunächst lediglich<br />
das Paket smartmontools installieren,<br />
das alle gängigen Distributionen<br />
in ihren Repositories<br />
führen. Enthält der Paketfundus<br />
der verwendeten Distribution die<br />
Smartmontools nicht, greifen Sie<br />
zu vorkompilierten Paketen aus<br />
dem Web [14]. Dort finden sich<br />
auch verschiedene Versionen von<br />
Gsmartcontrol, mit dessen Hilfe<br />
Sie den „Gesundheitszustand“<br />
Ihrer Festplatte grafisch unter<br />
Gnome und XFCE ermitteln.<br />
Nach dem Einrichten der Smartmontools<br />
rufen Sie die aktuellen<br />
Betriebsdaten der verbauten<br />
Festplatte im Terminal mit administrativen<br />
Rechten ab:<br />
# smartctl ‐a /dev/Laufwerk<br />
In der Ausgabe des Programms<br />
finden Sie neben technischen Angaben<br />
eine Tabelle mit Betriebszuständen<br />
(Abbildung C). Hier<br />
interessieren vor allem die Werte<br />
in der Zeile Load_Cycle_Count: Je<br />
höher der in der letzten Spalte<br />
RAW_VALUE angegebene Wert<br />
ausfällt, desto öfter wurden die<br />
Schreib/Leseköpfe der Festplatte<br />
im Ruhezustand geparkt.<br />
Die Hersteller von Notebook-<br />
Festplatten geben meist 30 000<br />
solcher Parkzyklen als für den<br />
Massenspeicher unproblematisch<br />
an. Fahren jedoch die Köpfe aufgrund<br />
fehlerhafter ACPI-Tabellen<br />
bereits nach wenigen Sekunden<br />
Inaktivität in den Parkbereich, ist<br />
diese Zahl schnell erreicht.<br />
Um erhöhtem Verschleiß und<br />
mechanischen Ausfällen vorzubeugen,<br />
bietet Linux mithilfe des<br />
Programms Hdparm [15] die Option,<br />
ein zu aggressiv eingestelltes<br />
Power Management abzu-<br />
24 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Optimales Notebook<br />
schwerpunkt<br />
schalten. Sie geben dazu als Root<br />
im Terminal folgenden Befehl ein:<br />
# hdparm ‐B 255 /dev/Laufwerk<br />
Anschließend fahren die Festplattenköpfe<br />
selbst bei längeren Ruhepausen<br />
nicht mehr in die Parkposition.<br />
Dadurch kann sich der<br />
Energieverbrauch der Festplatte<br />
im Dauerbetrieb sogar vermindern,<br />
sofern Ihre Festplatte aufgrund<br />
der implementierten ACPI-<br />
Tabellen zuvor vom „Festplatten-<br />
Bug“ [16] betroffen war.<br />
Hdparm akzeptiert für die Option<br />
‐B ganzzahlige Werte zwischen<br />
1 und 255, wobei eigentlich jeder<br />
Wert gegenüber der nächst kleineren<br />
Zahl eine um fünf Sekunden<br />
längere Betriebsdauer im<br />
Leerlauf bedeuten soll. Da jedoch<br />
viele Festplattenhersteller ihre<br />
ACPI-Tabellen nicht normenkonform<br />
anlegen, kommt es häufig<br />
vor, dass Massenspeicher sich<br />
nicht an diese Fünf-Sekunden-Intervalle<br />
halten. In einem solchen<br />
Fall empfiehlt es sich, mit den<br />
Werten bei Hdparm zu experimentieren.<br />
Da die Einstellungen zum Power<br />
Management der Festplatte lediglich<br />
bis zum nächsten Neustart<br />
des Notebooks aktiv bleiben, sollten<br />
Sie den Befehl dauerhaft in<br />
die Startroutine einbinden. Die<br />
Vorgehensweise dazu fällt je nach<br />
Distribution unterschiedlich aus.<br />
Unter Fedora, Mandriva, Slackware<br />
sowie deren Derivaten tragen<br />
Sie die Hdparm-Befehlszeile<br />
in die Datei /etc/rc.d/rc.local ein.<br />
Unter OpenSuse ändern Sie den<br />
entsprechenden Eintrag in der<br />
Datei /etc/init.d/boot.local ab.<br />
Unter Ubuntu und dessen Varianten<br />
fügen Sie die Zeile in die Datei<br />
/etc/hdparm.conf ein.<br />
Um zu prüfen, ob die Festplatte<br />
sich zukünftig wirklich so verhält<br />
wie gewünscht, rufen Sie nach<br />
dem Start mit Administratorrechten<br />
folgende Befehlsfolge auf:<br />
# hdparm ‐I /dev/Laufwerk | grepU<br />
"Advanced power"<br />
Sie erhalten anschließend in der<br />
Ausgabe den Wert für das Power<br />
Management Level beziehungsweise<br />
den Betriebszustand des<br />
Power Managements der Festplatte<br />
angezeigt (Abbildung D).<br />
Kerniges<br />
In letzter Zeit sind im Kontext<br />
mit unterschiedlichen Kerneln<br />
vermehrt neue Begriffe aufgetaucht.<br />
Mancher Anwender musste<br />
feststellen, dass sich seine altbekannte<br />
Distribution plötzlich<br />
in einer neuen Version nicht<br />
mehr auf seinem Computersystem<br />
installieren ließ, weil sie einen<br />
PAE-Kernel verwendet.<br />
PAE – das Kürzel steht für Physical<br />
Address Extension – ermöglicht<br />
es, auf einem 32-Bit-System<br />
mehr als 4 GByte Arbeitsspeicher<br />
zu adressieren, was ein 64-Bit-<br />
System von Haus aus vermag. Einige<br />
in Netbooks verbaute Intel-<br />
Atom-CPUs sowie die meisten älteren<br />
Centrino-Prozessoren der<br />
ersten Generation beherrschen<br />
jedoch hardwareseitig kein PAE,<br />
sodass sich ein Betriebssystem<br />
mit PAE-Kernel auf Notebooks<br />
mit diesen CPUs nicht installieren<br />
lässt. Obendrein bietet kein<br />
einziger älterer Desktop- und<br />
Notebook-Chipsatz die Option,<br />
mehr als 4 GByte Arbeitsspeicher<br />
in den Rechner einzubauen.<br />
Die Kürzel CFS und BFS dagegen<br />
beziehen sich auf im Kernel<br />
verwendete Scheduler, also jene<br />
Komponenten des Betriebssystemkerns,<br />
welche die Priorisierung<br />
von Prozessen regeln und<br />
damit die CPU-Zeit zwischen diesen<br />
aufteilen. Der oft eingesetzte<br />
CFS-Kernel („Completely Fair<br />
Scheduler“) harmoniert mit sämtlicher<br />
Hardware und weist keine<br />
sinnlosen Fallstricke auf.<br />
Neuerdings setzen manche Distributionen<br />
einen BFS-Kernel ein.<br />
Dieser arbeitet ebenfalls auf allen<br />
gängigen Maschinen aktueller<br />
und älterer Bauart, bietet jedoch<br />
durch seinen modifizierten<br />
„Brain Fuck Scheduler“ [17] auf<br />
älteren Systemen einen deutlichen<br />
Leistungsgewinn. Zu den<br />
Distributionen, die einen BFS-<br />
Kernel einsetzen, gehören Sabayon,<br />
PCLinuxOS, Porteus und<br />
Zenwalk. Der BFS-Kernel sorgt<br />
durch eine gleichmäßigere<br />
Lastaufteilung bei Notebooks für<br />
längere Akkulaufzeiten.<br />
Fazit<br />
Nur noch wenige Hersteller verweigern<br />
sich dem Linux-Markt,<br />
im Zweifelsfall springen oft freie<br />
Projekte in die Bresche. Bei der<br />
Konfiguration einzelner Komponenten<br />
gibt es dennoch Raum für<br />
Verbesserungen. Der Einsatz eines<br />
Kernels mit innovativen<br />
Scheduler kann die gefühlte Leistung<br />
des Computers steigern. Das<br />
einmalige individuelle Anpassen<br />
der Software für die verbauten<br />
Komponenten verspricht zudem<br />
nicht nur einen Leistungsgewinn,<br />
sondern auch eine erhöhte Lebensdauer<br />
des Gerätes. (jlu) n<br />
info<br />
[1] Test Tuxedo-Notebooks: Jörg Luther, „Frisch angerichtet“,<br />
LU 03/2013, S. 26, http:// www. linux‐community. de/ 28270<br />
[2] Knoppix: http:// www. knoppix. org<br />
[3] Catalyst-Treiber:<br />
http:// support. amd. com/ de/ gpudownload/ linux/ Pages/ radeon_linux. aspx<br />
[4] Optimus: http:// www. nvidia. de/ object/ optimus_technology_de. html<br />
[5] Bumblebee: http:// bumblebee‐project. org/<br />
[6] Primus: https:// github. com/ amonakov/ primus<br />
[7] Nvidia-Optimus-Treiber:<br />
http:// www. linux‐magazin. de/ NEWS/ Nvidia‐werkelt‐an‐Optimus‐Treiber<br />
[8] Kompatibilität von WWAN-Karten:<br />
http:// tuxmobil. org/ linux_on_laptops_with_umts_cards. html<br />
[9] Hardware Compatibility List: http:// linuxhcl. com<br />
[10] Thinkfinger: http:// thinkfinger. sourceforge. net<br />
[11] Fingerprint: http:// www. n‐view. net/ Appliance/ fingerprint/<br />
[12] Fprint: http:// www. freedesktop. org/ wiki/ Software/ fprint/<br />
[13] Unterstützte Sensoren: http:// www. freedesktop. org/ wiki/ Software/ fprint/<br />
libfprint/ Supported%20devices<br />
[14] Smartmontools-Pakete:<br />
http:// sourceforge. net/ apps/ trac/ smartmontools/ wiki/ Packages<br />
[15] Hdparm: http:// hdparm. sourceforge. net<br />
[16] Festplatten-Bug: http:// wiki. ubuntuusers. de/ Notebook‐Festplatten‐Bug<br />
[17] BFS-Kernel: http:// www. linux‐community. de/ Internal/ Nachrichten/ Con‐Kolivas‐s<br />
tellt‐neuen‐BFS‐Scheduler‐vor<br />
D Das Power Management<br />
ist hier abgeschaltet.<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 25
schwerpunkt<br />
Tuxedo-Notebooks<br />
© Dmytro Sukharevskyy, 123RF<br />
Tuxedo Book BC1501 und DX1701<br />
Frisch angerichtet<br />
Der Versandanbieter Linux-Onlineshop.de bietet eine breite Palette an Rechnern mit vorinstalliertem<br />
Linux an. Wir haben uns zwei besonders interessante Notebooks näher angesehen. Jörg Luther<br />
README<br />
Das Arbeitstier Tuxedo<br />
Book BC1501 und der<br />
Unterhaltungskünstler<br />
Tuxedo Book DX1701<br />
kommen mit perfekt<br />
voreingerichtetem Linux<br />
betriebsfertig ins Haus.<br />
Dabei haben Sie die<br />
Wahl zwischen Ubuntu,<br />
Mint und OpenSuse; optional<br />
können Sie auch<br />
Windows im Dualboot<br />
dazukaufen.<br />
A Linux-Onlineshop.de liefert die Geräte bereits fertig eingerichtet<br />
mit einem vorkonfigurierten Benutzerkonto aus.<br />
Kein anderes Betriebssystem<br />
bringt von vornherein eine derart<br />
umfassende Treiberausstattung<br />
mit wie Linux. Trotzdem gerät der<br />
Einkauf eines Laptops gelegentlich<br />
zum Glücksspiel: Oft verbauen<br />
die Hersteller in den Geräten<br />
brandneue Hardware-Komponenten,<br />
für die es aufgrund fehlender<br />
Dokumentation noch keine passenden<br />
Kernel-Module gibt.<br />
Die Einführung von Windows 8<br />
hat diese Situation noch verschärft,<br />
da Microsoft nur Rechnern<br />
mit UEFI volle Kompatibilität<br />
zu Win 8 bescheinigt. Aufgrund<br />
schlampiger Implementation<br />
dieses BIOS-Ersatzes treten jedoch<br />
zurzeit bei Notebooks mancher<br />
Hersteller massive Schwierigkeiten<br />
auf, Linux auch nur gebootet<br />
zu bekommen. Der Kernelentwickler<br />
Matt Garrett hat dazu eine<br />
„Hall of Shame“ zusammengestellt<br />
[1]. Ärgerlich: Auf den meisten<br />
der problematischen Geräte<br />
läuft ein Live-Linux anstandslos,<br />
selbst eine Installation klappt<br />
ohne Schwierigkeiten. Nur booten<br />
lassen sich die Systeme hinterher<br />
dann nicht, ein Firmware-Bug<br />
macht manche Laptops sogar<br />
komplett funktionsunfähig.<br />
Der bisher von vielen Käufern<br />
beschrittene Weg, beim Händler<br />
vor dem Erwerb eines Notebooks<br />
dieses mithilfe einer Live-Distribution<br />
auf Linux-Kompatibilität<br />
zu testen, bringt also heute keine<br />
Sicherheit mehr. Wer beim Einkauf<br />
nicht auf gut Glück vorgehen<br />
möchte, der greift deswegen am<br />
besten zu einem Laptop mit bereits<br />
vorinstalliertem Linux.<br />
Kleine Unterschiede<br />
Allerdings heißt vorinstalliert<br />
nicht unbedingt dasselbe wie fertig<br />
eingerichtet: Bei einer typischen<br />
OEM-Installation spielt der<br />
Lieferant lediglich das rudimentäre<br />
Basis-OS ein, sodass nach dem<br />
Auspacken erst einmal Konfiguration<br />
und Endeinrichtung anstehen.<br />
In vielen Fällen funktionieren<br />
sogar einzelne Hardware-<br />
Komponenten nicht out-of-thebox<br />
und wollen erst noch zur Mitarbeit<br />
überredet werden.<br />
Auf der Suche nach einer weniger<br />
arbeitsintensiven Lösung stießen<br />
wir auf den Linux-Onlineshop<br />
[2]. Der bekannte Versandan<br />
bieter liefert unter dem Label<br />
TuxedoComputers eine breite Palette<br />
an Hardware, die von Nettops<br />
über Mini- und Desktop-PCs<br />
bis hin zu Notebooks der verschiedensten<br />
Kategorien reicht.<br />
Aus diesem Portfolio haben wir<br />
uns zwei typische Laptops zum<br />
Test bestellt: Beim Tuxedo Book<br />
BC1501 handelt es sich um ein<br />
schlankes Arbeitstier im 15-Zoll-<br />
Format mit integrierter Grafik.<br />
26 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Tuxedo-Notebooks<br />
schwerpunkt<br />
Das Tuxedo Book DX1701 bietet<br />
dagegen eine opulentes 17-Zoll-<br />
Display mit Full-HD-Auflösung<br />
und eignet sich damit als anspruchsvolles<br />
Consumer-Gerät für<br />
Multimedia oder Spiele. Näheres<br />
zu den jeweils verbauten Komponenten<br />
verrät die Tabelle Technische<br />
Daten auf der nächsten Seite.<br />
C An einigen wenigen Stellen gilt es, noch manuell nachzukonfigurieren.<br />
Perfekt serviert<br />
Als Betriebssystem installiert<br />
Linux-Onlineshop ohne Aufpreis<br />
Ubuntu, Ubuntu LTS, Kubuntu,<br />
Lubuntu, Xubuntu, Mint oder<br />
OpenSuse in der jeweils aktuellsten<br />
64-Bit-Version. Wer auf Windows<br />
nicht verzichten kann oder<br />
mag, erhält gegen Aufpreis eine<br />
Dualboot-Konfiguration mit Windows<br />
7 oder 8 in der Einsteigeroder<br />
Pro-Version. Die Zusatzkosten<br />
belaufen sich je nach gewählter<br />
Variante auf 120 bis 170 Euro.<br />
Linux-Onlineshop beschränkt<br />
sich nicht bloß auf eine OEM-Einrichtung<br />
der gewählten Distribution,<br />
sondern nimmt eine individuelle<br />
Installation vor. Dabei richtet<br />
der Anbieter drei Partitionen ein:<br />
Einen Swap-Bereich in der Größe<br />
des RAM plus 1 GByte, eine Root-<br />
Partition mit 10 Prozent der Festplattengröße<br />
sowie eine Home-<br />
Partition mit dem restlichen Speicherplatz.<br />
Wünschen Sie eine andere<br />
Aufteilung, können Sie dies<br />
bei der Bestellung mit angeben<br />
und erhalten dann ein entsprechend<br />
konfiguriertes Gerät. Dann<br />
spielt der Anbieter die gewünschte<br />
Distribution ein, inklusive aller<br />
aktuell verfügbaren Updates und<br />
Treiber. Dabei passt er die Software<br />
für alle im Rechner verbauten<br />
Komponenten so an, dass diese<br />
bei der Lieferung bereits einwandfrei<br />
funktionieren. So klappt<br />
dann das Anmelden per Fingerabdruckscanner<br />
genauso wie Umschalten<br />
zwischen Chipsatzgrafik<br />
und zusätzlicher Grafikkarte.<br />
Schließlich legt Linux-Onlineshop<br />
noch einen Standard-Benutzer<br />
an, wobei der Vorname des<br />
Kunden als Benutzername dient<br />
(Abbildung A). Außerdem richtet<br />
der Lieferant noch einige nützliche<br />
Programme ein, die nicht<br />
zum Standardumfang einer Default-Installation<br />
zählen (Abbildung<br />
B). Als Resultat dieser Prozedur<br />
erhalten Sie einen nicht<br />
nur vorinstallierten, sondern<br />
auch rundum perfekt vorkonfigurierten<br />
Rechner, mit dem Sie direkt<br />
nach dem Auspacken und<br />
jeglichen weiteren Umständen sofort<br />
arbeiten können. Selbstverständlich<br />
steht dem Anlegen eines<br />
eigenen Benutzers aber<br />
nichts im Weg, und an vereinzelten<br />
Stellen vertragen die Systemeinstellungen<br />
durchaus noch etwas<br />
Feinschliff (Abbildung C).<br />
Hardware<br />
Beide Testgeräte entstammen der<br />
taiwanischen OEM-Schmiede<br />
Clevo [3] und kommen in einem<br />
stabilen Kunststoffgehäuse daher.<br />
Die LED-Backlight-Displays<br />
mit einer Diagonale von 15,6<br />
(BC1501, 1366x768 Pixel) beziehungsweise<br />
17,3 Zoll (DX1701,<br />
1920x1080 Pixel) zählen zur augenfreundlichen,<br />
matt-entspiegelten<br />
Kategorie. Die mit einem<br />
deutlichen Druckpunkt agierenden<br />
Tastaturen weisen wie klassische<br />
PC-Keyboards ein Layout<br />
mit einem rechts gelegenen Ziffernblock<br />
auf, daneben gibt es<br />
ein Touchpad mit zwei Tasten.<br />
B Die Software-Ausstattung<br />
der Tuxedo<br />
Books umfasst neben<br />
dem Standardumfang<br />
von Ubuntu 12.04 noch<br />
einige nützliche Programme<br />
wie Byobu,<br />
Emacs oder Inkscape.<br />
SpeZiell für <strong>LinuxUser</strong>-Leser<br />
Exklusiv für <strong>LinuxUser</strong>-Leser gewährt Linux-Onlineshop einen Rabatt<br />
in Höhe von 3 Prozent auf alle angebotenen Computer und<br />
Notebooks. Geben Sie dazu bei einer Bestellung einfach den<br />
Gutschein-Code LUTX2013 mit an.<br />
Daneben erhalten Sie ab Mitte März bei Linux-Onlineshop auch<br />
eine spezielle <strong>LinuxUser</strong>-Edition der Tuxedo-Notebooks. Darauf<br />
finden Sie eine besondere Version von Ubuntu 12.04 LTS vorinstalliert,<br />
die gegenüber dem Standard-Release eine von der<br />
Redak tion sorgfältig zusammengestellte, erweiterte Auswahl an<br />
nützlicher Software mitbringt.<br />
Falls Sie vom 5. bis 9. März die CeBIT 2013 besuchen, können<br />
Sie auch direkt einen Blick auf die beiden hier getesteten Notebooks<br />
in der <strong>LinuxUser</strong>-Edition werfen und die Geräte selbst ausprobieren.<br />
Schauen Sie dazu einfach bei unserem Verlag, der<br />
<strong>Medialinx</strong> AG, in Halle 6 an Stand F05 vorbei. Unter allen Besuchern<br />
verlosen wir dort auch eines der Tuxedo-Notebooks.<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 27
schwerpunkt<br />
Tuxedo-Notebooks<br />
D Das Tuxedo Book BC1501 mit<br />
15,6-Zoll-Display entstammt der<br />
Business-Serie und verfügt lediglich<br />
über integrierte Chipsatzgrafik.<br />
E Mit seiner<br />
leistungsfähigen<br />
Nvidia-<br />
Grafikkarte und<br />
dem Full-HD-<br />
Display spricht<br />
das Tuxedo Book<br />
DX1701 Gamer und<br />
Multimedia-Liebhaber<br />
an.<br />
Technische Daten<br />
Tuxedo Book BC1501<br />
Tuxedo Book DX1701<br />
Display 15,6 Zoll LED-Backlight matt, 1366 x 768 17,3 Zoll LED-Backlight, matt, 1920 x 1080<br />
CPU<br />
Pentium B980<br />
RAM 2 GByte (max. 16 GByte) 4 GByte (max. 24 GByte)<br />
Chipsatzgrafik Intel HD Graphics (bei Core-CPUs: Intel HD 4000)<br />
Grafikkarte keine Nvidia Geforce GTX660M, 2 GByte GDDR5<br />
Massenspeicher 500 GByte HDD, CD/DVD-Brenner (1)<br />
Netzwerk<br />
Gigabit Ethernet<br />
Webcam 1,3 Megapixel 2 Megapixel<br />
Sound<br />
2 x 2W Lautsprecher, Mikro<br />
Anschlüsse 2 USB 3.0, USB 2.0, HDMI, VGA, Mikro,<br />
Kopfhörer, 9-in-1-Cardreader<br />
3 USB 3.0, USB 2.0, eSATA, HDMI, VGA,<br />
S/PDIF, Mikro, Kopfhörer, 9-in-1-Cardreader<br />
Maße / Gewicht 37,4 x 25,0 x 3,4 cm / 2,3 kg (2) 41,3 x 27,7 x 4,4 cm / 2,6 kg (2)<br />
Akku 6 Zellen, 5600 mAh, 62,16 Wh 8 Zellen, 7200 mAh, 79,96 Wh<br />
Laufzeit ca. 4,5 Stunden (3) ca. 4 Stunden (3)<br />
Betriebssystem Ubuntu, Ubuntu LTS, Kubuntu, Lubuntu, Xubuntu, Linux Mint, OpenSuse<br />
Zubehör<br />
Netzteil, Netzkabel, Kurzanleitung, Betriebssystem-DVD<br />
Garantie<br />
2 Jahre Pick-Up and Return (6 Monate Akku)<br />
Basispreis 489 Euro 789 Euro<br />
Optionen<br />
CPU<br />
Core i3-3110M (Dual-Core, 2,4 GHz) bis Core i7-3840QM (Quad-Core, 2,8 bis 3,8 GHz)<br />
Massenspeicher HDD 750 GByte / 1 TByte, SSD 60/120/240/480 GByte, Blue-ray, BD-RW<br />
Netzwerk WLAN 802.11b/g/n und Bluetooth 4.0, UMTS/HSDPA<br />
Betriebssystem Windows 7 oder Windows 8 (Dualboot)<br />
(1)<br />
statt Brenner optional zweite Festplatte möglich; (2) ohne Akku; (3) Websurfen mit WLAN (Herstellerangabe)<br />
Während die Standardausstattung<br />
mit einer Pentium-B980-CPU und<br />
2 GByte RAM für das Arbeitstier<br />
BC1501 (Abbildung D) durchaus<br />
genügt, zeigt sich der DX1701<br />
(Abbildung E) mit demselben Prozessor<br />
und 4 GByte Arbeitsspeicher<br />
deutlich untermotorisiert.<br />
Hier lohnt es, etwas mehr Geld in<br />
die Hand zu nehmen und zu einer<br />
schnelleren CPU zu greifen. So kamen<br />
denn unsere Testsysteme mit<br />
einem Core i3-3110M (BC1501)<br />
beziehungsweise Core i7-3630QM<br />
(DX1701) sowie verdoppelter<br />
Speicherausstattung. Zudem ersetzte<br />
jeweils eine<br />
120-GByte-SSD die stan dardmäßige<br />
500-GByte-Festplatte. So<br />
booteten der BC1501 mit Xubuntu<br />
und der DX1701 mit Ubuntu<br />
(jeweils 12.04 LTS) wieselflink<br />
und zeigten im Betrieb eine hervorragende<br />
Performance. Allerdings<br />
verteuert das den BC1501<br />
von rund 490 auf etwa 640 Euro,<br />
der aufgerüstete DX1701 schlägt<br />
mit 1080 statt 790 Euro zu Buche.<br />
Seltsam erscheint, dass beide<br />
Geräte im Standardumfang kein<br />
WLAN mitbringen: Eine Kombi-<br />
Karte für 802.11b/g/n und Bluetooth<br />
4.0 kostet 13 Euro extra.<br />
Dabei zählt WLAN heute eigentlich<br />
zur selbstverständlichen Ausstattung<br />
jedes Laptops.<br />
Im laufenden Betrieb gaben sich<br />
die beiden Tuxedo Books keinerlei<br />
Blößen und funktionierten direkt<br />
aus der Schachtel einwandfrei inklusive<br />
aller Komponenten – einschließlich<br />
des Umschaltens zwischen<br />
Chipsatzgrafik und Nvidia-<br />
GPU auf dem DX1701.<br />
Fazit<br />
Zwar positionieren sich die Tuxedo<br />
Books angesichts der Verarbeitung<br />
und Ausstattung nicht eben<br />
als Schnäppchen, doch dafür liefert<br />
Linux-Onlineshop solide wirkende,<br />
makellos vorkonfigurierte<br />
und auf Wunsch sogar individuell<br />
partitionierte Notebooks, die direkt<br />
aus der Schachtel rundum<br />
perfekt funktioniert – das haben<br />
wir in dieser Weise noch bei keinem<br />
Anbieter gesehen. Die gelungene<br />
Rundum-Wohlfühl-Kombination<br />
erhält deswegen die uneingeschränkte<br />
Empfehlung der Redaktion<br />
– und wird ab Mitte März<br />
sogar in einer Linux User-Edition<br />
mit einem von uns speziell zusammengestellten<br />
Ubuntu 12.04<br />
LTS bei Linux-Onlineshop zu haben<br />
sein. Näheres dazu finden Sie<br />
im Kasten Speziell für <strong>LinuxUser</strong>-<br />
Leser auf Seite 27. (jlu) n<br />
info<br />
[1] Kaputte UEFI-Implementationen:<br />
http:// mjg59. dreamwidth. org/ 22028. html<br />
[2] Linux-Onlineshop:<br />
http:// www. linux‐onlineshop. de<br />
[3] Clevo Co.: http:// www. clevo. com. tw<br />
28 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Probelesen<br />
ohne risiko<br />
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eines von zwei tollen Gadgets (das Los entscheidet)<br />
1. Preis: Quadrocopter -<br />
Parrot AR. Drone 2.0<br />
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fernsteuerbar<br />
(Wert 299,- Euro)<br />
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LED-Uhr mit<br />
Touchscreen<br />
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schwerpunkt<br />
Mac Mini als Media-Center<br />
Ubuntu auf Mac Mini als Media-Center<br />
Sofatauglich<br />
Ubuntu und der Mac Mini bilden ein<br />
Traumpaar im Wohnzimmer: der eine<br />
schick und leise, das andere kraftstrotzend<br />
und multimedial.<br />
Andreas Reitmaier<br />
© Alexey Pinchuk, 123RF<br />
README<br />
Ein Multimedia-Rechner<br />
für das Wohnzimmer<br />
sollte leise, klein und<br />
unauffällig sein, die<br />
Software dagegen leistungsstark<br />
und universell.<br />
Die Kombination<br />
aus einem Mac Mini<br />
und Ubuntu erfüllt genau<br />
diese Kriterien.<br />
Ubuntu gilt als<br />
benutzerfreundliches<br />
Linux mit<br />
einfacher Installation und Bedienerführung.<br />
Als Wohnzimmer-<br />
Rechner prädestiniert erscheint<br />
Apples Mac Mini, der klein und<br />
leise seine Aufgabe neben dem<br />
Fernseher unauffällig übernehmen<br />
kann. Für den Einsatz als<br />
Mediacenter tut es ein bei E-Bay<br />
erstandenes Gebrauchtgerät allemal:<br />
Das kommt oft günstiger als<br />
ein PC mit ähnlicher Leistung<br />
und vergleichbarem Formfaktor.<br />
Als Ubuntu-Behausung fürs<br />
Wohnzimmer eignen sich prinzipiell<br />
alle Mac Minis mit einem<br />
Prozessor ab mindestens Core 2<br />
Duo. Solche Geräte gibt es bei<br />
Ebay als Festpreis-Angebote für<br />
etwa 300 Euro, auf dem Auktionsweg<br />
mit etwas Glück sogar<br />
noch preiswerter. Geräte ab Jahrgang<br />
2011 mit HDMI, schnellerem<br />
Prozessor und mehr RAM<br />
dagegen rangieren in Auktionen<br />
im 450-Euro-Bereich. Für einen<br />
Wohnzimmer-Rechner gilt es, vor<br />
allem auf die Anschlussmöglichkeiten<br />
(Abbildung A) zu achten.<br />
Details dazu finden Sie im Kasten<br />
Modellpflege.<br />
Installation<br />
Seit man in Cupertino auf Intel-<br />
Prozessoren umgeschwenkt ist,<br />
lassen sich so gut wie alle Linux-<br />
Distributionen mithilfe einiger<br />
zusätzlicher Handgriffe auf<br />
Apple-Maschinen installieren –<br />
lediglich vereinzelte Treiber-Probleme<br />
trüben hier die gute Laune.<br />
Um Ubuntu einzurichten, greifen<br />
Sie am besten zum jeweils aktuellsten<br />
amd64+mac-ISO des Alternate-<br />
oder Desktop-Images [1]. Diese<br />
Mac-Versionen unterscheiden<br />
sich vor allem darin von den<br />
Standard-ISOs, dass Sie bei der<br />
Installation auf die zusätzliche<br />
Software rEFIt [2] verzichten<br />
können, mit der Sie ansonsten<br />
den Bootvorgang auf EFI-basierten<br />
Rechnern steuern.<br />
Je nachdem, ob Sie Ubuntu parallel<br />
oder solo auf dem Mac Mini<br />
betreiben wollen, gilt es, zunächst<br />
die Festplatte vorzubereiten: Entweder<br />
löschen Sie vorhandene Inhalte<br />
oder verkleinern die HFS+-<br />
Partition, um Platz zu schaffen.<br />
Dies erledigen Sie mit der OS-X-<br />
System-CD oder dem Recovery-<br />
Laufwerk mit dem Festplatten-<br />
Dienstprogramm.<br />
Modellpflege<br />
Über die letzten Jahre haben die Designer die Konfiguration der<br />
Geräte mehrfach gravierend verändert. Die neuesten Mac Minis<br />
wickeln die Video-Ausgabe via HDMI und den Thunderbolt-Ausgang<br />
(mit nativer Mini-Display-Port-Ausgabe) ab, die Ein- und Ausgänge<br />
für Audio sind nur noch analog ausgeführt. Modelle aus<br />
2011 besitzen die gleichen Video-Ausgänge, aber sowohl analoges<br />
als auch digitales Audio. Mac Minis des Jahrgangs 2010<br />
stellen für die Video-Ausgabe einen Mini-Display-Port und einen<br />
HDMI-Anschluss bereit, die Vorläufer aus dem Jahr 2009 Mini-<br />
DVI und einen Mini-Display-Port. Für den Anschluss an einen<br />
Fernseher benötigen Sie gegebenenfalls einen Adapter – bei<br />
Apple kosten solche zwischen 29 und 39 Euro, Alternativen von<br />
Drittherstellern reißen weniger tiefe Löcher in den Geldbeutel.<br />
Starthelfer rEFIt<br />
Mit Boot Camp bietet Apple eine Möglichkeit,<br />
auf dem Mac neben OS X<br />
komfortabel Windows zu installieren<br />
und beim Booten zwischen den Systemen<br />
zu wählen. Für Linux sieht es dagegen<br />
schlecht aus, wie Apple in den<br />
Informationen zu Boot Camp offen einräumt.<br />
Mit rEFIt [2] können Sie dem<br />
Mac aber auf die Sprünge helfen. Angenehmer<br />
Nebeneffekt: So lassen<br />
sich USB-Sticks, die nicht HFS+ formatiert<br />
sind, als Bootlaufwerk verwenden<br />
– etwa ein Ubuntu-Boot-Stick.<br />
Nach dem Herunterladen installieren<br />
Sie rEFIt Mac-typisch über ein entsprechendes<br />
Programm auf dem Festplatten-Image.<br />
Anschließend gilt es, den<br />
Rechner zwei Mal neu zu booten, was<br />
direkt mit EFI zusammenhängt. Von da<br />
an halten Sie beim Starten des Rechners<br />
immer [Alt] gedrückt, um rEFIt zu<br />
starten und das Betriebssystem auszuwählen.<br />
Als hartgesottener Linux-Anwender<br />
benötigen Sie rEFIt jedoch nur,<br />
um den Mac Mini einmal von einem<br />
USB-Stick zu starten.<br />
30 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Mac Mini als Media-Center<br />
schwerpunkt<br />
Bei der Installation bieten die etwas<br />
älteren Mac Minis mit ihrem<br />
optischen Laufwerk gegenüber<br />
den ganz neuen Geräten einen<br />
Vorteil: Hier gelingt die Installation<br />
ein klein wenig einfacher als<br />
per USB-Stick (siehe Kasten<br />
Start helfer rEFIt).<br />
Grundinstallation<br />
Um Ubuntu auf dem Mac Mini zu<br />
installieren, legen Sie die Ubuntu-<br />
DVD ins Laufwerk ein und halten<br />
beim Starten des Rechners [Alt]<br />
gedrückt. Es erscheint ein Bootmenü,<br />
in dem Sie das Windows-<br />
Medium (die Ubuntu-DVD) auswählen.<br />
Daraufhin startet der<br />
Mac Mini den Ubuntu-Installer<br />
vom Datenträger, in dessen Menü<br />
Sie zunächst die gewünschte<br />
Sprache und anschließend die<br />
Funktion Installieren auswählen.<br />
Während der Installation gelangen<br />
Sie zum Punkt Partitionieren.<br />
Wählen Sie hier die Option, den<br />
frei gewordenen Plattenplatz für<br />
Ubuntu zu partitionieren, dann<br />
legt der Installer die notwendigen<br />
Abschnitte im freigeschaufelten<br />
Bereich automatisch an.<br />
Nun richten Sie das System<br />
entsprechend der Eingabe-Aufforderung<br />
ein. Anschließend<br />
müssen Sie noch den Bootmanager<br />
installieren. Dazu sollten Sie<br />
sich während der Partitionierung<br />
merken, welcher Bereich dafür<br />
vorgesehen ist.<br />
Zu guter Letzt können Sie den<br />
Rechner neu starten. Halten Sie<br />
dabei [Alt] gedrückt, lässt sich<br />
das zu startende Betriebssystem<br />
auswählen. Hinter dem Windows-<br />
Eintrag verbirgt sich dabei die<br />
neue Linux-Installation.<br />
Es kann vorkommen, dass Sie<br />
beim ersten Start die Ubuntu-Recovery-Version<br />
booten müssen:<br />
Oft funktioniert die Grafik nicht<br />
auf Anhieb. Mit ein paar Befehlen<br />
auf der Kommandozeile installieren<br />
Sie allerdings im Handumdrehen<br />
die passenden Grafik-Treiber:<br />
Dann passen Sie die Datei /etc/<br />
modprobe.d/blacklist.conf an, indem<br />
Sie dort einen Eintrag wie<br />
blacklist nouveau hinzufügen. Das<br />
genaue Vorgehen hängt von der<br />
im genutzten Mac-Mini-Modell<br />
verbauten Grafikkarte ab.<br />
Nachdem Linux nun klaglos auf<br />
dem eventuell zunächst etwas widerspenstigen<br />
Mac Mini läuft, ist<br />
es an der Zeit, sich um die multimedialen<br />
Bestandteile des Media-<br />
PCs zu kümmern.<br />
Als Basis-Software für den Einsatz<br />
auf dem Multimedia-Rechner<br />
im Wohnzimmer eignet sich das<br />
XBMC-Paket [3] sehr gut. Neben<br />
diesem bewährten und beliebten<br />
Media-Center bieten sich eine<br />
Reihe weiterer Programme für<br />
den einzelnen oder zusätzlichen<br />
Einsatz auf der Mediazentrale an.<br />
Rhythmbox nah und fern<br />
Unter Ubuntu diente bis zur Version<br />
10.10 Rhythmbox [4] als<br />
Standard-Audioplayer, und nach<br />
einem kurzen Intermezzo mit<br />
Banshee kehrte die Distribution<br />
mit Version 12.04 auch wieder zu<br />
diesem Programm zurück.<br />
Rhythmbox bietet einen großen<br />
Funktionsumfang und kommt<br />
zudem mit externen MP3-Playern<br />
vieler Marken zurecht, sodass<br />
sich das Programm als Lieferant<br />
für Musik auf der Media-Zentrale<br />
geradezu aufdrängt. Zudem gibt<br />
sich der Player ausgereift und bietet<br />
eine übersichtliche, intuitive<br />
Oberfläche (Abbildung B).<br />
Neben Musik von der lokalen<br />
Festplatte spielt Rhythmbox auch<br />
klaglos Musik beinahe aller MP3-<br />
Player, Android- oder iOS-Smartphones<br />
und externer Speichermedien<br />
ab. Daneben greift es auf<br />
Wunsch auf Internet-Radio-Stationen<br />
und Dienste wie Last.fm<br />
oder Libre.fm zu. Sofern sie einen<br />
Mac Mini mit optischem Laufwerk<br />
nutzen, steht in Rhythmbox<br />
auch dieses als potenzieller Musiklieferant<br />
zur Verfügung.<br />
Daneben beherrscht Rhythmbox<br />
das Media-Streaming – sowohl<br />
als Server wie als Client. So<br />
teilen Sie mit wenigen Handgriffen<br />
die umfangreiche Musiksammlung<br />
des Media-Centers mit<br />
anderen Geräten im Netzwerk.<br />
Um die lokalen Dateien im Netz<br />
freizugeben, wählen Sie im<br />
Rhythmbox-Menü den Punkt Bearbeiten<br />
| Plugins und aktivieren<br />
Sie die Checkbox bei DAAP Musik-<br />
A Je nach Jahrgang<br />
bietet der Mac Mini unterschiedliche<br />
Anschlüsse.<br />
Neuere Modelle<br />
lassen sich per<br />
HDMI direkt mit hochauflösenden<br />
Fernsehern<br />
verbinden. (Bild:<br />
Apple)<br />
B Rhythmbox ist seit<br />
2012 wieder Ubuntus<br />
Standard-Audioplayer.<br />
Er überzeugt durch<br />
gute Medienintegration,<br />
übersichtliche<br />
Titelverwaltung und<br />
einfaches Streaming.<br />
$ sudo apt‐get install nvidia‐cuU<br />
rrent nvidia‐settings<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 31
schwerpunkt<br />
Mac Mini als Media-Center<br />
C Der Streaming-<br />
Assistent von Rhythmbox<br />
macht es leicht,<br />
die Musiksammlung<br />
im eigenen Netzwerk<br />
Glossar<br />
zu verteilen.<br />
DAAP: Das auf HTTP basierende<br />
Digital Audio<br />
Access Protocol wurde<br />
ursprünglich von Apple<br />
mit iTunes 4.0 eingeführt,<br />
ohne je eine offizielle<br />
Spezifikation zu<br />
veröffentlichen. Freie<br />
Implementationen basieren<br />
daher auf Reverse<br />
Engineering des<br />
Protokolls.<br />
verteilung. Dann klicken Sie auf<br />
Einstellungen am unteren Rand<br />
des Plugin-Fensters. Im nun erscheinenden<br />
Dialog (Abbildung<br />
C) vergeben Sie einen Namen<br />
für die Freigabe und markieren,<br />
dass Sie Eigene Musik verteilen<br />
wollen. Bei Bedarf richten Sie<br />
ein Passwort für die Freigabe ein.<br />
Um Daten von einer solchen<br />
Rhythmbox-Freigabe (oder von<br />
einem anderen DAAP-Server, wie<br />
Banshee, Amarok oder Songbird<br />
inklusive entsprechendem Plugin)<br />
zu empfangen, öffnen Sie auf<br />
dem Rhythmbox-Client Musik |<br />
Verbindung zur DAAP-Freigabe herstellen.<br />
Hier geben Sie den Namen<br />
beziehungsweise die IP-Adresse<br />
und den Port der DAAP-Freigabe<br />
an. Im folgenden Fenster zeigt<br />
das Programm dann die vom entfernten<br />
Rechner zur Verfügung<br />
gestellten Titel an, und Sie können<br />
diese fast wie Daten von der<br />
lokalen Festplatte nutzen.<br />
Im Video-Sektor zeigt sich VLC-<br />
Player des Videolan-Projekts [5]<br />
ebenso flexibel wie Rhythmbox<br />
als Audioplayer. Er spielt praktisch<br />
alles ab, was sich Multimedia<br />
schimpft – angefangen bei<br />
Musik (für die es freilich praktischere<br />
Programme gibt) über diverse<br />
Video-Formate bis hin zu<br />
Streams aller Art. Mit einer einfachen,<br />
aber praktikablen Steuerung<br />
und zusätzlichen Konfigurationsmöglichkeiten<br />
bietet sich<br />
VLC als Programm-Lieferant an.<br />
Hinzu kommt die gut funktionierende<br />
Vollbilddarstellung, die den<br />
Videogenuss auf dem Fernseher<br />
erst vollendet (Abbildung D).<br />
Video-Station mit VLC<br />
Wie der Projektname Videolan<br />
bereits andeutet, handelt es sich<br />
bei VLC um einen Netzwerk-Spezialisten.<br />
Über das Menü Medien<br />
| Netzwerkstream öffnen gelangen<br />
Sie zu einem Dialog, in dem<br />
Sie die Netzwerkadresse eines<br />
Streams angeben. Dabei kommt<br />
VLC mit diversen Adressformen<br />
und auch Streaming-Protokollen<br />
zurecht. So können Sie auf Quellen<br />
direkt im Internet zugreifen<br />
oder sich mit einem heimischen<br />
Media-Server verbinden.<br />
Auf dem Media-Server kann<br />
dazu ebenfalls VLC installiert<br />
sein, denn das Programm ermöglicht<br />
es auf einfache Weise, einen<br />
Stream aus lokalen Dateien im eigenen<br />
Netzwerk bereitzustellen.<br />
Dazu öffnen Sie über Menü |<br />
Stream den kleinen Streaming-<br />
Assistenten (Abbildung E). Dort<br />
wählen Sie das Medium beziehungsweise<br />
die Dateien aus, die<br />
Sie im Netz verteilen möchten.<br />
Im ersten Schritt des Assistenten<br />
überprüfen Sie Ihre Medienauswahl<br />
noch einmal. Im zweiten<br />
Schritt geben Sie unter Ziele das<br />
Streaming-Format an und fügen<br />
dieses als neues Ziel hinzu. Nun<br />
geben Sie die Adresse für das<br />
Streaming sowie gegebenenfalls<br />
andere geforderte Parameter an.<br />
Falls notwendig aktivieren Sie die<br />
Umcodierung und definieren das<br />
Format dafür.<br />
Im dritten Schritt stehen zusätzliche<br />
Einstellungen zur Verfügung.<br />
Zudem zeigt der Assistent<br />
den erzeugten Befehl für VLC an.<br />
Über Stream starten Sie anschließend<br />
die Übertragung, die Sie<br />
nun im eigenen Netzwerk empfangen<br />
können.<br />
Fernsehen<br />
Obwohl der Mac Mini als Media-<br />
Zentrale direkt an einen Fernseher<br />
angeschlossen werden soll<br />
und daher der TV-Empfang nicht<br />
unbedingt zwingend notwendig<br />
erscheint, mag der eine oder andere<br />
seinen Fernsehempfang<br />
doch gerne auslagern – und sei es<br />
nur, um zusätzliche Empfangsoptionen<br />
nutzen zu können.<br />
Mit MythTV [6] finden Sie hier<br />
ein Software-Paket, das Fernse-<br />
info<br />
[1] Ubuntu-ISOs (Mirror):<br />
http:// swtsrv. informatik. uni‐mannheim. de/<br />
pub/ linux/ distributions/<br />
ubuntu‐dvd‐release/ precise/ release/<br />
[2] rEFIt: http:// refit. sourceforge. net<br />
[3] XBMC: http:// xbmc. org<br />
D Der VLC-Player<br />
[4] Rhythmbox:<br />
bietet diverse Einstel-<br />
http:// projects. gnome. org/ rhythmbox/<br />
lungsmöglichkeiten<br />
[5] VLC: http:// www. videolan. org<br />
und einen für Fernseh-<br />
[6] MythTV: http:// www. mythtv. org<br />
wiedergabe gut geeig-<br />
[7] Mythbuntu: http:// www. mythbuntu. org<br />
neten Vollbild-Modus.<br />
[8] Sundtek-<strong>Shop</strong>: http:// sundtek. com/ shop/<br />
32 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Mac Mini als Media-Center<br />
schwerpunkt<br />
hen nicht nur empfängt, sondern<br />
auch als persönlicher Video-Recorder<br />
(PVR) dienen kann.<br />
MythTV gibt es nicht nur als einzelnes<br />
Software-Paket in praktisch<br />
jeder Distribution, insbesondere<br />
bei allen Ubuntu-<br />
Familien mitgliedern: Sie können<br />
es auch in Form von Mythbuntu<br />
[7] als eigenständiges Linux<br />
betreiben. MythTV besteht aus<br />
einem Backend, das per Video-<br />
Capture-Karte Sendungen aufzeichnet<br />
und speichert, sowie einem<br />
Front end zum Steuern und<br />
Ausgeben der Daten auf den Monitor<br />
beziehungsweise den Fernseher.<br />
Die beiden Komponenten<br />
können je nach Bedarf sowohl auf<br />
dem gleichen als auch auf unterschiedlichen<br />
Rechnern laufen.<br />
Wie bei Audio und Video hat auch<br />
bei TV die externe Datenhaltung<br />
durchaus Vorteile: Ein zentraler<br />
Media-Server bietet mehr Speicherplatz,<br />
ein Standard-PC<br />
kommt mit mehr TV-Karten-Varianten<br />
zurecht. Allerdings gibt es<br />
auch eine bei Linux-Anwendern<br />
sehr beliebte USB-Capture-Karte,<br />
die MediaTV Digital Home von<br />
Sundtek [8], zu annehmbaren<br />
Preisen. Bevor Sie MythTV installieren,<br />
sollten Sie die von Ihnen<br />
gewählte TV-Karte bereits installieren<br />
und in Betrieb nehmen, da<br />
dies den gesamten Vorgang erheblich<br />
erleichtert. Das MythTV-<br />
Front end sowie die anderen<br />
MythTV-Elemente richten Sie<br />
über das Ubuntu Software-Center<br />
ein. Am besten installieren Sie dabei<br />
das Mythbuntu-Kontrollzentrum:<br />
Diese originär zu Mythbuntu<br />
gehörende Software ermöglicht<br />
ein unkompliziertes Management<br />
der MythTV-Installation.<br />
Verwaltungsrat<br />
Die meisten Einstellungen zu Servern,<br />
Hardware, TV-Karten und<br />
Ähnlichem treffen Sie über das<br />
MythTV-Backend-Setup (Abbildung<br />
F). Für das Einrichten von<br />
Sicherungen, der Datenbank und<br />
von Plugins greifen Sie zum<br />
Mythbuntu-Kontrollzentrum.<br />
Für Alltägliches dient das Myth-<br />
TV-Frontend als Bedienzentrale.<br />
Die vom Aussehen und der Bedienung<br />
her fast identischen Frontend-<br />
und Backend-Setups sind so<br />
gestaltet, dass sie sich gut mit einer<br />
Fernbedienung steuern lassen.<br />
Sie warten mit großflächigen<br />
Schaltflächen auf, die Sie auch<br />
aus größerer Entfernung auf dem<br />
Fernseher gut steuern können.<br />
Die Bedienung fällt dank deutlicher<br />
Beschriftung weitgehend<br />
selbsterklärend aus. So finden Sie<br />
etwa im Frontend schnell zu den<br />
Menüpunkten Fernsehen, Aufnahmen<br />
ansehen und so weiter.<br />
Das Mythbuntu-Kontrollzentrum<br />
dagegen will als klassische Desktop-Anwendung<br />
per Maus und<br />
Tastatur bedient werden, doch<br />
seine Dienste benötigen Sie ohnehin<br />
nur selten.<br />
Fazit<br />
Ein kleines, leises und Strom sparendes<br />
System wie der Mac Mini<br />
ist im Wohnzimmer neben dem<br />
Fernseher die ideale Medienzentrale.<br />
Linux bietet umfangreiche<br />
Programme – darunter das Media-Center<br />
XBMC, der Fernseh-<br />
Allrounder MythTV und die einfach<br />
zu bedienenden Player<br />
Rhythmbox und VLC – ein optimales<br />
Komplement für das Streaming<br />
und Audio- und Video-Wiedergabe.<br />
Das sorgt für Spaß in allen<br />
Lebenslagen. (jlu) n<br />
E Streaming mit VLC<br />
ist dank des Assistenten<br />
leicht zu initialisieren<br />
und über viele<br />
Softwaregrenzen hinweg<br />
möglich.<br />
F Drei Stellschrauben<br />
für die MythTV-Installation<br />
gibt es: das<br />
Mythbuntu Kontrollzentrum,<br />
das MythTV<br />
Frontend und das<br />
Back end Setup (Bild).<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 33
schwerpunkt<br />
Ubuntu on Smartphones<br />
© tilfeldig, sxc.hu<br />
Ubuntu auf dem Galaxy Nexus<br />
Kleine<br />
Schritte<br />
Auf der diesjährigen CES zeigte Canonical<br />
erstmals Ubuntu auf einem Smartphone. Hat<br />
das Konzept wirklich Zukunft? Christoph Langner<br />
README<br />
Canonical trifft bereits<br />
seit längerer Zeit Vorbereitungen,<br />
Ubuntu auf<br />
Mobilgeräte zu portieren.<br />
Davon zeugt unter<br />
anderem die umstrittene<br />
Unity-Oberfläche. Auf<br />
der diesjährigen CES<br />
war es dann so weit:<br />
Canonical präsentierte<br />
den ersten Smartphone-<br />
Prototyp mit Ubuntu.<br />
A Der „Welcome<br />
Screen“ ist kein „richtiger“<br />
Lockscreen,<br />
denn die App-Übersicht<br />
öffnet sich auch<br />
gesperrt jederzeit.<br />
Canonical hat mit seinem Ubuntu<br />
eine der erfolgreichsten Linux-<br />
Distributionen für Endanwender<br />
auf dem Desktop oder Notebook<br />
im Portfolio. Dank des halbjährlichen<br />
Release-Zyklus bietet das<br />
Unternehmen eine stets aktuelle<br />
Distribution, die obendrein als<br />
einfach zu installieren und zu<br />
konfigurieren gilt. Nun möchte<br />
sich das Unternehmen mit<br />
„Ubuntu on Smartphones“ auch<br />
auf Mobiltelefonen ausbreiten.<br />
Wir haben uns das Ubuntu-Phone<br />
auf der CES 2013 in Las Vegas genauer<br />
angesehen.<br />
Reichlich Hardware<br />
Canonical demonstriert seinen<br />
neuesten Wurf auf einem handelsüblichen<br />
Galaxy Nexus von<br />
Samsung, das einen mit 1 GHz<br />
getakteten Dual-Core-Prozessor<br />
besitzt.<br />
Diese Geräteklasse<br />
mit einem Cortex A9<br />
und mehr als 512 MByte RAM<br />
nennt Canonical als untere Grenze<br />
der Hardware-Ausstattung.<br />
Erst Smartphones mit einer<br />
Quad-Core-CPU und mehr als<br />
1 GByte RAM stellen genug Leistungsreserven<br />
bereit, um Ubuntu<br />
auch auf einem großen Display<br />
flüssig laufen zu lassen.<br />
In der Präsentation zeigt sich<br />
das Nexus durch Ubuntu ein wenig<br />
überfordert: Von den unter<br />
Android gewohnten flüssigen<br />
Animationen und Übergängen ist<br />
auf dem Ubuntu-Nexus nicht<br />
mehr viel zu sehen. Mika Meskanen<br />
aus dem Design-Team von<br />
Canonical begründet dieses träge<br />
Verhalten mit dem nicht mehr<br />
aktuellen<br />
Code-Stand<br />
der Software. Aktuelle Builds<br />
würden deutlich flüssiger laufen,<br />
hätten es aber nicht mehr durch<br />
die Qualitätskontrolle vor der<br />
Messe geschafft.<br />
Schick oder Schock?<br />
Das Look & Feel des Systems erinnert<br />
stark an das von Canonical<br />
in Eigenregie entwickelte Unity –<br />
was wenig verwundert, weil<br />
„Ubuntu on Smartphones“ auf<br />
dieselbe Code-Basis zurückgreift.<br />
Unter der Haube ist Canonicals<br />
mobiler Ableger Android näher<br />
als man denkt: Beide Systeme<br />
verwenden denselben Kernel.<br />
Nach dem Start zeigt es einen<br />
„Welcome Screen“ genannten<br />
Bildschirm. Es kennt keinen<br />
Lockscreen (Abbildung A) wie<br />
Android oder iOS, sondern wird<br />
über Wischgesten von jeder Bildschirmkante<br />
aus entsperrt. Je<br />
nach Kante öffnet man eine Sidebar<br />
mit wichtigen Apps, die Einstellungen<br />
oder wechselt zwischen<br />
laufenden Anwendungen.<br />
Auf der linken Seite platziert<br />
Ubuntu die Launcher genannte<br />
Seitenleiste (Abbildung B). Hier<br />
legen Sie häufig genutzte Apps<br />
zum schnellen Start ab, zudem<br />
© Tilfeldig, sxc.hu<br />
34 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Ubuntu on Smartphones<br />
schwerpunkt<br />
erscheinen die gerade laufenden<br />
Anwendungen hier als Icons. Die<br />
Seitenleiste aktivieren Sie mit einem<br />
Wisch vom Bildschirmrand.<br />
Zwischen laufenden Apps wechseln<br />
Sie durch Wischen nach links<br />
respektive rechts hin und her.<br />
Ein Wisch von unterhalb des<br />
Displays nach oben blendet im<br />
ansonsten Button-freien Display<br />
die Menüleiste ein. Im Gegensatz<br />
zum Android-System kommt<br />
„Ubuntu on Smartphones“ daher<br />
ohne virtuelle Buttons aus. Daher<br />
bietet es noch mehr Platz auf dem<br />
Display für Inhalte.<br />
Die vom Desktop bekannten sogenannten<br />
Linsen auf den Homescreens<br />
kommen auch hier zum<br />
Einsatz. Unity führt so Informationen<br />
zusammen. Es gibt Linsen<br />
für die installierten Apps, Bilder<br />
oder Videos und für die Kontakte.<br />
Neben den Kontakten zeigen<br />
die Linsen die lokal vorhandenen<br />
Mediendateien an, führen aber<br />
auch – über eine Suche – zu Musik,<br />
Büchern oder Videos, die verschiedene<br />
Online-Anbieter zum<br />
Kauf bereitstellen. Die App-Übersicht<br />
enthält alle installierten<br />
Apps sowie solche, die im Ubuntu-Software-Center<br />
zur Installation<br />
bereitstehen. Letzteres arbeitet<br />
ähnlich wie der Google Play<br />
Store, und versieht Apps mit einer<br />
kurzen Beschreibung sowie<br />
einer Benotung der User-Community.<br />
Ein paar Klicks später landet<br />
eine zur Installation vorgemerkte<br />
App dann auf dem Gerät.<br />
Apps<br />
Die App-Welt bleibt entsprechend<br />
des sehr frühen Entwicklungsstadiums<br />
überschaubar. Aktuell ist<br />
die einzige native App die von Canonical<br />
vorinstallierte Galerie. Sie<br />
soll als Demo zeigen, was Ubuntu-Handy-Apps<br />
alles leisten.<br />
Ergänzt wird die Anwendungsauswahl<br />
durch HTML5-Web-<br />
Apps, die wie ein normales Programm<br />
auf dem Handy laufen.<br />
Twitter, Facebook oder GMail stehen<br />
damit auch jetzt schon zum<br />
Einsatz bereit. Die Web-Apps integriert<br />
Ubuntu wie<br />
eine native Anwendung<br />
im System: Sie<br />
bekommen ein Icon im<br />
Anwendungsmenü<br />
und haben Zugriff auf<br />
System-Routinen,<br />
etwa die Benachrichtigungen<br />
bei Events.<br />
Für externe Entwickler<br />
bietet Canonical<br />
ein Ubuntu QML Toolkit<br />
an.<br />
Ubuntu überall<br />
Mit seinen neuesten<br />
Entwicklungen möchte<br />
Canonical nicht nur<br />
das Smartphone erobern,<br />
sondern auf<br />
sämtlichen digitalen<br />
Geräten präsent sein.<br />
Das Unternehmen sieht für<br />
„Ubuntu on Smartphones“ auch<br />
den Einsatz auf Tablets vor. Unity<br />
läuft als „Ubuntu-TV“ auch auf<br />
Fernsehern, die Sie nur mit der<br />
Fernbedienung steuern. Laptops<br />
und Desktops gelten ja sowieso<br />
als Domäne von Ubuntu. Es ist allerdings<br />
das Handy, das Canonical<br />
derzeit in den Mittelpunkt seiner<br />
Überlegungen stellt. Moderne<br />
Smartphones wie das Samsung<br />
Galaxy S III besitzen mit ihren<br />
Vier-Kern-CPUs ausreichend Rechenpower,<br />
um ein großes Display<br />
anzusteuern. Das Ubuntu-<br />
Phone lässt sich daher<br />
via HDMI mit einem<br />
Bildschirm verbinden,<br />
auf dem dann die vom<br />
PC bekannte Unity-<br />
Oberfläche erscheint.<br />
Auf dem Handy selbst<br />
muss nicht zwingend<br />
die Ubuntu-Instanz<br />
laufen (Abbildung C).<br />
Fazit<br />
Bis Canonicals „Ubuntu<br />
on Smartphones“<br />
eine ernsthafte Rolle<br />
beim Reigen um die<br />
Gunst des Kunden<br />
spielt, gilt es noch einige<br />
Hürden zu nehmen,<br />
nicht zuletzt die geringe<br />
Auswahl an Apps. Nach eigenen<br />
Angaben arbeitet das Unternehmen<br />
jedoch mit Partnern auch<br />
aus der Spielebranche zusammen.<br />
Das SDK mag Entwickler aus der<br />
Open-Source-Szene interessieren.<br />
Fraglich bleibt, ob Canonical gut<br />
daran tut, extrem auf Gesten zu<br />
setzen. Die schaffen zwar Platz<br />
auf dem Touchscreen, jedoch lassen<br />
sich Gesten nicht so einfach<br />
entdecken: Man muss sie vorab<br />
erlernen. Dies steht in deutlichem<br />
Widerspruch zur erfolgreichen<br />
Bedienphilosophie von Android<br />
und iOS. (tle) n<br />
B Aus der Sidebar heraus<br />
starten Sie Apps<br />
wie vom Ubuntu-Desktop<br />
gewohnt.<br />
C Per HDMI am Monitor<br />
angeschlossen,<br />
zeigt das Smartphone<br />
die altbekannte Unity-<br />
Oberfläche.<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 35
praxis<br />
Calligra 2.6<br />
© Greeenbay, sxc.hu<br />
Stärken und Schwächen des kommenden Calligra 2.6<br />
Vereinzelte Blüten<br />
Die neue Version des Software-Paketes Calligra steht vor der Tür. Ein Test zeigt,<br />
dass auf die Entwickler noch viel Arbeit wartet. Vincze-Aron Szabo<br />
README<br />
Das Etikett Calligra<br />
fasst zehn KDE-Tools für<br />
die Bereiche Office und<br />
Grafik zusammen. Mit<br />
der Version 2.6 wird die<br />
Arbeit an der Office-<br />
Suite für KDE fortgesetzt.<br />
Trotz guter Ansätze<br />
bleibt aber im Test<br />
ein durchwachsenes<br />
Gesamtbild zurück.<br />
Im April 2012 erschien mit der<br />
Version 2.4 das erste Release von<br />
Calligra, nachdem sich das Projekt<br />
von KOffice abgespaltet hatte<br />
[1]. Nun steht die etwas verspätete<br />
Veröffentlichung der Version<br />
2.6 ins Haus, die mit einigen<br />
Neuerungen aufwartet. Wie<br />
Li breOffice positioniert sich Calligra<br />
als vollständiges Office-Paket,<br />
das sich dank der Qt-Basis gut für<br />
den Einsatz unter KDE eignet.<br />
Typische Tastenkürzel, gewohnte<br />
Dialoge sowie eine gute Integration<br />
erleichtern den Umgang.<br />
Calligra: Komponenten im Überblick<br />
Komponente Funktion<br />
Words<br />
Sheets<br />
Stage<br />
Kexi<br />
Flow<br />
Karbon<br />
Plan<br />
Author<br />
Krita<br />
Active<br />
Rahmenorientierte Textverarbeitung<br />
Klassische Tabellenkalkulation<br />
Präsentationen<br />
Datenbankmodul<br />
Diagramme und Flowcharts zeichnen<br />
Vektorgrafiken zeichnen<br />
Projekte verwalten<br />
E-Books erstellen und publizieren<br />
Illustrationen erstellen<br />
Tablet-Applikation<br />
Mit der Version 2.6 erhält Calligra-Suite<br />
(siehe Tabelle Calligra:<br />
Komponenten im Überblick) bereits<br />
das zweite größere Update<br />
nach der ersten Version 2.4. Das<br />
nährte die Hoffnung, dass das<br />
Release runder und stabiler läuft<br />
als die vorherigen Versionen: In<br />
der Version 2.5 zeichnete sich<br />
insbesondere die Textverarbeitung<br />
Words nicht durch die notwendige<br />
Reife aus [2].<br />
Um nachzuprüfen, ob Calligra<br />
2.6 in dieser Hinsicht Besserung<br />
verspricht, haben wir dessen aktuellste<br />
Vorabversion – den Release<br />
Candidate 3 (RC3) mit der<br />
Versionsnummer 2.5.94 – näher<br />
unter die Lupe genommen.<br />
Author und Words<br />
Eine der wichtigsten Neuerungen<br />
der Version 2.6 stellt ein neues<br />
Mitglied der Calligra-Familie namens<br />
Author dar. Es unterstützt<br />
Autoren beim Schreiben und Veröffentlichen<br />
von elektronischen<br />
Büchern. Dabei richtet es sich<br />
insbesondere an jene, die einen<br />
Roman schreiben wollen oder solche,<br />
die auf die digitalen Stärken<br />
von E-Books setzen und Multimedia-Daten<br />
einbinden wollen.<br />
Wie vom Projektteam bereits<br />
beim Release der Author-Alpha<br />
angekündigt, ähnelt das Modul in<br />
der ersten Version sehr stark der<br />
Textverarbeitung Words [3]. Die<br />
Funktionen zum Formatieren<br />
und für das Layout auf der rechten<br />
Seite des Fensters (Abbildung<br />
A) erweisen sich als fast<br />
identisch mit jenen von Words.<br />
Unter der Haube verbesserten<br />
die Entwickler unter anderem die<br />
Statistiken zum Text, also die<br />
Funktionen zum Zählen der Wörter<br />
und Zeichen (Abbildung B).<br />
Speziell für Author entwickelten<br />
sie neue Optionen zum Export in<br />
die E-Book-Formate EPUB und<br />
Mobi, die nun auch in Words bereitstehen.<br />
Bei Bedarf exportieren Sie Ihre<br />
Texte über File |Export in eines<br />
der Formate. Im Dialog für den<br />
38 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Calligra 2.6<br />
praxis<br />
Export wählen Sie unter Filter je<br />
nach Wunsch Mobipocket e-book<br />
oder electronic book document aus.<br />
In Tests ließen sich größere Dokumente<br />
aus dem ODT-Format<br />
problemlos in beide Formate exportieren.<br />
Allerdings klappte die<br />
Anzeige der Resultate nicht in jedem<br />
Fall: Der Reader zeigte einige<br />
Bilder nicht an, und Aufzählungen<br />
erhielten nach dem Symbol<br />
für einen Eintrag einen überflüssigen<br />
Umbruch (Abbildung C).<br />
Wesentlich bessere Ergebnisse<br />
ließen sich unter LibreOffice mit<br />
der Erweiterung Writer2Epub [4]<br />
erzielen (Abbildung D). Da beide<br />
mobile Formate gegenüber einem<br />
gedruckten Dokument Lücken in<br />
Bezug auf die unterstützten Elemente<br />
aufweisen, wäre ein Assistent<br />
sinnvoll, der dabei hilft, den<br />
Text so zu optimieren, dass er in<br />
beiden Formaten keine Probleme<br />
bereitet. Derzeit gilt es hier, auszuprobieren<br />
und selbst im Internet<br />
zu recherchieren.<br />
Stärken<br />
Wie für Calligra-Anwendungen<br />
typisch versteckt Author seine<br />
Funktionen nicht in tiefen Menüstrukturen,<br />
sondern macht sie<br />
durch die Positionierung am rechten<br />
Rand des Fensters leicht zugänglich.<br />
Zur besseren Übersicht haben<br />
die Entwickler alle Funktionen in<br />
sinnvolle Einheiten gruppiert, die<br />
sogenannten Dockers. Bei Bedarf<br />
lösen Sie die einzelnen Bereiche<br />
durch einen Klick auf das kleine<br />
Symbol mit der Raute aus der Seitenleiste<br />
heraus und ordnen sie<br />
beliebig auf dem Bildschirm an.<br />
Gerade bei Widescreen-Bildschirmen<br />
erweist sich diese Fensteraufteilung<br />
als ideal, weil Sie so<br />
den gesamten Bildschirm ausnutzen<br />
können.<br />
Im Gegensatz zum altbackenen<br />
LibreOffice mit seinem an MS<br />
Word 2003 gemahnenden Interface<br />
sowie zu den bei gestandenen<br />
Anwendern oft unbeliebten<br />
Ribbons aus dem Office-Paket<br />
von Microsoft bringt der Ansatz<br />
von Calligra eine willkommene<br />
Abwechslung, erfordert aber auch<br />
etwas Umdenken.<br />
Beim Test der Version 2.5 traten<br />
insbesondere beim Einfügen und<br />
Ändern des Textflusses um Grafiken<br />
in Words Abstürze auf. In<br />
Calligra 2.6 dagegen machen diese<br />
Funktionen einen stabilen Eindruck.<br />
Sowohl bei einem neu in<br />
Words erstellten Dokument wie<br />
bei einem alten OpenOffice-Dokument<br />
mit über hundert Seiten<br />
verlief das ausgiebige Einfügen<br />
und Anpassen der Bilder ohne einen<br />
einzigen Absturz.<br />
Grafiken fügen Sie ein, indem<br />
Sie über den Docker Add Shape<br />
bei gedrückter linker Maustaste<br />
den Button Image an die für das<br />
A Author unterscheidet<br />
sich aufgrund des<br />
Forks aus Words optisch<br />
fast überhaupt<br />
nicht von der Textverarbeitung.<br />
Calligra 2.5.94<br />
LU/calligra/<br />
Glossar<br />
EPUB: Electronic Publication.<br />
Offener Standard<br />
für elektronische<br />
buchorientierte Dokumente,<br />
der sich für die<br />
Anzeige auf Mobilgeräten<br />
eignet. Dank dynamischem<br />
Textfluss<br />
passt sich der Inhalt an<br />
den verwendeten Bildschirm<br />
an.<br />
Mobi: Kurzform für Mobipocket.<br />
Ein für Amazons<br />
Kindle optimiertes<br />
Format, das unterschiedliche<br />
Schriftgrößen<br />
unterstützt.<br />
B Die Statistikfunktionen zum Text<br />
C Beim Export ins EPUB-Format<br />
D LibreOffice und ein Addon liefer-<br />
fallen in der aktuellen Version von<br />
Words ausführlicher aus.<br />
traten im Test zahlreiche Probleme<br />
bei der Integration von Bildern auf.<br />
ten bessere Ergebnisse beim Konvertieren<br />
ins EPUB-Format.<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 39
praxis<br />
Calligra 2.6<br />
überraschend war der Absturz<br />
beim Einfügen eines Inhaltsverzeichnisses<br />
für ein Dokument mit<br />
lediglich zwanzig Seiten und<br />
sechs Überschriften.<br />
E Mit Plan verwalten<br />
Sie Projekte mit mehreren<br />
Ressourcen.<br />
F Plan arbeitet mit<br />
verschiedenen Ansichten.<br />
In dieser Ansicht<br />
definieren Sie die Abhängigkeiten<br />
zwischen<br />
Aufgaben.<br />
Bild gewünschte Position ziehen.<br />
Daraufhin öffnet sich ein Dialog<br />
zum Einfügen der Datei. Nach<br />
dem Integrieren der Grafik rufen<br />
Sie bei Bedarf über die rechte<br />
Maustaste deren Eigenschaften<br />
auf und passen den Textfluss sowie<br />
die Position oder den Ankerpunkt<br />
der Grafik im Text an. Die<br />
Auswahl der möglichen Formate<br />
beschränkt sich auf PNG, JPG<br />
und GIF. Das deckt aber die meisten<br />
Situationen im Alltag ab.<br />
Schwächen<br />
Trotz der verbesserten Stabilität<br />
traten in den Tests mehrere Abstürze<br />
beim Öffnen und Speichern<br />
großer Dokumente auf, die<br />
aus LibreOffice stammten. In einem<br />
Fall ließ sich unter Author<br />
und Words ein Dokument mit<br />
170 Seiten und 70 Grafiken nicht<br />
erfolgreich öffnen. Bei der getesteten<br />
Version handelte es sich<br />
zwar wie angemerkt „nur“ um<br />
den RC3. Allerdings sollte eine<br />
zentrale Funktion in diesem Stadium<br />
schon mehr Stabilität aufweisen.<br />
Eine Migration von alten<br />
Dokumenten aus LibreOffice<br />
empfiehlt sich daher voraussichtlich<br />
nur bedingt.<br />
Beim Bearbeiten längerer Dokumenten,<br />
die direkt aus Words<br />
stammen, erweist sich die Software<br />
allerdings ebenfalls nur als<br />
bedingt tauglich: So leidet die<br />
Performance bei Dokumenten<br />
mit mehreren Hundert Seiten<br />
merklich. Das Scrollen fällt<br />
schwer, und das Bearbeiten von<br />
Text in Kopfzeilen ging im Test<br />
nur zäh von der Hand. Ebenfalls<br />
Ganz nach Plan<br />
Neben den üblichen Anwendungen<br />
bietet Calligra mit Plan ein<br />
Werkzeug für die Projektplanung<br />
an (Abbildung E). Das erfuhr mit<br />
der Version 2.6 vor allem unter<br />
der Haube Verbesserungen. Neben<br />
einer vereinfachten Routine<br />
zum Erstellen eines Projektes und<br />
kleinen Anpassungen beim Bedienkonzept<br />
haben die Entwickler<br />
die Informationen im Zeitplan<br />
modifiziert und dessen Granularität<br />
optimiert.<br />
Plan unterstützt mehrere Ressourcen<br />
und eignet sich laut Eigendarstellung<br />
für mittelgroße<br />
Projekte. Abhängig von den Rahmenbedingungen,<br />
wie den zur<br />
Verfügung stehenden Ressourcen<br />
und den Terminen für Start und<br />
Ende des Projektes errechnet<br />
Plan einen Zeitplan. Unter Berücksichtigung<br />
des aktuellen Status<br />
passt die Software diesen im<br />
Nachhinein bei Bedarf an.<br />
Die Funktionen von Plan gliedern<br />
sich über die Ansichten. Diese<br />
erreichen Sie über die Schaltflächen<br />
auf der linken Seite des<br />
Fensters. Die Planung beginnen<br />
Sie jedoch, indem Sie nach dem<br />
Start der Applikation in der<br />
Schalterleiste auf Edit Main Project<br />
klicken und im folgenden Dialog<br />
einen Namen für das Projekt<br />
sowie den Zeitraum festlegen.<br />
Jetzt benötigt das Projekt noch<br />
einen Kalender, den Sie über die<br />
Ansicht Work & Vacation definieren.<br />
In dieser legen Sie ganz einfach<br />
einen Kalender an und definieren<br />
die Arbeitstage sowie die<br />
tägliche Arbeitszeit. Bei Bedarf<br />
hinterlegen Sie im Kalender zudem<br />
Feiertage, die Sie allerdings<br />
von Hand eingeben müssen.<br />
Die Einträge für Arbeit und Material<br />
hinterlegen Sie in der Ansicht<br />
Resources. Hier beginnen Sie<br />
zunächst damit, eine Gruppe an<br />
40 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Calligra 2.6<br />
praxis<br />
zulegen und dieser einzelne Ressourcen<br />
hinzufügen. Dabei besteht<br />
die Möglichkeit, jede Ressource<br />
einem Kalender zuzuordnen<br />
und festzulegen, wie viel Prozent<br />
der täglichen Arbeitszeit für<br />
das Projekt bereitsteht. Nimmt<br />
ein Mitarbeiter Urlaub, legen Sie<br />
unter Work & Vacation einen neuen<br />
Kalender an und tragen dort<br />
die fraglichen Tage ein.<br />
Zum Projekt gehörende Aufgaben<br />
verwalten Sie in der Ansicht<br />
Tasks. Hier fügen Sie bei Bedarf<br />
jeder Aufgabe eine oder mehrere<br />
Ressourcen hinzu und geben an,<br />
wie viele Stunden Sie für die<br />
Schritte der Aufgabe vorsehen.<br />
Im nächsten Schritt definieren<br />
Sie die Abhängigkeiten zwischen<br />
den einzelnen Aufgaben. Dazu<br />
wechseln Sie in die Ansicht Dependencies<br />
(Graphic). Hier findet<br />
sich jede zuvor angelegte Aufgabe<br />
als kleine Grafik in Form eines<br />
Kästchens wieder. Bei gedrückter<br />
linker Maustaste verbinden Sie<br />
die Kästen miteinander, indem<br />
Sie am jeweils rechten schwarzen<br />
Kästchen einer Aufgabe beginnen<br />
und auf dem linken Kästchen der<br />
folgenden Aufgabe den Mauszeiger<br />
absetzen (Abbildung F).<br />
Um den genauen zeitlichen Ablauf<br />
zu berechnen, legen Sie in<br />
der Ansicht Schedules einen neuen<br />
Zeitplan an. Dazu klicken Sie<br />
in der Symbolleiste auf Add Schedule<br />
und danach auf den Button<br />
Calculate, damit Plan den Zeitablauf<br />
berechnet. Das Ergebnis erscheint<br />
im Reiter Result. Um den<br />
Verlauf im Projektplan zu protokollieren,<br />
klicken Sie auf Baseline.<br />
Damit haben Sie den Ausgangszeitplan<br />
definiert und erkennen<br />
mögliche Risiken im Ablauf.<br />
Verfügen Sie bereits über Erfahrung<br />
mit Projektplanungssoftware,<br />
dann kommen Sie mit Plan<br />
sehr schnell zurecht. Allerdings<br />
weicht die Arbeitsweise über die<br />
Ansichten etwas von jener der<br />
meisten gängigen Programme ab.<br />
Möchten Sie auf ein Gantt-Diagramm<br />
sehen, wechseln Sie in die<br />
entsprechende Ansicht.<br />
Generell erweist sich der Calligra-<br />
Projektplaner als recht stabil: Im<br />
Gegensatz zu Words stürzte Plan<br />
im Test nur ein einziges Mal ab.<br />
Der Fehler trat beim Einsatz der<br />
Report-Funktion auf.<br />
Bühne frei für Stage<br />
Beim Präsentationsmodul Stage<br />
kommt in Calligra 2.6 ein neues<br />
Framework für Animationen zum<br />
Einsatz. Stage arbeitet mit dem<br />
Format ODP, das auch in Libre<br />
Office für Präsentationen zum<br />
Einsatz kommt.<br />
Für das Erstellen neuer Präsentationen<br />
bringt Stage bereits einige<br />
ansehnliche Templates mit<br />
(Abbildung 7). Beim Bearbeiten<br />
der Folien gehen Sie so vor, wie<br />
auch bei anderen Programmen<br />
dieser Art: Auf der linken Seite<br />
fügen Sie unter Document neue<br />
Folien hinzu oder löschen vorhandene.<br />
Wie bei Words oder<br />
Author finden Sie auf der rechten<br />
Seite Werkzeuge für das Layout<br />
(Abbildung 8).<br />
Die neuen Funktionen für bewegte<br />
Effekte nutzen Sie, indem<br />
Sie links oben über den Schalter<br />
mit dem Filmklappen-Symbol das<br />
Werkzeug Animation auswählen.<br />
Ein Klick öffnet die Optionen am<br />
unteren rechten Rand des Fensters<br />
(dort erscheinen grundsätzlich<br />
die verfügbaren Optionen des<br />
aktuellen Werkzeugs). Über Slide<br />
7 Die Präsentationssoftware<br />
Stage bringt<br />
einige interessante<br />
Templates mit.<br />
8 Anwender mit Erfahrungen<br />
in Powerpoint<br />
oder Impress finden<br />
sich in Stage<br />
schnell zurecht.<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 41
praxis<br />
Calligra 2.6<br />
9 Das neue Framework<br />
für Animationen<br />
bietet zahlreiche Möglichkeiten,<br />
Effekte in<br />
Stage einzubauen.<br />
Mit den Shape-Animationen<br />
setzen Sie<br />
Textrahmen oder Grafiken<br />
gekonnt in Szene.<br />
Der Function Optimizer hilft Ihnen bei<br />
Was-wäre-wenn-Analysen in der Tabellenkalkulation<br />
Sheets von Calligra.<br />
Transistions wählen Sie einen<br />
Übergang zur nächsten Folie aus<br />
(Abbildung 9). Mithilfe der darunter<br />
liegenden Auswahlliste legen<br />
Sie bei Bedarf eine vom ausgewählten<br />
Übergang abhängige<br />
Richtung für die Bewegung fest.<br />
Als besondere Stärke der Animationen<br />
erweisen sich die Shape<br />
Effekte (Abbildung ). Sobald Sie<br />
einen Textrahmen oder eine Grafik<br />
markieren, besteht die Möglichkeit,<br />
einen solchen Effekt hinzuzufügen,<br />
indem Sie auf das<br />
Symbol mit dem grünen Pluszeichen<br />
klicken. So blenden Sie Grafiken<br />
ein und wieder aus oder bewegen<br />
diese bei Bedarf kurz, um<br />
die Aufmerksamkeit der Zuhörer<br />
auf einen Eintrag zu lenken.<br />
Insgesamt weiß Stage durch seine<br />
durchdachte Oberfläche zu gefallen,<br />
die alle notwendigen Funktionen<br />
zum Erstellen von ansprechenden<br />
Folien beinhaltet, ohne<br />
dabei zu spartanisch zu geraten.<br />
Die Animationen arbeiten zuverlässig<br />
und die Anwendung läuft<br />
absolut stabil.<br />
Weitere Änderungen<br />
Auch für die Tabellenkalkulation<br />
Sheets gibt es in Calligra 2.6 Neuerungen<br />
zu vermelden: Die neue<br />
Version gibt Übersetzern die<br />
Möglichkeit, die Standard-Skripte<br />
an die lokale Sprache anzupassen.<br />
Darüber erhielt die Komponente<br />
ein neues Werkzeug zum Optimieren<br />
von Funktionen. Ein ähnliches<br />
Werkzeug existiert in<br />
Microsoft Excel unter dem Namen<br />
Solver, in Sheets heißt es<br />
Function Optimizer.<br />
Hinter dem Optimizer verbirgt<br />
sich ein Tool, mit dem Sie sogenannte<br />
Was-wäre-wenn-Analysen<br />
vornehmen. Auf diese Weise sehen<br />
Sie, ob Gleichungen tatsächlich<br />
alle Aufgaben lösen, für die<br />
Sie sie erstellt haben. Sie rufen<br />
das Werkzeug über Tools | Function<br />
Optimizer auf. Im sich daraufhin<br />
öffnenden Dialog wählen<br />
Sie eine Funktion aus und legen<br />
fest, inwiefern Sie diese optimieren<br />
wollen (Abbildung ).<br />
Fazit<br />
Die Module der Calligra-Suite bieten<br />
eine stimmige, schön anzusehende<br />
Oberfläche, die geradezu<br />
dazu einlädt, die Software zu nutzen.<br />
Allerdings gleichen einige<br />
Anwendungen gewissen<br />
italienischen Automobilen:<br />
Zwar optisch ansprechend,<br />
weisen sie<br />
kleine Fehler auf, die unter<br />
Umständen drastische<br />
Folgen haben.<br />
In der aktuellen Version<br />
kam es im Test zu<br />
Problemen beispielsweise<br />
beim Umstellen der<br />
Sprache für die Rechtschreibprüfung<br />
oder<br />
beim Wiederherstellen<br />
eines komplexen Dokuments<br />
nach einem Absturz.<br />
So etwas hinterlässt einen<br />
schalen Nachgeschmack, insbesondere<br />
wenn es ausgerechnet bei<br />
der Textverarbeitung auftritt, der<br />
wichtigsten Komponente jeder<br />
Bürosuite.<br />
Die Idee hinter dem neuen Modul<br />
Author erscheint pfiffig. Allerdings<br />
stellt sich angesichts der<br />
wenigen neuen Funktionen die<br />
Frage, ob dafür wirklich eine eigene<br />
Anwendung nötig war. Möglicherweise<br />
hätten die Entwickler<br />
Ressourcen zunächst lieber ganz<br />
auf Werkzeuge wie die Textverarbeitung<br />
konzentrieren sollen.<br />
Es bleibt zu hoffen, dass die Calligra-Entwickler<br />
weiter am Ball<br />
bleiben und ihre Software bald<br />
auf eine solidere Basis stellen. Solange<br />
sollten Sie sich aus dem Calligra-Angebot<br />
die Perlen heraussuchen.<br />
Zu denen zählen insbesondere<br />
Plan sowie Sheets. Auch<br />
die Präsentationssoftware Stage<br />
liefert ein äußerst positives Beispiel<br />
für Stabilität und durchdachten<br />
Funktionsumfang. Es<br />
eignet sich insbesondere als intuitivere<br />
Alternative zu Impress aus<br />
dem LibreOffice-Paket. (agr) n<br />
info<br />
[1] Calligra: http:// www. calligra. org<br />
[2] Calligra 2.5 im Test:<br />
http:// www. linux‐community. de/ 26399<br />
[3] Ankündigung des Alpha-Releases:<br />
http:// www. calligra. org/ news/<br />
calligra‐2‐6‐alpha‐released/<br />
[4] Writer2epub: http:// lukesblog. it/ ebooks/<br />
ebook‐tools/ writer2epub/<br />
42 03 | 13<br />
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praxis<br />
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vor und<br />
nimmt nicht zuletzt deren<br />
Praxistauglichkeit<br />
unter die Lupe.<br />
Trotz des Hypes um Filme wie<br />
Toy Story oder Shrek gibt es immer<br />
noch unzählige Anhänger<br />
von konventionellen Zeichentrickanimationen.<br />
Nicht weniger<br />
begehrt ist das Selberzeichnen.<br />
Im analogen Zeitalter musste der<br />
Künstler dafür noch für jeden<br />
Frame seinen Bleistift zücken<br />
und das Bild nochmals komplett<br />
© Viktor Bondar, 123RF<br />
neu malen. Daumenkinos liefen<br />
nach demselben Schema ab: Eine<br />
Sekunde Geschichte benötigte um<br />
die 30 handgezeichnete Bilder.<br />
Selbst wenn der Protagonist nur<br />
seine Hand bewegte, musste der<br />
Zeichner ihn etliche Male auf das<br />
Papier bannen, um eine fließend<br />
wirkende Animation zu erzeugen.<br />
Im digitalen Zeitalter klappt das<br />
natürlich etwas einfacher.<br />
KTooN<br />
Im Jahr 2002 hatten zwei Kolumbianer<br />
die Idee, sich mit einer<br />
Open-Source-Software ihre tägliche<br />
Arbeit als Animatoren zu<br />
erleichtern: KTooN war geboren.<br />
Gesponsert von öffentlichen Einrichtungen<br />
schritt die Entwicklung<br />
bis 2006 voran. Als kein neuer<br />
Geldgeber in Sicht war, mussten<br />
die Initiatoren das Projekt bis<br />
2009 auf Eis legen. Danach verwirklichten<br />
die Macher ein Redesign<br />
der Software, sodass 2010<br />
das neue stabile Release erschien.<br />
Seitdem scheint das Projekt allerdings<br />
wieder in einem Dornröschenschlaf<br />
zu schlummern: In<br />
den letzten drei Jahren veröffentlichten<br />
die Macher weder<br />
neue Codeteile, noch<br />
aktualisierten sie die Projekt-Homepage<br />
[1].<br />
KTooN kommt in den offiziellen<br />
Paketquellen in den<br />
aktuellen Versionen diverser Distributionen<br />
oft nicht mehr vor.<br />
Auf der Homepage finden Sie jedoch<br />
eine Anleitung [2], mit deren<br />
Hilfe Sie den Quellcode<br />
prob lemlos kompilieren. Der<br />
Einstieg in das Programm<br />
gestaltet<br />
sich unter Umständen<br />
etwas schwierig, da der<br />
beim Start angezeigte Tip of the<br />
day aufgrund eines Bugs schon<br />
mal leer bleibt (Abbildung A).<br />
Das betrifft zusätzlich die sogenannten<br />
Tooltips.<br />
Auf der Homepage bieten die<br />
Entwickler eine Kurz-Anleitung<br />
sowie ein Mini-Tutorial an, welche<br />
jedoch beide augenscheinlich<br />
nicht den aktuellen Stand widerspiegeln.<br />
Von der Kurzanleitung<br />
liegen nur Fragmente in Englisch<br />
vor; der essenzielle Teil, der den<br />
Aufbau und die Komponenten<br />
des Programms beschreibt, wurde<br />
nie aus dem Spanischen übersetzt.<br />
Darüber hinaus zeigen alle<br />
Screenshots in der englischen<br />
Übersetzung spanische Masken.<br />
Die Grundlagen der Software<br />
finden Sie zwar schon nach kurzem<br />
Herumprobieren selbst heraus;<br />
ein intuitiver und zeitsparenderer<br />
Einstieg ist das allerdings<br />
nicht. Generell sollten Sie das Projekt<br />
regelmäßig speichern, da es<br />
vorkommt, dass die Software sich<br />
ohne Vorwarnung schließt.<br />
Das Erstellen einer Animation<br />
läuft bei KTooN in mehreren kleinen<br />
Schritten ab: Ein einfaches<br />
Projekt besteht beispielsweise aus<br />
einem vom Nutzer gezeichneten<br />
Pfad, an dem sich später ein Objekt<br />
entlangbewegt. Nach dem<br />
Pfad kommt das Objekt an die<br />
Reihe, das Sie für jeden Frame neu<br />
zeichnen, um darzustellen, wie es<br />
sich im Laufe der Bewegung verändert.<br />
Dieser arbeitsintensive<br />
Schritt lässt sich nicht verhindern,<br />
da das Programm kein Tweening<br />
beherrscht. Die fertige Animation<br />
speichern Sie abschließend in verschiedenen<br />
Videoformaten ab.<br />
44 03 | 13<br />
www.linux-user.de
2D-Animationstools<br />
praxis<br />
KTooN enthält ein Illustrationssowie<br />
ein Animationsmodul. Ersteres<br />
erlaubt das Zeichnen der<br />
einzelnen Frames, ähnlich wie in<br />
einem Vektorgrafikprogramm,<br />
das zweite stößt den Renderprozess<br />
des vorher entworfenen<br />
Films an. Objekte, die Sie zu einem<br />
späteren Zeitpunkt wiederverwenden<br />
möchten, speichern<br />
Sie in einer separaten Objects Library<br />
ab. Ein weiteres Modul importiert<br />
Fotos und hilft dabei, aus<br />
diesen einfache Stop-Motion-Filme<br />
zu generieren.<br />
Fazit KTooN<br />
Obwohl von Fachleuten aus dem<br />
Genre entwickelt, überzeugt das<br />
Programm nicht. Das fängt bei<br />
der lückenhaften Dokumentation<br />
an, die zum Teil entweder nicht<br />
übersetzt oder nicht mehr zutreffend<br />
ist, und setzt sich beim wenig<br />
hilfreichen Hilfesystem fort.<br />
Letzteres zeigte sich im Praxistest<br />
ebenso fehlerbehaftet wie andere<br />
Teile des Programms.<br />
Tupi<br />
Ein ehemaliger Mitentwickler von<br />
KTooN startete 2010 einen Fork<br />
des Projektes, den er seitdem unter<br />
dem Namen Tupi [3] weiterentwickelt.<br />
Entstanden aus Unzufriedenheit<br />
über den offensichtlichen<br />
Stillstand von KTooN, sollte<br />
die neue Entwicklungslinie komplett<br />
eigene Wege gehen. Das bedeutet:<br />
Selbst wenn KTooN irgendwann<br />
wiederaufleben sollte,<br />
möchten die Entwickler von Tupi<br />
an ihrer eigenen Roadmap und<br />
den eigenen Zielen festhalten.<br />
Zur Installation stehen für<br />
Ubuntu-Nutzer inoffizielle Pakete<br />
auf Launchpad.net [4] bereit. Alternativ<br />
übersetzen Sie den Quellcode<br />
selbst, wobei die Anleitung<br />
hierzu [5] nicht nur zufällig jener<br />
des ursprünglichen Projektes ähnelt.<br />
Obwohl die Programmierer<br />
für ihre Software zukünftig eine<br />
komplett eigenständige Entwicklungsrichtung<br />
vorsehen, lässt sich<br />
Tupis Abstammung von KTooN<br />
nicht leugnen.<br />
Ob der Aufbau der Homepage, die<br />
Bedienung des Programms, oder<br />
die Bedienungsanleitung – alles<br />
erscheint spätestens beim zweiten<br />
Blick sehr vertraut. Glücklicherweise<br />
ist Tupi aber auch anzusehen,<br />
dass zwei Jahre zusätzliche<br />
Entwicklung in ihm stecken.<br />
Abgesehen von den seltenen Programmabstürzen<br />
traten die für<br />
den Vorgänger typischen Fehler<br />
im Testbetrieb nicht auf.<br />
Der offizielle Tupi-Tutorial-Kanal<br />
der Entwickler auf der Videoplattform<br />
Youtube [6] enthält<br />
zwar derzeit nur Anleitungen in<br />
spanischer Sprache, dafür übersetzten<br />
die Macher das Online-<br />
Manual komplett ins Englische,<br />
Teile des Programms liegen sogar<br />
in Deutsch vor (Abbildung B).<br />
Eine wichtige Neuerung gegenüber<br />
dem Vorläufer KTooN stellt<br />
das bereits angesprochene Tweening<br />
(Abbildung C, folgende Seite)<br />
dar. Dabei darf jedoch nicht<br />
unberücksichtigt bleiben, dass die<br />
Auswahl an Tweening-Arten bei<br />
Tupi überschaubar ausfällt. Immerhin<br />
erlaubt das Programm die<br />
Arbeit mit der „Cut-Out“-Animationstechnik:<br />
Diese bewegt oder<br />
rotiert ausgewählte Teile einer<br />
Grafik, beispielsweise einzelne<br />
Körperteile einer gemalten Figur,<br />
um Bewegung zu simulieren.<br />
A Kein Anschluss unter<br />
dieser Nummer:<br />
Anstelle der Tagestipps<br />
zeigt KToon<br />
lediglich ein leeres<br />
Fenster.<br />
Glossar<br />
Tweening: Tweening<br />
(kurz für „Inbetweening“)<br />
spart den Aufwand,<br />
jeden Frame per<br />
Hand zu erstellen: Sie<br />
geben an, auf welche<br />
Art und Weise sich ein<br />
Objekt verändert und<br />
über wie viele Frames<br />
sich der Prozess erstreckt.<br />
Tweening berechnet<br />
dann die Zwischenbilder.<br />
B Tupi zeigt in einigen<br />
Fenstern bereits eine<br />
deutsche Lokalisierung,<br />
darüber hinaus<br />
treten Bugs aus KTooN<br />
nicht mehr auf.<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 45
praxis<br />
2D-Animationstools<br />
C Tupi bietet verschiedene<br />
Tweening-<br />
Arten wie beispielsweise<br />
„Cut-Out“ an, allerdings<br />
ist das Portfolio<br />
bei Weitem noch<br />
nicht komplett.<br />
D Pencil bedienen<br />
Sie wie ein Malprogramm,<br />
allerdings mit<br />
zusätzlicher Timeline.<br />
Fazit Tupi<br />
Insgesamt wirkt Tupi derzeit weniger<br />
wie ein Fork, sondern mehr<br />
wie eine neuere Version des alten<br />
KTooNs: Bugs wurden beseitigt,<br />
ein paar Funktionen hinzugefügt.<br />
Trotzdem erscheint die Software<br />
noch etwas funktionsarm. Wem<br />
jedoch die vorhandenen Optionen<br />
ausreichen, der erstellt mit<br />
Tupi bereits jetzt ansprechende<br />
Animationsfilme.<br />
Pencil<br />
Pencil [7] steht in den Paketquellen<br />
gängiger Distributionen zum<br />
Download bereit. Darüber hinaus<br />
bietet das Projekt eine gut gegliederte<br />
und verständliche Anleitung<br />
[8] an. Allerdings ist sie<br />
nicht mehr ganz taufrisch: Die<br />
letzte Version stammt aus dem<br />
Jahr 2008. Der Programmierer<br />
kündigte aber vor Kurzem an,<br />
dass die Entwicklung einer neuen<br />
Version in Arbeit ist.<br />
Animationen editieren Sie mit<br />
Pencil über vier verschiedene Layer:<br />
Bitmap-Grafik, Vektorgrafik,<br />
Kamera und Sound-Ausgabe.<br />
Jede dieser Ebenen besitzt eine<br />
eigene Timeline, sodass Sie für<br />
jede Ausgabeschicht festlegen,<br />
was diese zum jeweiligen Zeitpunkt<br />
anzeigt. Beim Zeichnen<br />
von Bitmap-Grafiken stehen die<br />
Standardtools wie Zeichenstift,<br />
Linienwerkzeug oder Farbeimer<br />
bereit. Darüber hinaus lassen sich<br />
Grafiken importieren.<br />
Der Vektorgrafik-Layer benutzt<br />
interessanterweise exakt dieselbe<br />
Werkzeugpalette (Abbildung D).<br />
Der einzige Unterschied besteht<br />
darin, dass die Software die Bilder<br />
als Vektoren statt als Pixel speichert,<br />
was beim Füllwerkzeug<br />
jedoch nicht immer problemlos<br />
funktioniert.<br />
Die Kameraspur definiert für<br />
jeden Zeitpunkt den sichtbaren<br />
Bildausschnitt, wechselnde musikalische<br />
Untermalung realisieren<br />
Sie über den Sound-Layer.<br />
Eine mögliche Zeichenstrategie<br />
besteht darin, eine Bitmap-Grafik<br />
zu skizzieren und diese mit Vektoren<br />
nachzuzeichnen. Dann<br />
kolorieren Sie das Motiv.<br />
Möchten Sie, dass sich ein Teil<br />
der Zeichnung während der späteren<br />
Animation verändert, gilt<br />
es, das von Hand zu erledigen:<br />
Tweening unterstützt Pencil hier<br />
nicht. Sie müssen also die Grafik<br />
in den nächsten Frame kopieren<br />
und jede noch so kleine Änderung<br />
einzeichnen, was sehr viel Zeit<br />
kostet. Obwohl Grafiker manchmal<br />
behaupten, professionell wirkende<br />
2D-Animationsfilme erfordern<br />
das Handzeichnen jedes<br />
Frames, wäre es schon hilfreich,<br />
etwas automatisierte Unterstützung<br />
durch Tweening zu erhalten.<br />
Fazit Pencil<br />
Pencil punktet vor allem mit seinem<br />
intuitiven Bedienkonzept.<br />
Die Anleitung liest sich gut nachvollziehbar<br />
und ist prägnant formuliert.<br />
Insgesamt hinterlässt<br />
das Programm einen guten Eindruck<br />
– schade nur, dass es keinerlei<br />
Tweening-Funktionalität<br />
enthält (Abbildung E).<br />
Synfig Studio<br />
Robert Quattlebaum programmierte<br />
vor einigen Jahren die Animationssoftware<br />
Synfig Studio [9]<br />
und versuchte, diese zu verkaufen.<br />
Als im Jahre 2005 immer<br />
noch kein kommerzieller Erfolg<br />
absehbar war, stellte er den Quellcode<br />
als Open-Source-Produkt<br />
unter die GNU Public License.<br />
46 03 | 13<br />
www.linux-user.de
2D-Animationstools<br />
praxis<br />
info<br />
[1] KTooN-Homepage: http:// www. ktoon. net<br />
[2] KTooN kompilieren: http:// www. ktoon. net/<br />
portal/ howCompileKTooN<br />
[3] Tupi-Homepage:<br />
http:// www. maefloresta. com/ portal/<br />
[4] Installationspakete für Tupi:<br />
Seitdem entwickelt die Community<br />
die Software kontinuierlich<br />
weiter, sodass regelmäßig neue<br />
Updates erscheinen. Für die gängigen<br />
Distributionen stehen fertige<br />
Pakete des Stable-Release auf<br />
der Synfig-Homepage zum Download<br />
bereit [10].<br />
Die ausführliche und leicht verständliche<br />
Anleitung liegt komplett<br />
in Englisch vor. Ein paar wenige<br />
Abschnitte, welche die allerersten<br />
Schritte abdecken, wurden<br />
zudem bereits ins Deutsche übersetzt<br />
[11]. Beim Arbeiten wählen<br />
Sie grundsätzlich auf der Zeitleiste<br />
Keyframes aus, zwischen denen<br />
sich das Objekt ändern soll.<br />
Bei den Tweening-Techniken erlaubt<br />
Synfig Studio es zudem,<br />
Grafiken ineinander zu morphen.<br />
Hierfür sollten Sie aber ausreichend<br />
Frames einplanen.<br />
Jedes grafische Objekt besteht<br />
bei Synfig Studio grundsätzlich<br />
aus einem eigenen Layer, welcher<br />
jedoch mit den anderen Layern<br />
optional interagiert – beispielsweise<br />
durch entsprechende Effekte,<br />
wenn diese sich gegenseitig<br />
überlagern. Grafische Objekte erstellen<br />
Sie mit ähnlichen Werkzeugen<br />
wie in gängigen Vektorgrafikprogrammen.<br />
Dabei besteht<br />
das Programm nicht aus einem<br />
großen Hauptfenster, sondern<br />
verteilt es auf mehrere Fenster<br />
auf dem Desktop (Abbildung F).<br />
Fazit Synfig Studio<br />
Zwar fällt die Lernkurve steiler<br />
aus als etwa bei Pencil, doch die<br />
Anleitung erweist sich als sehr<br />
hilfreich. Ferner bereichert die<br />
Funktionsvielfalt das Programm.<br />
Zusammenfassung<br />
KTooN scheidet nicht zuletzt wegen<br />
technischer Unzulänglichkeiten<br />
aus, sein Fork Tupi hat es in<br />
allen Punkten überholt, lässt aber<br />
immer noch viele Wünsche offen.<br />
Für den unkomplizierten Einstieg<br />
bietet sich Pencil an. Aufgrund<br />
der Ähnlichkeit zu gewöhnlichen<br />
Malprogrammen finden sich auch<br />
Einsteiger schnell zurecht. Wer<br />
aufwendige Animationen erstellt,<br />
bei denen sich viele Bereiche des<br />
Bildes gleichzeitig ändern, wird<br />
die Arbeit mit Pencil vor allem<br />
wegen der fehlenden Tweening-<br />
Funktion schnell als unökonomisch<br />
empfinden.<br />
Hier springt Synfig Studio mit<br />
seinen vielen Optionen und<br />
Tweening-Möglichkeiten in die<br />
Bresche. Unterm Strich empfehlen<br />
sich – je nach Art des persönlichen<br />
Vorhabens – die beiden<br />
Kandidaten Pencil oder Synfig<br />
Studio. (tle) n<br />
E Zwar gibt sich<br />
Pencil ausgesprochen<br />
funktionsarm, allerdings<br />
zugunsten einer<br />
einfachen Bedienung.<br />
F Synfig Studio besteht<br />
aus sich gegenseitig<br />
überlappenden<br />
Einzelfenstern.<br />
https:// launchpad. net/ ~xtingray/ +archive/<br />
tupi/ +packages<br />
[5] Tupi kompilieren: http:// www. maefloresta.<br />
com/ portal/ howCompileTupi<br />
[6] Youtube-Kanal der Tupi-Entwickler:<br />
http:// www. youtube. com/ user/ maefloresta<br />
[7] Pencil-Homepage:<br />
http:// www. pencil‐animation. org/<br />
[8] Pencil-Handbuch:<br />
http:// pencil‐animation. org/ wiki/ doku. php?<br />
id=en:users:manual:0. 4. 3b:index<br />
[9] Synfig Studio:<br />
http:// www. synfig. org/<br />
[10] Pakete für Synfig Stable: http:// www. synfig.<br />
org/ cms/ en/ download/ stable<br />
[11] Synfig Studio Handbuch: http:// wiki. synfig.<br />
org/ wiki/ Doc:Getting_Started/ de<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 47
praxis<br />
Animationen mit Gimp<br />
Animationen mit Gimp erstellen<br />
Vorhang auf!<br />
Mit dem überschaubaren Satz an Erweiterungen verwandeln Sie den<br />
Bildbearbeitungs boliden Gimp in ein 2D-Animationsprogramm und<br />
erstellen damit im Nu ansprechende Bewegtbilder. Karsten Günther<br />
© Federico Caputo, 123RF<br />
Arbeitsbeispiele Gimp<br />
LU/gimp‐beispiele/<br />
FX-Foundry 20080323<br />
LU/fx‐foundry/<br />
theGimplightbox 1.2<br />
LU/gimplightbox/<br />
README<br />
Obwohl in erster Linie<br />
für die Bearbeitung einzelner<br />
Bilder entwickelt,<br />
bietet Gimp alles, um<br />
eine perfekte Animation<br />
zu erstellen. Dabei helfen<br />
Ihnen eine Reihe<br />
Plugins und Skripte.<br />
Viele Gemeinsamkeiten verbinden<br />
Animationen und Filme: So<br />
bestehen Filme aus vielen Bildern,<br />
die eine Video-Containerdatei<br />
zusammenfasst; Animationen<br />
setzen sich bei Gimp aus Ebenen<br />
(„Layer“) zusammen, die in einer<br />
Bilddatei lagern. Beim Film wechseln<br />
sich die Bilder ab, bei Gimp-<br />
Animationen die Ebenen.<br />
Grundlagen<br />
Gimp bietet zum Erzeugen bewegter<br />
Bilder prinzipiell zwei Methoden<br />
an: Entweder ersetzt die<br />
neue Ebene die bestehende („replace<br />
mode“), oder die neuen<br />
transparenten Ebenen ergänzen<br />
das aktuelle Bild durch den Inhalt<br />
der nächsten („combine mode“).<br />
Bei Filmen kommt ein ähnliches<br />
Verfahren zum Einsatz, um die<br />
Dateigrößen zu reduzieren.<br />
Eine Besonderheit von Gimp besteht<br />
darin, dass der Ebenenname<br />
diese Modi bestimmt und damit<br />
maßgeblich die Darstellung<br />
beeinflusst: Endet der Ebenenname<br />
mit einer Zeichenkette in<br />
Form von (nnn), interpretiert<br />
Gimp das als eine Zeitdauer von<br />
nnn Millisekunden, in der das<br />
Programm die sobenannte Ebene<br />
anzeigt. Der Parameter besteht<br />
aus einer Ganzzahl, der kein Leerzeichen<br />
folgt. So definieren Sie in<br />
einem Bild Ebenen mit unterschiedliche<br />
Anzeigezeiten.<br />
Gimp erkennt im Ebenennamen<br />
noch zwei weitere Angaben, sofern<br />
sie an dessen Ende zwischen<br />
runden Klammern stehen. Beide<br />
beziehen sich auf die oben beschriebenen<br />
Ersetzungsmodi:<br />
(combine) bewirkt, dass die aktuell<br />
angezeigte Ebene weiterhin<br />
angezeigt wird und die nächste<br />
(transparente) Ebene darüber erscheint.<br />
Der Schalter (replace)<br />
(voreingestellt) macht das Gegenteil:<br />
Er ersetzt die neue Ebene<br />
durch die alte. Welche Formate<br />
sich zum Erstellen animierter<br />
Grafiken eigenen, erklärt der Kasten<br />
Animierbare Bildformate.<br />
Animierbare Bildformate<br />
Derzeit unterstützen ledigich zwei<br />
weitverbreitete Formate animierte Bilder:<br />
GIF und MNG. Bei GIF handelt es<br />
sich um ein altes Format mit vielen<br />
Einschränkungen, etwa die Begrenzung<br />
auf maximal 256 Farben, nur<br />
eine Farbe lässt sich als Transparenz<br />
nutzen. Dagegen bietet MNG (Multiple<br />
Image Network Graphics, [1]) alles,<br />
was das heute weitverbreitete PNG<br />
Damit die Animation wie gewünscht<br />
funktioniert, gilt es, die<br />
Ebenen systematisch umzubenennen<br />
und umzusortieren. Für<br />
Letzteres bietet das Menü Ebene<br />
eine einfache Lösung: Unter Stapel<br />
finden Sie Funktionen, welche<br />
die Positionen des aktuellen Layers<br />
beziehungsweise sämtlicher<br />
Ebenen beeinflussen.<br />
Ebenen verwalten<br />
Das Umbenennen von Ebenen erledigen<br />
Skripte, die Sie zusätzlich<br />
installieren müssen, da sie nicht<br />
zum Repertoire von Gimp gehören.<br />
Die FX-Foundry [2] enthält<br />
mehrere davon. Um sie zu installieren,<br />
genügt es, den Tar-Ball im<br />
Verzeichnis ~/.gimp 2.8/scripts/<br />
zu entpacken. Danach erscheint<br />
im Menü der Eintrag FX-Foundry.<br />
vermag: bis zu 16 Bit Informationen<br />
pro Farbkanal, beliebige Transparenz<br />
und verlustfreie Kompression. Kurioserweise<br />
kann Gimp das MNG-Format<br />
zwar erzeugen, aber nicht wieder<br />
einlesen. Daher empfiehlt es sich, die<br />
fertigen Animationen zunächst im<br />
Gimp-eigenen XCF-Format zu sichern<br />
und sie anschließend erst ins MNG-<br />
Format zu exportieren.<br />
48 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Animationen mit Gimp<br />
praxis<br />
Die Skripte zum Verwalten der<br />
Layer finden Sie unter Multi Layer<br />
Tools | Edit Attributes of Layers…<br />
und Number Layers… sowie unter<br />
Animation | Change Settings….<br />
Bevor Sie sich mit den Skripten<br />
der FX-Foundry beschäftigen,<br />
lohnt sich ein Blick in das Filter-<br />
Menü: Eine Reihe von Gimps-Filtern<br />
bieten von sich aus an, Animationen<br />
zu erstellen [3].<br />
Fertigfutter<br />
In Gimps Filter-Menü finden Sie<br />
unter Animation eine Reihe fertiger<br />
Funktionen speziell zum Erstellen<br />
von Animationen. Eines<br />
der einfachen Skripte nennt sich<br />
Überblenden. Es benötigt drei Ebenen:<br />
die untere als Hintergrund,<br />
über dem die erste in die zweite<br />
überblendet. Das geschieht durch<br />
das Absenken der Deckkraft bei<br />
gleichzeitigem Anheben der zweiten<br />
Ebene. Gimp erzeugt dazu ein<br />
neues Bild.<br />
Zum Testen legen Sie mit dem<br />
Textwerkzeug drei Ebenen 1, 2<br />
sowie 3 an und rufen dann den<br />
Filter auf. Ein praktischeres Beispiel<br />
zeigt Abbildung A. Das Ausgangsbild<br />
bestand dabei aus drei<br />
Ebenen (oben im Rahmen). Die<br />
unterste dieser Ebenen interpretiert<br />
das Skript als Hintergrund,<br />
er erscheint in allen Ausgaben.<br />
Falls das stört, legen Sie diesen<br />
Layer wie im Beispiel als leere,<br />
transparente Ebene an.<br />
Externe Tools<br />
Während sich<br />
für die Standardskripte<br />
zumeist<br />
in der<br />
Online-Hilfe<br />
eine Beschreibung<br />
findet,<br />
sieht es bei denen<br />
aus der<br />
FX-Foundry<br />
nicht so gut<br />
aus. Hier gilt es<br />
entweder, den<br />
Quelltext zu lesen<br />
und verstehen,<br />
oder intensiv<br />
zu experimentieren.<br />
Bei den Animationsskripten<br />
bietet das<br />
Paket neben<br />
Letterdrop noch<br />
Overlay Background.<br />
Es versieht<br />
jede Ebene<br />
mit dem Inhalt<br />
der Hintergrundebene,<br />
also beispielsweise<br />
einem<br />
Wasserzeichen.<br />
Fade blendet<br />
eine Ebene in<br />
Transparenz<br />
aus und benötigt Ebenen ohne<br />
Alphakanal. Das Skript Fire Animator<br />
erzeugt „Flammen“ an den<br />
Transparenzkanten, der Hue<br />
Changer … variiert den Farbton,<br />
wie es farbiges Licht tun würde.<br />
Combine with Background verschmilzt<br />
die Hintergrundebene<br />
mit allen anderen im Bild.<br />
Der Fire Animator ist besonders<br />
interessant und zudem noch einfach<br />
anzuwenden. Definieren Sie<br />
zunächst eine transparente Ebene,<br />
beispielsweise mit dem Textwerkzeug.<br />
Danach starten Sie das<br />
Skript, das zunächst einen Einstellungsdialog<br />
zeigt.<br />
Die darin enthaltenen Parameter<br />
üben einen wesentlichen Einfluss<br />
auf das Ergebnis aus (Abbildung<br />
B). Unter Use Background?<br />
stellen Sie eine Ebene ein, die als<br />
Hintergrund dient. Gimp nutzt<br />
dabei den internen Namen der<br />
Ebene, den Sie aber als Anwender<br />
normalerweise nicht kennen. Um<br />
sicher eine bestimmte Ebene zu<br />
verwenden, ziehen Sie den gewünschten<br />
Layer mit der Maus<br />
auf den Schalter.<br />
Einen weiteren, besonders leistungsfähigen<br />
Skript-Filter finden<br />
Sie in der Gimp Registry [4] als<br />
Teil von GAP, dem Gimp Animation<br />
Package [5]. Unter Linux installieren<br />
Sie GAP als Paket zumeist<br />
direkt über den Paketmanager.<br />
Die von der Erweiterung benötigte<br />
Funktion heißt Selection<br />
to AnimImage … und findet sich<br />
unter Animation im Menü Filter.<br />
Sie funktioniert folgendermaßen:<br />
Gimp interpretiert die aktuelle<br />
Auswahl dabei als Markierung für<br />
A Hier „überblendet“<br />
Gimp zwischen zwei<br />
freigestellten Blumen<br />
in insgesamt acht<br />
Schritten.<br />
Glossar<br />
FX Foundry: Das Projekt<br />
fasst eine große Anzahl<br />
von Skripten zusammen,<br />
die sehr unterschiedliche<br />
Aspekte der<br />
Bildbearbeitung mit<br />
Gimp tangieren. Die aktuelle<br />
Version stammt<br />
allerdings schon aus<br />
dem Jahr 2008 und berücksichtigt<br />
daher nicht<br />
die neueren Entwicklungen<br />
von Gimp. Allerdings<br />
funktionieren die<br />
Skripte im Wesentlichen<br />
auch in Gimp 2.8.<br />
B Zwei Ausgaben mit<br />
dem gleichen Skript<br />
und unterschiedlichen<br />
Einstellungen zeigen<br />
die Flexibilität des<br />
Fire-Animator-Skripts.<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 49
praxis<br />
Animationen mit Gimp<br />
C Vier Schritte zum<br />
Erstellen einer komplexen<br />
Animation mit<br />
der Funktion Selection<br />
to AnimImage …: Festlegen<br />
der Bilderanzahl<br />
(oben links), Auswählen<br />
der gewünschten<br />
Funktion (oben rechts,<br />
die Bilder hat Gimp<br />
schon in Form von<br />
Ebenen angelegt), Einstellen<br />
der Anfangsund<br />
Endparameter<br />
(unten links) und das<br />
Anlegen einer Sicherheitskopie.<br />
Funktionen finden<br />
Suchen Sie im Filter-Menü nach der gewünschten Funktion, beispielsweise<br />
Verbiegen unter Verzerren. [F1] ruft die Online-Hilfe<br />
mit der Seite http:// docs. gimp. org/ 2. 8/ de/ plug‐in‐curve‐bend.<br />
html auf. Dabei ist der letzte Teil immer der (interne) Funktionsname,<br />
ausgehend vom Beispiel plug-in-curve-bend. Da Sie dabei<br />
auch immer die Beschreibung in der Online-Hilfe sehen, bekommen<br />
Sie einen Überblick über die einzelnen Parameter.<br />
den „aktiven“ Bereich und kennzeichnet<br />
den zu bearbeitenden<br />
Teil des Bildes. Die Besonderheit<br />
des Skripts liegt in der freien Auswahl<br />
der bearbeitenden Werkzeuge<br />
beziehungsweise Funktionen.<br />
Das zeigt sich beim Ausführen<br />
des Skripts: Der Dialog fordert<br />
Sie beim Erstellen der Animation<br />
auf, die gewünschte Funktion zu<br />
benennen. Das ist nicht immer<br />
ganz einfach, da Sie zunächst den<br />
Namen der Funktion kennen<br />
müssen (siehe Kasten Funktionen<br />
finden) und Ihnen eine Vielzahl<br />
der Gimp-internen Funktionen<br />
bereitstehen. Gimps Online-<br />
Hilfe bietet hier Unterstützung.<br />
Anschließend definieren Sie die<br />
Parameter für die Anfangs- und<br />
Endpunkte der Animation. Zwischen<br />
diesen animiert das Bildbearbeitungsprogramm<br />
das Bild automatisch<br />
mit der zuvor angegebenen<br />
Anzahl von Schritten (Abbildung<br />
C).<br />
Mit Lightbox<br />
Einen Schritt weiter als die oben<br />
beschriebenen einfachen Tools<br />
geht das Animationsskript the-<br />
Gimplightbox [6]. Es wendet sich<br />
an diejenigen, die einerseits quasi<br />
alles selbst machen wollen, aber<br />
die Unterstützung eines erfahrenen<br />
Anwenders oder Programmierers<br />
zu schätzen wissen. Was<br />
das Skript leistet, zeigen die Beispiele<br />
unter [7] und [8].<br />
Sie installieren theGimplightbox<br />
durch Kopieren in das Verzeichnis<br />
~/. Gimp‐2.8/scripts/. Anschließend<br />
theGimplightbox im GRIFF<br />
Shortcut<br />
[Y]<br />
[Umschalt]+[Pfeil-oben]<br />
[Umschalt]+[Pfeil-unten]<br />
Funktion<br />
erzeugen Sie die Skriptmenüs neu<br />
mit Skripte auffrischen unter<br />
Script-FU im Menü Filter oder einem<br />
Neustart von Gimp. Danach<br />
erscheint das Animate-Menü.<br />
Zunächst legen Sie für die wichtigsten<br />
Funktionen Tastenkürzel<br />
fest. Das kostet zwar im ersten<br />
Schritt mehr Zeit, erleichtert später<br />
den schnellen Zugriff auf die<br />
gewünschten Funktionen, da der<br />
Menübaum recht komplex ausfällt<br />
(Abbildung D).<br />
Gimp bietet zwei Möglichkeiten,<br />
diese Shortcuts einzurichten: Viele<br />
Anwender nutzen bereits die<br />
Funktion der Dynamischen Tastenkombinationen,<br />
die Sie im<br />
Menü Bearbeiten | Einstellungen |<br />
Animation abspielen (unter Animation)<br />
Cycle Up Frame (Frame nach oben)<br />
Cycle Down Frame (Frame nach unten)<br />
[.] Add Frame on 2s (neuen Frame einfügen)<br />
[A]<br />
[D]<br />
[Alt]+[3]<br />
Cycle Onion Skinning Down (unten liegende sichtbare<br />
Frames verändern)<br />
Cycle Onion Skinning Up (oben liegende sichtbare<br />
Frames verändern)<br />
Add BG Layer (Hintergrund hinzufügen)<br />
50 03 | 13<br />
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Animationen mit Gimp<br />
praxis<br />
Oberfläche aktivieren. Anschließend<br />
platzieren Sie den Mauszeiger<br />
ohne zu klicken über dem<br />
Menüeintrag, den Sie mit einem<br />
Tastenkürzel versehen wollen,<br />
und geben die Tasten ein, die Sie<br />
für diese Funktion als Shortcut<br />
verwenden möchten. Alternativ<br />
geben Sie die Tastenkürzel direkt<br />
im selben Menü unter Tastenkombinationen<br />
an. Die Tabelle the-<br />
Gimplightbox im Griff fasst die<br />
wichtigsten Tastenkürzel für das<br />
Skript zusammen. Das Skript<br />
nutzen Sie folgendermaßen: Nach<br />
dem Anlegen einer Leinwand mit<br />
den Funktionen unter New Canvas<br />
gestalten Sie den Hintergrund.<br />
Dieser bleibt für die gesamte<br />
Animation unverändert.<br />
Mittels [.] beziehungsweise der<br />
Funktion Add Frame on 2s legen<br />
Sie nun die erste Ebene an, die Sie<br />
nach Gusto bearbeiten.<br />
Das wiederholen Sie auf allen<br />
anderen Ebenen nacheinander.<br />
Jeder neue Layer erscheint als<br />
halbdurchsichtige „Folie“ über<br />
den darunterliegenden. Diese bereits<br />
fertigen Folien dienen Ihnen<br />
zur Orientierung. Die Videos unter<br />
[9] erklären dies im Detail.<br />
Mit der Option Cycle Onion Skinning<br />
stellen Sie ein, wie viele Ebenen<br />
Ihnen die Erweiterung im<br />
Kontext zur aktuellen anzeigt.<br />
Ein Druck auf [A] macht zunächst<br />
eine, dann drei beziehungsweise<br />
fünf unterhalb der aktuellen Ebene<br />
liegende Ebenen sichtbar. Betätigen<br />
Sie [D], erscheinen stattdessen<br />
die darüberliegenden. Es<br />
gilt jedoch zu beachten, dass das<br />
Skript nur mit seinen selbst erzeugten<br />
Ebenen einwandfrei<br />
funktioniert. Wollen Sie daher<br />
bestehende Animationen bearbeiten,<br />
sollten Sie nach jedem erfolgreichen<br />
Arbeitsschritt eine<br />
Sicherheitskopie anlegen.<br />
Fazit<br />
Gimp bietet eine Reihe nützlicher<br />
Werkzeuge, die an unterschiedlichen<br />
Stellen bei der Animationsbearbeitung<br />
helfen. Für Zeichenund<br />
Animationskünstler stellt<br />
theGimplightbox eine gute Anlaufstelle<br />
dar. Mit wenig Aufwand<br />
erlaubt es dieses Skript, komplexe<br />
Animationen zu erstellen und<br />
sich dabei vollkommen auf die<br />
künstlerischen Aspekte der Arbeit<br />
zu konzentrieren. (tle) n<br />
[1] MNG: http:// de. wikipedia. org/ wiki/<br />
Multiple‐Image_Network_Graphics<br />
[2] FX-Foundry:<br />
http:// gimpfx‐foundry. sourceforge. net<br />
info<br />
[3] Gimp 2.8: LU Spezial 01/2012, http://<br />
www. medialinx‐shop. de/ sh70005. html<br />
[4] Gimp Registry: http://registry. gimp. org<br />
[5] GAP: ftp:// ftp. gimp. org/ pub/ gimp/ plug‐ins/<br />
v2. 6/ gap/<br />
[6] theGimplightbox: https:// sites. google. com/<br />
site/ theGimplightbox/ download/<br />
[7] Arbeitsbeispiel für theGimplightbox:<br />
https:// sites. google. com/ site/<br />
theGimplightbox/<br />
[8] Arbeitsbeispiel für theGimplightbox:<br />
http:// walkcyclewednesday. tumblr. com/<br />
[9] Animieren in der Praxis (Videos): https://<br />
sites. google. com/ site/ theGimplightbox/<br />
tutorials/ animateaballbounce<br />
D Das Skript theGimplightbox<br />
installiert unter<br />
dem Menüpunkt<br />
Animate ein komplexes<br />
Menü und bietet eine<br />
Vielzahl von Animationsmöglichkeiten<br />
– allerdings<br />
in erster Linie<br />
für den erfahrenen Anwender.<br />
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03 | 13 51
praxis<br />
Fotos verwalten und bearbeiten<br />
Fotos bearbeiten mit Fotoxx<br />
Pixelarchitekt<br />
Nicht so kompliziert wie Gimp, dafür in einigen Bereichen deutlich leistungsfähiger:<br />
So stellt sich das Programm Fotoxx den Anwendern vor. Dr. Karl Sarnow<br />
README<br />
Fotoxx 13<br />
LU/fotoxx<br />
Der engagierte Fotoamateur<br />
braucht neben<br />
einer Bildverwaltung<br />
die Möglichkeit, Fotos<br />
im Verbund zu<br />
bearbeiten – etwa<br />
im HDR-Verfahren.<br />
Fotoxx stellt dafür<br />
und für vieles mehr<br />
das passende<br />
Werkzeug bereit.<br />
Digitale Bilder bieten Bearbeitungsmöglichkeiten<br />
weit jenseits<br />
digitaler Dunkelkammer-Adaptionen<br />
wie Rawtherapee oder Shotwell.<br />
Am eindrucksvollsten erscheinen<br />
die Möglichkeiten der<br />
Verarbeitung von Bildern im Verbund:<br />
Dabei werden mehrere Fotos<br />
zu einem einzigen Bild verarbeitet,<br />
dessen Dynamik sich den<br />
Begrenzungen des 8-Bit-Helligkeitsraumes<br />
scheinbar entzieht<br />
(HDR, High Dynamic Range)<br />
oder das die Optik von den Fesseln<br />
der Schärfentiefenbegrenzung<br />
befreit (HDF, High Depth of<br />
Field), um nur die interessantesten<br />
Methoden zu nennen. Das<br />
Programm Fotoxx [1] bietet unter<br />
anderem diese Verbundverfahren<br />
an und soll im Rahmen dieses<br />
Artikel schwerpunktmäßig<br />
seine Fähigkeiten in diesem Bereich<br />
unter Beweis stellen.<br />
Erster Start<br />
Beim ersten Start durchsucht Fotoxx<br />
das Bildverzeichnis, im Regelfall<br />
~/Bilder, und erzeugt von<br />
jedem Bild ein Thumbnail, was einige<br />
Zeit in Anspruch nehmen<br />
kann. Während dieser Zeit zeigt<br />
die Software in einem Fenster mit<br />
dem Titel Dateien synchronisieren<br />
die gerade bearbeiteten Bilder an.<br />
Auch bei späteren Starts scannt<br />
Fotoxx das Bildverzeichnis auf<br />
neue Bilder. Unabhängig von diesem<br />
Initialvorgang erlaubt es die<br />
Software, die Festplattenverzeichnisse<br />
zu durchstöbern, indem<br />
Sie auf das Galerie-Icon klicken.<br />
Es öffnet sich ein Fenster<br />
mit Ordner-Symbolen, die Sie<br />
durch Mausklick öffnen (Abbildung<br />
A). Anschließend erscheinen<br />
die Bilder im Miniformat.<br />
Fotos bearbeiten<br />
Zwar erlaubt es die Software, die<br />
Bildersammlung zu durchsuchen,<br />
ihr Schwerpunkt liegt aber klar<br />
bei deren Bearbeitung. Der Menübaum<br />
von Fotoxx offenbart eine<br />
Vielzahl an Werkzeugen<br />
© Michal Bednarek, 123RF<br />
52<br />
03 | 13<br />
www.linux-user.de
Fotos verwalten und bearbeiten<br />
praxis<br />
und Optionen, deren Sinn sich im<br />
Wesentlichen aus dem Namen der<br />
einzelnen Punkte erschließt.<br />
Von den Einstellungen des Monitors<br />
bis zum Erstellen eines<br />
Bildverbundes ist alles vorhanden,<br />
was Sie normalerweise zur<br />
Bildverarbeitung benötigen. Es<br />
stellt sich lediglich die Frage, wie<br />
ergonomisch das Tool die verschiedenen<br />
Werkzeuge bereitstellt<br />
– und gerade hier zeigen<br />
sich einige Defizite. So erfordert<br />
das Anfertigen eines Ausschnittbildes<br />
sechs Schritte, bei denen es<br />
obendrein noch drei Kontrollschritte<br />
zu bestätigen gilt. Dasselbe<br />
klappt in Gimp durch einen<br />
Mauszug und zwei Tastenbefehle,<br />
also in drei Schritten.<br />
Allerdings punktet Fotoxx dafür<br />
an anderer Stelle. Es erlaubt nämlich<br />
das Erstellen sogenannter<br />
HDR-Bilder, also von Aufnahmen,<br />
die den Kontrastraum eines normalen<br />
JPEG-Bildes zu sprengen<br />
scheinen: Dunkle Partien erscheinen<br />
noch gut durchleuchtet, helle<br />
Bildbereiche noch nicht überstrahlt.<br />
Als Voraussetzung dafür<br />
gilt es, zwei oder mehr Fotos mit<br />
unterschiedlichen Belichtungswerten<br />
aufzunehmen, sodass eines<br />
der Bilder die Schattenpartien<br />
richtig zeigt, das andere die<br />
Spitzlichter. Dann legen Sie via<br />
Fotoxx die Bilder übereinander<br />
und mischen die Pixelintensitäten<br />
entsprechend den<br />
Überlagerungskurven<br />
(Profilen) der HDR-Komposition<br />
(Abbildung B).<br />
nach berechnet die Software das<br />
HDR-Bild anhand zweier linearer<br />
Profilkurven (Abbildung C), folgende<br />
Seite). Diese Kurven können<br />
Sie mit der Maus bearbeiten,<br />
um optimale Effekte zu erzeugen.<br />
Die einmal gewählten Profile<br />
speichern Sie bei Bedarf ab.<br />
Beim astronomischen Bild aus<br />
Abbildung B wurde allerdings<br />
vorher die manuelle Ausrichtung<br />
der beiden Aufnahmen mit Gimp<br />
manuell vorgenommen, da sich<br />
der Ausrichtungsalgorithmus von<br />
Fotoxx durch die vielen kleinen<br />
Sternpunkte und die hohe Pixeldrift<br />
verwirrt fühlte.<br />
Ein großer Vorteil von Fotoxx<br />
gegenüber Qtpfsgui alias Luminance<br />
HDR [2]: Während Qtpfsgui<br />
für die Verarbeitung die reellen<br />
Lichtwerte der Kamera aus<br />
den EXIF-Daten des Bildes verlangt,<br />
akzeptiert Fotoxx die Bilder,<br />
wie sie sind. Speziell bei<br />
Astro-Aufnahmen stellt das einen<br />
unschätzbaren Vorteil dar, weil<br />
die Kamera im Regelfall keine<br />
EXIF-Daten der Optik erhält und<br />
deshalb keine Lichtwerte notiert.<br />
Zwar erlaubt es Qtpfsgui, eigene<br />
Lichtwerte einzugeben, aber Fotoxx<br />
erstellt die HDR-Version des<br />
Fotos dafür sehr unkompliziert.<br />
Diese Unkompliziertheit bringt<br />
allerdings den Nachteil mit sich,<br />
dass es die Software nur erlaubt,<br />
das Ergebnis als Einzelbild zu<br />
speichern, nicht aber als Komposit.<br />
Eine nachträgliche Korrektur<br />
des Bildes kommt dann nicht<br />
mehr infrage. Immerhin erlaubt<br />
A Das Galeriewerkzeug<br />
zeigt die Bilder<br />
und enthaltenen Ordner<br />
im Kleinformat an.<br />
Tipp<br />
Versuche, unter<br />
OpenSuse mit Fotoxx<br />
HDR-Bilder zu generieren,<br />
scheiterten<br />
daran, dass die Software<br />
dabei regelmäßig<br />
abstürzte.<br />
B Ein helles und ein<br />
dunkles Bild ergeben<br />
überlagert ein von den<br />
tiefen Schattenbereichen<br />
bis zu den Spitzlichtern<br />
durchgezeichnetes<br />
Bild.<br />
HDR leicht gemacht<br />
Das passende Werkzeug in<br />
Fotoxx erreichen Sie unter<br />
Verbund | HDR. Im Auswahldialog<br />
klicken Sie die<br />
gewünschten Bilder an,<br />
mindestens zwei bis maximal<br />
neun. Dann erfolgt deren<br />
Ausrichtung, denn im<br />
Regelfall liegen zwischen<br />
den Aufnahmen ein paar<br />
Sekunden Auslösezeit, in<br />
denen sich das Motiv bewegt<br />
haben könnte. Da-<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 53
praxis<br />
Fotos verwalten und bearbeiten<br />
C Das dunkle Bild<br />
liefert hauptsächlich<br />
die hellen Pixel und<br />
damit die gut durchzeichneten<br />
Spitzlichter.<br />
Das helle Bild steuert<br />
hauptsächlich dunkle<br />
Pixel bei und zeichnet<br />
damit gut den Schattenbereich.<br />
ten. Dann übermalen Sie einfach<br />
Bild 1 vollständig und anschließend<br />
den fehlerhaften Raumbereich<br />
von Bild 2.<br />
Ganz anders funktioniert dagegen<br />
das Stapeln / Rauschen, das<br />
der Rauschreduktion dient. Hier<br />
gilt es, die Bilder pixelgenau übereinander<br />
zu legen und dann für<br />
jeden Bildpunkt den Mittelwert<br />
(Average) oder Median aller übereinanderliegenden<br />
Bilder als Pixel<br />
zu setzen.<br />
D Die einzelnen<br />
Fotoxx auch das Speichern im<br />
TIFF-16-Format, was aber nicht<br />
jede Bildverarbeitung darstellt.<br />
High Depth Field<br />
Sehr viel mehr Handarbeit erfordert<br />
die zweite verblüffende Verbundtechnik,<br />
High Depth Field:<br />
Hierbei setzt Fotoxx mehrere Bilder<br />
mit unterschiedlicher Schärfe-Ebene<br />
zu einem HDF-Bild zusammen.<br />
Zunächst wählen Sie wieder die<br />
Bilder des Verbundes aus, welche<br />
die Software dann automatisch<br />
ausrichtet. Nun aber beginnt der<br />
manuelle Teil der HDF-Konstruktion:<br />
Es öffnet sich ein Dialogfenster,<br />
in dem Sie das gewünschte<br />
Bild per Checkbox anwählen<br />
(Abbildung D). Anschließend<br />
markieren Sie mit dem Pinselwerkzeug,<br />
das sich mit der Anwahl<br />
automatisch aktiviert, die<br />
scharfen Bereiche des Bildes. Das<br />
wiederholen Sie dann auch mit<br />
den anderen Fotos des Verbundes.<br />
Hier ist ein feinfühliger Umgang<br />
mit dem Pinsel gefragt.<br />
Fast genauso wie HDF funktioniert<br />
das Stapeln / Malen. Allerdings<br />
legen sie hierbei nur die Bilder<br />
übereinander und wählen mit<br />
dem Pinselwerkzeug die jeweils<br />
sichtbaren Bereiche aus. Dieses<br />
Verfahren bietet sich besonders<br />
dort an, wo beispielsweise bei der<br />
Aufnahme der größte Teil aus<br />
dem einen Bild stammt und nur<br />
ein kleiner Teil aus einem zwei-<br />
Fazit<br />
Fotoxx ist ein Mittelding aus<br />
Shotwell und Gimp: Es kombiniert<br />
die Verarbeitungskapazität<br />
des Letzteren mit den Verwaltungsmöglichkeiten<br />
des Ersten.<br />
Eine solche Kombination führt<br />
aber notgedrungen zu Kompromissen:<br />
So erreicht Fotoxx weder<br />
die Leistungsfähigkeit von Gimp<br />
noch den Komfort von Shotwell.<br />
Andererseit kommt es jedoch bestens<br />
mit HDR- und HDF-Verbundaufnahmen<br />
zurecht, und da<br />
können weder Shotwell noch<br />
Gimp mithalten.<br />
Hier wäre Qtpfs ein potenzieller<br />
Konkurrent, der aber nicht die<br />
Einfachheit von Fotoxx bietet.<br />
Wer also in die Beschäftigung mit<br />
mit HDR und HDF einsteigen<br />
will, findet in Fotoxx dazu das<br />
ideale Werkzeug. (tle) n<br />
Der Autor<br />
Karl Sarnow ist seit den Tagen des<br />
TRS-80 Model 1 ein Fan des eigenen<br />
Computers. Der Lehrer für Mathematik,<br />
Physik und Informatik hat<br />
früher Vernetzungskonzepte unter<br />
Linux und entsprechende Anwendungen<br />
für Schulen und Unterricht<br />
entworfen und darüber auch ein<br />
Buch geschrieben (http:// tinyurl.<br />
com/ lu1212‐sarnow). Seit seiner<br />
Pensionierung widmet er sich seinen<br />
Hobbys Fotografie, Reisen und<br />
Astronomie.<br />
scharfen Bildteile<br />
übermalen Sie mit<br />
dem Pinsel so, dass<br />
die verschiedenen<br />
Schärfe-Ebenen aufeinander<br />
passen.<br />
info<br />
[1] Fotoxx:<br />
http:// www. kornelix. com/ fotoxx_de. html<br />
[2] Qtpfs:<br />
http:// sourceforge. net/ projects/ qtpfsgui/<br />
54 03 | 13<br />
www.linux-user.de
R<br />
CeBIT Open Source<br />
5.–9.3.2013<br />
Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen<br />
von Linux und Open Source!<br />
Das tägliche Vortragsprogramm liefert Ihnen<br />
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praxis<br />
Grisbi<br />
Private Finanzen verwalten mit Grisbi<br />
Geldfluss<br />
© Hifijohn, sxc.hu<br />
Wo ist bloß das ganze Geld geblieben? Der Finanzmanager<br />
Grisbi liefert die Antworten. Karsten Günther<br />
README<br />
Grisbi 0.8.9<br />
LU/grisbi/<br />
Ein Programm zum Verwalten<br />
der eigenen<br />
Finanzen sollte nach<br />
Möglichkeit einfach und<br />
übersichtlich sein.<br />
Grisbi verspricht dies,<br />
unterstützt aber kein<br />
Online-Banking.<br />
Viele fragen sich am Ende des<br />
Monats, wohin das ganze Geld<br />
verschwunden ist. Eine Finanzverwaltung<br />
gibt darüber Auskunft.<br />
Etwas Disziplin vorausgesetzt,<br />
veranschaulicht sie auf einfache<br />
Weise, woher die Einnahmen<br />
kommen und wohin die Ausgaben<br />
fließen. Grisbi [1] gehört<br />
zur Riege der einfachen Programme<br />
unter Linux. Es unterstützt<br />
zwar kein Online-Banking, erlaubt<br />
aber, mittels Kategorien<br />
sehr genau aufzuschlüsseln, welche<br />
Beträge für welchen Zweck<br />
zum Einsatz kamen.<br />
Vor dem Einsatz der Software<br />
steht eine recht umfangreiche –<br />
um nicht zu sagen: umständliche<br />
– Konfiguration an. Das Programm<br />
fragt dabei durch einen<br />
Assistenten zahlreiche Details zu<br />
Listing 1<br />
den zu verwaltenden Konten ab.<br />
Obwohl der Assistent es suggeriert,<br />
sind nicht alle Angaben vor<br />
dem ersten Start des eigentlichen<br />
Programms nötig. Sie finden viele<br />
der Dialoge im Menü Bearbeiten<br />
unter Einstellungen wieder.<br />
Dokumentation<br />
Als ein echtes Manko erweist sich<br />
die Dokumentation zu Grisbi: Ein<br />
halbwegs aktuelles Handbuch<br />
steht nur auf Französisch [3] bereit,<br />
selbst eine englische Übersetzung<br />
fehlt zurzeit. Es gibt zwar<br />
ein deutschsprachiges Wiki [4],<br />
das aber zum Zeitpunkt der<br />
Drucklegung kaum Einträge<br />
enthielt. Das englischsprachige<br />
Wiki [5] enthält eine kleine Auswahl<br />
an – veralteten – Texten, die<br />
allerdings weniger erklären als<br />
$ wget ‐np ‐m http://grisbi.sourceforge.net/documentation/de/<br />
...Gesamtzeit: 6,1s<br />
Heruntergeladen: 24 Dateien, 311K in 1,2s (254 KB/s)<br />
$ grep ‐ri Suchwort grisbi.sourceforge.net/documentation/de/<br />
wünschenswert wäre. Etwas an<br />
Dokumentation findet sich auch<br />
noch unter Sourceforge, bezieht<br />
sich aber auf die Version 0.6; aktuell<br />
ist 0.8.9. So bleibt nur, vieles<br />
auszuprobieren und zu raten, was<br />
bestimmte Aktionen wohl machen.<br />
Den verschiedenen Wikis fehlen<br />
gute Suchfunktionen, und die<br />
enthaltenen Texte ändern sich<br />
von Zeit zu Zeit. Daher spricht einiges<br />
dafür, eine lokale Kopie dieser<br />
Informationen anzulegen. Um<br />
Hotkeys<br />
Tasten Funktion<br />
[Strg]+[N]<br />
[Strg]+[O]<br />
[Strg]+[S]<br />
[Strg]+[W]<br />
[Strg]+[R]<br />
[Strg]+[P]<br />
[Strg]+[L]<br />
[Strg]+[Q]<br />
neue Grisbi-Datei<br />
erstellen<br />
bestehende Grisbi-Datei<br />
laden<br />
Grisbi-Datei speichern<br />
Grisbi-Datei schließen<br />
abgestimmte Buchungen<br />
anzeigen<br />
Buchung abstimmen<br />
Archiv erstellen<br />
Programm beenden<br />
56 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Grisbi<br />
praxis<br />
die bestehende Dokumentation<br />
lokal zu speichern, empfiehlt sich<br />
der Einsatz von Wget. Anschließend<br />
haben Sie die Möglichkeit,<br />
mit Grep in den Texten nach konkreten<br />
Begriffen oder Stichwörtern<br />
zu suchen (Listing 1).<br />
Kategorisches<br />
Als Basis zum Verwalten dienen<br />
bei Grisbi sogenannte Kategorien.<br />
In einer Kategorie sind gleichartige<br />
– etwa zum gleichen Zweck<br />
erteilte oder für den Empfänger<br />
ausgestellte – Buchungen zusammengefasst.<br />
Sie wählen beim Einrichten<br />
des Programms aus, ob –<br />
und wenn, ja welche – Kategorien<br />
die Software vorab bereitstellt.<br />
Die Standardkategorien (Abbildung<br />
A) umfassen eine Vielzahl<br />
gängiger Vorgänge für Einnahmen<br />
und besonders für Ausgaben.<br />
Fehlen Kategorien, ergänzen<br />
Sie diese während der Buchungen.<br />
Später sehen Sie dann im<br />
Überblick, welche Umsätze Sie in<br />
den einzelnen Kategorien insgesamt<br />
oder in einem bestimmten<br />
Zeitraum gemacht haben.<br />
In der Praxis<br />
Nach erfolgter Konfiguration<br />
steht dem Einsatz der Software<br />
nichts mehr im Wege. In der<br />
Hauptansicht finden Sie links bestimmte<br />
Aufgaben, rechts die Details<br />
dazu (Abbildung B). Das<br />
Fenster zeigt für jede Buchung<br />
zeilenweise die in den Feldern<br />
eingegebenen Texte, einschließlich<br />
der Notizen.<br />
Haben Sie beim Einrichten alle<br />
benötigten Konten angelegt,<br />
dann beginnen Sie in der Regel<br />
mit den Buchungen. Bemerken<br />
Sie beim Buchen, dass noch ein<br />
Konto fehlt, legen Sie es einfach<br />
nachträglich an. Das erledigen Sie<br />
entweder manuell (Bearbeiten |<br />
Konto anlegen), oder durch den<br />
Import einer Datei aus einer anderen,<br />
zuvor genutzten Software.<br />
Für wichtige Aktionen stellt Grisbi<br />
einige Tastenkürzel bereit (siehe<br />
Tabelle Hotkeys). Im zweiten<br />
Fall wählen Sie im Menü Datei<br />
den Eintrag Datei importieren…<br />
aus. Damit starten Sie einen Assistenten,<br />
der Sie durch die erforderlichen<br />
Schritte führt. Das Programm<br />
unterstützt dabei vier<br />
Formate: Open Financial Exchange<br />
(OFX), Gnucash (Gnucash),<br />
das ganz allgemeine CSV<br />
(Comma Separated Value), das<br />
auch Tabellenkalkulationen verwenden,<br />
und das verbreitet eingesetzte<br />
Quicken Interchange Format<br />
(QIF). Angaben zu den Konten<br />
passen Sie im Reiter Eigenschaften<br />
nachträglich an.<br />
Der Import von mit Tabellenkalkulationen<br />
erzeugten CSV-Dateien<br />
klappt problemlos, sofern das<br />
interne Format stimmt. Über Datei<br />
| Exportieren haben Sie die<br />
Möglichkeit, eine CSV-Datei aus<br />
Grisbi heraus zu erzeugen, um<br />
sich einen Überblick über die Abfolge<br />
der Spalten zu machen.<br />
Sortieren Sie bei Bedarf die Daten<br />
in der Tabellenkalkulation<br />
entsprechend um. Spalten, die Sie<br />
in der Tabellenkalkulation nicht<br />
verwenden, die Grisbi aber in der<br />
CSV-Datei erwartet, legen Sie als<br />
leere Spalten an. Stimmen die<br />
Formate überein, exportieren Sie<br />
die Daten. Als Trennzeichen fungiert<br />
übrigens ein Semikolon,<br />
A Mit Standardkategorien<br />
richten Sie Klassen<br />
für viele der wiederkehrenden<br />
Aufgaben<br />
ein. Alle Kategorien<br />
enthalten noch einen<br />
oder mehrere Unterpunkte.<br />
B Haben Sie zu einer<br />
Buchung einen Kommentar<br />
eingegeben,<br />
sehen Sie diesen in der<br />
Übersicht direkt unter<br />
der Kategorie zu dem<br />
Eintrag.<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 57
praxis<br />
Grisbi<br />
C Der Planer erlaubt,<br />
periodische Buchungen<br />
zu automatisieren.<br />
D Auf negative Salden<br />
macht Grisbi Sie automatisch<br />
aufmerksam.<br />
nicht das Komma.<br />
Falls Sie noch nicht direkt mit eigenen<br />
Daten arbeiten wollen,<br />
sondern das Programm zunächst<br />
einmal ausprobieren möchten,<br />
bietet Ihnen Grisbi hier Testdateien<br />
mit fertig eingetragenen<br />
Buchungen an [2]. Die Bezeichnungen<br />
sind allerdings durchgängig<br />
französisch. Da die Software<br />
noch kein Online-Banking [7] unterstützt,<br />
nehmen Sie alle Buchungen<br />
manuell vor. Dabei versteht<br />
sich Grisbi auf die von verschiedenen<br />
Banken verwendeten<br />
Formate, auch für Buchungen<br />
auswerten. Ein- und Ausgaben<br />
tragen Sie über die Schaltfläche<br />
Neue Buchung. Die erste Zeile enthält<br />
den Empfänger der Buchung,<br />
die zweite eine der Kategorien<br />
unter der Sie die Buchung ablegen<br />
möchten, die dritte nimmt Anmerkungen<br />
auf (Notizen). Den Betrag<br />
tragen Sie rechts vom ersten<br />
Feld ein. Wer es genau nimmt,<br />
gleicht die erfassten Buchungen<br />
in Grisbi mit einem Kontoauszug<br />
ab. Stimmen die Einträge mit<br />
dem Auszug überein, kennzeichnen<br />
Sie diese entsprechend. Einen<br />
für diesen Zweck gedachten<br />
Schalter offeriert Grisbi Ihnen am<br />
oberen Rand des Programmfensters.<br />
Weitere Informationen dazu<br />
finden Sie auch im englischen<br />
Wiki [6].<br />
Spezialitäten<br />
Für wiederkehrende Buchungen<br />
bietet das Programm an, diese automatisch<br />
vorzunehmen. Der Planer<br />
erlaubt Ihnen, solche Buchungen<br />
einmalig einzugeben und eine<br />
Frequenz für den Vorgang einzustellen.<br />
Sie geben diese Buchungen<br />
in ein modifiziertes Formular<br />
(Abbildung C) ein. Sobald Sie mit<br />
Ihrem Konto ins Minus kommen<br />
zeigt die Software eine Warnung<br />
E Grisbi simuliert auf<br />
Wunsch auch Kredite<br />
und zeigt alle Daten<br />
übersichtlich an.<br />
58 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Grisbi<br />
praxis<br />
(Abbildung D). Für den Einsatz<br />
von Krediten bietet Grisbi einen<br />
Kreditsimulator (Abbildung E).<br />
Sie geben dafür zunächst die gewünschte<br />
Summe und die weiteren<br />
Kenndaten ein. Im Hauptfenster<br />
finden Sie dann eine Tabelle<br />
mit den Kreditrahmendaten.<br />
Beachten Sie dabei, dass Sie die<br />
Möglichkeit haben, oben rechts<br />
den Zeitrahmen in drei Stufen<br />
vorzugeben. Die Ein- und Ausgaben<br />
eines bestimmten Zeitraums<br />
fasst Grisbi in Form von Berichten<br />
zusammen. Diese entsprechen<br />
einer Gewinn- und Verlustrechnung<br />
für den angegebenen<br />
Zeitraum. Wählen Sie dazu den<br />
gleichnamigen Reiter. Im Hauptfenster<br />
erscheinen nun eine Reihe<br />
neuer Schaltflächen, von denen<br />
die erste mit Neuer Bericht beschriftet<br />
ist. Mit dieser starten<br />
Sie den Assistent (Abbildung F).<br />
Die Applikation unterstützt unterschiedliche<br />
Formate für die Berichte,<br />
unter anderem LaTeX. Allerdings<br />
funktioniert das Übersetzen<br />
der Quelltexte derzeit nur<br />
mit PDFLaTeX gut, bei XeLaTeX<br />
treten diverse Fehlermeldungen<br />
der Form ! Package utf8x Error:<br />
MalformedUTF-8sequence. auf.<br />
Fazit<br />
Einer der großen Vorteile von<br />
Grisbi liegt in der automatischen<br />
Sicherung der Daten. Dabei haben<br />
Sie die Möglichkeit, das Intervall<br />
frei einzustellen und Dateien verschlüsselt<br />
anzulegen. Bedauerlich<br />
ist, dass das Programm immer<br />
noch kein Online-Banking unterstützt.<br />
Bei der reinen Eingabe von<br />
Buchungen bietet das Programm<br />
dagegen eine echte Hilfe. Obwohl<br />
das Eingeben der Kategorien und<br />
Beträge sicherlich Raum für Verbesserungen<br />
lässt, funktioniert<br />
das automatische Komplettieren,<br />
was die Arbeit sehr erleichtert.<br />
Als nachteilig erweist sich bei<br />
Grisbi die insgesamt geringe Flexibilität.<br />
Funktionen, welche die<br />
Entwickler nicht vorgesehen oder<br />
noch nicht implementiert haben,<br />
lassen sich kaum vom Anwender<br />
nachbilden, wie dies bei einer Tabellenkalkulation<br />
möglich wäre.<br />
Wer also doppelte Buchführung<br />
wünscht oder zwingend benötigt,<br />
dem sei als Alternative Gnucash<br />
empfohlen [8]. (agr) n<br />
[1] Grisbi: http:// www. grisbi. org<br />
[2] Testdateien: http:// sourceforge. net/<br />
projects/ grisbi/ ? source=dlp<br />
info<br />
[3] Dokumentation:<br />
http:// grisbi. sourceforge. net/ faq. de. html<br />
[4] Deutsche Dokumentation (veraltet):<br />
http:// grisbi. sourceforge. net/<br />
documentation/ de/ grisbi‐manuel001. shtml<br />
[5] Englisches Wiki: http:// wiki. grisbi. org/<br />
doku. php? id=docs_en:faq<br />
[6] Abstimmen: http:// wiki. grisbi. org/ doku.<br />
php? id=docs_en:bank_reconciliation<br />
[7] Online-Banking: http:// wiki. grisbi. org/ doku.<br />
php? id=docs_en:importing_exporting_qif_<br />
and_ofx_account_files& s[]=online<br />
[8] Gnucash: http:// www. gnucash. org<br />
F Als Berichte bezeichnet<br />
Grisbi Zusammenfassungen<br />
der<br />
Buchungen für freioder<br />
vordefinierte<br />
Zeiträume.<br />
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03 | 13 59
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zum Fotobuch. Nur zwei<br />
Anbieter stellen eine<br />
passende Linux-Software<br />
dazu bereit: Cewe<br />
und Pixum. Nicht jedes<br />
der beiden Programme<br />
unterstützt allerdings<br />
alle Funktionen.<br />
Der Urlaub ist zu Ende – jetzt<br />
gilt es, die Bilder in ein Album zu<br />
kleben und vielleicht mit ein paar<br />
passenden Texten und Collagen<br />
aus Prospekten zu ergänzen. Das<br />
ruft auch Jahre später noch die<br />
Erlebnisse aus dem Urlaub wach.<br />
So lief es bisher jedenfalls. Im<br />
Zeitalter digitaler Fotografie gibt<br />
es dieses Vorgehen zwar noch,<br />
aber es entspricht nicht mehr<br />
dem Stand der Technik. Das moderne<br />
Fotoalbum heißt Fotobuch.<br />
Um ein solches ansprechend zu<br />
gestalten, braucht es die passende<br />
Software. Für Linux bieten zwei<br />
Hersteller dazu native Programme<br />
an: Cewe und Pixum. Diese<br />
beiden Varianten der eigentlich<br />
gleichen Applikation schlagen<br />
sich in der Praxis jedoch höchst<br />
unterschiedlich.<br />
Beide Anbieter stellen die Software<br />
zum kostenlosen Download<br />
bereit, bei beiden wählen Sie das<br />
Betriebssystem aus und erhalten<br />
eine native Version des Programms.<br />
Es handelt sich jeweils<br />
um 32-Bit-Software, deren Installation<br />
hier wie da völlig problemlos<br />
verläuft. Wir testeten die Programme<br />
auf einem System mit<br />
Ubuntu 12.04.1 LTS (64 Bit).<br />
Cewe<br />
Bereits beim Download der Software<br />
– aktuell war zum Zeitpunkt<br />
des Tests die Version 5.00.01 –<br />
zwingt Cewe [1] Sie, sich endgültig<br />
für einen konkreten Vertriebspartner<br />
zu entscheiden. Dabei<br />
spielt eine Rolle, wo Sie Ihre<br />
Produkte abholen möchten oder<br />
oder ob Sie den Versand nach<br />
Hause bevorzugen (Abbildung A).<br />
Nach der Installation startet die<br />
Software und testet zunächst auf<br />
Aktualisierungen. Liegen solche<br />
auf dem Server vor, informiert<br />
das Programm darüber ebenso<br />
wie über die Änderungen, die das<br />
Update mit sich bringt. Die neuen<br />
Bestandteile gelangen in der<br />
Regel problemlos auf den Rechner.<br />
Beim Start aus einer Konsole<br />
zeigt das Programm an, welche<br />
Dateien es herunterlädt. Am<br />
Ende entpackt die Applikation die<br />
Downloads und installiert Sie.<br />
Dann räumt sie auf.<br />
Beim Start öffnen sich ein Dialog<br />
mit Statusmeldungen und ein<br />
Fenster mit einem Tipp. Sie haben<br />
die Möglichkeit, sich mehrere<br />
Tipps anzusehen oder das Fenster<br />
einfach zu schließen. Die Startseite<br />
des Programms bietet einen<br />
Überblick über das gesamte Leistungsspektrum<br />
von Cewe. Dabei<br />
reicht das Angebot von Abzügen<br />
über Fotobücher und Kalender<br />
bis hin zu Bildgeschenken.<br />
Format und Papier<br />
Für den Test fiel die Wahl auf das<br />
CEWE FOTOBUCH. Entscheiden<br />
Sie sich für diesen Punkt in der<br />
Menüleiste, sehen Sie sich mit<br />
dem nächsten Schritt konfrontiert:<br />
Welches Format und welche<br />
Sorte Papier möchten Sie für das<br />
Buch verwenden? Nach der Wahl<br />
des Formates sorgt sich die Software<br />
um Ihre Fertigkeiten: Sind<br />
Sie kreativ genug, ein eigenes Design<br />
zu entwerfen? Falls Sie sich<br />
damit überfordert fühlen, dürfen<br />
Sie auf die Intelligenz der Software<br />
vertrauen und dieser das<br />
Design des Buches überlassen.<br />
62 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Fotobuch-Software<br />
im test<br />
Entscheiden Sie sich dagegen für<br />
ein leeres Buch, sehen Sie als<br />
Nächstes tatsächlich nichts weiter<br />
als viele weiße Seiten. Nur auf<br />
dem Einband hält die Software einen<br />
Rahmen für einen Titel vor.<br />
Ein weiterer Textrahmen befindet<br />
sich auf dem Rücken des Buches.<br />
Das Gestalten der leeren Seiten<br />
beginnt meist bei der Auswahl<br />
links: Klicken Sie auf Fotos, zeigt<br />
das Programm die Fotos aus dem<br />
aktiven Ordner an, den Sie frei<br />
wählen dürfen. Über die Seitenlayouts<br />
bestimmen Sie, wie viele<br />
Bilder die Software auf der Seite<br />
anordnet. Bei Bedarf vergeben Sie<br />
für jede Seite einzeln oder das<br />
ganze Buch eine Hintergrundgrafik.<br />
Zum Auflockern der Seiten<br />
stehen zudem Cliparts bereit;<br />
Passepartouts heben bei Bedarf<br />
ein Bild besonders hervor.<br />
Ähnliches Prinzip<br />
Alle Elemente folgen einem einheitlichen<br />
Bedienkonzept: Anklicken<br />
und auf die Seite ziehen. Die<br />
Titelseite fällt dabei als einzige<br />
Seite aus dem Rahmen. Hier ist<br />
das Design bereits platziert. Es<br />
stehen Rahmen für den Titel- und<br />
den Rückentext des Buches sowie<br />
vier Miniaturfotos bereit. Dazu<br />
kommt ein großes Bild für den<br />
Hintergrund, den Sie alternative<br />
mit einer Grafik verzieren. Aber<br />
auch hier haben Sie die Möglichkeit,<br />
das Design zu ändern.<br />
Abbildung C zeigt ein Beispiel:<br />
Zwei gleich große Bilder bestimmen<br />
die Seite. Die Bildrahmen<br />
füllen Sie, indem Sie jeweils ein<br />
Bild in einen Rahmen ziehen.<br />
Dort richten Sie es bei Bedarf<br />
noch aus. Der aktive Bildrahmen<br />
erscheint gelb umrandet; Anfasser<br />
an den Ecken und Seiten ermöglichen,<br />
ihn zu verändern. So<br />
haben Sie die Möglichkeit, den<br />
Rahmen zu drehen, zu verschieben<br />
und in seiner Größe zu skalieren.<br />
Einige Buchformate sind<br />
für Fotografen besonders interessant:<br />
Die sogenannten Panoramabücher<br />
bieten eine flache Falzung.<br />
Legen Sie ein Bild über eine<br />
Doppelseite, verschluckt die sehr<br />
flache Falz beim Betrachten des<br />
Bildes nichts (Abbildung D).<br />
Großes Angebot<br />
Die Cewe-Software setzt den Gestaltungswünschen<br />
kaum Grenzen,<br />
außer durch die benötigte<br />
Rechenzeit: Das Programm arbeitete<br />
selbst auf einem Testrechner<br />
mit 8 GByte RAM und einer<br />
Sechs-Kern-CPU sehr zäh. Auf<br />
schmalbrüstigeren PCs gerät das<br />
Arbeiten daher in manchen Fällen<br />
zur echten Tortur.<br />
Nach Abschluss der Arbeit am<br />
Fotobuch lohnt es, sich die Vorschau<br />
anzusehen, bevor Sie das<br />
fertige Buch in den Warenkorb legen.<br />
Das kann insbesondere bei<br />
umfangreichen Fotobänden dauern<br />
– die Software arbeitet langsam.<br />
Die Geduld lohnt sich aber:<br />
So erkennen Sie etwa schlecht<br />
ausgerichtete Bilder oder eine unschöne<br />
Bilderanordnung und haben<br />
jetzt noch die Möglichkeit,<br />
Korrekturen vorzunehmen.<br />
Mit dem Ablegen im Warenkorb<br />
ist das Fotobuch zum Ausliefern<br />
an den Cewe-Partner bereit, es<br />
fehlt nur noch der juristische Segen<br />
und die Anzahl der zu erzeugenden<br />
Fotobücher. Drücken Sie<br />
im Anschluss auf Weiter, startet<br />
nach einer Rückfrage ein in der<br />
Regel recht voluminöser Dateitransfer,<br />
es sei denn Sie wählen<br />
die Option CD brennen.<br />
Das fertige Fotobuch kommt<br />
nach kurzer Zeit auf dem eingangs<br />
vereinbarten Wege zum angegebenen<br />
Vertriebspartner beziehungsweise<br />
per Versand (wenn<br />
A Bereits beim<br />
Download der Software<br />
wählen Sie den<br />
Vertriebspartner aus.<br />
Später neu entscheiden<br />
geht nicht mehr.<br />
B Die Benutzeroberfläche<br />
erfordert etwas<br />
Zeit zum Eingewöhnen,<br />
bietet aber alles, was<br />
Sie zum Gestalten eines<br />
ansprechenden<br />
Fotobuches benötigen.<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 63
im test<br />
Fotobuch-Software<br />
C Beim Cewe-<br />
Fotobuch wählen Sie<br />
die Art der Anordnung<br />
und die Anzahl der Bilder<br />
für die Seiten. Im<br />
Beispiel kommt beim<br />
Bild rechts zusätzlich<br />
ein Passepartout in<br />
Form einer Briefmarke<br />
zum Einsatz.<br />
Der Autor<br />
Karl Sarnow ist seit<br />
den Tagen des TRS-<br />
80 Model 1 ein Computer-Fan.<br />
Der ehemalige<br />
Lehrer für Mathematik,<br />
Physik und Informatik<br />
hat früher<br />
Vernetzungskonzepte<br />
unter Linux und passende<br />
Tools für Schulen<br />
und Unterricht entworfen<br />
und darüber<br />
geschrieben (http://<br />
tinyurl. com/ lu1212‐<br />
sarnow). Seit der Pensionierung<br />
widmet er<br />
sich den Hobbys Fotografie,<br />
Reisen und<br />
Astronomie.<br />
Sie das so gewählt haben) direkt<br />
zu Ihnen. In der Regel informieren<br />
die Anbieter per E-Mail über<br />
die Fortschritte beim Herstellen.<br />
Pixum<br />
Laden Sie nun bei Pixum [2] die<br />
Software herunter, reiben Sie<br />
sich, falls Sie vorher schon mit<br />
dem Cewe-Programm gearbeitet<br />
haben, vermutlich die Augen: Das<br />
Pixum-Programm sieht gleich aus<br />
und weist nahezu identische Eigenschaften<br />
auf. Wer sich mit der<br />
Cewe-Software auskennt, arbeitet<br />
hier nahtlos weiter.<br />
Allerdings merken Sie der Software<br />
an, wer Herr im Hause ist:<br />
Die Arbeit an der Pixum-Variante<br />
schreitet zwar ebenfalls ständig<br />
voran, hinkt der Cewe-Applikation<br />
aber stets um ein paar Versionsnummern<br />
hinterher. Zum<br />
Testzeitpunkt trug die neueste<br />
Version die Nummer 4.08.07.<br />
Auch bietet die Pixum-Software<br />
nicht so viele Produkte zur Auswahl<br />
an. Unter anderem fehlt die<br />
Möglichkeit, Papierbilder in Auftrag<br />
zu geben – aber dazu brauchen<br />
Sie ohnehin nicht unbedingt<br />
eine Fotobuchsoftware. Die Möglichkeit,<br />
ein Buch automatisch zu<br />
gestalten, ist dagegen vorhanden<br />
(Abbildung E).<br />
Assistent<br />
Um mit dem Assistenten zu arbeiten,<br />
ziehen Sie zunächst alle<br />
Bilder für das Fotobuch aus dem<br />
Vorrat links in den Sammeltopf in<br />
der Mitte des Fensters. Dabei bietet<br />
das Programm die Möglichkeit,<br />
die Fotos nach dem EXIF-<br />
Datum (die Vorgabe) oder dem<br />
Dateinamen zu sortieren.<br />
Liegen alle Bilder im Sammeltopf,<br />
stellen Sie über die Schieber<br />
D Beim Panoramabuch<br />
verhindert<br />
eine spezielle Bindung,<br />
dass Teile des Bildes in<br />
der Mitte verschwinden.<br />
Im Beispiel warnt<br />
die Software vor der zu<br />
geringen Auflösung<br />
des Bildes.<br />
64 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Fotobuch-Software<br />
im test<br />
unten die gewünschte Seitenzahl<br />
ein. Der Schieber mit der Anzahl<br />
Fotos/Seite berechnet den Mittelwert<br />
und stellt sich entsprechend<br />
ein. Möchten Sie ein Buch mit einer<br />
bestimmten Seitenzahl erstellen,<br />
gehen Sie umgekehrt vor. Die<br />
Software zeigt dann an, wie viel<br />
Platz noch bleibt.<br />
Nach der Sammeln der Fotos<br />
geht es an die Gestaltung des<br />
Hintergrundes für die Seiten.<br />
Eine Unmenge Designs bringt die<br />
Software bereits mit, weitere stehen<br />
online zur Auswahl. Schließlich<br />
geben Sie noch Titel und Untertitel<br />
ein, definieren die Art des<br />
Buches (Hard- oder Softcover),<br />
und schicken dann mit einem<br />
Mausklick auf Zum Fotobuch Vorschlag<br />
den Assistent an die Arbeit.<br />
In unserem Test fiel das Ergebnis<br />
verblüffend gut aus (Abbildung<br />
F). Das Programm wählte<br />
ein aussagekräftiges Bild als Titel<br />
aus, die Texte für Titel und Untertitel<br />
erschienen an sinnvollen<br />
Positionen, und eindrucksvolle<br />
Aufnahmen kamen im Titel als<br />
Minibilder zum Einsatz.<br />
Auch die Positionierung und<br />
Auswahl innerhalb des Buches<br />
überzeugte im Test. Gibt es mehr<br />
Bilder, als auf die vorhandenen<br />
Seiten passen, dann ordnet die<br />
Software automatisch mehr Fotos<br />
auf jeder Seite an. Die Formatierung<br />
der Rahmen wirkt interessant.<br />
Im Test blieb noch die Arbeit,<br />
abgeschnittene Köpfe oder<br />
aus dem Bild gerückte Personen<br />
innerhalb des Rahmens einzupassen.<br />
Das automatisch erzeugte<br />
Buch war in Rekordzeit fertig.<br />
Verwandtschaft<br />
Die Verwandtschaft der beiden<br />
Versionen der Software zeigt sich<br />
auch, wenn Sie versuchen, ein mit<br />
Pixum erstelltes Fotobuch mit der<br />
Cewe-Software einzulesen: Das<br />
klappt problemlos. Aber Vorsicht<br />
– speichern Sie das Fotobuch<br />
[1] Cewe: http:// www. cewe. de<br />
[2] Pixum: http:// www. pixum. de<br />
info<br />
dann in der Cewe-Software ab,<br />
vermag die Pixum-Variante das<br />
Buch nicht mehr zu öffnen. Der<br />
Qualität des Buches an sich tut<br />
das in keinem Fall einen Abbruch.<br />
Bei aller Ähnlichkeit der Software<br />
gibt es beim Online-Angebot<br />
doch deutliche Unterschiede:<br />
Während Cewe auf seiner Webseite<br />
nur seine Produkte anbietet,<br />
ermöglicht Pixum dem Kunden<br />
auch das Anlegen von Online-Bilderalben.<br />
Das Unternehmen sieht<br />
sich also nicht nur als Vertriebspartner,<br />
sondern auch ein<br />
wenig als „Community“.<br />
Was den Vertrieb angeht, setzt<br />
Pixum bevorzugt auf das Internet.<br />
Da tut sich natürlich ein<br />
Prob lem auf, hängen Sie noch an<br />
einer ISDN-Leitung. Doch auch<br />
die Pixum-Software bietet die<br />
Möglichkeit, eine<br />
CD zu brennen, die<br />
Sie per Post zum<br />
Bearbeiten senden.<br />
Fazit<br />
Die beiden Anbieter<br />
für Fotobücher<br />
stellen die gleiche<br />
Software bereit, allerdings<br />
in unterschiedlichen<br />
Versionen.<br />
Das Cewe-<br />
Produkt hat dabei<br />
die Nase immer ein<br />
paar Versionsnummern<br />
vor jenem<br />
von Pixum. Daraus<br />
ergibt sich eine Einbahnstraße in<br />
der Produktion: Mit Pixum erstellte<br />
Bücher laden Sie problemlos<br />
mit Cewe-Software, umgekehrt<br />
geht das nicht.<br />
An der Qualität der Ergebnisse<br />
allerdings gibt es in beiden Fällen<br />
wenig zu bekritteln. Die Gestaltungsmöglichkeiten<br />
reichen für<br />
den Amateur vollkommen aus,<br />
selbst kleinste Details lassen sich<br />
kontrollieren. Das gilt selbst,<br />
wenn der Assistent das Fotobuch<br />
vorab selbstständig erzeugt.<br />
Das Ergebnis des Assistenten<br />
verblüfft durch die hohe Qualität<br />
von Design, Cover und Inhalt. Darüber<br />
hinaus stellt die Arbeit des<br />
Assistenten nur einen Vorschlag<br />
dar: Sie haben die Möglichkeit,<br />
Ihren Drang zur Kreativität voll<br />
auszuleben. (agr) n<br />
E Die Pixum-Software<br />
erweist sich als prinzipiell<br />
baugleich mit der<br />
Cewe-Software, bietet<br />
aber weniger Produkte<br />
als diese an.<br />
F Das Ergebnis der<br />
automatischen Fotobuch-Erstellung<br />
fällt<br />
verblüffend gut aus.<br />
Die Bilder erscheinen<br />
in chronologischer<br />
Reihenfolge, in sinnvoller<br />
Anordnung und<br />
auf einem schönen<br />
Hintergrund.<br />
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03 | 13 65
Netz&System<br />
Simon 0.4<br />
Linux via Spracheingabe bedienen<br />
Klare Ansage<br />
Zwar können Sie Simon keine Briefe oder<br />
ärztlichen Befunde diktieren, doch mithilfe<br />
der leistungsfähigen Sprachsteuerung<br />
folgt Ihnen der Rechner ab<br />
sofort aufs Wort.<br />
Falko Benthin<br />
© Olga Yastremska, 123RF<br />
README<br />
Die ausgefeilte Spracherkennung<br />
Simon selbst<br />
lässt sich auch von Anfängern<br />
leicht installieren<br />
und in Betrieb nehmen.<br />
Als Extra bietet<br />
Simon einen einfachen<br />
Zugriff auf die leistungsfähigen<br />
Spracherkennungsengines<br />
Julius<br />
und CMU Sphinx.<br />
Unter Windows und Mac OS X<br />
ist es seit Langem gang und gäbe,<br />
den PC nicht nur über Tastatur<br />
und Maus zu bedienen, sondern<br />
auch per Sprache. Linux holt hier<br />
seit einigen Jahren auf, insbesondere<br />
dank der Anstrengungen des<br />
gemeinnützigen Vereins „Simon<br />
listens“ [1]. Der wurde von Franz<br />
Stieger gegründet und agiert als<br />
treibende Kraft hinter der Spracherkennungssoftware<br />
Simon.<br />
Ursprünglich war die bereits seit<br />
mehreren Jahren entwickelte Anwendung<br />
dafür gedacht, körperbehinderten<br />
Menschen die Benutzung<br />
eines PCs zu erleichtern.<br />
Dieses Ziel verfolgt der Verein<br />
nach wie vor, aber die Entwickler<br />
haben einige zusätzliche Anwendungsgebiete<br />
für ihre Software<br />
entdeckt. Dazu zählen verbale<br />
Steuerungssysteme, die älteren<br />
Menschen die einfache Nutzung<br />
moderner Kommunikationstechnologien<br />
ermöglichen oder mit<br />
denen sich Roboter, Rollstühle<br />
oder Lifte via Sprach eingabe bedienen<br />
lassen.<br />
Wer dagegen vorhat, dem PC<br />
seine Texte zu diktieren, wird mit<br />
der Software Simon nicht glücklich<br />
werden und muss sich nach<br />
anderen Lösungen umsehen.<br />
Simon installieren<br />
Am einfachsten klappt die Installation für Nutzer der<br />
OpenSuse-Entwicklerversion: Für diese gibt es im<br />
Build Service Binärpakete [10], die Sie direkt mit<br />
den distributionseigenen Paketwerkzeugen installieren<br />
und in Ihr System integrieren.<br />
Verwenden Sie eine andere Distribution, klonen Sie<br />
die Quelltexte aus dem KDE-Git (Listing 1) beziehungsweise<br />
holen sich das Tar-Archiv [11] und packen<br />
es aus. Dann wechseln Sie in das neu entstandene<br />
Verzeichnis und starten das darin liegende<br />
Script build.sh beziehungsweise build_ubuntu.sh.<br />
Eventuell gilt es vorab noch einige Abhängigkeiten<br />
[12] aufzulösen, damit die Installation dann<br />
später fehlerfrei durchläuft. Das erledigen Sie wiederum<br />
über die Paketverwaltung.<br />
Um alle Funktionen des Frontends auszureizen, benötigen<br />
Sie zusätzlich entweder CMU Sphinx (sphinxbase,<br />
pocketsphinx und sphinxtrain jeweils in einer<br />
Version größer 0.8) oder Julius mit dem HTK sowie<br />
Entwicklerpakete von OpenCV, Libsamplerate, QAccessibilityClient<br />
und Libkdepimlibs4. Seit der Version<br />
0.4 verwendet Simon in der Vorgabe die CMU-<br />
Sphinx-Engine als Backend, unterstützt aber weiterhin<br />
Julius und das proprietäre HTK vollständig.<br />
Seit April 2012 ist Simon ein offizielles<br />
KDE-Projekt [2] und nutzt<br />
somit die KDE-Infrastruktur. Die<br />
Spracherkennungssoftware folgt<br />
dem Client/Server-Prinzip. Sie<br />
besteht aus mehreren Komponenten<br />
und greift auf verschiedene<br />
Programme zurück, wie etwa<br />
das Spracherkennungstoolkit<br />
CMU Sphinx [3], die Spracherkennungsengine<br />
Julius [4] mit<br />
dem Hidden Markov Model Toolkit<br />
(HTK, [5]) und das Aussprachewörterbuch<br />
Hadi-Bomp [6].<br />
Zu den Bestandteilen der Anwendung<br />
gehören neben dem Frontend<br />
Simon und dem Daemon<br />
Simond auch der Simon Acoustic<br />
Modeller Sam und der Simon<br />
Sample Collector SSC.<br />
Simon starten<br />
Nach der Installation erscheint<br />
Simon im Startmenü der Desktop-Umgebung<br />
unter Eingabehilfen.<br />
Alternativ starten Sie die Anwendung<br />
mit dem Befehl simon<br />
auf der Kommandozeile. Beim<br />
ersten Start erscheint ein Assistent,<br />
der Sie bei der Einrichtung<br />
66 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Simon 0.4<br />
netz&system<br />
A Ein Konfigurationsassistent erleichtert das Einrichten aller<br />
grundlegenden Optionen von Simon.<br />
B Mehrere Soundkarten und Mikrofone in USB-Webcams<br />
stellen für Simon kein Problem dar.<br />
unterstützt (Abbildung A). Hier<br />
legen Sie fest, welche Szenarien<br />
und Sprachmodelle Simon später<br />
standardmäßig lädt, wo sich der<br />
Spracherkennungsserver Simond<br />
befindet, und ob er automatisch<br />
starten soll.<br />
Simond kümmert sich darum,<br />
dass die Spracheingaben der<br />
Clients ausgewertet werden.<br />
Standardmäßig läuft er auf demselben<br />
Rechner wie Simon und<br />
lauscht am Port 4444. Wie es sich<br />
für einen Server gehört, darf er<br />
aber auch auf einem separaten<br />
Rechner laufen und mehrere<br />
Clients bedienen, weshalb es später<br />
eventuell noch passwortgeschützte<br />
Nutzer anzulegen gilt.<br />
In einem weiteren Schritt konfigurieren<br />
Sie die Soundkarte (Abbildung<br />
B) und finden sich dann<br />
im Hauptfenster der Anwendung<br />
wieder (Abbildung C).<br />
zuschneiden: Damit sie korrekt<br />
funktionieren, müssen Sie sie so<br />
sprechen, wie es die Urheber des<br />
Modells vorgesehen haben.<br />
Auch angepasste Modelle liegen<br />
bereits vorgefertigt vor, lassen<br />
sich aber vom Nutzer noch für<br />
seine Stimme und Sprechweise<br />
trainieren – das erhöht die Treffergenauigkeit.<br />
Komplett nutzergenerierte<br />
Modelle müssen Sie<br />
zwar selbst erstellen, doch dafür<br />
bieten sie die höchste Trefferquote<br />
und eignen sich bestens auch<br />
für Individuen mit Sprachproblemen<br />
oder starken Dialekten.<br />
Der Einsatz angepasster und<br />
nutzergenerierter Modelle setzt<br />
das Verwenden einer Spracherkennungsengine<br />
wie CMU Sphinx<br />
oder Julius voraus. Vorsicht: Die<br />
beiden verwenden nicht kompatible<br />
Modelle, weswegen sich ein<br />
Engine-Wechsel bei einem gut<br />
trainierten Modell nicht empfiehlt.<br />
Simon erkennt in der aktuellen<br />
Version das verwendete Modell<br />
und wählt automatisch das<br />
richtige Backend aus. Gute Anlaufstellen<br />
für adaptierbare Modelle<br />
bieten die Download-Funktion<br />
von Simon unter Settings |<br />
Configure Simon | Sprachmodelle |<br />
Open model | Download oder das<br />
Voxforge-Projekt [7].<br />
Von Voxforge heruntergeladene<br />
Modelle müssen Sie zunächst importieren.<br />
Um etwa das deutsche<br />
CMU-Sphinx-Modell zu nutzen,<br />
laden Sie es von Voxforge herunter<br />
und entpacken es. Danach<br />
wählen Sie in der Konfiguration<br />
bei den Sprachmodellen anstelle<br />
des Downloads den Punkt Create<br />
from model files und geben die<br />
Pfade zu den Dateien an. Analog<br />
verfahren Sie für andere Sprachen<br />
oder Julius-Modelle.<br />
Simon 0.4<br />
LU/simon/<br />
Modellpflege<br />
Um gesprochene Worte zu erkennen,<br />
greift Simon auf akustische<br />
Modelle („Basismodelle“) zurück.<br />
Diese gibt es in den drei Kategorien<br />
statisch, angepasst oder komplett<br />
nutzergeneriert. Die vorgefertigten<br />
statischen Modelle lassen<br />
sich nicht auf einzelne Nutzer<br />
Listing 1<br />
$ git clone git://anongit.kde.<br />
org/simon simonsource<br />
C Verfügbare Szenarien,<br />
erkannte Worte,<br />
Verbindungsstatus: Im<br />
Hauptfenster präsentiert<br />
Simon übersichtlich<br />
alle Informationen.<br />
Viele Funktionen erreichen<br />
Sie von hier aus<br />
per Mausklick.<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 67
Netz&System<br />
Simon 0.4<br />
D Eigene Szenarien<br />
müssen Sie erst einmal<br />
mit dem benötigten<br />
Vokabular befüllen.<br />
E Ein Schattenlexikon<br />
hilft enorm,<br />
um neue Wörter in<br />
Phoneme zu zerlegen.<br />
Innerhalb von Simon lassen sich<br />
bestimmte Anwendungsfälle für<br />
die Spracherkennung in Form von<br />
Szenarien definieren. Typische<br />
Szenarien wären etwa, den Mauszeiger<br />
oder den Browser mittels<br />
Stimmein gabe zu steuern. Das<br />
Sim on-Team hat bereits einige<br />
häufige Szenarien gesammelt, die<br />
Sie über Manage scenarios |<br />
Open | Download laden können.<br />
Achten Sie darauf, dass Zielsprache<br />
und Akustikmodell stimmen,<br />
sofern Sie ein adaptiertes oder<br />
statisches Basismodell einsetzen.<br />
Ferner ist es wichtig, dass Szenario<br />
und Basismodell das gleiche<br />
Phonem-Set verwenden.<br />
Oft werden Sie eigene Szenarien<br />
anlegen wollen – etwa, weil Sie<br />
das Benötigte im Download-Bereich<br />
nicht finden oder dort vorhandene<br />
Szenarien das falsche<br />
Basismodell erfordern. Alternativ<br />
lassen sich auch bestehende Szenarien,<br />
etwa Standard, um neue<br />
Wörter erweitern. Neue<br />
Szenarien fügen Sie über<br />
Manage scenarios hinzu.<br />
Um diese mit eigenen<br />
Wörtern zu befüllen, genügt<br />
ein Klick auf Open<br />
.<br />
Hier zeigt Simon die Liste<br />
des bestehenden Vokabulars<br />
an, die es in den<br />
meisten Fällen erst noch<br />
zu befüllen gilt (Abbildung<br />
D).<br />
Anders als bei vielen<br />
kommerziellen Spracherkennungssystemen<br />
mit<br />
vorgefertigten Sprachmodellen<br />
spielen bei Simon Sprachprobleme<br />
des Nutzers kaum eine Rolle:<br />
Neben den vorgefertigten Sprachund<br />
Akustikmodellen kann der<br />
Anwender auch eigene, maßgeschneiderte<br />
Versionen generieren,<br />
indem er die benötigten<br />
Wörter in Simon trainiert.<br />
Training<br />
Das Training selbst gestaltet sich<br />
recht einfach. Die Schwierigkeit<br />
besteht darin, dass man die Wörter<br />
in „Terminale“ (Verben, Pronomen<br />
etc.; in Simon auch als Kategorien<br />
bezeichnet) unterteilen<br />
und in Phoneme zerlegen muss.<br />
Da Nichtlinguisten hier Schwierigkeiten<br />
bekommen könnten,<br />
bietet Simon an, dazu sogenannte<br />
Schattenlexika zu importieren.<br />
Diese enthalten neben vielen<br />
Wörtern auch sämtliche Informationen<br />
über Terminale und die auf<br />
Phonemen basierte Aussprache.<br />
Die darin verfügbaren Wörter lassen<br />
sich leicht in den Simon-<br />
Wortschatz übernehmen. Fehlt<br />
ein Wort, können andere vorhandene<br />
Wörter als Beispiele dienen.<br />
Simon unterstützt Schattenlexika<br />
in den Formaten Hadifix,<br />
HTK, PLS, CMU Sphinx und Julius,<br />
die Sie alle über den Button<br />
Import Dictionary laden. Meist erwartet<br />
Simon dabei den Pfad zu<br />
einer auf dem Rechner liegenden<br />
Datei. Im Fall Hadifix existiert<br />
dank einer Vereinbarung mit der<br />
Universität Bonn jedoch die Möglichkeit,<br />
das Hadifix-Bomp-Lexikon<br />
direkt herunterzuladen.<br />
Hierzu müssen Sie Namen und<br />
E-Mail-Adresse angeben sowie die<br />
unfreie, aber kostenlose BOMP-<br />
Lizenz akzeptieren. Eine gute und<br />
ebenfalls sehr umfassende Alternative<br />
zum Bomp-Lexikon stellt<br />
das auf Voxforge verfügbare German<br />
Dictionary dar.<br />
Szenarien<br />
Nehmen Sie ein neues Wort in ein<br />
Szenario auf (Abbildung E), müssen<br />
Sie es mindestens zweimal<br />
trainieren, also ins Mikrofon<br />
sprechen. So machen Sie Simon<br />
mit Ihrer Stimme und Aussprache<br />
bekannt. Erfordert das Szenario<br />
nur wenige Worte, fällt die Erkennungsrate<br />
nach zwei Trainingsrunden<br />
schon recht akzeptabel<br />
aus. Zusätzliches Training steigert<br />
die Trefferquote jedoch gehörig<br />
und lohnt sich insbesondere<br />
bei zunehmendem Wortschatz<br />
oder ähnlich klingenden Wörtern.<br />
Wörter lassen sich gezielt trainieren,<br />
indem Sie sie mittels<br />
Train Individual Words einem Training<br />
hinzufügen (Abbildung F).<br />
Möchten Sie das Szenario später<br />
vielleicht exportieren und so der<br />
Simon-Gemeinschaft zur Verfügung<br />
stellen, lohnt sich das Erstellen<br />
spezieller Trainingstexte.<br />
Dazu wechseln Sie in die Sektion<br />
Training und klicken dort auf den<br />
Button Add Text. Den zu übenden<br />
Text – im Idealfall das gesamte<br />
Vokabular des Szenarios – importieren<br />
Sie entweder oder geben<br />
ihn manuell ein.<br />
Liegen die Trainingstexte erst<br />
einmal vor, dann lassen sich im<br />
Hauptfenster oder im geöffneten<br />
Szenario Trainingsrunden starten,<br />
indem Sie die entsprechenden<br />
Buttons betätigen. In der<br />
Voreinstellung nimmt Simon die<br />
jeweiligen Zeilen des Trainingstextes,<br />
einzelne oder mehrere<br />
Wörter, separat auf. Erscheint es<br />
Ihnen zu umständlich, zweimal<br />
pro Wort den Record-Knopf (Aufnahme<br />
starten und stoppen) zu<br />
bemühen, setzen Sie das Häkchen<br />
68 03 | 13<br />
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Simon 0.4<br />
netz&system<br />
bei Power Training. Nun genügt<br />
eine Betätigung des Next-Buttons,<br />
um ohne viel Geklicke durch<br />
den Trainingstext zu peitschen.<br />
Die Grammatik eines Szenarios<br />
tut genau das, was der Name vermuten<br />
lässt: Sie definiert Regeln,<br />
die festlegen, in welcher Form das<br />
Vokabular vorkommen darf, damit<br />
Simon es sinnvoll interpretiert.<br />
Hier müssen Sie sich nicht<br />
an die Strukturen gesprochener<br />
Sprache halten, sondern dürfen<br />
Ihre eigene Grammatik schaffen,<br />
etwa Verb Substantiv oder Zahlwort<br />
Substantiv. Sie müssen lediglich<br />
darauf achten, dass Sie Kategorien<br />
verknüpfen, die im vorhandenen<br />
Vokabular vorkommen.<br />
Die Kategorien sind ebenfalls<br />
nicht in Stein gemeißelt, sondern<br />
lassen sich ergänzen und verändern,<br />
sodass neben Substantiven,<br />
Verben und Konsorten auch Trigger,<br />
Kommandos und andere Dinge<br />
vorkommen können. Es ist sogar<br />
erlaubt, bestehende Kategorien<br />
miteinander zu verschmelzen<br />
und so die grammatikalischen<br />
Strukturen des Vokabulars im<br />
Wörterbuch und Schattenwörterbuch<br />
zu vereinfachen.<br />
Kommandos<br />
Die letzte Sektion im Szenario<br />
bilden die Kommandos. Hier legen<br />
Sie fest, wie Simon mit erkannten<br />
Wörtern verfährt. Es<br />
gibt verschiedene Kommando-<br />
Plugins, die den Rechner tätig<br />
werden lassen. So koppeln Sie<br />
leicht unterschiedlichste Tätigkeiten<br />
an einen Sprachbefehl. Dann<br />
führt der Rechner etwa auf Zuruf<br />
Programme aus (Program), emuliert<br />
Tastendrücke oder öffnet<br />
Ordner und Webseiten.<br />
Ferner lassen sich mithilfe der<br />
Plugins der Mauscursor über den<br />
Desktop navigieren, Punkte in<br />
Listen auswählen oder Textbausteine<br />
einfügen. Sie können Nummern<br />
und Buchstaben diktieren,<br />
einen Taschenrechner bedienen<br />
oder die Aussprache trainieren<br />
und die Übereinstimmung mit einem<br />
Basismodell prüfen.<br />
Zusammengesetzte<br />
Kommandos arbeiten<br />
mehrere Aktionen hintereinander<br />
ab. Alle<br />
Kommando-Plugins<br />
detailliert vorzustellen,<br />
würde den Rahmen<br />
dieses Artikels<br />
sprangen – hier sei<br />
deshalb auf das sehr<br />
ausführliche Simon-<br />
Handbuch verwiesen.<br />
Sie laden die Plugins<br />
über Manage Plugins<br />
(Abbildung G) und<br />
koppeln dann mit New Command<br />
die entsprechenden Aktionen an<br />
ein oder mehrere Worte. Erkennt<br />
Simon ein Wort, arbeitet es die<br />
Kommando-Plugins der Reihe<br />
nach ab, bis sich eines findet, das<br />
die Eingabe verarbeitet und die<br />
entsprechende Aktion ausführt.<br />
In der optionalen Sektion Context<br />
legen Sie die Bedingungen<br />
fest, unter denen Simon ein Szenario<br />
aktiviert. Etwa könnten Sie<br />
ein Szenario Firefox nur aktivieren,<br />
wenn der Mozilla-Browser<br />
auch geöffnet ist. Das ermöglicht,<br />
dass identische Kommandos in<br />
verschiedenen Szenarien unterschiedliche<br />
Aktionen starten.<br />
Zu den möglichen Bedingungen<br />
zählt beispielsweise, ob sich ein<br />
bestimmtes Fenster auf dem<br />
Desktop im Vordergrund befindet<br />
(Active Window Condition), eine<br />
Webcam ein Gesicht vor dem<br />
Rechner erkennt (erfordert<br />
OpenCV), ob bestimmte Prozesse<br />
laufen oder welchen Status Programme<br />
an D-Bus melden. Ferner<br />
lassen sich Dateien auf bestimmte<br />
Inhalte hin überprüfen.<br />
Sobald Sie etwas an einem Szenario<br />
ändern oder Worte neu trainieren,<br />
aktualisiert Simond die<br />
Übersetzung. Anschließend stehen<br />
neue Wörter sofort bereit. Im<br />
Hauptfenster erscheint stets das<br />
zuletzt erkannte Wort, unabhängig<br />
davon, ob es an ein Kommando<br />
gekoppelt ist oder nicht (Abbildung<br />
H, folgende Seite).<br />
Sobald Simon lauscht, ist es begierig<br />
darauf, auch Wörter zu erkennen.<br />
Es kommt daher gelegentlich<br />
vor, dass es heftige<br />
Schnaufer als Sprachkommando<br />
interpretiert oder ein Gespräch<br />
mit anderen Personen den Rechner<br />
zu allerlei „Späßen“ animiert.<br />
Um solchen Fehlerkennungen<br />
(„False Positives“) vorzubeugen,<br />
bietet es sich an, alle Sprachkommandos<br />
mit einem Trigger-Wort<br />
einzuleiten, etwa „Computer“<br />
oder „Abrakadabra“. Damit der<br />
Rechner diese interpretiert, gilt<br />
es, die Grammatik anzupassen.<br />
Darüber hinaus arbeiten die<br />
Entwickler momentan daran, Lippenbewegungen<br />
abzufragen, um<br />
fälschlich erkannte Kommandos<br />
zu minimieren: Fehlen bei einer<br />
Spracheingabe ein Gesicht oder<br />
Lippenbewegung, so die Überlegung,<br />
war das erkannte Wort<br />
wahrscheinlich ein Hintergrundgeräusch,<br />
das Simon ignoriert.<br />
CMU Sphinx und Julius<br />
Wie bereits erwähnt, kann Simon<br />
mit den Spracherkennungsengines<br />
Julius und CMU Sphinx zu<br />
F Eigens für ein Szenario<br />
erstellte Trainings<br />
helfen Simon,<br />
schnell das gesamte<br />
nötige Vokabular zu<br />
erlernen.<br />
G Vielfältige Kommando-Plugins<br />
ermöglichen<br />
eine weitgehende<br />
Kontrolle<br />
über verschiedene<br />
Funktionen des Rechners.<br />
Simon prüft der<br />
Reihe nach, welches<br />
Plugin ein erkanntes<br />
Wort verarbeiten kann.<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 69
Netz&System<br />
Simon 0.4<br />
H Treffer zeigt Simon<br />
im Hauptfenster an,<br />
unabhängig davon, ob<br />
sie an ein Kommando<br />
geknüpft wurden.<br />
Glossar<br />
Meego: Das quelloffene<br />
Mobile-Betriebssystem<br />
auf Basis von Linux entstand<br />
2010 aus der<br />
Fusion der Vorgänger<br />
Maemo (Nokia) und<br />
Moblin (Intel). Es untersteht<br />
heute der Ägide<br />
der Linux Foundation,<br />
soll aber mittelfristig in<br />
dessen Smartphone-OS<br />
Tiz en aufgehen.<br />
sammenarbeiten. Beim Einrichten<br />
von Sphinxbase, Pocketsphinx<br />
und Sphinxtraining sollten<br />
Sie das Präfix von /usr/local<br />
nach /usr ändern oder zumindest<br />
symbolische Links setzen.<br />
Hilfsmittel wie Symlinks sind<br />
auch dann zwingend erforderlich,<br />
wenn Sie Sphinxtrain auf einem<br />
64-Bit-System installieren. Dann<br />
landen nämlich Skripte und andere<br />
für das Erzeugen des Akustik-<br />
Modells wichtige Dateien im Verzeichnis<br />
/usr/[local/]lib64/sphinxtrain,<br />
Simon sucht sie aber später<br />
in /usr/lib/sphinxtrain.<br />
CMU Sphinx hatte im Test teilweise<br />
Probleme, das Akustikmodell<br />
zu kompilieren. Die Ursachen<br />
konnten wir bis zur Drucklegung<br />
des Artikels nicht endgültig klären.<br />
Treten bei Ihnen ähnliche<br />
Fehler auf, greifen Sie besser auf<br />
Julius zurück.<br />
Bei fertigen Szenarien wählt<br />
Simon das Backend zur Spracherkennung<br />
automatisch. Erzeugen<br />
Sie nutzergenerierte Akustik- und<br />
Sprachmodelle, können Sie das<br />
bevorzugte Backend in Settings |<br />
Configure Simon | Recognition |<br />
Configure server | Speech model<br />
compilation | Backend auswählen.<br />
Ausblicke<br />
Simon hat sich seit dem letzten<br />
Release vor zwei Jahren sehr gemausert<br />
und in Sachen Benutzerfreundlichkeit<br />
deutlich zugelegt.<br />
Die aktuelle Version 0.4 bringt<br />
neben der stark verbesserten Nutzerfreundlichkeit,<br />
der zusätzlichen<br />
Spracherkennungsengine<br />
CMU Sphinx<br />
und der<br />
Kontexterkennung<br />
auch<br />
Afaras und<br />
Simonoid mit.<br />
Mit Afaras spüren<br />
Sie schlechte<br />
Aufnahmen<br />
und zerstörte<br />
Muster in großen<br />
Korpora<br />
auf. Das KDE-<br />
Plasmoid Simonoid gibt den Erkennungsstatus<br />
aus und eignet<br />
sich, um Simon zu starten oder<br />
zu beenden.<br />
Für die nächste Zeit hat das Entwicklerteam<br />
um Chief Technology<br />
Officer Peter Grasch ambitionierte<br />
Pläne: So will man bisher als experimentell<br />
deklarierte Funktionen<br />
wie die Lippenerkennung fertigstellen.<br />
Zudem kooperiert man mit<br />
verschiedenen Partnern wie den<br />
Universitäten in Bonn und Graz.<br />
Das Institut für österreichisches<br />
Deutsch erlaubt es dem Projekt,<br />
auf die ADABA-Datenbank [8] zuzugreifen,<br />
woraus ein frei verfügbares<br />
deutsches Basismodell resultieren<br />
könnte. Als weiteren wichtigen<br />
Meilenstein auf dem Weg zur<br />
Version 0.5 wollen die Entwickler<br />
das Framework AT SPI2 („Assistive<br />
Technology Service Provider Interface<br />
2“, [9]) integrieren.<br />
Dieser Artikel beschäftigte sich<br />
nur mit dem Frontend Simon.<br />
Andere interessante Bestandteile<br />
des Simon-listens-Projektes sind<br />
Sam und SSC. Bei Sam handelt es<br />
sich um ein Werkzeug, mit dem<br />
sich akustische Modelle erstellen<br />
und testen lassen. Diese Modelle<br />
kann Simon später importieren.<br />
Der Simon Sample Collector SSC<br />
dient dazu, Proben verschiedener<br />
Sprecher und Nutzerumgebungen<br />
zu sammeln, um daraus neue Basismodelle<br />
zu entwickeln. Weiterhin<br />
gibt es noch die Meego-Anwendung<br />
Simone, mit der sich<br />
Rechner über ein Smartphone<br />
steuern lassen.<br />
Das motivierte Simon-Entwicklerteam<br />
ist in all den Jahren recht<br />
überschaubar geblieben und freut<br />
sich über zusätzliche Mitglieder.<br />
Neben Programmierern (C++, Qt)<br />
können sich auch Menschen einbringen,<br />
die Szenarios erstellen,<br />
die Dokumentation erweitern<br />
oder Simon in ihrer Muttersprache<br />
lokalisieren wollen.<br />
Fazit<br />
Die Spracherkennung Simon<br />
selbst lässt sich auch von Anfängern<br />
leicht installieren und in Betrieb<br />
nehmen. Die einzige Hürde<br />
bei der Einrichtung stellen die<br />
zahlreichen Abhängigkeiten dar.<br />
Während des mehrtägigen Tests<br />
lief das System stabil, die Anwendung<br />
stürzte nicht einmal ab.<br />
Als Zuckerl bietet Simon einen<br />
einfachen Zugriff auf die ausgefeilten,<br />
seit mehreren Jahren entwickelten<br />
Spracherkennungsengines<br />
Julius und CMU Sphinx.<br />
Zwar kann es trotzdem (noch)<br />
keine Briefe oder ärztlichen Befunde<br />
niederschreiben, doch<br />
wenn es ums Steuern geht, folgt<br />
der PC Simon aufs Wort. (jlu) n<br />
[1] Verein „Simon listens”:<br />
http:// www. simon‐listens. org/<br />
info<br />
[2] Simon: https:// projects. kde. org/ projects/<br />
extragear/ accessibility/ simon<br />
[3] CMU Sphinx:<br />
http:// cmusphinx. sourceforge. net/<br />
[4] Julius:<br />
http:// julius. sourceforge. jp/ en_index. php<br />
[5] HTK: http:// htk. eng. cam. ac. uk/<br />
[6] Hadifix Bomp: http:// www. sk. uni‐bonn. de/<br />
forschung/ phonetik/ sprachsynthese/ bomp<br />
[7] Voxforge: http:// www. voxforge. org/ home<br />
[8] ADABA-Datenbank:<br />
http:// www‐oedt. kfunigraz. ac. at/ ADABA/<br />
[9] AT SPI2: http:// www. linuxfoundation. org/<br />
collaborate/ workgroups/ accessibility/ atk/<br />
at‐spi/ at‐spi_on_d‐bus<br />
[10] Simon für OpenSuse Factory: http://<br />
software. opensuse. org/ package/ simon<br />
[11] Simon-Tarball: http:// anongit. kde. org/<br />
simon/ simon‐latest. tar. gz<br />
[12] Kompilieranleitung und Abhängigkeiten:<br />
http:// userbase. kde. org/ Simon/<br />
Development_Environment# Compiling<br />
70 03 | 13<br />
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netz&system<br />
Phpvirtualbox<br />
© Thor Jorgen Udvang, 123RF<br />
Virtualisierungsaufgaben<br />
komplett auf einen eigenen<br />
Server auszulagern, spart auf<br />
dem Client erhebliche Ressourcen<br />
ein. Phpvirtualbox<br />
bietet in einer solchen Konfiguration<br />
die Möglichkeit, die<br />
Virtuelle Desktops im Webbrowser mit Phpvirtualbox<br />
Fernsteuerung<br />
Remote-VMs bequem via<br />
Browser anzulegen, zu konfigurieren,<br />
zu verwalten und<br />
zu nutzen. Thomas Drilling<br />
README<br />
Auf heimischen Linux-<br />
PCs gehört Oracles Virtualbox<br />
zu den belieb ten<br />
Virtualisierungs lösungen.<br />
Das liegt vor allem<br />
an der grafischen Oberfläche.<br />
Möchten Sie auf<br />
virtuelle Maschinen auf<br />
einem Server zugreifen,<br />
tun Sie das komfortabel<br />
mithilfe von Phpvirtualbox<br />
im Browser.<br />
Wer Virtualisierung lediglich auf<br />
dem lokalen Linux-PC nutzt, um<br />
etwa Windows oder andere Linux-Distributionen<br />
parallel zu<br />
verwenden, dem genügt Virtualbox<br />
[1] von Oracle in der Regel.<br />
Das kostenlose Programm mit<br />
seiner intuitiv zu bedienenden<br />
grafischen Benutzeroberfläche<br />
erinnert vom Umfang der Funktionen<br />
her in etwa an VMware<br />
Workstation und hält einen Vergleich<br />
mit diesem inzwischen in<br />
fast jeder Hinsicht stand: Das haben<br />
wiederholte Tests in Linux-<br />
User über die Jahre bestätigt. Zudem<br />
lässt sich die Software leicht<br />
installieren (siehe Kasten Virtualbox<br />
integrieren)<br />
Als Alternative böte sich KVM<br />
mit Werkzeugen wie dem auf der<br />
Libvirt basierenden Virt-Manager<br />
an. Das Gespann arbeitet heute<br />
kaum weniger komfortabel als<br />
Virtualbox. Faktisch bringt die<br />
KVM-Lösung sogar mehr Funktionen<br />
mit und erstreckt sich nicht<br />
nur auf den Einsatz am Host-System:<br />
Der Virt-Manager bietet die<br />
Möglichkeit, von jedem beliebigen<br />
Rechner auf virtuelle Maschinen<br />
zuzugreifen sowie VMs anzulegen<br />
und zu konfigurieren.<br />
In dieser Eigenschaft gleicht die<br />
verteilte Lösung mit KVM und<br />
Virt-Manager dem seit einiger<br />
Zeit nicht mehr erhältlichen VMware-Server.<br />
Da stellt sich für<br />
Virtualbox-Anwender die Frage,<br />
ob sich so etwas nicht mit Virtualbox<br />
ebenfalls realisieren ließe.<br />
Aus der Ferne<br />
Betreiben Sie zu Hause einen kleinen<br />
Server, etwa als zentralen<br />
Speicher für Media-Dateien, böte<br />
es sich an, diesem bei ausreichender<br />
Ausstattung mit Arbeitsspeicher,<br />
Festplatten und einer CPU<br />
mit VT-Erweiterung die Aufgabe<br />
des Virtualisierens zu übertragen.<br />
Ein Arbeitsplatzsystem, das nur<br />
noch zum Erstellen oder Konfigurieren<br />
von virtuellen Maschinen<br />
zum Einsatz kommt oder zum<br />
Anzeigen von Inhalten einer laufenden<br />
virtuellen Maschine,<br />
braucht weniger Ressourcen.<br />
Festplattenplatz für Images und<br />
Container brauchen Sie dann auf<br />
dem normalen PC ebenfalls nicht<br />
mehr. Zwar verschiebt sich das<br />
Problem mit dem Platz hin zum<br />
Server, weshalb eine Investition<br />
in Festplatten beim intensiven<br />
Einsatz angebracht erscheint, dafür<br />
stehen aber alle für das Virtualisieren<br />
benötigten Ressourcen<br />
zentral bereit.<br />
Im Inneren<br />
Die Innovation der im Folgenden<br />
vorgestellten Lösung mit Phpvirtualbox<br />
liegt weniger in der PHP-<br />
Software selbst – die besteht im<br />
Wesentlichen aus einem optischen<br />
Nachbau der Qt-Oberfläche<br />
von Virtualbox. Das Novum liegt<br />
in Virtualbox selbst: Die seit 2005<br />
erst von Innotek, später von Sun<br />
und aktuell von Oracle kontinuierlich<br />
weiterentwickelte Software<br />
bietet mehr als viele ahnen.<br />
So stellt etwa die grafische Qt-<br />
Oberfläche nicht die einzige Möglichkeit<br />
zum Betrieb einer virtuellen<br />
Maschine dar. Weit mehr Op-<br />
72 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Phpvirtualbox<br />
netz&system<br />
tionen bietet die Konsolen-<br />
Schnittstelle Vboxmanager.<br />
Ferner gibt es das<br />
SDL-Programm VboxSDL<br />
zum Steuern der VMs, die<br />
Sie bei Bedarf aber auch<br />
über einen in der Konsole<br />
laufenden RDP-Server ansprechen.<br />
Das entsprechende<br />
Modul heißt seit einiger<br />
Zeit Vboxheadless.<br />
Der Einsatz von Phpvirtualbox<br />
basiert auf dem in<br />
Virtualbox enthaltenen<br />
Webserver-Modus Vboxwebsrv.<br />
Hierbei handelt es<br />
sich um einen vollständigen<br />
SOAP-basierten Applikationsserver,<br />
der die<br />
komplette Virtualisierung<br />
bereitstellt. Sie benötigen<br />
lediglich einen gewöhnlichen<br />
Webserver als Fundament<br />
für den Applikationsserver. Eine<br />
GUI-Instanz von Virtualbox<br />
braucht auf dem Server nicht zu<br />
laufen: Sie darf es zwar, falls Sie<br />
auf dem Server lokal arbeiten<br />
möchten; Phpvirtualbox kommuniziert<br />
jedoch ausschließlich über<br />
Vboxwebsrv.<br />
RDP-Server<br />
Phpvirtualbox eignet sich nicht<br />
nur zum Verwalten von virtualisierten<br />
Maschinen auf dem Server,<br />
sondern erlaubt zusätzlich<br />
den Zugriff auf die eigentlichen<br />
Desktops (Abbildung A). Diese<br />
Funktionalität zählt jedoch eigentlich<br />
nicht zu den Eigenschaften<br />
von Phpvirtualbox, sondern<br />
vielmehr zu jenen von Virtualbox<br />
selbst, das mit dem Installieren<br />
des Oracle Extension Packs einen<br />
RDP-Server bereitstellt. Bis Version<br />
3 war diese Komponente nur<br />
in der proprietären Virtualbox-<br />
Version enthalten.<br />
Haben Sie Virtualbox auf einem<br />
Rechner installiert, der über eine<br />
grafische Oberfläche wie KDE<br />
verfügt, aktivieren Sie den RDP-<br />
Server in der Konfiguration der<br />
jeweiligen virtuellen Maschine im<br />
Bereich Anzeige im Reiter Fernsteuerung<br />
mit Server aktivieren.<br />
Den zu verwendenden TCP-Port<br />
dürfen Sie selbst festlegen.<br />
Selbstverständlich funktioniert<br />
Virtualbox mithilfe der oben erwähnten<br />
Schnittstelle samt RDP-<br />
Server auf Servern ohne grafische<br />
Oberfläche. Am Arbeitsplatz benötigen<br />
Sie einen beliebigen RDP-<br />
Client, wie etwa KRDC, den Sie in<br />
den Paketquellen der meisten<br />
Distributionen finden.<br />
Die Performance liegt auf ähnlichem<br />
Niveau wie beim Anzeigen<br />
Die Installation von Virtualbox verursacht keine größeren<br />
Probleme – zumal sich, seit die Software unter<br />
der Obhut von Oracle steht, die früher etwas unübersichtliche<br />
Lizenz-Situation mit zwei parallel verfügbaren<br />
Varianten entspannt hat. Seit Dezember<br />
2010 offeriert der Datenbank-Spezialist das Programm<br />
ausschließlich unter der GPLv2. Die Standard-Version<br />
entspricht funktional in etwa der<br />
früheren Open Source Edition (OSE). Diese bringen<br />
Sie durch Nachinstallieren des nach wie vor unter<br />
der proprietären PUEL-Lizenz [5] stehenden, kostenlosen<br />
Extension-Packs auf den Stand der vormals<br />
kommerziellen Version.<br />
Bei Einsatz von Phpvirtualbox ist es wichtig, dass<br />
die verwendete Version mit der von Virtualbox zusammenpasst.<br />
Da Sie normalerweise zuerst Virtualbox<br />
einrichten, betrifft dieser Punkt zwar eher die<br />
Auswahl der korrekten Version von Phpvirtualbox. Allerdings<br />
empfiehlt es sich, von wenigen Ausnahmen<br />
einmal abgesehen, die jeweils aktuellste Version<br />
beider Programme zu verwenden. Virtualbox-Pakete<br />
für nahezu alle wichtigen Distributionen und Architekturen<br />
finden sich auf der Oracle-Webseite [6].<br />
der virtuellen Desktops im nativen<br />
Virtual Machine Manager<br />
von Virtualbox unter KDE/Qt.<br />
Ähnliche Performance bietet lediglich<br />
KVM/Virt Manager beim<br />
Verwenden des Spice-Protokolls,<br />
das auch im Tool Gnome Boxes<br />
[2] zum Einsatz kommt.<br />
Startklar<br />
Phpvirtualbox ist der grafischen<br />
Oberfläche von Virtualbox exakt<br />
nachempfunden und lässt sich<br />
A Virtualbox bringt<br />
von Haus aus einen<br />
RDP-Server mit. Sie<br />
brauchen daher am<br />
Arbeitsplatz nur einen<br />
RDP-Client wie Remmina,<br />
um auf die grafische<br />
Oberfläche virtueller<br />
Desktops zuzugreifen.<br />
Virtualbox integrieren<br />
Die generelle Empfehlung lautet, Pakete – sofern<br />
vorhanden – immer aus den Quellen der Distribution<br />
zu bevorzugen. Das gilt jedoch nicht für Virtualbox,<br />
das sich mit sehr kurzen Release-Zyklen rasant weiterentwickelt<br />
und kinderleicht installieren lässt. Die<br />
Paketquellen eines aktuellen Ubuntu 12.10 enthalten<br />
zwar wenigstens nicht unzählige Virtualbox-Pakete<br />
(OSE-Version, Gastsystem-Erweiterungen, Kernel-Module),<br />
sondern nur noch eines, dafür aber lediglich<br />
in Version 4.1.18.<br />
Die Download-Seite bietet darüber hinaus Installationshinweise<br />
für alle wichtigen Distributionen. Der<br />
zum Darstellen der Bildschirmanzeige der virtuellen<br />
Maschinen im Zusammenhang mit Phpvirtualbox essenzielle<br />
RDP-Server steht wie erwähnt nur durch<br />
Installieren des Extension-Packs bereit, das Sie<br />
ebenfalls von der Download-Seite herunterladen [7].<br />
Achten Sie unbedingt darauf, dass die Versionsnummer<br />
von Extension Pack und Virtualbox übereinstimmen.<br />
Die GUI von Virtualbox verwaltet das Extension<br />
Pack übrigens unter Datei | Globale Einstellungen,<br />
Zusatzpakete. Dort haben Sie die Möglichkeit, es gegebenenfalls<br />
neu zu installieren oder aktualisieren.<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 73
netz&system<br />
Phpvirtualbox<br />
sätzlich das Paket libapache2-modphp5,<br />
gefolgt von einem Neustart<br />
des Apachen mit service apache2<br />
restart. Fedora-Anwender und<br />
Nutzer anderer Systemd-basierter<br />
Distributionen verwenden<br />
dazu systemctl restart httpd.service.<br />
Haben Sie den Apache-Webserver<br />
und das PHP-Modul installiert,<br />
aktivieren Sie mit a2endmod<br />
php5 das Modul. Ubuntu-Nutzer<br />
stellen lediglich ein sudo voran.<br />
B Phpvirtualbox<br />
muss das Benutzerkonto<br />
kennen, unter<br />
dem Virtualbox läuft.<br />
C Steht der PHP-<br />
Code von Phpvirtualbox<br />
im gewünschten<br />
Verzeichnis bereit und<br />
laufen der Webserver<br />
sowie Vboxwebsrv,<br />
sollte ein erster Login<br />
möglich sein.<br />
dank Ajax-Funktionalität mit wenigen<br />
Ausnahmen ebenso bedienen<br />
wie die native GUI. Beim Herunterladen<br />
der als Zip-Archiv bereitstehenden<br />
PHP-Software gilt<br />
es darauf zu achten, dass Sie die<br />
richtige Version auswählen [3].<br />
Für alle aktuellen Versionen von<br />
Virtualbox ab 4.2 aufwärts wählen<br />
Sie die Version 4.2-4 von<br />
Php virtualbox. Da es sich um PHP-<br />
Code handelt, beschränkt sich die<br />
Installation darauf, das heruntergeladene<br />
Zip-Archiv mit Ark oder<br />
einem anderen Archivmanager der<br />
Wahl ins Documentroot des Webservers<br />
zu entpacken.<br />
Wer lieber zur Kommandozeile<br />
greift, verwendet die Befehle aus<br />
Listing 1. Mit diesen entpacken<br />
Sie die Software zuerst im Home-<br />
Verzeichnis und verschieben anschließend<br />
das entpackte Verzeichnis<br />
mit Root-Rechten ins<br />
Verzeichnis phpvirtualbox/ im<br />
Documentroot des Webservers.<br />
Der Betrieb von Phpvirtualbox<br />
setzt einen Webserver mit PHP-<br />
Unterstützung voraus. Bei Fedora,<br />
Red Hat und deren Derivaten<br />
installieren Sie dazu das Paket<br />
httpd; bei Ubuntu und OpenSuse<br />
apache2. Für den automatischen<br />
Start des Webservers sorgt bei<br />
Ubuntu sudo update‐rc.d apache2<br />
defaults, Fedora-Nutzer verwenden<br />
systemctl enable httpd.service,<br />
OpenSuse-Nutzer dagegen chkconfig<br />
‐a apache2.<br />
Das PHP-Modul für den Apache<br />
Webserver lagert bei auf Fedora<br />
basierenden Distributionen im<br />
Paket php. Ubuntu- und Open-<br />
Suse-Anwender installieren zu-<br />
Konfiguration<br />
Bevor Sie Phpvirtualbox zum ersten<br />
Mal im Browser aufrufen, gilt<br />
es, zwei Konfigurationsdateien zu<br />
bearbeiten. Eine betrifft das Virtualbox-Modul<br />
Vboxwebsrv, die<br />
andere Phpvirtualbox selbst. So<br />
entnimmt Virtualbox dem Eintrag<br />
VBOXWEB_USER=User aus der<br />
Konfigurations-Datei /etc/default/virtualbox<br />
unter welchem<br />
Benutzerkonto mitsamt dem zugehörigen<br />
Kontext die Software<br />
läuft. Per Default ist das der Nutzer<br />
vbox, den Virtualbox bei der<br />
Installation anlegt. Der sollte übrigens<br />
auch zwingend der Gruppe<br />
vboxusers angehören (Abbildung<br />
B), damit Virtualbox ohne<br />
Einschränkungen seinen Dienst<br />
tut und beispielsweise Zugriff auf<br />
USB-Geräte bietet.<br />
Mit dem Default-Nutzer vbox<br />
und der Default-Gruppe vboxusers<br />
sollte es keine Probleme geben.<br />
Beim Einsatz von Virtualbox auf<br />
einem Server empfiehlt es sich jedoch,<br />
für den Virtualbox-Betrieb<br />
einen Nutzer ohne eigene Login-<br />
Shell vorzusehen, den Sie mit den<br />
Werkzeugen der Distribution anlegen<br />
und der Gruppe vboxusers<br />
hinzufügen. Via Kommandozeile<br />
erledigt das dann der folgende<br />
Befehl:<br />
# useradd ‐G vboxusers ‐s /bin/fU<br />
alse User<br />
Listing 1<br />
$ unzip ‐q<br />
phpvirtualbox‐4.2.2.zip<br />
$ sudo mv ~/phpvirtualbox‐4.2‐4/<br />
/var/www/phpvirtualbox<br />
74 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Phpvirtualbox<br />
netz&system<br />
Das empfiehlt sich deshalb, weil<br />
Sie in der Konfiguration von<br />
Phpvirtualbox (/var/www/phpvirtualbox/config.php)<br />
auf den gleichen<br />
Benutzer verweisen müssen. Dessen<br />
Passwort steht in der Datei<br />
aber im Klartext (Listing 2).<br />
Damit sollte ein erster Zugriff<br />
auf das Interface von Phpvirtualbox<br />
möglich sein, sofern Virtualbox<br />
auf dem Server im Webserver-Modus<br />
läuft. Dazu starten Sie<br />
wie oben erwähnt Vboxwebsrv.<br />
Sie finden alle wichtigen Binaries<br />
des kompletten Virtualbox-Paketes<br />
unter /usr/lib/virtualbox. Für<br />
einen ersten Test oder gelegentlichen<br />
Gebrauch rufen Sie den Server<br />
/usr/lib/virtualbox/vboxwebsrv<br />
einfach direkt auf.<br />
Elegant starten<br />
Da /usr/lib/virtualbox zusätzlich<br />
via Symlink in /usr/bin liegt, brauchen<br />
Sie den absoluten Pfad nicht<br />
anzugeben. Eleganter klappt es<br />
allerdings, indem Sie das mitgelieferte<br />
Init-Skript für Vboxwebsrv<br />
verwenden, das Virtualbox<br />
beim Installieren unter /etc/<br />
init.d/vboxweb‐service anlegt. Sie<br />
rufen damit Vboxwebsrv komfortabel<br />
mit den Optionen start, stop<br />
oder restart auf.<br />
Das klappt prinzipiell auch mit<br />
Upstart (Ubuntu) oder Systemd<br />
(Fedora), die sich jeweils abwärtskompatibel<br />
verhalten. Soll der<br />
Dienst vboxweb-service automatisch<br />
starten, gehen Sie genauso<br />
vor wie beim Apache Webserver.<br />
Ubuntu-Nutzer verwenden sudo<br />
update‐rc.d vboxweb‐service defaults.<br />
Unter Fedora erzeugen Sie<br />
das Autostart-Skript mit systemctl<br />
enable vboxweb‐service.service. Bei<br />
Suse können Sie chkconfig ‐a<br />
vboxweb‐service benutzen. Ergänzende<br />
Informationen zur Installation<br />
finden Sie im Wiki von<br />
Phpvirtualbox [4].<br />
Hat alles funktioniert, erscheint<br />
beim Aufruf der URL http://<br />
Server/ phpvirtualbox der Login-<br />
Screen (Abbildung C). Hier melden<br />
Sie sich eingangs mit dem Benutzernamen<br />
admin und dem Passwort<br />
admin an, nicht mit den<br />
Credentials des oben erwähnten<br />
Virtualbox-Users. Wünschen Sie<br />
eine deutsche Oberfläche, stellen<br />
Sie diese wahlweise unter Preferences<br />
| Language ein oder ändern<br />
in der Datei /var/www/phpvirtualbox/config.php<br />
den Eintrag var<br />
$language = 'en'; auf 'de'.<br />
Danach sollten Sie im Web-Interface<br />
das Passwort des Administrator-Zugangs<br />
ändern, was<br />
Sie im Menü Datei | Passwort ändern<br />
erledigen. Der Benutzername<br />
des Administrator-Kontos<br />
bleibt admin. Darüber hinaus haben<br />
Sie im Menü Datei | Globale<br />
Einstellungen im Bereich Benutzer<br />
die Möglichkeit, zusätzlich zum<br />
Administrator-Account weitere<br />
Benutzerkonten für Phpvirtualbox<br />
anzulegen (Abbildung D).<br />
Der Unterschied zum Admin-<br />
Konto besteht aber lediglich darin,<br />
dass admin weitere Benutzer<br />
anlegen darf.<br />
Sofern Sie Phpvirtualbox lediglich<br />
selbst nutzen, erleichtern Sie<br />
sich das Arbeiten mit der Software<br />
ein klein wenig, indem Sie<br />
das Authentifizieren am Webfrontend<br />
mithilfe des folgenden<br />
D Phpvirtualbox kennt<br />
auch normale Benutzer.<br />
Diese dürfen allerdings<br />
ebenfalls alles,<br />
außer weitere Nutzer<br />
anlegen.<br />
Tipp<br />
Mit sudo apache2 ‐t<br />
‐D DUMP_MODULES<br />
oder httpd ‐t D<br />
DUMP_MODULES bei Red<br />
Hat und Fedora stellen<br />
Sie leicht fest, ob<br />
Apache bereits mit<br />
PHP-Unterstützung<br />
läuft.<br />
E Phpvirtualbox unterstützt<br />
das Anlegen<br />
und Konfigurieren von<br />
virtuellen Maschinen.<br />
Listing 2<br />
var $username = 'vbox';<br />
var $password = 'pass';<br />
var $location = 'http://<br />
localhost:18083/';<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 75
netz&system<br />
Phpvirtualbox<br />
und Optionen für die Vboxwebsrv-Konfiguration<br />
[9]. So können<br />
Sie einen Session-Timeout eintragen<br />
oder den Standard-Port ändern,<br />
auf dem Vboxwebserv auf<br />
Anfragen lauscht. Es ist sogar<br />
möglich, Vboxwebsrv und den<br />
Webserver auf unterschiedlichen<br />
Maschinen zu betreiben.<br />
F Bei Bedarf<br />
reichen Sie einzelne<br />
USB-Geräte über<br />
Passthrough an das<br />
Gastsystem durch.<br />
G Der in Virtualbox<br />
enthaltene RDP-Server<br />
ist der Schlüssel<br />
zum grafischen Zugriff<br />
aus der Ferne.<br />
Eintrags in der Datei config.php<br />
vollständig deaktivieren:<br />
var $noAuth = true;<br />
Das geschieht dann allerdings um<br />
den Preis der Sicherheit. Wer etwa<br />
in Umgebungen mit mehreren Benutzern<br />
ein höheres Bedürfnis<br />
nach Sicherheit hat – wie gesehen<br />
sind unter Phpvirtualbox per Default<br />
alle Benutzer Admins – kann<br />
in der Datei config.php auch weitere<br />
Module zum Authentifizieren<br />
konfigurieren. Neben WebAuth<br />
(auf .htaccess basierend) ist auch<br />
ein Login gegen einen Verzeichnisdienst<br />
(LDAP oder Active Directory)<br />
möglich. Das Wiki gibt<br />
Auskunft, wie das funktioniert<br />
[8]. Ferner finden Sie dort<br />
eine Reihe weiterer Parameter<br />
Im Einsatz<br />
In der Summe unterstützt Phpvirtualbox<br />
fast alle Funktionen,<br />
die Sie in der Qt-Oberfläche finden<br />
(Abbildung E, vorherige Seite).<br />
Das umfasst das Starten und<br />
Stoppen von virtuellen Maschinen<br />
(Pause, ACPI-Shutdown oder<br />
Save/Discard-State), Snapshots,<br />
das Konfigurieren von VMs sowie<br />
das Importieren und Exportieren<br />
virtueller Maschinen. Daneben<br />
bietet Phpvirtualbox den Zugriff<br />
auf virtuelle Maschinen über eine<br />
emulierte Konsole. Einzelheiten<br />
finden sich im Bereich Features<br />
auf der Projektseite. Sogar das<br />
Durchreichen von USB-Geräten<br />
nach Bedarf ermöglicht das PHP-<br />
Interface (Abbildung F).<br />
Zwar bietet Phpvirtualbox nahezu<br />
alle wichtigen Einstellungen,<br />
zum Anzeigen des Bildschirminhalts<br />
laufender virtueller Maschinen<br />
benötigen Sie jedoch wie eingangs<br />
erwähnt einen<br />
RDP-Client.<br />
Der in Virtualbox<br />
enthaltene RDP-<br />
Server gehört allerdings<br />
zu den<br />
nicht freien Komponenten<br />
des<br />
Programms und<br />
steht daher nur<br />
bereit, wenn Sie<br />
Oracles kostenloses<br />
Extension-<br />
Pack für Virtualbox<br />
installieren.<br />
Die Bildschirmausgabe<br />
erfolgt<br />
deutlich flüssiger<br />
als etwa bei einem<br />
VNC-Client.<br />
Das Aktivieren<br />
des RDP-Servers<br />
76 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Phpvirtualbox<br />
netz&system<br />
info<br />
[1] Phpvirtualbox:<br />
http:// code. google. com/ p/ phpvirtualbox<br />
[2] Gnome Boxes: Th. Drilling, „Schlicht und<br />
einfach“, LU 02/2013, S. 70,<br />
http:// www. linux‐community. de/ 27688<br />
[3] Download:http:// code. google. com/ p/<br />
funktioniert genauso wie beim<br />
Qt-Client: Klicken Sie dazu wahlweise<br />
im Hauptfenster von Phpvirtualbox<br />
direkt auf den Link Anzeige<br />
oder in der Symbolleiste auf<br />
das Symbol Ändern, gefolgt von<br />
einem Klick auf den Menü-Eintrag<br />
Ändern.<br />
Ein dritter Weg führt über den<br />
Punkt Maschine | Ändern in der<br />
Menüleiste von Phpvirtualbox. In<br />
jedem Fall öffnet sich der Konfigurationseditor<br />
für die links markierte<br />
virtuelle Maschine. Bei den<br />
letzten beiden Varianten müssen<br />
Sie allerdings noch zum Bereich<br />
Anzeige navigieren und im Reiter<br />
Fernsteuerung das Häkchen bei<br />
Server aktivieren setzen.<br />
Danach legen Sie gegebenenfalls<br />
noch den für die jeweiligen virtuellen<br />
Maschinen zu verwendenden<br />
TCP-Port fest. Nutzen Sie<br />
mehr als eine virtuelle Maschine<br />
gleichzeitig, achten Sie darauf,<br />
verschiedene Ports anzugeben.<br />
Läuft auf dem Server eine grafische<br />
Oberfläche (bevorzugt<br />
KDE), dann können Sie selbstverständlich<br />
auch direkt auf dem<br />
Server einen RDP-, VNC- oder<br />
(noch besser) NX-Server aufsetzen,<br />
was Ihnen schon mal grafischen<br />
Zugang zur Qt-Benutzeroberfläche<br />
von<br />
Virtualbox verschafft.<br />
Wahlweise<br />
rufen Sie die<br />
entfernte Virtualbox-GUI<br />
via SSH<br />
und X11 von Ihrem<br />
Arbeitsplatz<br />
aus auf.<br />
Melden Sie sich<br />
dazu auf dem<br />
Server mit dem<br />
Befehl ssh ‐X ‐l<br />
Vbox‐User Server<br />
als derjenige Benutzer<br />
an, unter<br />
dessen Account<br />
Virtualbox dort<br />
läuft, und rufen<br />
Sie dann in der<br />
SSH-Sitzung virtualbox<br />
auf (Abbildung<br />
H).<br />
Nicht uncharmant und schnell<br />
zu realisieren ist auch die Idee,<br />
direkt auf dem Server einen RDPoder<br />
NX-Server zu installieren.<br />
Letzterer bietet deutlich mehr<br />
Performance als etwa VNC. Die<br />
GPL-Implementation „FreeNX<br />
Server“ findet sich in den Paketquellen<br />
vieler Distributionen.<br />
Wahlweise können Sie auch die<br />
inzwischen proprietäre, nichtsdestotrotz<br />
aber kostenlos verfügbare<br />
Original-Version von Nomachine<br />
installieren, die „NX Free<br />
Edition for Linux“, was aber für<br />
unser Szenario keinen Vorteil<br />
birgt. Die GPL-Version lässt sich<br />
im Handumdrehen einrichten,<br />
sofern Sie die SSH-Authentifizierung<br />
verwenden (Abbildung I).<br />
Fazit<br />
Bei Phpvirtualbox handelt es sich<br />
um ein nützliches Werkzeug für<br />
Virtualbox-Anwender. Das Tool<br />
zeigt eindrucksvoll, was moderne<br />
Webtechnologien mit PHP und<br />
Ajax zustande bringen. Der Aufwand<br />
bei der Installation ist zudem<br />
kleiner, als dieser Beitrag<br />
möglicherweise suggeriert. Die<br />
Vorteile einer zentralen Instanz<br />
wiegen die Mühe auf. (agr) n<br />
H So geht’s auch: Zugriff<br />
auf ein auf dem<br />
Server installierte<br />
Virtualbox via SSH.<br />
I So geht’s noch besser:<br />
Zugriff auf ein auf<br />
dem Server installiertes<br />
Virtualbox via NX-<br />
Protokoll.<br />
phpvirtualbox/ downloads/ list<br />
[4] Phpvirtualbox-Wiki: http:// code. google.<br />
com/ p/ phpvirtualbox/ wiki/ Installation<br />
[5] Virtualbox-Lizenz: https:// www. virtualbox.<br />
org/ wiki/ Virtualbox_PUEL<br />
[6] Virtualbox herunterladen: https:// www.<br />
virtualbox. org/ wiki/ Linux_Downloads<br />
[7] Virtualbox Extension Pack:<br />
https:// www. virtualbox. org/ wiki/ Downloads<br />
[8] Vboxwebsrv und Verzeichnisdienste:<br />
http:// code. google. com/ p/ phpvirtualbox/<br />
wiki/ AuthenticationModules<br />
[9] Paremeter und Optionen von Vboxwebsrv:<br />
http:// code. google. com/ p/ phpvirtualbox/<br />
wiki/ vboxwebServiceConfigLinux<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 77
know-how<br />
Sicher löschen<br />
© Kkymek, 123RF<br />
Dateien und Laufwerke dauerhaft löschen<br />
Sicher entsorgt<br />
README<br />
Die alte Fest-<br />
platte bei Ebay<br />
ver kaufen? Kein<br />
Prob lem – wenn<br />
Sie die Daten darauf<br />
professionell<br />
gelöscht haben.<br />
Erik Bärwaldt<br />
Die herkömmlichen Befehle<br />
zum Löschen von<br />
Dateien und Verzeichnissen<br />
erlauben unter<br />
Linux eine Rekonstruktion<br />
der eigentlichen<br />
Daten. Erst mit einigen<br />
kleinen Helfern oder einer<br />
speziellen Distribution<br />
überschreiben Sie<br />
Daten so gründlich,<br />
dass das Wiederherstellen<br />
nicht mehr gelingt.<br />
In immer mehr Lebensbereichen<br />
entwickeln sich Computer zu unentbehrlichen<br />
Hilfsmitteln. Das<br />
Zusammenwachsen von Informationstechnologie<br />
und Telekommunikation<br />
sorgt für ein immer<br />
höheres Aufkommen an Daten,<br />
die sich auf den heimischen Festplatten<br />
sammeln. Wer die Massenspeicher<br />
jedoch eines Tages<br />
ausrangiert oder sie an einen<br />
neuen Besitzer weiterreicht,<br />
steht zwangsläufig vor der Frage,<br />
wie er private Daten unwiederbringlich<br />
löscht. Mit Linux und<br />
einigen speziellen Programmen<br />
beugen Sie dabei bösen Überraschungen<br />
vor.<br />
Grundsätzliches<br />
Für das Verwalten der Daten auf<br />
der Festplatte zeichnet das Dateisystem<br />
verantwortlich. Zu speichernde<br />
Dateien liegen dabei in<br />
einer Partition auf dem Massenspeicher,<br />
wobei jede Partition erst<br />
nach dem Anlegen eines Dateisystems<br />
einsatzbereit ist.<br />
Das Dateisystem besteht aus einer<br />
Tabelle, die unter anderem<br />
genaue Angaben darüber enthält,<br />
wo sich einzelne Datenbestände<br />
auf dem Massenspeicher befinden.<br />
Die Daten selbst können dabei<br />
auf mehrere Segmente aufgeteilt<br />
sein. Beim Zugriff auf eine<br />
Datei fragt das System zunächst<br />
die Tabelle mit den Zuordnungen<br />
ab, um den entsprechenden Speicherort<br />
ausfindig zu machen. Danach<br />
steuern die Leseköpfe die eigentliche<br />
Adresse an und lesen<br />
die Daten aus.<br />
Beim Löschen einer Datei entfernt<br />
das System aus Zeitgründen<br />
nicht etwa den eigentlichen Datenbestand,<br />
sondern nur den entsprechenden<br />
Eintrag in der Zuweisungstabelle.<br />
Physikalisch liegen<br />
die Daten also nach wie vor<br />
auf dem Massenspeicher.<br />
Tools, die solche „gelöschten“<br />
Dateien wiederherstellen, machen<br />
sich diesen Umstand zunutze.<br />
Sie prüfen die einzelnen Sektoren<br />
des Massenspeichers und<br />
bieten dann die Möglichkeit, gefundene<br />
Daten über eine modifizierte<br />
Zuordnungstabelle wieder<br />
zu aktivieren. Erst, wenn die Sektoren<br />
auf der Platte überschrieben<br />
sind, gelten die Daten für den<br />
Laien als unwiederbringlich verloren.<br />
Selbst das Formatieren einer<br />
Festplatte überschreibt nicht<br />
zwangsläufig vorhandene Datenbestände.<br />
Weniger ausgereifte<br />
Dateisysteme legen bei diesem<br />
Vorgang lediglich eine neue Zuweisungstabelle<br />
für die Dateien<br />
an, tasten jedoch die auf dem Datenträger<br />
noch vorhandenen alten<br />
Strukturen nicht an. Das erlaubt<br />
es, diese nach sogenannten<br />
Schnellformatierungen mit einigem<br />
Aufwand wieder zu rekonstruieren.<br />
Problemfall MBR<br />
Der Master Boot Record (MBR),<br />
den es auf fast allen Festplatten<br />
mit installiertem Betriebssystem<br />
gibt, enthält eine Tabelle mit den<br />
Partitionen auf dem Speichermedium.<br />
Das Löschen einzelner Dateien<br />
oder Verzeichnisse hat keinen<br />
Einfluss auf diesen Bereich.<br />
Insbesondere bei wenig ausgereiften<br />
Betriebssystemen finden sich<br />
Schadprogramme wie Trojaner<br />
oder Rootkits, die sich im Master<br />
Boot Record festsetzen und von<br />
dort aus operieren.<br />
78 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Sicher löschen<br />
know-how<br />
Solche Schadsoftware bleibt auch<br />
nach dem Löschen der Inhalte<br />
einzelner Partitionen und selbst<br />
nach dem Formatieren der Festplatte<br />
aktiv. Um sie loszuwerden,<br />
muss man die Festplatte komplett<br />
löschen und dabei auch den<br />
MBR neu anlegen. In diesem Falle<br />
besteht aber keine Möglichkeit<br />
mehr, die alte Partitionstabelle<br />
mit Tools wie Testdisk oder<br />
Gparted zu rekonstruieren.<br />
Defekte Sektoren<br />
Ein weiteres Hindernis beim sicheren<br />
Löschen von Festplatten<br />
stellen defekte Sektoren dar. Diese<br />
treten mehr oder weniger häufig<br />
auf. Der Controller der Festplatte<br />
verwaltet sie dem Betriebssystem<br />
gegenüber transparent,<br />
sodass Sie den Ausfall eines Bereichs<br />
solange nicht bemerken,<br />
wie die Festplatte noch Ersatzsektoren<br />
zur Kompensation bereitstellen<br />
kann.<br />
Im Bedarfsfall sperrt der Controller<br />
die physikalisch defekten<br />
Sektoren automatisch. Die in den<br />
defekten Sektoren vorhandenen<br />
Daten bleiben bei diesem Verfahren<br />
jedoch erhalten. In manchen<br />
Fällen haben kommerzielle Anbieter<br />
die Möglichkeit, diese mit<br />
entsprechender Hardware nachträglich<br />
auszulesen.<br />
Möchten Sie feststellen, ob eine<br />
Festplatte defekte Sektoren aufweist,<br />
so erledigen Sie dies mithilfe<br />
der Smartmon-Tools. Das entsprechende<br />
Paket smartmontools<br />
findet sich in den Repositories aller<br />
gängigen Distributionen, viele<br />
installieren es sogar bereits beim<br />
Einrichten des Basissystems auf<br />
der Festplatte mit.<br />
Durch Eingabe des Befehls<br />
smartctl ‐a Gerät überprüfen Sie<br />
die Integrität eines Datenträgers.<br />
Um die Anzahl der umadressierten<br />
Sektoren zu ermitteln,<br />
geben Sie als Administrator<br />
im Terminal einfach den folgenden<br />
Befehl ein:<br />
# smartctl ‐a Gerät | grep ReallU<br />
ocated_Sector_Ct<br />
In der entsprechenden Bildschirm<br />
ausgabe sind vor allem die<br />
ganzzahligen Werte der zweiten<br />
und dritten Spalte von links von<br />
Bedeutung: Sie bilden den aktuellen<br />
Normalwert und den bislang<br />
schlechtesten Wert des Attributes<br />
ab. Bestehen zwischen diesen<br />
Werten eine erhebliche Differenz,<br />
so hat der Controller eine größere<br />
Zahl von defekten Sektoren bereits<br />
umadressiert. In einem solchen<br />
Fall empfiehlt sich unter<br />
Umständen sogar der Austausch<br />
der Festplatte, um dem Verlust<br />
von Daten vorzubeugen.<br />
Sonderfall Flash<br />
Während herkömmliche Festplatten<br />
die anfallenden Daten auf rotierenden<br />
Magnetplatten in Sektoren<br />
ablegen, arbeiten Flash-<br />
Speicher wie SSDs oder USB-<br />
Sticks ohne jegliche mechanische<br />
Bauteile. Bei ihnen lagern die Daten<br />
in nichtflüchtigen Speicherzellen,<br />
die ein ins Medium integrierter<br />
Controller verwaltet.<br />
Da die Anzahl der möglichen<br />
Zyklen beim Schreiben in die<br />
Speicherzellen je nach Bauart begrenzt<br />
ist, greift der Controller<br />
zum sogenannten Wear-Leveling:<br />
Er verteilt die Daten gleichmäßig,<br />
um eine übermäßige Belastung<br />
einzelner Zellen und damit erhöhten<br />
Verschleiß zu vermeiden.<br />
Ein „Löschen“ entfernt lediglich<br />
den Verweis auf eine Datei aus einer<br />
Tabelle mit Dateizuweisungen,<br />
die Daten bleiben jedoch in<br />
den Speicherzellen erhalten.<br />
Neue Daten landen in Bereichen,<br />
die der Controller intern als<br />
unbelegt klassifiziert. Dadurch<br />
sammeln sich im Laufe der Zeit<br />
immer mehr „gelöschte“ Daten<br />
auf dem Flash-Speicher an. Stuft<br />
der Controller solche Speicherzellen<br />
als unbelegt ein, überschreiben<br />
neue Daten die alten.<br />
Bei modernen Flash-Speichern<br />
geschieht dies durch die interne<br />
Garbage Collection des Controllers<br />
oder, vom Betriebssystem angestoßen,<br />
durch den TRIM-Befehl.<br />
SSD älteren Baujahrs besitzen<br />
oft keine interne Garbage<br />
Collection oder unterstützen das<br />
TRIM-Kommando nicht. Das ermöglicht<br />
es in aller Regel, die alten<br />
Daten zu rekonstruieren.<br />
Es genügt also zum sicheren Löschen<br />
obsoleter Daten nicht, einzelne<br />
Partitionen einer SSD zu<br />
überschreiben. Um sicher zu sein,<br />
dass Ihre privaten Datenbestände<br />
nicht in falsche Hände geraten,<br />
gilt es, den kompletten Flash-<br />
Speicher zu überschreiben.<br />
Überschreiben<br />
Linux bietet bereits von Haus aus<br />
auf der Kommandozeile mithilfe<br />
des Befehls dd Möglichkeiten, Partitionen<br />
oder komplette Datenträger<br />
nach Vorgabe mit Zahlen<br />
zu überschreiben. Dazu geben Sie<br />
A Shred gibt detailliert<br />
über den Fortschritt<br />
beim Löschen<br />
Auskunft.<br />
DBAN 2.2.7,<br />
Plattenputzer 0.2,<br />
Shredder 0.1.3,<br />
SRM 1.2.11,<br />
Wipe 2.3.1<br />
LU/secure‐delete/<br />
B Über eine komfortable<br />
Oberfläche<br />
wählen Sie die zu löschende<br />
Partition in<br />
Plattenputzer aus.<br />
www.linux-user.de<br />
03 | 13 79
know-how<br />
Sicher löschen<br />
C Wipe gibt den<br />
Arbeitsfortschritt<br />
in Form eines Prozentwertes<br />
an.<br />
Daten löschen mit Methode<br />
lediglich im Terminal den folgenden<br />
Befehl ein:<br />
# dd if=/dev/zero of=Gerät conv=U<br />
noerror<br />
Damit überschreiben Sie die entsprechende<br />
Gerätedatei mit Nullen<br />
als Daten. Das Tool eignet<br />
sich jedoch eigentlich nicht zum<br />
sicheren Löschen von Daten, fehlen<br />
ihm doch einige dazu wichtige<br />
Optionen. Findige Programmierer<br />
haben sich des Problems angenommen<br />
und Tools entwickelt,<br />
die teils mit grafischen Oberflächen<br />
den Löschvorgang vereinfachen<br />
und sich zusätzlich auf<br />
Dateisysteme außerhalb der<br />
Linux-Welt verstehen.<br />
Shred<br />
Das Kommandozeilentool Shred<br />
eignet sich dazu, sowohl einzelne<br />
Im Laufe der Jahre haben Entwickler verschiedenste Methoden<br />
erarbeitet, um Massenspeicher sicher zu löschen. Die wohl aufwendigste<br />
Prozedur stammt dabei von Peter Gutmann, einem<br />
neuseeländischen Informatiker. Hier überschreiben die Tools die<br />
alten Daten in insgesamt 35 Durchläufen mit Bit-Mustern und Zufallsdaten.<br />
Als recht sicher, aber auch relativ zeitfressend gilt die<br />
Methode RCMP TSSIT OPS-II der Royal Canadian Mounted Police.<br />
Diese sieht vor, die Speichermedien achtmal mit komplementären<br />
Bit-Mustern zu überschreiben.<br />
Weniger Zeitaufwand erfordert der recht bekannte DoD-Standard<br />
5220.22 M des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums.<br />
Er sieht vor, die Daten viermal mit Bit-Mustern und anschließend<br />
dreimal mit Zufallsdaten zu überschreiben. Von diesem Standard<br />
existiert zudem eine beschleunigte Variante, die den Massenspeicher<br />
zweimal komplett mit Bit-Mustern und zusätzlich einmal<br />
mit Zufallsdaten beschreibt.<br />
Vom deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik<br />
(BSI) stammt eine andere Methode, die in Behörden für<br />
Verschlusssachen zum Einsatz kommt. Diese schreibt es vor, die<br />
Daten sechsmal mit komplementären Bit-Mustern und anschließend<br />
einmal mit einem festen Bit-Muster zu überschreiben.<br />
Alle diese Methoden wurden mithilfe entsprechender Untersuchungen<br />
auf ihre Zuverlässigkeit hin überprüft und verhindern,<br />
dass sich die gelöschten Daten mit herkömmlichen Mitteln wieder<br />
rekonstruieren lassen.<br />
Dateien als auch ganze Partitionen<br />
zu überschreiben und die darauf<br />
liegenden Daten damit unwiederbringlich<br />
zu löschen. Shred<br />
gehört zu den GNU Core Utilities<br />
und findet sich daher in so gut<br />
wie jeder Linux-Distribution.<br />
Die Anwendung ist denkbar unkompliziert.<br />
Um eine einzelne<br />
Datei unwiederbringlich zu löschen,<br />
geben Sie im Terminal einfach<br />
den folgenden Befehl ein:<br />
$ shred ‐u ‐v Datei<br />
Shred überschreibt das angegebene<br />
File in drei Durchläufen mit<br />
zufällig generierten Ziffernfolgen<br />
und benennt die Datei anschließend<br />
zwölfmal um, bevor es sie<br />
endgültig löscht. Geben Sie beim<br />
Aufruf von Shred zusätzlich den<br />
Parameter ‐n ein, gefolgt von einer<br />
ganzen Zahl, dann modifizieren<br />
Sie damit die Anzahl der<br />
Durchläufe zum Überschreiben<br />
der Inhalte. Das Programm zeigt<br />
Ihnen während seiner Arbeit detaillierte<br />
Informationen zum<br />
Fortschritt beim Löschen an<br />
(Abbildung A, vorherige Seite).<br />
Ganze Laufwerke<br />
Auf die gleiche Art und Weise<br />
löschen Sie mit Shred ganze Partitionen<br />
oder Laufwerke, wobei<br />
Sie hierbei anstelle des Dateinamens<br />
den Namen der Gerätedatei<br />
als Ziel angeben. Für das Löschen<br />
von Festplatten oder großen Partitionen<br />
müssen Sie einen erheblichen<br />
Zeitaufwand einplanen.<br />
Um Fehlern aufgrund mangelnder<br />
Schreibrechte vorzubeugen,<br />
sollten Sie beim Löschen größerer<br />
Datenbestände das Tool zusätzlich<br />
mit dem Parameter ‐f<br />
(„force“) aufrufen.<br />
Für Shred gibt es unterschiedliche<br />
grafische Aufsätze, die allerdings<br />
durchgängig nicht den vollen<br />
Funktionsumfang des Kommandozeilenprogramms<br />
abbilden.<br />
Für Debian und dessen Derivate<br />
gibt es beispielsweise das<br />
Programm Shredder [1], für PC<br />
LinuxOS und ähnliche Systeme<br />
wie Mageia oder Mandriva findet<br />
sich das Tool Shred_GUI in den<br />
passenden Repositories.<br />
Plattenputzer<br />
Mit dem Programm Plattenputzer<br />
existiert ein weiteres Werkzeug,<br />
um Daten sicher zu löschen.<br />
Die Projektseite [2] bietet für<br />
RPM-basierte Distributionen bereits<br />
fertige Pakete an, während<br />
für DEB-basierte Distributionen<br />
der Quellcode zum Download bereitsteht.<br />
Nach der Installation<br />
starten Sie das Tool mit Root-<br />
Rechten. Die Software eignet sich<br />
nicht zum Löschen einzelner Dateien,<br />
sondern bereinigt ausschließlich<br />
ganze Partitionen<br />
oder Datenträger.<br />
Die einfache grafische Oberfläche<br />
erleichtert es Anfängern, die<br />
Software zu bedienen: Im Startbildschirm<br />
listet das Programm<br />
alle gefundenen Partitionen auf.<br />
Sie wählen die gewünschte Partition<br />
aus oder fügen die zu löschende<br />
hinzu, falls das Tool diese<br />
nicht identifiziert hat (Abbildung<br />
B, vorherige Seite).<br />
Nach der Auswahl fragt die Software<br />
in einem weiteren Fenster<br />
nach der gewünschten Methode<br />
zum Löschen der Daten. Zur Auswahl<br />
stehen das einmalige Überschreiben<br />
der Partition mit der<br />
Ziffer null sowie eine in den BSI-<br />
Grundschutz-Katalogen beschriebene<br />
aufwendigere Methode mit<br />
zweimaligem Überschreiben (siehe<br />
Kasten Daten löschen mit Methode).<br />
Nach dem Bestätigen der<br />
Auswahl arbeitet das Programm<br />
die Aufgabe ab und visualisiert<br />
dabei den Fortschritt über eine<br />
Balkengrafik.<br />
Die Software Plattenputzer benötigt<br />
je nach Größe der zu löschenden<br />
Partition und der ausgewählten<br />
Methode längere Zeit,<br />
um alle Daten auf dem Medium<br />
zu vernichten. Im Test fiel zudem<br />
auf, dass sich der Programmablauf<br />
mit teils vollständiger CPU-<br />
Auslastung verzögert, sobald die<br />
Software auf der Festplatte auf<br />
defekte Sektoren trifft. Das führt<br />
80 03 | 13<br />
www.linux-user.de
Sicher löschen<br />
know-how<br />
bei den Terabyte-großen Platten,<br />
die heutzutage in den Systemen<br />
verbaut sind, zu teils erheblichen<br />
Zeiten beim Löschen.<br />
Wipe<br />
Mit Wipe steht auf der Kommandozeile<br />
ein weiteres kleines Tool<br />
bereit, das überflüssige Daten unwiederbringlich<br />
entfernt. Sie erhalten<br />
das Programm online [3]<br />
als Quellcode. Nach dem Entpacken<br />
des Archivs wechseln Sie in<br />
das neu angelegte Dateiverzeichnis<br />
und kompilieren das Programm<br />
mit der Befehlsfolge ./<br />
configure && make install. Danach<br />
ist Wipe einsatzbereit.<br />
Ähnlich wie Shred löscht Wipe<br />
Dateien durch Überschreiben der<br />
Inhalte mit Zufallsdaten, Nullen<br />
oder Bit-Mustern. Die Software<br />
eignet sich darüber hinaus, um<br />
ganze Verzeichnisbäume zu entfernen.<br />
Sie haben zusätzlich die<br />
Möglichkeit, Dateien in einem<br />
Verzeichnis, die Sie behalten wollen,<br />
zu überspringen, sodass diese<br />
unangetastet bleiben.<br />
Wie Shred und Plattenputzer<br />
bietet auch Wipe Optionen, über<br />
die Sie festlegen, wie oft die Software<br />
die einzelne Datei überschreibt<br />
und ob sie diese anschließend<br />
löscht. Die Ausgabe von<br />
Wipe im Terminal listet beim Einsatz<br />
des Parameters ‐v die Ergebnisse<br />
für jede einzelne Datei auf.<br />
So haben Sie die Möglichkeit, in<br />
Echtzeit sofort nachzuvollziehen,<br />
welche Aktionen das Tool gerade<br />
vornimmt (Abbildung C).<br />
Secure Remove<br />
Secure Remove (oder kurz: SRM)<br />
bietet einen ähnlichen Funktionsumfang<br />
und kommt ebenfalls im<br />
Terminal zum Einsatz. Im Gegensatz<br />
zu den anderen Tools bietet<br />
SRM jedoch keine Möglichkeit,<br />
die Anzahl der Durchläufe für das<br />
Überschreiben zu definieren.<br />
Stattdessen erlaubt die Software<br />
die Wahl zwischen den Standards<br />
des US-amerikanischen Verteidigungs-<br />
und des Energieministeriums,<br />
die jeweils in drei oder sieben<br />
Durchgängen vorhandene<br />
Daten eliminieren. Alternativ lassen<br />
sich die Daten in einem einzigen<br />
Durchlauf oder nach dem<br />
OpenBSD-Standard in drei<br />
Durchgängen entfernen. Auch ansonsten<br />
bietet SRM eine übersichtliche<br />
Anzahl an möglichen<br />
Optionen (Abbildung D).<br />
SRM findet sich bei einigen Distributionen<br />
bereits in den Repositories.<br />
Bei Debian, Ubuntu und<br />
Derivaten lagert es im Paket<br />
secure-delete. Für Mageia, Mandriva,<br />
Fedora und OpenSuse sowie<br />
deren Varianten stehen fertige<br />
Pakete für 32- und 64-Bit-Architekturen<br />
in den jeweiligen Softwaresammlungen<br />
bereit. Den<br />
Quellcode für alle nicht unterstützten<br />
Distributionen finden<br />
Sie online [4].<br />
Nach dem Download und dem<br />
Entpacken des Archivs installieren<br />
Sie das Programm durch den<br />
einfachen Dreisatz ./configure &&<br />
make && make install im Terminal.<br />
Anschließend steht die leicht zu<br />
bedienende Software bereit. SRM<br />
eignet sich aufgrund seiner geringen<br />
Zahl an Parametern und der<br />
weltweit anerkannten Methoden<br />
zum Löschen sowie seiner schnellen<br />
Arbeitsweise sehr gut für das<br />
sichere Entfernen von kleineren<br />
bis mittleren Datenbeständen,<br />
wenn nur wenig Zeit zum Einarbeiten<br />
bereitsteht.<br />
DBAN<br />
Bei großen Datenmengen lohnt<br />
sich dagegen der Einsatz von<br />
DBAN. Bei dieser Software han<br />
D SRM bietet nur<br />
wenige Optionen und<br />
lässt sich daher einfach<br />
bedienen.<br />
MAGAZIN<br />
ONLINE<br />
Linux-Magazin newsLetter<br />
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Nachrichten rund um die<br />
Themen Linux und Open<br />
Source lesen Sie täglich<br />
im Newsletter des Linux-<br />
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03 | 13 81
know-how<br />
Sicher löschen<br />
E Der Quickmode<br />
in DBAN löscht ohne<br />
weitere Rückfrage radikal<br />
alle Daten auf<br />
allen beschreibbaren<br />
Datenträgern.<br />
F DBAN zeigt oben<br />
rechts den Fortschritt<br />
beim Löschen an.<br />
delt es sich nicht um ein einzelnes<br />
Programm oder eine Sammlung<br />
von Tools, sondern um eine<br />
komplette Linux-Distribution.<br />
Das System erhalten Sie als lediglich<br />
etwa 11 MByte großes ISO-<br />
Image zum Download [5].<br />
Nachdem Sie daraus eine bootfähige<br />
CD gebrannt haben, starten<br />
Sie DBAN auf dem betreffenden<br />
Rechner. In Bezug auf die<br />
Hardware setzt das System eine<br />
32-Bit-CPU und mindestens<br />
32 MByte Arbeitsspeicher voraus.<br />
Es bootet in einen archaisch anmutenden<br />
Bildschirm im Textmodus,<br />
in dem Sie die einzelnen Optionen<br />
per Tastenkombination<br />
oder Eingabe am Bootprompt<br />
aufrufen.<br />
Für besonders Eilige bietet<br />
DBAN über [F3] sogenannte<br />
Quick Commands an, die es in<br />
sich haben: Die Eingabe einer der<br />
vorgeschlagenen Löschmethoden<br />
am Bootprompt löscht ohne weitere<br />
Nachfrage oder Warnung unwiederbringlich<br />
sämtliche Daten<br />
auf allen im System befindlichen<br />
beschreibbaren Massenspeichern<br />
(Abbildung E).<br />
Der volle Umfang der Distribution<br />
erschließt sich erst nach dem<br />
regulären Start. DBAN bietet<br />
dann ein dreigeteiltes Fenster im<br />
Textmodus: Während Sie über<br />
den Kasten links oben die Methode<br />
zum Löschen sowie die Anzahl<br />
der Durchgänge konfigurieren,<br />
zeigt der rechts oben platzierte<br />
Kasten den Fortschritt der aktuellen<br />
Aktion an.<br />
Der untere Bereich steht für die<br />
Auswahl der Laufwerke und sonstige<br />
Meldungen bereit: Hier wählen<br />
Sie eines der im System gefundenen<br />
Laufwerke oder eine<br />
Partition. DBAN besitzt eine ausgezeichnete<br />
Hardware-Erkennung<br />
und identifiziert in aller Regel die<br />
vorhandenen Laufwerke korrekt.<br />
Das System versteht sich dabei<br />
auf IDE-, SATA-, SCSI- und SAS-<br />
Laufwerke sowie USB-Speicher.<br />
Externe, über den USB-Bus angeschlossene<br />
Festplatten identifizierte<br />
die Software im Test ebenfalls<br />
korrekt.<br />
Nach dem Löschen eines Datenträgers<br />
haben Sie in DBAN zusätzlich<br />
die Möglichkeit, das Löschen<br />
zu verifizieren, wobei das<br />
entweder einmalig geschieht oder<br />
– bei mehreren Durchläufen –<br />
nach jedem einzelnen Überschreiben.<br />
Für besonders vorsichtige<br />
Zeitgenossen empfiehlt sich das<br />
Einstellen mehrerer Durchgänge<br />
beim Löschen und entsprechend<br />
vieler Prüfläufe, um wirklich sicherzugehen,<br />
dass im Laufwerk<br />
vorhandene Cache-Speicher, die<br />
ihren zwischengespeicherten Inhalt<br />
erst nach einer gewissen Zeit<br />
auf der Festplatte ablegen, ebenfalls<br />
komplett gelöscht wurden<br />
(Abbildung F).<br />
Je nach Größe des Laufwerks<br />
oder der Partition und eingestellter<br />
Anzahl der Löschdurchläufe<br />
sowie eventueller Durchgänge<br />
zum Verifizieren gilt es jedoch,<br />
eine längere Zeitspanne für das<br />
komplette Löschen des Laufwerks<br />
einzuplanen. Entsprechende<br />
Lauf- und Restzeiten zeigt die<br />
Software dabei zur besseren Orientierung<br />
oben rechts im Bildschirm<br />
im Kasten Statistics an.<br />
DBAN gestattet den Einsatz<br />
mehrerer anerkannter Löschmethoden.<br />
So wählen Sie im Hauptfenster<br />
durch Drücken von [M]<br />
beispielsweise den DoD-Standard<br />
oder die Gutmann-Spezifikation.<br />
Das gleiche Menü bietet aber<br />
auch ein sehr schnelles, einmaliges<br />
Überschreiben des Datenträgers<br />
an.<br />
Fazit<br />
Wie nicht anders zu erwarten,<br />
finden sich unter Linux gleich<br />
mehrere Lösungen, die das sichere<br />
Löschen von Dateien, Verzeichnissen,<br />
Partitionen und ganzen<br />
Datenträgern ermöglichen. Eher<br />
für den privaten Gebrauch eignen<br />
sich Programme wie Shred und<br />
Wipe, während SRM für semiprofessionelle<br />
Zwecke international<br />
anerkannte Spezifikationen unterstützt.<br />
Mit der speziell für das<br />
sichere Löschen von Massenspeichern<br />
konzipierten DBAN-Distribution<br />
haben Sie zudem ein außerordentlich<br />
flexibles und ausgereiftes<br />
Tool zur Hand, das in jedem<br />
Szenario glänzt. (agr) n<br />
[1] Shredder:<br />
http:// code. google. com/ p/ shredder/<br />
[2] Plattenputzer:<br />
http:// plattenputzer. sourceforge. net<br />
[3] Wipe: http:// wipe. sourceforge. net<br />
[4] Secure Remove:<br />
http:// srm. sourceforge. net<br />
[5] DBAN: http:// www. dban. org<br />
info<br />
82 03 | 13<br />
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TUXMAN Computer 10369 Berlin, Anton-Saefkow-Platz 8 030-97609773 www.tuxman.de √ √ √ √ √<br />
Hostserver GmbH 10405 Berlin, Winsstraße 70 030-47375550 www.hostserver.de √<br />
Compaso GmbH 10439 Berlin, Driesener Strasse 23 030-3269330 www.compaso.de √ √ √ √ √<br />
elego Software Solutions GmbH 13355 Berlin, Gustav-Meyer-Allee 25 030-2345869-6 www.elegosoft.com √ √ √ √<br />
verion GmbH 16244 Altenhof, Unter den Buchen 22 e 033363-4610-0 www.verion.de √ √ √<br />
Logic Way GmbH 19061 Schwerin, Hagenower Str. 73 0385-39934-48 www.logicway.de √ √ √ √<br />
Sybuca GmbH 20459 Hamburg, Herrengraben 26 040-27863190 www.sybuca.de √ √ √ √ √<br />
iTechnology GmbH 22083 Hamburg, Osterbekstrasse 90b 040 / 69 64 37 20 www.itechnology.de √ √ √ √<br />
JEL Ingenieurbuero 23911 Einhaus, Hauptstr. 7 04541-8911-71 www.jeltimer.de √<br />
beitco - Behrens IT-Consulting 26197 Ahlhorn, Lessingstr. 27 04435-9537330-0 www.beitco.de √ √ √ √ √<br />
talicom GmbH 30169 Hannover, Calenberger Esplanade 3 0511-123599-0 www.talicom.de √ √ √ √ √<br />
primeLine Solutions GmbH 32549 Bad Oeynhausen, Dornenbreite 18a 05731/86940 www.primeline-solutions.de √ √ √ √<br />
teuto.net Netzdienste GmbH 33602 Bielefeld, Niedenstr. 26 0521-96686-0 www.teuto.net √ √ √ √ √<br />
MarcanT GmbH 33602 Bielefeld, Ravensberger Str. 10 G 0521-95945-0 www.marcant.net √ √ √ √ √ √<br />
Hostserver GmbH 35037 Marburg, Biegenstr. 20 06421-175175-0 www.hostserver.de √<br />
LINET Services GmbH 38118 Braunschweig, Cyriaksring 10a 0531-180508-0 www.linet-services.de √ √ √ √ √ √<br />
OpenIT GmbH 40599 Düsseldorf, In der Steele 33a-41 0211-239577-0 www.OpenIT.de √ √ √ √ √<br />
Linux-Systeme GmbH 45277 Essen, Langenbergerstr. 179 0201-298830 www.linux-systeme.de √ √ √ √ √<br />
Linuxhotel GmbH 45279 Essen, Antonienallee 1 0201-8536-600 www.linuxhotel.de √<br />
OpenSource Training Ralf Spenneberg 48565 Steinfurt, Am Bahnhof 3-5 02552-638755 www.opensource-training.de √<br />
Intevation GmbH 49074 Osnabrück, Neuer Graben 17 0541-33508-30 osnabrueck.intevation.de √ √ √ √<br />
uib gmbh 55118 Mainz, Bonifaziusplatz 1b 06131-27561-0 www.uib.de √ √ √ √<br />
LISA GmbH 55411 Bingen, Elisenhöhe 47 06721-49960 www.lisa-gmbh.de √ √ √ √ √<br />
saveIP GmbH 64283 Darmstadt, Schleiermacherstr. 23 06151-666266 www.saveip.de √ √ √ √ √<br />
LAMARC EDV-Schulungen u. Beratung GmbH 65193 Wiesbaden, Sonnenberger Straße 14 0611-260023 www.lamarc.com √ √ √ √<br />
ORDIX AG 65205 Wiesbaden, Kreuzberger Ring 13 0611-77840-00 www.ordix.de √ √ √ √ √<br />
LinuxHaus Stuttgart 70565 Stuttgart, Hessenwiesenstrasse 10 0711-2851905 www.linuxhaus.de √ √ √ √ √<br />
1 = Hardware 2 = Netzwerk/TK 3 = Systemhaus 4 = Seminaranbieter 5 = Software 6 = Schulung/Beratung (S<br />
86 03 | 13<br />
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IT-Profimarkt<br />
service<br />
it-Profimarkt (Fortsetzung von S. 88)<br />
Firma Anschrift Telefon Web 1 2 3 4 5 6<br />
Manfred Heubach EDV und Kommunikation 73728 Esslingen, Hindenburgstr. 47 0711-4904930 www.heubach-edv.de √ √ √ √<br />
Waldmann EDV Systeme + Service<br />
74321 Bietigheim-Bissingen,<br />
Pleidelsheimer Str. 25<br />
07142-21516 www.waldmann-edv.de √ √ √ √ √<br />
in-put Das Linux-Systemhaus 76133 Karlsruhe, Moltkestr. 49 0721-6803288-0 www.in-put.de √ √ √ √ √ √<br />
Bodenseo 78224 Singen, Pomeziastr. 9 07731-1476120 www.bodenseo.de √ √ √<br />
Linux Information Systems AG 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-993412-0 www.linux-ag.com √ √ √ √ √<br />
LinuxLand International GmbH 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-99341441 www.linuxland.de √ √ √ √ √ √<br />
Synergy Systems GmbH 81829 München, Konrad-Zuse-Platz 8 089-89080500 www.synergysystems.de √ √ √ √ √<br />
B1 Systems GmbH 85088 Vohburg, Osterfeldstrasse 7 08457-931096 www.b1-systems.de √ √ √ √ √<br />
ATIX AG 85716 Unterschleißheim, Einsteinstr. 10 089-4523538-0 www.atix.de √ √ √ √ √ √<br />
OSTC Open Source Training and Consulting GmbH 90425 Nürnberg, Waldemar-Klink-Str. 10 0911-3474544 www.ostc.de √ √ √ √ √ √<br />
Dipl.-Ing. Christoph Stockmayer GmbH 90571 Schwaig, Dreihöhenstr. 1 0911-505241 www.stockmayer.de √ √ √<br />
pascom - Netzwerktechnik GmbH & Co.KG 94469 Deggendorf, Berger Str. 42 0991-270060 www.pascom.net √ √ √ √ √<br />
fidu.de IT KG 95448 Bayreuth, Ritter-v.-Eitzenb.-Str. 19 0921 / 16 49 87 87 - 0 www.linux-onlineshop.de √ √ √ √<br />
Computersysteme Gmeiner 95643 Tirschenreuth, Fischerhüttenweg 4 09631-7000-0 www.gmeiner.de √ √ √ √ √<br />
RealStuff Informatik AG CH-3007 Bern, Chutzenstrasse 24 0041-31-3824444 www.realstuff.ch √ √ √<br />
CATATEC CH-3013 Bern, Dammweg 43 0041-31-3302630 www.catatec.ch √ √ √<br />
Syscon Systemberatungs AG CH-8003 Zürich, Zweierstrasse 129 0041-44-4542010 www.syscon.ch √ √ √ √ √<br />
Würth Phoenix GmbH IT-39100 Bozen, Kravoglstraße 4 0039 0471 56 41 11 www.wuerth-phoenix.com √ √ √ √<br />
1 = Hardware 2 = Netzwerk/TK 3 = Systemhaus 4 = Seminaranbieter 5 = Software 6 = Schulung/Beratung
service<br />
Usergroups<br />
linux.usergroups<br />
Im Folgenden die Liste der uns bekannten Linux-Usergroups im deutschsprachigen Raum in Kurzfassung. Änderungen und Updates bitte der Redaktion (usergroups@linuxnewmedia.de) mitteilen (Name, Beschreibung,<br />
Treffpunkt, Adresse, Ansprechpartner, Homepage, E-Mail, Telefon, Fax, Mitgliederzahl ...).<br />
Aachen<br />
Aachen<br />
Ahaus<br />
Ahlen/Westfalen<br />
Ahrtal<br />
Aichach<br />
Allershausen<br />
Altdorf /<br />
Nürnberg<br />
Amberg<br />
Ansbach<br />
Aschaffenburg<br />
Augsburg<br />
Backnang<br />
Bad Brückenau<br />
Bad Driburg<br />
Bad Hersfeld<br />
Bad Wildungen<br />
Bamberg<br />
Basel (CH)<br />
Bautzen<br />
Bayreuth<br />
Bergisch<br />
Gladbach<br />
Berlin<br />
Berlin<br />
Berlin /<br />
Friedrichshain-<br />
Kreuzberg<br />
Berlin /<br />
Lichtenrade<br />
Berlin /<br />
Marzahn-<br />
Hellersdorf<br />
Bern (CH)<br />
Biel / Bienne /<br />
Seeland (CH)<br />
Aachener Linux-Usergroup<br />
(ALUG)<br />
http://www.alug.de<br />
Computer-Club an der RWTH<br />
Aachen e.V. (CCAC)<br />
http://www.ccac.rwth-aachen.<br />
de<br />
Linux-Usergroup Ahaus (LUGAH)<br />
http://www.lugah.de<br />
LUG Ahlen<br />
http://linuxahlen.li.funpic.de/<br />
Linux-Usergroup Ahrtal (Ahrlug)<br />
http://www.ahrlug.de<br />
Linux-Usergroup Aichach<br />
http://www.lug-aichach.de<br />
Linux-Usergroup Ampertal<br />
(LUGA)<br />
http://www.luga.net<br />
GNU/Linux User Group Altdorf<br />
(GLUGA)<br />
http://www.gluga.de<br />
Open-Source-Stammtisch<br />
Amberg (amTuxTisch)<br />
http://www.amtuxtisch.de/<br />
Linux-Usergroup Ansbach<br />
(LUGAN)<br />
http://www.lug-an.de<br />
Linux-Usergroup Aschaffenburg<br />
(LUGAB)<br />
http://www.lugab.de<br />
Linux-Usergroup Augsburg<br />
(LUGA)<br />
http://www.luga.de<br />
Linux-Usergroup Backnang<br />
http://www.lug-bk.de<br />
Linux-Usergroup Bad Brückenau<br />
BrunoZehe@web.de<br />
Linux-Usergroup Bad Driburg<br />
http://www.bdpeng.de.vu<br />
Linux-Usergroup Hersfeld<br />
http://www.lugh.de<br />
Linux-Usergroup Bad Wildungen<br />
http://linuxheaven.cjb.net<br />
Linux-Usergroup Bamberg<br />
(GLUGBA)<br />
http://www.lug-bamberg.de<br />
Linux-Usergroup Basel (BLUG)<br />
http://www.blug.ch<br />
Linux-Usergroup Bautzen<br />
http://www.lug-bz.de<br />
Linux-Usergroup Bayreuth<br />
http://www.linux-bayreuth.de<br />
Bergische Linux- und Unix-<br />
Enthusiasten u. -Freunde<br />
(BLUEFROGS)<br />
http://www.bluefrogs.de<br />
Linux-Usergroup Berlin (BeLUG)<br />
http://www.belug.de<br />
Ubuntu Berlin<br />
http://www.ubuntu-berlin.de<br />
LinuxWorks!<br />
http://friedrichshain.homelinux.<br />
org<br />
Linux-Usergroup Lichtenrade<br />
(LUGL)<br />
http://www.lugl.net<br />
Open-Source-Fan-Group<br />
Marzahn-Hellersdorf (OSFanG)<br />
http://www.osfang.de<br />
Linux-Usergroup Bern (LUGBE)<br />
http://www.lugbe.ch<br />
Linux-Usergroup Seeland<br />
(LugSeeland)<br />
http://www.lugseeland.ch<br />
Bielefeld<br />
Bitburg-Prüm<br />
Bocholt<br />
Bochum<br />
Bonn<br />
Bonn<br />
Bozen (Südtirol)<br />
Brandenburg<br />
Bremen<br />
Bremerhaven<br />
Bretten<br />
Bruchsal<br />
Buchholz<br />
Nordheide<br />
Burghausen<br />
Böblingen /<br />
Sindelfingen<br />
Celle<br />
Cham<br />
Chemnitz<br />
Coesfeld<br />
Cottbus<br />
Damme<br />
Darmstadt<br />
Datteln<br />
Delitzsch<br />
(Sachsen)<br />
Detmold<br />
Dorfen<br />
Dormagen<br />
Dortmund<br />
Linux Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Bielefeld/<br />
Linux-Usergruppe Schneifeltux<br />
http://www.schneifeltux.de<br />
Linux-Usergroup Bocholt (BLUG)<br />
http://www.blug.de<br />
Linux-Usergroup Bochum<br />
(BGLUG)<br />
http://www.bglug.de<br />
Bonner Linux-Usergroup<br />
(BOLUG)<br />
http://www.bonn.linux.de/<br />
Linux/Unix Usergroup Sankt<br />
Augustin (LUUSA)<br />
http://www.luusa.org<br />
Linux-Usergroup Bozen (LUGBZ)<br />
http://www.lugbz.org<br />
Brandenburger Linux User<br />
Group e.V. (BraLUG)<br />
http://www.bralug.de<br />
Linux-Stammtisch Bremen<br />
http://lug-bremen.info<br />
Linux-Stammtisch Bremerhaven<br />
http://www.lug-bhv.de/<br />
Brettener Linux-Usergroup<br />
(BRELUG)<br />
http://www.brelug.de<br />
Linux-Usergroup Bruchsal<br />
http://www.lug-bruchsal.de<br />
Linux-Usergroup Buchholz<br />
Nordheide<br />
http://www.lug-buchholznordheide.de<br />
Linux-Usergroup Burghausen<br />
http://www.lug-burghausen.org<br />
Linux-Usergroup Böblingen/<br />
Sindelfingen (LUGBB)<br />
http://www.lugbb.org<br />
LUG Celle<br />
http://www.lug-celle.de<br />
Linux-Usergroup Oberpfalz<br />
(LUGO)<br />
http://lugo.signum-media.de<br />
Linux-Usergroup Chemnitz<br />
(CLUG)<br />
http://www.clug.de<br />
Linux-Usergroup Coesfeld<br />
http://www.lug-coesfeld.de<br />
Cottbuser Linux-Usergroup<br />
(COLUG)<br />
http://www.colug.de/<br />
Users of Linux Damme (ULD)<br />
http://www.damme.de<br />
Linux User Group Darmstadt<br />
(DaLUG)<br />
http://www.dalug.org<br />
Linux-Usergroup Datteln (LUGD)<br />
http://www.lug-datteln.de<br />
Linux-Usergroup Delitzsch<br />
http://www.lug-delitzsch.de<br />
Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe (LUGOWL)<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Detmold/<br />
Linux-Usergroup Dorfen (LUGD)<br />
http://www.dolug.de<br />
PinguinPower (PP)<br />
http://www.dorlug.de<br />
Linux-Usergroup Dortmund<br />
(LUGRUDO)<br />
http://www.outerspace.de/<br />
lugrudo/<br />
Dresden<br />
Duisburg<br />
Duisburg<br />
Düsseldorf<br />
Ebstorf<br />
Eggenfelden<br />
Eichsfeld<br />
Eisenach<br />
Elmshorn<br />
Erding<br />
Erkelenz<br />
Erlangen<br />
Essen<br />
Essen<br />
Essen<br />
Essen<br />
Esslingen<br />
Ettlingen / Albtal<br />
Fischbachtal<br />
Flensburg<br />
Frammersbach<br />
Frankfurt<br />
Freiburg<br />
Freiburg<br />
Freising<br />
Friedrichshafen<br />
Fulda<br />
Fürstenfeldbruck<br />
Linux-Usergroup Dresden<br />
http://lug-dd.schlittermann.de/<br />
Duisburger Linux-Usergroup<br />
(DULUG)<br />
http://www.dulug.de<br />
Linux-Usergroup Duisburg<br />
(LUG-DUI)<br />
http://lugdui.ihg.uni-duisburg.<br />
de<br />
Linux-Usergroup Düsseldorf<br />
(DLUG)<br />
http://www.dlug.de<br />
Ebstorfer Linux-Stammtisch<br />
(ELST)<br />
support@konqi-werkstatt.de<br />
Eggenfeldener Linux-Usergroup<br />
(EgLUG)<br />
http://www.lug-eggenfelden.org<br />
Eichsfelder Linux User Group<br />
(EICLUG)<br />
http://linux.eichsfeld.net<br />
Linux-Usergroup Eisenach<br />
http://lug-eisenach.de/<br />
Computerclub Elmshorn e.V.<br />
http://www.cceev.de/<br />
Linux-Usergroup Erding<br />
http://www.lug-erding.de<br />
Linux-Usergroup Erkelenz<br />
http://www.lug-erkelenz.de<br />
Erlanger Linux-Usergroup<br />
(ERLUG)<br />
http://www.erlug.de<br />
Essener Linux-Freunde (ELiF)<br />
http://www.linuxstammtisch.de<br />
Essener Linux-Stammtisch<br />
(ELiSta)<br />
http://members.tripod.de/elista<br />
Essener Linux-Usergroup<br />
(ELUG)<br />
http://www.elug.de<br />
Perl Mongers im Ruhrgebiet<br />
(Ruhr.pm)<br />
http://ruhr.pm.org/<br />
Linux-Usergroup Esslingen<br />
http://rhlx01.rz.fht-esslingen.<br />
de/lug/<br />
LUG Albtal<br />
http://www.lug-albtal.de<br />
Linux Usergroup Fischbachtal<br />
(FIBALUG)<br />
http://fibalug.de<br />
Linux-Usergroup Flensburg<br />
(LUGFL)<br />
http://www.lugfl.de<br />
Frammersbacher LUG<br />
kke@gmx.net<br />
Linux-Usergroup Frankfurt<br />
http://www.lugfrankfurt.de<br />
Freiburger Linux-Usergroup<br />
(FLUG)<br />
http://www.freiburg.linux.de<br />
LUG der Studentensiedlung<br />
Freiburg (StuSieLUG)<br />
http://linux.studentensiedlung.<br />
de<br />
Linux-Usergroup Freising<br />
(LUGFS)<br />
http://www.lug-fs.de<br />
Yet another Linux User Group<br />
(YALUG)<br />
http://yalug.de<br />
Linux-Usergroup Fulda<br />
http://lug.rhoen.de<br />
LUG des Bürgernetzes Landkreis<br />
Fürstenfeldbruck (LUG FFB)<br />
http://lug.ffb.org/<br />
Fürth<br />
Gießen<br />
Gießen<br />
Grafing<br />
Greifswald<br />
Groß-Gerau<br />
Groß-Zimmern<br />
Gummersbach<br />
Guntersblum<br />
Gunzenhausen<br />
Gütersloh<br />
Göppingen<br />
Göttingen<br />
Göttingen<br />
Haiger<br />
Halberstadt<br />
Halle<br />
Hamburg<br />
Hamburg<br />
Hameln<br />
Hanau<br />
Hannover<br />
Hatten<br />
Hattingen<br />
Hegau<br />
Heidenheim<br />
Heilbad<br />
Heiligenstadt<br />
Fürther Linux-Usergroup (FLUG)<br />
http://www.fen-net.de/flug<br />
Linux-Usergroup Gießen (LUGG)<br />
http://www.lugg.de<br />
LUG der Liebig-Schule Gießen<br />
(LioLUG)<br />
http://liolug.liebigschulegiessen.de/<br />
Linux-Usergroup Grafing (LUGG)<br />
http://www.lug-grafing.org<br />
Linux-Usergroup Greifswald<br />
http://www.lug-hgw.de/<br />
Linux-Usergroup Groß-Gerau<br />
(LUGGG)<br />
http://www.luggg.de<br />
Linux-Usergroup Groß-Zimmern<br />
(GROZILUG)<br />
http://www.grozilug.de<br />
Gummersbacher Linux-<br />
Usergroup (GULUG)<br />
http://www.gulug.info<br />
Guntersblumer Linux-Usergroup<br />
(GLUG)<br />
http://www.ghks.de/glug/<br />
Gunzenhauser Linux-Usergroup<br />
(LUGGUU)<br />
http://www.gunnet.de/linux<br />
Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe (LUGOWL)<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Guetersloh/<br />
Linux-Usergroup Filstal<br />
http://lug.fto.de/<br />
Göttinger Linux User Group<br />
(GOELUG)<br />
http://www.goelug.de/<br />
Göttinger Unix/Linux-<br />
Anwendergruppe (GULAG)<br />
http://gulag.de<br />
Linux-Usergroup Lahn-Dill-Kreis<br />
(LDK/LUG)<br />
http://www.ldknet.org/lug/<br />
Linux-Usergroup Halberstadt<br />
http://www.lug-hbs.de<br />
Hallesche Linux-Usergroup<br />
(HALIX)<br />
http://www.halix.info<br />
LUG-Balista Hamburg e.V. (LUG-<br />
Balista )<br />
http://www.lug-balista.de<br />
Unix-Gruppe der Hamburger<br />
MH e.V.<br />
http://www.hmh-ev.de<br />
Linux-Usergroup Weserbergland<br />
(LBW)<br />
http://tux.hm<br />
Hanauer Linux-Usergroup<br />
(HULUG)<br />
http://www.hulug.de/<br />
Linux-Usergroup Hannover<br />
(LUGH)<br />
http://lug-hannover.de<br />
Linux-Usergroup Oldenburg-<br />
Land (LUGOLand)<br />
http://www.lugoland.de<br />
Hattinger Linux-Usergroup<br />
(HatLug)<br />
http://www.hatlug.de<br />
Hegau Linux User Gruppe<br />
(Hegau LUG)<br />
http://www.linuxag.hegau.org<br />
Linux User Group Heidenheim<br />
http://www.lug-hdh.de<br />
Linux-Stammtisch LinuxNode<br />
Eichsfeld<br />
http://linuxnode.eichsfeld.net<br />
S. 90<br />
88 03 | 13<br />
www.linux-user.de
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Usergroups<br />
linux.usergroups (Fortsetzung von S. 88)<br />
Heilbronn<br />
Herford<br />
Herrenberg<br />
Hesel<br />
Hildesheim<br />
Holzminden<br />
Horrheim<br />
Hoyerswerda<br />
Idstein (Taunus)<br />
Ingolstadt<br />
Iserlohn<br />
Itzehoe<br />
Jena<br />
Jever<br />
Kaarst<br />
Kaiserslautern<br />
Kaiserslautern<br />
Karlsruhe<br />
Kassel<br />
Kiel<br />
Kierspe-<br />
Meinerzhagen<br />
Koblenz<br />
Koblenz<br />
Konstanz<br />
Konz<br />
Krefeld<br />
Kreuzlingen (CH)<br />
Kronach<br />
Linux-Usergroup Heilbronn<br />
(LUUG HN)<br />
http://www.luug-hn.org<br />
GNU/Linux Usergroup Herford<br />
(GLUGHF)<br />
http://lug-owl.de/LugWiki/<br />
GLUGHF<br />
Linux-Stammtisch im Gäu<br />
(LiStiG)<br />
http://www.listig.org<br />
CC Ostfriesland - Linux-Gruppe<br />
http://www.cco-online.de/linux<br />
Hildesheimer Linux-Usergroup<br />
(NG) (HiLUG-NG)<br />
http://www.hilug-ng.de<br />
Computerclub Hochsolling e.V.<br />
http://www.cch-holzminden.de/<br />
Linux-Usergroup Vaihingen/<br />
Enz (VLUG)<br />
http://www.vlug.de<br />
Linux-Usergroup Hoyerswerda<br />
(HOYLUG)<br />
http://linux.griebel-web.eu/<br />
Linux-Usergroup Taunus (LUG-<br />
Taunus)<br />
http://www.lug-taunus.org<br />
Linux-Usergroup Ingolstadt e.V.<br />
http://www.lug-in.de<br />
Linux-Usergroup Iserlohn<br />
http://area51.fh-swf.de/<br />
Computer Club Itzehoe e.V.<br />
(CCIZ)<br />
http://www.cc-itzehoe.de<br />
Linux-Usergroup Jena (LUG<br />
Jena)<br />
http://www.lug-jena.de<br />
Friesische Linux-Usergroup<br />
(FriLUG)<br />
http://www.frilug.de<br />
Kaarster Linux-Usergroup<br />
(KAALUG)<br />
http://www.kaalug.de<br />
Linux-Usergroup Kaiserslautern<br />
(LUG-KL)<br />
http://www.lug-kl.de<br />
Universität Kaiserslautern<br />
(UNIX-AG)<br />
http://www.unix-ag.uni-kl.<br />
de/~linux/<br />
Karlsruher Linux-Usergroup<br />
(KaLUG)<br />
http://www.karlsruhe.linux.de<br />
Linux-Usergroup Kassel (LUGK)<br />
http://www.lug-kassel.de<br />
LUG Kiel<br />
http://www.lug-kiel.de<br />
Linux-Usergroup Märkischer<br />
Kreis (LUGMK)<br />
linuxusergroupmk@netscape.<br />
net<br />
Linux User Group Mayen-<br />
Koblenz (LUG-MYK)<br />
http://www.lug-myk.de/<br />
LUG der Universität Koblenz<br />
http://www.colix.org<br />
Linux-Usergroup Bodensee<br />
(LLUGB)<br />
http://llugb.amsee.de/<br />
Linux-Usergroup Konz (TRILUG)<br />
http://www.trilug.fh-trier.de<br />
Linux-Usergroup Krefeld<br />
(LUG-KR)<br />
http://www.lug-kr.de<br />
Linux-Usergroup Kreuzlingen<br />
http://linuxtreff.ch/<br />
Linux-Usergroup Kronach<br />
http://www.lug-kronach.de<br />
Köln<br />
Köln<br />
Landau<br />
Landshut<br />
Langen (Hessen)<br />
/ Dreieich /<br />
Egelsbach<br />
Langenfeld<br />
Lauf an der<br />
Pegnitz<br />
Leipzig<br />
Lenningen<br />
Lindenberg<br />
Lingen / Rheine<br />
Linz (A)<br />
Lippstadt / Soest<br />
/ Erwitte<br />
Lohr<br />
Loitsche<br />
Ludwigsburg<br />
Luxembourg<br />
Lübeck<br />
Lüneburg<br />
Lünen<br />
Lörrach<br />
Lörrach<br />
Magdeburg<br />
Marburg<br />
Marktredwitz<br />
Marl<br />
Memmingen<br />
Meppen<br />
Metelen<br />
Mitterteich<br />
Kölner Gentoo Linux User Group<br />
(KGLUG)<br />
http://www.kglug.de<br />
Linux-Workshop Köln (LiWoK)<br />
http://www.uni-koeln.de/<br />
themen/linux/<br />
Linux-Usergroup Landau (LUG-<br />
Landau)<br />
http://www.lug-ld.de<br />
Linux-Usergroup Landshut<br />
http://www.lalug.de<br />
Langener Linux-Usergroup<br />
(LaLUG)<br />
http://www.lalug.net<br />
Langenfelder Linux-Usergroup<br />
(LANLUG)<br />
http://www.lanlug.org<br />
Linux-Usergroup Lauf a. d.<br />
Pegnitz (LUGLAUF)<br />
http://www.lug-lauf.de<br />
Leipziger Linux-Stammtisch<br />
http://www.gaos.org/lug-l/<br />
Linux User Group Lenningen<br />
http://linuxusergrouplenningen.<br />
de.vu<br />
Linux-Usergroup Lindau (LugLi)<br />
http://www.allgaeu.org/lugli<br />
Linux-Usergroup Spelle<br />
http://www.spelle.net/lugs<br />
Linux-Usergroup Linz (LUGL)<br />
http://www.lugl.at<br />
Linux Usergroup Erwitte<br />
http://www.lug-erwitte.de<br />
Linux-Usergroup Lohr (LUG<br />
Lohr)<br />
http://lug.lohr-am-main.de<br />
Linux-Stammtisch Loitsche<br />
(LSL)<br />
http://www.t-online.de/home/<br />
mumumu/<br />
Linux-Usergroup Raum<br />
Ludwigsburg (LuLUG)<br />
http://www.lulug.de<br />
Linux Luxembourg (LiLux)<br />
http://www.linux.lu<br />
Linux-Usergroup Lübeck<br />
http://www.linuxuser-luebeck.<br />
de<br />
Linux-Usergroup Lüneburg<br />
(LueneLUG)<br />
http://luene-lug.org<br />
LUG Lünen<br />
http://www.lug-luenen.de<br />
Linux-Usergroup Lörrach<br />
(LUGLOE)<br />
http://www.lug-loerrach.de<br />
Lörracher Linux Usergroup<br />
(LÖLUG)<br />
http://www.loelug.de<br />
Magdeburger Linux User Group<br />
e. V. (MDLUG)<br />
http://www.mdlug.de<br />
Marburger Linux-Usergroup<br />
(MRLUG)<br />
http://www.mr-lug.de<br />
Linux-Gruppe Marktredwitz<br />
ststroes@tirnet.de<br />
Linux-Usergroup Marl<br />
http://www.lug-marl.de<br />
Linux-Usergroup Allgäu (LUGAL)<br />
http://www.lugal.de<br />
Linux-Usergroup Meppen<br />
http://www.lug-meppen.de<br />
Linux-Stammtisch Metelen<br />
http://www.linuxdu.de<br />
Linux-Usergroup Mitterteich<br />
http://www.linux-mitterteich.de<br />
Moers<br />
Moers<br />
Mosbach<br />
München<br />
München<br />
München<br />
München<br />
München Süd-<br />
Ost / Ottobrunn<br />
München Süd-<br />
West<br />
Münster<br />
Mönchengladbach<br />
Mörfelden-<br />
Walldorf<br />
Naumburg<br />
Neubrandenburg<br />
Neuburg an der<br />
Donau<br />
Neuenburg<br />
Nieder-Olm<br />
Niederrhein<br />
Nienburg<br />
Norderstedt<br />
Nordheide<br />
Nußdorf / Aiging<br />
Nürnberg<br />
Oberhausen<br />
Oberkirchen<br />
Oberpfalz<br />
Oberwallis (CH)<br />
Offenburg<br />
Linux-Usertreffen in Moers<br />
opers@syrinx1.du.gtn.com<br />
LUG Moers<br />
http://lugmoers.de<br />
Linux-Usergroup Mosbach<br />
(LUGMOS)<br />
http://linuxwiki.de/LugMosbach<br />
BSD Social Event München (BSE)<br />
http://bse.42.org<br />
BSD-Usergroup in München<br />
(BIM)<br />
http://berklix.org/bim/<br />
Münchner Gentoo Linux User<br />
Group (MGLUG)<br />
http://www.mglug.de<br />
Münchner Linux-Usergroup<br />
(MUC-LUG)<br />
http://www.muc-lug.de<br />
Linux-Usergroup Ottobrunn<br />
(LUGOTT)<br />
http://www.lug-ottobrunn.de<br />
Linux-Usergroup Würmtal<br />
(WLUG)<br />
http://wlug.acos.net<br />
Linux-Stammtisch Münster<br />
(MueSLI)<br />
http://www.mueslihq.de<br />
Linux-Usergroup<br />
Mönchengladbach (LUGMOE)<br />
http://www.lugmoe.de<br />
Linux Usergroup Mörfelden-<br />
Walldorf (MöWa-LUG)<br />
http://www.moewa-lug.de<br />
Linux User Group Naumburg<br />
(LUGNMB)<br />
http://lugnmb.dyndns.org<br />
Linux-Usergroup<br />
Neubrandenburg e.V. (LUG-NB)<br />
http://www.lug-nb.de<br />
LUG Neuburg an der Donau<br />
(LUG ND)<br />
http://www.lug-nd.de<br />
Linux-Usergroup Neuenburg<br />
http://w3-net.ri-web.de/cont/<br />
lugnbg/index.php<br />
Rheinhessener Linux-<br />
Gemeinschaft<br />
info@kkcs.de<br />
Niederrheinische Linux Unix<br />
User Group (NLUUG)<br />
http://www.nluug.de<br />
Linux-Usergroup Nienburg<br />
(NILUG)<br />
http://ni-linux.de<br />
Linux-Usergroup Norderstedt<br />
(LUGN)<br />
http://www.lug-norderstedt.de<br />
LUUG Nordheide<br />
http://www.luug-nordheide.de<br />
Linux-Usergroup Traunstein<br />
(LUGTra)<br />
http://www.lug-ts.de<br />
Linux-Usergroup Nürnberg<br />
(LUGNü)<br />
http://www.align.de/<br />
Linux-Usergroup Oberhausen<br />
(LUGOR)<br />
http://www.linuxob.de<br />
LUG Renchtal-Tuxe<br />
http://tuxe.renchtal.com<br />
Linux-Usergroup Oberpfalz<br />
http://www.cham.baynet.<br />
de/lugo/<br />
Linux-Usergroup Oberwallis<br />
(LUGO)<br />
http://www.lugo.ch<br />
Linux-Usergroup Offenburg<br />
(LUGOG)<br />
http://www.lugog.de<br />
Oldenburg<br />
Olpe<br />
Osnabrück<br />
Ostwestfalen-<br />
Lippe<br />
Paderborn<br />
Passau<br />
Peine<br />
Pfaffenhofen<br />
(Ilm)<br />
Pforzheim<br />
Pirmasens<br />
Potsdam<br />
Preetz<br />
(Schleswig-<br />
Holstein)<br />
Prerow<br />
Quedlinburg<br />
Quickborn<br />
Rathenow<br />
Ravensberg<br />
Ravensburg<br />
Ravensburg<br />
Regensburg<br />
Regensburg<br />
Reutlingen<br />
Rheda-<br />
Wiedenbrück<br />
Rhein-Neckar<br />
Rosenheim<br />
Rostock<br />
Rotenburg<br />
Rotenburg a.d.<br />
Fulda<br />
Rothenburg o. d.<br />
Tauber<br />
Linux-Usergroup Oldenburg<br />
(LUGO)<br />
http://oldenburg.linux.de<br />
Linux-Usergroup Olpe<br />
http://www.lug-raum-olpe.de.vu<br />
Linux-Usergroup Osnabrück<br />
http://www.lugo.de<br />
Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe (LUG-OWL)<br />
http://www.lug-owl.de<br />
Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe (LUG-OWL)<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Paderborn/<br />
Linux-/Unix-Usergroup Passau<br />
(LUGP)<br />
http://www.fmi.uni-passau.<br />
de/~lug/<br />
Linux-Usergroup Peine (LUGP)<br />
http://www.lug-peine.org<br />
Hallertux e.V.<br />
http://www.hallertux.de<br />
Linux-Usergroup Pforzheim<br />
(LUGP)<br />
http://www.pf-lug.de<br />
Linux-Stammtisch Pirmasens<br />
http://www.ic.pirmasens.de<br />
Potsdamer Linux-Usergroup<br />
(UPLUG)<br />
http://www.uplug.de<br />
Linux Usergroup Preetz<br />
(PreetzLUG)<br />
http://preetzlug.de<br />
Linux-Usergroup Prerow<br />
c.dittmann@magrathea.de<br />
Linux-Usergroup Quedlinburg<br />
(LUGQLB)<br />
http://www.lug-qlb.de<br />
Quickborner Linux-Usergroup<br />
(QLUG)<br />
http://www.qlug.net<br />
Linux-Stammtisch Rathenow<br />
http://linux.php4u.org<br />
Linux-Usergroup Ravensberg<br />
(LUGRAV)<br />
http://www.lugrav.de<br />
Informatik- und Netzwerkverein<br />
Ravensburg e.V (LUGRA)<br />
http://www.infnet.verein.<br />
de/linux/<br />
Linux-Usergroup Ravensburg<br />
(LUG)<br />
http://www.yalug.de<br />
Linux-Usergroup Regensburg<br />
http://www.lugr.de<br />
Regensburger Linux-Usergroup<br />
(R-LUG)<br />
http://www.regensburg.franken.<br />
de/rlug/<br />
Linux-Usergroup Reutlingen<br />
http://www.lug-reutlingen.de<br />
Linux-Usergroup Rheda-<br />
Wiedenbrück (LUG-RHWD)<br />
http://www.lug-rhwd.de<br />
Unix Usergroup Rhein-Neckar<br />
e.V. (UUGRN)<br />
http://www.uugrn.org<br />
Linux-Usergroup Rosenheim<br />
http://www.lug-rosenheim.org<br />
Rostocker Linux-Usergroup<br />
http://linux.baltic.net<br />
Computerverein Rotenburg<br />
(CVR)<br />
http://www.cvr.de/linux<br />
init4 - Die Linux-Enthusiasten<br />
(init4)<br />
http://www.init4.de<br />
Linux-Usergroup Rothenburg<br />
(LUGROT)<br />
http://lugrot.de<br />
90 03 | 13<br />
www.linux-user.de
linux.usergroups<br />
Römerberg /<br />
Speyer<br />
Saalfeld<br />
LUG Römerberg / Speyer<br />
http://linuxwiki.de/<br />
LugRoemerbergSpeyer<br />
LUG Slf/Ru<br />
http://lug-slf.de<br />
Untermain<br />
Viersen<br />
Linux-Usergroup Untermain<br />
(LUGU)<br />
http://www.lug-untermain.de<br />
Linux-Usergroup Viersen (LUGV)<br />
http://www.lug-viersen.de<br />
Harte Nuss?<br />
Geknackt!<br />
Saarland<br />
Linux User Group Saar e.V.<br />
(LUG Saar)<br />
http://www.lug-saar.de<br />
Villingen-<br />
Schwenningen<br />
Linux User Group Villingen-<br />
Schwenningen e.V. (LUG-VS e.V.)<br />
http://www.lug-vs.org<br />
Salem<br />
Salzburg (A)<br />
Sauerland<br />
Schaumburg<br />
Schwabach<br />
Schweinfurt<br />
Schweiz (CH)<br />
Linux-Usergroup Salem<br />
http://www.lug-salem.de<br />
Linux-Usergroup Salzburg<br />
http://www.salzburg.luga.or.at<br />
Linux-Usergroup Sauerland<br />
http://www.lug-sauerland.de<br />
Linux-Usergroup Schaumburg<br />
http://www.lug-schaumburg.de<br />
Linux User Schwabach e.V.<br />
(LUSC)<br />
http://www.lusc.de<br />
Linux-Usergroup Schweinfurt<br />
http://www.lug-sw.de<br />
Linux-Usergroup Switzerland<br />
http://www.lugs.ch<br />
Voralpen (A)<br />
Vorarlberg (A)<br />
Waiblingen<br />
Waldkraiburg<br />
Walsrode<br />
Wedel<br />
Linux-Usergroup Voralpen<br />
(VALUG)<br />
http://www.valug.at<br />
Linux-Usergroup Vorarlberg<br />
(LUGV)<br />
http://www.lugv.at<br />
Computerclub Waiblingen e.V.<br />
http://www.ccwn.org<br />
Linux-Usergroup Waldkraiburg<br />
http://www.lug-waldkraiburg.<br />
org<br />
Linux-Usergroup Walsrode<br />
http://www.lug-walsrode.de/<br />
Linux-Usergroup Wedel (LUG<br />
Wedel)<br />
http://www.lug-wedel.de<br />
■ Hilfe für Einsteiger<br />
■ Topaktuelle News<br />
■ Riesiges Artikelarchiv<br />
Schwerin<br />
Schwäbisch<br />
Gmünd<br />
Seeheim-<br />
Jugenheim<br />
Senftenberg<br />
Siegen<br />
Sindelfingen /<br />
Böblingen<br />
Sinsheim<br />
Speyer<br />
St. Pölten (A)<br />
Stormarn<br />
Stuttgart<br />
Taubertal<br />
Thüringen<br />
Tirol (A)<br />
Traunstein<br />
Trier<br />
Troisdorf /<br />
Siegburg / Spich<br />
Tuttlingen<br />
West-Mecklenburger Linux-<br />
Usergroup (WEMELUG)<br />
http://www.wemelug.de<br />
Linux-Stammtisch Schwäbisch<br />
Gmünd (LSSG)<br />
http://www.uliweb.de/lssg<br />
Linux-Usergroup Darmstadt<br />
http://www.mathematik.tudarmstadt.de/dalug/<br />
Linux-Usergroup Senftenberg<br />
(LUGSE)<br />
http://www.lugse.de<br />
UNIX-AG Siegen (Uni-GH Sie)<br />
http://www.si.unix-ag.org<br />
Böblingen-Club Linux-User-<br />
Gruppe (SinLUG)<br />
http://www.mefia.org<br />
Linux-Usergroup Sinsheim<br />
(SiLUG)<br />
http://www.linuxwiki.de/<br />
LugSinsheim<br />
Linux-Usergroup Ketsch<br />
http://www.lug-ketsch.de<br />
Linux-Usergroup St. Pölten<br />
(LUGSP)<br />
http://www.lugsp.at<br />
Linux-Usergroup Stormarn<br />
http://www.lug-stormarn.de<br />
Linux-Usergroup Stuttgart<br />
(LUGS)<br />
http://www.lug-s.org/<br />
Taubertäler Linux-Usergroup<br />
(TaLUG)<br />
http://www.talug.de/<br />
Thüringer Linux-Usergroup<br />
(TLUG)<br />
http://www.tlug.de/<br />
Tiroler Linux Usergroup (LUGT)<br />
http://www.lugt.at<br />
Linux-Usergroup Traunstein<br />
(LUGTS)<br />
http://www.lug-ts.de<br />
Linux User Group Trier (LUG<br />
Trier)<br />
http://www.lug-trier.de<br />
Troisdorfer Linux-Usergroup<br />
(TroLUG)<br />
http://www.trolug.de<br />
Linux-Usergroup Tuttlingen<br />
http://lug.intuttlingen.de/<br />
Weinheim<br />
Weißenbrunn<br />
Wernigerode<br />
Westerwald<br />
Wien (A)<br />
Wien (A)<br />
Wien (A)<br />
Wiesbaden<br />
Wilhelmshaven<br />
Witten<br />
Wolfsburg<br />
Wolfsburg<br />
Worms<br />
Worpswede<br />
(Hüttenbusch)<br />
Wuppertal<br />
Würmtal<br />
Würzburg<br />
Würzburg<br />
Computer-Club Weinheim e.V.<br />
(CCW)<br />
http://ccw.iscool.net<br />
Linux-Usergroup Kronach<br />
(LUGKR)<br />
http://www.kronachonline.de<br />
Linux-Usergroup Wernigerode<br />
(LUGWR)<br />
http://www.lug-wr.de<br />
Linux-Usergroup Westerwald<br />
http://www.lug-westerwald.de<br />
Linux Usergroup Wien<br />
http://www.viennalinux.at<br />
Linux-Usergroup Austria (LUGA)<br />
http://www.luga.or.at<br />
Linux-Usergroup TU Wien (LLL)<br />
lll@radawana.cg.tuwien.ac.at<br />
Linux-Usergroup Wiesbaden<br />
Penguin Usergroup<br />
http://www.pug.org<br />
Linux-Usergroup Wilhelmshaven<br />
(LUG-WHV)<br />
http://www.lug-whv.de<br />
Wittener Linux-Usergroup<br />
(WitLUG)<br />
http://www.witlug.de<br />
Wolfsburger Linux-Usergroup<br />
(WOBLUG)<br />
http://www.lug.wolfsburg.de<br />
Wolfsburger Unix-Usergroup<br />
(WUUG)<br />
http://www.unix.necoac.de<br />
Wormser Linux User Group<br />
(WoLUG)<br />
http://www.wolug.de<br />
Linux-Werkstatt<br />
http://linux-werkstatt.<br />
huettenbusch.de<br />
Wuppertaler Linux-Usergroup<br />
(WupLUG)<br />
http://www.wuplug.org<br />
Würmtaler Linux-Usergroup<br />
(WLUG)<br />
http://www.wlug.de<br />
Linux-Usergroup Würzburg<br />
(WÜLUG)<br />
http://www.wuelug.de<br />
Linux-Usergroup Würzburg<br />
(LUGWUE)<br />
http://www.lugwue.de<br />
fauxware, Fotolia<br />
Tübingen<br />
Ulm<br />
Linux-Usergroup Tübingen<br />
(LUGT)<br />
http://tuebingen.linux.de<br />
Linux-Usergroup Ulm (LUGU)<br />
http://lugulm.de<br />
Zweibrücken<br />
Zwickau<br />
Linux-Usergroup Zweibrücken<br />
http://www.lug-zw.de<br />
Linux-Usergroup Zwickau<br />
(ZLUG)<br />
http://www.zlug.org<br />
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<strong>LinuxUser</strong> ist eine monatlich erscheinende Publikation der<br />
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Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit<br />
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Solaris, u.a.) verwendet, nicht als Bezeichnung für das Trademark »UNIX« der Open<br />
Group. Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Pixelgrafikprogramm<br />
»The GIMP« erstellt.<br />
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veranstaltungen<br />
26.10.2012-09.04.2013<br />
Concurso Univ. de SwL – Desarrollo<br />
National, Spanien<br />
http://www.concursosoftwarelibre.org<br />
22.-24.02.2013<br />
SCaLE 11x<br />
Los Angeles, CA, USA<br />
http://www.socallinuxexpo.org/scale11x/<br />
26.-28.02.2013<br />
ApacheCon 2013<br />
Portland, OR, USA<br />
http://na.apachecon.com/<br />
26.02.-01.03.2013<br />
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Fachhochschule Frankfurt am Main<br />
Fachbereich 2, Studiengang Informatik<br />
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Nibelungenplatz<br />
60318 Frankfurt am Main<br />
http://www.guug.de/veranstaltungen/ffg2013/<br />
05.-09.03.2013<br />
CeBIT 2013<br />
Messegelände<br />
30521 Hannover<br />
http://www.cebit.org<br />
16.-17.03.2013<br />
Chemnitzer Linux-Tage 2013<br />
Hörsaal- und Seminar-Gebäude<br />
der Technischen Universität Chemnitz<br />
Reichenhainer Straße 90<br />
09126 Chemnitz<br />
http://chemnitzer.linux-tage.de<br />
02.-22.04.2013<br />
Concurso Univ. de SwL – Evaluación<br />
Sevilla, Spanien<br />
http://www.concursosoftwarelibre.org<br />
08.04.2013<br />
2012 High Performance Computing Linux for Wall Street<br />
New York, NY, USA<br />
http://www.flaggmgmt.com/linux/<br />
10.-11.04.2013<br />
3. Deutscher OpenDocument-Kongress<br />
für Wirtschaft und Verwaltung<br />
Industrie- und Handelskammer zu Berlin<br />
Fasanenstraße 85<br />
10623 Berlin<br />
http://www.frodev.org/konferenz<br />
10.-13.04.2013<br />
Libre Graphics Meeting 2013<br />
Madrid, Spanien<br />
http://libregraphicsmeeting.org/2013/<br />
20.04.2013<br />
Grazer Linuxtage 2013<br />
FH Joanneum<br />
Alte Poststraße 149<br />
8020 Graz, Österreich<br />
http://www.linuxtage.at<br />
22.-25.05.2013<br />
LinuxTag 2013<br />
Messegelände Berlin, Halle 7<br />
Messedamm 22<br />
14055 Berlin<br />
http://www.linuxtag.org<br />
Autoren<br />
Erik Bärwaldt Privacy-Distribution Tails 0.16 (10),<br />
Linux auf Notebooks optimal einrichten (22),<br />
Dateien sicher löschen (78)<br />
Falko Benthin Spracherkennung mit Simon 0.4 (66)<br />
Andreas Bohle Inhalt (4), CLT 2013 (16), Vorschau (96)<br />
Marko Dragicevic 2D-Animationstools im Vergleich (44)<br />
Thomas Drilling<br />
Kurztest Fedora 18 (6), Virtuelle Maschinen<br />
im Browser verwalten mit Phpvirtualbox (72)<br />
Karsten Günther Animationen mit Gimp erstellen (48),<br />
Private Finanzverwaltung Grisbi (56)<br />
Christoph Langner Kurzvorstellung Ubuntu-Smartphone (34)<br />
Thomas Leichtenstern Neues auf den Heft-DVDs (97)<br />
Jörg Luther Editorial (3), Neues rund um Linux (12),<br />
Tuxedo-Notebooks im Test (26)<br />
Andreas Reitmaier Mac Mini als Media-Center (30)<br />
Dr. Karl Sarnow Fotos verwalten mit Fotoxx (52),<br />
Fotobuch-Software von Cewe und Pixum (62)<br />
Vincze-Aron Szabo KDE-Office-Suite Calligra 2.6 im Test (38)<br />
Uwe Vollbracht Aktuelle Software im Kurztest (14)<br />
Inserenten<br />
Android User www.android-user.de 51, 59<br />
Chemnitzer Linux-Tage 2013 chemnitzer.linux-tage.de 19<br />
EasyLinux www.easylinux.de 92<br />
Fernschule Weber GmbH www.fernschule-weber.de 15<br />
Grazer Linux-Tage 2013 www.linuxtage.at 87<br />
Linux-Community www.linux-community.de 91, 93<br />
Linux-Hotel www.linuxhotel.de 13<br />
Linux Magazine www.linux-magazine.com 93<br />
Linux-Magazin Online www.linux-magazin.de 81<br />
Linux-Onlineshop.de www.linux-onlineshop.de 99<br />
<strong>LinuxUser</strong> www.linuxuser.de 29, 43, 83, 95<br />
<strong>Medialinx</strong> AG www.medialinx-gruppe.de 55<br />
<strong>Medialinx</strong> IT-Academy www.medialinx-academy.de 71, 89, 93<br />
Messe Berlin GmbH www.linuxtag.org 9<br />
PlusServer AG www.plusserver.de 20, 36, 60, 84<br />
Spenneberg Training www.spenneberg.com 93<br />
Strato AG www.strato.de 2<br />
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VORSCHAU<br />
Das nächste Heft: 04/2013<br />
Ausgabe 04/2013 erscheint am 21. März 2013<br />
© Archibald 1221, 123RF<br />
Das optimale Backup<br />
Keiner tut es gerne, aber im Zweifelsfall ist jeder<br />
glücklich, wenn er es hat: das Backup. Meist geht<br />
der PC unerwartet kaputt, und wertvolle Daten<br />
scheinen verloren. Wer beizeiten eine Kopie angelegt<br />
hat, spart dann viel Aufwand und Nerven.<br />
Häufig hilft der alte Stand eines Dokumentes,<br />
enorm viel Arbeit zu sparen. In der kommenden<br />
Ausgabe zeigen wir, wie Sie eine umfassende<br />
Siche rung wichtiger Dateien anlegen und bei Bedarf<br />
wieder zurückspielen. Ein paar Grundlagen<br />
helfen, die duplizierten Daten klein zu halten.<br />
Shotwell<br />
Mit einer aufgeräumten Oberfläche<br />
und zeitgemäßen Funktionen<br />
zum Upload in Online-Galerien<br />
zog der Neuling unter den<br />
Bildverwaltern schnell an seinen<br />
Kollegen vorbei. Dass er auch<br />
noch leichtgewichtig daherkommt,<br />
verschaffte ihm zusätzliche<br />
Pluspunkte. Wir schauen, ob<br />
die neueste Version von Shotwell<br />
diesen positiven Trend fortsetzt.<br />
Kühl kalkuliert<br />
Tief im Herzen ist jeder PC eine<br />
Rechenmaschine. Allerdings mag<br />
heute niemand mehr die Aufgaben<br />
in kryptischen Kommandos<br />
eingeben. Muss man auch nicht,<br />
denn unter Linux existieren eine<br />
Reihe hochfunktionaler Taschenrechner,<br />
denen keine Aufgabe zu<br />
komplex ist.<br />
Mediacenter auf dem Raspberry Pi<br />
Der Kleinst-PC hat im Sturm die Herzen der<br />
Bastler erobert. Dass in dem Winzling<br />
noch mehr steckt als gedacht, beweist<br />
ein Workshop in der kommenden<br />
Ausgabe. Dann zeigen wir<br />
nämlich, wie Sie den Mini-<br />
PC in ein schlankes, aber voll<br />
funktionsfähiges Mediacenter<br />
auf Basis von XBMC verwandeln.<br />
Ausgabe 01/2013 ist am 10. Januar 2013 erschienen<br />
Datensicherung<br />
Wichtige Dateien soll man regelmäßig<br />
sichern – das ist bekannt,<br />
aber viele scheuen den Aufwand.<br />
Im Schwerpunkt der kommenden<br />
Ausgabe zeigen wir bequeme Wege<br />
zum Backup auf USB-Medien und<br />
im Netz. Weitere Themen: Windows-<br />
und Mac-OS-Dateien sichern<br />
und Versionsverwaltung.<br />
Einführung in KDE 4.9<br />
Für alle, die noch wenig Erfahrung<br />
mit Linux und speziell mit<br />
KDE haben, stellen wir wichtige<br />
Funktionen des Desktops vor und<br />
zeigen, wie die Tools kooperieren.<br />
Schon mit dem Basispaket erhalten<br />
Sie eine große Auswahl hilfreicher<br />
Programme; viele weitere<br />
finden sich in den Repositories.<br />
Android synchronisieren<br />
Smartphones und Tablets mit<br />
Android speichern allerlei Daten:<br />
Die können Sie auch mit dem heimischen<br />
Linux-PC synchronisieren<br />
und so die doppelte Verwaltung<br />
von Kontakten, Terminen und anderem<br />
vermeiden. Unser ausführlicher<br />
Workshop stellt dazu Apps<br />
und Linux-Programme vor.<br />
MAGAZIN<br />
© Sergey Nivens, 123RF<br />
Ausgabe 04/2013 erscheint am 07. März 2013<br />
Mail mit allen Extras Wordpress Manager Liferay gegen Sharepoint<br />
Das nächste Linux-Magazin zeigt,<br />
wie die neue serverseitige Suche<br />
mit Akonadi Tempo macht, was<br />
die Mailserver-Skriptsprache<br />
Sieve vermag, vergleicht aktuelle<br />
Versionen relevanter Webmailer<br />
und erteilt jenen Expertenrat, die<br />
hochverfügbare Server betreiben.<br />
Steht ein Update an, bedeutet das<br />
für den Wordpress-Verantwortlichen,<br />
sich von Installation zu<br />
Installation zu hangeln. Die im<br />
nächsten Heft getesteten Wordpress<br />
Management Tools Infinite<br />
WP, Manage WP und WP Remote<br />
versprechen Abhilfe.<br />
Das in Java geschriebene CMS<br />
Framework Liferay setzt mit vielen<br />
Funktionen, Addons und<br />
Enterprise Support einen Kontrapunkt<br />
gegen Microsoft Sharepoint<br />
2013. Ein Test im nächsten<br />
Heft lotet die Chancen für die<br />
GPL-Software aus.<br />
96<br />
03 | 13<br />
Die Redaktion behält sich vor, Themen aus aktuellem Anlass zu ändern oder zu streichen.
DVD-Inhalt<br />
service<br />
Neues auf den<br />
Heft-DVDs<br />
Fedora 18 – Neues Framework für Secure Boot<br />
Mit zehn Wochen Verspätung erschien am 15. Januar Fedora 18 „Spherical Cow“<br />
mit Kernel 3.7 als Basis. Schuld an der Verzögerung war insbesondere die Neuentwicklung<br />
des Installers, der noch aus den Anfangszeiten der Distribution<br />
stammte. Fedora unterstützt nun den Start auf Rechnern mit aktiviertem UEFI<br />
Secure Boot. Dafür haben die Fedora-Entwickler den Bootloader, den Kernel und<br />
die Kernel-Module mit Schlüsseln signiert, die wiederum von<br />
Microsoft beglaubigt wurden. Als Desktop findet sich neben<br />
Gnome 3 auch Maté, das auf Gnome 2 basiert und somit auf<br />
die umstrittene Gnome-Shell verzichtet.<br />
Fuduntu 2013.1 mit Gnome 2<br />
Bei Fuduntu 2013.1 handelt es sich um einen Fedora-Fork, der<br />
den Fokus auf Usability legt. Im Auslieferungszustand startet<br />
Fuduntu Gnome 2 als Desktop, es steht jedoch auch die finale Version<br />
von Enlightenment E17 zum Einsatz bereit. Als Unterbau<br />
dienen Kernel 3.6.9 und X.org 1.12, als Webbrowser Chromium<br />
23.0.1271.97 und Firefox 17.0. Daneben enthält die<br />
Distribution noch Gimp 2.8.2 und VLC 2.0.5.2.<br />
Security-Distro Tails 0.16<br />
Das auf Debian 6.0 basierende Live-System bietet unter anderem<br />
einen vorinstallierten Tor-Server samt Browser-Erweiterung, der das<br />
anonyme Surfen im Netz erlaubt. Da es sich um ein Live-System handelt, verschwinden<br />
sämtliche Spuren nach dem Stopp des Systems. Wegen wichtiger Security-Fixes<br />
raten die Entwickler dringend, auf die neue Version umzusteigen.<br />
Während Seite A das bootfähige Live-Image enthält, finden<br />
Sie auf der Rückseite die Abbilddatei der Distribution.<br />
Bodhi Linux 2.2.0 mit E17<br />
Bodhi Linux 2.2.0 basiert auf Ubuntu und eignet sich nicht zuletzt wegen<br />
des schlanken Windowmanagers E17 zum Einsatz auf älteren Rechnern.<br />
Als Mindestvoraussetzungen an die Hardware nennt das<br />
Projekt eine CPU ab 300 MHz, 128 MByte RAM sowie 1,5<br />
GByte freien Platz auf der Festplatte. Die DVD enthält<br />
neuerdings einen Quickstart-Guide sowie eine Desktop-Dokumentation<br />
für Neueinsteiger.<br />
Birne statt Apfel: Pear Linux 6.1<br />
Das ebenfalls auf Ubuntu basierende Pear Linux 6.1 trimmten<br />
die Entwickler beinahe perfekt auf den Mac-OS-X-Look, als<br />
dessen Basis Gnome 3.0 dient. Nicht zuletzt wegen der verwendeten<br />
Basis 12.04 LTS zeigt sich die Paketliste eher konservativ. Davon zeugen auch<br />
der Kernel 3.2 und X.org 1.11.4. Im Vergleich zum Vorgänger erhielt die Version 6.1<br />
in erster Linie eine ganze Reihe an Bugfixes, was zur Stabilität des Releases beiträgt.<br />
03 | 13 97
Service<br />
DVD-Inhalt<br />
Knoppix 7.0.5<br />
Auf der Eco-Disk treffen<br />
Sie einen alten Bekannten<br />
wieder: Knoppix<br />
7.0.5. Das Release wartet<br />
mit einem runderneuerten<br />
Paketfundus sowie<br />
Kernel 3.6.11 und X.org<br />
7.7 auf. Wie üblich vereint<br />
das Doppelpack aus<br />
32- und 64-Bit-Live-Distro<br />
nicht nur über 5000<br />
Anwendungen, sondern<br />
auch praktisch alle bekannten<br />
Windowmanager.<br />
Dreh- und Angelpunkt<br />
dabei sind die sogenannten<br />
Cheat Codes,<br />
die Sie am Boot-Prompt<br />
übergeben und mit denen<br />
Sie das Startverhalten<br />
beeinflussen. So bewirkt<br />
die Eingabe von<br />
knoppix desktop=kde, dass<br />
das System den KDE-<br />
Desktop verwendet. knoppix64<br />
startet die Distribution<br />
mit einem 64-Bit-<br />
Kernel. Eine Übersicht<br />
aller verfügbaren Cheat-<br />
Codes liefert Knoppix am<br />
Bootprompt via [F2] und<br />
[F3]. (tle) n<br />
Bei der DVD-Edition von <strong>LinuxUser</strong> ist an dieser Stelle der zweite Heft-Datenträger eingeklebt.<br />
Bitte wenden Sie sich per E-Mail an cdredaktion@linux-user.de, falls es Probleme mit der Disk gibt.<br />
Das Tool ExFATR 1.0 ist das erste stabile Release der freien Implementierung<br />
des ExFAT-Dateisystems für Linux und andere Unix-Betriebssysteme.<br />
Es ermöglicht Ihnen via Fuse den Zugriff auf das neue und selbstverständlich<br />
proprietäre Windows-Dateisystem ExFAT.<br />
Das Open-Source-System Simon 0.4 erlaubt Ihnen das Steuern von Software<br />
mittels Spracheingabe. Dabei geht es weniger um das Diktieren von<br />
Texten, sondern vielmehr um das Steuern von Applikationen. Unter der<br />
Oberfläche bietet Simon nun Unterstützung für das freie Spracherkennungs-Toolkit<br />
CMU Sphinx, das künftig als Standard dient.<br />
Das freie CMS Kajona 4.0 präsentiert im Vergleich zum Vorgänger die<br />
Admin-Seiten in neuer Gestaltung sowie mit Ajax-Funktionen, Drag & Drop<br />
und dialogbasierten Abläufen. Redakteure unterstützt die neue Version<br />
mit dem in die Portalseite integrierten Inline-Editor. Daneben erhielt das<br />
Content-Management-System eine Paketverwaltung zum Installieren von<br />
Modulen und Templates.<br />
Wohin ist das Geld geflossen? Wer eine detaillierte Antwort auf diese<br />
Frage braucht, der greift zu einer Finanzverwaltung. Grisbi 0.8.9 ist in der<br />
Lage, mehrere Konten, Währungen und Benutzer zu verwalten. Darüber hinaus<br />
informiert sie über Budget-Einträge, Geschäftsjahre, Empfänger und<br />
Ein/Ausgabenkategorien. Sie unterstützt viele Import- und Exportformate,<br />
und die Berichtsfunktion veranschaulicht die Geldflüsse.<br />
AKTUELLE PROGRAMME AUF DER HEFT-DVD<br />
Die alternative Office-Suite Calligra 2.6 wartet mit einigen Neuerungen<br />
auf. Wie das allseits bekannte LibreOffice positioniert sich Calligra als<br />
vollständiges Office-Paket, das im Gegensatz zum wesentlich verbreiteteren<br />
Platzhirsch dank seiner Qt-Basis für den Einsatz in der KDE-Desktopumgebung<br />
ausgelegt ist.<br />
Der alternative Webbrowser Rekonq 2.1 nutzt die auch in Google Chrome<br />
eingesetzte HTML-Rendering-Engine Webkit. Der neuen Version spendierten<br />
die Entwickler unter anderem eine Platzierung der Tabs oberhalb<br />
der Adresszeile sowie einen neuen Webapp-Modus ohne Browser-Bedienelemente.<br />
Darüber hinaus besitzt der Browser nun auch einen Inkognito-<br />
Modus, der beim Surfen möglichst wenig lokale Daten hinterlässt.<br />
Wer sichergehen will, dass die Linksammlung im eigenen Internet-Auftritt<br />
keine Karteileichen enthält, der braucht ein Tool wie Linkchecker 8.3. Es<br />
prüft die Verknüpfungen auf Gültigkeit und bekannte Fehler. Neben<br />
HTTP(S)-Links berücksichtigt das Werkzeug auch FTP-, Mail-, News- und<br />
lokale Links bei seinem Prüflauf.<br />
Der engagierte Foto-Amateur braucht heute nicht nur eine Bildverwaltung,<br />
sondern auch eine Möglichkeit, Fotos über die einfache Bildverarbeitung<br />
hinaus im Verbund zu bearbeiten – etwa im HDR-Verfahren. Fotoxx 13.01<br />
stellt nicht nur dafür das passende Werkzeug bereit, sondern bietet auch<br />
für viele andere Fälle die entsprechenden Tools.<br />
98<br />
03 | 13
vServer Cloud 2.0<br />
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