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LinuxUser - Medialinx Shop

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SICHER<br />

IM LAN<br />

Fedora 18: Solider Gnome-Desktop mit kleinen Tücken S. 6<br />

2D-Animation: Vier Programme im direkten Vergleich S. 44<br />

Cewe vs. Pixum: Fotobuch-Software für Linux im Test S. 62<br />

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03.2013<br />

03.2013<br />

2D-Animation • Calligra • GRISBI • SICHER LÖSCHEN • SIMON • HARDWARE<br />

Das Magazin für die Praxis<br />

SYSTEME OPTIMAL EINKAUFEN, aUFSETZEN uND KONFIGURIEREN<br />

hardware<br />

Das Ubuntu-Smartphone S. 34<br />

Auf der CES live ausprobiert: So tickt<br />

Canonicals „Ubuntu on Smartphones“<br />

Mac Mini mit XBMC aufrüsten S. 30<br />

So funktionieren Sie einen gebrauchten<br />

Apple-Rechner zum schicken Media-Center um<br />

Notebooks richtig einkaufen und konfigurieren S. 22, 26<br />

Widerspenstige Laptop-Komponenten wieder in den Griff bekommen,<br />

zwei aktuelle Notebooks mit individuell vorinstalliertem Linux im Test<br />

So gehorcht Ihnen Linux aufs Wort S. 66<br />

Mit Simon 0.4 per Sprachsteuerung Programme öffnen,<br />

Webseiten aufrufen sowie Tastatur und Maus emulieren<br />

Fotoxx S. 52<br />

Fotos bearbeiten<br />

leicht gemacht<br />

Calligra 2.6<br />

KDE-Bürosuite mit<br />

kleinen Mängeln S. 38<br />

4 195111 005504 03<br />

Virtualbox per<br />

Browser steuern<br />

Phpvirtualbox: Bequemer<br />

Zugriff auf Remote-VMs S. 72<br />

Finanzen im Blick<br />

dank Grisbi S. 56<br />

Einnahmen und Ausgaben<br />

erfassen und visualisieren<br />

Dateien und Ordner sicher löschen S. 78<br />

So putzen Sie vertrauliche Dokumente und Verzeichnisse<br />

oder ganze Partitionen mit Bordmitteln final von der Platte<br />

3:01<br />

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editorial<br />

Es bleibt spannend!<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

im Editorial der letzten Ausgabe<br />

habe ich Ihnen die jeweils drei<br />

Dinge rund um Linux vorgestellt,<br />

die mir 2012 besonders positiv respektive<br />

negativ aufgefallen sind.<br />

Meine drei „Tops“ waren Münchens<br />

LiMux-Projekt, der Raspberry<br />

Pi und Steam for Linux; als<br />

die drei größten Flops hatte ich<br />

Gnome 3, UEFI Secure Boot und<br />

den zunehmend kommerzieller<br />

geprägten Kurs von Ubuntu notiert.<br />

Auf meinen Vorschlag, mir<br />

Ihre persönliche Tops- und Flops-<br />

Liste zukommen zu lassen, sind<br />

viele von Ihnen eingegangen, sodass<br />

ich hier wie vor einem Monat<br />

versprochen versuche, aus Ihren<br />

Zuschriften ein kurzes Stimmungs<br />

bild zusammenzusetzen.<br />

Ihre Tops<br />

Viele von Ihnen sehen wie ich das<br />

LiMux-Projekt als eine absolutes<br />

Highlight der freien Software.<br />

Auch in Redmond scheint diese<br />

Meinung vorzuherrschen, löst<br />

dort aber wenig Begeisterung aus.<br />

Das bewies Mitte Januar die<br />

Limux gate-Affäre [1], bei der<br />

Microsoft eine selbst bezahlte,<br />

zweifelhafte und bis heute nicht<br />

komplett veröffentlichte Studie an<br />

die Presse lancierte. Diese behauptete,<br />

mit Windows XP und MS Office<br />

2003 hätte die Stadt München<br />

gegenüber der LiMux-Lösung zig<br />

Millionen sparen können – FUD<br />

reinsten Wassers.<br />

Dass Steam for Linux dem freien<br />

Betriebssystem neuen Schwung in<br />

bislang unerreichbaren Benutzerkreisen<br />

zu geben verspricht, zählt<br />

offenbar zu den unumstrittenen<br />

Tops des letzten Jahres. Dass der<br />

Raspberry Pi Sie genauso begeistert<br />

wie mich, war ebenfalls absehbar<br />

– wir haben jetzt sowohl ein<br />

A- wie auch ein B-Modell des populären<br />

SBC in der Redaktion parat<br />

und werden Ihnen in den<br />

nächsten Ausgaben verstärkt entsprechende<br />

Themen präsentieren.<br />

Auf Ihren Listen Tops wie Cinnamon,<br />

Mageia oder Gimp vorzufinden,<br />

hatte ich erwartet. Mit zwei<br />

Dingen haben Sie mich aber völlig<br />

überrascht: Zum einen brechen etliche<br />

Zuschriften eine Lanze für<br />

Gnome 3, das ich ja unter die<br />

Flops einsortierte – ge wöhn ungsbedürftig,<br />

aber gar nicht so<br />

schlecht, so lautet hier meist das<br />

Fazit. Zum anderen taucht unter<br />

den Tops immer wieder die Distribution<br />

Bodhi Linux [2] auf – Sie<br />

wissen schon, das Ubuntu-Derivat<br />

mit Enlighten ment-Desktop. Dass<br />

Sie Bodhi 2.2.0 auf der DVD zu<br />

dieser Ausgabe finden, ist allerdings<br />

eher ein Zufall und dem Release<br />

der E17-Final geschuldet.<br />

Ihre Flops<br />

Bei den Flops-Nennungen aus Ihren<br />

Zuschriften hält Canonicals<br />

Kommerzialisierungspolitik rund<br />

um Ubuntu unangefochten die<br />

Spitze – dieses Thema taucht in<br />

fast jeder eingegangenen E-Mail<br />

auf. Gleich darauf folgen UEFI<br />

und die damit verbundenen<br />

Schwierigkeiten, die gemäß den<br />

ersten Praxiserfahrungen ja sogar<br />

noch schlimmer ausfallen, als befürchtet<br />

[3] – mehr dazu lesen Sie<br />

im Aktuell-Teil auf Seite 12.<br />

Über diese beiden Konstanten<br />

hinaus tauchen in den Zuschriften<br />

sehr individuelle Nennungen<br />

von Ereignissen und Programmen<br />

auf, die dem ein oder anderen von<br />

Ihnen im vergangenen Jahr Kummer<br />

bereitet oder gar die Zornesfalten<br />

auf die Stirn getrieben haben.<br />

Aber auch bei den Flops gab<br />

es eine auffallend häufige Nennung,<br />

mit der ich überhaupt nicht<br />

gerechnet habe: Auch nach 20<br />

Jahren Linux-Kernel beschäftigt<br />

viele von Ihnen immer noch das<br />

„Treiberelend“, wie es eine Zuschrift<br />

formulierte.<br />

Dass Linux allerneueste Hardware<br />

nicht gleich bei Erscheinen<br />

unterstützen kann, liegt in der<br />

Natur der Sache: Mangelnde Dokumentation<br />

oder gar Geheimniskrämerei<br />

der Hardware-Hersteller<br />

macht es den Kernel-Entwicklern<br />

nach wie vor unmöglich, zeitnah<br />

passende Kernel-Module bereitzustellen.<br />

Mit diesem Thema beschäftigt<br />

sich auch der Schwerpunkt<br />

dieses Hefts, der aber auch<br />

demonstriert, dass es für viele<br />

Probleme bereits Abhilfe gibt.<br />

Fazit<br />

Alles in allem lässt sich aus den<br />

Zuschriften aber eines ganz klar<br />

ablesen: Bei allen großen und<br />

kleineren Ärgernissen haben die<br />

meisten von uns aus dem vergangenen<br />

Linux-Jahr einen überwiegend<br />

positiven Eindruck mitgenommen.<br />

Und vor allem: Es<br />

bleibt nach wie vor spannend –<br />

und gerade das ist doch einer der<br />

größten Anziehungspunkte des<br />

freien Betriebssystems.<br />

Herzliche Grüße,<br />

Jörg Luther<br />

Chefredakteur<br />

info<br />

[1] „Limuxgate“: http:// www. linux‐magazin. de/ NEWS/ Limuxgate‐FUD‐von‐Microsoftoder‐nur‐ein‐ungewolltes‐Leak<br />

[2] Bodhi Linux: http:// www. bodhilinux. com<br />

[3] „Niederschmetternde Inkompetenz“: http:// mjg59. dreamwidth. org/ 22028. html<br />

www.linux-user.de 03 | 13<br />

3


03 | 13<br />

inhalt<br />

78<br />

Wer vertrauliche Daten<br />

von der Platte putzen<br />

möchte, findet unter<br />

Linux die Profi-Tools, die Dateien<br />

und Partitionen sicher löschen.<br />

66<br />

Der PC braucht bei allem Komfort,<br />

den moderne Rechner bieten, eine<br />

Tastatur und eine Maus. Mit dem<br />

Framework Simon haben Sie jetzt auch die<br />

Möglichkeit, einen Teil der Eingaben über Sprache<br />

zu steuern. Das erlaubt es auch Menschen<br />

mit Behinderungen, mit dem PC zu arbeiten.<br />

38<br />

Die Arbeiten am KDE-Büropaket<br />

Calligra schreiten stetig voran.<br />

Die aktuelle Version 2.6 macht<br />

im Praxistest zwar einen runden Gesamteindruck,<br />

weist aber in einigen wichtigen Punkten<br />

doch noch unangenehme Mängel auf.<br />

Aktuelles<br />

Schwerpunkt<br />

Praxis<br />

Aktuelles.. . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Alan Cox verlässt die Kernelentwicklung,<br />

neuer Gnome-Fork<br />

Consort, Nibbio-Tablet mit<br />

Android und Ubuntu, massive<br />

UEFI-Probleme bei Notebooks,<br />

Lin-Habu 13.1 ist E-Bilanz-fähig<br />

Angetestet.............. 14<br />

Filemonitor 2.2.0 behält die<br />

ge öffneten Dateien im Auge,<br />

Lesspipe 1.81 lässt Less auch in<br />

Archive sehen, Lifeograph 0.11<br />

erfasst und verwaltet Notizen,<br />

Smplayer 0.8.3 gibt Mplayer eine<br />

grafische Oberfläche<br />

CLT 2013................ 16<br />

Unter dem Motto „Wahl: Freiheit“<br />

trifft sich die Linux-Gemeinde im<br />

Hörsaalgebäude der TU Chemnitz<br />

zu einer traditionellen Veranstaltung,<br />

die in diesem Jahr wieder<br />

spannende technische Themen<br />

mit der Diskussion um brennende<br />

gesellschaftliche Fragen vereint.<br />

Optimales Notebook...... 22<br />

Zwar arbeitet Linux heute auf<br />

vielen Notebooks problemlos,<br />

doch um das System perfekt zu<br />

konfigurieren und auszureizen<br />

gilt es, noch an einigen Stellschrauben<br />

zu drehen.<br />

Tuxedo-Notebooks.. . . . . . 26<br />

Der Versandanbieter Linux-<br />

Onlineshop.de bietet eine breite<br />

Palette an Rechnern mit vorinstalliertem<br />

Linux an. Wir haben<br />

uns zwei besonders interessante<br />

Notebooks näher angesehen.<br />

Mac-Media-Center.. . . . . . 30<br />

Der schicke, kleine Rechner<br />

von Apple gewinnt zusätzlich<br />

an Attraktivität, wenn darauf ein<br />

Media-Center auf Linux-Basis<br />

läuft. Wir zeigen, wie das geht.<br />

Ubuntu Smartphone...... 34<br />

Auf der diesjährigen CES zeigte<br />

Canonical erstmals Ubuntu auf<br />

einem Smartphone. Hat dieses<br />

Konzept wirklich Zukunft?<br />

Calligra 2.6............. 38<br />

Die neue Version 2.6 der KDE-<br />

Bürosuite Calligra steht vor der<br />

Tür. Bei genauem Hinsehen kann<br />

man erkennen, dass auf die Entwickler<br />

bis zum Release noch viel<br />

Arbeit wartet.<br />

2D-Animationstools.. . . . . 44<br />

Mit der richtigen Software und<br />

etwas Zeichentalent haben selbst<br />

Einsteiger keinerlei Probleme,<br />

ansprechende 2D-Animationsfilme<br />

zu erstellen.<br />

Animationen mit Gimp.. . . 48<br />

Gimp eignet sich nicht nur zum<br />

Bearbeiten von Bildern: Der<br />

Pixelgrafik-Klassiker erstellt mit<br />

den richtigen Erweiterungen im<br />

Nu auch schicke Animationen.<br />

Fotoxx................. 52<br />

Nicht so kompliziert wie Gimp,<br />

dafür in einigen Bereichen deutlich<br />

leistungsfähiger präsentiert<br />

sich Fotoxx seinen Anwendern.<br />

Grisbi .. . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Wo ist bloß das ganze Geld geblieben?<br />

Der Finanzmanager Grisbi<br />

weiß die Antwort auf diese Frage.<br />

4<br />

03 | 13<br />

www.linux-user.de


Inhalt<br />

Trend geht immer<br />

mehr zum selbst entworfenen<br />

Fotobuch. 62Der<br />

Viele Anbieter bieten dazu eine<br />

passende Software. Wir testen die<br />

zwei einzigen Linux-Varianten.<br />

22<br />

Neue Hardware ist schnell gekauft. Aber zu<br />

Hause enttäuschen die schicken Geräte, wenn<br />

Linux darauf nicht richtig läuft. Wir helfen, damit Sie insbesondere bei heiklen Notebook-Komponenten<br />

nicht danebengreifen, stellen optimal konfigurierte Linux-Laptops vor, berichten<br />

darüber, wie sich Canonial Ubuntu auf einem Samsung-Smartphone schlägt und wie Sie einen<br />

günstig erstandenen gebrauchten Mac Mini zum schicken Media-Center mit XBMC umbauen.<br />

Im Test<br />

Netz&System<br />

Heft-DVD<br />

Fotobuch-Software....... 62<br />

Wer Fotos professionell in Szene<br />

setzen möchte, greift heutzutage<br />

zum Fotobuch. Aber Vorsicht bei<br />

Wahl der Software zum Erstellen:<br />

Nicht jedes Programm unterstützt<br />

alle Funktionen.<br />

44<br />

Eine schöne Idee für<br />

einen Trickfilm ist<br />

schnell umgesetzt,<br />

wenn Sie die richtigen Tools verwenden.<br />

Ein Vergleich fühlt aktueller<br />

Software für 2D-Animationen<br />

auf den Zahn und deckt deren<br />

Stärken und Schwächen auf.<br />

Simon 0.4............... 66<br />

Zwar können Sie Simon (noch)<br />

keine Briefe oder ärztlichen Befunde<br />

diktieren, doch mithilfe der<br />

leistungsfähigen Sprachsteuerung<br />

folgt Ihnen der Rechner ab sofort<br />

aufs Wort.<br />

Phpvirtualbox.. . . . . . . . . . 72<br />

Virtualisierungsaufgaben komplett<br />

auf einen eigenen Server<br />

auszulagern, spart auf dem Client<br />

erhebliche Ressourcen ein. Phpvirtualbox<br />

bietet in einer solchen<br />

Konfiguration die Möglichkeit, die<br />

Remote-VMs bequem via Browser<br />

anzulegen, zu konfigurieren, zu<br />

verwalten und zu nutzen.<br />

Know-how<br />

Dateien sicher löschen... 78<br />

Die alte Festplatte bei Ebay verkaufen?<br />

Kein Problem - wenn Sie<br />

die Daten darauf professionell<br />

gelöscht haben. Dabei erfüllen die<br />

Profi-Tools, die Sie unter Linux<br />

finden, sogar die teils extremen<br />

Ansprüche von Behörden an das<br />

sichere Löschen von Daten.<br />

Fedora 18................ 6<br />

Satte zehn Wochen später als geplant<br />

geht Fedora 18 ins Rennen.<br />

Der Test zeigt, dass trotzdem<br />

einige Schrauben beim Start noch<br />

nicht richtig fest saßen.<br />

Tails 0.16 .. . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Eine Distribution für die Internet-<br />

Nutzung wasserdicht abzuschotten,<br />

bedeutet viel Konfiguration.<br />

Die Distribution Tails nimmt<br />

Ihnen diese Arbeit ab und ermöglicht<br />

das sichere Surfen aus einem<br />

Live-System heraus.<br />

Service<br />

Editorial................. 3<br />

IT-Profimarkt .. . . . . . . . . . 86<br />

Impressum............. 94<br />

Events/Inserenten .. . . . . . 95<br />

Vorschau 04/2013........ 96<br />

Heft-DVD-Inhalt .. . . . . . . . 97<br />

Mehr<br />

als 5000<br />

Programme und Tools<br />

hat Klaus Knopper in<br />

der aktuellen Version<br />

7.0.5 der Live-DVD untergebracht.<br />

Damit<br />

tes ten Sie Rechner auf<br />

Herz und Nieren, bereiten<br />

PCs auf eine Installation<br />

vor oder haben<br />

einfach das Lieblingssystem<br />

zur Hand, wenn<br />

Sie unterwegs sind.<br />

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03 | 13 5


heft-dvd<br />

Fedora 18<br />

Fedora 18<br />

„Spherical Cow“ im Überblick<br />

Boxenstopp<br />

© Paul Maydikov, 123RF<br />

Später als geplant<br />

geht Fedora 18<br />

ins Rennen. Der<br />

Test zeigt, dass<br />

einige Schrauben<br />

beim Start noch<br />

nicht fest saßen.<br />

README<br />

Thomas Drilling<br />

Mit Fedora 18 setzen<br />

die Entwickler auf eine<br />

neue Infrastruktur zum<br />

Booten. Ein signierter<br />

Loader ermöglicht den<br />

Start auf Hardware mit<br />

UEFI Secure Boot. Aber<br />

die Arbeit an neuen Features<br />

hat viel Zeit gekostet,<br />

und so tun sich<br />

noch einige Mängel auf,<br />

die den gewohnt guten<br />

Eindruck schmälern.<br />

Die Entwickler von Red Hat haben<br />

ihre Finger in vielen wichtigen<br />

Open-Source-Projekten, wie<br />

dem Kernel, dem Gnome-Projekt<br />

oder KVM. Aus diesem Grund ist<br />

Fedora 18 [1] nicht nur für die eigene<br />

Community interessant,<br />

hier integrierte Technologien finden<br />

sich mittelfristig oft in anderen<br />

Distributionen wieder.<br />

Aus dem Netz<br />

Das zeigt sich unter anderem an<br />

der Entwicklung rund um UEFI<br />

Secure Boot. Der aktuelle Ansatz<br />

sieht vor, dass das System einen<br />

mit Zertifikaten von Microsoft<br />

signierten Bootloader benutzt [2].<br />

Das ist die Voraussetzung dafür,<br />

auf PCs mit Windows 8 Fedora<br />

bei aktiviertem Secure-Boot zu<br />

starten. Bei Fedora lädt der signierte<br />

Bootloader (Codename<br />

Shim) via Grub 2 standardmäßig<br />

ausschließlich den signierten Kernel<br />

und lediglich die passenden<br />

Module für diesen Kernel. Das sichert<br />

den kompletten Boot-Prozess,<br />

Ausnahmen erfordern unter<br />

Umständen Handarbeit (siehe<br />

Kasten Grafiktreiber).<br />

Das Projekt stellt die Distribution<br />

in verschiedenen Formen mit unterschiedlicher<br />

Lokalisation bereit.<br />

In diesem Beitrag kommt die<br />

klassische Version als installierbare<br />

Live-CD mit Gnome-Desktop<br />

zum Einsatz. Diese Version finden<br />

Sie auf der Media-Edition<br />

dieser Ausgabe oder auf der offiziellen<br />

Download-Seite [3] in<br />

Varianten für x86- und AMD64-<br />

Architekturen.<br />

Das ISO passt übrigens (genauso<br />

wie die meisten anderen Varianten<br />

mit Ausnahme des XFCE-<br />

Spins) mit einer Größe von knapp<br />

916 GByte nicht mehr auf eine<br />

CD. Möchten Sie Fedora also zum<br />

Installieren zunächst auf einen<br />

optischen Datenträger brennen,<br />

brauchen Sie einen DVD-Rohling.<br />

Neben der Standard-Gnome-<br />

Version finden Sie den KDE-Spin<br />

der Live-CD ebenfalls auf der<br />

Download-Seite, sowie sämtliche<br />

verfügbaren Spins auf einer separaten<br />

Homepage [4]. Ferner gibt<br />

es Fedora 18 in Form verschiedener<br />

Netinst- oder USB-Stick-Images<br />

und in etlichen speziellen<br />

Varianten.<br />

Anaconda runderneuert<br />

Einer der wesentlichen Gründe<br />

für die enorme Verzögerung von<br />

mehr als zwei Monaten gegenüber<br />

dem ursprünglichen Termin<br />

bestand in der kompletten<br />

Neuimplementation des Installationsprogramms<br />

Anaconda [5].<br />

Der Installer wirkt jetzt viel moderner<br />

und führt schneller zum<br />

Ziel (Abbildung A).<br />

Übernehmen Sie die Voreinstellung<br />

Automatische Partitionierung<br />

gewählt, dann erledigen Sie die<br />

komplette Installation mit wenigen<br />

Mausklicks, denn Anaconda<br />

beginnt nach einem Klick auf Installation<br />

starten im Hintergrund<br />

direkt mit dem Einrichten der<br />

Festplatte und dem Kopieren von<br />

Dateien. Dabei weist der Installer<br />

6 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Fedora 18<br />

heft-dvd<br />

zwischendurch mit kleinen Abfragen<br />

auf fehlende beziehungsweise<br />

optionale Angaben hin. So fragt<br />

er etwa nach dem Root-Passwort<br />

und ermöglicht die Eingabe von<br />

Zeitzone und Tastaturbelegung.<br />

Nach dem Kopieren der Daten<br />

weist Anaconda darauf hin, dass<br />

es noch einige Konfigurationen<br />

vornehmen muss. Dazu klicken<br />

Sie auf Konfiguration fertigstellen.<br />

Sekunden später haben Sie die<br />

Möglichkeit, den Installer über<br />

Quit zu verlassen und Fedora 18<br />

neu zu booten.<br />

Im Anschluss an den ersten<br />

Neustart gilt es, die Lizenzinformationen<br />

zu bestätigen, einen<br />

Benutzer zu erstellen und einen<br />

NTP-Server aus der angebotenen<br />

Liste auszuwählen. Aufgrund des<br />

Zeitdrucks haben die Fedora-Entwickler<br />

nicht alle im alten Anaconda<br />

enthaltenen Funktionen in<br />

die neue Oberfläche eingebaut.<br />

Einige der Neuerungen in Anaconda<br />

wirken zudem weniger gelungen,<br />

etwa das manuelle Partitionieren.<br />

Zudem scheint das Programm<br />

allgemein noch Fehler zu<br />

enthalten.<br />

Temporär zum Opfer fiel etwa<br />

die Funktion, die es ermöglichte,<br />

beim Installieren zusätzliche Paketquellen<br />

einzubinden. Die<br />

Funktion half bislang, wenn Sie<br />

das System von einem Datenträger<br />

installierten, der Release-Zyklus<br />

schon weit fortgeschritten<br />

war oder der Wechsel auf ein neues<br />

Release kurz bevorstand. Die<br />

Entwickler planen aber, die Funktion<br />

in Fedora 19 zu integrieren.<br />

FedUp und Updates<br />

Da Aktualisierungen momentan<br />

über den Installer nicht gelingen,<br />

kommt dem Thema im laufenden<br />

Betrieb eine umso höhere Bedeutung<br />

zu. Eine der Neuerungen in<br />

Fedora 18 besteht folgerichtig darin,<br />

dass das zu Packagekit gehörende<br />

Update-Tool Aktualisierungen<br />

nicht mehr in jedem Fall direkt<br />

einspielt, sondern für ausgewählte<br />

Komponenten zunächst<br />

lokal ablegt – und zwar so, dass<br />

Systemd diese beim nächsten<br />

Neustart automatisch erkennt<br />

und beim Booten einspielt.<br />

Diese Vorgehensweise soll Probleme<br />

mit Aktualisierungen im<br />

laufenden Betrieb verhindern.<br />

Die System-Updates offline genannte<br />

Funktion, Aktualisierungen<br />

nur noch beim Neustart des<br />

Systems im Update-Modus zu<br />

installieren, bevor das reguläre<br />

System bootet, vermeidet also inkonsistente<br />

Zustände. Wer dem<br />

skeptisch gegenübersteht, hat<br />

selbstverständlich nach wie vor<br />

die Möglichkeit, sämtliche Updates<br />

klassisch via Yum von der<br />

Kommandozeile aus einzurichten.<br />

Fedora 18 bringt zudem ein<br />

neues Paketmanagement-Werkzeug<br />

namens DNF [6] mit, das<br />

auf dem Code von Yum 3.4 aufsetzt<br />

und das altgediente Tool in<br />

einer der künftigen Versionen<br />

vollständig ersetzen soll. Neu an<br />

DNF ist, dass die Software zum<br />

Auflösen von Abhängigkeiten die<br />

Bibliothek Libsolv [7] verwendet,<br />

die Dependencies deutlich besser<br />

bereinigt. Bei OpenSuse kommt<br />

die Bibliothek schon länger zum<br />

Einsatz. DNF und Yum setzen in<br />

Fedora 18 auf der RPM-Version<br />

4.10 auf [8], die angeblich stabiler<br />

und schneller arbeitet.<br />

Möchten Sie von Fedora 17 auf<br />

Fedora 18 aktualisieren, steht<br />

dazu mit dem Fedora Upgrader<br />

FedUp ein neues Tool bereit [9].<br />

Es lädt genau wie das alte Pre-<br />

Upgrade die einzuspielenden Pakete<br />

der neuen Version herunter<br />

und erstellt einen Boot-Eintrag.<br />

Im Unterschied zum Vorgänger<br />

spielt das neue Tool die Updates<br />

nach Auswählen des betreffenden<br />

Menü-Eintrags mithilfe von Dracut<br />

und Systemd direkt ein, noch<br />

bevor das System startet. FedUp<br />

funktioniert allerdings nur bei einem<br />

Update von Fedora 17.<br />

Kernel und Grafik<br />

Fedora 18 bootet nach einer frischen<br />

Installation derzeit noch<br />

mit einem Kernel 3.6.10-4, allerdings<br />

stand nach dem Aktualisieren<br />

der Software-Quelle Updates<br />

in PackageKit ein aktualisierter<br />

Kernel 3.7.2-204 bereit.<br />

Der Grafik-Stack basiert auf<br />

Wayland 1.0, samt Referenz-Composite-Manager<br />

Weston, einem<br />

X-Ser ver 1.13 und den OpenGL-<br />

Treibern Mesa 3D 9.0. Was 3D-<br />

Treiber für Nvidia- und AMD angeht,<br />

unterstützt Fedora bekanntlich<br />

von Haus aus ausschließlich<br />

die freien Treiber.<br />

Das Setup ermöglicht zusammen<br />

mit einigen speziellen Anpassungen<br />

in Fedora 18 eine (der-<br />

A Der neue Anaconda-<br />

Installer brachte die<br />

Entwickler ins Schwitzen<br />

und sorgt für eine<br />

Verzögerung des Releases<br />

um mehr als<br />

zwei Monate.<br />

Fedora 18<br />

Desktop Spin<br />

(32+64 Bit)<br />

auf Heft-DVD<br />

Grafiktreiber<br />

Möchten Sie proprietäre Grafiktreiber mit Fedora 18 einsetzen,<br />

müssen Sie Secure Boot in der UEFI-Firmware deaktivieren. Eine<br />

weitere Alternative bestünde allenfalls darin, den Kernel mit<br />

selbst erzeugten Signaturen auszustatten und im Setup als vertrauenswürdig<br />

bekannt zu machen.<br />

Mehr Einzelheiten zum Thema UEFI Secure Boot und Fedora finden<br />

Sie im „UEFI Secure Boot Guide“ des Fedora-Projekts [12]<br />

sowie im Blog des Kernel-Entwicklers Josh Boyer [13].<br />

www.linux-user.de<br />

03 | 13 7


heft-dvd<br />

Fedora 18<br />

und Hinzufügen eines WLAN-<br />

Druckers vollautomatisch, also<br />

mit einem Mausklick.<br />

B Fedora 18 liefert<br />

den Gnome-Fork Cinnamon<br />

und demzufolge<br />

den Nautilus-<br />

Fork Nemo mit.<br />

C Gnome Online<br />

Accounts unterstützt<br />

jetzt auch Microsoft<br />

Exchange.<br />

zeit noch experimentelle) Unterstützung<br />

der PRIME-Infrastruktur,<br />

die das Aktivieren von Grafikchips<br />

zur Laufzeit ermöglicht,<br />

etwa bei Nvidias Optimus-Chips.<br />

Inwieweit die noch experimentelle<br />

Prime-Unterstützung mit Fedora<br />

18 funktioniert, ließ sich im<br />

Test mangels passender Hardware<br />

nicht verifizieren.<br />

Desktops<br />

Traditionell dient bei Fedora Gnome<br />

als Standard-Desktop. Der<br />

Unmut über die eine oder andere<br />

Designentscheidung der Gnome-<br />

Macher wächst auch bei Fedora-<br />

Entwicklern und Nutzern. Red<br />

Hat finanziert zum Teil die Arbeit<br />

an Gnome. Die in den Fedora-Paketquellen<br />

erstmals enthaltenen<br />

Forks Cinnamon und Maté zeigen,<br />

dass sich der Wind eventuell<br />

dreht. Die mit der aktuellen Nautilus-Version<br />

einhergehenden Beschneidungen<br />

gleichen Sie so<br />

dank des ebenfalls in den Paketquellen<br />

enthaltenen Dateimanager-Forks<br />

Nemo (Abbildung B)<br />

wieder aus.<br />

Die Unterstützung für Microsoft<br />

Exchange in den Online-Konten<br />

(Abbildung C) sowie Skydrive<br />

in Gnome Documents geht ebenfalls<br />

auf die neue Gnome-Version<br />

zurück. Allerdings stürzte Documents<br />

beim Start wiederholt ab,<br />

Gnome-Online-Accounts kam mit<br />

dem im Test eingesetzten Google-<br />

Account nicht klar.<br />

Überhaupt erwies sich das System<br />

als wackelig: Nautilus stürzte<br />

wiederholt ab, sobald ein angeschlossenes<br />

iPhone abgezogen<br />

wurde, oder meldete einen Fehler,<br />

obwohl das Gerät sich korrekt<br />

auszuhängen versuchte. Die Gnome<br />

Shell selbst stürzte ebenfalls<br />

häufig aus verschiedenen Gründen<br />

ab. Beim Test auf einem<br />

Notebook traten Probleme mit<br />

dem Gnome-Network-Manager<br />

auf, der den Breitbandzugang<br />

über ein Mobilgerät ohne Warnung<br />

ausschaltete.<br />

Ebenfalls neu in Gnome 3.6.2<br />

ist die überarbeite Druckerverwaltung<br />

im Gnome-Control-Center,<br />

die das Finden und Konfigurieren<br />

von lokalen und Netzwerk-<br />

Druckern noch einfacher macht.<br />

Tatsächlich klappte das Erkennen,<br />

Installieren, Konfigurieren<br />

Fazit<br />

Der Zustand von Fedora 18 geht<br />

anscheinend über das hinaus, was<br />

die Nutzer von den Vorgängerversionen<br />

kennen und zu tolerieren<br />

bereit sind. Es drängt sich der<br />

Eindruck auf, dass Fedora 18 unbedingt<br />

veröffentlicht werden<br />

sollte, entgegen dem Qualitätsanspruch<br />

der Fedora-Macher.<br />

Der Kernel-Entwickler Alan Cox<br />

bezeichnet in seinem Blog Fedora<br />

18 auch als „schlimmste Red-<br />

Hat-Version, die ich je gesehen<br />

habe“ [10].<br />

Sie sollten Fedora 18 noch ein<br />

paar Wochen zur Reife gönnen.<br />

Spannend bleibt die Frage, ob<br />

Fedora auf Rolling-Release umsattelt<br />

[11], ebenso wie Ubuntu<br />

und OpenSuse es derzeit lebhaft<br />

diskutieren. (agr) n<br />

info<br />

[1] Release-Notes:<br />

http:// docs. fedoraproject. org/ en‐US/​<br />

Fedora/ 18/ html/ Release_Notes<br />

[2] Fedora Secure Boot: http:// fedoraproject.​<br />

org/ wiki/ Features/ SecureBoot<br />

[3] Dowload:<br />

http:// fedoraproject. org/ de/ get‐fedora‐all<br />

[4] Fedora-Spins:<br />

http:// spins. fedoraproject. org<br />

[5] Neues Anaconda-GUI: https:// fedoraproject.​<br />

org/ wiki/ Features/ NewInstallerUI<br />

[6] DNF:<br />

http:// fedoraproject. org/ wiki/ Features/ DNF<br />

[7] Libsolv:<br />

https:// github. com/ openSUSE/ libsolv<br />

[8] RPM 4.10: http:// fedoraproject. org/ wiki/​<br />

Features/ RPM4. 10<br />

[9] FedUp: http:// fedoraproject. org/ wiki/ FedUp<br />

[10] Alan Cox über Fedora: https:// plus. google.​<br />

com/ u/ 0/ 111104121194250082892/​<br />

posts/ aCiB7kTLXTh<br />

[11] Fedora diskutiert Release-Modell:<br />

http:// www. pro‐linux. de/ news/ 1/ 19372/ fe<br />

dora‐diskutiert‐neues‐release‐modell. html<br />

[12] Fedora Secure Boot Guide:<br />

http:// docs. fedoraproject. org/ en‐US/​<br />

Fedora/ 18/ html‐single/ UEFI_Secure_Boot_<br />

Guide/ index. html<br />

[13] Blog von Josh Boyer: http:// jwboyer.​<br />

livejournal. com/ 46149. html<br />

8 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Open Source<br />

mobilisiert.<br />

Vier Tage Open Source Wissen kompakt!<br />

Wieder dabei: Das RootCamp by Netways 24. + 25. Mai 2013<br />

Community Pur!<br />

Keynote-Speaker, Kernel-Entwickler,<br />

Arbeit geber, Trendsetter und<br />

Neu einsteiger geben sich vom<br />

22. – 25. Mai 2013 auf dem 19. LinuxTag<br />

in Berlin wieder die Hand.<br />

LinuxTag 2013 – where .com meets .org<br />

22. –25. Mai 2013 in Berlin<br />

EUROPE‘S LEADING<br />

OPEN SOURCE EVENT<br />

www.linuxtag.org<br />

Hauptmedienpartner:<br />

Partner:<br />

MAGAZIN


heft-dvd<br />

Tails<br />

Eine Distribution<br />

abzuschotten, bedeutet<br />

viel Konfiguration.<br />

Die Distribution<br />

Tails<br />

nimmt Ihnen Arbeit<br />

ab und ermöglicht<br />

das sichere<br />

Surfen aus einem<br />

Tails 0.16<br />

(bootfähig und ISO)<br />

README<br />

Live-System.<br />

Erik Bärwaldt<br />

Für sicherheitsbewusste<br />

Anwender, die<br />

im Internet anonym bleiben<br />

wollen und auf wirksame<br />

Verschlüsselungstechniken<br />

Wert legen,<br />

bietet Tails eine interessante<br />

Lösung. Ein Kurztest<br />

zeigt, welche Möglichkeiten<br />

die irische<br />

Distribution bietet.<br />

Viele Technologien<br />

zum Verschlüsseln<br />

von Daten basieren auf freien<br />

Programmen und Algorithmen.<br />

Linux-Systeme bringen solche<br />

Technologien zwar von Haus aus<br />

mit, aber das Zusammenstellen<br />

erfordert neben Sachkenntnis<br />

Zeit für die Konfiguration. Etwas<br />

schneller geht es mit der irischen<br />

Live-Distribution Tails („The Amnesic<br />

Incognito Live System“).<br />

Anonymes Surfen im Internet mit Tails<br />

Inkognito<br />

Nur im Live-Modus<br />

Das etwa 850 MByte große ISO-<br />

Image erhalten Sie im Web [1]<br />

oder bei der Media-Edition dieser<br />

Ausgabe über den beiliegenden<br />

Datenträger. Das Debian-Derivat<br />

bootet etwas gemächlich im Live-<br />

Betrieb in einen unscheinbaren<br />

Desktop auf Basis von Gnome<br />

2.30.2; anschließend startet der<br />

Webbrowser Iceweasel. Wenn<br />

möglich, verbindet sich die Distribution<br />

sofort über des Anonymisierungsnetzwerks<br />

Tor mit dem<br />

Internet und gibt eine entsprechende<br />

Meldung auf dem Bildschirm<br />

aus (Abbildung A).<br />

Um den Einsatz von Tor etwas<br />

weniger abstrakt zu gestalten, haben<br />

die Entwickler von Tails zusätzlich<br />

das grafische Tool Vidalia<br />

integriert. Sie finden es im Menü<br />

Anwendungen | Internet. Zusätzlich<br />

zeigt der Systemabschnitt der<br />

oberen Gnome-Panelleiste nach<br />

dem Start des Betriebssystems<br />

das Symbol des Vidalia Control Panel<br />

an, eine stilisierte Zwiebel.<br />

Ein Klick auf dieses Symbol öffnet<br />

ein Fenster, in dem Sie den<br />

Status des Internetzugangs sehen.<br />

Zusätzlich verschaffen Sie<br />

sich in diesem Fenster durch einen<br />

Klick auf die entsprechenden<br />

Schaltflächen einen Überblick<br />

über die Bandbreite des Zugangs<br />

sowie über den Weg der Datenpakete<br />

über die weltweit angesiedelten<br />

Tor-Knoten (Abbildung A).<br />

Abgehärtet<br />

Das Tor-Netzwerk leitet die Datenpakete<br />

durch unzählige Knotenrechner<br />

und sorgt so dafür,<br />

dass es nicht mehr möglich ist,<br />

sie zu Ihnen zurückzuverfolgen.<br />

Doch damit nicht genug: Den<br />

Webbrowser Iceweasel als zentrales<br />

Instrument zum Surfen im Internet<br />

härteten die Entwickler<br />

zusätzlich durch eine stattliche<br />

Anzahl von Addons:<br />

So sind Werbeblocker,<br />

Cookie-Manager<br />

und Tools zur Verwaltung von<br />

Javascript bereits vorinstalliert.<br />

Zusätzlich stehen ein Addon<br />

zum Validieren von X.509-Zertifikaten,<br />

ein Proxy-Dienst sowie<br />

Tools zum Verschlüsseln bereit.<br />

Es fehlt allerdings ein dediziertes<br />

Programm zum Blocken von Webbugs,<br />

Tracking-Scripts und Zählpixeln<br />

[2], wobei die bereits installierten<br />

Addons diese Funktion<br />

teilweise übernehmen.<br />

Neben dem Webbrowser gehören<br />

Mailclients sowie Instant-<br />

Messaging-Dienste zu den beliebtesten<br />

Anwendungen am Rechner.<br />

Da bei ihrem Einsatz ungebetene<br />

Lauscher meist leichtes Spiel<br />

haben, bietet Tails die Option, direkt<br />

aus dem Client oder einem<br />

Texteditor heraus Daten mithilfe<br />

von OpenPGP zu verschlüsseln<br />

und zu signieren.<br />

Um die Instant-Messaging-Konversation<br />

zu schützen, kommt<br />

OTR zum Einsatz, das ebenfalls<br />

ein Verschlüsseln mit starker<br />

Kryptographie ermöglicht. Als<br />

Mailclient dient das eher unbekannte<br />

Claws Mail in Version<br />

3.7.6, als Messaging-Client Pid-<br />

10 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Tails<br />

heft-DVD<br />

gin 2.7.3. Letzteres ist mit Plugins<br />

vorkonfiguriert, die ein sicheren<br />

Kommunizieren ermöglichen.<br />

Eine weitere Besonderheit von<br />

Tails, der Editor Gobby [3], verbirgt<br />

sich im Menü Anwendungen<br />

| Internet. Der kollaborative<br />

Editor gestattet das simultane Arbeiten<br />

von mehreren Teilnehmern<br />

an einem Text. Selbst mehrere<br />

gleichzeitig geöffnete Sitzungen<br />

stellen das Programm vor keine<br />

Probleme. Gobby basiert auf<br />

dem Client/​Server-Prinzip und<br />

erlaubt zusätzlich die Kommunikation<br />

der Bearbeiter untereinander.<br />

Gobby ist in Tails gleich in<br />

zwei Versionen vorhanden.<br />

Alternative Startmedien<br />

Das Betriebssystem bietet die<br />

Möglichkeit, aus dem laufenden<br />

Betrieb von DVD einen bootfähigen<br />

USB-Stick anzulegen. Sie rufen<br />

dazu im Menü Anwendungen<br />

| Werkzeuge oder im Menü<br />

Anwendungen | Tails den Eintrag<br />

Tails USB Installer auf.<br />

Das sich öffnende Programmfenster<br />

bietet Ihnen drei praktisch<br />

selbsterklärende Optionen<br />

zur Auswahl an: Für das Neuanlegen<br />

eines bootfähigen Systems<br />

wählen Sie die erste Schaltfläche<br />

Clone & Install, während der Eintrag<br />

Clone & Upgrade ein System<br />

auf einem USB-Stick auf den aktuellen<br />

Stand bringt.<br />

Die dritte Option Upgrade from<br />

ISO erlaubt, ein bereits auf einem<br />

USB-Stick vorhandenes Tails-System<br />

von einem ISO-Image aus zu<br />

aktualisieren. Die Routine legt<br />

nach zwei Abfragen das System<br />

innerhalb weniger Minuten bootfähig<br />

auf dem USB-Stick an.<br />

Dauerhaft<br />

Um persönliche Daten dauerhaft<br />

und verschlüsselt zu speichern,<br />

bietet Tails die Möglichkeit, einen<br />

speziellen Bereich auf dem USB-<br />

Stick anzulegen. Allerdings erlaubt<br />

es das System nicht, diesen<br />

Bereich anzulegen, wenn Sie das<br />

Betriebssystem von DVD gestartet<br />

haben.<br />

Sobald Sie Tails jedoch von einem<br />

USB-Stick aus nutzen, legen Sie<br />

das Laufwerk über das Menü Anwendungen<br />

| Werkzeuge | Configure<br />

persistent volume an. Tails modifiziert<br />

den USB-Stick nun dahingehend,<br />

dass ein Verzeichnis<br />

bereitsteht, in dem Sie Daten verschiedenster<br />

Art dauerhaft und<br />

verschlüsselt ablegen.<br />

Ein Passwort sichert den Zugriff:<br />

Erst nach Eingabe der Passphrase<br />

bindet das System den Bereich<br />

ein. Benötigen Sie das Laufwerk<br />

nicht mehr, löschen Sie es<br />

über den Menüpunkt Delete persistent<br />

volume. Ein erneutes Anlegen<br />

klappt jederzeit, die Daten<br />

gehen aber verloren.<br />

Sicheres Löschen<br />

Tails hilft außerdem, Daten unwiederbringlich<br />

zu entfernen.<br />

Dazu haben die Entwickler das<br />

Tool Nautilus Wipe in den Dateimanager<br />

integriert. Sobald Sie ein<br />

Verzeichnis oder eine Datei dauerhaft<br />

entfernen möchten, erscheint<br />

nach einem Rechtsklick<br />

auf deren Symbol im Kontextmenü<br />

von Nautilus der Eintrag Wipe.<br />

Klicken Sie auf diesen, stößt das<br />

den Löschvorgang an, der die Sektoren<br />

auf dem Datenträger zweimal<br />

überschreibt. Der letzte Eintrag<br />

im Kontextmenü Wipe available<br />

diskspace ermöglicht zudem,<br />

freigegebenen Speicher auf der<br />

Platte durch Überschreiben unwiederbringlich<br />

zu löschen.<br />

Fazit<br />

Die Distribution bietet Sicherheitsbewussten<br />

einen anonymen<br />

Zugang zum Internet – nicht nur<br />

über den Browser, sondern für<br />

viele Dienste. Da sie nur im Live-<br />

Betrieb arbeitet, bleiben lokale<br />

Datenträger dabei unangetastet.<br />

Trotzdem können Sie die Sicherheit<br />

der lokalen Daten erhöhen,<br />

indem Sie mithilfe der Wipe-Extension<br />

von Nautilus freien Speicherplatz<br />

oder Dateien überschreiben,<br />

sodass ein Wiederherstellen<br />

in der Regel nicht gelingt.<br />

Trotz der noch recht niedrigen<br />

Versionsnummer arbeitet das<br />

System – nicht zuletzt dank der<br />

ausgereiften Basis Debian – stabil<br />

und zuverlässig. Tails sorgt daher<br />

sicher dafür, dass private Daten<br />

privat bleiben. (agr) n<br />

[1] Download: https:// tails. boum. org<br />

info<br />

[2] Browser absichern: Erik Bärwaldt, „Datenklau<br />

stoppen“, LU 11/​2011, S. 42,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 24538<br />

[3] Gobby: http:// gobby. 0x539. de/ trac/<br />

A Rechner mit den<br />

Tor-Knoten sind weltweit<br />

angesiedelt.<br />

Glossar<br />

OTR: Off-the-record<br />

Messaging. Das IM-Protokoll<br />

sorgt dafür, dass<br />

sich nach Beenden der<br />

Kommunikation die Aussagen<br />

nicht mehr bestimmten<br />

Teilnehmern<br />

zuordnen lassen.<br />

www.linux-user.de<br />

03 | 13 11


Aktuelles<br />

Neues rund um Linux<br />

Das DaVinci Nibbio läuft<br />

wahlweise unter Android 4.0<br />

oder Ubuntu 12.10.<br />

10,1-Zoll-Tablet „Nibbio“ mit Android oder Ubuntu<br />

Der italienische Hersteller<br />

DaVinci Mobile Technology<br />

(http:// store. davincimt. com)<br />

bringt ein Android-4.0-Tablet<br />

auf den Markt, auf dem<br />

man wahlweise auch<br />

Ubuntu 12.04 laufen lassen<br />

kann. Der 10,1-Zöller<br />

hört auf den Namen Nibbio,<br />

soll ab Mitte März<br />

lieferbar sein und kostet<br />

rund 370 Euro. Als Herz<br />

des Gerätes versieht ein<br />

Samsung-Exynos-Prozessor<br />

mit vier Kernen und einer<br />

Takt rate von 1,4 GHz seinen<br />

Dienst. Als Display spendierten<br />

die Italiener ihrem Tablet einen<br />

in HD auflösenden Bildschirm<br />

(1920x1200 Pixel).<br />

An Arbeitsspeicher bringt der<br />

Nibbio 2 GByte RAM mit, die<br />

ein 32 GByte großer interner<br />

Speicher ergänzt. Dazu gibt es<br />

eine frontseitige VGA-Kamera<br />

sowie eine 2-Megapixel-Kamera<br />

auf der Rückseite. Das<br />

mit einem Mini-USB-Anschluss<br />

versehene Gerät besitzt<br />

auch einen HDMI-Ausgang<br />

sowie einen MicroSD-Kartenleser.<br />

Verbindung mit der Außenwelt<br />

hält der DaVinci Nibbio<br />

via 802.11b/​g/​n-WLAN<br />

sowie Bluetooth. Mit einem<br />

5400-mAh-Akku ausgestattet,<br />

wiegt das 9,5 Millimeter dünne<br />

Tablet gerade einmal 540<br />

Gramm. (azi/jlu)<br />

kurz notiert<br />

Die nächste Version des beliebten<br />

Ubuntu-Ablegers Linux Mint soll<br />

Ende Mai erscheinen (http:// blog.​<br />

linuxmint. com/ ? p=2299). Das auf<br />

Ubuntu 13.04 basierende Mint 15<br />

„Olivia“ wird es in Editionen mit<br />

Cinnamon, Maté, KDE und XFCE<br />

als Desktop geben.<br />

Das A-Modell des Raspberry Pi<br />

ist jetzt offiziell verfügbar (http://​<br />

www. raspberrypi. org/ archives/​<br />

3215). Die Light-Variante des SBC<br />

hat nur 256 MByte RAM, lediglich<br />

einen USB- und keinen Ethernet-<br />

Port. Dafür braucht sie zwei Drittel<br />

weniger Strom als das B-Modell<br />

und kostet nur 25 US-Dollar.<br />

Die deutsche Ubuntu-Community<br />

hat mit den Vorbereitungen zu ihrem<br />

traditionellen Jahrestreffen<br />

begonnen. Die Ubucon 2013<br />

(http:// ubucon. de) gastiert diesmal<br />

in Heidelberg statt in Berlin,<br />

als Datum peilen die Veranstalter<br />

Mitte Oktober an.<br />

Das neueste Release XBMC 12<br />

des beliebten Media-Centers unterstützt<br />

nun auch HD-Audio sowie<br />

LiveTV mit EPG und eignet<br />

sich als Personal Video Recorder<br />

(http:// tinyurl. com/ lu0313‐<br />

xbmc). „Frodo“, so der Spitzname<br />

der Version, läuft nun auch auf<br />

dem Raspberry Pi.<br />

Die SysRescCD 3.3.0 (http://​<br />

www. sysresccd. org), bringt neben<br />

einem aktuellen Kernel und<br />

zahlreichen aktualisierten Programmen<br />

auch die brandneue<br />

Version 1.0 des Fuse-Moduls für<br />

den Zugriff auf Microsofts ExFAT-<br />

Dateisystem mit.<br />

UEFI: Massive Probleme mit Linux auf Notebooks<br />

Bei der Implementation von<br />

UEFI patzen offenbar zahlreiche<br />

Notebook-Hersteller und<br />

testen nur ungenügend oder<br />

gar nicht unter Linux. Den Vogel<br />

schoss dabei jetzt Samsung<br />

ab: Der Samsung-Laptop-Treiber<br />

des Kernels bringt bei einigen<br />

Modellen beim Booten im<br />

UEFI-Modus die fehlerhafte<br />

Firmware derart aus dem Tritt,<br />

dass die Geräte anschließend<br />

gar nicht mehr starten (http://​<br />

heise. de/ -1793592).<br />

Die Entwickler der Distribution<br />

SolusOS haben mit dem<br />

Consort Desktop Environment<br />

einen eigenen Gnome-Fork ins<br />

Leben gerufen, der Anwendern<br />

den klassischen<br />

Desktop-Look<br />

bieten soll. Dabei<br />

gibt es zwar ein<br />

Gnome-Panel<br />

(das jetzt Consort-Panel<br />

heißt)<br />

nicht aber die ungeliebte<br />

Gnome-<br />

Shell.<br />

Die Entwickler<br />

arbeiten derzeit<br />

an einem Wrapper,<br />

der Python-<br />

Doch Samsungs Geräte sind<br />

nicht die einzigen Rechner mit<br />

UEFI, die unter Linux zicken.<br />

Auch andere Hersteller zeigen<br />

bei der Implementierung „niederschmetternde<br />

Inkompetenz“,<br />

berichtet Kernel-Entwickler<br />

Matt Garrett in seinem<br />

Blog (http:// mjg59. dream<br />

width. org/ 22028. html). So hat<br />

Toshiba teilweise schlicht vergessen,<br />

die richtigen Secure-<br />

Boot-Schlüssel einzubauen; einige<br />

Geräte von Lenovo booten<br />

Neuer Gnome-Fork: Consort Desktop Environment<br />

Applets aus Gnome 2 in das<br />

Panel einbinden soll. Der Dateimanager<br />

Nautilus wird zu<br />

Athena, der Windowmanager<br />

Metacity 2.34 zu Consortium,<br />

Sieht fast aus wie Gnome 2: Das Consort Desktop<br />

Environment läuft hier in einer virtuellen Maschine.<br />

ausschließlich Windows oder<br />

Red Hat Enterprise Linux.<br />

In etlichen der von Matt Garrett<br />

beschriebenen Fällen zeigen<br />

sich die Probleme erst nach<br />

einer problemlos gelungenen<br />

Installation beim Neustart –<br />

Tests vor dem Kauf mit einer<br />

Live-Distribution bringen also<br />

keine Gewissheit. Von daher<br />

lässt sich im Moment nur dazu<br />

raten, ausschließlich Notebooks<br />

mit vorinstalliertem<br />

Linux zu kaufen. (jlu)<br />

das die Entwickler auf GTK 3<br />

portieren wollen. Insgesamt<br />

sieht die neue Desktop-Umgebung<br />

aus wie Gnome 2 oder der<br />

Fallback-Modus von Gno me 3.<br />

Dabei soll sie die Kompatibilität<br />

zu Main line-<br />

Gnome und seinen Anwendungen<br />

wahren.<br />

Mit SolusOS 2 Alpha 7<br />

liegt inzwischen die erste<br />

Veröffentlichung mit einer<br />

Testversion von<br />

Consort vor. Informationen,<br />

Screenshots und<br />

weiterführende Links<br />

gibt es im SolusOS-Blog<br />

(http:// solusos. com/​<br />

blog/). (mhu)<br />

12<br />

03 | 13<br />

Das Neueste rund um Linux, aktuelle Kurztests und Artikel aus<br />

<strong>LinuxUser</strong> finden Sie täglich auf www.linux-community.de


Neues rund um Linux<br />

aktuelles<br />

Alan Cox verlässt die Kernelentwicklung<br />

Der britische Kernelentwickler<br />

Alan Cox zieht sich von der Arbeit<br />

am Linux-Kernel zurück<br />

und verlässt seinen Arbeitgeber<br />

Intel. In einem Posting bei<br />

Google+ (http:// tinyurl. com/​<br />

lu0313‐cox) gibt er dafür familiäre<br />

Gründe an. Auch wenn er<br />

in der Vergangenheit gelegentlich<br />

mit Linus Torvalds aneinandergeraten<br />

sei, habe der Kernel-Chef<br />

nichts mit seiner Entscheidung<br />

zu tun, schreibt er<br />

dort. Auch mit Intel habe er<br />

sich nicht überworfen, der Job<br />

habe ihm Spaß gemacht. Cox<br />

verlässt die Kernel-Community<br />

nach über 20 Jahren entscheidender<br />

Arbeit. Der Entwickler<br />

war unter anderem Betreuer<br />

der Version 2.2 und pflegte<br />

Subsysteme. In Diskussionen<br />

auf der Kernel-Mailingliste<br />

meldete sich der bärtige Programmierer<br />

unverblümt<br />

mit klaren<br />

Positionen zu<br />

Wort. 2003 verlieh<br />

ihm die Free<br />

Software Foundation<br />

ihren Award<br />

for the Advancement<br />

of Free Software,<br />

2005 erhielt<br />

er den Lifetime Achievement<br />

Award der Linux World. (mhu)<br />

Prototyp des Kernel-Hackers:<br />

Alan Cox zieht sich überraschend<br />

aus der Szene zurück.<br />

Buchhaltung Lin-Habu 13.1 ist E-Bilanz-fähig<br />

Das Buchhaltungsprogramm<br />

Lin-Habu ist jetzt in Version<br />

13.1 mit neuen Features erhältlich.<br />

Der Hersteller MC<br />

Richter GbR (http:// mcrichter.​<br />

macbay. de) hat die kostenpflichtige<br />

Software an die elektronische<br />

Steuererklärung Elster<br />

für das Jahr 2013 angepasst.<br />

Daneben kann die neue<br />

Version auch Bilanzdaten an<br />

die Finanzverwaltung übergeben.<br />

Dazu exportiert sie die<br />

Daten im passenden Format<br />

für das Portal https:// ebilanz<br />

online. de. Daneben bringt die<br />

neue Version etliche Bugfixes<br />

und Optimierungen mit. Eine<br />

Einzelplatzlizenz der Finanzbuchhaltung<br />

kostet 40 Euro,<br />

daneben gibt es mehrere Abstufungen<br />

bis hin zur servergestützten<br />

Mehrplatzinstallation.<br />

Eine 60-Tage-Testversion<br />

von Lin-Habu steht auf der<br />

Hersteller-Website zum Download<br />

bereit. (mhu). n<br />

Die heute führenden Spezialisten stammen oft aus der "Freie Software-Szene" und schulen seit<br />

Jahren im Linuxhotel. Das erklärt die Breite und Qualität unseres Schulungsangebotes:<br />

AJAX * Amavis * Android * Angriffstechniken * Apache * Asterisk * BaseX * BayesianAnalysis * Bind * C/C++ * Cassandra *<br />

CiviCRM * Cloud * Cluster * ClusterFS * CouchDB * CSS3 * CUPS * Debian * DHCP * DNS * DNSSEC * Echtzeit Linux *<br />

Embedded Linux * eXist-db * Faces * FAI * Firewall * Forensik * FreeBSD * FreeRADIUS * GeoExt * Git * Grails * GRASS *<br />

Groovy * hadoop * Hochverfügbarkeit * HTML5 * Hudson * iSCSI * IPv6 * ITSM * Java * JavaScript * Jenkins * Kernel * KVM<br />

* LDAP * LibreOffice * Linux * LPI * m23 * MacOSX * MapFish * Mapserver * Maven * Mikrocontroller * MVS/380 * MySQL *<br />

Nagios * Node.js * OpenBSD * OpenLayers * OpenOffice * openQRM * OpenVPN * OPSI * OSGi * OTRS * Perl * PHP *<br />

Postfix * PostgreSQL * Puppet * Python * QuantumGIS * R * Rails * RedHat * Routing * Request-Tracker RT * Ruby * Samba<br />

* SAN * Scala * Scribus * Shell * Sicherheit * SNMP * Spacewalk * Spamfilter * SQL * Struts * Subversion * SuSE * TCP/IP *<br />

Tomcat * Treiber * TYPO3 * Ubuntu * UML * Unix * Univention * Virenfilter * Virtualisierung * VoIP * WebGIS * Webservices *<br />

Windows Autoinstall * Windowsintegration * x2go * xen * XML * Xpath * Xquery * z/OS * Zabbix * Zend<br />

Fast 100% der Teilnehmer empfehlen uns weiter. Siehe www.linuxhotel.de<br />

Ja, wir geben es zu und haben überhaupt kein schlechtes Gewissen dabei: Unsere Schulungen machen auch Spaß ;-)


aktuelles<br />

Angetestet<br />

JJJII<br />

Lifeograph bietet eine<br />

komfortable Alternative<br />

zu klassischen Tage- und<br />

Notizbüchern. Die eingebaute<br />

Verschlüsselung<br />

schützt Privates vor neugierigen<br />

Blicken.<br />

Lifeograph, das digitale Notizbuch für den Heimgebrauch<br />

Hinter dem klangvollen Namen<br />

Lifeograph verbirgt sich ein GTK-<br />

Programm, mit dessen Hilfe Sie<br />

persönliche Tage- oder Notizbücher<br />

anlegen und verwalten. Das<br />

kompakte Tool besitzt kaum Abhängigkeiten<br />

und greift lediglich<br />

zum Verschlüsseln und für die<br />

Rechtschreibprüfung auf die<br />

Bibliotheken Gcrypt und Gtkspell<br />

zurück. Nach dem Start öffnet<br />

sich ein Übersichtsfenster, das<br />

alle verfügbaren Notizbücher auflistet.<br />

Auf einer frischen Installation<br />

finden Sie hier ein Beispielnotizbuch<br />

sowie das Benutzerhandbuch<br />

vor. Beide lassen sich<br />

nur lesend öffnen und nicht entfernen.<br />

Mit dem Schalter Create<br />

New legen Sie eigene Notizbücher<br />

an. Dabei definieren Sie über einen<br />

Dateidialog, wo Lifeograph<br />

die zugehörige Datei ablegt. Standardmäßig<br />

speichert Lifeograph<br />

Ihre Notizen als einfache Textdatei,<br />

verschlüsselte Notizen landen<br />

in einer passwortgeschützten<br />

Binärdatei. Nachdem Sie eine<br />

Datei für das neue Notizbuch erzeugt<br />

haben, lädt Lifeograph das<br />

leere Buch. Am rechten Rand des<br />

Fensters stehen ein Kalender und<br />

ein Navigationsmenü mit sämtlichen<br />

Einträgen bereit. Diese<br />

sortiert Lifeograph standardmäßig<br />

nach Datum, auf Wunsch aber<br />

auch nach Größe oder letzter Änderung.<br />

Durch Anlegen von Kapiteln<br />

und sogenannten Topics lassen<br />

sich die Einträge strukturiert<br />

ablegen. Während Topics die Einträge<br />

lediglich unter einem Oberbegriff<br />

zusammenfassen, können<br />

Sie bei Kapiteln einen Zeitraum<br />

festlegen. Die Informationen befinden<br />

sich in den Einträgen. Ein<br />

Editor, der die gängige Wiki-Syntax<br />

unterstützt, erleichtert die<br />

Eingabe. Abschließend können<br />

Sie den Eintrag mit einer Markierung<br />

versehen. Eine Schlagwort<br />

übersicht am linken Rand listet<br />

alle Markierungen auf. Ebenfalls<br />

am linken Rand befindet sich das<br />

Themenmenü. Hier passen Sie<br />

das Erscheinungsbild von Lifeograph<br />

an Ihre Wünsche an.<br />

Lifeograph 0.11<br />

Lizenz: GPLv3<br />

Quelle:<br />

https:// launchpad. net/ lifeograph<br />

JJJJJ<br />

Smplayer macht das<br />

Bedienen von Mplayer<br />

zum Kinderspiel. Das<br />

Tool glänzt mit einer intuitiven<br />

übersichtlichen<br />

Oberfläche, in der Sie<br />

das Wiedergabeverhalten<br />

den eigenen Wünschen<br />

anpassen.<br />

Smplayer, die grafische Oberfläche für Mplayer<br />

Der Multimedia-Player Mplayer<br />

gilt als Standardtool zur Audiound<br />

Video-Wiedergabe unter<br />

Linux. Eine komfortable Bedienung<br />

zählt jedoch nicht zu den<br />

Stärken des Konsolenprogramms.<br />

Hier springt Smplayer in die Bresche<br />

und macht alle wichtigen<br />

Funktionen von Mplayer über<br />

seine grafische Oberfläche leicht<br />

zugänglich. Die Pulldown-Menüs<br />

Wiedergabe, Video, Audio, Untertitel,<br />

Navigation und Optionen beherbergen<br />

dabei alle notwendigen<br />

Einstellungsmöglichkeiten. Klassische<br />

Player-Symbole in der Fußleiste<br />

des Programms erlauben<br />

das bequeme Vorspulen, Pausieren,<br />

ein Anpassen der Lautstärke<br />

sowie das Maximieren des Bildes.<br />

Ein Fortschrittsbalken zeigt dabei<br />

an, wie viel der Media-Datei bereits<br />

wiedergegeben wurde. Wichtige<br />

Funktionen wie Vollbild oder<br />

Pause lassen sich außerdem über<br />

Tastenkürzel erreichen. Als grafische<br />

Oberfläche von Mplayer<br />

unterstützt Smplayer eine Vielzahl<br />

an Multimedia-Formaten<br />

und kann auch DVDs, VCDs, Videostreams<br />

oder Internet-Radioprogramme<br />

wiedergeben. Dabei<br />

ermöglicht es Ihnen das Tool, in<br />

das Bild hineinzuzoomen, die Seitenverhältnisse<br />

anzupassen oder<br />

das Bild nach Belieben zu spiegeln<br />

und zu drehen. Selbst ein<br />

Bildschirmfoto gelingt mit Smplayer<br />

problemlos. In Audio-Dateien<br />

wechseln Sie bei Bedarf zwischen<br />

verschiedenen Tonspuren<br />

und Kanälen. Filterfunktionen<br />

normalisieren auf Wunsch die<br />

Lautstärke, ein Equalizer ermöglicht<br />

die Feinabstimmung des<br />

Klanges. Falls vorhanden, blendet<br />

das Programm auch Untertitel<br />

ein, wobei sich die Schriftgröße<br />

beliebig variieren lässt. In den<br />

Einstellungen legen Sie fest, welche<br />

Geräte als CD/​DVD-Player<br />

dienen, welche Audio- und Video-<br />

Treiber zum Einsatz kommen<br />

oder welche Größe die Pufferspeicher<br />

für Strea ming, DVD oder<br />

Audio-CDs haben sollen. Dabei<br />

dürfen Sie die Speichergrößen für<br />

jedes Medium individuell setzen.<br />

Smplayer 0.8.3<br />

Lizenz: GPLv2<br />

Quelle:<br />

http:// smplayer. sourceforge. net<br />

14 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Angetestet<br />

aktuelles<br />

Filemonitor behält die geöffneten Dateien im Auge<br />

Insbesondere bei der Fehlersuche<br />

erweist es sich als hilfreich, zu<br />

wissen, welche Dateien und Verzeichnisse<br />

gerade geöffnet sind.<br />

Das Java-Programm Filemonitor<br />

liefert dazu eine übersichtliche<br />

Liste. Die Daten ermittelt es nicht<br />

selbst, sondern es greift auf das<br />

bewährte Konsolenprogramm<br />

Lsof zurück. Dessen Ausgabe bereitet<br />

Filemonitor auf und stellt<br />

sie als Tabelle dar. Darin finden<br />

sich zu jeder geöffneten Datei Prozess-ID<br />

und Prozessname, der<br />

Name des Benutzers, der Typ des<br />

verwendeten Datei-Deskriptors<br />

Filemonitor 2.2.0<br />

Lizenz: GPLv3<br />

Quelle: http:// glsof. sourceforge. net<br />

und der aktuelle Status des Files.<br />

Nach dem Start protokolliert das<br />

Programm alle Dateizugriffe in<br />

Echtzeit fortlaufend mit. Sie können<br />

das Protokollieren jederzeit<br />

unterbrechen, um mit den erfassten<br />

Daten zu arbeiten. Eine<br />

Filterfunktion ermöglicht es dabei,<br />

die Anzeige einzuschränken.<br />

Damit Filemonitor beim Protokollieren<br />

überflüssige Daten erst gar<br />

nicht erfasst, dürfen Sie außerdem<br />

in den Einstellungen Profile vorgeben.<br />

Die se enthalten Parameter,<br />

die bestimmte Dateien, Verbindungen,<br />

Prozesse oder Benutzer<br />

gezielt erfassen beziehungsweise<br />

ignorieren. Beim gezielten Erfassen<br />

von Dateien stehen alle Parameter<br />

standardmäßig in einer<br />

ODER-Beziehung. Im jeweiligen<br />

Profil legen Sie bei Bedarf stattdessen<br />

eine UND-Verbindung fest,<br />

die für alle Parameter gilt. Fällt<br />

trotz Filterns die gesammelte Datenmenge<br />

unübersichtlich aus,<br />

blenden Sie irrelevante Spalten in<br />

der Anzeige einfach aus.<br />

JJJJI<br />

Filemonitor sucht gezielt<br />

nach geöffneten Dateien<br />

und liefert zu diesen<br />

alle benötigten Prozess-Informationen<br />

in<br />

übersichtlicher Form.<br />

Mit Lesspipe kann Less auch in Archive sehen<br />

Wie der Name schon andeutet, Daneben kommen klassische<br />

handelt es sich bei Lesspipe um GNU-Tools wie Cat, Cut, Sed oder<br />

einen Input-Filter für das Programm<br />

Less. Dieser ermöglicht Tools File ermittelt Lesspipe beim<br />

String zum Einsatz. Mithilfe des<br />

es, den Inhalt von Dateien und Programmaufruf den Dateityp<br />

Archiven anzuzeigen, deren Typ und greift anschließend auf das<br />

das Tool von Hause aus nicht unterstützt.<br />

Das als Shell-Skript Datei zurück. Die Liste der unter-<br />

geeignete Tool zum Öffnen der<br />

vorliegende Lesspipe wurde für stützten Formate reicht von GZIP<br />

den Einsatz in einer KSH, ZSH über TAR, RPM, DEB, CAB, GPG<br />

oder Bash optimiert. Dabei haben und PDF bis hin zu DOC und<br />

die Entwickler die Funktionen XLS. Voraussetzung zum Öffnen<br />

zum Öffnen der unterstützten der Formate ist die Installation<br />

Formate nicht neu implementiert,<br />

sondern greifen auf die jepipe<br />

nahtlos zu integrieren, müs-<br />

der Helferprogramme. Um Lessweiligen<br />

bewährten Standardtools<br />

wie Gzip oder Rar zurück. LESSOPEN entsprechend setzen.<br />

sen Sie die Umgebungsvariable<br />

Tragen Sie dort lesspipe.sh ein,<br />

Lesspipe 1.81<br />

nutzt Less den Eingabefilter bei<br />

Lizenz: GPLv2<br />

jedem Aufruf. Ein entsprechendes<br />

Quelle: http:// www‐zeuthen. desy. de/​ Konfigurationsbeispiel findet sich<br />

000_LU1106_F-Weber_neu1.qxd ~friebel/ unix/ lesspipe. html1 18.09.2006 auch 19:00 in den Uhr Manpages Seite 1zu Lesspipe.<br />

Neben dem reinen Anzeigen<br />

von Formaten bereitet Less pipe<br />

Programmcode durch Syntax-<br />

Highlighting auf. Dazu greift das<br />

Tool auf das mitgelieferte Perl-<br />

Skript Code2color zurück. Möchten<br />

Sie ein anderes Tool nutzen,<br />

geben Sie dies in der Variable<br />

LESSCOLORIZER an. (jlu) n<br />

JJJII<br />

Das Shell-Skript Lesspipe<br />

bohrt Less zu<br />

einem wahren Anzeige-<br />

Allrounder auf. Dank<br />

zahlreicher Helferapplikationen<br />

gibt es kaum<br />

ein Format, das Less damit<br />

nicht bewältigt.<br />

X23


aktuelles<br />

CLT 2013<br />

Chemnitzer Linux-Tage 2013<br />

Wahl: Freiheit<br />

Das Hörsaalgebäude der TU Chemnitz mit dem markanten, orangefarbenen Anstrich<br />

bildet auch in diesem Jahr wieder den Rahmen für die traditionellen Linux-Tage.<br />

Hochkarätige Referenten und Aussteller geben sich ein Stelldichein unter dem<br />

diesjährigen Motto „Wahl: Freiheit“. Andreas Bohle<br />

Zu den Highlights der deutschen<br />

Linux-Community zählen die<br />

Chemnitzer Linux-Tage, die seit<br />

1999 alljährlich an einem Wochenende<br />

im März in den Räumen<br />

der TU Chemnitz stattfinden.<br />

Auch bei den Chemnitzer<br />

Linux-Tage 2013 [1], die am<br />

16. und 17. März stattfinden, arbeiten<br />

wieder viele Freiwillige aus<br />

dem Kreis der Studenten Hand in<br />

Hand mit der Fakultät für Informatik,<br />

dem Rechenzentrum der<br />

TU Chemnitz, der Chemnitzer<br />

Linux-Usergroup sowie dem Individual<br />

Network Chemnitz e.V.<br />

Das Motto lautet in diesem Jahr<br />

„Wahl: Freiheit“.<br />

Mitten rein<br />

Schon mit dem ersten Schritt in<br />

das weitläufige Foyer des Hörsaalgebäudes<br />

stehen Besucher<br />

mit in der Veranstaltung, denn<br />

auf der Ausstellungsfläche Linux-<br />

Live zeigen mehr als 60 Projekte<br />

und kommerzielle Anbieter, wie<br />

sie mit Linux und Open-Source-<br />

Software arbeiten [2]. Das eröffnet<br />

dem Besucher die Möglichkeit,<br />

Fragen am konkreten Beispiel<br />

zu erörtern oder mit den<br />

Mitgliedern eines Projekts<br />

über die künftige Entwicklung<br />

der jeweiligen Software<br />

zu klönen.<br />

Im Foyer hat, wie<br />

schon in den letzten<br />

Jahren, wieder die Praxis<br />

von Dr. Tux geöffnet<br />

[3]. Wer ein Problem<br />

mit seinem Rechner<br />

hat, findet hier in der Regel<br />

einen fachkundigen Ansprechpartner,<br />

der sich des Patienten annimmt.<br />

Es lohnt sich also, den bockenden<br />

Laptop trotzdem unter<br />

den Arm zu klemmen. Haben Sie<br />

die Hardware noch nicht mit Linux<br />

geimpft, holen Sie sich an der<br />

gleichen Stelle eine Grundimmunisierung<br />

ab, die unter den fachkundigen<br />

Augen eines Experten<br />

aus dem Ärzteteam stattfindet.<br />

Mit einem neuen Workshop tragen<br />

die Veranstalter den aktuellen<br />

Trends rund um die Kleinst-<br />

PCs Rechnung: Am Samstag von<br />

9 bis 17 Uhr und am Sonntag<br />

zwischen 10 und 17 Uhr<br />

laden Sie ein zum Elektronikbasteln<br />

mit dem Raspberry<br />

Pi ein. Die Teilnehmerzahl<br />

für diese<br />

beiden Blöcke ist begrenzt,<br />

wer mitmachen<br />

darf, bekommt ein erstes<br />

Bastelkit gratis, weitere Kits gibt<br />

es bei den Veranstaltern zum<br />

Selbstkostenpreis.<br />

Der Raspberry Pi findet sich<br />

auch an zahlreichen Stellen im<br />

parallel laufenden Vortragsprogramm<br />

[4]. Das gliedert sich in je<br />

sechs Tracks pro Tag – eine Übersicht<br />

dazu finden Sie auf der nebenstehenden<br />

Seite. Die Bandbreite<br />

des Programms reicht von<br />

diesem Kleinstrechner bis hin zu<br />

Themen rund um ausgewachsene<br />

Rechenzentren. Ein Programmplaner<br />

auf der Webseite hilft beim<br />

Kalkulieren der wervollen Besuchszeit<br />

und liefert gleichzeitig<br />

eine Datei im iCal-Format.<br />

© CLT 2013<br />

16 03 | 13<br />

www.linux-user.de


8:30 Sonnabend, 16. März 2013 – Einlassbeginn<br />

09:00<br />

10:00<br />

11:00<br />

12:00<br />

13:00<br />

14:00<br />

15:00<br />

16:00<br />

17:00<br />

V1 V2 V3 V4 V5 V6 W1, W2, W3, W4<br />

Einsteigerforum Admin Business ARM Publizieren Storage Workshops<br />

S. Andres<br />

Grundkonfiguration des<br />

Mailclients Mutt<br />

M. Gisbers<br />

Linux Essentials – LPI-<br />

Einsteigerzertifizierung<br />

J. Wisniowska<br />

Freiheit leben für<br />

Anfänger – vier<br />

Freiheiten der freien<br />

Software<br />

M. Eggers<br />

KDE-<br />

Grundeinstellungen:<br />

Desktophintergrund,<br />

Plasmoids und mehr<br />

H. Trapp<br />

Tippen statt klicken –<br />

die Welt der<br />

Linux-Kommandozeile<br />

LAX Cluster Day<br />

T. Groß<br />

Ein hochverfügbarer<br />

iSCSI Storage mit<br />

Linux-Tools<br />

T. Groß<br />

Modellierung einer<br />

virtuellen DMZ<br />

T. Groß<br />

Anwenderberichte LAX<br />

Cluster<br />

Programm-<br />

Vorschau<br />

M. Schade<br />

IPv6 – Migration,<br />

Betrieb und Deployment<br />

T. Sirainen<br />

Building Email Server<br />

Cluster with Dovecot<br />

T. Stein, T. Werner<br />

DNS im RZ-Betrieb mit<br />

PowerDNS und MySQL<br />

P. Heinlein<br />

Totalschaden: Ein<br />

gehackter Server auf<br />

dem OP-Tisch<br />

Admin<br />

M. Kirschner<br />

Vom Aussterben<br />

bedroht: Die<br />

Universalmaschine<br />

Computer<br />

R. Geber<br />

Open Source und die<br />

Zukunft<br />

K. Gramlich<br />

Tux als Bruchpilot –<br />

Vom Höhenflug ins<br />

Ministerium zur<br />

Bruchlandung im<br />

Klassenzimmer<br />

E. Geese<br />

Community Matters<br />

K. Reincke<br />

Sieben Mythen über<br />

Open Source<br />

G. Schütz<br />

Integration: Fluch oder<br />

Segen?<br />

S. Frank<br />

Open-Source-Projekte<br />

einer breiten<br />

(Business-)Community<br />

verfügbar machen<br />

L. Becker<br />

Open choice beim<br />

Dokumentenformat: Ist<br />

der Anwender<br />

überfordert?<br />

Linux-Dienstleister<br />

stellen sich vor<br />

A. Heidenreich<br />

IT-Management mit<br />

Open Source Tools<br />

B. Erk<br />

ICINGA – Open Source<br />

Monitoring Today and<br />

Tomorrow<br />

R. Barth<br />

Best Practice OTRS –<br />

Serviceverträge mit<br />

OTRS planen, verwalten<br />

und überwachen<br />

L. Fassmann<br />

Open KnowledgeWorker<br />

– Wissen ist frei<br />

A. Graf<br />

openSUSE on ARM<br />

A. Przywara<br />

Linux auf ARM-Servern<br />

A. Schreiber<br />

Computer und Hacking<br />

überall mit Raspberry Pi<br />

& Co<br />

C. Strotmann<br />

Plan 9, ein Rasberry Pi<br />

und Linux<br />

Linux<br />

M. Dittmann<br />

Der NAO – ein<br />

humanoider Roboter auf<br />

Linux-Basis<br />

T. Leemhuis<br />

Aktuelle Entwicklungen<br />

beim Linux-Kernel<br />

W. Luithardt<br />

Zuverlässigkeit von<br />

GNU/Linux-basierten<br />

eingebetteten Systemen<br />

B. Sauter<br />

Embedded GNU/Linux<br />

mit Gnublin<br />

18:15 Keysigning-Party<br />

P. Koppatz<br />

Die Digitalisierung von<br />

Büchern<br />

J. Pönisch<br />

Erzeugen einfacher<br />

OpenStreetMap-Karten<br />

M. Wirtz<br />

Einführung ins Cross<br />

Media Publishing<br />

G. Schütz<br />

Technische<br />

Dokumentation sicher<br />

und schick mit zpub<br />

W. Meier<br />

AsciiDoc<br />

Recht<br />

C. Klostermann<br />

Datenschutzrecht für<br />

Linux Admins in<br />

Betrieben und Behörden<br />

P. Heinlein<br />

Rechtsfragen für<br />

Postmaster und<br />

Unternehmen<br />

J. Bonk<br />

Transparenz und<br />

Transformation: auf<br />

dem Weg in die offene<br />

Gesellschaft<br />

M. Loschwitz<br />

Nahtlos skalierbares<br />

Storage mit Ceph<br />

P. Großöhme<br />

Aktuelles vom<br />

Supercomputing –<br />

Storage Cluster mit ZFS<br />

H. Reinecke<br />

Host-based<br />

disk-mirroring with MD<br />

S. Andres<br />

Einführung in das<br />

Dateisystem BTRFS<br />

Werkzeuge<br />

R. Scheck<br />

Nach dem ersten RPM<br />

gehts erst richtig los . . .<br />

U. Berger<br />

gnuplot für Anfänger<br />

M. Zapke-Gründemann<br />

Mercurial: Experimente<br />

für Fortgeschrittene<br />

E. Wälde<br />

Anständiges Werkzeug:<br />

emacs<br />

W1:<br />

S. Kemter<br />

Inkscape – Sexy Jeans<br />

W2:<br />

T. Groß<br />

Setup eines<br />

hochverfügbaren<br />

Virtualisierungsclusters<br />

W3:<br />

S. Weise<br />

OpenFOAM: Numerik<br />

mit freier Software am<br />

Beispiel<br />

W4: 9:00–17:00<br />

Raspberry PI und<br />

Elektronikbasteln für<br />

Kinder<br />

Workshops<br />

W1:<br />

M. Neitzel<br />

Die interaktive<br />

Programmier-Sprache<br />

«J»<br />

W2:<br />

D. Behrendt, H. Voß<br />

LaTeX-<br />

Einsteigerworkshop<br />

W3:<br />

J. Rahemipour<br />

LibreOffice für<br />

Umsteiger<br />

9:00 Sonntag, 17. März 2013 – Einlassbeginn<br />

10:00<br />

11:00<br />

12:00<br />

13:00<br />

14:00<br />

15:00<br />

16:00<br />

17:00<br />

A. Tille<br />

Debian GIS – GIS und<br />

OpenStreetMap mit<br />

Debian-Bordmitteln<br />

V1 V2 V3 V4 V5 V6 W1, W2, W3, W4<br />

Einsteigerforum Misc Business Embedded Datenbank Security Workshops<br />

A. Beckert, F. Hofmann<br />

Aptitude – bekannt und<br />

doch unbekannt<br />

F. Hofmann<br />

Fast alles ist Text.<br />

Datenformate unter<br />

UNIX/Linux.<br />

T. Winde<br />

Der mount-Befehl, die<br />

Wahlfreiheit für das<br />

Dateisystem<br />

E. Albers<br />

All about<br />

FreeYourAndroid!<br />

Multimedia<br />

S. Kemter<br />

Tupi – wie die Indios<br />

laufen lernen<br />

E. Schufmann<br />

3D-Visualisierung mit<br />

Blender<br />

D. Kastrup<br />

Nutzung des<br />

Notensatzprogramms<br />

LilyPond in den<br />

aktuellen Versionen<br />

N. Langmead<br />

Total Testing<br />

R. Angenendt<br />

Systemadministration in<br />

einer agilen Welt<br />

C. Schlaeger<br />

Managing larger projects<br />

with TaskJuggler<br />

Programmierung<br />

S. Schwarzer<br />

Nebenläufige<br />

Programme mit Python<br />

C. Strotmann<br />

Forth überall<br />

J. Schilling<br />

Portable Build-Systeme<br />

H. Breunung<br />

Das fast nützliche<br />

Perl-5-Quiz<br />

S. Graupner,<br />

H. Grzybowski<br />

GROUP-E Collaboration<br />

Software – best practice<br />

aus Aue / Sachsen<br />

M. Kromer<br />

Zarafa als<br />

Exchange-Ersatz in der<br />

(private|public) Cloud<br />

Business<br />

K. Freitag, S. Schäfer<br />

Open-Source für<br />

Klein(st)unternehmen –<br />

die vergessene<br />

Zielgruppe<br />

J. Rahemipour<br />

LibreOffice im<br />

Unternehmenseinsatz<br />

D. Schreiber<br />

Linux im Büro<br />

A. Stecher<br />

Nutzung von Alt-PCs<br />

und ThinClients für VDI<br />

und<br />

Cloud-Anwendungen<br />

L. Stach<br />

Open-Source-<br />

Grafiktreiber für<br />

eingebettete Systeme<br />

R. Findeisen,<br />

A. Wachtler<br />

Sensordaten per SNMP<br />

verteilen<br />

U. Berger<br />

Wenn Geeks Langeweile<br />

haben<br />

D. Krüger<br />

POWERLINK + Open<br />

Source IP-Core =><br />

FPGA<br />

Privatsphäre<br />

J. Kubieziel<br />

Vertraulich<br />

kommunizieren mit<br />

OTR<br />

M. Hartmann<br />

Picosafe: Open-Source<br />

USB-Stick für<br />

Sicherheitsanwendungen<br />

L. Schimmer<br />

I2P, Tor, Freenet,<br />

GNUnet, Retroshare –<br />

Kurzvorstellung der<br />

Techniken<br />

18:00 Ende der Chemnitzer Linux-Tage 2013<br />

Das Vortragsprogramm der Chemnitzer Linux-Tage 2013 (Stand 5.2.2013).<br />

A. Kretschmer,<br />

A. Scherbaum<br />

Replikation mit<br />

PostgreSQL<br />

M. Krumnow<br />

Einsatz von Postgres im<br />

Bereich der<br />

Verkehrstelematik<br />

P. Dickten<br />

Einführung in BigData<br />

(Hadoop/Pig/Hive)<br />

E. Yanar<br />

MySQL HA mit Galera<br />

S. Seitz<br />

Performancetuning für<br />

iSCSI<br />

A. Beckert<br />

SSH und unzuverlässige<br />

Leitungen<br />

H. König<br />

Linux-Versteher dank<br />

Strace<br />

J. Fagir<br />

Neues aus der<br />

BSD-Welt<br />

Zu mit gekennzeichneten Vorträgen gibt es einen ausführlichen Beitrag im Tagungsband der Chemnitzer Linux-Tage 2012.<br />

Mit<br />

gekennzeichnete Vorträge werden in englischer Sprache gehalten.<br />

System<br />

A. Kuckartz<br />

Open eCard<br />

R. Sander<br />

Zutrittskontrolle im<br />

lokalen Netzwerk<br />

P. Seidel<br />

WeLoupe nimmt<br />

Web-Anwendungen<br />

unter die Lupe<br />

S. Schumacher<br />

Zur Funktionsweise von<br />

Schadsoftware<br />

Security<br />

A. Heidenreich<br />

Netzwerksicherheit<br />

durch aktive<br />

Sicherheitsscans<br />

C. Kölbel<br />

Nutzung des offenen<br />

OCRA-Algorithmus zur<br />

Transaktionsabsicherung<br />

mit LinOTP beim<br />

Online-Banking<br />

S. Wendzel<br />

Ich weiß, was du letzte<br />

Woche getan hast!<br />

Seitenkanäle in der<br />

Gebäudeautomation.<br />

W1:<br />

S. Hoyer, A. Hug,<br />

M. Zapke-Gründemann<br />

Django: Schnell<br />

performante<br />

Web-Applikationen<br />

entwickeln<br />

W2:<br />

B. Reuschling<br />

ZFS-Einsteigerworkshop<br />

W3:<br />

S. Müller, E. Schufmann<br />

3D-Visualisierung mit<br />

Blender<br />

W4: 10:00–17:00<br />

Raspberry PI und<br />

Elektronikbasteln für<br />

Kinder<br />

W1:<br />

T. Güttler, S. Schwarzer<br />

Python: Programmieren<br />

macht Spaß<br />

W2:<br />

S. Lucka<br />

Datenintegration mit<br />

Talend Open Studio<br />

W3:<br />

M. Walther<br />

Firewallkonfiguration<br />

mit Shorewall


aktuelles<br />

CLT 2013<br />

Im Einsteigerforum [5] richtet<br />

sich eine eigene Reihe von Vorträgen<br />

dabei explizit an Linux-<br />

Neulinge, um ihnen den Umgang<br />

mit dem freien Betriebssystem nahezubringen<br />

oder bei den nächsten<br />

Schritten nach der Installation<br />

zu helfen. Verständlich wird erklärt<br />

und diskutiert, vorgestellt<br />

und hinterfragt. Wie sich in den<br />

letzten Jahren immer wieder herausstellte,<br />

erfährt dabei so mancher<br />

alte Hase, der dem Einsteigerforum<br />

nur kurz einen Besuch<br />

abstatten wollte, noch Neues.<br />

Linux-Tage interaktiv<br />

Wer von der Theorie in die Praxis<br />

wechseln möchte, klemmt seinen<br />

Laptop unter den Arm und<br />

nimmt an einem der angebotenen<br />

Workshops teil. Am mitgebrachten<br />

Rechner können Sie dann direkt<br />

ausprobieren, was der Referent<br />

erklärt. In diesem Block findet<br />

sich auch besagter Workshop<br />

für bastelfreudige Kinder wieder.<br />

Aufgrund der beschränkten Anzahl<br />

der Plätze wird um Voranmeldung<br />

gebeten [6]. Die entsprechenden<br />

Formulare finden<br />

Sie auf der Beschreibungsseite<br />

des jeweiligen Workshops.<br />

Anreise, Eintritt, Übernachtung<br />

Die Chemnitzer Linux-Tage 2013 finden am 16. und 17. März<br />

2013 im zentralen Hörsaal- und Seminar-Gebäude der Technischen<br />

Universität Chemnitz statt. Es befindet sich auf dem<br />

Campusgelände an der Reichenhainer Straße 90. Umfangreiche<br />

Informationen zur Anreise finden Sie auf der Website der<br />

CLT 2013 [10]. Ein besonderer Spaß ist die Anreise mit dem<br />

Linux-Bus [11] aus Berlin oder Düsseldorf.<br />

Der Eintritt zu den CLT 2013 kostet 8 Euro, die Karte gilt für<br />

beide Veranstaltungstage. Sie entrichten den Einritt ohne Anmeldung<br />

direkt beim Besuch der Veranstaltung, ein Vorverkauf findet<br />

nicht statt. Für die Teilnahme an einem der Workshops fällt eine<br />

zusätzliche Teilnahmegebühr von 5 Euro an.<br />

Die Veranstalter bieten auch ein Business-Ticket [12] an zum<br />

Preis von 80 Euro (Samstag) beziehungsweise 60 Euro (Sonntag).<br />

Neben dem guten Gefühl, eine tolle Veranstaltung unterstützt<br />

zu haben, legt das CLT-Team noch eine umfangreiche Konferenzmappe,<br />

einen Tagungsband sowie eine Quittung für die<br />

Steuer bei. Das Ticket gibt es ebenfalls direkt am Einlass.<br />

Als Übernachtungsmöglichkeiten [13] stehen Hotels, Pensionen<br />

und das bewährte Indoor-Camping – die Unterbringung in einer<br />

Turnhalle – zur Auswahl. Speisen und Getränke [14] kann man<br />

im Tagungsgebäude ganztägig zu günstigen Preisen erwerben.<br />

Auf die ganz kleinen Besucher wartet auch in diesem Jahr wieder<br />

das Kinderparadies [15] mit viel Spaß und Spiel.<br />

In diesem Jahr können Sie auf<br />

den Chemnitzer Linux-Tagen wieder<br />

zu vergünstigten Konditionen<br />

Zertifizierungsprüfungen des Linux<br />

Professional Institute [7] ablegen.<br />

Hier ist eine frühzeitige<br />

Anmeldung angesagt, da die Tests<br />

erfahrungsgemäß auf großes Interesse<br />

stoßen.<br />

Daneben findet auf der CLT wieder<br />

eine Keysigning-Party statt.<br />

Wer beim gegenseitigen Austauschen<br />

der Schlüssel und Fingerprints<br />

dabeisein will, sollte am<br />

Samstagabend um 18:15 Uhr in<br />

der Mensa auflaufen und seinen<br />

Personalausweis oder Reisepass<br />

mithaben. Umfangreiche Hinweise<br />

auf der Website helfen bei den<br />

Vorbereitungen [8].<br />

Linux-Tag im Stream<br />

Die Veranstalter der Chemnitzer<br />

Linux-Tage nehmen schon seit einigen<br />

Jahren die Tracks aus dem Vortragsprogramm<br />

als Audio-Stream<br />

auf, sofern der Vortragende dazu<br />

seine Zustimmung gibt.<br />

Mittlerweile existiert ein imposantes<br />

Archiv [16] an Audio-Dateien in<br />

verschiedenen Formaten, die einen<br />

guten Eindruck davon vermitteln,<br />

was einen Besucher erwartet. Neuere<br />

Beiträge finden sich auch als<br />

Video stream. Sowohl Audio- als<br />

auch Videostreams stehen in der<br />

Regel als Download bereit.<br />

Mehr als Technik<br />

Damit sich an den zwei Tagen<br />

nicht alles nur um die Technik<br />

dreht, haben die Veranstalter ein<br />

Rahmenprogramm organisiert.<br />

Noch am Freitagabend gibt es für<br />

die bereits angereisten Besucher<br />

auf dem Uni-Campus eine Opener-Party<br />

[9]. Auf dem Campus<br />

selbst findet in der Mensa ein<br />

Pub lic-Viewing verschiedener<br />

Fußballspiele statt. Wer sich weniger<br />

für das runde Leder begeistert,<br />

macht einen Zug durch die<br />

Gemeinde: Ein Kneipenführer auf<br />

der Homepage des CLT hilft bei<br />

der Auswahl der Location.<br />

Wer keine Zeit hat für den Trip<br />

nach Chemnitz oder einfach ein<br />

Thema noch einmal Revue passieren<br />

lassen möchte, für den stellen<br />

die Veranstalter einen besonderen<br />

Service bereit: Auf der Homepage<br />

finden Sie mit einigem zeitlichen<br />

Abstand zum Event die<br />

Möglichkeit, die Vorträge noch<br />

einmal zu sehen oder zu hören<br />

(siehe dazu auch den Kasten<br />

Linux-Tag im Stream).<br />

Fazit<br />

Wer Lust auf eine gut organisierte,<br />

Community-getriebene Linux-<br />

Veranstaltung hat, der sollte sich<br />

schon jetzt das zweite März-Wochenende<br />

im Kalender vormerken.<br />

Die Chemnitzer Linux-Tage<br />

bieten eine optimale Gelegenheit,<br />

sich kompakt über die aktuellen<br />

Trends in der Open-Source-Szene<br />

zu informieren. Die familiäre Atmosphäre<br />

und das enagierte<br />

Team vor und hinter den Kulissen<br />

sorgen für ein entspanntes Miteinander.<br />

(agr) n<br />

info<br />

[1] CLT 2013:<br />

http:// chemnitzer. linux‐tage. de/ 2013/<br />

[2] Aussteller:<br />

http:// chemnitzer. linux‐tage. de/ 2013/ live/<br />

[3] Dr. Tux: http:// chemnitzer. linux‐tage. de/​<br />

2013/ live/ praxis/<br />

[4] Vorträge: http:// chemnitzer. linux‐tage. de/​<br />

2013/ vortraege/<br />

[5] Einsteigerforum: http:// chemnitzer.​<br />

linux‐tage. de/ 2013/ vortraege/ einsteiger<br />

[6] Workshops: http:// chemnitzer. linux‐tage.​<br />

de/ 2013/ vortraege/ workshops/<br />

[7] LPI-Prüfungen: http:// chemnitzer. linux‐tage.​<br />

de/ 2013/ addons/ lpi<br />

[8] Keysigning-Party: http:// chemnitzer.​<br />

linux‐tage. de/ 2013/ addons/ pgp<br />

[9] Opener-Party: http:// chemnitzer. linux‐tage.​<br />

de/ 2013/ addons/ openerparty/<br />

[10] Anreise: http:// chemnitzer. linux‐tage. de/​<br />

2013/ info/ anreise/<br />

[11] Linux-Bus: http:// www. linuxbus. de<br />

[12] Business-Ticket: http:// chemnitzer.​<br />

linux‐tage.​de/ 2013/ info/ businessticket/<br />

[13] Indoor-Camping: http:// chemnitzer.​<br />

linux‐tage. de/ 2013/ service/ uebernachtung<br />

[14] Verpflegung: http:// chemnitzer. linux‐tage.​<br />

de/ 2013/ service/ verpflegung<br />

[15] Kinderparadies: http:// chemnitzer.​<br />

linux‐tage. de/ 2013/ service/ kinder<br />

[16] Archiv: http:// chemnitzer. linux‐tage. de/​<br />

2013/ vortraege/ audiostream<br />

18 03 | 13<br />

www.linux-user.de


schwerpunkt<br />

Optimales Notebook<br />

Linux-Notebooks konfigurieren<br />

Feineinstellung<br />

Zwar arbeitet<br />

Linux heute auf<br />

vielen Notebooks<br />

problemlos, doch<br />

um das System<br />

perfekt zu konfigurieren<br />

und auszureizen,<br />

gilt es,<br />

noch an einigen<br />

Stellschrauben<br />

zu drehen.<br />

Erik Bärwaldt<br />

Knoppix 7.0.5<br />

bootfähig<br />

auf Heft-DVD 2<br />

README<br />

Noch immer sind Linux<br />

und Notebooks kein<br />

echtes Dream-Team.<br />

Die Geheimniskrämerei<br />

mancher Hersteller rund<br />

um ihre Hardware sowie<br />

einige proprietäre<br />

Komponenten machen<br />

oft ein Nacharbeiten<br />

erforderlich,<br />

um das freie<br />

Betriebssystem wirklich<br />

optimal einzusetzen.<br />

Mobile Computer gewinnen<br />

nicht zuletzt aufgrund ihrer rasant<br />

gestiegenen Leistungsfähigkeit<br />

immer mehr an Beliebtheit.<br />

Längst eignen Sie sich auch für<br />

sehr anspruchsvolle Aufgaben wie<br />

etwa Video-Encoding oder CAD.<br />

Doch die meist speziell für den<br />

mobilen Einsatz entwickelte<br />

Hardware der Geräte birgt für<br />

Linux-Anwender so manche Tücken<br />

im Alltagsgeschäft.<br />

Aktuelle Mobilcomputer wandern<br />

in aller Regel mit einem Betriebssystem<br />

von Microsoft über<br />

den Ladentisch. Große Hersteller<br />

liefern gelegentlich auch Geräte<br />

mit einem DOS-Derivat oder<br />

ganz ohne Betriebssystem aus.<br />

Solche Notebooks gibt es allerdings<br />

meist exklusiv<br />

nur für Bildungs- und Forschungseinrichtungen,<br />

Privatanwender oder<br />

Geschäftskunden bleiben<br />

außen vor.<br />

Zudem scheuen die Hersteller<br />

oft die Mühe, für ihre<br />

Consumer-Laptops auch<br />

Linux-Treiber bereitzustellen.<br />

Daher kommt<br />

es insbesondere<br />

bei Geräten<br />

mit aktueller<br />

Technik regelmäßig<br />

vor, dass<br />

© Kirsty Pargeter, 123RF<br />

unter Linux die Unterstützung<br />

für einzelne Komponenten fehlt.<br />

Hier springen oft freie Projekte in<br />

die Bresche und entwickeln entsprechende<br />

Module, sodass man<br />

zumindest nach einer gewissen<br />

Zeit die betroffene Hardware<br />

dann auch unter dem freien Betriebssystem<br />

nutzen kann. Für<br />

den Linux-Enthusiasten ist der<br />

Kauf eines solchen Gerätes jedoch<br />

stets mit mühseliger Treiber- und<br />

Tool-Suche verbunden. Letztlich<br />

besteht immer die Gefahr, dass<br />

einzelne Komponenten aus einem<br />

Laptop die Mitarbeit unter Linux<br />

vollkommen verweigern.<br />

Es gibt auch<br />

Händler,<br />

die Notebooks<br />

mit<br />

vorkonfiguriertem<br />

Linux<br />

anbieten<br />

[1]. Dabei versehen sie<br />

meist verbreitete Distributionen<br />

mit den entsprechenden Hardware-Treibern.<br />

Hier entfällt die<br />

lästige Suche nach Modulen im<br />

Internet, auch Einsteiger kommen<br />

mit solchen Geräten auf ihre<br />

Kosten. Teils handelt es sich bei<br />

den angebotenen Notebooks um<br />

Geräte, die der jeweilige Händler<br />

exklusiv anbietet, teils jedoch<br />

auch um Systeme großer Hersteller,<br />

auf denen er Linux vorinstalliert.<br />

Oft fehlt den Händlern jedoch<br />

das Know-how, um die Geräte<br />

wirklich ausgewogen zu konfigurieren.<br />

Dabei gilt die Faustregel:<br />

je anspruchsvoller die Hardware,<br />

umso größer die Zahl der<br />

Stolpersteine.<br />

Problemfelder<br />

Notebooks weisen im Vergleich<br />

zu Desktop-Systemen eine deutlich<br />

höhere Kom- plexität<br />

der Hard-<br />

ware<br />

auf. Oft<br />

bringen<br />

sie<br />

schon ab<br />

Werk Komponenten<br />

mit, die man bei<br />

Desktops teuer nachkaufen<br />

muss. Hier reicht die Palette<br />

von Authentifizierungssensoren<br />

über Firewire-Controller<br />

bis zu UMTS-Steckkarten.<br />

Linux bietet zwar einen permanent<br />

wachsenden Bestand an<br />

Treibern, doch tauchen neue Entwicklungen<br />

für aktuelle Hardware<br />

in vielen Distributionen erst mit<br />

einer gewissen zeitlichen Verzögerung<br />

auf. Daher empfiehlt es<br />

sich, vor dem Kauf die Kompatibilität<br />

des Gerätes zum freien Betriebssystem<br />

mithilfe einer aktuellen<br />

Live-Distribution zu prüfen.<br />

Besonders gut eignen sich dazu<br />

Systeme wie Knoppix [2], die darauf<br />

ausgelegt sind, mit möglichst<br />

22 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Optimales Notebook<br />

schwerpunkt<br />

vielen Hardware-Komponenten<br />

zu harmonieren. Im Menü Start |<br />

Systemwerkzeuge stellt Knoppix<br />

das Programm System Profiler and<br />

Benchmark bereit, das einen genauen<br />

Überblick über die erkannte<br />

und ins Betriebssystem eingebundene<br />

Hardware bietet. Links<br />

im Programmfenster listet das<br />

Tool im Reiter Kernel Modules die<br />

geladenen Hardware-Treiber auf,<br />

in den Kategorien Devices und<br />

Network zeigt es interessante Informationen<br />

zum Computersystem<br />

(Abbildung A).<br />

Da Knoppix seit Jahren eine der<br />

besten Erkennungsroutinen für<br />

Hardware jeglicher Art bietet, erhalten<br />

Sie mit dieser Distribution<br />

einen sehr zuverlässigen Überblick,<br />

für welche Komponenten<br />

eines Notebooks Linux Unterstützung<br />

bietet.<br />

Hybride Grafik<br />

Erfreulicherweise hat sich der<br />

Support für Grafikkarten in den<br />

letzten Jahren verbessert. Trotzdem<br />

kommt es speziell bei Notebooks<br />

mit Hybrid-Grafik noch zu<br />

Problemen. Solche Systeme bringen<br />

zwei Grafikeinheiten mit.<br />

Die einfachere integrierte GPU<br />

nutzt vorhandenen Arbeitsspeicher<br />

zur Bilddarstellung und<br />

kommt bei weniger rechenintensiven<br />

Aufgaben zum Zug. Sie erwärmt<br />

sich im Betrieb nur wenig<br />

und spart Energie ein. Zusätzlich<br />

verfügt das Notebook über eine<br />

leistungsfähige GPU mit eigenem<br />

Speicher. Sie schaltet sich bei rechenintensiven<br />

Aufgaben zu.<br />

Um eine solche Hybrid-Grafik<br />

korrekt anzusprechen, braucht<br />

das Betriebssystem entsprechende<br />

Treiber. Unter Linux gibt es<br />

mittlerweile mehrere Projekte,<br />

die eine bessere Unterstützung<br />

von Hybrid-Grafik anstreben. Für<br />

Notebooks mit AMD/​ATI-Grafik<br />

und zusätzlich integrierter Intel-<br />

GPU existieren gleich zwei mögliche<br />

Lösungen.<br />

Der Hersteller AMD/​ATI liefert<br />

den proprietären Catalyst-Treiber<br />

[3]. Er empfiehlt sich aufgrund<br />

der problemlosen<br />

Installation<br />

für alle Anwender,<br />

die sofort<br />

ohne Einarbeitung<br />

die Hybrid-<br />

Grafik automatisch<br />

nutzen<br />

möchten. Legen<br />

Sie Wert darauf,<br />

möglichst weitgehend<br />

freie Software<br />

einzusetzen<br />

und verwenden<br />

Ubuntu oder eines<br />

seiner Derivate,<br />

so steuern Sie<br />

die Hybrid-Hardware<br />

mit dem in jeder Linux-Distribution<br />

vorhandenen radeon-<br />

Treiber in Kombination mit dem<br />

PRIME-Kernelmodul an. PRIME<br />

sorgt für gute Performance, setzt<br />

allerdings zwingend Ubuntu<br />

12.10 oder einen seiner Ableger<br />

voraus, da die verbesserten<br />

Kernelmodule in älteren Versionen<br />

noch nicht verfügbar waren.<br />

Zur Verlängerung der Akkulaufzeit<br />

nutzen Sie gegebenenfalls zusätzlich<br />

das in neueren Kerneln<br />

standardmäßig aktivierte Kernelmodul<br />

vga_switcheroo, welches<br />

das Umschalten zwischen den<br />

Grafikeinheiten gestattet. Zusätzlich<br />

lässt sich mit der Software<br />

eine der GPUs abschalten.<br />

Auf Rechnern mit<br />

Nvidia-Grafikkarte und<br />

einer zusätzlichen integrierten<br />

Intel-GPU sorgt<br />

die Optimus-Technologie<br />

[4] für das nahtlose<br />

Umschalten zwischen<br />

den einzelnen Grafikkarten.<br />

Nvidias proprietäre<br />

Linux-Treiber unterstützen<br />

diese aber bislang<br />

nicht. Um Optimus zu<br />

nutzen, bietet sich unter<br />

Ubuntu und Derivaten<br />

die Kombination aus freiem<br />

Nouveau-Treiber und<br />

PRIME an. Eine Alternative<br />

für die meisten Distributionen<br />

bietet Bumblebee<br />

[5], das bei rechenintensiven<br />

Applikationen ein Umschalten<br />

auf die dedizierte Grafikeinheit<br />

ermöglicht. Bumblebee<br />

nutzt dazu jedoch einen zweiten<br />

X-Server und verwendet für den<br />

Datenaustausch zwischen den<br />

beiden X-Servern VirtualGL, woraus<br />

in bestimmten Anwendungsszenarien<br />

deutliche Geschwindigkeitseinbußen<br />

resultieren.<br />

Daher entsteht mit Primus [6]<br />

derzeit ein weiteres Backend für<br />

Bumblebee, das VirtualGL ersetzen<br />

und durch das Reduzieren der<br />

Kommunikation zwischen den<br />

beiden X-Servern die Arbeitsgeschwindigkeit<br />

von Bumblebee signifikant<br />

erhöhen will. Es steht zudem<br />

zu erwarten, dass Nvidia in<br />

A Knoppix liefert einen<br />

guten Überblick<br />

über die Hardware.<br />

B Komfortabler geht<br />

es kaum noch: UMTS<br />

unter Linux einrichten<br />

(hier: PCLinuxOS).<br />

www.linux-user.de<br />

03 | 13 23


schwerpunkt<br />

Optimales Notebook<br />

C Die Smartmontools<br />

geben detaillierte Auskunft<br />

zum Zustand einer<br />

Festplatte.<br />

absehbarer Zeit zusätzlich eigene<br />

Treiber für Linux bereitstellt, die<br />

Optimus unterstützen [7].<br />

UMTS<br />

Immer mehr Notebooks bringen<br />

bereits ab Werk UMTS-Karten<br />

mit, die einen drahtlosen Zugang<br />

ins Internet per SIM-Karte versprechen.<br />

Externe Karten für den<br />

USB-Anschluss oder den Card-<br />

Bus/​ExpressCard-Slot verfügen<br />

über eine eingebaute Antenne. Interne<br />

Boards kommen in der Regel<br />

in Gestalt einer Mini-PCI-Express-Karte<br />

und nutzen oft Antennen,<br />

die im Display des Notebooks<br />

verbaut sind.<br />

Neben einem Kernelmodul, das<br />

jede Karte zum Betrieb benötigt,<br />

gilt es, in den meisten Fällen noch<br />

eine proprietäre Firmware zu laden.<br />

Sie befindet sich meist auf<br />

mitgelieferten Treiber-CDs für<br />

andere Betriebssysteme oder lässt<br />

sich von der Hersteller-Website<br />

herunterladen. Die meisten Distributionen<br />

liefern aus rechtlichen<br />

Gründen keine Firmware<br />

der Hersteller mit.<br />

Im Internet gibt es Kompatibilitätslisten<br />

([8],[9]), die vor dem<br />

Kauf einer UMTS-Karte oder bei<br />

einer anstehenden Aufrüstung<br />

erste Hinweise zur Kompatibilität<br />

unter dem freien Betriebssystem<br />

liefern. Die Firmware müssen Sie<br />

anschließend ins Verzeichnis<br />

/ lib/firmware/ kopieren.<br />

Nach korrekter Initialisierung<br />

des UMTS-Modems finden Sie im<br />

Netzwerk-Manager in der Regel<br />

den Zugang per WWAN gelistet.<br />

Meist können Sie diesen auch<br />

komfortabel<br />

konfigurieren,<br />

da viele Distributionen<br />

die Zugangsdaten<br />

der Provider<br />

bereits<br />

hinterlegt haben.<br />

Somit<br />

müssen Sie<br />

weder Modembefehle<br />

noch DNS-<br />

Serveradressen manuell eingeben<br />

(Abbildung B, vorherige Seite).<br />

Fingerübungen<br />

In vielen hochwertigen Notebooks<br />

dienen Fingerabdrucksensoren<br />

zur Authentifizierung des<br />

Anwenders. Für viele Modelle der<br />

beiden führenden Hersteller entsprechender<br />

Sensoren, SGS<br />

Thomson Microelectronics und<br />

AuthenTec Inc., bringt Linux von<br />

Haus aus passende Treiber mit.<br />

Zudem stehen mit Thinkfinger<br />

[10], Thinkfinger GUI [11] sowie<br />

Fprint [12] native Programme<br />

zum Betrieb der Fingerabdrucksensoren<br />

bereit. Da jedoch<br />

nicht alle Sensortypen der jeweiligen<br />

Hersteller unterstützt werden,<br />

empfiehlt es sich hier, vorab<br />

einen Blick in die Liste der vorhandenen<br />

Treiber [13] zu werfen.<br />

ACPI und Festplatten<br />

Nach wie vor stellen bestimmte<br />

ACPI-Einstellungen Linux vor<br />

Probleme. Insbesondere Notebook-Festplatten<br />

können dabei<br />

durch ein zu aggressiv eingestelltes<br />

Power Management für die<br />

Massenspeicher auf Dauer Schaden<br />

nehmen. Grund hierfür ist<br />

die eigentlich positive Absicht,<br />

durch Abschalten der Festplattenmotoren<br />

im Leerlauf Energie einzusparen.<br />

Da jedoch viele Festplattenhersteller<br />

beim Implementieren<br />

von Energiesparmaßnahmen<br />

eigene Wege gehen und die<br />

genauen Spezifikationen nicht offenlegen,<br />

fällt es den Entwicklern<br />

freier Software sehr schwer, eine<br />

dem jeweiligen Gerät adäquate<br />

Lösung zu finden. Daher kommt<br />

es noch immer oft vor, dass sich<br />

Festplatten im Akkubetrieb des<br />

Notebooks ständig ab- und wieder<br />

einschalten, was sie einem<br />

deutlich erhöhten mechanischen<br />

Verschleiß aussetzt. Hier hilft nur<br />

manuelles Nacharbeiten, das jedoch<br />

unkompliziert ausfällt.<br />

Sie müssen dazu zunächst lediglich<br />

das Paket smartmontools installieren,<br />

das alle gängigen Distributionen<br />

in ihren Repositories<br />

führen. Enthält der Paketfundus<br />

der verwendeten Distribution die<br />

Smartmontools nicht, greifen Sie<br />

zu vorkompilierten Paketen aus<br />

dem Web [14]. Dort finden sich<br />

auch verschiedene Versionen von<br />

Gsmartcontrol, mit dessen Hilfe<br />

Sie den „Gesundheitszustand“<br />

Ihrer Festplatte grafisch unter<br />

Gnome und XFCE ermitteln.<br />

Nach dem Einrichten der Smartmontools<br />

rufen Sie die aktuellen<br />

Betriebsdaten der verbauten<br />

Festplatte im Terminal mit administrativen<br />

Rechten ab:<br />

# smartctl ‐a /dev/Laufwerk<br />

In der Ausgabe des Programms<br />

finden Sie neben technischen Angaben<br />

eine Tabelle mit Betriebszuständen<br />

(Abbildung C). Hier<br />

interessieren vor allem die Werte<br />

in der Zeile Load_Cycle_Count: Je<br />

höher der in der letzten Spalte<br />

RAW_VALUE angegebene Wert<br />

ausfällt, desto öfter wurden die<br />

Schreib/​Leseköpfe der Festplatte<br />

im Ruhezustand geparkt.<br />

Die Hersteller von Notebook-<br />

Festplatten geben meist 30 000<br />

solcher Parkzyklen als für den<br />

Massenspeicher unproblematisch<br />

an. Fahren jedoch die Köpfe aufgrund<br />

fehlerhafter ACPI-Tabellen<br />

bereits nach wenigen Sekunden<br />

Inaktivität in den Parkbereich, ist<br />

diese Zahl schnell erreicht.<br />

Um erhöhtem Verschleiß und<br />

mechanischen Ausfällen vorzubeugen,<br />

bietet Linux mithilfe des<br />

Programms Hdparm [15] die Option,<br />

ein zu aggressiv eingestelltes<br />

Power Management abzu-<br />

24 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Optimales Notebook<br />

schwerpunkt<br />

schalten. Sie geben dazu als Root<br />

im Terminal folgenden Befehl ein:<br />

# hdparm ‐B 255 /dev/Laufwerk<br />

Anschließend fahren die Festplattenköpfe<br />

selbst bei längeren Ruhepausen<br />

nicht mehr in die Parkposition.<br />

Dadurch kann sich der<br />

Energieverbrauch der Festplatte<br />

im Dauerbetrieb sogar vermindern,<br />

sofern Ihre Festplatte aufgrund<br />

der implementierten ACPI-<br />

Tabellen zuvor vom „Festplatten-<br />

Bug“ [16] betroffen war.<br />

Hdparm akzeptiert für die Option<br />

‐B ganzzahlige Werte zwischen<br />

1 und 255, wobei eigentlich jeder<br />

Wert gegenüber der nächst kleineren<br />

Zahl eine um fünf Sekunden<br />

längere Betriebsdauer im<br />

Leerlauf bedeuten soll. Da jedoch<br />

viele Festplattenhersteller ihre<br />

ACPI-Tabellen nicht normenkonform<br />

anlegen, kommt es häufig<br />

vor, dass Massenspeicher sich<br />

nicht an diese Fünf-Sekunden-Intervalle<br />

halten. In einem solchen<br />

Fall empfiehlt es sich, mit den<br />

Werten bei Hdparm zu experimentieren.<br />

Da die Einstellungen zum Power<br />

Management der Festplatte lediglich<br />

bis zum nächsten Neustart<br />

des Notebooks aktiv bleiben, sollten<br />

Sie den Befehl dauerhaft in<br />

die Startroutine einbinden. Die<br />

Vorgehensweise dazu fällt je nach<br />

Distribution unterschiedlich aus.<br />

Unter Fedora, Mandriva, Slackware<br />

sowie deren Derivaten tragen<br />

Sie die Hdparm-Befehlszeile<br />

in die Datei /etc/rc.d/rc.local ein.<br />

Unter OpenSuse ändern Sie den<br />

entsprechenden Eintrag in der<br />

Datei /etc/init.d/boot.local ab.<br />

Unter Ubuntu und dessen Varianten<br />

fügen Sie die Zeile in die Datei<br />

/etc/hdparm.conf ein.<br />

Um zu prüfen, ob die Festplatte<br />

sich zukünftig wirklich so verhält<br />

wie gewünscht, rufen Sie nach<br />

dem Start mit Administratorrechten<br />

folgende Befehlsfolge auf:<br />

# hdparm ‐I /dev/Laufwerk | grepU<br />

"Advanced power"<br />

Sie erhalten anschließend in der<br />

Ausgabe den Wert für das Power<br />

Management Level beziehungsweise<br />

den Betriebszustand des<br />

Power Managements der Festplatte<br />

angezeigt (Abbildung D).<br />

Kerniges<br />

In letzter Zeit sind im Kontext<br />

mit unterschiedlichen Kerneln<br />

vermehrt neue Begriffe aufgetaucht.<br />

Mancher Anwender musste<br />

feststellen, dass sich seine altbekannte<br />

Distribution plötzlich<br />

in einer neuen Version nicht<br />

mehr auf seinem Computersystem<br />

installieren ließ, weil sie einen<br />

PAE-Kernel verwendet.<br />

PAE – das Kürzel steht für Physical<br />

Address Extension – ermöglicht<br />

es, auf einem 32-Bit-System<br />

mehr als 4 GByte Arbeitsspeicher<br />

zu adressieren, was ein 64-Bit-<br />

System von Haus aus vermag. Einige<br />

in Netbooks verbaute Intel-<br />

Atom-CPUs sowie die meisten älteren<br />

Centrino-Prozessoren der<br />

ersten Generation beherrschen<br />

jedoch hardwareseitig kein PAE,<br />

sodass sich ein Betriebssystem<br />

mit PAE-Kernel auf Notebooks<br />

mit diesen CPUs nicht installieren<br />

lässt. Obendrein bietet kein<br />

einziger älterer Desktop- und<br />

Notebook-Chipsatz die Option,<br />

mehr als 4 GByte Arbeitsspeicher<br />

in den Rechner einzubauen.<br />

Die Kürzel CFS und BFS dagegen<br />

beziehen sich auf im Kernel<br />

verwendete Scheduler, also jene<br />

Komponenten des Betriebssystemkerns,<br />

welche die Priorisierung<br />

von Prozessen regeln und<br />

damit die CPU-Zeit zwischen diesen<br />

aufteilen. Der oft eingesetzte<br />

CFS-Kernel („Completely Fair<br />

Scheduler“) harmoniert mit sämtlicher<br />

Hardware und weist keine<br />

sinnlosen Fallstricke auf.<br />

Neuerdings setzen manche Distributionen<br />

einen BFS-Kernel ein.<br />

Dieser arbeitet ebenfalls auf allen<br />

gängigen Maschinen aktueller<br />

und älterer Bauart, bietet jedoch<br />

durch seinen modifizierten<br />

„Brain Fuck Scheduler“ [17] auf<br />

älteren Systemen einen deutlichen<br />

Leistungsgewinn. Zu den<br />

Distributionen, die einen BFS-<br />

Kernel einsetzen, gehören Sabayon,<br />

PCLinuxOS, Porteus und<br />

Zenwalk. Der BFS-Kernel sorgt<br />

durch eine gleichmäßigere<br />

Lastaufteilung bei Notebooks für<br />

längere Akkulaufzeiten.<br />

Fazit<br />

Nur noch wenige Hersteller verweigern<br />

sich dem Linux-Markt,<br />

im Zweifelsfall springen oft freie<br />

Projekte in die Bresche. Bei der<br />

Konfiguration einzelner Komponenten<br />

gibt es dennoch Raum für<br />

Verbesserungen. Der Einsatz eines<br />

Kernels mit innovativen<br />

Scheduler kann die gefühlte Leistung<br />

des Computers steigern. Das<br />

einmalige individuelle Anpassen<br />

der Software für die verbauten<br />

Komponenten verspricht zudem<br />

nicht nur einen Leistungsgewinn,<br />

sondern auch eine erhöhte Lebensdauer<br />

des Gerätes. (jlu) n<br />

info<br />

[1] Test Tuxedo-Notebooks: Jörg Luther, „Frisch angerichtet“,<br />

LU 03/​2013, S. 26, http:// www. linux‐community. de/ 28270<br />

[2] Knoppix: http:// www. knoppix. org<br />

[3] Catalyst-Treiber:<br />

http:// support. amd. com/ de/ gpudownload/ linux/ Pages/ radeon_linux. aspx<br />

[4] Optimus: http:// www. nvidia. de/ object/ optimus_technology_de. html<br />

[5] Bumblebee: http:// bumblebee‐project. org/<br />

[6] Primus: https:// github. com/ amonakov/ primus<br />

[7] Nvidia-Optimus-Treiber:<br />

http:// www. linux‐magazin. de/ NEWS/ Nvidia‐werkelt‐an‐Optimus‐Treiber<br />

[8] Kompatibilität von WWAN-Karten:<br />

http:// tuxmobil. org/ linux_on_laptops_with_umts_cards. html<br />

[9] Hardware Compatibility List: http:// linuxhcl. com<br />

[10] Thinkfinger: http:// thinkfinger. sourceforge. net<br />

[11] Fingerprint: http:// www. n‐view. net/ Appliance/ fingerprint/<br />

[12] Fprint: http:// www. freedesktop. org/ wiki/ Software/ fprint/<br />

[13] Unterstützte Sensoren: http:// www. freedesktop. org/ wiki/ Software/ fprint/​<br />

libfprint/ Supported%20devices<br />

[14] Smartmontools-Pakete:<br />

http:// sourceforge. net/ apps/ trac/ smartmontools/ wiki/ Packages<br />

[15] Hdparm: http:// hdparm. sourceforge. net<br />

[16] Festplatten-Bug: http:// wiki. ubuntuusers. de/ Notebook‐Festplatten‐Bug<br />

[17] BFS-Kernel: http:// www. linux‐community. de/ Internal/ Nachrichten/ Con‐Kolivas‐s<br />

tellt‐neuen‐BFS‐Scheduler‐vor<br />

D Das Power Management<br />

ist hier abgeschaltet.<br />

www.linux-user.de<br />

03 | 13 25


schwerpunkt<br />

Tuxedo-Notebooks<br />

© Dmytro Sukharevskyy, 123RF<br />

Tuxedo Book BC1501 und DX1701<br />

Frisch angerichtet<br />

Der Versandanbieter Linux-Onlineshop.de bietet eine breite Palette an Rechnern mit vorinstalliertem<br />

Linux an. Wir haben uns zwei besonders interessante Notebooks näher angesehen. Jörg Luther<br />

README<br />

Das Arbeitstier Tuxedo<br />

Book BC1501 und der<br />

Unterhaltungskünstler<br />

Tuxedo Book DX1701<br />

kommen mit perfekt<br />

voreingerichtetem Linux<br />

betriebsfertig ins Haus.<br />

Dabei haben Sie die<br />

Wahl zwischen Ubuntu,<br />

Mint und OpenSuse; optional<br />

können Sie auch<br />

Windows im Dualboot<br />

dazukaufen.<br />

A Linux-Onlineshop.de liefert die Geräte bereits fertig eingerichtet<br />

mit einem vorkonfigurierten Benutzerkonto aus.<br />

Kein anderes Betriebssystem<br />

bringt von vornherein eine derart<br />

umfassende Treiberausstattung<br />

mit wie Linux. Trotzdem gerät der<br />

Einkauf eines Laptops gelegentlich<br />

zum Glücksspiel: Oft verbauen<br />

die Hersteller in den Geräten<br />

brandneue Hardware-Komponenten,<br />

für die es aufgrund fehlender<br />

Dokumentation noch keine passenden<br />

Kernel-Module gibt.<br />

Die Einführung von Windows 8<br />

hat diese Situation noch verschärft,<br />

da Microsoft nur Rechnern<br />

mit UEFI volle Kompatibilität<br />

zu Win 8 bescheinigt. Aufgrund<br />

schlampiger Implementation<br />

dieses BIOS-Ersatzes treten jedoch<br />

zurzeit bei Notebooks mancher<br />

Hersteller massive Schwierigkeiten<br />

auf, Linux auch nur gebootet<br />

zu bekommen. Der Kernelentwickler<br />

Matt Garrett hat dazu eine<br />

„Hall of Shame“ zusammengestellt<br />

[1]. Ärgerlich: Auf den meisten<br />

der problematischen Geräte<br />

läuft ein Live-Linux anstandslos,<br />

selbst eine Installation klappt<br />

ohne Schwierigkeiten. Nur booten<br />

lassen sich die Systeme hinterher<br />

dann nicht, ein Firmware-Bug<br />

macht manche Laptops sogar<br />

komplett funktionsunfähig.<br />

Der bisher von vielen Käufern<br />

beschrittene Weg, beim Händler<br />

vor dem Erwerb eines Notebooks<br />

dieses mithilfe einer Live-Distribution<br />

auf Linux-Kompatibilität<br />

zu testen, bringt also heute keine<br />

Sicherheit mehr. Wer beim Einkauf<br />

nicht auf gut Glück vorgehen<br />

möchte, der greift deswegen am<br />

besten zu einem Laptop mit bereits<br />

vorinstalliertem Linux.<br />

Kleine Unterschiede<br />

Allerdings heißt vorinstalliert<br />

nicht unbedingt dasselbe wie fertig<br />

eingerichtet: Bei einer typischen<br />

OEM-Installation spielt der<br />

Lieferant lediglich das rudimentäre<br />

Basis-OS ein, sodass nach dem<br />

Auspacken erst einmal Konfiguration<br />

und Endeinrichtung anstehen.<br />

In vielen Fällen funktionieren<br />

sogar einzelne Hardware-<br />

Komponenten nicht out-of-thebox<br />

und wollen erst noch zur Mitarbeit<br />

überredet werden.<br />

Auf der Suche nach einer weniger<br />

arbeitsintensiven Lösung stießen<br />

wir auf den Linux-Onlineshop<br />

[2]. Der bekannte Versandan<br />

bieter liefert unter dem Label<br />

TuxedoComputers eine breite Palette<br />

an Hardware, die von Nettops<br />

über Mini- und Desktop-PCs<br />

bis hin zu Notebooks der verschiedensten<br />

Kategorien reicht.<br />

Aus diesem Portfolio haben wir<br />

uns zwei typische Laptops zum<br />

Test bestellt: Beim Tuxedo Book<br />

BC1501 handelt es sich um ein<br />

schlankes Arbeitstier im 15-Zoll-<br />

Format mit integrierter Grafik.<br />

26 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Tuxedo-Notebooks<br />

schwerpunkt<br />

Das Tuxedo Book DX1701 bietet<br />

dagegen eine opulentes 17-Zoll-<br />

Display mit Full-HD-Auflösung<br />

und eignet sich damit als anspruchsvolles<br />

Consumer-Gerät für<br />

Multimedia oder Spiele. Näheres<br />

zu den jeweils verbauten Komponenten<br />

verrät die Tabelle Technische<br />

Daten auf der nächsten Seite.<br />

C An einigen wenigen Stellen gilt es, noch manuell nachzukonfigurieren.<br />

Perfekt serviert<br />

Als Betriebssystem installiert<br />

Linux-Onlineshop ohne Aufpreis<br />

Ubuntu, Ubuntu LTS, Kubuntu,<br />

Lubuntu, Xubuntu, Mint oder<br />

OpenSuse in der jeweils aktuellsten<br />

64-Bit-Version. Wer auf Windows<br />

nicht verzichten kann oder<br />

mag, erhält gegen Aufpreis eine<br />

Dualboot-Konfiguration mit Windows<br />

7 oder 8 in der Einsteigeroder<br />

Pro-Version. Die Zusatzkosten<br />

belaufen sich je nach gewählter<br />

Variante auf 120 bis 170 Euro.<br />

Linux-Onlineshop beschränkt<br />

sich nicht bloß auf eine OEM-Einrichtung<br />

der gewählten Distribution,<br />

sondern nimmt eine individuelle<br />

Installation vor. Dabei richtet<br />

der Anbieter drei Partitionen ein:<br />

Einen Swap-Bereich in der Größe<br />

des RAM plus 1 GByte, eine Root-<br />

Partition mit 10 Prozent der Festplattengröße<br />

sowie eine Home-<br />

Partition mit dem restlichen Speicherplatz.<br />

Wünschen Sie eine andere<br />

Aufteilung, können Sie dies<br />

bei der Bestellung mit angeben<br />

und erhalten dann ein entsprechend<br />

konfiguriertes Gerät. Dann<br />

spielt der Anbieter die gewünschte<br />

Distribution ein, inklusive aller<br />

aktuell verfügbaren Updates und<br />

Treiber. Dabei passt er die Software<br />

für alle im Rechner verbauten<br />

Komponenten so an, dass diese<br />

bei der Lieferung bereits einwandfrei<br />

funktionieren. So klappt<br />

dann das Anmelden per Fingerabdruckscanner<br />

genauso wie Umschalten<br />

zwischen Chipsatzgrafik<br />

und zusätzlicher Grafikkarte.<br />

Schließlich legt Linux-Onlineshop<br />

noch einen Standard-Benutzer<br />

an, wobei der Vorname des<br />

Kunden als Benutzername dient<br />

(Abbildung A). Außerdem richtet<br />

der Lieferant noch einige nützliche<br />

Programme ein, die nicht<br />

zum Standardumfang einer Default-Installation<br />

zählen (Abbildung<br />

B). Als Resultat dieser Prozedur<br />

erhalten Sie einen nicht<br />

nur vorinstallierten, sondern<br />

auch rundum perfekt vorkonfigurierten<br />

Rechner, mit dem Sie direkt<br />

nach dem Auspacken und<br />

jeglichen weiteren Umständen sofort<br />

arbeiten können. Selbstverständlich<br />

steht dem Anlegen eines<br />

eigenen Benutzers aber<br />

nichts im Weg, und an vereinzelten<br />

Stellen vertragen die Systemeinstellungen<br />

durchaus noch etwas<br />

Feinschliff (Abbildung C).<br />

Hardware<br />

Beide Testgeräte entstammen der<br />

taiwanischen OEM-Schmiede<br />

Clevo [3] und kommen in einem<br />

stabilen Kunststoffgehäuse daher.<br />

Die LED-Backlight-Displays<br />

mit einer Diagonale von 15,6<br />

(BC1501, 1366x768 Pixel) beziehungsweise<br />

17,3 Zoll (DX1701,<br />

1920x1080 Pixel) zählen zur augenfreundlichen,<br />

matt-entspiegelten<br />

Kategorie. Die mit einem<br />

deutlichen Druckpunkt agierenden<br />

Tastaturen weisen wie klassische<br />

PC-Keyboards ein Layout<br />

mit einem rechts gelegenen Ziffernblock<br />

auf, daneben gibt es<br />

ein Touchpad mit zwei Tasten.<br />

B Die Software-Ausstattung<br />

der Tuxedo<br />

Books umfasst neben<br />

dem Standardumfang<br />

von Ubuntu 12.04 noch<br />

einige nützliche Programme<br />

wie Byobu,<br />

Emacs oder Inkscape.<br />

SpeZiell für <strong>LinuxUser</strong>-Leser<br />

Exklusiv für <strong>LinuxUser</strong>-Leser gewährt Linux-Onlineshop einen Rabatt<br />

in Höhe von 3 Prozent auf alle angebotenen Computer und<br />

Notebooks. Geben Sie dazu bei einer Bestellung einfach den<br />

Gutschein-Code LUTX2013 mit an.<br />

Daneben erhalten Sie ab Mitte März bei Linux-Onlineshop auch<br />

eine spezielle <strong>LinuxUser</strong>-Edition der Tuxedo-Notebooks. Darauf<br />

finden Sie eine besondere Version von Ubuntu 12.04 LTS vorinstalliert,<br />

die gegenüber dem Standard-Release eine von der<br />

Redak tion sorgfältig zusammengestellte, erweiterte Auswahl an<br />

nützlicher Software mitbringt.<br />

Falls Sie vom 5. bis 9. März die CeBIT 2013 besuchen, können<br />

Sie auch direkt einen Blick auf die beiden hier getesteten Notebooks<br />

in der <strong>LinuxUser</strong>-Edition werfen und die Geräte selbst ausprobieren.<br />

Schauen Sie dazu einfach bei unserem Verlag, der<br />

<strong>Medialinx</strong> AG, in Halle 6 an Stand F05 vorbei. Unter allen Besuchern<br />

verlosen wir dort auch eines der Tuxedo-Notebooks.<br />

www.linux-user.de<br />

03 | 13 27


schwerpunkt<br />

Tuxedo-Notebooks<br />

D Das Tuxedo Book BC1501 mit<br />

15,6-Zoll-Display entstammt der<br />

Business-Serie und verfügt lediglich<br />

über integrierte Chipsatzgrafik.<br />

E Mit seiner<br />

leistungsfähigen<br />

Nvidia-<br />

Grafikkarte und<br />

dem Full-HD-<br />

Display spricht<br />

das Tuxedo Book<br />

DX1701 Gamer und<br />

Multimedia-Liebhaber<br />

an.<br />

Technische Daten<br />

Tuxedo Book BC1501<br />

Tuxedo Book DX1701<br />

Display 15,6 Zoll LED-Backlight matt, 1366 x 768 17,3 Zoll LED-Backlight, matt, 1920 x 1080<br />

CPU<br />

Pentium B980<br />

RAM 2 GByte (max. 16 GByte) 4 GByte (max. 24 GByte)<br />

Chipsatzgrafik Intel HD Graphics (bei Core-CPUs: Intel HD 4000)<br />

Grafikkarte keine Nvidia Geforce GTX660M, 2 GByte GDDR5<br />

Massenspeicher 500 GByte HDD, CD/​DVD-Brenner (1)<br />

Netzwerk<br />

Gigabit Ethernet<br />

Webcam 1,3 Megapixel 2 Megapixel<br />

Sound<br />

2 x 2W Lautsprecher, Mikro<br />

Anschlüsse 2 USB 3.0, USB 2.0, HDMI, VGA, Mikro,<br />

Kopfhörer, 9-in-1-Cardreader<br />

3 USB 3.0, USB 2.0, eSATA, HDMI, VGA,<br />

S/​PDIF, Mikro, Kopfhörer, 9-in-1-Cardreader<br />

Maße / Gewicht 37,4 x 25,0 x 3,4 cm / 2,3 kg (2) 41,3 x 27,7 x 4,4 cm / 2,6 kg (2)<br />

Akku 6 Zellen, 5600 mAh, 62,16 Wh 8 Zellen, 7200 mAh, 79,96 Wh<br />

Laufzeit ca. 4,5 Stunden (3) ca. 4 Stunden (3)<br />

Betriebssystem Ubuntu, Ubuntu LTS, Kubuntu, Lubuntu, Xubuntu, Linux Mint, OpenSuse<br />

Zubehör<br />

Netzteil, Netzkabel, Kurzanleitung, Betriebssystem-DVD<br />

Garantie<br />

2 Jahre Pick-Up and Return (6 Monate Akku)<br />

Basispreis 489 Euro 789 Euro<br />

Optionen<br />

CPU<br />

Core i3-3110M (Dual-Core, 2,4 GHz) bis Core i7-3840QM (Quad-Core, 2,8 bis 3,8 GHz)<br />

Massenspeicher HDD 750 GByte / 1 TByte, SSD 60/​120/​240/​480 GByte, Blue-ray, BD-RW<br />

Netzwerk WLAN 802.11b/​g/​n und Bluetooth 4.0, UMTS/​HSDPA<br />

Betriebssystem Windows 7 oder Windows 8 (Dualboot)<br />

(1)<br />

statt Brenner optional zweite Festplatte möglich; (2) ohne Akku; (3) Websurfen mit WLAN (Herstellerangabe)<br />

Während die Standardausstattung<br />

mit einer Pentium-B980-CPU und<br />

2 GByte RAM für das Arbeitstier<br />

BC1501 (Abbildung D) durchaus<br />

genügt, zeigt sich der DX1701<br />

(Abbildung E) mit demselben Prozessor<br />

und 4 GByte Arbeitsspeicher<br />

deutlich untermotorisiert.<br />

Hier lohnt es, etwas mehr Geld in<br />

die Hand zu nehmen und zu einer<br />

schnelleren CPU zu greifen. So kamen<br />

denn unsere Testsysteme mit<br />

einem Core i3-3110M (BC1501)<br />

beziehungsweise Core i7-3630QM<br />

(DX1701) sowie verdoppelter<br />

Speicherausstattung. Zudem ersetzte<br />

jeweils eine<br />

120-GByte-SSD die stan dardmäßige<br />

500-GByte-Festplatte. So<br />

booteten der BC1501 mit Xubuntu<br />

und der DX1701 mit Ubuntu<br />

(jeweils 12.04 LTS) wieselflink<br />

und zeigten im Betrieb eine hervorragende<br />

Performance. Allerdings<br />

verteuert das den BC1501<br />

von rund 490 auf etwa 640 Euro,<br />

der aufgerüstete DX1701 schlägt<br />

mit 1080 statt 790 Euro zu Buche.<br />

Seltsam erscheint, dass beide<br />

Geräte im Standardumfang kein<br />

WLAN mitbringen: Eine Kombi-<br />

Karte für 802.11b/​g/​n und Bluetooth<br />

4.0 kostet 13 Euro extra.<br />

Dabei zählt WLAN heute eigentlich<br />

zur selbstverständlichen Ausstattung<br />

jedes Laptops.<br />

Im laufenden Betrieb gaben sich<br />

die beiden Tuxedo Books keinerlei<br />

Blößen und funktionierten direkt<br />

aus der Schachtel einwandfrei inklusive<br />

aller Komponenten – einschließlich<br />

des Umschaltens zwischen<br />

Chipsatzgrafik und Nvidia-<br />

GPU auf dem DX1701.<br />

Fazit<br />

Zwar positionieren sich die Tuxedo<br />

Books angesichts der Verarbeitung<br />

und Ausstattung nicht eben<br />

als Schnäppchen, doch dafür liefert<br />

Linux-Onlineshop solide wirkende,<br />

makellos vorkonfigurierte<br />

und auf Wunsch sogar individuell<br />

partitionierte Notebooks, die direkt<br />

aus der Schachtel rundum<br />

perfekt funktioniert – das haben<br />

wir in dieser Weise noch bei keinem<br />

Anbieter gesehen. Die gelungene<br />

Rundum-Wohlfühl-Kombination<br />

erhält deswegen die uneingeschränkte<br />

Empfehlung der Redaktion<br />

– und wird ab Mitte März<br />

sogar in einer Linux User-Edition<br />

mit einem von uns speziell zusammengestellten<br />

Ubuntu 12.04<br />

LTS bei Linux-Onlineshop zu haben<br />

sein. Näheres dazu finden Sie<br />

im Kasten Speziell für <strong>LinuxUser</strong>-<br />

Leser auf Seite 27. (jlu) n<br />

info<br />

[1] Kaputte UEFI-Implementationen:<br />

http:// mjg59. dreamwidth. org/ 22028. html<br />

[2] Linux-Onlineshop:<br />

http:// www. linux‐onlineshop. de<br />

[3] Clevo Co.: http:// www. clevo. com. tw<br />

28 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Probelesen<br />

ohne risiko<br />

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eines von zwei tollen Gadgets (das Los entscheidet)<br />

1. Preis: Quadrocopter -<br />

Parrot AR. Drone 2.0<br />

per Smartphone<br />

fernsteuerbar<br />

(Wert 299,- Euro)<br />

2. Preis: Mutewatch —<br />

eine wasserdichte<br />

LED-Uhr mit<br />

Touchscreen<br />

(Wert 199,90 Euro)<br />

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schwerpunkt<br />

Mac Mini als Media-Center<br />

Ubuntu auf Mac Mini als Media-Center<br />

Sofatauglich<br />

Ubuntu und der Mac Mini bilden ein<br />

Traumpaar im Wohnzimmer: der eine<br />

schick und leise, das andere kraftstrotzend<br />

und multimedial.<br />

Andreas Reitmaier<br />

© Alexey Pinchuk, 123RF<br />

README<br />

Ein Multimedia-Rechner<br />

für das Wohnzimmer<br />

sollte leise, klein und<br />

unauffällig sein, die<br />

Software dagegen leistungsstark<br />

und universell.<br />

Die Kombination<br />

aus einem Mac Mini<br />

und Ubuntu erfüllt genau<br />

diese Kriterien.<br />

Ubuntu gilt als<br />

benutzerfreundliches<br />

Linux mit<br />

einfacher Installation und Bedienerführung.<br />

Als Wohnzimmer-<br />

Rechner prädestiniert erscheint<br />

Apples Mac Mini, der klein und<br />

leise seine Aufgabe neben dem<br />

Fernseher unauffällig übernehmen<br />

kann. Für den Einsatz als<br />

Mediacenter tut es ein bei E-Bay<br />

erstandenes Gebrauchtgerät allemal:<br />

Das kommt oft günstiger als<br />

ein PC mit ähnlicher Leistung<br />

und vergleichbarem Formfaktor.<br />

Als Ubuntu-Behausung fürs<br />

Wohnzimmer eignen sich prinzipiell<br />

alle Mac Minis mit einem<br />

Prozessor ab mindestens Core 2<br />

Duo. Solche Geräte gibt es bei<br />

Ebay als Festpreis-Angebote für<br />

etwa 300 Euro, auf dem Auktionsweg<br />

mit etwas Glück sogar<br />

noch preiswerter. Geräte ab Jahrgang<br />

2011 mit HDMI, schnellerem<br />

Prozessor und mehr RAM<br />

dagegen rangieren in Auktionen<br />

im 450-Euro-Bereich. Für einen<br />

Wohnzimmer-Rechner gilt es, vor<br />

allem auf die Anschlussmöglichkeiten<br />

(Abbildung A) zu achten.<br />

Details dazu finden Sie im Kasten<br />

Modellpflege.<br />

Installation<br />

Seit man in Cupertino auf Intel-<br />

Prozessoren umgeschwenkt ist,<br />

lassen sich so gut wie alle Linux-<br />

Distributionen mithilfe einiger<br />

zusätzlicher Handgriffe auf<br />

Apple-Maschinen installieren –<br />

lediglich vereinzelte Treiber-Probleme<br />

trüben hier die gute Laune.<br />

Um Ubuntu einzurichten, greifen<br />

Sie am besten zum jeweils aktuellsten<br />

amd64+mac-ISO des Alternate-<br />

oder Desktop-Images [1]. Diese<br />

Mac-Versionen unterscheiden<br />

sich vor allem darin von den<br />

Standard-ISOs, dass Sie bei der<br />

Installation auf die zusätzliche<br />

Software rEFIt [2] verzichten<br />

können, mit der Sie ansonsten<br />

den Bootvorgang auf EFI-basierten<br />

Rechnern steuern.<br />

Je nachdem, ob Sie Ubuntu parallel<br />

oder solo auf dem Mac Mini<br />

betreiben wollen, gilt es, zunächst<br />

die Festplatte vorzubereiten: Entweder<br />

löschen Sie vorhandene Inhalte<br />

oder verkleinern die HFS+-<br />

Partition, um Platz zu schaffen.<br />

Dies erledigen Sie mit der OS-X-<br />

System-CD oder dem Recovery-<br />

Laufwerk mit dem Festplatten-<br />

Dienstprogramm.<br />

Modellpflege<br />

Über die letzten Jahre haben die Designer die Konfiguration der<br />

Geräte mehrfach gravierend verändert. Die neuesten Mac Minis<br />

wickeln die Video-Ausgabe via HDMI und den Thunderbolt-Ausgang<br />

(mit nativer Mini-Display-Port-Ausgabe) ab, die Ein- und Ausgänge<br />

für Audio sind nur noch analog ausgeführt. Modelle aus<br />

2011 besitzen die gleichen Video-Ausgänge, aber sowohl analoges<br />

als auch digitales Audio. Mac Minis des Jahrgangs 2010<br />

stellen für die Video-Ausgabe einen Mini-Display-Port und einen<br />

HDMI-Anschluss bereit, die Vorläufer aus dem Jahr 2009 Mini-<br />

DVI und einen Mini-Display-Port. Für den Anschluss an einen<br />

Fernseher benötigen Sie gegebenenfalls einen Adapter – bei<br />

Apple kosten solche zwischen 29 und 39 Euro, Alternativen von<br />

Drittherstellern reißen weniger tiefe Löcher in den Geldbeutel.<br />

Starthelfer rEFIt<br />

Mit Boot Camp bietet Apple eine Möglichkeit,<br />

auf dem Mac neben OS X<br />

komfortabel Windows zu installieren<br />

und beim Booten zwischen den Systemen<br />

zu wählen. Für Linux sieht es dagegen<br />

schlecht aus, wie Apple in den<br />

Informationen zu Boot Camp offen einräumt.<br />

Mit rEFIt [2] können Sie dem<br />

Mac aber auf die Sprünge helfen. Angenehmer<br />

Nebeneffekt: So lassen<br />

sich USB-Sticks, die nicht HFS+ formatiert<br />

sind, als Bootlaufwerk verwenden<br />

– etwa ein Ubuntu-Boot-Stick.<br />

Nach dem Herunterladen installieren<br />

Sie rEFIt Mac-typisch über ein entsprechendes<br />

Programm auf dem Festplatten-Image.<br />

Anschließend gilt es, den<br />

Rechner zwei Mal neu zu booten, was<br />

direkt mit EFI zusammenhängt. Von da<br />

an halten Sie beim Starten des Rechners<br />

immer [Alt] gedrückt, um rEFIt zu<br />

starten und das Betriebssystem auszuwählen.<br />

Als hartgesottener Linux-Anwender<br />

benötigen Sie rEFIt jedoch nur,<br />

um den Mac Mini einmal von einem<br />

USB-Stick zu starten.<br />

30 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Mac Mini als Media-Center<br />

schwerpunkt<br />

Bei der Installation bieten die etwas<br />

älteren Mac Minis mit ihrem<br />

optischen Laufwerk gegenüber<br />

den ganz neuen Geräten einen<br />

Vorteil: Hier gelingt die Installation<br />

ein klein wenig einfacher als<br />

per USB-Stick (siehe Kasten<br />

Start helfer rEFIt).<br />

Grundinstallation<br />

Um Ubuntu auf dem Mac Mini zu<br />

installieren, legen Sie die Ubuntu-<br />

DVD ins Laufwerk ein und halten<br />

beim Starten des Rechners [Alt]<br />

gedrückt. Es erscheint ein Bootmenü,<br />

in dem Sie das Windows-<br />

Medium (die Ubuntu-DVD) auswählen.<br />

Daraufhin startet der<br />

Mac Mini den Ubuntu-Installer<br />

vom Datenträger, in dessen Menü<br />

Sie zunächst die gewünschte<br />

Sprache und anschließend die<br />

Funktion Installieren auswählen.<br />

Während der Installation gelangen<br />

Sie zum Punkt Partitionieren.<br />

Wählen Sie hier die Option, den<br />

frei gewordenen Plattenplatz für<br />

Ubuntu zu partitionieren, dann<br />

legt der Installer die notwendigen<br />

Abschnitte im freigeschaufelten<br />

Bereich automatisch an.<br />

Nun richten Sie das System<br />

entsprechend der Eingabe-Aufforderung<br />

ein. Anschließend<br />

müssen Sie noch den Bootmanager<br />

installieren. Dazu sollten Sie<br />

sich während der Partitionierung<br />

merken, welcher Bereich dafür<br />

vorgesehen ist.<br />

Zu guter Letzt können Sie den<br />

Rechner neu starten. Halten Sie<br />

dabei [Alt] gedrückt, lässt sich<br />

das zu startende Betriebssystem<br />

auswählen. Hinter dem Windows-<br />

Eintrag verbirgt sich dabei die<br />

neue Linux-Installation.<br />

Es kann vorkommen, dass Sie<br />

beim ersten Start die Ubuntu-Recovery-Version<br />

booten müssen:<br />

Oft funktioniert die Grafik nicht<br />

auf Anhieb. Mit ein paar Befehlen<br />

auf der Kommandozeile installieren<br />

Sie allerdings im Handumdrehen<br />

die passenden Grafik-Treiber:<br />

Dann passen Sie die Datei /etc/<br />

modprobe.d/blacklist.conf an, indem<br />

Sie dort einen Eintrag wie<br />

blacklist nouveau hinzufügen. Das<br />

genaue Vorgehen hängt von der<br />

im genutzten Mac-Mini-Modell<br />

verbauten Grafikkarte ab.<br />

Nachdem Linux nun klaglos auf<br />

dem eventuell zunächst etwas widerspenstigen<br />

Mac Mini läuft, ist<br />

es an der Zeit, sich um die multimedialen<br />

Bestandteile des Media-<br />

PCs zu kümmern.<br />

Als Basis-Software für den Einsatz<br />

auf dem Multimedia-Rechner<br />

im Wohnzimmer eignet sich das<br />

XBMC-Paket [3] sehr gut. Neben<br />

diesem bewährten und beliebten<br />

Media-Center bieten sich eine<br />

Reihe weiterer Programme für<br />

den einzelnen oder zusätzlichen<br />

Einsatz auf der Mediazentrale an.<br />

Rhythmbox nah und fern<br />

Unter Ubuntu diente bis zur Version<br />

10.10 Rhythmbox [4] als<br />

Standard-Audioplayer, und nach<br />

einem kurzen Intermezzo mit<br />

Banshee kehrte die Distribution<br />

mit Version 12.04 auch wieder zu<br />

diesem Programm zurück.<br />

Rhythmbox bietet einen großen<br />

Funktionsumfang und kommt<br />

zudem mit externen MP3-Playern<br />

vieler Marken zurecht, sodass<br />

sich das Programm als Lieferant<br />

für Musik auf der Media-Zentrale<br />

geradezu aufdrängt. Zudem gibt<br />

sich der Player ausgereift und bietet<br />

eine übersichtliche, intuitive<br />

Oberfläche (Abbildung B).<br />

Neben Musik von der lokalen<br />

Festplatte spielt Rhythmbox auch<br />

klaglos Musik beinahe aller MP3-<br />

Player, Android- oder iOS-Smartphones<br />

und externer Speichermedien<br />

ab. Daneben greift es auf<br />

Wunsch auf Internet-Radio-Stationen<br />

und Dienste wie Last.fm<br />

oder Libre.fm zu. Sofern sie einen<br />

Mac Mini mit optischem Laufwerk<br />

nutzen, steht in Rhythmbox<br />

auch dieses als potenzieller Musiklieferant<br />

zur Verfügung.<br />

Daneben beherrscht Rhythmbox<br />

das Media-Streaming – sowohl<br />

als Server wie als Client. So<br />

teilen Sie mit wenigen Handgriffen<br />

die umfangreiche Musiksammlung<br />

des Media-Centers mit<br />

anderen Geräten im Netzwerk.<br />

Um die lokalen Dateien im Netz<br />

freizugeben, wählen Sie im<br />

Rhythmbox-Menü den Punkt Bearbeiten<br />

| Plugins und aktivieren<br />

Sie die Checkbox bei DAAP Musik-<br />

A Je nach Jahrgang<br />

bietet der Mac Mini unterschiedliche<br />

Anschlüsse.<br />

Neuere Modelle<br />

lassen sich per<br />

HDMI direkt mit hochauflösenden<br />

Fernsehern<br />

verbinden. (Bild:<br />

Apple)<br />

B Rhythmbox ist seit<br />

2012 wieder Ubuntus<br />

Standard-Audioplayer.<br />

Er überzeugt durch<br />

gute Medienintegration,<br />

übersichtliche<br />

Titelverwaltung und<br />

einfaches Streaming.<br />

$ sudo apt‐get install nvidia‐cuU<br />

rrent nvidia‐settings<br />

www.linux-user.de<br />

03 | 13 31


schwerpunkt<br />

Mac Mini als Media-Center<br />

C Der Streaming-<br />

Assistent von Rhythmbox<br />

macht es leicht,<br />

die Musiksammlung<br />

im eigenen Netzwerk<br />

Glossar<br />

zu verteilen.<br />

DAAP: Das auf HTTP basierende<br />

Digital Audio<br />

Access Protocol wurde<br />

ursprünglich von Apple<br />

mit iTunes 4.0 eingeführt,<br />

ohne je eine offizielle<br />

Spezifikation zu<br />

veröffentlichen. Freie<br />

Implementationen basieren<br />

daher auf Reverse<br />

Engineering des<br />

Protokolls.<br />

verteilung. Dann klicken Sie auf<br />

Einstellungen am unteren Rand<br />

des Plugin-Fensters. Im nun erscheinenden<br />

Dialog (Abbildung<br />

C) vergeben Sie einen Namen<br />

für die Freigabe und markieren,<br />

dass Sie Eigene Musik verteilen<br />

wollen. Bei Bedarf richten Sie<br />

ein Passwort für die Freigabe ein.<br />

Um Daten von einer solchen<br />

Rhythmbox-Freigabe (oder von<br />

einem anderen DAAP-Server, wie<br />

Banshee, Amarok oder Songbird<br />

inklusive entsprechendem Plugin)<br />

zu empfangen, öffnen Sie auf<br />

dem Rhythmbox-Client Musik |<br />

Verbindung zur DAAP-Freigabe herstellen.<br />

Hier geben Sie den Namen<br />

beziehungsweise die IP-Adresse<br />

und den Port der DAAP-Freigabe<br />

an. Im folgenden Fenster zeigt<br />

das Programm dann die vom entfernten<br />

Rechner zur Verfügung<br />

gestellten Titel an, und Sie können<br />

diese fast wie Daten von der<br />

lokalen Festplatte nutzen.<br />

Im Video-Sektor zeigt sich VLC-<br />

Player des Videolan-Projekts [5]<br />

ebenso flexibel wie Rhythmbox<br />

als Audioplayer. Er spielt praktisch<br />

alles ab, was sich Multimedia<br />

schimpft – angefangen bei<br />

Musik (für die es freilich praktischere<br />

Programme gibt) über diverse<br />

Video-Formate bis hin zu<br />

Streams aller Art. Mit einer einfachen,<br />

aber praktikablen Steuerung<br />

und zusätzlichen Konfigurationsmöglichkeiten<br />

bietet sich<br />

VLC als Programm-Lieferant an.<br />

Hinzu kommt die gut funktionierende<br />

Vollbilddarstellung, die den<br />

Videogenuss auf dem Fernseher<br />

erst vollendet (Abbildung D).<br />

Video-Station mit VLC<br />

Wie der Projektname Videolan<br />

bereits andeutet, handelt es sich<br />

bei VLC um einen Netzwerk-Spezialisten.<br />

Über das Menü Medien<br />

| Netzwerkstream öffnen gelangen<br />

Sie zu einem Dialog, in dem<br />

Sie die Netzwerkadresse eines<br />

Streams angeben. Dabei kommt<br />

VLC mit diversen Adressformen<br />

und auch Streaming-Protokollen<br />

zurecht. So können Sie auf Quellen<br />

direkt im Internet zugreifen<br />

oder sich mit einem heimischen<br />

Media-Server verbinden.<br />

Auf dem Media-Server kann<br />

dazu ebenfalls VLC installiert<br />

sein, denn das Programm ermöglicht<br />

es auf einfache Weise, einen<br />

Stream aus lokalen Dateien im eigenen<br />

Netzwerk bereitzustellen.<br />

Dazu öffnen Sie über Menü |<br />

Stream den kleinen Streaming-<br />

Assistenten (Abbildung E). Dort<br />

wählen Sie das Medium beziehungsweise<br />

die Dateien aus, die<br />

Sie im Netz verteilen möchten.<br />

Im ersten Schritt des Assistenten<br />

überprüfen Sie Ihre Medienauswahl<br />

noch einmal. Im zweiten<br />

Schritt geben Sie unter Ziele das<br />

Streaming-Format an und fügen<br />

dieses als neues Ziel hinzu. Nun<br />

geben Sie die Adresse für das<br />

Streaming sowie gegebenenfalls<br />

andere geforderte Parameter an.<br />

Falls notwendig aktivieren Sie die<br />

Umcodierung und definieren das<br />

Format dafür.<br />

Im dritten Schritt stehen zusätzliche<br />

Einstellungen zur Verfügung.<br />

Zudem zeigt der Assistent<br />

den erzeugten Befehl für VLC an.<br />

Über Stream starten Sie anschließend<br />

die Übertragung, die Sie<br />

nun im eigenen Netzwerk empfangen<br />

können.<br />

Fernsehen<br />

Obwohl der Mac Mini als Media-<br />

Zentrale direkt an einen Fernseher<br />

angeschlossen werden soll<br />

und daher der TV-Empfang nicht<br />

unbedingt zwingend notwendig<br />

erscheint, mag der eine oder andere<br />

seinen Fernsehempfang<br />

doch gerne auslagern – und sei es<br />

nur, um zusätzliche Empfangsoptionen<br />

nutzen zu können.<br />

Mit MythTV [6] finden Sie hier<br />

ein Software-Paket, das Fernse-<br />

info<br />

[1] Ubuntu-ISOs (Mirror):<br />

http:// swtsrv. informatik. uni‐mannheim. de/​<br />

pub/ linux/ distributions/​<br />

ubuntu‐dvd‐release/ precise/ release/<br />

[2] rEFIt: http:// refit. sourceforge. net<br />

[3] XBMC: http:// xbmc. org<br />

D Der VLC-Player<br />

[4] Rhythmbox:<br />

bietet diverse Einstel-<br />

http:// projects. gnome. org/ rhythmbox/<br />

lungsmöglichkeiten<br />

[5] VLC: http:// www. videolan. org<br />

und einen für Fernseh-<br />

[6] MythTV: http:// www. mythtv. org<br />

wiedergabe gut geeig-<br />

[7] Mythbuntu: http:// www. mythbuntu. org<br />

neten Vollbild-Modus.<br />

[8] Sundtek-<strong>Shop</strong>: http:// sundtek. com/ shop/<br />

32 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Mac Mini als Media-Center<br />

schwerpunkt<br />

hen nicht nur empfängt, sondern<br />

auch als persönlicher Video-Recorder<br />

(PVR) dienen kann.<br />

MythTV gibt es nicht nur als einzelnes<br />

Software-Paket in praktisch<br />

jeder Distribution, insbesondere<br />

bei allen Ubuntu-<br />

Familien mitgliedern: Sie können<br />

es auch in Form von Mythbuntu<br />

[7] als eigenständiges Linux<br />

betreiben. MythTV besteht aus<br />

einem Backend, das per Video-<br />

Capture-Karte Sendungen aufzeichnet<br />

und speichert, sowie einem<br />

Front end zum Steuern und<br />

Ausgeben der Daten auf den Monitor<br />

beziehungsweise den Fernseher.<br />

Die beiden Komponenten<br />

können je nach Bedarf sowohl auf<br />

dem gleichen als auch auf unterschiedlichen<br />

Rechnern laufen.<br />

Wie bei Audio und Video hat auch<br />

bei TV die externe Datenhaltung<br />

durchaus Vorteile: Ein zentraler<br />

Media-Server bietet mehr Speicherplatz,<br />

ein Standard-PC<br />

kommt mit mehr TV-Karten-Varianten<br />

zurecht. Allerdings gibt es<br />

auch eine bei Linux-Anwendern<br />

sehr beliebte USB-Capture-Karte,<br />

die MediaTV Digital Home von<br />

Sundtek [8], zu annehmbaren<br />

Preisen. Bevor Sie MythTV installieren,<br />

sollten Sie die von Ihnen<br />

gewählte TV-Karte bereits installieren<br />

und in Betrieb nehmen, da<br />

dies den gesamten Vorgang erheblich<br />

erleichtert. Das MythTV-<br />

Front end sowie die anderen<br />

MythTV-Elemente richten Sie<br />

über das Ubuntu Software-Center<br />

ein. Am besten installieren Sie dabei<br />

das Mythbuntu-Kontrollzentrum:<br />

Diese originär zu Mythbuntu<br />

gehörende Software ermöglicht<br />

ein unkompliziertes Management<br />

der MythTV-Installation.<br />

Verwaltungsrat<br />

Die meisten Einstellungen zu Servern,<br />

Hardware, TV-Karten und<br />

Ähnlichem treffen Sie über das<br />

MythTV-Backend-Setup (Abbildung<br />

F). Für das Einrichten von<br />

Sicherungen, der Datenbank und<br />

von Plugins greifen Sie zum<br />

Mythbuntu-Kontrollzentrum.<br />

Für Alltägliches dient das Myth-<br />

TV-Frontend als Bedienzentrale.<br />

Die vom Aussehen und der Bedienung<br />

her fast identischen Frontend-<br />

und Backend-Setups sind so<br />

gestaltet, dass sie sich gut mit einer<br />

Fernbedienung steuern lassen.<br />

Sie warten mit großflächigen<br />

Schaltflächen auf, die Sie auch<br />

aus größerer Entfernung auf dem<br />

Fernseher gut steuern können.<br />

Die Bedienung fällt dank deutlicher<br />

Beschriftung weitgehend<br />

selbsterklärend aus. So finden Sie<br />

etwa im Frontend schnell zu den<br />

Menüpunkten Fernsehen, Aufnahmen<br />

ansehen und so weiter.<br />

Das Mythbuntu-Kontrollzentrum<br />

dagegen will als klassische Desktop-Anwendung<br />

per Maus und<br />

Tastatur bedient werden, doch<br />

seine Dienste benötigen Sie ohnehin<br />

nur selten.<br />

Fazit<br />

Ein kleines, leises und Strom sparendes<br />

System wie der Mac Mini<br />

ist im Wohnzimmer neben dem<br />

Fernseher die ideale Medienzentrale.<br />

Linux bietet umfangreiche<br />

Programme – darunter das Media-Center<br />

XBMC, der Fernseh-<br />

Allrounder MythTV und die einfach<br />

zu bedienenden Player<br />

Rhythmbox und VLC – ein optimales<br />

Komplement für das Streaming<br />

und Audio- und Video-Wiedergabe.<br />

Das sorgt für Spaß in allen<br />

Lebenslagen. (jlu) n<br />

E Streaming mit VLC<br />

ist dank des Assistenten<br />

leicht zu initialisieren<br />

und über viele<br />

Softwaregrenzen hinweg<br />

möglich.<br />

F Drei Stellschrauben<br />

für die MythTV-Installation<br />

gibt es: das<br />

Mythbuntu Kontrollzentrum,<br />

das MythTV<br />

Frontend und das<br />

Back end Setup (Bild).<br />

www.linux-user.de<br />

03 | 13 33


schwerpunkt<br />

Ubuntu on Smartphones<br />

© tilfeldig, sxc.hu<br />

Ubuntu auf dem Galaxy Nexus<br />

Kleine<br />

Schritte<br />

Auf der diesjährigen CES zeigte Canonical<br />

erstmals Ubuntu auf einem Smartphone. Hat<br />

das Konzept wirklich Zukunft? Christoph Langner<br />

README<br />

Canonical trifft bereits<br />

seit längerer Zeit Vorbereitungen,<br />

Ubuntu auf<br />

Mobilgeräte zu portieren.<br />

Davon zeugt unter<br />

anderem die umstrittene<br />

Unity-Oberfläche. Auf<br />

der diesjährigen CES<br />

war es dann so weit:<br />

Canonical präsentierte<br />

den ersten Smartphone-<br />

Prototyp mit Ubuntu.<br />

A Der „Welcome<br />

Screen“ ist kein „richtiger“<br />

Lockscreen,<br />

denn die App-Übersicht<br />

öffnet sich auch<br />

gesperrt jederzeit.<br />

Canonical hat mit seinem Ubuntu<br />

eine der erfolgreichsten Linux-<br />

Distributionen für Endanwender<br />

auf dem Desktop oder Notebook<br />

im Portfolio. Dank des halbjährlichen<br />

Release-Zyklus bietet das<br />

Unternehmen eine stets aktuelle<br />

Distribution, die obendrein als<br />

einfach zu installieren und zu<br />

konfigurieren gilt. Nun möchte<br />

sich das Unternehmen mit<br />

„Ubuntu on Smartphones“ auch<br />

auf Mobiltelefonen ausbreiten.<br />

Wir haben uns das Ubuntu-Phone<br />

auf der CES 2013 in Las Vegas genauer<br />

angesehen.<br />

Reichlich Hardware<br />

Canonical demonstriert seinen<br />

neuesten Wurf auf einem handelsüblichen<br />

Galaxy Nexus von<br />

Samsung, das einen mit 1 GHz<br />

getakteten Dual-Core-Prozessor<br />

besitzt.<br />

Diese Geräteklasse<br />

mit einem Cortex A9<br />

und mehr als 512 MByte RAM<br />

nennt Canonical als untere Grenze<br />

der Hardware-Ausstattung.<br />

Erst Smartphones mit einer<br />

Quad-Core-CPU und mehr als<br />

1 GByte RAM stellen genug Leistungsreserven<br />

bereit, um Ubuntu<br />

auch auf einem großen Display<br />

flüssig laufen zu lassen.<br />

In der Präsentation zeigt sich<br />

das Nexus durch Ubuntu ein wenig<br />

überfordert: Von den unter<br />

Android gewohnten flüssigen<br />

Animationen und Übergängen ist<br />

auf dem Ubuntu-Nexus nicht<br />

mehr viel zu sehen. Mika Meskanen<br />

aus dem Design-Team von<br />

Canonical begründet dieses träge<br />

Verhalten mit dem nicht mehr<br />

aktuellen<br />

Code-Stand<br />

der Software. Aktuelle Builds<br />

würden deutlich flüssiger laufen,<br />

hätten es aber nicht mehr durch<br />

die Qualitätskontrolle vor der<br />

Messe geschafft.<br />

Schick oder Schock?<br />

Das Look & Feel des Systems erinnert<br />

stark an das von Canonical<br />

in Eigenregie entwickelte Unity –<br />

was wenig verwundert, weil<br />

„Ubuntu on Smartphones“ auf<br />

dieselbe Code-Basis zurückgreift.<br />

Unter der Haube ist Canonicals<br />

mobiler Ableger Android näher<br />

als man denkt: Beide Systeme<br />

verwenden denselben Kernel.<br />

Nach dem Start zeigt es einen<br />

„Welcome Screen“ genannten<br />

Bildschirm. Es kennt keinen<br />

Lockscreen (Abbildung A) wie<br />

Android oder iOS, sondern wird<br />

über Wischgesten von jeder Bildschirmkante<br />

aus entsperrt. Je<br />

nach Kante öffnet man eine Sidebar<br />

mit wichtigen Apps, die Einstellungen<br />

oder wechselt zwischen<br />

laufenden Anwendungen.<br />

Auf der linken Seite platziert<br />

Ubuntu die Launcher genannte<br />

Seitenleiste (Abbildung B). Hier<br />

legen Sie häufig genutzte Apps<br />

zum schnellen Start ab, zudem<br />

© Tilfeldig, sxc.hu<br />

34 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Ubuntu on Smartphones<br />

schwerpunkt<br />

erscheinen die gerade laufenden<br />

Anwendungen hier als Icons. Die<br />

Seitenleiste aktivieren Sie mit einem<br />

Wisch vom Bildschirmrand.<br />

Zwischen laufenden Apps wechseln<br />

Sie durch Wischen nach links<br />

respektive rechts hin und her.<br />

Ein Wisch von unterhalb des<br />

Displays nach oben blendet im<br />

ansonsten Button-freien Display<br />

die Menüleiste ein. Im Gegensatz<br />

zum Android-System kommt<br />

„Ubuntu on Smartphones“ daher<br />

ohne virtuelle Buttons aus. Daher<br />

bietet es noch mehr Platz auf dem<br />

Display für Inhalte.<br />

Die vom Desktop bekannten sogenannten<br />

Linsen auf den Homescreens<br />

kommen auch hier zum<br />

Einsatz. Unity führt so Informationen<br />

zusammen. Es gibt Linsen<br />

für die installierten Apps, Bilder<br />

oder Videos und für die Kontakte.<br />

Neben den Kontakten zeigen<br />

die Linsen die lokal vorhandenen<br />

Mediendateien an, führen aber<br />

auch – über eine Suche – zu Musik,<br />

Büchern oder Videos, die verschiedene<br />

Online-Anbieter zum<br />

Kauf bereitstellen. Die App-Übersicht<br />

enthält alle installierten<br />

Apps sowie solche, die im Ubuntu-Software-Center<br />

zur Installation<br />

bereitstehen. Letzteres arbeitet<br />

ähnlich wie der Google Play<br />

Store, und versieht Apps mit einer<br />

kurzen Beschreibung sowie<br />

einer Benotung der User-Community.<br />

Ein paar Klicks später landet<br />

eine zur Installation vorgemerkte<br />

App dann auf dem Gerät.<br />

Apps<br />

Die App-Welt bleibt entsprechend<br />

des sehr frühen Entwicklungsstadiums<br />

überschaubar. Aktuell ist<br />

die einzige native App die von Canonical<br />

vorinstallierte Galerie. Sie<br />

soll als Demo zeigen, was Ubuntu-Handy-Apps<br />

alles leisten.<br />

Ergänzt wird die Anwendungsauswahl<br />

durch HTML5-Web-<br />

Apps, die wie ein normales Programm<br />

auf dem Handy laufen.<br />

Twitter, Facebook oder GMail stehen<br />

damit auch jetzt schon zum<br />

Einsatz bereit. Die Web-Apps integriert<br />

Ubuntu wie<br />

eine native Anwendung<br />

im System: Sie<br />

bekommen ein Icon im<br />

Anwendungsmenü<br />

und haben Zugriff auf<br />

System-Routinen,<br />

etwa die Benachrichtigungen<br />

bei Events.<br />

Für externe Entwickler<br />

bietet Canonical<br />

ein Ubuntu QML Toolkit<br />

an.<br />

Ubuntu überall<br />

Mit seinen neuesten<br />

Entwicklungen möchte<br />

Canonical nicht nur<br />

das Smartphone erobern,<br />

sondern auf<br />

sämtlichen digitalen<br />

Geräten präsent sein.<br />

Das Unternehmen sieht für<br />

„Ubuntu on Smartphones“ auch<br />

den Einsatz auf Tablets vor. Unity<br />

läuft als „Ubuntu-TV“ auch auf<br />

Fernsehern, die Sie nur mit der<br />

Fernbedienung steuern. Laptops<br />

und Desktops gelten ja sowieso<br />

als Domäne von Ubuntu. Es ist allerdings<br />

das Handy, das Canonical<br />

derzeit in den Mittelpunkt seiner<br />

Überlegungen stellt. Moderne<br />

Smartphones wie das Samsung<br />

Galaxy S III besitzen mit ihren<br />

Vier-Kern-CPUs ausreichend Rechenpower,<br />

um ein großes Display<br />

anzusteuern. Das Ubuntu-<br />

Phone lässt sich daher<br />

via HDMI mit einem<br />

Bildschirm verbinden,<br />

auf dem dann die vom<br />

PC bekannte Unity-<br />

Oberfläche erscheint.<br />

Auf dem Handy selbst<br />

muss nicht zwingend<br />

die Ubuntu-Instanz<br />

laufen (Abbildung C).<br />

Fazit<br />

Bis Canonicals „Ubuntu<br />

on Smartphones“<br />

eine ernsthafte Rolle<br />

beim Reigen um die<br />

Gunst des Kunden<br />

spielt, gilt es noch einige<br />

Hürden zu nehmen,<br />

nicht zuletzt die geringe<br />

Auswahl an Apps. Nach eigenen<br />

Angaben arbeitet das Unternehmen<br />

jedoch mit Partnern auch<br />

aus der Spielebranche zusammen.<br />

Das SDK mag Entwickler aus der<br />

Open-Source-Szene interessieren.<br />

Fraglich bleibt, ob Canonical gut<br />

daran tut, extrem auf Gesten zu<br />

setzen. Die schaffen zwar Platz<br />

auf dem Touchscreen, jedoch lassen<br />

sich Gesten nicht so einfach<br />

entdecken: Man muss sie vorab<br />

erlernen. Dies steht in deutlichem<br />

Widerspruch zur erfolgreichen<br />

Bedienphilosophie von Android<br />

und iOS. (tle) n<br />

B Aus der Sidebar heraus<br />

starten Sie Apps<br />

wie vom Ubuntu-Desktop<br />

gewohnt.<br />

C Per HDMI am Monitor<br />

angeschlossen,<br />

zeigt das Smartphone<br />

die altbekannte Unity-<br />

Oberfläche.<br />

www.linux-user.de<br />

03 | 13 35


praxis<br />

Calligra 2.6<br />

© Greeenbay, sxc.hu<br />

Stärken und Schwächen des kommenden Calligra 2.6<br />

Vereinzelte Blüten<br />

Die neue Version des Software-Paketes Calligra steht vor der Tür. Ein Test zeigt,<br />

dass auf die Entwickler noch viel Arbeit wartet. Vincze-Aron Szabo<br />

README<br />

Das Etikett Calligra<br />

fasst zehn KDE-Tools für<br />

die Bereiche Office und<br />

Grafik zusammen. Mit<br />

der Version 2.6 wird die<br />

Arbeit an der Office-<br />

Suite für KDE fortgesetzt.<br />

Trotz guter Ansätze<br />

bleibt aber im Test<br />

ein durchwachsenes<br />

Gesamtbild zurück.<br />

Im April 2012 erschien mit der<br />

Version 2.4 das erste Release von<br />

Calligra, nachdem sich das Projekt<br />

von KOffice abgespaltet hatte<br />

[1]. Nun steht die etwas verspätete<br />

Veröffentlichung der Version<br />

2.6 ins Haus, die mit einigen<br />

Neuerungen aufwartet. Wie<br />

Li breOffice positioniert sich Calligra<br />

als vollständiges Office-Paket,<br />

das sich dank der Qt-Basis gut für<br />

den Einsatz unter KDE eignet.<br />

Typische Tastenkürzel, gewohnte<br />

Dialoge sowie eine gute Integration<br />

erleichtern den Umgang.<br />

Calligra: Komponenten im Überblick<br />

Komponente Funktion<br />

Words<br />

Sheets<br />

Stage<br />

Kexi<br />

Flow<br />

Karbon<br />

Plan<br />

Author<br />

Krita<br />

Active<br />

Rahmenorientierte Textverarbeitung<br />

Klassische Tabellenkalkulation<br />

Präsentationen<br />

Datenbankmodul<br />

Diagramme und Flowcharts zeichnen<br />

Vektorgrafiken zeichnen<br />

Projekte verwalten<br />

E-Books erstellen und publizieren<br />

Illustrationen erstellen<br />

Tablet-Applikation<br />

Mit der Version 2.6 erhält Calligra-Suite<br />

(siehe Tabelle Calligra:<br />

Komponenten im Überblick) bereits<br />

das zweite größere Update<br />

nach der ersten Version 2.4. Das<br />

nährte die Hoffnung, dass das<br />

Release runder und stabiler läuft<br />

als die vorherigen Versionen: In<br />

der Version 2.5 zeichnete sich<br />

insbesondere die Textverarbeitung<br />

Words nicht durch die notwendige<br />

Reife aus [2].<br />

Um nachzuprüfen, ob Calligra<br />

2.6 in dieser Hinsicht Besserung<br />

verspricht, haben wir dessen aktuellste<br />

Vorabversion – den Release<br />

Candidate 3 (RC3) mit der<br />

Versionsnummer 2.5.94 – näher<br />

unter die Lupe genommen.<br />

Author und Words<br />

Eine der wichtigsten Neuerungen<br />

der Version 2.6 stellt ein neues<br />

Mitglied der Calligra-Familie namens<br />

Author dar. Es unterstützt<br />

Autoren beim Schreiben und Veröffentlichen<br />

von elektronischen<br />

Büchern. Dabei richtet es sich<br />

insbesondere an jene, die einen<br />

Roman schreiben wollen oder solche,<br />

die auf die digitalen Stärken<br />

von E-Books setzen und Multimedia-Daten<br />

einbinden wollen.<br />

Wie vom Projektteam bereits<br />

beim Release der Author-Alpha<br />

angekündigt, ähnelt das Modul in<br />

der ersten Version sehr stark der<br />

Textverarbeitung Words [3]. Die<br />

Funktionen zum Formatieren<br />

und für das Layout auf der rechten<br />

Seite des Fensters (Abbildung<br />

A) erweisen sich als fast<br />

identisch mit jenen von Words.<br />

Unter der Haube verbesserten<br />

die Entwickler unter anderem die<br />

Statistiken zum Text, also die<br />

Funktionen zum Zählen der Wörter<br />

und Zeichen (Abbildung B).<br />

Speziell für Author entwickelten<br />

sie neue Optionen zum Export in<br />

die E-Book-Formate EPUB und<br />

Mobi, die nun auch in Words bereitstehen.<br />

Bei Bedarf exportieren Sie Ihre<br />

Texte über File |Export in eines<br />

der Formate. Im Dialog für den<br />

38 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Calligra 2.6<br />

praxis<br />

Export wählen Sie unter Filter je<br />

nach Wunsch Mobipocket e-book<br />

oder electronic book document aus.<br />

In Tests ließen sich größere Dokumente<br />

aus dem ODT-Format<br />

problemlos in beide Formate exportieren.<br />

Allerdings klappte die<br />

Anzeige der Resultate nicht in jedem<br />

Fall: Der Reader zeigte einige<br />

Bilder nicht an, und Aufzählungen<br />

erhielten nach dem Symbol<br />

für einen Eintrag einen überflüssigen<br />

Umbruch (Abbildung C).<br />

Wesentlich bessere Ergebnisse<br />

ließen sich unter LibreOffice mit<br />

der Erweiterung Writer2Epub [4]<br />

erzielen (Abbildung D). Da beide<br />

mobile Formate gegenüber einem<br />

gedruckten Dokument Lücken in<br />

Bezug auf die unterstützten Elemente<br />

aufweisen, wäre ein Assistent<br />

sinnvoll, der dabei hilft, den<br />

Text so zu optimieren, dass er in<br />

beiden Formaten keine Probleme<br />

bereitet. Derzeit gilt es hier, auszuprobieren<br />

und selbst im Internet<br />

zu recherchieren.<br />

Stärken<br />

Wie für Calligra-Anwendungen<br />

typisch versteckt Author seine<br />

Funktionen nicht in tiefen Menüstrukturen,<br />

sondern macht sie<br />

durch die Positionierung am rechten<br />

Rand des Fensters leicht zugänglich.<br />

Zur besseren Übersicht haben<br />

die Entwickler alle Funktionen in<br />

sinnvolle Einheiten gruppiert, die<br />

sogenannten Dockers. Bei Bedarf<br />

lösen Sie die einzelnen Bereiche<br />

durch einen Klick auf das kleine<br />

Symbol mit der Raute aus der Seitenleiste<br />

heraus und ordnen sie<br />

beliebig auf dem Bildschirm an.<br />

Gerade bei Widescreen-Bildschirmen<br />

erweist sich diese Fensteraufteilung<br />

als ideal, weil Sie so<br />

den gesamten Bildschirm ausnutzen<br />

können.<br />

Im Gegensatz zum altbackenen<br />

LibreOffice mit seinem an MS<br />

Word 2003 gemahnenden Interface<br />

sowie zu den bei gestandenen<br />

Anwendern oft unbeliebten<br />

Ribbons aus dem Office-Paket<br />

von Microsoft bringt der Ansatz<br />

von Calligra eine willkommene<br />

Abwechslung, erfordert aber auch<br />

etwas Umdenken.<br />

Beim Test der Version 2.5 traten<br />

insbesondere beim Einfügen und<br />

Ändern des Textflusses um Grafiken<br />

in Words Abstürze auf. In<br />

Calligra 2.6 dagegen machen diese<br />

Funktionen einen stabilen Eindruck.<br />

Sowohl bei einem neu in<br />

Words erstellten Dokument wie<br />

bei einem alten OpenOffice-Dokument<br />

mit über hundert Seiten<br />

verlief das ausgiebige Einfügen<br />

und Anpassen der Bilder ohne einen<br />

einzigen Absturz.<br />

Grafiken fügen Sie ein, indem<br />

Sie über den Docker Add Shape<br />

bei gedrückter linker Maustaste<br />

den Button Image an die für das<br />

A Author unterscheidet<br />

sich aufgrund des<br />

Forks aus Words optisch<br />

fast überhaupt<br />

nicht von der Textverarbeitung.<br />

Calligra 2.5.94<br />

LU/calligra/<br />

Glossar<br />

EPUB: Electronic Publication.<br />

Offener Standard<br />

für elektronische<br />

buchorientierte Dokumente,<br />

der sich für die<br />

Anzeige auf Mobilgeräten<br />

eignet. Dank dynamischem<br />

Textfluss<br />

passt sich der Inhalt an<br />

den verwendeten Bildschirm<br />

an.<br />

Mobi: Kurzform für Mobipocket.<br />

Ein für Amazons<br />

Kindle optimiertes<br />

Format, das unterschiedliche<br />

Schriftgrößen<br />

unterstützt.<br />

B Die Statistikfunktionen zum Text<br />

C Beim Export ins EPUB-Format<br />

D LibreOffice und ein Addon liefer-<br />

fallen in der aktuellen Version von<br />

Words ausführlicher aus.<br />

traten im Test zahlreiche Probleme<br />

bei der Integration von Bildern auf.<br />

ten bessere Ergebnisse beim Konvertieren<br />

ins EPUB-Format.<br />

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03 | 13 39


praxis<br />

Calligra 2.6<br />

überraschend war der Absturz<br />

beim Einfügen eines Inhaltsverzeichnisses<br />

für ein Dokument mit<br />

lediglich zwanzig Seiten und<br />

sechs Überschriften.<br />

E Mit Plan verwalten<br />

Sie Projekte mit mehreren<br />

Ressourcen.<br />

F Plan arbeitet mit<br />

verschiedenen Ansichten.<br />

In dieser Ansicht<br />

definieren Sie die Abhängigkeiten<br />

zwischen<br />

Aufgaben.<br />

Bild gewünschte Position ziehen.<br />

Daraufhin öffnet sich ein Dialog<br />

zum Einfügen der Datei. Nach<br />

dem Integrieren der Grafik rufen<br />

Sie bei Bedarf über die rechte<br />

Maustaste deren Eigenschaften<br />

auf und passen den Textfluss sowie<br />

die Position oder den Ankerpunkt<br />

der Grafik im Text an. Die<br />

Auswahl der möglichen Formate<br />

beschränkt sich auf PNG, JPG<br />

und GIF. Das deckt aber die meisten<br />

Situationen im Alltag ab.<br />

Schwächen<br />

Trotz der verbesserten Stabilität<br />

traten in den Tests mehrere Abstürze<br />

beim Öffnen und Speichern<br />

großer Dokumente auf, die<br />

aus LibreOffice stammten. In einem<br />

Fall ließ sich unter Author<br />

und Words ein Dokument mit<br />

170 Seiten und 70 Grafiken nicht<br />

erfolgreich öffnen. Bei der getesteten<br />

Version handelte es sich<br />

zwar wie angemerkt „nur“ um<br />

den RC3. Allerdings sollte eine<br />

zentrale Funktion in diesem Stadium<br />

schon mehr Stabilität aufweisen.<br />

Eine Migration von alten<br />

Dokumenten aus LibreOffice<br />

empfiehlt sich daher voraussichtlich<br />

nur bedingt.<br />

Beim Bearbeiten längerer Dokumenten,<br />

die direkt aus Words<br />

stammen, erweist sich die Software<br />

allerdings ebenfalls nur als<br />

bedingt tauglich: So leidet die<br />

Performance bei Dokumenten<br />

mit mehreren Hundert Seiten<br />

merklich. Das Scrollen fällt<br />

schwer, und das Bearbeiten von<br />

Text in Kopfzeilen ging im Test<br />

nur zäh von der Hand. Ebenfalls<br />

Ganz nach Plan<br />

Neben den üblichen Anwendungen<br />

bietet Calligra mit Plan ein<br />

Werkzeug für die Projektplanung<br />

an (Abbildung E). Das erfuhr mit<br />

der Version 2.6 vor allem unter<br />

der Haube Verbesserungen. Neben<br />

einer vereinfachten Routine<br />

zum Erstellen eines Projektes und<br />

kleinen Anpassungen beim Bedienkonzept<br />

haben die Entwickler<br />

die Informationen im Zeitplan<br />

modifiziert und dessen Granularität<br />

optimiert.<br />

Plan unterstützt mehrere Ressourcen<br />

und eignet sich laut Eigendarstellung<br />

für mittelgroße<br />

Projekte. Abhängig von den Rahmenbedingungen,<br />

wie den zur<br />

Verfügung stehenden Ressourcen<br />

und den Terminen für Start und<br />

Ende des Projektes errechnet<br />

Plan einen Zeitplan. Unter Berücksichtigung<br />

des aktuellen Status<br />

passt die Software diesen im<br />

Nachhinein bei Bedarf an.<br />

Die Funktionen von Plan gliedern<br />

sich über die Ansichten. Diese<br />

erreichen Sie über die Schaltflächen<br />

auf der linken Seite des<br />

Fensters. Die Planung beginnen<br />

Sie jedoch, indem Sie nach dem<br />

Start der Applikation in der<br />

Schalterleiste auf Edit Main Project<br />

klicken und im folgenden Dialog<br />

einen Namen für das Projekt<br />

sowie den Zeitraum festlegen.<br />

Jetzt benötigt das Projekt noch<br />

einen Kalender, den Sie über die<br />

Ansicht Work & Vacation definieren.<br />

In dieser legen Sie ganz einfach<br />

einen Kalender an und definieren<br />

die Arbeitstage sowie die<br />

tägliche Arbeitszeit. Bei Bedarf<br />

hinterlegen Sie im Kalender zudem<br />

Feiertage, die Sie allerdings<br />

von Hand eingeben müssen.<br />

Die Einträge für Arbeit und Material<br />

hinterlegen Sie in der Ansicht<br />

Resources. Hier beginnen Sie<br />

zunächst damit, eine Gruppe an­<br />

40 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Calligra 2.6<br />

praxis<br />

zulegen und dieser einzelne Ressourcen<br />

hinzufügen. Dabei besteht<br />

die Möglichkeit, jede Ressource<br />

einem Kalender zuzuordnen<br />

und festzulegen, wie viel Prozent<br />

der täglichen Arbeitszeit für<br />

das Projekt bereitsteht. Nimmt<br />

ein Mitarbeiter Urlaub, legen Sie<br />

unter Work & Vacation einen neuen<br />

Kalender an und tragen dort<br />

die fraglichen Tage ein.<br />

Zum Projekt gehörende Aufgaben<br />

verwalten Sie in der Ansicht<br />

Tasks. Hier fügen Sie bei Bedarf<br />

jeder Aufgabe eine oder mehrere<br />

Ressourcen hinzu und geben an,<br />

wie viele Stunden Sie für die<br />

Schritte der Aufgabe vorsehen.<br />

Im nächsten Schritt definieren<br />

Sie die Abhängigkeiten zwischen<br />

den einzelnen Aufgaben. Dazu<br />

wechseln Sie in die Ansicht Dependencies<br />

(Graphic). Hier findet<br />

sich jede zuvor angelegte Aufgabe<br />

als kleine Grafik in Form eines<br />

Kästchens wieder. Bei gedrückter<br />

linker Maustaste verbinden Sie<br />

die Kästen miteinander, indem<br />

Sie am jeweils rechten schwarzen<br />

Kästchen einer Aufgabe beginnen<br />

und auf dem linken Kästchen der<br />

folgenden Aufgabe den Mauszeiger<br />

absetzen (Abbildung F).<br />

Um den genauen zeitlichen Ablauf<br />

zu berechnen, legen Sie in<br />

der Ansicht Schedules einen neuen<br />

Zeitplan an. Dazu klicken Sie<br />

in der Symbolleiste auf Add Schedule<br />

und danach auf den Button<br />

Calculate, damit Plan den Zeitablauf<br />

berechnet. Das Ergebnis erscheint<br />

im Reiter Result. Um den<br />

Verlauf im Projektplan zu protokollieren,<br />

klicken Sie auf Baseline.<br />

Damit haben Sie den Ausgangszeitplan<br />

definiert und erkennen<br />

mögliche Risiken im Ablauf.<br />

Verfügen Sie bereits über Erfahrung<br />

mit Projektplanungssoftware,<br />

dann kommen Sie mit Plan<br />

sehr schnell zurecht. Allerdings<br />

weicht die Arbeitsweise über die<br />

Ansichten etwas von jener der<br />

meisten gängigen Programme ab.<br />

Möchten Sie auf ein Gantt-Diagramm<br />

sehen, wechseln Sie in die<br />

entsprechende Ansicht.<br />

Generell erweist sich der Calligra-<br />

Projektplaner als recht stabil: Im<br />

Gegensatz zu Words stürzte Plan<br />

im Test nur ein einziges Mal ab.<br />

Der Fehler trat beim Einsatz der<br />

Report-Funktion auf.<br />

Bühne frei für Stage<br />

Beim Präsentationsmodul Stage<br />

kommt in Calligra 2.6 ein neues<br />

Framework für Animationen zum<br />

Einsatz. Stage arbeitet mit dem<br />

Format ODP, das auch in Libre­<br />

Office für Präsentationen zum<br />

Einsatz kommt.<br />

Für das Erstellen neuer Präsentationen<br />

bringt Stage bereits einige<br />

ansehnliche Templates mit<br />

(Abbildung 7). Beim Bearbeiten<br />

der Folien gehen Sie so vor, wie<br />

auch bei anderen Programmen<br />

dieser Art: Auf der linken Seite<br />

fügen Sie unter Document neue<br />

Folien hinzu oder löschen vorhandene.<br />

Wie bei Words oder<br />

Author finden Sie auf der rechten<br />

Seite Werkzeuge für das Layout<br />

(Abbildung 8).<br />

Die neuen Funktionen für bewegte<br />

Effekte nutzen Sie, indem<br />

Sie links oben über den Schalter<br />

mit dem Filmklappen-Symbol das<br />

Werkzeug Animation auswählen.<br />

Ein Klick öffnet die Optionen am<br />

unteren rechten Rand des Fensters<br />

(dort erscheinen grundsätzlich<br />

die verfügbaren Optionen des<br />

aktuellen Werkzeugs). Über Slide<br />

7 Die Präsentationssoftware<br />

Stage bringt<br />

einige interessante<br />

Templates mit.<br />

8 Anwender mit Erfahrungen<br />

in Powerpoint<br />

oder Impress finden<br />

sich in Stage<br />

schnell zurecht.<br />

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03 | 13 41


praxis<br />

Calligra 2.6<br />

9 Das neue Framework<br />

für Animationen<br />

bietet zahlreiche Möglichkeiten,<br />

Effekte in<br />

Stage einzubauen.<br />

Mit den Shape-Animationen<br />

setzen Sie<br />

Textrahmen oder Grafiken<br />

gekonnt in Szene.<br />

Der Function Optimizer hilft Ihnen bei<br />

Was-wäre-wenn-Analysen in der Tabellenkalkulation<br />

Sheets von Calligra.<br />

Transistions wählen Sie einen<br />

Übergang zur nächsten Folie aus<br />

(Abbildung 9). Mithilfe der darunter<br />

liegenden Auswahlliste legen<br />

Sie bei Bedarf eine vom ausgewählten<br />

Übergang abhängige<br />

Richtung für die Bewegung fest.<br />

Als besondere Stärke der Animationen<br />

erweisen sich die Shape­<br />

Effekte (Abbildung ). Sobald Sie<br />

einen Textrahmen oder eine Grafik<br />

markieren, besteht die Möglichkeit,<br />

einen solchen Effekt hinzuzufügen,<br />

indem Sie auf das<br />

Symbol mit dem grünen Pluszeichen<br />

klicken. So blenden Sie Grafiken<br />

ein und wieder aus oder bewegen<br />

diese bei Bedarf kurz, um<br />

die Aufmerksamkeit der Zuhörer<br />

auf einen Eintrag zu lenken.<br />

Insgesamt weiß Stage durch seine<br />

durchdachte Oberfläche zu gefallen,<br />

die alle notwendigen Funktionen<br />

zum Erstellen von ansprechenden<br />

Folien beinhaltet, ohne<br />

dabei zu spartanisch zu geraten.<br />

Die Animationen arbeiten zuverlässig<br />

und die Anwendung läuft<br />

absolut stabil.<br />

Weitere Änderungen<br />

Auch für die Tabellenkalkulation<br />

Sheets gibt es in Calligra 2.6 Neuerungen<br />

zu vermelden: Die neue<br />

Version gibt Übersetzern die<br />

Möglichkeit, die Standard-Skripte<br />

an die lokale Sprache anzupassen.<br />

Darüber erhielt die Komponente<br />

ein neues Werkzeug zum Optimieren<br />

von Funktionen. Ein ähnliches<br />

Werkzeug existiert in<br />

Microsoft Excel unter dem Namen<br />

Solver, in Sheets heißt es<br />

Function Optimizer.<br />

Hinter dem Optimizer verbirgt<br />

sich ein Tool, mit dem Sie sogenannte<br />

Was-wäre-wenn-Analysen<br />

vornehmen. Auf diese Weise sehen<br />

Sie, ob Gleichungen tatsächlich<br />

alle Aufgaben lösen, für die<br />

Sie sie erstellt haben. Sie rufen<br />

das Werkzeug über Tools | Function<br />

Optimizer auf. Im sich daraufhin<br />

öffnenden Dialog wählen<br />

Sie eine Funktion aus und legen<br />

fest, inwiefern Sie diese optimieren<br />

wollen (Abbildung ).<br />

Fazit<br />

Die Module der Calligra-Suite bieten<br />

eine stimmige, schön anzusehende<br />

Oberfläche, die geradezu<br />

dazu einlädt, die Software zu nutzen.<br />

Allerdings gleichen einige<br />

Anwendungen gewissen<br />

italienischen Automobilen:<br />

Zwar optisch ansprechend,<br />

weisen sie<br />

kleine Fehler auf, die unter<br />

Umständen drastische<br />

Folgen haben.<br />

In der aktuellen Version<br />

kam es im Test zu<br />

Problemen beispielsweise<br />

beim Umstellen der<br />

Sprache für die Rechtschreibprüfung<br />

oder<br />

beim Wiederherstellen<br />

eines komplexen Dokuments<br />

nach einem Absturz.<br />

So etwas hinterlässt einen<br />

schalen Nachgeschmack, insbesondere<br />

wenn es ausgerechnet bei<br />

der Textverarbeitung auftritt, der<br />

wichtigsten Komponente jeder<br />

Bürosuite.<br />

Die Idee hinter dem neuen Modul<br />

Author erscheint pfiffig. Allerdings<br />

stellt sich angesichts der<br />

wenigen neuen Funktionen die<br />

Frage, ob dafür wirklich eine eigene<br />

Anwendung nötig war. Möglicherweise<br />

hätten die Entwickler<br />

Ressourcen zunächst lieber ganz<br />

auf Werkzeuge wie die Textverarbeitung<br />

konzentrieren sollen.<br />

Es bleibt zu hoffen, dass die Calligra-Entwickler<br />

weiter am Ball<br />

bleiben und ihre Software bald<br />

auf eine solidere Basis stellen. Solange<br />

sollten Sie sich aus dem Calligra-Angebot<br />

die Perlen heraussuchen.<br />

Zu denen zählen insbesondere<br />

Plan sowie Sheets. Auch<br />

die Präsentationssoftware Stage<br />

liefert ein äußerst positives Beispiel<br />

für Stabilität und durchdachten<br />

Funktionsumfang. Es<br />

eignet sich insbesondere als intuitivere<br />

Alternative zu Impress aus<br />

dem LibreOffice-Paket. (agr) n<br />

info<br />

[1] Calligra: http:// www. calligra. org<br />

[2] Calligra 2.5 im Test:<br />

http:// www. linux‐community. de/ 26399<br />

[3] Ankündigung des Alpha-Releases:<br />

http:// www. calligra. org/ news/​<br />

calligra‐2‐6‐alpha‐released/<br />

[4] Writer2epub: http:// lukesblog. it/ ebooks/​<br />

ebook‐tools/ writer2epub/<br />

42 03 | 13<br />

www.linux-user.de


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praxis<br />

2D-Animationstools<br />

2D-Animationsprogramme im Überblick<br />

Einfach bewegt<br />

Mit der richtigen Software und etwas Zeichentalent haben selbst Einsteiger kein Problem,<br />

ansprechende 2D-Animationsfilme am heimischen PC zu erstellen. Marko Dragicevic<br />

KTooN 0.9a<br />

LU/ktoon/<br />

Tupi 0.2<br />

LU/tupi/<br />

Pencil 0.4.4b<br />

LU/pencil/<br />

Synfig 0.63.05<br />

LU/synfig/<br />

README<br />

Mit dem richtigen Werkzeug<br />

erstellen Sie zweidimensionale<br />

Zeichentrickfilme<br />

bei Bedarf<br />

ohne Flash. Der Artikel<br />

stellt vier Animationsprogramme<br />

vor und<br />

nimmt nicht zuletzt deren<br />

Praxistauglichkeit<br />

unter die Lupe.<br />

Trotz des Hypes um Filme wie<br />

Toy Story oder Shrek gibt es immer<br />

noch unzählige Anhänger<br />

von konventionellen Zeichentrickanimationen.<br />

Nicht weniger<br />

begehrt ist das Selberzeichnen.<br />

Im analogen Zeitalter musste der<br />

Künstler dafür noch für jeden<br />

Frame seinen Bleistift zücken<br />

und das Bild nochmals komplett<br />

© Viktor Bondar, 123RF<br />

neu malen. Daumenkinos liefen<br />

nach demselben Schema ab: Eine<br />

Sekunde Geschichte benötigte um<br />

die 30 handgezeichnete Bilder.<br />

Selbst wenn der Protagonist nur<br />

seine Hand bewegte, musste der<br />

Zeichner ihn etliche Male auf das<br />

Papier bannen, um eine fließend<br />

wirkende Animation zu erzeugen.<br />

Im digitalen Zeitalter klappt das<br />

natürlich etwas einfacher.<br />

KTooN<br />

Im Jahr 2002 hatten zwei Kolumbianer<br />

die Idee, sich mit einer<br />

Open-Source-Software ihre tägliche<br />

Arbeit als Animatoren zu<br />

erleichtern: KTooN war geboren.<br />

Gesponsert von öffentlichen Einrichtungen<br />

schritt die Entwicklung<br />

bis 2006 voran. Als kein neuer<br />

Geldgeber in Sicht war, mussten<br />

die Initiatoren das Projekt bis<br />

2009 auf Eis legen. Danach verwirklichten<br />

die Macher ein Redesign<br />

der Software, sodass 2010<br />

das neue stabile Release erschien.<br />

Seitdem scheint das Projekt allerdings<br />

wieder in einem Dornröschenschlaf<br />

zu schlummern: In<br />

den letzten drei Jahren veröffentlichten<br />

die Macher weder<br />

neue Codeteile, noch<br />

aktualisierten sie die Projekt-Homepage<br />

[1].<br />

KTooN kommt in den offiziellen<br />

Paketquellen in den<br />

aktuellen Versionen diverser Distributionen<br />

oft nicht mehr vor.<br />

Auf der Homepage finden Sie jedoch<br />

eine Anleitung [2], mit deren<br />

Hilfe Sie den Quellcode<br />

prob lemlos kompilieren. Der<br />

Einstieg in das Programm<br />

gestaltet<br />

sich unter Umständen<br />

etwas schwierig, da der<br />

beim Start angezeigte Tip of the<br />

day aufgrund eines Bugs schon<br />

mal leer bleibt (Abbildung A).<br />

Das betrifft zusätzlich die sogenannten<br />

Tooltips.<br />

Auf der Homepage bieten die<br />

Entwickler eine Kurz-Anleitung<br />

sowie ein Mini-Tutorial an, welche<br />

jedoch beide augenscheinlich<br />

nicht den aktuellen Stand widerspiegeln.<br />

Von der Kurzanleitung<br />

liegen nur Fragmente in Englisch<br />

vor; der essenzielle Teil, der den<br />

Aufbau und die Komponenten<br />

des Programms beschreibt, wurde<br />

nie aus dem Spanischen übersetzt.<br />

Darüber hinaus zeigen alle<br />

Screenshots in der englischen<br />

Übersetzung spanische Masken.<br />

Die Grundlagen der Software<br />

finden Sie zwar schon nach kurzem<br />

Herumprobieren selbst heraus;<br />

ein intuitiver und zeitsparenderer<br />

Einstieg ist das allerdings<br />

nicht. Generell sollten Sie das Projekt<br />

regelmäßig speichern, da es<br />

vorkommt, dass die Software sich<br />

ohne Vorwarnung schließt.<br />

Das Erstellen einer Animation<br />

läuft bei KTooN in mehreren kleinen<br />

Schritten ab: Ein einfaches<br />

Projekt besteht beispielsweise aus<br />

einem vom Nutzer gezeichneten<br />

Pfad, an dem sich später ein Objekt<br />

entlangbewegt. Nach dem<br />

Pfad kommt das Objekt an die<br />

Reihe, das Sie für jeden Frame neu<br />

zeichnen, um darzustellen, wie es<br />

sich im Laufe der Bewegung verändert.<br />

Dieser arbeitsintensive<br />

Schritt lässt sich nicht verhindern,<br />

da das Programm kein Tweening<br />

beherrscht. Die fertige Animation<br />

speichern Sie abschließend in verschiedenen<br />

Videoformaten ab.<br />

44 03 | 13<br />

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2D-Animationstools<br />

praxis<br />

KTooN enthält ein Illustrationssowie<br />

ein Animationsmodul. Ersteres<br />

erlaubt das Zeichnen der<br />

einzelnen Frames, ähnlich wie in<br />

einem Vektorgrafikprogramm,<br />

das zweite stößt den Renderprozess<br />

des vorher entworfenen<br />

Films an. Objekte, die Sie zu einem<br />

späteren Zeitpunkt wiederverwenden<br />

möchten, speichern<br />

Sie in einer separaten Objects Library<br />

ab. Ein weiteres Modul importiert<br />

Fotos und hilft dabei, aus<br />

diesen einfache Stop-Motion-Filme<br />

zu generieren.<br />

Fazit KTooN<br />

Obwohl von Fachleuten aus dem<br />

Genre entwickelt, überzeugt das<br />

Programm nicht. Das fängt bei<br />

der lückenhaften Dokumentation<br />

an, die zum Teil entweder nicht<br />

übersetzt oder nicht mehr zutreffend<br />

ist, und setzt sich beim wenig<br />

hilfreichen Hilfesystem fort.<br />

Letzteres zeigte sich im Praxistest<br />

ebenso fehlerbehaftet wie andere<br />

Teile des Programms.<br />

Tupi<br />

Ein ehemaliger Mitentwickler von<br />

KTooN startete 2010 einen Fork<br />

des Projektes, den er seitdem unter<br />

dem Namen Tupi [3] weiterentwickelt.<br />

Entstanden aus Unzufriedenheit<br />

über den offensichtlichen<br />

Stillstand von KTooN, sollte<br />

die neue Entwicklungslinie komplett<br />

eigene Wege gehen. Das bedeutet:<br />

Selbst wenn KTooN irgendwann<br />

wiederaufleben sollte,<br />

möchten die Entwickler von Tupi<br />

an ihrer eigenen Roadmap und<br />

den eigenen Zielen festhalten.<br />

Zur Installation stehen für<br />

Ubuntu-Nutzer inoffizielle Pakete<br />

auf Launchpad.net [4] bereit. Alternativ<br />

übersetzen Sie den Quellcode<br />

selbst, wobei die Anleitung<br />

hierzu [5] nicht nur zufällig jener<br />

des ursprünglichen Projektes ähnelt.<br />

Obwohl die Programmierer<br />

für ihre Software zukünftig eine<br />

komplett eigenständige Entwicklungsrichtung<br />

vorsehen, lässt sich<br />

Tupis Abstammung von KTooN<br />

nicht leugnen.<br />

Ob der Aufbau der Homepage, die<br />

Bedienung des Programms, oder<br />

die Bedienungsanleitung – alles<br />

erscheint spätestens beim zweiten<br />

Blick sehr vertraut. Glücklicherweise<br />

ist Tupi aber auch anzusehen,<br />

dass zwei Jahre zusätzliche<br />

Entwicklung in ihm stecken.<br />

Abgesehen von den seltenen Programmabstürzen<br />

traten die für<br />

den Vorgänger typischen Fehler<br />

im Testbetrieb nicht auf.<br />

Der offizielle Tupi-Tutorial-Kanal<br />

der Entwickler auf der Videoplattform<br />

Youtube [6] enthält<br />

zwar derzeit nur Anleitungen in<br />

spanischer Sprache, dafür übersetzten<br />

die Macher das Online-<br />

Manual komplett ins Englische,<br />

Teile des Programms liegen sogar<br />

in Deutsch vor (Abbildung B).<br />

Eine wichtige Neuerung gegenüber<br />

dem Vorläufer KTooN stellt<br />

das bereits angesprochene Tweening<br />

(Abbildung C, folgende Seite)<br />

dar. Dabei darf jedoch nicht<br />

unberücksichtigt bleiben, dass die<br />

Auswahl an Tweening-Arten bei<br />

Tupi überschaubar ausfällt. Immerhin<br />

erlaubt das Programm die<br />

Arbeit mit der „Cut-Out“-Animationstechnik:<br />

Diese bewegt oder<br />

rotiert ausgewählte Teile einer<br />

Grafik, beispielsweise einzelne<br />

Körperteile einer gemalten Figur,<br />

um Bewegung zu simulieren.<br />

A Kein Anschluss unter<br />

dieser Nummer:<br />

Anstelle der Tagestipps<br />

zeigt KToon<br />

lediglich ein leeres<br />

Fenster.<br />

Glossar<br />

Tweening: Tweening<br />

(kurz für „Inbetweening“)<br />

spart den Aufwand,<br />

jeden Frame per<br />

Hand zu erstellen: Sie<br />

geben an, auf welche<br />

Art und Weise sich ein<br />

Objekt verändert und<br />

über wie viele Frames<br />

sich der Prozess erstreckt.<br />

Tweening berechnet<br />

dann die Zwischenbilder.<br />

B Tupi zeigt in einigen<br />

Fenstern bereits eine<br />

deutsche Lokalisierung,<br />

darüber hinaus<br />

treten Bugs aus KTooN<br />

nicht mehr auf.<br />

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03 | 13 45


praxis<br />

2D-Animationstools<br />

C Tupi bietet verschiedene<br />

Tweening-<br />

Arten wie beispielsweise<br />

„Cut-Out“ an, allerdings<br />

ist das Portfolio<br />

bei Weitem noch<br />

nicht komplett.<br />

D Pencil bedienen<br />

Sie wie ein Malprogramm,<br />

allerdings mit<br />

zusätzlicher Timeline.<br />

Fazit Tupi<br />

Insgesamt wirkt Tupi derzeit weniger<br />

wie ein Fork, sondern mehr<br />

wie eine neuere Version des alten<br />

KTooNs: Bugs wurden beseitigt,<br />

ein paar Funktionen hinzugefügt.<br />

Trotzdem erscheint die Software<br />

noch etwas funktionsarm. Wem<br />

jedoch die vorhandenen Optionen<br />

ausreichen, der erstellt mit<br />

Tupi bereits jetzt ansprechende<br />

Animationsfilme.<br />

Pencil<br />

Pencil [7] steht in den Paketquellen<br />

gängiger Distributionen zum<br />

Download bereit. Darüber hinaus<br />

bietet das Projekt eine gut gegliederte<br />

und verständliche Anleitung<br />

[8] an. Allerdings ist sie<br />

nicht mehr ganz taufrisch: Die<br />

letzte Version stammt aus dem<br />

Jahr 2008. Der Programmierer<br />

kündigte aber vor Kurzem an,<br />

dass die Entwicklung einer neuen<br />

Version in Arbeit ist.<br />

Animationen editieren Sie mit<br />

Pencil über vier verschiedene Layer:<br />

Bitmap-Grafik, Vektorgrafik,<br />

Kamera und Sound-Ausgabe.<br />

Jede dieser Ebenen besitzt eine<br />

eigene Timeline, sodass Sie für<br />

jede Ausgabeschicht festlegen,<br />

was diese zum jeweiligen Zeitpunkt<br />

anzeigt. Beim Zeichnen<br />

von Bitmap-Grafiken stehen die<br />

Standardtools wie Zeichenstift,<br />

Linienwerkzeug oder Farbeimer<br />

bereit. Darüber hinaus lassen sich<br />

Grafiken importieren.<br />

Der Vektorgrafik-Layer benutzt<br />

interessanterweise exakt dieselbe<br />

Werkzeugpalette (Abbildung D).<br />

Der einzige Unterschied besteht<br />

darin, dass die Software die Bilder<br />

als Vektoren statt als Pixel speichert,<br />

was beim Füllwerkzeug<br />

jedoch nicht immer problemlos<br />

funktioniert.<br />

Die Kameraspur definiert für<br />

jeden Zeitpunkt den sichtbaren<br />

Bildausschnitt, wechselnde musikalische<br />

Untermalung realisieren<br />

Sie über den Sound-Layer.<br />

Eine mögliche Zeichenstrategie<br />

besteht darin, eine Bitmap-Grafik<br />

zu skizzieren und diese mit Vektoren<br />

nachzuzeichnen. Dann<br />

kolorieren Sie das Motiv.<br />

Möchten Sie, dass sich ein Teil<br />

der Zeichnung während der späteren<br />

Animation verändert, gilt<br />

es, das von Hand zu erledigen:<br />

Tweening unterstützt Pencil hier<br />

nicht. Sie müssen also die Grafik<br />

in den nächsten Frame kopieren<br />

und jede noch so kleine Änderung<br />

einzeichnen, was sehr viel Zeit<br />

kostet. Obwohl Grafiker manchmal<br />

behaupten, professionell wirkende<br />

2D-Animationsfilme erfordern<br />

das Handzeichnen jedes<br />

Frames, wäre es schon hilfreich,<br />

etwas automatisierte Unterstützung<br />

durch Tweening zu erhalten.<br />

Fazit Pencil<br />

Pencil punktet vor allem mit seinem<br />

intuitiven Bedienkonzept.<br />

Die Anleitung liest sich gut nachvollziehbar<br />

und ist prägnant formuliert.<br />

Insgesamt hinterlässt<br />

das Programm einen guten Eindruck<br />

– schade nur, dass es keinerlei<br />

Tweening-Funktionalität<br />

enthält (Abbildung E).<br />

Synfig Studio<br />

Robert Quattlebaum programmierte<br />

vor einigen Jahren die Animationssoftware<br />

Synfig Studio [9]<br />

und versuchte, diese zu verkaufen.<br />

Als im Jahre 2005 immer<br />

noch kein kommerzieller Erfolg<br />

absehbar war, stellte er den Quellcode<br />

als Open-Source-Produkt<br />

unter die GNU Public License.<br />

46 03 | 13<br />

www.linux-user.de


2D-Animationstools<br />

praxis<br />

info<br />

[1] KTooN-Homepage: http:// www. ktoon. net<br />

[2] KTooN kompilieren: http:// www. ktoon. net/​<br />

portal/ howCompileKTooN<br />

[3] Tupi-Homepage:<br />

http:// www. maefloresta. com/ portal/<br />

[4] Installationspakete für Tupi:<br />

Seitdem entwickelt die Community<br />

die Software kontinuierlich<br />

weiter, sodass regelmäßig neue<br />

Updates erscheinen. Für die gängigen<br />

Distributionen stehen fertige<br />

Pakete des Stable-Release auf<br />

der Synfig-Homepage zum Download<br />

bereit [10].<br />

Die ausführliche und leicht verständliche<br />

Anleitung liegt komplett<br />

in Englisch vor. Ein paar wenige<br />

Abschnitte, welche die allerersten<br />

Schritte abdecken, wurden<br />

zudem bereits ins Deutsche übersetzt<br />

[11]. Beim Arbeiten wählen<br />

Sie grundsätzlich auf der Zeitleiste<br />

Keyframes aus, zwischen denen<br />

sich das Objekt ändern soll.<br />

Bei den Tweening-Techniken erlaubt<br />

Synfig Studio es zudem,<br />

Grafiken ineinander zu morphen.<br />

Hierfür sollten Sie aber ausreichend<br />

Frames einplanen.<br />

Jedes grafische Objekt besteht<br />

bei Synfig Studio grundsätzlich<br />

aus einem eigenen Layer, welcher<br />

jedoch mit den anderen Layern<br />

optional interagiert – beispielsweise<br />

durch entsprechende Effekte,<br />

wenn diese sich gegenseitig<br />

überlagern. Grafische Objekte erstellen<br />

Sie mit ähnlichen Werkzeugen<br />

wie in gängigen Vektorgrafikprogrammen.<br />

Dabei besteht<br />

das Programm nicht aus einem<br />

großen Hauptfenster, sondern<br />

verteilt es auf mehrere Fenster<br />

auf dem Desktop (Abbildung F).<br />

Fazit Synfig Studio<br />

Zwar fällt die Lernkurve steiler<br />

aus als etwa bei Pencil, doch die<br />

Anleitung erweist sich als sehr<br />

hilfreich. Ferner bereichert die<br />

Funktionsvielfalt das Programm.<br />

Zusammenfassung<br />

KTooN scheidet nicht zuletzt wegen<br />

technischer Unzulänglichkeiten<br />

aus, sein Fork Tupi hat es in<br />

allen Punkten überholt, lässt aber<br />

immer noch viele Wünsche offen.<br />

Für den unkomplizierten Einstieg<br />

bietet sich Pencil an. Aufgrund<br />

der Ähnlichkeit zu gewöhnlichen<br />

Malprogrammen finden sich auch<br />

Einsteiger schnell zurecht. Wer<br />

aufwendige Animationen erstellt,<br />

bei denen sich viele Bereiche des<br />

Bildes gleichzeitig ändern, wird<br />

die Arbeit mit Pencil vor allem<br />

wegen der fehlenden Tweening-<br />

Funktion schnell als unökonomisch<br />

empfinden.<br />

Hier springt Synfig Studio mit<br />

seinen vielen Optionen und<br />

Tweening-Möglichkeiten in die<br />

Bresche. Unterm Strich empfehlen<br />

sich – je nach Art des persönlichen<br />

Vorhabens – die beiden<br />

Kandidaten Pencil oder Synfig<br />

Studio. (tle) n<br />

E Zwar gibt sich<br />

Pencil ausgesprochen<br />

funktionsarm, allerdings<br />

zugunsten einer<br />

einfachen Bedienung.<br />

F Synfig Studio besteht<br />

aus sich gegenseitig<br />

überlappenden<br />

Einzelfenstern.<br />

https:// launchpad. net/ ~xtingray/ +archive/​<br />

tupi/ +packages<br />

[5] Tupi kompilieren: http:// www. maefloresta.​<br />

com/ portal/ howCompileTupi<br />

[6] Youtube-Kanal der Tupi-Entwickler:<br />

http:// www. youtube. com/ user/ maefloresta<br />

[7] Pencil-Homepage:<br />

http:// www. pencil‐animation. org/<br />

[8] Pencil-Handbuch:<br />

http:// pencil‐animation. org/ wiki/ doku. php?​<br />

id=en:users:manual:0. 4. 3b:index<br />

[9] Synfig Studio:<br />

http:// www. synfig. org/<br />

[10] Pakete für Synfig Stable: http:// www. synfig.​<br />

org/ cms/ en/ download/ stable<br />

[11] Synfig Studio Handbuch: http:// wiki. synfig.​<br />

org/ wiki/ Doc:Getting_Started/ de<br />

www.linux-user.de<br />

03 | 13 47


praxis<br />

Animationen mit Gimp<br />

Animationen mit Gimp erstellen<br />

Vorhang auf!<br />

Mit dem überschaubaren Satz an Erweiterungen verwandeln Sie den<br />

Bildbearbeitungs boliden Gimp in ein 2D-Animationsprogramm und<br />

erstellen damit im Nu ansprechende Bewegtbilder. Karsten Günther<br />

© Federico Caputo, 123RF<br />

Arbeitsbeispiele Gimp<br />

LU/gimp‐beispiele/<br />

FX-Foundry 20080323<br />

LU/fx‐foundry/<br />

theGimplightbox 1.2<br />

LU/gimplightbox/<br />

README<br />

Obwohl in erster Linie<br />

für die Bearbeitung einzelner<br />

Bilder entwickelt,<br />

bietet Gimp alles, um<br />

eine perfekte Animation<br />

zu erstellen. Dabei helfen<br />

Ihnen eine Reihe<br />

Plugins und Skripte.<br />

Viele Gemeinsamkeiten verbinden<br />

Animationen und Filme: So<br />

bestehen Filme aus vielen Bildern,<br />

die eine Video-Containerdatei<br />

zusammenfasst; Animationen<br />

setzen sich bei Gimp aus Ebenen<br />

(„Layer“) zusammen, die in einer<br />

Bilddatei lagern. Beim Film wechseln<br />

sich die Bilder ab, bei Gimp-<br />

Animationen die Ebenen.<br />

Grundlagen<br />

Gimp bietet zum Erzeugen bewegter<br />

Bilder prinzipiell zwei Methoden<br />

an: Entweder ersetzt die<br />

neue Ebene die bestehende („replace<br />

mode“), oder die neuen<br />

transparenten Ebenen ergänzen<br />

das aktuelle Bild durch den Inhalt<br />

der nächsten („combine mode“).<br />

Bei Filmen kommt ein ähnliches<br />

Verfahren zum Einsatz, um die<br />

Dateigrößen zu reduzieren.<br />

Eine Besonderheit von Gimp besteht<br />

darin, dass der Ebenenname<br />

diese Modi bestimmt und damit<br />

maßgeblich die Darstellung<br />

beeinflusst: Endet der Ebenenname<br />

mit einer Zeichenkette in<br />

Form von (nnn), interpretiert<br />

Gimp das als eine Zeitdauer von<br />

nnn Millisekunden, in der das<br />

Programm die sobenannte Ebene<br />

anzeigt. Der Parameter besteht<br />

aus einer Ganzzahl, der kein Leerzeichen<br />

folgt. So definieren Sie in<br />

einem Bild Ebenen mit unterschiedliche<br />

Anzeigezeiten.<br />

Gimp erkennt im Ebenennamen<br />

noch zwei weitere Angaben, sofern<br />

sie an dessen Ende zwischen<br />

runden Klammern stehen. Beide<br />

beziehen sich auf die oben beschriebenen<br />

Ersetzungsmodi:<br />

(combine) bewirkt, dass die aktuell<br />

angezeigte Ebene weiterhin<br />

angezeigt wird und die nächste<br />

(transparente) Ebene darüber erscheint.<br />

Der Schalter (replace)<br />

(voreingestellt) macht das Gegenteil:<br />

Er ersetzt die neue Ebene<br />

durch die alte. Welche Formate<br />

sich zum Erstellen animierter<br />

Grafiken eigenen, erklärt der Kasten<br />

Animierbare Bildformate.<br />

Animierbare Bildformate<br />

Derzeit unterstützen ledigich zwei<br />

weitverbreitete Formate animierte Bilder:<br />

GIF und MNG. Bei GIF handelt es<br />

sich um ein altes Format mit vielen<br />

Einschränkungen, etwa die Begrenzung<br />

auf maximal 256 Farben, nur<br />

eine Farbe lässt sich als Transparenz<br />

nutzen. Dagegen bietet MNG (Multiple<br />

Image Network Graphics, [1]) alles,<br />

was das heute weitverbreitete PNG<br />

Damit die Animation wie gewünscht<br />

funktioniert, gilt es, die<br />

Ebenen systematisch umzubenennen<br />

und umzusortieren. Für<br />

Letzteres bietet das Menü Ebene<br />

eine einfache Lösung: Unter Stapel<br />

finden Sie Funktionen, welche<br />

die Positionen des aktuellen Layers<br />

beziehungsweise sämtlicher<br />

Ebenen beeinflussen.<br />

Ebenen verwalten<br />

Das Umbenennen von Ebenen erledigen<br />

Skripte, die Sie zusätzlich<br />

installieren müssen, da sie nicht<br />

zum Repertoire von Gimp gehören.<br />

Die FX-Foundry [2] enthält<br />

mehrere davon. Um sie zu installieren,<br />

genügt es, den Tar-Ball im<br />

Verzeichnis ~/.gimp 2.8/scripts/<br />

zu entpacken. Danach erscheint<br />

im Menü der Eintrag FX-Foundry.<br />

vermag: bis zu 16 Bit Informationen<br />

pro Farbkanal, beliebige Transparenz<br />

und verlustfreie Kompression. Kurioserweise<br />

kann Gimp das MNG-Format<br />

zwar erzeugen, aber nicht wieder<br />

einlesen. Daher empfiehlt es sich, die<br />

fertigen Animationen zunächst im<br />

Gimp-eigenen XCF-Format zu sichern<br />

und sie anschließend erst ins MNG-<br />

Format zu exportieren.<br />

48 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Animationen mit Gimp<br />

praxis<br />

Die Skripte zum Verwalten der<br />

Layer finden Sie unter Multi Layer<br />

Tools | Edit Attributes of Layers…<br />

und Number Layers… sowie unter<br />

Animation | Change Settings….<br />

Bevor Sie sich mit den Skripten<br />

der FX-Foundry beschäftigen,<br />

lohnt sich ein Blick in das Filter-<br />

Menü: Eine Reihe von Gimps-Filtern<br />

bieten von sich aus an, Animationen<br />

zu erstellen [3].<br />

Fertigfutter<br />

In Gimps Filter-Menü finden Sie<br />

unter Animation eine Reihe fertiger<br />

Funktionen speziell zum Erstellen<br />

von Animationen. Eines<br />

der einfachen Skripte nennt sich<br />

Überblenden. Es benötigt drei Ebenen:<br />

die untere als Hintergrund,<br />

über dem die erste in die zweite<br />

überblendet. Das geschieht durch<br />

das Absenken der Deckkraft bei<br />

gleichzeitigem Anheben der zweiten<br />

Ebene. Gimp erzeugt dazu ein<br />

neues Bild.<br />

Zum Testen legen Sie mit dem<br />

Textwerkzeug drei Ebenen 1, 2<br />

sowie 3 an und rufen dann den<br />

Filter auf. Ein praktischeres Beispiel<br />

zeigt Abbildung A. Das Ausgangsbild<br />

bestand dabei aus drei<br />

Ebenen (oben im Rahmen). Die<br />

unterste dieser Ebenen interpretiert<br />

das Skript als Hintergrund,<br />

er erscheint in allen Ausgaben.<br />

Falls das stört, legen Sie diesen<br />

Layer wie im Beispiel als leere,<br />

transparente Ebene an.<br />

Externe Tools<br />

Während sich<br />

für die Standardskripte<br />

zumeist<br />

in der<br />

Online-Hilfe<br />

eine Beschreibung<br />

findet,<br />

sieht es bei denen<br />

aus der<br />

FX-Foundry<br />

nicht so gut<br />

aus. Hier gilt es<br />

entweder, den<br />

Quelltext zu lesen<br />

und verstehen,<br />

oder intensiv<br />

zu experimentieren.<br />

Bei den Animationsskripten<br />

bietet das<br />

Paket neben<br />

Letterdrop noch<br />

Overlay Background.<br />

Es versieht<br />

jede Ebene<br />

mit dem Inhalt<br />

der Hintergrundebene,<br />

also beispielsweise<br />

einem<br />

Wasserzeichen.<br />

Fade blendet<br />

eine Ebene in<br />

Transparenz<br />

aus und benötigt Ebenen ohne<br />

Alphakanal. Das Skript Fire Animator<br />

erzeugt „Flammen“ an den<br />

Transparenzkanten, der Hue<br />

Changer … variiert den Farbton,<br />

wie es farbiges Licht tun würde.<br />

Combine with Background verschmilzt<br />

die Hintergrundebene<br />

mit allen anderen im Bild.<br />

Der Fire Animator ist besonders<br />

interessant und zudem noch einfach<br />

anzuwenden. Definieren Sie<br />

zunächst eine transparente Ebene,<br />

beispielsweise mit dem Textwerkzeug.<br />

Danach starten Sie das<br />

Skript, das zunächst einen Einstellungsdialog<br />

zeigt.<br />

Die darin enthaltenen Parameter<br />

üben einen wesentlichen Einfluss<br />

auf das Ergebnis aus (Abbildung<br />

B). Unter Use Background?<br />

stellen Sie eine Ebene ein, die als<br />

Hintergrund dient. Gimp nutzt<br />

dabei den internen Namen der<br />

Ebene, den Sie aber als Anwender<br />

normalerweise nicht kennen. Um<br />

sicher eine bestimmte Ebene zu<br />

verwenden, ziehen Sie den gewünschten<br />

Layer mit der Maus<br />

auf den Schalter.<br />

Einen weiteren, besonders leistungsfähigen<br />

Skript-Filter finden<br />

Sie in der Gimp Registry [4] als<br />

Teil von GAP, dem Gimp Animation<br />

Package [5]. Unter Linux installieren<br />

Sie GAP als Paket zumeist<br />

direkt über den Paketmanager.<br />

Die von der Erweiterung benötigte<br />

Funktion heißt Selection<br />

to AnimImage … und findet sich<br />

unter Animation im Menü Filter.<br />

Sie funktioniert folgendermaßen:<br />

Gimp interpretiert die aktuelle<br />

Auswahl dabei als Markierung für<br />

A Hier „überblendet“<br />

Gimp zwischen zwei<br />

freigestellten Blumen<br />

in insgesamt acht<br />

Schritten.<br />

Glossar<br />

FX Foundry: Das Projekt<br />

fasst eine große Anzahl<br />

von Skripten zusammen,<br />

die sehr unterschiedliche<br />

Aspekte der<br />

Bildbearbeitung mit<br />

Gimp tangieren. Die aktuelle<br />

Version stammt<br />

allerdings schon aus<br />

dem Jahr 2008 und berücksichtigt<br />

daher nicht<br />

die neueren Entwicklungen<br />

von Gimp. Allerdings<br />

funktionieren die<br />

Skripte im Wesentlichen<br />

auch in Gimp 2.8.<br />

B Zwei Ausgaben mit<br />

dem gleichen Skript<br />

und unterschiedlichen<br />

Einstellungen zeigen<br />

die Flexibilität des<br />

Fire-Animator-Skripts.<br />

www.linux-user.de<br />

03 | 13 49


praxis<br />

Animationen mit Gimp<br />

C Vier Schritte zum<br />

Erstellen einer komplexen<br />

Animation mit<br />

der Funktion Selection<br />

to AnimImage …: Festlegen<br />

der Bilderanzahl<br />

(oben links), Auswählen<br />

der gewünschten<br />

Funktion (oben rechts,<br />

die Bilder hat Gimp<br />

schon in Form von<br />

Ebenen angelegt), Einstellen<br />

der Anfangsund<br />

Endparameter<br />

(unten links) und das<br />

Anlegen einer Sicherheitskopie.<br />

Funktionen finden<br />

Suchen Sie im Filter-Menü nach der gewünschten Funktion, beispielsweise<br />

Verbiegen unter Verzerren. [F1] ruft die Online-Hilfe<br />

mit der Seite http:// docs. gimp. org/ 2. 8/ de/ plug‐in‐curve‐bend.​<br />

html auf. Dabei ist der letzte Teil immer der (interne) Funktionsname,<br />

ausgehend vom Beispiel plug-in-curve-bend. Da Sie dabei<br />

auch immer die Beschreibung in der Online-Hilfe sehen, bekommen<br />

Sie einen Überblick über die einzelnen Parameter.<br />

den „aktiven“ Bereich und kennzeichnet<br />

den zu bearbeitenden<br />

Teil des Bildes. Die Besonderheit<br />

des Skripts liegt in der freien Auswahl<br />

der bearbeitenden Werkzeuge<br />

beziehungsweise Funktionen.<br />

Das zeigt sich beim Ausführen<br />

des Skripts: Der Dialog fordert<br />

Sie beim Erstellen der Animation<br />

auf, die gewünschte Funktion zu<br />

benennen. Das ist nicht immer<br />

ganz einfach, da Sie zunächst den<br />

Namen der Funktion kennen<br />

müssen (siehe Kasten Funktionen<br />

finden) und Ihnen eine Vielzahl<br />

der Gimp-internen Funktionen<br />

bereitstehen. Gimps Online-<br />

Hilfe bietet hier Unterstützung.<br />

Anschließend definieren Sie die<br />

Parameter für die Anfangs- und<br />

Endpunkte der Animation. Zwischen<br />

diesen animiert das Bildbearbeitungsprogramm<br />

das Bild automatisch<br />

mit der zuvor angegebenen<br />

Anzahl von Schritten (Abbildung<br />

C).<br />

Mit Lightbox<br />

Einen Schritt weiter als die oben<br />

beschriebenen einfachen Tools<br />

geht das Animationsskript the-<br />

Gimplightbox [6]. Es wendet sich<br />

an diejenigen, die einerseits quasi<br />

alles selbst machen wollen, aber<br />

die Unterstützung eines erfahrenen<br />

Anwenders oder Programmierers<br />

zu schätzen wissen. Was<br />

das Skript leistet, zeigen die Beispiele<br />

unter [7] und [8].<br />

Sie installieren theGimplightbox<br />

durch Kopieren in das Verzeichnis<br />

~/. Gimp‐2.8/scripts/. Anschließend<br />

theGimplightbox im GRIFF<br />

Shortcut<br />

[Y]<br />

[Umschalt]+[Pfeil-oben]<br />

[Umschalt]+[Pfeil-unten]<br />

Funktion<br />

erzeugen Sie die Skriptmenüs neu<br />

mit Skripte auffrischen unter<br />

Script-FU im Menü Filter oder einem<br />

Neustart von Gimp. Danach<br />

erscheint das Animate-Menü.<br />

Zunächst legen Sie für die wichtigsten<br />

Funktionen Tastenkürzel<br />

fest. Das kostet zwar im ersten<br />

Schritt mehr Zeit, erleichtert später<br />

den schnellen Zugriff auf die<br />

gewünschten Funktionen, da der<br />

Menübaum recht komplex ausfällt<br />

(Abbildung D).<br />

Gimp bietet zwei Möglichkeiten,<br />

diese Shortcuts einzurichten: Viele<br />

Anwender nutzen bereits die<br />

Funktion der Dynamischen Tastenkombinationen,<br />

die Sie im<br />

Menü Bearbeiten | Einstellungen |<br />

Animation abspielen (unter Animation)<br />

Cycle Up Frame (Frame nach oben)<br />

Cycle Down Frame (Frame nach unten)<br />

[.] Add Frame on 2s (neuen Frame einfügen)<br />

[A]<br />

[D]<br />

[Alt]+[3]<br />

Cycle Onion Skinning Down (unten liegende sichtbare<br />

Frames verändern)<br />

Cycle Onion Skinning Up (oben liegende sichtbare<br />

Frames verändern)<br />

Add BG Layer (Hintergrund hinzufügen)<br />

50 03 | 13<br />

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Animationen mit Gimp<br />

praxis<br />

Oberfläche aktivieren. Anschließend<br />

platzieren Sie den Mauszeiger<br />

ohne zu klicken über dem<br />

Menüeintrag, den Sie mit einem<br />

Tastenkürzel versehen wollen,<br />

und geben die Tasten ein, die Sie<br />

für diese Funktion als Shortcut<br />

verwenden möchten. Alternativ<br />

geben Sie die Tastenkürzel direkt<br />

im selben Menü unter Tastenkombinationen<br />

an. Die Tabelle the-<br />

Gimplightbox im Griff fasst die<br />

wichtigsten Tastenkürzel für das<br />

Skript zusammen. Das Skript<br />

nutzen Sie folgendermaßen: Nach<br />

dem Anlegen einer Leinwand mit<br />

den Funktionen unter New Canvas<br />

gestalten Sie den Hintergrund.<br />

Dieser bleibt für die gesamte<br />

Animation unverändert.<br />

Mittels [.] beziehungsweise der<br />

Funktion Add Frame on 2s legen<br />

Sie nun die erste Ebene an, die Sie<br />

nach Gusto bearbeiten.<br />

Das wiederholen Sie auf allen<br />

anderen Ebenen nacheinander.<br />

Jeder neue Layer erscheint als<br />

halbdurchsichtige „Folie“ über<br />

den darunterliegenden. Diese bereits<br />

fertigen Folien dienen Ihnen<br />

zur Orientierung. Die Videos unter<br />

[9] erklären dies im Detail.<br />

Mit der Option Cycle Onion Skinning<br />

stellen Sie ein, wie viele Ebenen<br />

Ihnen die Erweiterung im<br />

Kontext zur aktuellen anzeigt.<br />

Ein Druck auf [A] macht zunächst<br />

eine, dann drei beziehungsweise<br />

fünf unterhalb der aktuellen Ebene<br />

liegende Ebenen sichtbar. Betätigen<br />

Sie [D], erscheinen stattdessen<br />

die darüberliegenden. Es<br />

gilt jedoch zu beachten, dass das<br />

Skript nur mit seinen selbst erzeugten<br />

Ebenen einwandfrei<br />

funktioniert. Wollen Sie daher<br />

bestehende Animationen bearbeiten,<br />

sollten Sie nach jedem erfolgreichen<br />

Arbeitsschritt eine<br />

Sicherheitskopie anlegen.<br />

Fazit<br />

Gimp bietet eine Reihe nützlicher<br />

Werkzeuge, die an unterschiedlichen<br />

Stellen bei der Animationsbearbeitung<br />

helfen. Für Zeichenund<br />

Animationskünstler stellt<br />

theGimplightbox eine gute Anlaufstelle<br />

dar. Mit wenig Aufwand<br />

erlaubt es dieses Skript, komplexe<br />

Animationen zu erstellen und<br />

sich dabei vollkommen auf die<br />

künstlerischen Aspekte der Arbeit<br />

zu konzentrieren. (tle) n<br />

[1] MNG: http:// de. wikipedia. org/ wiki/​<br />

Multiple‐Image_Network_Graphics<br />

[2] FX-Foundry:<br />

http:// gimpfx‐foundry. sourceforge. net<br />

info<br />

[3] Gimp 2.8: LU Spezial 01/​2012, http://​<br />

www. medialinx‐shop. de/ sh70005. html<br />

[4] Gimp Registry: http://​registry. gimp. org<br />

[5] GAP: ftp:// ftp. gimp. org/ pub/ gimp/ plug‐ins/​<br />

v2. 6/ gap/<br />

[6] theGimplightbox: https:// sites. google. com/​<br />

site/ theGimplightbox/ download/<br />

[7] Arbeitsbeispiel für theGimplightbox:<br />

https:// sites. google. com/ site/​<br />

theGimplightbox/<br />

[8] Arbeitsbeispiel für theGimplightbox:<br />

http:// walkcyclewednesday. tumblr. com/<br />

[9] Animieren in der Praxis (Videos): https://​<br />

sites. google. com/ site/ theGimplightbox/​<br />

tutorials/ animateaballbounce<br />

D Das Skript theGimplightbox<br />

installiert unter<br />

dem Menüpunkt<br />

Animate ein komplexes<br />

Menü und bietet eine<br />

Vielzahl von Animationsmöglichkeiten<br />

– allerdings<br />

in erster Linie<br />

für den erfahrenen Anwender.<br />

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03 | 13 51


praxis<br />

Fotos verwalten und bearbeiten<br />

Fotos bearbeiten mit Fotoxx<br />

Pixelarchitekt<br />

Nicht so kompliziert wie Gimp, dafür in einigen Bereichen deutlich leistungsfähiger:<br />

So stellt sich das Programm Fotoxx den Anwendern vor. Dr. Karl Sarnow<br />

README<br />

Fotoxx 13<br />

LU/fotoxx<br />

Der engagierte Fotoamateur<br />

braucht neben<br />

einer Bildverwaltung<br />

die Möglichkeit, Fotos<br />

im Verbund zu<br />

bearbeiten – etwa<br />

im HDR-Verfahren.<br />

Fotoxx stellt dafür<br />

und für vieles mehr<br />

das passende<br />

Werkzeug bereit.<br />

Digitale Bilder bieten Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

weit jenseits<br />

digitaler Dunkelkammer-Adaptionen<br />

wie Rawtherapee oder Shotwell.<br />

Am eindrucksvollsten erscheinen<br />

die Möglichkeiten der<br />

Verarbeitung von Bildern im Verbund:<br />

Dabei werden mehrere Fotos<br />

zu einem einzigen Bild verarbeitet,<br />

dessen Dynamik sich den<br />

Begrenzungen des 8-Bit-Helligkeitsraumes<br />

scheinbar entzieht<br />

(HDR, High Dynamic Range)<br />

oder das die Optik von den Fesseln<br />

der Schärfentiefenbegrenzung<br />

befreit (HDF, High Depth of<br />

Field), um nur die interessantesten<br />

Methoden zu nennen. Das<br />

Programm Fotoxx [1] bietet unter<br />

anderem diese Verbundverfahren<br />

an und soll im Rahmen dieses<br />

Artikel schwerpunktmäßig<br />

seine Fähigkeiten in diesem Bereich<br />

unter Beweis stellen.<br />

Erster Start<br />

Beim ersten Start durchsucht Fotoxx<br />

das Bildverzeichnis, im Regelfall<br />

~/Bilder, und erzeugt von<br />

jedem Bild ein Thumbnail, was einige<br />

Zeit in Anspruch nehmen<br />

kann. Während dieser Zeit zeigt<br />

die Software in einem Fenster mit<br />

dem Titel Dateien synchronisieren<br />

die gerade bearbeiteten Bilder an.<br />

Auch bei späteren Starts scannt<br />

Fotoxx das Bildverzeichnis auf<br />

neue Bilder. Unabhängig von diesem<br />

Initialvorgang erlaubt es die<br />

Software, die Festplattenverzeichnisse<br />

zu durchstöbern, indem<br />

Sie auf das Galerie-Icon klicken.<br />

Es öffnet sich ein Fenster<br />

mit Ordner-Symbolen, die Sie<br />

durch Mausklick öffnen (Abbildung<br />

A). Anschließend erscheinen<br />

die Bilder im Miniformat.<br />

Fotos bearbeiten<br />

Zwar erlaubt es die Software, die<br />

Bildersammlung zu durchsuchen,<br />

ihr Schwerpunkt liegt aber klar<br />

bei deren Bearbeitung. Der Menübaum<br />

von Fotoxx offenbart eine<br />

Vielzahl an Werkzeugen<br />

© Michal Bednarek, 123RF<br />

52<br />

03 | 13<br />

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Fotos verwalten und bearbeiten<br />

praxis<br />

und Optionen, deren Sinn sich im<br />

Wesentlichen aus dem Namen der<br />

einzelnen Punkte erschließt.<br />

Von den Einstellungen des Monitors<br />

bis zum Erstellen eines<br />

Bildverbundes ist alles vorhanden,<br />

was Sie normalerweise zur<br />

Bildverarbeitung benötigen. Es<br />

stellt sich lediglich die Frage, wie<br />

ergonomisch das Tool die verschiedenen<br />

Werkzeuge bereitstellt<br />

– und gerade hier zeigen<br />

sich einige Defizite. So erfordert<br />

das Anfertigen eines Ausschnittbildes<br />

sechs Schritte, bei denen es<br />

obendrein noch drei Kontrollschritte<br />

zu bestätigen gilt. Dasselbe<br />

klappt in Gimp durch einen<br />

Mauszug und zwei Tastenbefehle,<br />

also in drei Schritten.<br />

Allerdings punktet Fotoxx dafür<br />

an anderer Stelle. Es erlaubt nämlich<br />

das Erstellen sogenannter<br />

HDR-Bilder, also von Aufnahmen,<br />

die den Kontrastraum eines normalen<br />

JPEG-Bildes zu sprengen<br />

scheinen: Dunkle Partien erscheinen<br />

noch gut durchleuchtet, helle<br />

Bildbereiche noch nicht überstrahlt.<br />

Als Voraussetzung dafür<br />

gilt es, zwei oder mehr Fotos mit<br />

unterschiedlichen Belichtungswerten<br />

aufzunehmen, sodass eines<br />

der Bilder die Schattenpartien<br />

richtig zeigt, das andere die<br />

Spitzlichter. Dann legen Sie via<br />

Fotoxx die Bilder übereinander<br />

und mischen die Pixelintensitäten<br />

entsprechend den<br />

Überlagerungskurven<br />

(Profilen) der HDR-Komposition<br />

(Abbildung B).<br />

nach berechnet die Software das<br />

HDR-Bild anhand zweier linearer<br />

Profilkurven (Abbildung C), folgende<br />

Seite). Diese Kurven können<br />

Sie mit der Maus bearbeiten,<br />

um optimale Effekte zu erzeugen.<br />

Die einmal gewählten Profile<br />

speichern Sie bei Bedarf ab.<br />

Beim astronomischen Bild aus<br />

Abbildung B wurde allerdings<br />

vorher die manuelle Ausrichtung<br />

der beiden Aufnahmen mit Gimp<br />

manuell vorgenommen, da sich<br />

der Ausrichtungsalgorithmus von<br />

Fotoxx durch die vielen kleinen<br />

Sternpunkte und die hohe Pixeldrift<br />

verwirrt fühlte.<br />

Ein großer Vorteil von Fotoxx<br />

gegenüber Qtpfsgui alias Luminance<br />

HDR [2]: Während Qtpfsgui<br />

für die Verarbeitung die reellen<br />

Lichtwerte der Kamera aus<br />

den EXIF-Daten des Bildes verlangt,<br />

akzeptiert Fotoxx die Bilder,<br />

wie sie sind. Speziell bei<br />

Astro-Aufnahmen stellt das einen<br />

unschätzbaren Vorteil dar, weil<br />

die Kamera im Regelfall keine<br />

EXIF-Daten der Optik erhält und<br />

deshalb keine Lichtwerte notiert.<br />

Zwar erlaubt es Qtpfsgui, eigene<br />

Lichtwerte einzugeben, aber Fotoxx<br />

erstellt die HDR-Version des<br />

Fotos dafür sehr unkompliziert.<br />

Diese Unkompliziertheit bringt<br />

allerdings den Nachteil mit sich,<br />

dass es die Software nur erlaubt,<br />

das Ergebnis als Einzelbild zu<br />

speichern, nicht aber als Komposit.<br />

Eine nachträgliche Korrektur<br />

des Bildes kommt dann nicht<br />

mehr infrage. Immerhin erlaubt<br />

A Das Galeriewerkzeug<br />

zeigt die Bilder<br />

und enthaltenen Ordner<br />

im Kleinformat an.<br />

Tipp<br />

Versuche, unter<br />

OpenSuse mit Fotoxx<br />

HDR-Bilder zu generieren,<br />

scheiterten<br />

daran, dass die Software<br />

dabei regelmäßig<br />

abstürzte.<br />

B Ein helles und ein<br />

dunkles Bild ergeben<br />

überlagert ein von den<br />

tiefen Schattenbereichen<br />

bis zu den Spitzlichtern<br />

durchgezeichnetes<br />

Bild.<br />

HDR leicht gemacht<br />

Das passende Werkzeug in<br />

Fotoxx erreichen Sie unter<br />

Verbund | HDR. Im Auswahldialog<br />

klicken Sie die<br />

gewünschten Bilder an,<br />

mindestens zwei bis maximal<br />

neun. Dann erfolgt deren<br />

Ausrichtung, denn im<br />

Regelfall liegen zwischen<br />

den Aufnahmen ein paar<br />

Sekunden Auslösezeit, in<br />

denen sich das Motiv bewegt<br />

haben könnte. Da-<br />

www.linux-user.de<br />

03 | 13 53


praxis<br />

Fotos verwalten und bearbeiten<br />

C Das dunkle Bild<br />

liefert hauptsächlich<br />

die hellen Pixel und<br />

damit die gut durchzeichneten<br />

Spitzlichter.<br />

Das helle Bild steuert<br />

hauptsächlich dunkle<br />

Pixel bei und zeichnet<br />

damit gut den Schattenbereich.<br />

ten. Dann übermalen Sie einfach<br />

Bild 1 vollständig und anschließend<br />

den fehlerhaften Raumbereich<br />

von Bild 2.<br />

Ganz anders funktioniert dagegen<br />

das Stapeln / Rauschen, das<br />

der Rauschreduktion dient. Hier<br />

gilt es, die Bilder pixelgenau übereinander<br />

zu legen und dann für<br />

jeden Bildpunkt den Mittelwert<br />

(Average) oder Median aller übereinanderliegenden<br />

Bilder als Pixel<br />

zu setzen.<br />

D Die einzelnen<br />

Fotoxx auch das Speichern im<br />

TIFF-16-Format, was aber nicht<br />

jede Bildverarbeitung darstellt.<br />

High Depth Field<br />

Sehr viel mehr Handarbeit erfordert<br />

die zweite verblüffende Verbundtechnik,<br />

High Depth Field:<br />

Hierbei setzt Fotoxx mehrere Bilder<br />

mit unterschiedlicher Schärfe-Ebene<br />

zu einem HDF-Bild zusammen.<br />

Zunächst wählen Sie wieder die<br />

Bilder des Verbundes aus, welche<br />

die Software dann automatisch<br />

ausrichtet. Nun aber beginnt der<br />

manuelle Teil der HDF-Konstruktion:<br />

Es öffnet sich ein Dialogfenster,<br />

in dem Sie das gewünschte<br />

Bild per Checkbox anwählen<br />

(Abbildung D). Anschließend<br />

markieren Sie mit dem Pinselwerkzeug,<br />

das sich mit der Anwahl<br />

automatisch aktiviert, die<br />

scharfen Bereiche des Bildes. Das<br />

wiederholen Sie dann auch mit<br />

den anderen Fotos des Verbundes.<br />

Hier ist ein feinfühliger Umgang<br />

mit dem Pinsel gefragt.<br />

Fast genauso wie HDF funktioniert<br />

das Stapeln / Malen. Allerdings<br />

legen sie hierbei nur die Bilder<br />

übereinander und wählen mit<br />

dem Pinselwerkzeug die jeweils<br />

sichtbaren Bereiche aus. Dieses<br />

Verfahren bietet sich besonders<br />

dort an, wo beispielsweise bei der<br />

Aufnahme der größte Teil aus<br />

dem einen Bild stammt und nur<br />

ein kleiner Teil aus einem zwei-<br />

Fazit<br />

Fotoxx ist ein Mittelding aus<br />

Shotwell und Gimp: Es kombiniert<br />

die Verarbeitungskapazität<br />

des Letzteren mit den Verwaltungsmöglichkeiten<br />

des Ersten.<br />

Eine solche Kombination führt<br />

aber notgedrungen zu Kompromissen:<br />

So erreicht Fotoxx weder<br />

die Leistungsfähigkeit von Gimp<br />

noch den Komfort von Shotwell.<br />

Andererseit kommt es jedoch bestens<br />

mit HDR- und HDF-Verbundaufnahmen<br />

zurecht, und da<br />

können weder Shotwell noch<br />

Gimp mithalten.<br />

Hier wäre Qtpfs ein potenzieller<br />

Konkurrent, der aber nicht die<br />

Einfachheit von Fotoxx bietet.<br />

Wer also in die Beschäftigung mit<br />

mit HDR und HDF einsteigen<br />

will, findet in Fotoxx dazu das<br />

ideale Werkzeug. (tle) n<br />

Der Autor<br />

Karl Sarnow ist seit den Tagen des<br />

TRS-80 Model 1 ein Fan des eigenen<br />

Computers. Der Lehrer für Mathematik,<br />

Physik und Informatik hat<br />

früher Vernetzungskonzepte unter<br />

Linux und entsprechende Anwendungen<br />

für Schulen und Unterricht<br />

entworfen und darüber auch ein<br />

Buch geschrieben (http:// tinyurl.​<br />

com/ lu1212‐sarnow). Seit seiner<br />

Pensionierung widmet er sich seinen<br />

Hobbys Fotografie, Reisen und<br />

Astronomie.<br />

scharfen Bildteile<br />

übermalen Sie mit<br />

dem Pinsel so, dass<br />

die verschiedenen<br />

Schärfe-Ebenen aufeinander<br />

passen.<br />

info<br />

[1] Fotoxx:<br />

http:// www. kornelix. com/ fotoxx_de. html<br />

[2] Qtpfs:<br />

http:// sourceforge. net/ projects/ qtpfsgui/<br />

54 03 | 13<br />

www.linux-user.de


R<br />

CeBIT Open Source<br />

5.–9.3.2013<br />

Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen<br />

von Linux und Open Source!<br />

Das tägliche Vortragsprogramm liefert Ihnen<br />

Hintergrundinformationen aus erster Hand!<br />

Jetzt in Halle 6!<br />

Stand F02<br />

Auf der Bühne: Hochkarätige Vertreter der Open-Source-Szene, u.a.<br />

Klaus Knopper,<br />

KNOPPER.NET<br />

Jon „maddog“ Hall,<br />

Linux International<br />

Peer Heinlein,<br />

Heinlein Support GmbH<br />

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Linux<br />

Professional<br />

Institute


praxis<br />

Grisbi<br />

Private Finanzen verwalten mit Grisbi<br />

Geldfluss<br />

© Hifijohn, sxc.hu<br />

Wo ist bloß das ganze Geld geblieben? Der Finanzmanager<br />

Grisbi liefert die Antworten. Karsten Günther<br />

README<br />

Grisbi 0.8.9<br />

LU/grisbi/<br />

Ein Programm zum Verwalten<br />

der eigenen<br />

Finanzen sollte nach<br />

Möglichkeit einfach und<br />

übersichtlich sein.<br />

Grisbi verspricht dies,<br />

unterstützt aber kein<br />

Online-Banking.<br />

Viele fragen sich am Ende des<br />

Monats, wohin das ganze Geld<br />

verschwunden ist. Eine Finanzverwaltung<br />

gibt darüber Auskunft.<br />

Etwas Disziplin vorausgesetzt,<br />

veranschaulicht sie auf einfache<br />

Weise, woher die Einnahmen<br />

kommen und wohin die Ausgaben<br />

fließen. Grisbi [1] gehört<br />

zur Riege der einfachen Programme<br />

unter Linux. Es unterstützt<br />

zwar kein Online-Banking, erlaubt<br />

aber, mittels Kategorien<br />

sehr genau aufzuschlüsseln, welche<br />

Beträge für welchen Zweck<br />

zum Einsatz kamen.<br />

Vor dem Einsatz der Software<br />

steht eine recht umfangreiche –<br />

um nicht zu sagen: umständliche<br />

– Konfiguration an. Das Programm<br />

fragt dabei durch einen<br />

Assistenten zahlreiche Details zu<br />

Listing 1<br />

den zu verwaltenden Konten ab.<br />

Obwohl der Assistent es suggeriert,<br />

sind nicht alle Angaben vor<br />

dem ersten Start des eigentlichen<br />

Programms nötig. Sie finden viele<br />

der Dialoge im Menü Bearbeiten<br />

unter Einstellungen wieder.<br />

Dokumentation<br />

Als ein echtes Manko erweist sich<br />

die Dokumentation zu Grisbi: Ein<br />

halbwegs aktuelles Handbuch<br />

steht nur auf Französisch [3] bereit,<br />

selbst eine englische Übersetzung<br />

fehlt zurzeit. Es gibt zwar<br />

ein deutschsprachiges Wiki [4],<br />

das aber zum Zeitpunkt der<br />

Drucklegung kaum Einträge<br />

enthielt. Das englischsprachige<br />

Wiki [5] enthält eine kleine Auswahl<br />

an – veralteten – Texten, die<br />

allerdings weniger erklären als<br />

$ wget ‐np ‐m http://grisbi.sourceforge.net/documentation/de/<br />

...Gesamtzeit: 6,1s<br />

Heruntergeladen: 24 Dateien, 311K in 1,2s (254 KB/s)<br />

$ grep ‐ri Suchwort grisbi.sourceforge.net/documentation/de/<br />

wünschenswert wäre. Etwas an<br />

Dokumentation findet sich auch<br />

noch unter Sourceforge, bezieht<br />

sich aber auf die Version 0.6; aktuell<br />

ist 0.8.9. So bleibt nur, vieles<br />

auszuprobieren und zu raten, was<br />

bestimmte Aktionen wohl machen.<br />

Den verschiedenen Wikis fehlen<br />

gute Suchfunktionen, und die<br />

enthaltenen Texte ändern sich<br />

von Zeit zu Zeit. Daher spricht einiges<br />

dafür, eine lokale Kopie dieser<br />

Informationen anzulegen. Um<br />

Hotkeys<br />

Tasten Funktion<br />

[Strg]+[N]<br />

[Strg]+[O]<br />

[Strg]+[S]<br />

[Strg]+[W]<br />

[Strg]+[R]<br />

[Strg]+[P]<br />

[Strg]+[L]<br />

[Strg]+[Q]<br />

neue Grisbi-Datei<br />

erstellen<br />

bestehende Grisbi-Datei<br />

laden<br />

Grisbi-Datei speichern<br />

Grisbi-Datei schließen<br />

abgestimmte Buchungen<br />

anzeigen<br />

Buchung abstimmen<br />

Archiv erstellen<br />

Programm beenden<br />

56 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Grisbi<br />

praxis<br />

die bestehende Dokumentation<br />

lokal zu speichern, empfiehlt sich<br />

der Einsatz von Wget. Anschließend<br />

haben Sie die Möglichkeit,<br />

mit Grep in den Texten nach konkreten<br />

Begriffen oder Stichwörtern<br />

zu suchen (Listing 1).<br />

Kategorisches<br />

Als Basis zum Verwalten dienen<br />

bei Grisbi sogenannte Kategorien.<br />

In einer Kategorie sind gleichartige<br />

– etwa zum gleichen Zweck<br />

erteilte oder für den Empfänger<br />

ausgestellte – Buchungen zusammengefasst.<br />

Sie wählen beim Einrichten<br />

des Programms aus, ob –<br />

und wenn, ja welche – Kategorien<br />

die Software vorab bereitstellt.<br />

Die Standardkategorien (Abbildung<br />

A) umfassen eine Vielzahl<br />

gängiger Vorgänge für Einnahmen<br />

und besonders für Ausgaben.<br />

Fehlen Kategorien, ergänzen<br />

Sie diese während der Buchungen.<br />

Später sehen Sie dann im<br />

Überblick, welche Umsätze Sie in<br />

den einzelnen Kategorien insgesamt<br />

oder in einem bestimmten<br />

Zeitraum gemacht haben.<br />

In der Praxis<br />

Nach erfolgter Konfiguration<br />

steht dem Einsatz der Software<br />

nichts mehr im Wege. In der<br />

Hauptansicht finden Sie links bestimmte<br />

Aufgaben, rechts die Details<br />

dazu (Abbildung B). Das<br />

Fenster zeigt für jede Buchung<br />

zeilenweise die in den Feldern<br />

eingegebenen Texte, einschließlich<br />

der Notizen.<br />

Haben Sie beim Einrichten alle<br />

benötigten Konten angelegt,<br />

dann beginnen Sie in der Regel<br />

mit den Buchungen. Bemerken<br />

Sie beim Buchen, dass noch ein<br />

Konto fehlt, legen Sie es einfach<br />

nachträglich an. Das erledigen Sie<br />

entweder manuell (Bearbeiten |<br />

Konto anlegen), oder durch den<br />

Import einer Datei aus einer anderen,<br />

zuvor genutzten Software.<br />

Für wichtige Aktionen stellt Grisbi<br />

einige Tastenkürzel bereit (siehe<br />

Tabelle Hotkeys). Im zweiten<br />

Fall wählen Sie im Menü Datei<br />

den Eintrag Datei importieren…<br />

aus. Damit starten Sie einen Assistenten,<br />

der Sie durch die erforderlichen<br />

Schritte führt. Das Programm<br />

unterstützt dabei vier<br />

Formate: Open Financial Exchange<br />

(OFX), Gnucash (Gnucash),<br />

das ganz allgemeine CSV<br />

(Comma Separated Value), das<br />

auch Tabellenkalkulationen verwenden,<br />

und das verbreitet eingesetzte<br />

Quicken Interchange Format<br />

(QIF). Angaben zu den Konten<br />

passen Sie im Reiter Eigenschaften<br />

nachträglich an.<br />

Der Import von mit Tabellenkalkulationen<br />

erzeugten CSV-Dateien<br />

klappt problemlos, sofern das<br />

interne Format stimmt. Über Datei<br />

| Exportieren haben Sie die<br />

Möglichkeit, eine CSV-Datei aus<br />

Grisbi heraus zu erzeugen, um<br />

sich einen Überblick über die Abfolge<br />

der Spalten zu machen.<br />

Sortieren Sie bei Bedarf die Daten<br />

in der Tabellenkalkulation<br />

entsprechend um. Spalten, die Sie<br />

in der Tabellenkalkulation nicht<br />

verwenden, die Grisbi aber in der<br />

CSV-Datei erwartet, legen Sie als<br />

leere Spalten an. Stimmen die<br />

Formate überein, exportieren Sie<br />

die Daten. Als Trennzeichen fungiert<br />

übrigens ein Semikolon,<br />

A Mit Standardkategorien<br />

richten Sie Klassen<br />

für viele der wiederkehrenden<br />

Aufgaben<br />

ein. Alle Kategorien<br />

enthalten noch einen<br />

oder mehrere Unterpunkte.<br />

B Haben Sie zu einer<br />

Buchung einen Kommentar<br />

eingegeben,<br />

sehen Sie diesen in der<br />

Übersicht direkt unter<br />

der Kategorie zu dem<br />

Eintrag.<br />

www.linux-user.de<br />

03 | 13 57


praxis<br />

Grisbi<br />

C Der Planer erlaubt,<br />

periodische Buchungen<br />

zu automatisieren.<br />

D Auf negative Salden<br />

macht Grisbi Sie automatisch<br />

aufmerksam.<br />

nicht das Komma.<br />

Falls Sie noch nicht direkt mit eigenen<br />

Daten arbeiten wollen,<br />

sondern das Programm zunächst<br />

einmal ausprobieren möchten,<br />

bietet Ihnen Grisbi hier Testdateien<br />

mit fertig eingetragenen<br />

Buchungen an [2]. Die Bezeichnungen<br />

sind allerdings durchgängig<br />

französisch. Da die Software<br />

noch kein Online-Banking [7] unterstützt,<br />

nehmen Sie alle Buchungen<br />

manuell vor. Dabei versteht<br />

sich Grisbi auf die von verschiedenen<br />

Banken verwendeten<br />

Formate, auch für Buchungen<br />

auswerten. Ein- und Ausgaben<br />

tragen Sie über die Schaltfläche<br />

Neue Buchung. Die erste Zeile enthält<br />

den Empfänger der Buchung,<br />

die zweite eine der Kategorien<br />

unter der Sie die Buchung ablegen<br />

möchten, die dritte nimmt Anmerkungen<br />

auf (Notizen). Den Betrag<br />

tragen Sie rechts vom ersten<br />

Feld ein. Wer es genau nimmt,<br />

gleicht die erfassten Buchungen<br />

in Grisbi mit einem Kontoauszug<br />

ab. Stimmen die Einträge mit<br />

dem Auszug überein, kennzeichnen<br />

Sie diese entsprechend. Einen<br />

für diesen Zweck gedachten<br />

Schalter offeriert Grisbi Ihnen am<br />

oberen Rand des Programmfensters.<br />

Weitere Informationen dazu<br />

finden Sie auch im englischen<br />

Wiki [6].<br />

Spezialitäten<br />

Für wiederkehrende Buchungen<br />

bietet das Programm an, diese automatisch<br />

vorzunehmen. Der Planer<br />

erlaubt Ihnen, solche Buchungen<br />

einmalig einzugeben und eine<br />

Frequenz für den Vorgang einzustellen.<br />

Sie geben diese Buchungen<br />

in ein modifiziertes Formular<br />

(Abbildung C) ein. Sobald Sie mit<br />

Ihrem Konto ins Minus kommen<br />

zeigt die Software eine Warnung<br />

E Grisbi simuliert auf<br />

Wunsch auch Kredite<br />

und zeigt alle Daten<br />

übersichtlich an.<br />

58 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Grisbi<br />

praxis<br />

(Abbildung D). Für den Einsatz<br />

von Krediten bietet Grisbi einen<br />

Kreditsimulator (Abbildung E).<br />

Sie geben dafür zunächst die gewünschte<br />

Summe und die weiteren<br />

Kenndaten ein. Im Hauptfenster<br />

finden Sie dann eine Tabelle<br />

mit den Kreditrahmendaten.<br />

Beachten Sie dabei, dass Sie die<br />

Möglichkeit haben, oben rechts<br />

den Zeitrahmen in drei Stufen<br />

vorzugeben. Die Ein- und Ausgaben<br />

eines bestimmten Zeitraums<br />

fasst Grisbi in Form von Berichten<br />

zusammen. Diese entsprechen<br />

einer Gewinn- und Verlustrechnung<br />

für den angegebenen<br />

Zeitraum. Wählen Sie dazu den<br />

gleichnamigen Reiter. Im Hauptfenster<br />

erscheinen nun eine Reihe<br />

neuer Schaltflächen, von denen<br />

die erste mit Neuer Bericht beschriftet<br />

ist. Mit dieser starten<br />

Sie den Assistent (Abbildung F).<br />

Die Applikation unterstützt unterschiedliche<br />

Formate für die Berichte,<br />

unter anderem LaTeX. Allerdings<br />

funktioniert das Übersetzen<br />

der Quelltexte derzeit nur<br />

mit PDFLaTeX gut, bei XeLaTeX<br />

treten diverse Fehlermeldungen<br />

der Form ! Package utf8x Error:<br />

MalformedUTF-8sequence. auf.<br />

Fazit<br />

Einer der großen Vorteile von<br />

Grisbi liegt in der automatischen<br />

Sicherung der Daten. Dabei haben<br />

Sie die Möglichkeit, das Intervall<br />

frei einzustellen und Dateien verschlüsselt<br />

anzulegen. Bedauerlich<br />

ist, dass das Programm immer<br />

noch kein Online-Banking unterstützt.<br />

Bei der reinen Eingabe von<br />

Buchungen bietet das Programm<br />

dagegen eine echte Hilfe. Obwohl<br />

das Eingeben der Kategorien und<br />

Beträge sicherlich Raum für Verbesserungen<br />

lässt, funktioniert<br />

das automatische Komplettieren,<br />

was die Arbeit sehr erleichtert.<br />

Als nachteilig erweist sich bei<br />

Grisbi die insgesamt geringe Flexibilität.<br />

Funktionen, welche die<br />

Entwickler nicht vorgesehen oder<br />

noch nicht implementiert haben,<br />

lassen sich kaum vom Anwender<br />

nachbilden, wie dies bei einer Tabellenkalkulation<br />

möglich wäre.<br />

Wer also doppelte Buchführung<br />

wünscht oder zwingend benötigt,<br />

dem sei als Alternative Gnucash<br />

empfohlen [8]. (agr) n<br />

[1] Grisbi: http:// www. grisbi. org<br />

[2] Testdateien: http:// sourceforge. net/​<br />

projects/ grisbi/ ? source=dlp<br />

info<br />

[3] Dokumentation:<br />

http:// grisbi. sourceforge. net/ faq. de. html<br />

[4] Deutsche Dokumentation (veraltet):<br />

http:// grisbi. sourceforge. net/​<br />

documentation/ de/ grisbi‐manuel001. shtml<br />

[5] Englisches Wiki: http:// wiki. grisbi. org/​<br />

doku. php? id=docs_en:faq<br />

[6] Abstimmen: http:// wiki. grisbi. org/ doku.​<br />

php? id=docs_en:bank_reconciliation<br />

[7] Online-Banking: http:// wiki. grisbi. org/ doku.​<br />

php? id=docs_en:importing_exporting_qif_<br />

and_ofx_account_files& s[]=online<br />

[8] Gnucash: http:// www. gnucash. org<br />

F Als Berichte bezeichnet<br />

Grisbi Zusammenfassungen<br />

der<br />

Buchungen für freioder<br />

vordefinierte<br />

Zeiträume.<br />

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Kiosk-Termin!<br />

03 | 13 59


im test<br />

Fotobuch-Software<br />

Bilderalben am eigenen PC erstellen<br />

Selbst gemacht<br />

Bilder in Alben kleben war gestern: Der moderne Fotoamateur bringt seine Dateien in einem<br />

Fotobuch unter und gestaltet das digitale Pendant zum Album am Computer. Dr. Karl Sarnow<br />

© Anyone71, sxc.hu<br />

README<br />

Wer seine Fotos professionell<br />

in Szene setzen<br />

möchte, greift heute<br />

zum Fotobuch. Nur zwei<br />

Anbieter stellen eine<br />

passende Linux-Software<br />

dazu bereit: Cewe<br />

und Pixum. Nicht jedes<br />

der beiden Programme<br />

unterstützt allerdings<br />

alle Funktionen.<br />

Der Urlaub ist zu Ende – jetzt<br />

gilt es, die Bilder in ein Album zu<br />

kleben und vielleicht mit ein paar<br />

passenden Texten und Collagen<br />

aus Prospekten zu ergänzen. Das<br />

ruft auch Jahre später noch die<br />

Erlebnisse aus dem Urlaub wach.<br />

So lief es bisher jedenfalls. Im<br />

Zeitalter digitaler Fotografie gibt<br />

es dieses Vorgehen zwar noch,<br />

aber es entspricht nicht mehr<br />

dem Stand der Technik. Das moderne<br />

Fotoalbum heißt Fotobuch.<br />

Um ein solches ansprechend zu<br />

gestalten, braucht es die passende<br />

Software. Für Linux bieten zwei<br />

Hersteller dazu native Programme<br />

an: Cewe und Pixum. Diese<br />

beiden Varianten der eigentlich<br />

gleichen Applikation schlagen<br />

sich in der Praxis jedoch höchst<br />

unterschiedlich.<br />

Beide Anbieter stellen die Software<br />

zum kostenlosen Download<br />

bereit, bei beiden wählen Sie das<br />

Betriebssystem aus und erhalten<br />

eine native Version des Programms.<br />

Es handelt sich jeweils<br />

um 32-Bit-Software, deren Installation<br />

hier wie da völlig problemlos<br />

verläuft. Wir testeten die Programme<br />

auf einem System mit<br />

Ubuntu 12.04.1 LTS (64 Bit).<br />

Cewe<br />

Bereits beim Download der Software<br />

– aktuell war zum Zeitpunkt<br />

des Tests die Version 5.00.01 –<br />

zwingt Cewe [1] Sie, sich endgültig<br />

für einen konkreten Vertriebspartner<br />

zu entscheiden. Dabei<br />

spielt eine Rolle, wo Sie Ihre<br />

Produkte abholen möchten oder<br />

oder ob Sie den Versand nach<br />

Hause bevorzugen (Abbildung A).<br />

Nach der Installation startet die<br />

Software und testet zunächst auf<br />

Aktualisierungen. Liegen solche<br />

auf dem Server vor, informiert<br />

das Programm darüber ebenso<br />

wie über die Änderungen, die das<br />

Update mit sich bringt. Die neuen<br />

Bestandteile gelangen in der<br />

Regel problemlos auf den Rechner.<br />

Beim Start aus einer Konsole<br />

zeigt das Programm an, welche<br />

Dateien es herunterlädt. Am<br />

Ende entpackt die Applikation die<br />

Downloads und installiert Sie.<br />

Dann räumt sie auf.<br />

Beim Start öffnen sich ein Dialog<br />

mit Statusmeldungen und ein<br />

Fenster mit einem Tipp. Sie haben<br />

die Möglichkeit, sich mehrere<br />

Tipps anzusehen oder das Fenster<br />

einfach zu schließen. Die Startseite<br />

des Programms bietet einen<br />

Überblick über das gesamte Leistungsspektrum<br />

von Cewe. Dabei<br />

reicht das Angebot von Abzügen<br />

über Fotobücher und Kalender<br />

bis hin zu Bildgeschenken.<br />

Format und Papier<br />

Für den Test fiel die Wahl auf das<br />

CEWE FOTOBUCH. Entscheiden<br />

Sie sich für diesen Punkt in der<br />

Menüleiste, sehen Sie sich mit<br />

dem nächsten Schritt konfrontiert:<br />

Welches Format und welche<br />

Sorte Papier möchten Sie für das<br />

Buch verwenden? Nach der Wahl<br />

des Formates sorgt sich die Software<br />

um Ihre Fertigkeiten: Sind<br />

Sie kreativ genug, ein eigenes Design<br />

zu entwerfen? Falls Sie sich<br />

damit überfordert fühlen, dürfen<br />

Sie auf die Intelligenz der Software<br />

vertrauen und dieser das<br />

Design des Buches überlassen.<br />

62 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Fotobuch-Software<br />

im test<br />

Entscheiden Sie sich dagegen für<br />

ein leeres Buch, sehen Sie als<br />

Nächstes tatsächlich nichts weiter<br />

als viele weiße Seiten. Nur auf<br />

dem Einband hält die Software einen<br />

Rahmen für einen Titel vor.<br />

Ein weiterer Textrahmen befindet<br />

sich auf dem Rücken des Buches.<br />

Das Gestalten der leeren Seiten<br />

beginnt meist bei der Auswahl<br />

links: Klicken Sie auf Fotos, zeigt<br />

das Programm die Fotos aus dem<br />

aktiven Ordner an, den Sie frei<br />

wählen dürfen. Über die Seitenlayouts<br />

bestimmen Sie, wie viele<br />

Bilder die Software auf der Seite<br />

anordnet. Bei Bedarf vergeben Sie<br />

für jede Seite einzeln oder das<br />

ganze Buch eine Hintergrundgrafik.<br />

Zum Auflockern der Seiten<br />

stehen zudem Cliparts bereit;<br />

Passepartouts heben bei Bedarf<br />

ein Bild besonders hervor.<br />

Ähnliches Prinzip<br />

Alle Elemente folgen einem einheitlichen<br />

Bedienkonzept: Anklicken<br />

und auf die Seite ziehen. Die<br />

Titelseite fällt dabei als einzige<br />

Seite aus dem Rahmen. Hier ist<br />

das Design bereits platziert. Es<br />

stehen Rahmen für den Titel- und<br />

den Rückentext des Buches sowie<br />

vier Miniaturfotos bereit. Dazu<br />

kommt ein großes Bild für den<br />

Hintergrund, den Sie alternative<br />

mit einer Grafik verzieren. Aber<br />

auch hier haben Sie die Möglichkeit,<br />

das Design zu ändern.<br />

Abbildung C zeigt ein Beispiel:<br />

Zwei gleich große Bilder bestimmen<br />

die Seite. Die Bildrahmen<br />

füllen Sie, indem Sie jeweils ein<br />

Bild in einen Rahmen ziehen.<br />

Dort richten Sie es bei Bedarf<br />

noch aus. Der aktive Bildrahmen<br />

erscheint gelb umrandet; Anfasser<br />

an den Ecken und Seiten ermöglichen,<br />

ihn zu verändern. So<br />

haben Sie die Möglichkeit, den<br />

Rahmen zu drehen, zu verschieben<br />

und in seiner Größe zu skalieren.<br />

Einige Buchformate sind<br />

für Fotografen besonders interessant:<br />

Die sogenannten Panoramabücher<br />

bieten eine flache Falzung.<br />

Legen Sie ein Bild über eine<br />

Doppelseite, verschluckt die sehr<br />

flache Falz beim Betrachten des<br />

Bildes nichts (Abbildung D).<br />

Großes Angebot<br />

Die Cewe-Software setzt den Gestaltungswünschen<br />

kaum Grenzen,<br />

außer durch die benötigte<br />

Rechenzeit: Das Programm arbeitete<br />

selbst auf einem Testrechner<br />

mit 8 GByte RAM und einer<br />

Sechs-Kern-CPU sehr zäh. Auf<br />

schmalbrüstigeren PCs gerät das<br />

Arbeiten daher in manchen Fällen<br />

zur echten Tortur.<br />

Nach Abschluss der Arbeit am<br />

Fotobuch lohnt es, sich die Vorschau<br />

anzusehen, bevor Sie das<br />

fertige Buch in den Warenkorb legen.<br />

Das kann insbesondere bei<br />

umfangreichen Fotobänden dauern<br />

– die Software arbeitet langsam.<br />

Die Geduld lohnt sich aber:<br />

So erkennen Sie etwa schlecht<br />

ausgerichtete Bilder oder eine unschöne<br />

Bilderanordnung und haben<br />

jetzt noch die Möglichkeit,<br />

Korrekturen vorzunehmen.<br />

Mit dem Ablegen im Warenkorb<br />

ist das Fotobuch zum Ausliefern<br />

an den Cewe-Partner bereit, es<br />

fehlt nur noch der juristische Segen<br />

und die Anzahl der zu erzeugenden<br />

Fotobücher. Drücken Sie<br />

im Anschluss auf Weiter, startet<br />

nach einer Rückfrage ein in der<br />

Regel recht voluminöser Dateitransfer,<br />

es sei denn Sie wählen<br />

die Option CD brennen.<br />

Das fertige Fotobuch kommt<br />

nach kurzer Zeit auf dem eingangs<br />

vereinbarten Wege zum angegebenen<br />

Vertriebspartner beziehungsweise<br />

per Versand (wenn<br />

A Bereits beim<br />

Download der Software<br />

wählen Sie den<br />

Vertriebspartner aus.<br />

Später neu entscheiden<br />

geht nicht mehr.<br />

B Die Benutzeroberfläche<br />

erfordert etwas<br />

Zeit zum Eingewöhnen,<br />

bietet aber alles, was<br />

Sie zum Gestalten eines<br />

ansprechenden<br />

Fotobuches benötigen.<br />

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03 | 13 63


im test<br />

Fotobuch-Software<br />

C Beim Cewe-<br />

Fotobuch wählen Sie<br />

die Art der Anordnung<br />

und die Anzahl der Bilder<br />

für die Seiten. Im<br />

Beispiel kommt beim<br />

Bild rechts zusätzlich<br />

ein Passepartout in<br />

Form einer Briefmarke<br />

zum Einsatz.<br />

Der Autor<br />

Karl Sarnow ist seit<br />

den Tagen des TRS-<br />

80 Model 1 ein Computer-Fan.<br />

Der ehemalige<br />

Lehrer für Mathematik,<br />

Physik und Informatik<br />

hat früher<br />

Vernetzungskonzepte<br />

unter Linux und passende<br />

Tools für Schulen<br />

und Unterricht entworfen<br />

und darüber<br />

geschrieben (http://​<br />

tinyurl. com/ lu1212‐<br />

sarnow). Seit der Pensionierung<br />

widmet er<br />

sich den Hobbys Fotografie,<br />

Reisen und<br />

Astronomie.<br />

Sie das so gewählt haben) direkt<br />

zu Ihnen. In der Regel informieren<br />

die Anbieter per E-Mail über<br />

die Fortschritte beim Herstellen.<br />

Pixum<br />

Laden Sie nun bei Pixum [2] die<br />

Software herunter, reiben Sie<br />

sich, falls Sie vorher schon mit<br />

dem Cewe-Programm gearbeitet<br />

haben, vermutlich die Augen: Das<br />

Pixum-Programm sieht gleich aus<br />

und weist nahezu identische Eigenschaften<br />

auf. Wer sich mit der<br />

Cewe-Software auskennt, arbeitet<br />

hier nahtlos weiter.<br />

Allerdings merken Sie der Software<br />

an, wer Herr im Hause ist:<br />

Die Arbeit an der Pixum-Variante<br />

schreitet zwar ebenfalls ständig<br />

voran, hinkt der Cewe-Applikation<br />

aber stets um ein paar Versionsnummern<br />

hinterher. Zum<br />

Testzeitpunkt trug die neueste<br />

Version die Nummer 4.08.07.<br />

Auch bietet die Pixum-Software<br />

nicht so viele Produkte zur Auswahl<br />

an. Unter anderem fehlt die<br />

Möglichkeit, Papierbilder in Auftrag<br />

zu geben – aber dazu brauchen<br />

Sie ohnehin nicht unbedingt<br />

eine Fotobuchsoftware. Die Möglichkeit,<br />

ein Buch automatisch zu<br />

gestalten, ist dagegen vorhanden<br />

(Abbildung E).<br />

Assistent<br />

Um mit dem Assistenten zu arbeiten,<br />

ziehen Sie zunächst alle<br />

Bilder für das Fotobuch aus dem<br />

Vorrat links in den Sammeltopf in<br />

der Mitte des Fensters. Dabei bietet<br />

das Programm die Möglichkeit,<br />

die Fotos nach dem EXIF-<br />

Datum (die Vorgabe) oder dem<br />

Dateinamen zu sortieren.<br />

Liegen alle Bilder im Sammeltopf,<br />

stellen Sie über die Schieber<br />

D Beim Panoramabuch<br />

verhindert<br />

eine spezielle Bindung,<br />

dass Teile des Bildes in<br />

der Mitte verschwinden.<br />

Im Beispiel warnt<br />

die Software vor der zu<br />

geringen Auflösung<br />

des Bildes.<br />

64 03 | 13<br />

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Fotobuch-Software<br />

im test<br />

unten die gewünschte Seitenzahl<br />

ein. Der Schieber mit der Anzahl<br />

Fotos/​Seite berechnet den Mittelwert<br />

und stellt sich entsprechend<br />

ein. Möchten Sie ein Buch mit einer<br />

bestimmten Seitenzahl erstellen,<br />

gehen Sie umgekehrt vor. Die<br />

Software zeigt dann an, wie viel<br />

Platz noch bleibt.<br />

Nach der Sammeln der Fotos<br />

geht es an die Gestaltung des<br />

Hintergrundes für die Seiten.<br />

Eine Unmenge Designs bringt die<br />

Software bereits mit, weitere stehen<br />

online zur Auswahl. Schließlich<br />

geben Sie noch Titel und Untertitel<br />

ein, definieren die Art des<br />

Buches (Hard- oder Softcover),<br />

und schicken dann mit einem<br />

Mausklick auf Zum Fotobuch Vorschlag<br />

den Assistent an die Arbeit.<br />

In unserem Test fiel das Ergebnis<br />

verblüffend gut aus (Abbildung<br />

F). Das Programm wählte<br />

ein aussagekräftiges Bild als Titel<br />

aus, die Texte für Titel und Untertitel<br />

erschienen an sinnvollen<br />

Positionen, und eindrucksvolle<br />

Aufnahmen kamen im Titel als<br />

Minibilder zum Einsatz.<br />

Auch die Positionierung und<br />

Auswahl innerhalb des Buches<br />

überzeugte im Test. Gibt es mehr<br />

Bilder, als auf die vorhandenen<br />

Seiten passen, dann ordnet die<br />

Software automatisch mehr Fotos<br />

auf jeder Seite an. Die Formatierung<br />

der Rahmen wirkt interessant.<br />

Im Test blieb noch die Arbeit,<br />

abgeschnittene Köpfe oder<br />

aus dem Bild gerückte Personen<br />

innerhalb des Rahmens einzupassen.<br />

Das automatisch erzeugte<br />

Buch war in Rekordzeit fertig.<br />

Verwandtschaft<br />

Die Verwandtschaft der beiden<br />

Versionen der Software zeigt sich<br />

auch, wenn Sie versuchen, ein mit<br />

Pixum erstelltes Fotobuch mit der<br />

Cewe-Software einzulesen: Das<br />

klappt problemlos. Aber Vorsicht<br />

– speichern Sie das Fotobuch<br />

[1] Cewe: http:// www. cewe. de<br />

[2] Pixum: http:// www. pixum. de<br />

info<br />

dann in der Cewe-Software ab,<br />

vermag die Pixum-Variante das<br />

Buch nicht mehr zu öffnen. Der<br />

Qualität des Buches an sich tut<br />

das in keinem Fall einen Abbruch.<br />

Bei aller Ähnlichkeit der Software<br />

gibt es beim Online-Angebot<br />

doch deutliche Unterschiede:<br />

Während Cewe auf seiner Webseite<br />

nur seine Produkte anbietet,<br />

ermöglicht Pixum dem Kunden<br />

auch das Anlegen von Online-Bilderalben.<br />

Das Unternehmen sieht<br />

sich also nicht nur als Vertriebspartner,<br />

sondern auch ein<br />

wenig als „Community“.<br />

Was den Vertrieb angeht, setzt<br />

Pixum bevorzugt auf das Internet.<br />

Da tut sich natürlich ein<br />

Prob lem auf, hängen Sie noch an<br />

einer ISDN-Leitung. Doch auch<br />

die Pixum-Software bietet die<br />

Möglichkeit, eine<br />

CD zu brennen, die<br />

Sie per Post zum<br />

Bearbeiten senden.<br />

Fazit<br />

Die beiden Anbieter<br />

für Fotobücher<br />

stellen die gleiche<br />

Software bereit, allerdings<br />

in unterschiedlichen<br />

Versionen.<br />

Das Cewe-<br />

Produkt hat dabei<br />

die Nase immer ein<br />

paar Versionsnummern<br />

vor jenem<br />

von Pixum. Daraus<br />

ergibt sich eine Einbahnstraße in<br />

der Produktion: Mit Pixum erstellte<br />

Bücher laden Sie problemlos<br />

mit Cewe-Software, umgekehrt<br />

geht das nicht.<br />

An der Qualität der Ergebnisse<br />

allerdings gibt es in beiden Fällen<br />

wenig zu bekritteln. Die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

reichen für<br />

den Amateur vollkommen aus,<br />

selbst kleinste Details lassen sich<br />

kontrollieren. Das gilt selbst,<br />

wenn der Assistent das Fotobuch<br />

vorab selbstständig erzeugt.<br />

Das Ergebnis des Assistenten<br />

verblüfft durch die hohe Qualität<br />

von Design, Cover und Inhalt. Darüber<br />

hinaus stellt die Arbeit des<br />

Assistenten nur einen Vorschlag<br />

dar: Sie haben die Möglichkeit,<br />

Ihren Drang zur Kreativität voll<br />

auszuleben. (agr) n<br />

E Die Pixum-Software<br />

erweist sich als prinzipiell<br />

baugleich mit der<br />

Cewe-Software, bietet<br />

aber weniger Produkte<br />

als diese an.<br />

F Das Ergebnis der<br />

automatischen Fotobuch-Erstellung<br />

fällt<br />

verblüffend gut aus.<br />

Die Bilder erscheinen<br />

in chronologischer<br />

Reihenfolge, in sinnvoller<br />

Anordnung und<br />

auf einem schönen<br />

Hintergrund.<br />

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03 | 13 65


Netz&System<br />

Simon 0.4<br />

Linux via Spracheingabe bedienen<br />

Klare Ansage<br />

Zwar können Sie Simon keine Briefe oder<br />

ärztlichen Befunde diktieren, doch mithilfe<br />

der leistungsfähigen Sprachsteuerung<br />

folgt Ihnen der Rechner ab<br />

sofort aufs Wort.<br />

Falko Benthin<br />

© Olga Yastremska, 123RF<br />

README<br />

Die ausgefeilte Spracherkennung<br />

Simon selbst<br />

lässt sich auch von Anfängern<br />

leicht installieren<br />

und in Betrieb nehmen.<br />

Als Extra bietet<br />

Simon einen einfachen<br />

Zugriff auf die leistungsfähigen<br />

Spracherkennungsengines<br />

Julius<br />

und CMU Sphinx.<br />

Unter Windows und Mac OS X<br />

ist es seit Langem gang und gäbe,<br />

den PC nicht nur über Tastatur<br />

und Maus zu bedienen, sondern<br />

auch per Sprache. Linux holt hier<br />

seit einigen Jahren auf, insbesondere<br />

dank der Anstrengungen des<br />

gemeinnützigen Vereins „Simon<br />

listens“ [1]. Der wurde von Franz<br />

Stieger gegründet und agiert als<br />

treibende Kraft hinter der Spracherkennungssoftware<br />

Simon.<br />

Ursprünglich war die bereits seit<br />

mehreren Jahren entwickelte Anwendung<br />

dafür gedacht, körperbehinderten<br />

Menschen die Benutzung<br />

eines PCs zu erleichtern.<br />

Dieses Ziel verfolgt der Verein<br />

nach wie vor, aber die Entwickler<br />

haben einige zusätzliche Anwendungsgebiete<br />

für ihre Software<br />

entdeckt. Dazu zählen verbale<br />

Steuerungssysteme, die älteren<br />

Menschen die einfache Nutzung<br />

moderner Kommunikationstechnologien<br />

ermöglichen oder mit<br />

denen sich Roboter, Rollstühle<br />

oder Lifte via Sprach eingabe bedienen<br />

lassen.<br />

Wer dagegen vorhat, dem PC<br />

seine Texte zu diktieren, wird mit<br />

der Software Simon nicht glücklich<br />

werden und muss sich nach<br />

anderen Lösungen umsehen.<br />

Simon installieren<br />

Am einfachsten klappt die Installation für Nutzer der<br />

OpenSuse-Entwicklerversion: Für diese gibt es im<br />

Build Service Binärpakete [10], die Sie direkt mit<br />

den distributionseigenen Paketwerkzeugen installieren<br />

und in Ihr System integrieren.<br />

Verwenden Sie eine andere Distribution, klonen Sie<br />

die Quelltexte aus dem KDE-Git (Listing 1) beziehungsweise<br />

holen sich das Tar-Archiv [11] und packen<br />

es aus. Dann wechseln Sie in das neu entstandene<br />

Verzeichnis und starten das darin liegende<br />

Script build.sh beziehungsweise build_ubuntu.sh.<br />

Eventuell gilt es vorab noch einige Abhängigkeiten<br />

[12] aufzulösen, damit die Installation dann<br />

später fehlerfrei durchläuft. Das erledigen Sie wiederum<br />

über die Paketverwaltung.<br />

Um alle Funktionen des Frontends auszureizen, benötigen<br />

Sie zusätzlich entweder CMU Sphinx (sphinxbase,<br />

pocketsphinx und sphinxtrain jeweils in einer<br />

Version größer 0.8) oder Julius mit dem HTK sowie<br />

Entwicklerpakete von OpenCV, Libsamplerate, QAccessibilityClient<br />

und Libkdepimlibs4. Seit der Version<br />

0.4 verwendet Simon in der Vorgabe die CMU-<br />

Sphinx-Engine als Backend, unterstützt aber weiterhin<br />

Julius und das proprietäre HTK vollständig.<br />

Seit April 2012 ist Simon ein offizielles<br />

KDE-Projekt [2] und nutzt<br />

somit die KDE-Infrastruktur. Die<br />

Spracherkennungssoftware folgt<br />

dem Client/​Server-Prinzip. Sie<br />

besteht aus mehreren Komponenten<br />

und greift auf verschiedene<br />

Programme zurück, wie etwa<br />

das Spracherkennungstoolkit<br />

CMU Sphinx [3], die Spracherkennungsengine<br />

Julius [4] mit<br />

dem Hidden Markov Model Toolkit<br />

(HTK, [5]) und das Aussprachewörterbuch<br />

Hadi-Bomp [6].<br />

Zu den Bestandteilen der Anwendung<br />

gehören neben dem Frontend<br />

Simon und dem Daemon<br />

Simond auch der Simon Acoustic<br />

Modeller Sam und der Simon<br />

Sample Collector SSC.<br />

Simon starten<br />

Nach der Installation erscheint<br />

Simon im Startmenü der Desktop-Umgebung<br />

unter Eingabehilfen.<br />

Alternativ starten Sie die Anwendung<br />

mit dem Befehl simon<br />

auf der Kommandozeile. Beim<br />

ersten Start erscheint ein Assistent,<br />

der Sie bei der Einrichtung<br />

66 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Simon 0.4<br />

netz&system<br />

A Ein Konfigurationsassistent erleichtert das Einrichten aller<br />

grundlegenden Optionen von Simon.<br />

B Mehrere Soundkarten und Mikrofone in USB-Webcams<br />

stellen für Simon kein Problem dar.<br />

unterstützt (Abbildung A). Hier<br />

legen Sie fest, welche Szenarien<br />

und Sprachmodelle Simon später<br />

standardmäßig lädt, wo sich der<br />

Spracherkennungsserver Simond<br />

befindet, und ob er automatisch<br />

starten soll.<br />

Simond kümmert sich darum,<br />

dass die Spracheingaben der<br />

Clients ausgewertet werden.<br />

Standardmäßig läuft er auf demselben<br />

Rechner wie Simon und<br />

lauscht am Port 4444. Wie es sich<br />

für einen Server gehört, darf er<br />

aber auch auf einem separaten<br />

Rechner laufen und mehrere<br />

Clients bedienen, weshalb es später<br />

eventuell noch passwortgeschützte<br />

Nutzer anzulegen gilt.<br />

In einem weiteren Schritt konfigurieren<br />

Sie die Soundkarte (Abbildung<br />

B) und finden sich dann<br />

im Hauptfenster der Anwendung<br />

wieder (Abbildung C).<br />

zuschneiden: Damit sie korrekt<br />

funktionieren, müssen Sie sie so<br />

sprechen, wie es die Urheber des<br />

Modells vorgesehen haben.<br />

Auch angepasste Modelle liegen<br />

bereits vorgefertigt vor, lassen<br />

sich aber vom Nutzer noch für<br />

seine Stimme und Sprechweise<br />

trainieren – das erhöht die Treffergenauigkeit.<br />

Komplett nutzergenerierte<br />

Modelle müssen Sie<br />

zwar selbst erstellen, doch dafür<br />

bieten sie die höchste Trefferquote<br />

und eignen sich bestens auch<br />

für Individuen mit Sprachproblemen<br />

oder starken Dialekten.<br />

Der Einsatz angepasster und<br />

nutzergenerierter Modelle setzt<br />

das Verwenden einer Spracherkennungsengine<br />

wie CMU Sphinx<br />

oder Julius voraus. Vorsicht: Die<br />

beiden verwenden nicht kompatible<br />

Modelle, weswegen sich ein<br />

Engine-Wechsel bei einem gut<br />

trainierten Modell nicht empfiehlt.<br />

Simon erkennt in der aktuellen<br />

Version das verwendete Modell<br />

und wählt automatisch das<br />

richtige Backend aus. Gute Anlaufstellen<br />

für adaptierbare Modelle<br />

bieten die Download-Funktion<br />

von Simon unter Settings |<br />

Configure Simon | Sprachmodelle |<br />

Open model | Download oder das<br />

Voxforge-Projekt [7].<br />

Von Voxforge heruntergeladene<br />

Modelle müssen Sie zunächst importieren.<br />

Um etwa das deutsche<br />

CMU-Sphinx-Modell zu nutzen,<br />

laden Sie es von Voxforge herunter<br />

und entpacken es. Danach<br />

wählen Sie in der Konfiguration<br />

bei den Sprachmodellen anstelle<br />

des Downloads den Punkt Create<br />

from model files und geben die<br />

Pfade zu den Dateien an. Analog<br />

verfahren Sie für andere Sprachen<br />

oder Julius-Modelle.<br />

Simon 0.4<br />

LU/simon/<br />

Modellpflege<br />

Um gesprochene Worte zu erkennen,<br />

greift Simon auf akustische<br />

Modelle („Basismodelle“) zurück.<br />

Diese gibt es in den drei Kategorien<br />

statisch, angepasst oder komplett<br />

nutzergeneriert. Die vorgefertigten<br />

statischen Modelle lassen<br />

sich nicht auf einzelne Nutzer<br />

Listing 1<br />

$ git clone git://anongit.kde.<br />

org/simon simonsource<br />

C Verfügbare Szenarien,<br />

erkannte Worte,<br />

Verbindungsstatus: Im<br />

Hauptfenster präsentiert<br />

Simon übersichtlich<br />

alle Informationen.<br />

Viele Funktionen erreichen<br />

Sie von hier aus<br />

per Mausklick.<br />

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03 | 13 67


Netz&System<br />

Simon 0.4<br />

D Eigene Szenarien<br />

müssen Sie erst einmal<br />

mit dem benötigten<br />

Vokabular befüllen.<br />

E Ein Schattenlexikon<br />

hilft enorm,<br />

um neue Wörter in<br />

Phoneme zu zerlegen.<br />

Innerhalb von Simon lassen sich<br />

bestimmte Anwendungsfälle für<br />

die Spracherkennung in Form von<br />

Szenarien definieren. Typische<br />

Szenarien wären etwa, den Mauszeiger<br />

oder den Browser mittels<br />

Stimmein gabe zu steuern. Das<br />

Sim on-Team hat bereits einige<br />

häufige Szenarien gesammelt, die<br />

Sie über Manage scenarios |<br />

Open | Download laden können.<br />

Achten Sie darauf, dass Zielsprache<br />

und Akustikmodell stimmen,<br />

sofern Sie ein adaptiertes oder<br />

statisches Basismodell einsetzen.<br />

Ferner ist es wichtig, dass Szenario<br />

und Basismodell das gleiche<br />

Phonem-Set verwenden.<br />

Oft werden Sie eigene Szenarien<br />

anlegen wollen – etwa, weil Sie<br />

das Benötigte im Download-Bereich<br />

nicht finden oder dort vorhandene<br />

Szenarien das falsche<br />

Basismodell erfordern. Alternativ<br />

lassen sich auch bestehende Szenarien,<br />

etwa Standard, um neue<br />

Wörter erweitern. Neue<br />

Szenarien fügen Sie über<br />

Manage scenarios hinzu.<br />

Um diese mit eigenen<br />

Wörtern zu befüllen, genügt<br />

ein Klick auf Open<br />

.<br />

Hier zeigt Simon die Liste<br />

des bestehenden Vokabulars<br />

an, die es in den<br />

meisten Fällen erst noch<br />

zu befüllen gilt (Abbildung<br />

D).<br />

Anders als bei vielen<br />

kommerziellen Spracherkennungssystemen<br />

mit<br />

vorgefertigten Sprachmodellen<br />

spielen bei Simon Sprachprobleme<br />

des Nutzers kaum eine Rolle:<br />

Neben den vorgefertigten Sprachund<br />

Akustikmodellen kann der<br />

Anwender auch eigene, maßgeschneiderte<br />

Versionen generieren,<br />

indem er die benötigten<br />

Wörter in Simon trainiert.<br />

Training<br />

Das Training selbst gestaltet sich<br />

recht einfach. Die Schwierigkeit<br />

besteht darin, dass man die Wörter<br />

in „Terminale“ (Verben, Pronomen<br />

etc.; in Simon auch als Kategorien<br />

bezeichnet) unterteilen<br />

und in Phoneme zerlegen muss.<br />

Da Nichtlinguisten hier Schwierigkeiten<br />

bekommen könnten,<br />

bietet Simon an, dazu sogenannte<br />

Schattenlexika zu importieren.<br />

Diese enthalten neben vielen<br />

Wörtern auch sämtliche Informationen<br />

über Terminale und die auf<br />

Phonemen basierte Aussprache.<br />

Die darin verfügbaren Wörter lassen<br />

sich leicht in den Simon-<br />

Wortschatz übernehmen. Fehlt<br />

ein Wort, können andere vorhandene<br />

Wörter als Beispiele dienen.<br />

Simon unterstützt Schattenlexika<br />

in den Formaten Hadifix,<br />

HTK, PLS, CMU Sphinx und Julius,<br />

die Sie alle über den Button<br />

Import Dictionary laden. Meist erwartet<br />

Simon dabei den Pfad zu<br />

einer auf dem Rechner liegenden<br />

Datei. Im Fall Hadifix existiert<br />

dank einer Vereinbarung mit der<br />

Universität Bonn jedoch die Möglichkeit,<br />

das Hadifix-Bomp-Lexikon<br />

direkt herunterzuladen.<br />

Hierzu müssen Sie Namen und<br />

E-Mail-Adresse angeben sowie die<br />

unfreie, aber kostenlose BOMP-<br />

Lizenz akzeptieren. Eine gute und<br />

ebenfalls sehr umfassende Alternative<br />

zum Bomp-Lexikon stellt<br />

das auf Voxforge verfügbare German<br />

Dictionary dar.<br />

Szenarien<br />

Nehmen Sie ein neues Wort in ein<br />

Szenario auf (Abbildung E), müssen<br />

Sie es mindestens zweimal<br />

trainieren, also ins Mikrofon<br />

sprechen. So machen Sie Simon<br />

mit Ihrer Stimme und Aussprache<br />

bekannt. Erfordert das Szenario<br />

nur wenige Worte, fällt die Erkennungsrate<br />

nach zwei Trainingsrunden<br />

schon recht akzeptabel<br />

aus. Zusätzliches Training steigert<br />

die Trefferquote jedoch gehörig<br />

und lohnt sich insbesondere<br />

bei zunehmendem Wortschatz<br />

oder ähnlich klingenden Wörtern.<br />

Wörter lassen sich gezielt trainieren,<br />

indem Sie sie mittels<br />

Train Individual Words einem Training<br />

hinzufügen (Abbildung F).<br />

Möchten Sie das Szenario später<br />

vielleicht exportieren und so der<br />

Simon-Gemeinschaft zur Verfügung<br />

stellen, lohnt sich das Erstellen<br />

spezieller Trainingstexte.<br />

Dazu wechseln Sie in die Sektion<br />

Training und klicken dort auf den<br />

Button Add Text. Den zu übenden<br />

Text – im Idealfall das gesamte<br />

Vokabular des Szenarios – importieren<br />

Sie entweder oder geben<br />

ihn manuell ein.<br />

Liegen die Trainingstexte erst<br />

einmal vor, dann lassen sich im<br />

Hauptfenster oder im geöffneten<br />

Szenario Trainingsrunden starten,<br />

indem Sie die entsprechenden<br />

Buttons betätigen. In der<br />

Voreinstellung nimmt Simon die<br />

jeweiligen Zeilen des Trainingstextes,<br />

einzelne oder mehrere<br />

Wörter, separat auf. Erscheint es<br />

Ihnen zu umständlich, zweimal<br />

pro Wort den Record-Knopf (Aufnahme<br />

starten und stoppen) zu<br />

bemühen, setzen Sie das Häkchen<br />

68 03 | 13<br />

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Simon 0.4<br />

netz&system<br />

bei Power Training. Nun genügt<br />

eine Betätigung des Next-Buttons,<br />

um ohne viel Geklicke durch<br />

den Trainingstext zu peitschen.<br />

Die Grammatik eines Szenarios<br />

tut genau das, was der Name vermuten<br />

lässt: Sie definiert Regeln,<br />

die festlegen, in welcher Form das<br />

Vokabular vorkommen darf, damit<br />

Simon es sinnvoll interpretiert.<br />

Hier müssen Sie sich nicht<br />

an die Strukturen gesprochener<br />

Sprache halten, sondern dürfen<br />

Ihre eigene Grammatik schaffen,<br />

etwa Verb Substantiv oder Zahlwort<br />

Substantiv. Sie müssen lediglich<br />

darauf achten, dass Sie Kategorien<br />

verknüpfen, die im vorhandenen<br />

Vokabular vorkommen.<br />

Die Kategorien sind ebenfalls<br />

nicht in Stein gemeißelt, sondern<br />

lassen sich ergänzen und verändern,<br />

sodass neben Substantiven,<br />

Verben und Konsorten auch Trigger,<br />

Kommandos und andere Dinge<br />

vorkommen können. Es ist sogar<br />

erlaubt, bestehende Kategorien<br />

miteinander zu verschmelzen<br />

und so die grammatikalischen<br />

Strukturen des Vokabulars im<br />

Wörterbuch und Schattenwörterbuch<br />

zu vereinfachen.<br />

Kommandos<br />

Die letzte Sektion im Szenario<br />

bilden die Kommandos. Hier legen<br />

Sie fest, wie Simon mit erkannten<br />

Wörtern verfährt. Es<br />

gibt verschiedene Kommando-<br />

Plugins, die den Rechner tätig<br />

werden lassen. So koppeln Sie<br />

leicht unterschiedlichste Tätigkeiten<br />

an einen Sprachbefehl. Dann<br />

führt der Rechner etwa auf Zuruf<br />

Programme aus (Program), emuliert<br />

Tastendrücke oder öffnet<br />

Ordner und Webseiten.<br />

Ferner lassen sich mithilfe der<br />

Plugins der Mauscursor über den<br />

Desktop navigieren, Punkte in<br />

Listen auswählen oder Textbausteine<br />

einfügen. Sie können Nummern<br />

und Buchstaben diktieren,<br />

einen Taschenrechner bedienen<br />

oder die Aussprache trainieren<br />

und die Übereinstimmung mit einem<br />

Basismodell prüfen.<br />

Zusammengesetzte<br />

Kommandos arbeiten<br />

mehrere Aktionen hintereinander<br />

ab. Alle<br />

Kommando-Plugins<br />

detailliert vorzustellen,<br />

würde den Rahmen<br />

dieses Artikels<br />

sprangen – hier sei<br />

deshalb auf das sehr<br />

ausführliche Simon-<br />

Handbuch verwiesen.<br />

Sie laden die Plugins<br />

über Manage Plugins<br />

(Abbildung G) und<br />

koppeln dann mit New Command<br />

die entsprechenden Aktionen an<br />

ein oder mehrere Worte. Erkennt<br />

Simon ein Wort, arbeitet es die<br />

Kommando-Plugins der Reihe<br />

nach ab, bis sich eines findet, das<br />

die Eingabe verarbeitet und die<br />

entsprechende Aktion ausführt.<br />

In der optionalen Sektion Context<br />

legen Sie die Bedingungen<br />

fest, unter denen Simon ein Szenario<br />

aktiviert. Etwa könnten Sie<br />

ein Szenario Firefox nur aktivieren,<br />

wenn der Mozilla-Browser<br />

auch geöffnet ist. Das ermöglicht,<br />

dass identische Kommandos in<br />

verschiedenen Szenarien unterschiedliche<br />

Aktionen starten.<br />

Zu den möglichen Bedingungen<br />

zählt beispielsweise, ob sich ein<br />

bestimmtes Fenster auf dem<br />

Desktop im Vordergrund befindet<br />

(Active Window Condition), eine<br />

Webcam ein Gesicht vor dem<br />

Rechner erkennt (erfordert<br />

OpenCV), ob bestimmte Prozesse<br />

laufen oder welchen Status Programme<br />

an D-Bus melden. Ferner<br />

lassen sich Dateien auf bestimmte<br />

Inhalte hin überprüfen.<br />

Sobald Sie etwas an einem Szenario<br />

ändern oder Worte neu trainieren,<br />

aktualisiert Simond die<br />

Übersetzung. Anschließend stehen<br />

neue Wörter sofort bereit. Im<br />

Hauptfenster erscheint stets das<br />

zuletzt erkannte Wort, unabhängig<br />

davon, ob es an ein Kommando<br />

gekoppelt ist oder nicht (Abbildung<br />

H, folgende Seite).<br />

Sobald Simon lauscht, ist es begierig<br />

darauf, auch Wörter zu erkennen.<br />

Es kommt daher gelegentlich<br />

vor, dass es heftige<br />

Schnaufer als Sprachkommando<br />

interpretiert oder ein Gespräch<br />

mit anderen Personen den Rechner<br />

zu allerlei „Späßen“ animiert.<br />

Um solchen Fehlerkennungen<br />

(„False Positives“) vorzubeugen,<br />

bietet es sich an, alle Sprachkommandos<br />

mit einem Trigger-Wort<br />

einzuleiten, etwa „Computer“<br />

oder „Abrakadabra“. Damit der<br />

Rechner diese interpretiert, gilt<br />

es, die Grammatik anzupassen.<br />

Darüber hinaus arbeiten die<br />

Entwickler momentan daran, Lippenbewegungen<br />

abzufragen, um<br />

fälschlich erkannte Kommandos<br />

zu minimieren: Fehlen bei einer<br />

Spracheingabe ein Gesicht oder<br />

Lippenbewegung, so die Überlegung,<br />

war das erkannte Wort<br />

wahrscheinlich ein Hintergrundgeräusch,<br />

das Simon ignoriert.<br />

CMU Sphinx und Julius<br />

Wie bereits erwähnt, kann Simon<br />

mit den Spracherkennungsengines<br />

Julius und CMU Sphinx zu­<br />

F Eigens für ein Szenario<br />

erstellte Trainings<br />

helfen Simon,<br />

schnell das gesamte<br />

nötige Vokabular zu<br />

erlernen.<br />

G Vielfältige Kommando-Plugins<br />

ermöglichen<br />

eine weitgehende<br />

Kontrolle<br />

über verschiedene<br />

Funktionen des Rechners.<br />

Simon prüft der<br />

Reihe nach, welches<br />

Plugin ein erkanntes<br />

Wort verarbeiten kann.<br />

www.linux-user.de<br />

03 | 13 69


Netz&System<br />

Simon 0.4<br />

H Treffer zeigt Simon<br />

im Hauptfenster an,<br />

unabhängig davon, ob<br />

sie an ein Kommando<br />

geknüpft wurden.<br />

Glossar<br />

Meego: Das quelloffene<br />

Mobile-Betriebssystem<br />

auf Basis von Linux entstand<br />

2010 aus der<br />

Fusion der Vorgänger<br />

Maemo (Nokia) und<br />

Moblin (Intel). Es untersteht<br />

heute der Ägide<br />

der Linux Foundation,<br />

soll aber mittelfristig in<br />

dessen Smartphone-OS<br />

Tiz en aufgehen.<br />

sammenarbeiten. Beim Einrichten<br />

von Sphinxbase, Pocketsphinx<br />

und Sphinxtraining sollten<br />

Sie das Präfix von /usr/local<br />

nach /usr ändern oder zumindest<br />

symbolische Links setzen.<br />

Hilfsmittel wie Symlinks sind<br />

auch dann zwingend erforderlich,<br />

wenn Sie Sphinxtrain auf einem<br />

64-Bit-System installieren. Dann<br />

landen nämlich Skripte und andere<br />

für das Erzeugen des Akustik-<br />

Modells wichtige Dateien im Verzeichnis<br />

/usr/[local/]lib64/sphinxtrain,<br />

Simon sucht sie aber später<br />

in /usr/lib/sphinxtrain.<br />

CMU Sphinx hatte im Test teilweise<br />

Probleme, das Akustikmodell<br />

zu kompilieren. Die Ursachen<br />

konnten wir bis zur Drucklegung<br />

des Artikels nicht endgültig klären.<br />

Treten bei Ihnen ähnliche<br />

Fehler auf, greifen Sie besser auf<br />

Julius zurück.<br />

Bei fertigen Szenarien wählt<br />

Simon das Backend zur Spracherkennung<br />

automatisch. Erzeugen<br />

Sie nutzergenerierte Akustik- und<br />

Sprachmodelle, können Sie das<br />

bevorzugte Backend in Settings |<br />

Configure Simon | Recognition |<br />

Configure server | Speech model<br />

compilation | Backend auswählen.<br />

Ausblicke<br />

Simon hat sich seit dem letzten<br />

Release vor zwei Jahren sehr gemausert<br />

und in Sachen Benutzerfreundlichkeit<br />

deutlich zugelegt.<br />

Die aktuelle Version 0.4 bringt<br />

neben der stark verbesserten Nutzerfreundlichkeit,<br />

der zusätzlichen<br />

Spracherkennungsengine<br />

CMU Sphinx<br />

und der<br />

Kontexterkennung<br />

auch<br />

Afaras und<br />

Simonoid mit.<br />

Mit Afaras spüren<br />

Sie schlechte<br />

Aufnahmen<br />

und zerstörte<br />

Muster in großen<br />

Korpora<br />

auf. Das KDE-<br />

Plasmoid Simonoid gibt den Erkennungsstatus<br />

aus und eignet<br />

sich, um Simon zu starten oder<br />

zu beenden.<br />

Für die nächste Zeit hat das Entwicklerteam<br />

um Chief Technology<br />

Officer Peter Grasch ambitionierte<br />

Pläne: So will man bisher als experimentell<br />

deklarierte Funktionen<br />

wie die Lippenerkennung fertigstellen.<br />

Zudem kooperiert man mit<br />

verschiedenen Partnern wie den<br />

Universitäten in Bonn und Graz.<br />

Das Institut für österreichisches<br />

Deutsch erlaubt es dem Projekt,<br />

auf die ADABA-Datenbank [8] zuzugreifen,<br />

woraus ein frei verfügbares<br />

deutsches Basismodell resultieren<br />

könnte. Als weiteren wichtigen<br />

Meilenstein auf dem Weg zur<br />

Version 0.5 wollen die Entwickler<br />

das Framework AT SPI2 („Assistive<br />

Technology Service Provider Interface<br />

2“, [9]) integrieren.<br />

Dieser Artikel beschäftigte sich<br />

nur mit dem Frontend Simon.<br />

Andere interessante Bestandteile<br />

des Simon-listens-Projektes sind<br />

Sam und SSC. Bei Sam handelt es<br />

sich um ein Werkzeug, mit dem<br />

sich akustische Modelle erstellen<br />

und testen lassen. Diese Modelle<br />

kann Simon später importieren.<br />

Der Simon Sample Collector SSC<br />

dient dazu, Proben verschiedener<br />

Sprecher und Nutzerumgebungen<br />

zu sammeln, um daraus neue Basismodelle<br />

zu entwickeln. Weiterhin<br />

gibt es noch die Meego-Anwendung<br />

Simone, mit der sich<br />

Rechner über ein Smartphone<br />

steuern lassen.<br />

Das motivierte Simon-Entwicklerteam<br />

ist in all den Jahren recht<br />

überschaubar geblieben und freut<br />

sich über zusätzliche Mitglieder.<br />

Neben Programmierern (C++, Qt)<br />

können sich auch Menschen einbringen,<br />

die Szenarios erstellen,<br />

die Dokumentation erweitern<br />

oder Simon in ihrer Muttersprache<br />

lokalisieren wollen.<br />

Fazit<br />

Die Spracherkennung Simon<br />

selbst lässt sich auch von Anfängern<br />

leicht installieren und in Betrieb<br />

nehmen. Die einzige Hürde<br />

bei der Einrichtung stellen die<br />

zahlreichen Abhängigkeiten dar.<br />

Während des mehrtägigen Tests<br />

lief das System stabil, die Anwendung<br />

stürzte nicht einmal ab.<br />

Als Zuckerl bietet Simon einen<br />

einfachen Zugriff auf die ausgefeilten,<br />

seit mehreren Jahren entwickelten<br />

Spracherkennungsengines<br />

Julius und CMU Sphinx.<br />

Zwar kann es trotzdem (noch)<br />

keine Briefe oder ärztlichen Befunde<br />

niederschreiben, doch<br />

wenn es ums Steuern geht, folgt<br />

der PC Simon aufs Wort. (jlu) n<br />

[1] Verein „Simon listens”:<br />

http:// www. simon‐listens. org/<br />

info<br />

[2] Simon: https:// projects. kde. org/ projects/​<br />

extragear/ accessibility/ simon<br />

[3] CMU Sphinx:<br />

http:// cmusphinx. sourceforge. net/<br />

[4] Julius:<br />

http:// julius. sourceforge. jp/ en_index. php<br />

[5] HTK: http:// htk. eng. cam. ac. uk/<br />

[6] Hadifix Bomp: http:// www. sk. uni‐bonn. de/​<br />

forschung/ phonetik/ sprachsynthese/ bomp<br />

[7] Voxforge: http:// www. voxforge. org/ home<br />

[8] ADABA-Datenbank:<br />

http:// www‐oedt. kfunigraz. ac. at/ ADABA/<br />

[9] AT SPI2: http:// www. linuxfoundation. org/​<br />

collaborate/ workgroups/ accessibility/ atk/​<br />

at‐spi/ at‐spi_on_d‐bus<br />

[10] Simon für OpenSuse Factory: http://​<br />

software. opensuse. org/ package/ simon<br />

[11] Simon-Tarball: http:// anongit. kde. org/​<br />

simon/ simon‐latest. tar. gz<br />

[12] Kompilieranleitung und Abhängigkeiten:<br />

http:// userbase. kde. org/ Simon/​<br />

Development_Environment# Compiling<br />

70 03 | 13<br />

www.linux-user.de


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netz&system<br />

Phpvirtualbox<br />

© Thor Jorgen Udvang, 123RF<br />

Virtualisierungsaufgaben<br />

komplett auf einen eigenen<br />

Server auszulagern, spart auf<br />

dem Client erhebliche Ressourcen<br />

ein. Phpvirtualbox<br />

bietet in einer solchen Konfiguration<br />

die Möglichkeit, die<br />

Virtuelle Desktops im Webbrowser mit Phpvirtualbox<br />

Fernsteuerung<br />

Remote-VMs bequem via<br />

Browser anzulegen, zu konfigurieren,<br />

zu verwalten und<br />

zu nutzen. Thomas Drilling<br />

README<br />

Auf heimischen Linux-<br />

PCs gehört Oracles Virtualbox<br />

zu den belieb ten<br />

Virtualisierungs lösungen.<br />

Das liegt vor allem<br />

an der grafischen Oberfläche.<br />

Möchten Sie auf<br />

virtuelle Maschinen auf<br />

einem Server zugreifen,<br />

tun Sie das komfortabel<br />

mithilfe von Phpvirtualbox<br />

im Browser.<br />

Wer Virtualisierung lediglich auf<br />

dem lokalen Linux-PC nutzt, um<br />

etwa Windows oder andere Linux-Distributionen<br />

parallel zu<br />

verwenden, dem genügt Virtualbox<br />

[1] von Oracle in der Regel.<br />

Das kostenlose Programm mit<br />

seiner intuitiv zu bedienenden<br />

grafischen Benutzeroberfläche<br />

erinnert vom Umfang der Funktionen<br />

her in etwa an VMware<br />

Workstation und hält einen Vergleich<br />

mit diesem inzwischen in<br />

fast jeder Hinsicht stand: Das haben<br />

wiederholte Tests in Linux-<br />

User über die Jahre bestätigt. Zudem<br />

lässt sich die Software leicht<br />

installieren (siehe Kasten Virtualbox<br />

integrieren)<br />

Als Alternative böte sich KVM<br />

mit Werkzeugen wie dem auf der<br />

Libvirt basierenden Virt-Manager<br />

an. Das Gespann arbeitet heute<br />

kaum weniger komfortabel als<br />

Virtualbox. Faktisch bringt die<br />

KVM-Lösung sogar mehr Funktionen<br />

mit und erstreckt sich nicht<br />

nur auf den Einsatz am Host-System:<br />

Der Virt-Manager bietet die<br />

Möglichkeit, von jedem beliebigen<br />

Rechner auf virtuelle Maschinen<br />

zuzugreifen sowie VMs anzulegen<br />

und zu konfigurieren.<br />

In dieser Eigenschaft gleicht die<br />

verteilte Lösung mit KVM und<br />

Virt-Manager dem seit einiger<br />

Zeit nicht mehr erhältlichen VMware-Server.<br />

Da stellt sich für<br />

Virtualbox-Anwender die Frage,<br />

ob sich so etwas nicht mit Virtualbox<br />

ebenfalls realisieren ließe.<br />

Aus der Ferne<br />

Betreiben Sie zu Hause einen kleinen<br />

Server, etwa als zentralen<br />

Speicher für Media-Dateien, böte<br />

es sich an, diesem bei ausreichender<br />

Ausstattung mit Arbeitsspeicher,<br />

Festplatten und einer CPU<br />

mit VT-Erweiterung die Aufgabe<br />

des Virtualisierens zu übertragen.<br />

Ein Arbeitsplatzsystem, das nur<br />

noch zum Erstellen oder Konfigurieren<br />

von virtuellen Maschinen<br />

zum Einsatz kommt oder zum<br />

Anzeigen von Inhalten einer laufenden<br />

virtuellen Maschine,<br />

braucht weniger Ressourcen.<br />

Festplattenplatz für Images und<br />

Container brauchen Sie dann auf<br />

dem normalen PC ebenfalls nicht<br />

mehr. Zwar verschiebt sich das<br />

Problem mit dem Platz hin zum<br />

Server, weshalb eine Investition<br />

in Festplatten beim intensiven<br />

Einsatz angebracht erscheint, dafür<br />

stehen aber alle für das Virtualisieren<br />

benötigten Ressourcen<br />

zentral bereit.<br />

Im Inneren<br />

Die Innovation der im Folgenden<br />

vorgestellten Lösung mit Phpvirtualbox<br />

liegt weniger in der PHP-<br />

Software selbst – die besteht im<br />

Wesentlichen aus einem optischen<br />

Nachbau der Qt-Oberfläche<br />

von Virtualbox. Das Novum liegt<br />

in Virtualbox selbst: Die seit 2005<br />

erst von Innotek, später von Sun<br />

und aktuell von Oracle kontinuierlich<br />

weiterentwickelte Software<br />

bietet mehr als viele ahnen.<br />

So stellt etwa die grafische Qt-<br />

Oberfläche nicht die einzige Möglichkeit<br />

zum Betrieb einer virtuellen<br />

Maschine dar. Weit mehr Op-<br />

72 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Phpvirtualbox<br />

netz&system<br />

tionen bietet die Konsolen-<br />

Schnittstelle Vboxmanager.<br />

Ferner gibt es das<br />

SDL-Programm VboxSDL<br />

zum Steuern der VMs, die<br />

Sie bei Bedarf aber auch<br />

über einen in der Konsole<br />

laufenden RDP-Server ansprechen.<br />

Das entsprechende<br />

Modul heißt seit einiger<br />

Zeit Vboxheadless.<br />

Der Einsatz von Phpvirtualbox<br />

basiert auf dem in<br />

Virtualbox enthaltenen<br />

Webserver-Modus Vboxwebsrv.<br />

Hierbei handelt es<br />

sich um einen vollständigen<br />

SOAP-basierten Applikationsserver,<br />

der die<br />

komplette Virtualisierung<br />

bereitstellt. Sie benötigen<br />

lediglich einen gewöhnlichen<br />

Webserver als Fundament<br />

für den Applikationsserver. Eine<br />

GUI-Instanz von Virtualbox<br />

braucht auf dem Server nicht zu<br />

laufen: Sie darf es zwar, falls Sie<br />

auf dem Server lokal arbeiten<br />

möchten; Phpvirtualbox kommuniziert<br />

jedoch ausschließlich über<br />

Vboxwebsrv.<br />

RDP-Server<br />

Phpvirtualbox eignet sich nicht<br />

nur zum Verwalten von virtualisierten<br />

Maschinen auf dem Server,<br />

sondern erlaubt zusätzlich<br />

den Zugriff auf die eigentlichen<br />

Desktops (Abbildung A). Diese<br />

Funktionalität zählt jedoch eigentlich<br />

nicht zu den Eigenschaften<br />

von Phpvirtualbox, sondern<br />

vielmehr zu jenen von Virtualbox<br />

selbst, das mit dem Installieren<br />

des Oracle Extension Packs einen<br />

RDP-Server bereitstellt. Bis Version<br />

3 war diese Komponente nur<br />

in der proprietären Virtualbox-<br />

Version enthalten.<br />

Haben Sie Virtualbox auf einem<br />

Rechner installiert, der über eine<br />

grafische Oberfläche wie KDE<br />

verfügt, aktivieren Sie den RDP-<br />

Server in der Konfiguration der<br />

jeweiligen virtuellen Maschine im<br />

Bereich Anzeige im Reiter Fernsteuerung<br />

mit Server aktivieren.<br />

Den zu verwendenden TCP-Port<br />

dürfen Sie selbst festlegen.<br />

Selbstverständlich funktioniert<br />

Virtualbox mithilfe der oben erwähnten<br />

Schnittstelle samt RDP-<br />

Server auf Servern ohne grafische<br />

Oberfläche. Am Arbeitsplatz benötigen<br />

Sie einen beliebigen RDP-<br />

Client, wie etwa KRDC, den Sie in<br />

den Paketquellen der meisten<br />

Distributionen finden.<br />

Die Performance liegt auf ähnlichem<br />

Niveau wie beim Anzeigen<br />

Die Installation von Virtualbox verursacht keine größeren<br />

Probleme – zumal sich, seit die Software unter<br />

der Obhut von Oracle steht, die früher etwas unübersichtliche<br />

Lizenz-Situation mit zwei parallel verfügbaren<br />

Varianten entspannt hat. Seit Dezember<br />

2010 offeriert der Datenbank-Spezialist das Programm<br />

ausschließlich unter der GPLv2. Die Standard-Version<br />

entspricht funktional in etwa der<br />

früheren Open Source Edition (OSE). Diese bringen<br />

Sie durch Nachinstallieren des nach wie vor unter<br />

der proprietären PUEL-Lizenz [5] stehenden, kostenlosen<br />

Extension-Packs auf den Stand der vormals<br />

kommerziellen Version.<br />

Bei Einsatz von Phpvirtualbox ist es wichtig, dass<br />

die verwendete Version mit der von Virtualbox zusammenpasst.<br />

Da Sie normalerweise zuerst Virtualbox<br />

einrichten, betrifft dieser Punkt zwar eher die<br />

Auswahl der korrekten Version von Phpvirtualbox. Allerdings<br />

empfiehlt es sich, von wenigen Ausnahmen<br />

einmal abgesehen, die jeweils aktuellste Version<br />

beider Programme zu verwenden. Virtualbox-Pakete<br />

für nahezu alle wichtigen Distributionen und Architekturen<br />

finden sich auf der Oracle-Webseite [6].<br />

der virtuellen Desktops im nativen<br />

Virtual Machine Manager<br />

von Virtualbox unter KDE/​Qt.<br />

Ähnliche Performance bietet lediglich<br />

KVM/​Virt Manager beim<br />

Verwenden des Spice-Protokolls,<br />

das auch im Tool Gnome Boxes<br />

[2] zum Einsatz kommt.<br />

Startklar<br />

Phpvirtualbox ist der grafischen<br />

Oberfläche von Virtualbox exakt<br />

nachempfunden und lässt sich<br />

A Virtualbox bringt<br />

von Haus aus einen<br />

RDP-Server mit. Sie<br />

brauchen daher am<br />

Arbeitsplatz nur einen<br />

RDP-Client wie Remmina,<br />

um auf die grafische<br />

Oberfläche virtueller<br />

Desktops zuzugreifen.<br />

Virtualbox integrieren<br />

Die generelle Empfehlung lautet, Pakete – sofern<br />

vorhanden – immer aus den Quellen der Distribution<br />

zu bevorzugen. Das gilt jedoch nicht für Virtualbox,<br />

das sich mit sehr kurzen Release-Zyklen rasant weiterentwickelt<br />

und kinderleicht installieren lässt. Die<br />

Paketquellen eines aktuellen Ubuntu 12.10 enthalten<br />

zwar wenigstens nicht unzählige Virtualbox-Pakete<br />

(OSE-Version, Gastsystem-Erweiterungen, Kernel-Module),<br />

sondern nur noch eines, dafür aber lediglich<br />

in Version 4.1.18.<br />

Die Download-Seite bietet darüber hinaus Installationshinweise<br />

für alle wichtigen Distributionen. Der<br />

zum Darstellen der Bildschirmanzeige der virtuellen<br />

Maschinen im Zusammenhang mit Phpvirtualbox essenzielle<br />

RDP-Server steht wie erwähnt nur durch<br />

Installieren des Extension-Packs bereit, das Sie<br />

ebenfalls von der Download-Seite herunterladen [7].<br />

Achten Sie unbedingt darauf, dass die Versionsnummer<br />

von Extension Pack und Virtualbox übereinstimmen.<br />

Die GUI von Virtualbox verwaltet das Extension<br />

Pack übrigens unter Datei | Globale Einstellungen,<br />

Zusatzpakete. Dort haben Sie die Möglichkeit, es gegebenenfalls<br />

neu zu installieren oder aktualisieren.<br />

www.linux-user.de<br />

03 | 13 73


netz&system<br />

Phpvirtualbox<br />

sätzlich das Paket libapache2-modphp5,<br />

gefolgt von einem Neustart<br />

des Apachen mit service apache2<br />

restart. Fedora-Anwender und<br />

Nutzer anderer Systemd-basierter<br />

Distributionen verwenden<br />

dazu systemctl restart httpd.service.<br />

Haben Sie den Apache-Webserver<br />

und das PHP-Modul installiert,<br />

aktivieren Sie mit a2endmod<br />

php5 das Modul. Ubuntu-Nutzer<br />

stellen lediglich ein sudo voran.<br />

B Phpvirtualbox<br />

muss das Benutzerkonto<br />

kennen, unter<br />

dem Virtualbox läuft.<br />

C Steht der PHP-<br />

Code von Phpvirtualbox<br />

im gewünschten<br />

Verzeichnis bereit und<br />

laufen der Webserver<br />

sowie Vboxwebsrv,<br />

sollte ein erster Login<br />

möglich sein.<br />

dank Ajax-Funktionalität mit wenigen<br />

Ausnahmen ebenso bedienen<br />

wie die native GUI. Beim Herunterladen<br />

der als Zip-Archiv bereitstehenden<br />

PHP-Software gilt<br />

es darauf zu achten, dass Sie die<br />

richtige Version auswählen [3].<br />

Für alle aktuellen Versionen von<br />

Virtualbox ab 4.2 aufwärts wählen<br />

Sie die Version 4.2-4 von<br />

Php virtualbox. Da es sich um PHP-<br />

Code handelt, beschränkt sich die<br />

Installation darauf, das heruntergeladene<br />

Zip-Archiv mit Ark oder<br />

einem anderen Archivmanager der<br />

Wahl ins Documentroot des Webservers<br />

zu entpacken.<br />

Wer lieber zur Kommandozeile<br />

greift, verwendet die Befehle aus<br />

Listing 1. Mit diesen entpacken<br />

Sie die Software zuerst im Home-<br />

Verzeichnis und verschieben anschließend<br />

das entpackte Verzeichnis<br />

mit Root-Rechten ins<br />

Verzeichnis phpvirtualbox/ im<br />

Documentroot des Webservers.<br />

Der Betrieb von Phpvirtualbox<br />

setzt einen Webserver mit PHP-<br />

Unterstützung voraus. Bei Fedora,<br />

Red Hat und deren Derivaten<br />

installieren Sie dazu das Paket<br />

httpd; bei Ubuntu und OpenSuse<br />

apache2. Für den automatischen<br />

Start des Webservers sorgt bei<br />

Ubuntu sudo update‐rc.d apache2<br />

defaults, Fedora-Nutzer verwenden<br />

systemctl enable httpd.service,<br />

OpenSuse-Nutzer dagegen chkconfig<br />

‐a apache2.<br />

Das PHP-Modul für den Apache<br />

Webserver lagert bei auf Fedora<br />

basierenden Distributionen im<br />

Paket php. Ubuntu- und Open-<br />

Suse-Anwender installieren zu-<br />

Konfiguration<br />

Bevor Sie Phpvirtualbox zum ersten<br />

Mal im Browser aufrufen, gilt<br />

es, zwei Konfigurationsdateien zu<br />

bearbeiten. Eine betrifft das Virtualbox-Modul<br />

Vboxwebsrv, die<br />

andere Phpvirtualbox selbst. So<br />

entnimmt Virtualbox dem Eintrag<br />

VBOXWEB_USER=User aus der<br />

Konfigurations-Datei /etc/default/virtualbox<br />

unter welchem<br />

Benutzerkonto mitsamt dem zugehörigen<br />

Kontext die Software<br />

läuft. Per Default ist das der Nutzer<br />

vbox, den Virtualbox bei der<br />

Installation anlegt. Der sollte übrigens<br />

auch zwingend der Gruppe<br />

vboxusers angehören (Abbildung<br />

B), damit Virtualbox ohne<br />

Einschränkungen seinen Dienst<br />

tut und beispielsweise Zugriff auf<br />

USB-Geräte bietet.<br />

Mit dem Default-Nutzer vbox<br />

und der Default-Gruppe vboxusers<br />

sollte es keine Probleme geben.<br />

Beim Einsatz von Virtualbox auf<br />

einem Server empfiehlt es sich jedoch,<br />

für den Virtualbox-Betrieb<br />

einen Nutzer ohne eigene Login-<br />

Shell vorzusehen, den Sie mit den<br />

Werkzeugen der Distribution anlegen<br />

und der Gruppe vboxusers<br />

hinzufügen. Via Kommandozeile<br />

erledigt das dann der folgende<br />

Befehl:<br />

# useradd ‐G vboxusers ‐s /bin/fU<br />

alse User<br />

Listing 1<br />

$ unzip ‐q<br />

phpvirtualbox‐4.2.2.zip<br />

$ sudo mv ~/phpvirtualbox‐4.2‐4/<br />

/var/www/phpvirtualbox<br />

74 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Phpvirtualbox<br />

netz&system<br />

Das empfiehlt sich deshalb, weil<br />

Sie in der Konfiguration von<br />

Phpvirtualbox (/var/www/phpvirtualbox/config.php)<br />

auf den gleichen<br />

Benutzer verweisen müssen. Dessen<br />

Passwort steht in der Datei<br />

aber im Klartext (Listing 2).<br />

Damit sollte ein erster Zugriff<br />

auf das Interface von Phpvirtualbox<br />

möglich sein, sofern Virtualbox<br />

auf dem Server im Webserver-Modus<br />

läuft. Dazu starten Sie<br />

wie oben erwähnt Vboxwebsrv.<br />

Sie finden alle wichtigen Binaries<br />

des kompletten Virtualbox-Paketes<br />

unter /usr/lib/virtualbox. Für<br />

einen ersten Test oder gelegentlichen<br />

Gebrauch rufen Sie den Server<br />

/usr/lib/virtualbox/vboxwebsrv<br />

einfach direkt auf.<br />

Elegant starten<br />

Da /usr/lib/virtualbox zusätzlich<br />

via Symlink in /usr/bin liegt, brauchen<br />

Sie den absoluten Pfad nicht<br />

anzugeben. Eleganter klappt es<br />

allerdings, indem Sie das mitgelieferte<br />

Init-Skript für Vboxwebsrv<br />

verwenden, das Virtualbox<br />

beim Installieren unter /etc/<br />

init.d/vboxweb‐service anlegt. Sie<br />

rufen damit Vboxwebsrv komfortabel<br />

mit den Optionen start, stop<br />

oder restart auf.<br />

Das klappt prinzipiell auch mit<br />

Upstart (Ubuntu) oder Systemd<br />

(Fedora), die sich jeweils abwärtskompatibel<br />

verhalten. Soll der<br />

Dienst vboxweb-service automatisch<br />

starten, gehen Sie genauso<br />

vor wie beim Apache Webserver.<br />

Ubuntu-Nutzer verwenden sudo<br />

update‐rc.d vboxweb‐service defaults.<br />

Unter Fedora erzeugen Sie<br />

das Autostart-Skript mit systemctl<br />

enable vboxweb‐service.service. Bei<br />

Suse können Sie chkconfig ‐a<br />

vboxweb‐service benutzen. Ergänzende<br />

Informationen zur Installation<br />

finden Sie im Wiki von<br />

Phpvirtualbox [4].<br />

Hat alles funktioniert, erscheint<br />

beim Aufruf der URL http://<br />

Server/ phpvirtualbox der Login-<br />

Screen (Abbildung C). Hier melden<br />

Sie sich eingangs mit dem Benutzernamen<br />

admin und dem Passwort<br />

admin an, nicht mit den<br />

Credentials des oben erwähnten<br />

Virtualbox-Users. Wünschen Sie<br />

eine deutsche Oberfläche, stellen<br />

Sie diese wahlweise unter Preferences<br />

| Language ein oder ändern<br />

in der Datei /var/www/phpvirtualbox/config.php<br />

den Eintrag var<br />

$language = 'en'; auf 'de'.<br />

Danach sollten Sie im Web-Interface<br />

das Passwort des Administrator-Zugangs<br />

ändern, was<br />

Sie im Menü Datei | Passwort ändern<br />

erledigen. Der Benutzername<br />

des Administrator-Kontos<br />

bleibt admin. Darüber hinaus haben<br />

Sie im Menü Datei | Globale<br />

Einstellungen im Bereich Benutzer<br />

die Möglichkeit, zusätzlich zum<br />

Administrator-Account weitere<br />

Benutzerkonten für Phpvirtualbox<br />

anzulegen (Abbildung D).<br />

Der Unterschied zum Admin-<br />

Konto besteht aber lediglich darin,<br />

dass admin weitere Benutzer<br />

anlegen darf.<br />

Sofern Sie Phpvirtualbox lediglich<br />

selbst nutzen, erleichtern Sie<br />

sich das Arbeiten mit der Software<br />

ein klein wenig, indem Sie<br />

das Authentifizieren am Webfrontend<br />

mithilfe des folgenden<br />

D Phpvirtualbox kennt<br />

auch normale Benutzer.<br />

Diese dürfen allerdings<br />

ebenfalls alles,<br />

außer weitere Nutzer<br />

anlegen.<br />

Tipp<br />

Mit sudo apache2 ‐t<br />

‐D DUMP_MODULES<br />

oder httpd ‐t D<br />

DUMP_MODULES bei Red<br />

Hat und Fedora stellen<br />

Sie leicht fest, ob<br />

Apache bereits mit<br />

PHP-Unterstützung<br />

läuft.<br />

E Phpvirtualbox unterstützt<br />

das Anlegen<br />

und Konfigurieren von<br />

virtuellen Maschinen.<br />

Listing 2<br />

var $username = 'vbox';<br />

var $password = 'pass';<br />

var $location = 'http://<br />

localhost:18083/';<br />

www.linux-user.de<br />

03 | 13 75


netz&system<br />

Phpvirtualbox<br />

und Optionen für die Vboxwebsrv-Konfiguration<br />

[9]. So können<br />

Sie einen Session-Timeout eintragen<br />

oder den Standard-Port ändern,<br />

auf dem Vboxwebserv auf<br />

Anfragen lauscht. Es ist sogar<br />

möglich, Vboxwebsrv und den<br />

Webserver auf unterschiedlichen<br />

Maschinen zu betreiben.<br />

F Bei Bedarf<br />

reichen Sie einzelne<br />

USB-Geräte über<br />

Passthrough an das<br />

Gastsystem durch.<br />

G Der in Virtualbox<br />

enthaltene RDP-Server<br />

ist der Schlüssel<br />

zum grafischen Zugriff<br />

aus der Ferne.<br />

Eintrags in der Datei config.php<br />

vollständig deaktivieren:<br />

var $noAuth = true;<br />

Das geschieht dann allerdings um<br />

den Preis der Sicherheit. Wer etwa<br />

in Umgebungen mit mehreren Benutzern<br />

ein höheres Bedürfnis<br />

nach Sicherheit hat – wie gesehen<br />

sind unter Phpvirtualbox per Default<br />

alle Benutzer Admins – kann<br />

in der Datei config.php auch weitere<br />

Module zum Authentifizieren<br />

konfigurieren. Neben WebAuth<br />

(auf .htaccess basierend) ist auch<br />

ein Login gegen einen Verzeichnisdienst<br />

(LDAP oder Active Directory)<br />

möglich. Das Wiki gibt<br />

Auskunft, wie das funktioniert<br />

[8]. Ferner finden Sie dort<br />

eine Reihe weiterer Parameter<br />

Im Einsatz<br />

In der Summe unterstützt Phpvirtualbox<br />

fast alle Funktionen,<br />

die Sie in der Qt-Oberfläche finden<br />

(Abbildung E, vorherige Seite).<br />

Das umfasst das Starten und<br />

Stoppen von virtuellen Maschinen<br />

(Pause, ACPI-Shutdown oder<br />

Save/​Discard-State), Snapshots,<br />

das Konfigurieren von VMs sowie<br />

das Importieren und Exportieren<br />

virtueller Maschinen. Daneben<br />

bietet Phpvirtualbox den Zugriff<br />

auf virtuelle Maschinen über eine<br />

emulierte Konsole. Einzelheiten<br />

finden sich im Bereich Features<br />

auf der Projektseite. Sogar das<br />

Durchreichen von USB-Geräten<br />

nach Bedarf ermöglicht das PHP-<br />

Interface (Abbildung F).<br />

Zwar bietet Phpvirtualbox nahezu<br />

alle wichtigen Einstellungen,<br />

zum Anzeigen des Bildschirminhalts<br />

laufender virtueller Maschinen<br />

benötigen Sie jedoch wie eingangs<br />

erwähnt einen<br />

RDP-Client.<br />

Der in Virtualbox<br />

enthaltene RDP-<br />

Server gehört allerdings<br />

zu den<br />

nicht freien Komponenten<br />

des<br />

Programms und<br />

steht daher nur<br />

bereit, wenn Sie<br />

Oracles kostenloses<br />

Extension-<br />

Pack für Virtualbox<br />

installieren.<br />

Die Bildschirmausgabe<br />

erfolgt<br />

deutlich flüssiger<br />

als etwa bei einem<br />

VNC-Client.<br />

Das Aktivieren<br />

des RDP-Servers<br />

76 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Phpvirtualbox<br />

netz&system<br />

info<br />

[1] Phpvirtualbox:<br />

http:// code. google. com/ p/ phpvirtualbox<br />

[2] Gnome Boxes: Th. Drilling, „Schlicht und<br />

einfach“, LU 02/​2013, S. 70,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 27688<br />

[3] Download:http:// code. google. com/ p/​<br />

funktioniert genauso wie beim<br />

Qt-Client: Klicken Sie dazu wahlweise<br />

im Hauptfenster von Phpvirtualbox<br />

direkt auf den Link Anzeige<br />

oder in der Symbolleiste auf<br />

das Symbol Ändern, gefolgt von<br />

einem Klick auf den Menü-Eintrag<br />

Ändern.<br />

Ein dritter Weg führt über den<br />

Punkt Maschine | Ändern in der<br />

Menüleiste von Phpvirtualbox. In<br />

jedem Fall öffnet sich der Konfigurationseditor<br />

für die links markierte<br />

virtuelle Maschine. Bei den<br />

letzten beiden Varianten müssen<br />

Sie allerdings noch zum Bereich<br />

Anzeige navigieren und im Reiter<br />

Fernsteuerung das Häkchen bei<br />

Server aktivieren setzen.<br />

Danach legen Sie gegebenenfalls<br />

noch den für die jeweiligen virtuellen<br />

Maschinen zu verwendenden<br />

TCP-Port fest. Nutzen Sie<br />

mehr als eine virtuelle Maschine<br />

gleichzeitig, achten Sie darauf,<br />

verschiedene Ports anzugeben.<br />

Läuft auf dem Server eine grafische<br />

Oberfläche (bevorzugt<br />

KDE), dann können Sie selbstverständlich<br />

auch direkt auf dem<br />

Server einen RDP-, VNC- oder<br />

(noch besser) NX-Server aufsetzen,<br />

was Ihnen schon mal grafischen<br />

Zugang zur Qt-Benutzeroberfläche<br />

von<br />

Virtualbox verschafft.<br />

Wahlweise<br />

rufen Sie die<br />

entfernte Virtualbox-GUI<br />

via SSH<br />

und X11 von Ihrem<br />

Arbeitsplatz<br />

aus auf.<br />

Melden Sie sich<br />

dazu auf dem<br />

Server mit dem<br />

Befehl ssh ‐X ‐l<br />

Vbox‐User Server<br />

als derjenige Benutzer<br />

an, unter<br />

dessen Account<br />

Virtualbox dort<br />

läuft, und rufen<br />

Sie dann in der<br />

SSH-Sitzung virtualbox<br />

auf (Abbildung<br />

H).<br />

Nicht uncharmant und schnell<br />

zu realisieren ist auch die Idee,<br />

direkt auf dem Server einen RDPoder<br />

NX-Server zu installieren.<br />

Letzterer bietet deutlich mehr<br />

Performance als etwa VNC. Die<br />

GPL-Implementation „FreeNX<br />

Server“ findet sich in den Paketquellen<br />

vieler Distributionen.<br />

Wahlweise können Sie auch die<br />

inzwischen proprietäre, nichtsdestotrotz<br />

aber kostenlos verfügbare<br />

Original-Version von Nomachine<br />

installieren, die „NX Free<br />

Edition for Linux“, was aber für<br />

unser Szenario keinen Vorteil<br />

birgt. Die GPL-Version lässt sich<br />

im Handumdrehen einrichten,<br />

sofern Sie die SSH-Authentifizierung<br />

verwenden (Abbildung I).<br />

Fazit<br />

Bei Phpvirtualbox handelt es sich<br />

um ein nützliches Werkzeug für<br />

Virtualbox-Anwender. Das Tool<br />

zeigt eindrucksvoll, was moderne<br />

Webtechnologien mit PHP und<br />

Ajax zustande bringen. Der Aufwand<br />

bei der Installation ist zudem<br />

kleiner, als dieser Beitrag<br />

möglicherweise suggeriert. Die<br />

Vorteile einer zentralen Instanz<br />

wiegen die Mühe auf. (agr) n<br />

H So geht’s auch: Zugriff<br />

auf ein auf dem<br />

Server installierte<br />

Virtualbox via SSH.<br />

I So geht’s noch besser:<br />

Zugriff auf ein auf<br />

dem Server installiertes<br />

Virtualbox via NX-<br />

Protokoll.<br />

phpvirtualbox/ downloads/ list<br />

[4] Phpvirtualbox-Wiki: http:// code. google.​<br />

com/ p/ phpvirtualbox/ wiki/ Installation<br />

[5] Virtualbox-Lizenz: https:// www. virtualbox.​<br />

org/ wiki/ Virtualbox_PUEL<br />

[6] Virtualbox herunterladen: https:// www.​<br />

virtualbox. org/ wiki/ Linux_Downloads<br />

[7] Virtualbox Extension Pack:<br />

https:// www. virtualbox. org/ wiki/ Downloads<br />

[8] Vboxwebsrv und Verzeichnisdienste:<br />

http:// code. google. com/ p/ phpvirtualbox/​<br />

wiki/ AuthenticationModules<br />

[9] Paremeter und Optionen von Vboxwebsrv:<br />

http:// code. google. com/ p/ phpvirtualbox/​<br />

wiki/ vboxwebServiceConfigLinux<br />

www.linux-user.de<br />

03 | 13 77


know-how<br />

Sicher löschen<br />

© Kkymek, 123RF<br />

Dateien und Laufwerke dauerhaft löschen<br />

Sicher entsorgt<br />

README<br />

Die alte Fest-<br />

platte bei Ebay<br />

ver kaufen? Kein<br />

Prob lem – wenn<br />

Sie die Daten darauf<br />

professionell<br />

gelöscht haben.<br />

Erik Bärwaldt<br />

Die herkömmlichen Befehle<br />

zum Löschen von<br />

Dateien und Verzeichnissen<br />

erlauben unter<br />

Linux eine Rekonstruktion<br />

der eigentlichen<br />

Daten. Erst mit einigen<br />

kleinen Helfern oder einer<br />

speziellen Distribution<br />

überschreiben Sie<br />

Daten so gründlich,<br />

dass das Wiederherstellen<br />

nicht mehr gelingt.<br />

In immer mehr Lebensbereichen<br />

entwickeln sich Computer zu unentbehrlichen<br />

Hilfsmitteln. Das<br />

Zusammenwachsen von Informationstechnologie<br />

und Telekommunikation<br />

sorgt für ein immer<br />

höheres Aufkommen an Daten,<br />

die sich auf den heimischen Festplatten<br />

sammeln. Wer die Massenspeicher<br />

jedoch eines Tages<br />

ausrangiert oder sie an einen<br />

neuen Besitzer weiterreicht,<br />

steht zwangsläufig vor der Frage,<br />

wie er private Daten unwiederbringlich<br />

löscht. Mit Linux und<br />

einigen speziellen Programmen<br />

beugen Sie dabei bösen Überraschungen<br />

vor.<br />

Grundsätzliches<br />

Für das Verwalten der Daten auf<br />

der Festplatte zeichnet das Dateisystem<br />

verantwortlich. Zu speichernde<br />

Dateien liegen dabei in<br />

einer Partition auf dem Massenspeicher,<br />

wobei jede Partition erst<br />

nach dem Anlegen eines Dateisystems<br />

einsatzbereit ist.<br />

Das Dateisystem besteht aus einer<br />

Tabelle, die unter anderem<br />

genaue Angaben darüber enthält,<br />

wo sich einzelne Datenbestände<br />

auf dem Massenspeicher befinden.<br />

Die Daten selbst können dabei<br />

auf mehrere Segmente aufgeteilt<br />

sein. Beim Zugriff auf eine<br />

Datei fragt das System zunächst<br />

die Tabelle mit den Zuordnungen<br />

ab, um den entsprechenden Speicherort<br />

ausfindig zu machen. Danach<br />

steuern die Leseköpfe die eigentliche<br />

Adresse an und lesen<br />

die Daten aus.<br />

Beim Löschen einer Datei entfernt<br />

das System aus Zeitgründen<br />

nicht etwa den eigentlichen Datenbestand,<br />

sondern nur den entsprechenden<br />

Eintrag in der Zuweisungstabelle.<br />

Physikalisch liegen<br />

die Daten also nach wie vor<br />

auf dem Massenspeicher.<br />

Tools, die solche „gelöschten“<br />

Dateien wiederherstellen, machen<br />

sich diesen Umstand zunutze.<br />

Sie prüfen die einzelnen Sektoren<br />

des Massenspeichers und<br />

bieten dann die Möglichkeit, gefundene<br />

Daten über eine modifizierte<br />

Zuordnungstabelle wieder<br />

zu aktivieren. Erst, wenn die Sektoren<br />

auf der Platte überschrieben<br />

sind, gelten die Daten für den<br />

Laien als unwiederbringlich verloren.<br />

Selbst das Formatieren einer<br />

Festplatte überschreibt nicht<br />

zwangsläufig vorhandene Datenbestände.<br />

Weniger ausgereifte<br />

Dateisysteme legen bei diesem<br />

Vorgang lediglich eine neue Zuweisungstabelle<br />

für die Dateien<br />

an, tasten jedoch die auf dem Datenträger<br />

noch vorhandenen alten<br />

Strukturen nicht an. Das erlaubt<br />

es, diese nach sogenannten<br />

Schnellformatierungen mit einigem<br />

Aufwand wieder zu rekonstruieren.<br />

Problemfall MBR<br />

Der Master Boot Record (MBR),<br />

den es auf fast allen Festplatten<br />

mit installiertem Betriebssystem<br />

gibt, enthält eine Tabelle mit den<br />

Partitionen auf dem Speichermedium.<br />

Das Löschen einzelner Dateien<br />

oder Verzeichnisse hat keinen<br />

Einfluss auf diesen Bereich.<br />

Insbesondere bei wenig ausgereiften<br />

Betriebssystemen finden sich<br />

Schadprogramme wie Trojaner<br />

oder Rootkits, die sich im Master<br />

Boot Record festsetzen und von<br />

dort aus operieren.<br />

78 03 | 13<br />

www.linux-user.de


Sicher löschen<br />

know-how<br />

Solche Schadsoftware bleibt auch<br />

nach dem Löschen der Inhalte<br />

einzelner Partitionen und selbst<br />

nach dem Formatieren der Festplatte<br />

aktiv. Um sie loszuwerden,<br />

muss man die Festplatte komplett<br />

löschen und dabei auch den<br />

MBR neu anlegen. In diesem Falle<br />

besteht aber keine Möglichkeit<br />

mehr, die alte Partitionstabelle<br />

mit Tools wie Testdisk oder<br />

Gparted zu rekonstruieren.<br />

Defekte Sektoren<br />

Ein weiteres Hindernis beim sicheren<br />

Löschen von Festplatten<br />

stellen defekte Sektoren dar. Diese<br />

treten mehr oder weniger häufig<br />

auf. Der Controller der Festplatte<br />

verwaltet sie dem Betriebssystem<br />

gegenüber transparent,<br />

sodass Sie den Ausfall eines Bereichs<br />

solange nicht bemerken,<br />

wie die Festplatte noch Ersatzsektoren<br />

zur Kompensation bereitstellen<br />

kann.<br />

Im Bedarfsfall sperrt der Controller<br />

die physikalisch defekten<br />

Sektoren automatisch. Die in den<br />

defekten Sektoren vorhandenen<br />

Daten bleiben bei diesem Verfahren<br />

jedoch erhalten. In manchen<br />

Fällen haben kommerzielle Anbieter<br />

die Möglichkeit, diese mit<br />

entsprechender Hardware nachträglich<br />

auszulesen.<br />

Möchten Sie feststellen, ob eine<br />

Festplatte defekte Sektoren aufweist,<br />

so erledigen Sie dies mithilfe<br />

der Smartmon-Tools. Das entsprechende<br />

Paket smartmontools<br />

findet sich in den Repositories aller<br />

gängigen Distributionen, viele<br />

installieren es sogar bereits beim<br />

Einrichten des Basissystems auf<br />

der Festplatte mit.<br />

Durch Eingabe des Befehls<br />

smartctl ‐a Gerät überprüfen Sie<br />

die Integrität eines Datenträgers.<br />

Um die Anzahl der umadressierten<br />

Sektoren zu ermitteln,<br />

geben Sie als Administrator<br />

im Terminal einfach den folgenden<br />

Befehl ein:<br />

# smartctl ‐a Gerät | grep ReallU<br />

ocated_Sector_Ct<br />

In der entsprechenden Bildschirm<br />

ausgabe sind vor allem die<br />

ganzzahligen Werte der zweiten<br />

und dritten Spalte von links von<br />

Bedeutung: Sie bilden den aktuellen<br />

Normalwert und den bislang<br />

schlechtesten Wert des Attributes<br />

ab. Bestehen zwischen diesen<br />

Werten eine erhebliche Differenz,<br />

so hat der Controller eine größere<br />

Zahl von defekten Sektoren bereits<br />

umadressiert. In einem solchen<br />

Fall empfiehlt sich unter<br />

Umständen sogar der Austausch<br />

der Festplatte, um dem Verlust<br />

von Daten vorzubeugen.<br />

Sonderfall Flash<br />

Während herkömmliche Festplatten<br />

die anfallenden Daten auf rotierenden<br />

Magnetplatten in Sektoren<br />

ablegen, arbeiten Flash-<br />

Speicher wie SSDs oder USB-<br />

Sticks ohne jegliche mechanische<br />

Bauteile. Bei ihnen lagern die Daten<br />

in nichtflüchtigen Speicherzellen,<br />

die ein ins Medium integrierter<br />

Controller verwaltet.<br />

Da die Anzahl der möglichen<br />

Zyklen beim Schreiben in die<br />

Speicherzellen je nach Bauart begrenzt<br />

ist, greift der Controller<br />

zum sogenannten Wear-Leveling:<br />

Er verteilt die Daten gleichmäßig,<br />

um eine übermäßige Belastung<br />

einzelner Zellen und damit erhöhten<br />

Verschleiß zu vermeiden.<br />

Ein „Löschen“ entfernt lediglich<br />

den Verweis auf eine Datei aus einer<br />

Tabelle mit Dateizuweisungen,<br />

die Daten bleiben jedoch in<br />

den Speicherzellen erhalten.<br />

Neue Daten landen in Bereichen,<br />

die der Controller intern als<br />

unbelegt klassifiziert. Dadurch<br />

sammeln sich im Laufe der Zeit<br />

immer mehr „gelöschte“ Daten<br />

auf dem Flash-Speicher an. Stuft<br />

der Controller solche Speicherzellen<br />

als unbelegt ein, überschreiben<br />

neue Daten die alten.<br />

Bei modernen Flash-Speichern<br />

geschieht dies durch die interne<br />

Garbage Collection des Controllers<br />

oder, vom Betriebssystem angestoßen,<br />

durch den TRIM-Befehl.<br />

SSD älteren Baujahrs besitzen<br />

oft keine interne Garbage<br />

Collection oder unterstützen das<br />

TRIM-Kommando nicht. Das ermöglicht<br />

es in aller Regel, die alten<br />

Daten zu rekonstruieren.<br />

Es genügt also zum sicheren Löschen<br />

obsoleter Daten nicht, einzelne<br />

Partitionen einer SSD zu<br />

überschreiben. Um sicher zu sein,<br />

dass Ihre privaten Datenbestände<br />

nicht in falsche Hände geraten,<br />

gilt es, den kompletten Flash-<br />

Speicher zu überschreiben.<br />

Überschreiben<br />

Linux bietet bereits von Haus aus<br />

auf der Kommandozeile mithilfe<br />

des Befehls dd Möglichkeiten, Partitionen<br />

oder komplette Datenträger<br />

nach Vorgabe mit Zahlen<br />

zu überschreiben. Dazu geben Sie<br />

A Shred gibt detailliert<br />

über den Fortschritt<br />

beim Löschen<br />

Auskunft.<br />

DBAN 2.2.7,<br />

Plattenputzer 0.2,<br />

Shredder 0.1.3,<br />

SRM 1.2.11,<br />

Wipe 2.3.1<br />

LU/secure‐delete/<br />

B Über eine komfortable<br />

Oberfläche<br />

wählen Sie die zu löschende<br />

Partition in<br />

Plattenputzer aus.<br />

www.linux-user.de<br />

03 | 13 79


know-how<br />

Sicher löschen<br />

C Wipe gibt den<br />

Arbeitsfortschritt<br />

in Form eines Prozentwertes<br />

an.<br />

Daten löschen mit Methode<br />

lediglich im Terminal den folgenden<br />

Befehl ein:<br />

# dd if=/dev/zero of=Gerät conv=U<br />

noerror<br />

Damit überschreiben Sie die entsprechende<br />

Gerätedatei mit Nullen<br />

als Daten. Das Tool eignet<br />

sich jedoch eigentlich nicht zum<br />

sicheren Löschen von Daten, fehlen<br />

ihm doch einige dazu wichtige<br />

Optionen. Findige Programmierer<br />

haben sich des Problems angenommen<br />

und Tools entwickelt,<br />

die teils mit grafischen Oberflächen<br />

den Löschvorgang vereinfachen<br />

und sich zusätzlich auf<br />

Dateisysteme außerhalb der<br />

Linux-Welt verstehen.<br />

Shred<br />

Das Kommandozeilentool Shred<br />

eignet sich dazu, sowohl einzelne<br />

Im Laufe der Jahre haben Entwickler verschiedenste Methoden<br />

erarbeitet, um Massenspeicher sicher zu löschen. Die wohl aufwendigste<br />

Prozedur stammt dabei von Peter Gutmann, einem<br />

neuseeländischen Informatiker. Hier überschreiben die Tools die<br />

alten Daten in insgesamt 35 Durchläufen mit Bit-Mustern und Zufallsdaten.<br />

Als recht sicher, aber auch relativ zeitfressend gilt die<br />

Methode RCMP TSSIT OPS-II der Royal Canadian Mounted Police.<br />

Diese sieht vor, die Speichermedien achtmal mit komplementären<br />

Bit-Mustern zu überschreiben.<br />

Weniger Zeitaufwand erfordert der recht bekannte DoD-Standard<br />

5220.22 M des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums.<br />

Er sieht vor, die Daten viermal mit Bit-Mustern und anschließend<br />

dreimal mit Zufallsdaten zu überschreiben. Von diesem Standard<br />

existiert zudem eine beschleunigte Variante, die den Massenspeicher<br />

zweimal komplett mit Bit-Mustern und zusätzlich einmal<br />

mit Zufallsdaten beschreibt.<br />

Vom deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) stammt eine andere Methode, die in Behörden für<br />

Verschlusssachen zum Einsatz kommt. Diese schreibt es vor, die<br />

Daten sechsmal mit komplementären Bit-Mustern und anschließend<br />

einmal mit einem festen Bit-Muster zu überschreiben.<br />

Alle diese Methoden wurden mithilfe entsprechender Untersuchungen<br />

auf ihre Zuverlässigkeit hin überprüft und verhindern,<br />

dass sich die gelöschten Daten mit herkömmlichen Mitteln wieder<br />

rekonstruieren lassen.<br />

Dateien als auch ganze Partitionen<br />

zu überschreiben und die darauf<br />

liegenden Daten damit unwiederbringlich<br />

zu löschen. Shred<br />

gehört zu den GNU Core Utilities<br />

und findet sich daher in so gut<br />

wie jeder Linux-Distribution.<br />

Die Anwendung ist denkbar unkompliziert.<br />

Um eine einzelne<br />

Datei unwiederbringlich zu löschen,<br />

geben Sie im Terminal einfach<br />

den folgenden Befehl ein:<br />

$ shred ‐u ‐v Datei<br />

Shred überschreibt das angegebene<br />

File in drei Durchläufen mit<br />

zufällig generierten Ziffernfolgen<br />

und benennt die Datei anschließend<br />

zwölfmal um, bevor es sie<br />

endgültig löscht. Geben Sie beim<br />

Aufruf von Shred zusätzlich den<br />

Parameter ‐n ein, gefolgt von einer<br />

ganzen Zahl, dann modifizieren<br />

Sie damit die Anzahl der<br />

Durchläufe zum Überschreiben<br />

der Inhalte. Das Programm zeigt<br />

Ihnen während seiner Arbeit detaillierte<br />

Informationen zum<br />

Fortschritt beim Löschen an<br />

(Abbildung A, vorherige Seite).<br />

Ganze Laufwerke<br />

Auf die gleiche Art und Weise<br />

löschen Sie mit Shred ganze Partitionen<br />

oder Laufwerke, wobei<br />

Sie hierbei anstelle des Dateinamens<br />

den Namen der Gerätedatei<br />

als Ziel angeben. Für das Löschen<br />

von Festplatten oder großen Partitionen<br />

müssen Sie einen erheblichen<br />

Zeitaufwand einplanen.<br />

Um Fehlern aufgrund mangelnder<br />

Schreibrechte vorzubeugen,<br />

sollten Sie beim Löschen größerer<br />

Datenbestände das Tool zusätzlich<br />

mit dem Parameter ‐f<br />

(„force“) aufrufen.<br />

Für Shred gibt es unterschiedliche<br />

grafische Aufsätze, die allerdings<br />

durchgängig nicht den vollen<br />

Funktionsumfang des Kommandozeilenprogramms<br />

abbilden.<br />

Für Debian und dessen Derivate<br />

gibt es beispielsweise das<br />

Programm Shredder [1], für PC­<br />

LinuxOS und ähnliche Systeme<br />

wie Mageia oder Mandriva findet<br />

sich das Tool Shred_GUI in den<br />

passenden Repositories.<br />

Plattenputzer<br />

Mit dem Programm Plattenputzer<br />

existiert ein weiteres Werkzeug,<br />

um Daten sicher zu löschen.<br />

Die Projektseite [2] bietet für<br />

RPM-basierte Distributionen bereits<br />

fertige Pakete an, während<br />

für DEB-basierte Distributionen<br />

der Quellcode zum Download bereitsteht.<br />

Nach der Installation<br />

starten Sie das Tool mit Root-<br />

Rechten. Die Software eignet sich<br />

nicht zum Löschen einzelner Dateien,<br />

sondern bereinigt ausschließlich<br />

ganze Partitionen<br />

oder Datenträger.<br />

Die einfache grafische Oberfläche<br />

erleichtert es Anfängern, die<br />

Software zu bedienen: Im Startbildschirm<br />

listet das Programm<br />

alle gefundenen Partitionen auf.<br />

Sie wählen die gewünschte Partition<br />

aus oder fügen die zu löschende<br />

hinzu, falls das Tool diese<br />

nicht identifiziert hat (Abbildung<br />

B, vorherige Seite).<br />

Nach der Auswahl fragt die Software<br />

in einem weiteren Fenster<br />

nach der gewünschten Methode<br />

zum Löschen der Daten. Zur Auswahl<br />

stehen das einmalige Überschreiben<br />

der Partition mit der<br />

Ziffer null sowie eine in den BSI-<br />

Grundschutz-Katalogen beschriebene<br />

aufwendigere Methode mit<br />

zweimaligem Überschreiben (siehe<br />

Kasten Daten löschen mit Methode).<br />

Nach dem Bestätigen der<br />

Auswahl arbeitet das Programm<br />

die Aufgabe ab und visualisiert<br />

dabei den Fortschritt über eine<br />

Balkengrafik.<br />

Die Software Plattenputzer benötigt<br />

je nach Größe der zu löschenden<br />

Partition und der ausgewählten<br />

Methode längere Zeit,<br />

um alle Daten auf dem Medium<br />

zu vernichten. Im Test fiel zudem<br />

auf, dass sich der Programmablauf<br />

mit teils vollständiger CPU-<br />

Auslastung verzögert, sobald die<br />

Software auf der Festplatte auf<br />

defekte Sektoren trifft. Das führt<br />

80 03 | 13<br />

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Sicher löschen<br />

know-how<br />

bei den Terabyte-großen Platten,<br />

die heutzutage in den Systemen<br />

verbaut sind, zu teils erheblichen<br />

Zeiten beim Löschen.<br />

Wipe<br />

Mit Wipe steht auf der Kommandozeile<br />

ein weiteres kleines Tool<br />

bereit, das überflüssige Daten unwiederbringlich<br />

entfernt. Sie erhalten<br />

das Programm online [3]<br />

als Quellcode. Nach dem Entpacken<br />

des Archivs wechseln Sie in<br />

das neu angelegte Dateiverzeichnis<br />

und kompilieren das Programm<br />

mit der Befehlsfolge ./<br />

configure && make install. Danach<br />

ist Wipe einsatzbereit.<br />

Ähnlich wie Shred löscht Wipe<br />

Dateien durch Überschreiben der<br />

Inhalte mit Zufallsdaten, Nullen<br />

oder Bit-Mustern. Die Software<br />

eignet sich darüber hinaus, um<br />

ganze Verzeichnisbäume zu entfernen.<br />

Sie haben zusätzlich die<br />

Möglichkeit, Dateien in einem<br />

Verzeichnis, die Sie behalten wollen,<br />

zu überspringen, sodass diese<br />

unangetastet bleiben.<br />

Wie Shred und Plattenputzer<br />

bietet auch Wipe Optionen, über<br />

die Sie festlegen, wie oft die Software<br />

die einzelne Datei überschreibt<br />

und ob sie diese anschließend<br />

löscht. Die Ausgabe von<br />

Wipe im Terminal listet beim Einsatz<br />

des Parameters ‐v die Ergebnisse<br />

für jede einzelne Datei auf.<br />

So haben Sie die Möglichkeit, in<br />

Echtzeit sofort nachzuvollziehen,<br />

welche Aktionen das Tool gerade<br />

vornimmt (Abbildung C).<br />

Secure Remove<br />

Secure Remove (oder kurz: SRM)<br />

bietet einen ähnlichen Funktionsumfang<br />

und kommt ebenfalls im<br />

Terminal zum Einsatz. Im Gegensatz<br />

zu den anderen Tools bietet<br />

SRM jedoch keine Möglichkeit,<br />

die Anzahl der Durchläufe für das<br />

Überschreiben zu definieren.<br />

Stattdessen erlaubt die Software<br />

die Wahl zwischen den Standards<br />

des US-amerikanischen Verteidigungs-<br />

und des Energieministeriums,<br />

die jeweils in drei oder sieben<br />

Durchgängen vorhandene<br />

Daten eliminieren. Alternativ lassen<br />

sich die Daten in einem einzigen<br />

Durchlauf oder nach dem<br />

OpenBSD-Standard in drei<br />

Durchgängen entfernen. Auch ansonsten<br />

bietet SRM eine übersichtliche<br />

Anzahl an möglichen<br />

Optionen (Abbildung D).<br />

SRM findet sich bei einigen Distributionen<br />

bereits in den Repositories.<br />

Bei Debian, Ubuntu und<br />

Derivaten lagert es im Paket<br />

secure-delete. Für Mageia, Mandriva,<br />

Fedora und OpenSuse sowie<br />

deren Varianten stehen fertige<br />

Pakete für 32- und 64-Bit-Architekturen<br />

in den jeweiligen Softwaresammlungen<br />

bereit. Den<br />

Quellcode für alle nicht unterstützten<br />

Distributionen finden<br />

Sie online [4].<br />

Nach dem Download und dem<br />

Entpacken des Archivs installieren<br />

Sie das Programm durch den<br />

einfachen Dreisatz ./configure &&<br />

make && make install im Terminal.<br />

Anschließend steht die leicht zu<br />

bedienende Software bereit. SRM<br />

eignet sich aufgrund seiner geringen<br />

Zahl an Parametern und der<br />

weltweit anerkannten Methoden<br />

zum Löschen sowie seiner schnellen<br />

Arbeitsweise sehr gut für das<br />

sichere Entfernen von kleineren<br />

bis mittleren Datenbeständen,<br />

wenn nur wenig Zeit zum Einarbeiten<br />

bereitsteht.<br />

DBAN<br />

Bei großen Datenmengen lohnt<br />

sich dagegen der Einsatz von<br />

DBAN. Bei dieser Software han­<br />

D SRM bietet nur<br />

wenige Optionen und<br />

lässt sich daher einfach<br />

bedienen.<br />

MAGAZIN<br />

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Themen Linux und Open<br />

Source lesen Sie täglich<br />

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03 | 13 81


know-how<br />

Sicher löschen<br />

E Der Quickmode<br />

in DBAN löscht ohne<br />

weitere Rückfrage radikal<br />

alle Daten auf<br />

allen beschreibbaren<br />

Datenträgern.<br />

F DBAN zeigt oben<br />

rechts den Fortschritt<br />

beim Löschen an.<br />

delt es sich nicht um ein einzelnes<br />

Programm oder eine Sammlung<br />

von Tools, sondern um eine<br />

komplette Linux-Distribution.<br />

Das System erhalten Sie als lediglich<br />

etwa 11 MByte großes ISO-<br />

Image zum Download [5].<br />

Nachdem Sie daraus eine bootfähige<br />

CD gebrannt haben, starten<br />

Sie DBAN auf dem betreffenden<br />

Rechner. In Bezug auf die<br />

Hardware setzt das System eine<br />

32-Bit-CPU und mindestens<br />

32 MByte Arbeitsspeicher voraus.<br />

Es bootet in einen archaisch anmutenden<br />

Bildschirm im Textmodus,<br />

in dem Sie die einzelnen Optionen<br />

per Tastenkombination<br />

oder Eingabe am Bootprompt<br />

aufrufen.<br />

Für besonders Eilige bietet<br />

DBAN über [F3] sogenannte<br />

Quick Commands an, die es in<br />

sich haben: Die Eingabe einer der<br />

vorgeschlagenen Löschmethoden<br />

am Bootprompt löscht ohne weitere<br />

Nachfrage oder Warnung unwiederbringlich<br />

sämtliche Daten<br />

auf allen im System befindlichen<br />

beschreibbaren Massenspeichern<br />

(Abbildung E).<br />

Der volle Umfang der Distribution<br />

erschließt sich erst nach dem<br />

regulären Start. DBAN bietet<br />

dann ein dreigeteiltes Fenster im<br />

Textmodus: Während Sie über<br />

den Kasten links oben die Methode<br />

zum Löschen sowie die Anzahl<br />

der Durchgänge konfigurieren,<br />

zeigt der rechts oben platzierte<br />

Kasten den Fortschritt der aktuellen<br />

Aktion an.<br />

Der untere Bereich steht für die<br />

Auswahl der Laufwerke und sonstige<br />

Meldungen bereit: Hier wählen<br />

Sie eines der im System gefundenen<br />

Laufwerke oder eine<br />

Partition. DBAN besitzt eine ausgezeichnete<br />

Hardware-Erkennung<br />

und identifiziert in aller Regel die<br />

vorhandenen Laufwerke korrekt.<br />

Das System versteht sich dabei<br />

auf IDE-, SATA-, SCSI- und SAS-<br />

Laufwerke sowie USB-Speicher.<br />

Externe, über den USB-Bus angeschlossene<br />

Festplatten identifizierte<br />

die Software im Test ebenfalls<br />

korrekt.<br />

Nach dem Löschen eines Datenträgers<br />

haben Sie in DBAN zusätzlich<br />

die Möglichkeit, das Löschen<br />

zu verifizieren, wobei das<br />

entweder einmalig geschieht oder<br />

– bei mehreren Durchläufen –<br />

nach jedem einzelnen Überschreiben.<br />

Für besonders vorsichtige<br />

Zeitgenossen empfiehlt sich das<br />

Einstellen mehrerer Durchgänge<br />

beim Löschen und entsprechend<br />

vieler Prüfläufe, um wirklich sicherzugehen,<br />

dass im Laufwerk<br />

vorhandene Cache-Speicher, die<br />

ihren zwischengespeicherten Inhalt<br />

erst nach einer gewissen Zeit<br />

auf der Festplatte ablegen, ebenfalls<br />

komplett gelöscht wurden<br />

(Abbildung F).<br />

Je nach Größe des Laufwerks<br />

oder der Partition und eingestellter<br />

Anzahl der Löschdurchläufe<br />

sowie eventueller Durchgänge<br />

zum Verifizieren gilt es jedoch,<br />

eine längere Zeitspanne für das<br />

komplette Löschen des Laufwerks<br />

einzuplanen. Entsprechende<br />

Lauf- und Restzeiten zeigt die<br />

Software dabei zur besseren Orientierung<br />

oben rechts im Bildschirm<br />

im Kasten Statistics an.<br />

DBAN gestattet den Einsatz<br />

mehrerer anerkannter Löschmethoden.<br />

So wählen Sie im Hauptfenster<br />

durch Drücken von [M]<br />

beispielsweise den DoD-Standard<br />

oder die Gutmann-Spezifikation.<br />

Das gleiche Menü bietet aber<br />

auch ein sehr schnelles, einmaliges<br />

Überschreiben des Datenträgers<br />

an.<br />

Fazit<br />

Wie nicht anders zu erwarten,<br />

finden sich unter Linux gleich<br />

mehrere Lösungen, die das sichere<br />

Löschen von Dateien, Verzeichnissen,<br />

Partitionen und ganzen<br />

Datenträgern ermöglichen. Eher<br />

für den privaten Gebrauch eignen<br />

sich Programme wie Shred und<br />

Wipe, während SRM für semiprofessionelle<br />

Zwecke international<br />

anerkannte Spezifikationen unterstützt.<br />

Mit der speziell für das<br />

sichere Löschen von Massenspeichern<br />

konzipierten DBAN-Distribution<br />

haben Sie zudem ein außerordentlich<br />

flexibles und ausgereiftes<br />

Tool zur Hand, das in jedem<br />

Szenario glänzt. (agr) n<br />

[1] Shredder:<br />

http:// code. google. com/ p/ shredder/<br />

[2] Plattenputzer:<br />

http:// plattenputzer. sourceforge. net<br />

[3] Wipe: http:// wipe. sourceforge. net<br />

[4] Secure Remove:<br />

http:// srm. sourceforge. net<br />

[5] DBAN: http:// www. dban. org<br />

info<br />

82 03 | 13<br />

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it-Profimarkt (Liste sortiert nach Postleitzahl)<br />

Firma Anschrift Telefon Web 1 2 3 4 5 6<br />

imunixx GmbH UNIX consultants 01468 Moritzburg, Heinrich-Heine-Str. 4 0351-83975-0 www.imunixx.de √ √ √ √ √<br />

TUXMAN Computer 10369 Berlin, Anton-Saefkow-Platz 8 030-97609773 www.tuxman.de √ √ √ √ √<br />

Hostserver GmbH 10405 Berlin, Winsstraße 70 030-47375550 www.hostserver.de √<br />

Compaso GmbH 10439 Berlin, Driesener Strasse 23 030-3269330 www.compaso.de √ √ √ √ √<br />

elego Software Solutions GmbH 13355 Berlin, Gustav-Meyer-Allee 25 030-2345869-6 www.elegosoft.com √ √ √ √<br />

verion GmbH 16244 Altenhof, Unter den Buchen 22 e 033363-4610-0 www.verion.de √ √ √<br />

Logic Way GmbH 19061 Schwerin, Hagenower Str. 73 0385-39934-48 www.logicway.de √ √ √ √<br />

Sybuca GmbH 20459 Hamburg, Herrengraben 26 040-27863190 www.sybuca.de √ √ √ √ √<br />

iTechnology GmbH 22083 Hamburg, Osterbekstrasse 90b 040 / 69 64 37 20 www.itechnology.de √ √ √ √<br />

JEL Ingenieurbuero 23911 Einhaus, Hauptstr. 7 04541-8911-71 www.jeltimer.de √<br />

beitco - Behrens IT-Consulting 26197 Ahlhorn, Lessingstr. 27 04435-9537330-0 www.beitco.de √ √ √ √ √<br />

talicom GmbH 30169 Hannover, Calenberger Esplanade 3 0511-123599-0 www.talicom.de √ √ √ √ √<br />

primeLine Solutions GmbH 32549 Bad Oeynhausen, Dornenbreite 18a 05731/​86940 www.primeline-solutions.de √ √ √ √<br />

teuto.net Netzdienste GmbH 33602 Bielefeld, Niedenstr. 26 0521-96686-0 www.teuto.net √ √ √ √ √<br />

MarcanT GmbH 33602 Bielefeld, Ravensberger Str. 10 G 0521-95945-0 www.marcant.net √ √ √ √ √ √<br />

Hostserver GmbH 35037 Marburg, Biegenstr. 20 06421-175175-0 www.hostserver.de √<br />

LINET Services GmbH 38118 Braunschweig, Cyriaksring 10a 0531-180508-0 www.linet-services.de √ √ √ √ √ √<br />

OpenIT GmbH 40599 Düsseldorf, In der Steele 33a-41 0211-239577-0 www.OpenIT.de √ √ √ √ √<br />

Linux-Systeme GmbH 45277 Essen, Langenbergerstr. 179 0201-298830 www.linux-systeme.de √ √ √ √ √<br />

Linuxhotel GmbH 45279 Essen, Antonienallee 1 0201-8536-600 www.linuxhotel.de √<br />

OpenSource Training Ralf Spenneberg 48565 Steinfurt, Am Bahnhof 3-5 02552-638755 www.opensource-training.de √<br />

Intevation GmbH 49074 Osnabrück, Neuer Graben 17 0541-33508-30 osnabrueck.intevation.de √ √ √ √<br />

uib gmbh 55118 Mainz, Bonifaziusplatz 1b 06131-27561-0 www.uib.de √ √ √ √<br />

LISA GmbH 55411 Bingen, Elisenhöhe 47 06721-49960 www.lisa-gmbh.de √ √ √ √ √<br />

saveIP GmbH 64283 Darmstadt, Schleiermacherstr. 23 06151-666266 www.saveip.de √ √ √ √ √<br />

LAMARC EDV-Schulungen u. Beratung GmbH 65193 Wiesbaden, Sonnenberger Straße 14 0611-260023 www.lamarc.com √ √ √ √<br />

ORDIX AG 65205 Wiesbaden, Kreuzberger Ring 13 0611-77840-00 www.ordix.de √ √ √ √ √<br />

LinuxHaus Stuttgart 70565 Stuttgart, Hessenwiesenstrasse 10 0711-2851905 www.linuxhaus.de √ √ √ √ √<br />

1 = Hardware 2 = Netzwerk/TK 3 = Systemhaus 4 = Seminaranbieter 5 = Software 6 = Schulung/Beratung (S<br />

86 03 | 13<br />

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IT-Profimarkt<br />

service<br />

it-Profimarkt (Fortsetzung von S. 88)<br />

Firma Anschrift Telefon Web 1 2 3 4 5 6<br />

Manfred Heubach EDV und Kommunikation 73728 Esslingen, Hindenburgstr. 47 0711-4904930 www.heubach-edv.de √ √ √ √<br />

Waldmann EDV Systeme + Service<br />

74321 Bietigheim-Bissingen,<br />

Pleidelsheimer Str. 25<br />

07142-21516 www.waldmann-edv.de √ √ √ √ √<br />

in-put Das Linux-Systemhaus 76133 Karlsruhe, Moltkestr. 49 0721-6803288-0 www.in-put.de √ √ √ √ √ √<br />

Bodenseo 78224 Singen, Pomeziastr. 9 07731-1476120 www.bodenseo.de √ √ √<br />

Linux Information Systems AG 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-993412-0 www.linux-ag.com √ √ √ √ √<br />

LinuxLand International GmbH 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-99341441 www.linuxland.de √ √ √ √ √ √<br />

Synergy Systems GmbH 81829 München, Konrad-Zuse-Platz 8 089-89080500 www.synergysystems.de √ √ √ √ √<br />

B1 Systems GmbH 85088 Vohburg, Osterfeldstrasse 7 08457-931096 www.b1-systems.de √ √ √ √ √<br />

ATIX AG 85716 Unterschleißheim, Einsteinstr. 10 089-4523538-0 www.atix.de √ √ √ √ √ √<br />

OSTC Open Source Training and Consulting GmbH 90425 Nürnberg, Waldemar-Klink-Str. 10 0911-3474544 www.ostc.de √ √ √ √ √ √<br />

Dipl.-Ing. Christoph Stockmayer GmbH 90571 Schwaig, Dreihöhenstr. 1 0911-505241 www.stockmayer.de √ √ √<br />

pascom - Netzwerktechnik GmbH & Co.KG 94469 Deggendorf, Berger Str. 42 0991-270060 www.pascom.net √ √ √ √ √<br />

fidu.de IT KG 95448 Bayreuth, Ritter-v.-Eitzenb.-Str. 19 0921 / 16 49 87 87 - 0 www.linux-onlineshop.de √ √ √ √<br />

Computersysteme Gmeiner 95643 Tirschenreuth, Fischerhüttenweg 4 09631-7000-0 www.gmeiner.de √ √ √ √ √<br />

RealStuff Informatik AG CH-3007 Bern, Chutzenstrasse 24 0041-31-3824444 www.realstuff.ch √ √ √<br />

CATATEC CH-3013 Bern, Dammweg 43 0041-31-3302630 www.catatec.ch √ √ √<br />

Syscon Systemberatungs AG CH-8003 Zürich, Zweierstrasse 129 0041-44-4542010 www.syscon.ch √ √ √ √ √<br />

Würth Phoenix GmbH IT-39100 Bozen, Kravoglstraße 4 0039 0471 56 41 11 www.wuerth-phoenix.com √ √ √ √<br />

1 = Hardware 2 = Netzwerk/TK 3 = Systemhaus 4 = Seminaranbieter 5 = Software 6 = Schulung/Beratung


service<br />

Usergroups<br />

linux.usergroups<br />

Im Folgenden die Liste der uns bekannten Linux-Usergroups im deutschsprachigen Raum in Kurzfassung. Änderungen und Updates bitte der Redaktion (usergroups@linuxnewmedia.de) mitteilen (Name, Beschreibung,<br />

Treffpunkt, Adresse, Ansprechpartner, Homepage, E-Mail, Telefon, Fax, Mitgliederzahl ...).<br />

Aachen<br />

Aachen<br />

Ahaus<br />

Ahlen/Westfalen<br />

Ahrtal<br />

Aichach<br />

Allershausen<br />

Altdorf /<br />

Nürnberg<br />

Amberg<br />

Ansbach<br />

Aschaffenburg<br />

Augsburg<br />

Backnang<br />

Bad Brückenau<br />

Bad Driburg<br />

Bad Hersfeld<br />

Bad Wildungen<br />

Bamberg<br />

Basel (CH)<br />

Bautzen<br />

Bayreuth<br />

Bergisch<br />

Gladbach<br />

Berlin<br />

Berlin<br />

Berlin /<br />

Friedrichshain-<br />

Kreuzberg<br />

Berlin /<br />

Lichtenrade<br />

Berlin /<br />

Marzahn-<br />

Hellersdorf<br />

Bern (CH)<br />

Biel / Bienne /<br />

Seeland (CH)<br />

Aachener Linux-Usergroup<br />

(ALUG)<br />

http://www.alug.de<br />

Computer-Club an der RWTH<br />

Aachen e.V. (CCAC)<br />

http://www.ccac.rwth-aachen.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Ahaus (LUGAH)<br />

http://www.lugah.de<br />

LUG Ahlen<br />

http://linuxahlen.li.funpic.de/<br />

Linux-Usergroup Ahrtal (Ahrlug)<br />

http://www.ahrlug.de<br />

Linux-Usergroup Aichach<br />

http://www.lug-aichach.de<br />

Linux-Usergroup Ampertal<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.net<br />

GNU/Linux User Group Altdorf<br />

(GLUGA)<br />

http://www.gluga.de<br />

Open-Source-Stammtisch<br />

Amberg (amTuxTisch)<br />

http://www.amtuxtisch.de/<br />

Linux-Usergroup Ansbach<br />

(LUGAN)<br />

http://www.lug-an.de<br />

Linux-Usergroup Aschaffenburg<br />

(LUGAB)<br />

http://www.lugab.de<br />

Linux-Usergroup Augsburg<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.de<br />

Linux-Usergroup Backnang<br />

http://www.lug-bk.de<br />

Linux-Usergroup Bad Brückenau<br />

BrunoZehe@web.de<br />

Linux-Usergroup Bad Driburg<br />

http://www.bdpeng.de.vu<br />

Linux-Usergroup Hersfeld<br />

http://www.lugh.de<br />

Linux-Usergroup Bad Wildungen<br />

http://linuxheaven.cjb.net<br />

Linux-Usergroup Bamberg<br />

(GLUGBA)<br />

http://www.lug-bamberg.de<br />

Linux-Usergroup Basel (BLUG)<br />

http://www.blug.ch<br />

Linux-Usergroup Bautzen<br />

http://www.lug-bz.de<br />

Linux-Usergroup Bayreuth<br />

http://www.linux-bayreuth.de<br />

Bergische Linux- und Unix-<br />

Enthusiasten u. -Freunde<br />

(BLUEFROGS)<br />

http://www.bluefrogs.de<br />

Linux-Usergroup Berlin (BeLUG)<br />

http://www.belug.de<br />

Ubuntu Berlin<br />

http://www.ubuntu-berlin.de<br />

LinuxWorks!<br />

http://friedrichshain.homelinux.<br />

org<br />

Linux-Usergroup Lichtenrade<br />

(LUGL)<br />

http://www.lugl.net<br />

Open-Source-Fan-Group<br />

Marzahn-Hellersdorf (OSFanG)<br />

http://www.osfang.de<br />

Linux-Usergroup Bern (LUGBE)<br />

http://www.lugbe.ch<br />

Linux-Usergroup Seeland<br />

(LugSeeland)<br />

http://www.lugseeland.ch<br />

Bielefeld<br />

Bitburg-Prüm<br />

Bocholt<br />

Bochum<br />

Bonn<br />

Bonn<br />

Bozen (Südtirol)<br />

Brandenburg<br />

Bremen<br />

Bremerhaven<br />

Bretten<br />

Bruchsal<br />

Buchholz<br />

Nordheide<br />

Burghausen<br />

Böblingen /<br />

Sindelfingen<br />

Celle<br />

Cham<br />

Chemnitz<br />

Coesfeld<br />

Cottbus<br />

Damme<br />

Darmstadt<br />

Datteln<br />

Delitzsch<br />

(Sachsen)<br />

Detmold<br />

Dorfen<br />

Dormagen<br />

Dortmund<br />

Linux Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Bielefeld/<br />

Linux-Usergruppe Schneifeltux<br />

http://www.schneifeltux.de<br />

Linux-Usergroup Bocholt (BLUG)<br />

http://www.blug.de<br />

Linux-Usergroup Bochum<br />

(BGLUG)<br />

http://www.bglug.de<br />

Bonner Linux-Usergroup<br />

(BOLUG)<br />

http://www.bonn.linux.de/<br />

Linux/Unix Usergroup Sankt<br />

Augustin (LUUSA)<br />

http://www.luusa.org<br />

Linux-Usergroup Bozen (LUGBZ)<br />

http://www.lugbz.org<br />

Brandenburger Linux User<br />

Group e.V. (BraLUG)<br />

http://www.bralug.de<br />

Linux-Stammtisch Bremen<br />

http://lug-bremen.info<br />

Linux-Stammtisch Bremerhaven<br />

http://www.lug-bhv.de/<br />

Brettener Linux-Usergroup<br />

(BRELUG)<br />

http://www.brelug.de<br />

Linux-Usergroup Bruchsal<br />

http://www.lug-bruchsal.de<br />

Linux-Usergroup Buchholz<br />

Nordheide<br />

http://www.lug-buchholznordheide.de<br />

Linux-Usergroup Burghausen<br />

http://www.lug-burghausen.org<br />

Linux-Usergroup Böblingen/<br />

Sindelfingen (LUGBB)<br />

http://www.lugbb.org<br />

LUG Celle<br />

http://www.lug-celle.de<br />

Linux-Usergroup Oberpfalz<br />

(LUGO)<br />

http://lugo.signum-media.de<br />

Linux-Usergroup Chemnitz<br />

(CLUG)<br />

http://www.clug.de<br />

Linux-Usergroup Coesfeld<br />

http://www.lug-coesfeld.de<br />

Cottbuser Linux-Usergroup<br />

(COLUG)<br />

http://www.colug.de/<br />

Users of Linux Damme (ULD)<br />

http://www.damme.de<br />

Linux User Group Darmstadt<br />

(DaLUG)<br />

http://www.dalug.org<br />

Linux-Usergroup Datteln (LUGD)<br />

http://www.lug-datteln.de<br />

Linux-Usergroup Delitzsch<br />

http://www.lug-delitzsch.de<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Detmold/<br />

Linux-Usergroup Dorfen (LUGD)<br />

http://www.dolug.de<br />

PinguinPower (PP)<br />

http://www.dorlug.de<br />

Linux-Usergroup Dortmund<br />

(LUGRUDO)<br />

http://www.outerspace.de/<br />

lugrudo/<br />

Dresden<br />

Duisburg<br />

Duisburg<br />

Düsseldorf<br />

Ebstorf<br />

Eggenfelden<br />

Eichsfeld<br />

Eisenach<br />

Elmshorn<br />

Erding<br />

Erkelenz<br />

Erlangen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Esslingen<br />

Ettlingen / Albtal<br />

Fischbachtal<br />

Flensburg<br />

Frammersbach<br />

Frankfurt<br />

Freiburg<br />

Freiburg<br />

Freising<br />

Friedrichshafen<br />

Fulda<br />

Fürstenfeldbruck<br />

Linux-Usergroup Dresden<br />

http://lug-dd.schlittermann.de/<br />

Duisburger Linux-Usergroup<br />

(DULUG)<br />

http://www.dulug.de<br />

Linux-Usergroup Duisburg<br />

(LUG-DUI)<br />

http://lugdui.ihg.uni-duisburg.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Düsseldorf<br />

(DLUG)<br />

http://www.dlug.de<br />

Ebstorfer Linux-Stammtisch<br />

(ELST)<br />

support@konqi-werkstatt.de<br />

Eggenfeldener Linux-Usergroup<br />

(EgLUG)<br />

http://www.lug-eggenfelden.org<br />

Eichsfelder Linux User Group<br />

(EICLUG)<br />

http://linux.eichsfeld.net<br />

Linux-Usergroup Eisenach<br />

http://lug-eisenach.de/<br />

Computerclub Elmshorn e.V.<br />

http://www.cceev.de/<br />

Linux-Usergroup Erding<br />

http://www.lug-erding.de<br />

Linux-Usergroup Erkelenz<br />

http://www.lug-erkelenz.de<br />

Erlanger Linux-Usergroup<br />

(ERLUG)<br />

http://www.erlug.de<br />

Essener Linux-Freunde (ELiF)<br />

http://www.linuxstammtisch.de<br />

Essener Linux-Stammtisch<br />

(ELiSta)<br />

http://members.tripod.de/elista<br />

Essener Linux-Usergroup<br />

(ELUG)<br />

http://www.elug.de<br />

Perl Mongers im Ruhrgebiet<br />

(Ruhr.pm)<br />

http://ruhr.pm.org/<br />

Linux-Usergroup Esslingen<br />

http://rhlx01.rz.fht-esslingen.<br />

de/lug/<br />

LUG Albtal<br />

http://www.lug-albtal.de<br />

Linux Usergroup Fischbachtal<br />

(FIBALUG)<br />

http://fibalug.de<br />

Linux-Usergroup Flensburg<br />

(LUGFL)<br />

http://www.lugfl.de<br />

Frammersbacher LUG<br />

kke@gmx.net<br />

Linux-Usergroup Frankfurt<br />

http://www.lugfrankfurt.de<br />

Freiburger Linux-Usergroup<br />

(FLUG)<br />

http://www.freiburg.linux.de<br />

LUG der Studentensiedlung<br />

Freiburg (StuSieLUG)<br />

http://linux.studentensiedlung.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Freising<br />

(LUGFS)<br />

http://www.lug-fs.de<br />

Yet another Linux User Group<br />

(YALUG)<br />

http://yalug.de<br />

Linux-Usergroup Fulda<br />

http://lug.rhoen.de<br />

LUG des Bürgernetzes Landkreis<br />

Fürstenfeldbruck (LUG FFB)<br />

http://lug.ffb.org/<br />

Fürth<br />

Gießen<br />

Gießen<br />

Grafing<br />

Greifswald<br />

Groß-Gerau<br />

Groß-Zimmern<br />

Gummersbach<br />

Guntersblum<br />

Gunzenhausen<br />

Gütersloh<br />

Göppingen<br />

Göttingen<br />

Göttingen<br />

Haiger<br />

Halberstadt<br />

Halle<br />

Hamburg<br />

Hamburg<br />

Hameln<br />

Hanau<br />

Hannover<br />

Hatten<br />

Hattingen<br />

Hegau<br />

Heidenheim<br />

Heilbad<br />

Heiligenstadt<br />

Fürther Linux-Usergroup (FLUG)<br />

http://www.fen-net.de/flug<br />

Linux-Usergroup Gießen (LUGG)<br />

http://www.lugg.de<br />

LUG der Liebig-Schule Gießen<br />

(LioLUG)<br />

http://liolug.liebigschulegiessen.de/<br />

Linux-Usergroup Grafing (LUGG)<br />

http://www.lug-grafing.org<br />

Linux-Usergroup Greifswald<br />

http://www.lug-hgw.de/<br />

Linux-Usergroup Groß-Gerau<br />

(LUGGG)<br />

http://www.luggg.de<br />

Linux-Usergroup Groß-Zimmern<br />

(GROZILUG)<br />

http://www.grozilug.de<br />

Gummersbacher Linux-<br />

Usergroup (GULUG)<br />

http://www.gulug.info<br />

Guntersblumer Linux-Usergroup<br />

(GLUG)<br />

http://www.ghks.de/glug/<br />

Gunzenhauser Linux-Usergroup<br />

(LUGGUU)<br />

http://www.gunnet.de/linux<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Guetersloh/<br />

Linux-Usergroup Filstal<br />

http://lug.fto.de/<br />

Göttinger Linux User Group<br />

(GOELUG)<br />

http://www.goelug.de/<br />

Göttinger Unix/Linux-<br />

Anwendergruppe (GULAG)<br />

http://gulag.de<br />

Linux-Usergroup Lahn-Dill-Kreis<br />

(LDK/LUG)<br />

http://www.ldknet.org/lug/<br />

Linux-Usergroup Halberstadt<br />

http://www.lug-hbs.de<br />

Hallesche Linux-Usergroup<br />

(HALIX)<br />

http://www.halix.info<br />

LUG-Balista Hamburg e.V. (LUG-<br />

Balista )<br />

http://www.lug-balista.de<br />

Unix-Gruppe der Hamburger<br />

MH e.V.<br />

http://www.hmh-ev.de<br />

Linux-Usergroup Weserbergland<br />

(LBW)<br />

http://tux.hm<br />

Hanauer Linux-Usergroup<br />

(HULUG)<br />

http://www.hulug.de/<br />

Linux-Usergroup Hannover<br />

(LUGH)<br />

http://lug-hannover.de<br />

Linux-Usergroup Oldenburg-<br />

Land (LUGOLand)<br />

http://www.lugoland.de<br />

Hattinger Linux-Usergroup<br />

(HatLug)<br />

http://www.hatlug.de<br />

Hegau Linux User Gruppe<br />

(Hegau LUG)<br />

http://www.linuxag.hegau.org<br />

Linux User Group Heidenheim<br />

http://www.lug-hdh.de<br />

Linux-Stammtisch LinuxNode<br />

Eichsfeld<br />

http://linuxnode.eichsfeld.net<br />

S. 90<br />

88 03 | 13<br />

www.linux-user.de


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Usergroups<br />

linux.usergroups (Fortsetzung von S. 88)<br />

Heilbronn<br />

Herford<br />

Herrenberg<br />

Hesel<br />

Hildesheim<br />

Holzminden<br />

Horrheim<br />

Hoyerswerda<br />

Idstein (Taunus)<br />

Ingolstadt<br />

Iserlohn<br />

Itzehoe<br />

Jena<br />

Jever<br />

Kaarst<br />

Kaiserslautern<br />

Kaiserslautern<br />

Karlsruhe<br />

Kassel<br />

Kiel<br />

Kierspe-<br />

Meinerzhagen<br />

Koblenz<br />

Koblenz<br />

Konstanz<br />

Konz<br />

Krefeld<br />

Kreuzlingen (CH)<br />

Kronach<br />

Linux-Usergroup Heilbronn<br />

(LUUG HN)<br />

http://www.luug-hn.org<br />

GNU/Linux Usergroup Herford<br />

(GLUGHF)<br />

http://lug-owl.de/LugWiki/<br />

GLUGHF<br />

Linux-Stammtisch im Gäu<br />

(LiStiG)<br />

http://www.listig.org<br />

CC Ostfriesland - Linux-Gruppe<br />

http://www.cco-online.de/linux<br />

Hildesheimer Linux-Usergroup<br />

(NG) (HiLUG-NG)<br />

http://www.hilug-ng.de<br />

Computerclub Hochsolling e.V.<br />

http://www.cch-holzminden.de/<br />

Linux-Usergroup Vaihingen/<br />

Enz (VLUG)<br />

http://www.vlug.de<br />

Linux-Usergroup Hoyerswerda<br />

(HOYLUG)<br />

http://linux.griebel-web.eu/<br />

Linux-Usergroup Taunus (LUG-<br />

Taunus)<br />

http://www.lug-taunus.org<br />

Linux-Usergroup Ingolstadt e.V.<br />

http://www.lug-in.de<br />

Linux-Usergroup Iserlohn<br />

http://area51.fh-swf.de/<br />

Computer Club Itzehoe e.V.<br />

(CCIZ)<br />

http://www.cc-itzehoe.de<br />

Linux-Usergroup Jena (LUG<br />

Jena)<br />

http://www.lug-jena.de<br />

Friesische Linux-Usergroup<br />

(FriLUG)<br />

http://www.frilug.de<br />

Kaarster Linux-Usergroup<br />

(KAALUG)<br />

http://www.kaalug.de<br />

Linux-Usergroup Kaiserslautern<br />

(LUG-KL)<br />

http://www.lug-kl.de<br />

Universität Kaiserslautern<br />

(UNIX-AG)<br />

http://www.unix-ag.uni-kl.<br />

de/~linux/<br />

Karlsruher Linux-Usergroup<br />

(KaLUG)<br />

http://www.karlsruhe.linux.de<br />

Linux-Usergroup Kassel (LUGK)<br />

http://www.lug-kassel.de<br />

LUG Kiel<br />

http://www.lug-kiel.de<br />

Linux-Usergroup Märkischer<br />

Kreis (LUGMK)<br />

linuxusergroupmk@netscape.<br />

net<br />

Linux User Group Mayen-<br />

Koblenz (LUG-MYK)<br />

http://www.lug-myk.de/<br />

LUG der Universität Koblenz<br />

http://www.colix.org<br />

Linux-Usergroup Bodensee<br />

(LLUGB)<br />

http://llugb.amsee.de/<br />

Linux-Usergroup Konz (TRILUG)<br />

http://www.trilug.fh-trier.de<br />

Linux-Usergroup Krefeld<br />

(LUG-KR)<br />

http://www.lug-kr.de<br />

Linux-Usergroup Kreuzlingen<br />

http://linuxtreff.ch/<br />

Linux-Usergroup Kronach<br />

http://www.lug-kronach.de<br />

Köln<br />

Köln<br />

Landau<br />

Landshut<br />

Langen (Hessen)<br />

/ Dreieich /<br />

Egelsbach<br />

Langenfeld<br />

Lauf an der<br />

Pegnitz<br />

Leipzig<br />

Lenningen<br />

Lindenberg<br />

Lingen / Rheine<br />

Linz (A)<br />

Lippstadt / Soest<br />

/ Erwitte<br />

Lohr<br />

Loitsche<br />

Ludwigsburg<br />

Luxembourg<br />

Lübeck<br />

Lüneburg<br />

Lünen<br />

Lörrach<br />

Lörrach<br />

Magdeburg<br />

Marburg<br />

Marktredwitz<br />

Marl<br />

Memmingen<br />

Meppen<br />

Metelen<br />

Mitterteich<br />

Kölner Gentoo Linux User Group<br />

(KGLUG)<br />

http://www.kglug.de<br />

Linux-Workshop Köln (LiWoK)<br />

http://www.uni-koeln.de/<br />

themen/linux/<br />

Linux-Usergroup Landau (LUG-<br />

Landau)<br />

http://www.lug-ld.de<br />

Linux-Usergroup Landshut<br />

http://www.lalug.de<br />

Langener Linux-Usergroup<br />

(LaLUG)<br />

http://www.lalug.net<br />

Langenfelder Linux-Usergroup<br />

(LANLUG)<br />

http://www.lanlug.org<br />

Linux-Usergroup Lauf a. d.<br />

Pegnitz (LUGLAUF)<br />

http://www.lug-lauf.de<br />

Leipziger Linux-Stammtisch<br />

http://www.gaos.org/lug-l/<br />

Linux User Group Lenningen<br />

http://linuxusergrouplenningen.<br />

de.vu<br />

Linux-Usergroup Lindau (LugLi)<br />

http://www.allgaeu.org/lugli<br />

Linux-Usergroup Spelle<br />

http://www.spelle.net/lugs<br />

Linux-Usergroup Linz (LUGL)<br />

http://www.lugl.at<br />

Linux Usergroup Erwitte<br />

http://www.lug-erwitte.de<br />

Linux-Usergroup Lohr (LUG<br />

Lohr)<br />

http://lug.lohr-am-main.de<br />

Linux-Stammtisch Loitsche<br />

(LSL)<br />

http://www.t-online.de/home/<br />

mumumu/<br />

Linux-Usergroup Raum<br />

Ludwigsburg (LuLUG)<br />

http://www.lulug.de<br />

Linux Luxembourg (LiLux)<br />

http://www.linux.lu<br />

Linux-Usergroup Lübeck<br />

http://www.linuxuser-luebeck.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Lüneburg<br />

(LueneLUG)<br />

http://luene-lug.org<br />

LUG Lünen<br />

http://www.lug-luenen.de<br />

Linux-Usergroup Lörrach<br />

(LUGLOE)<br />

http://www.lug-loerrach.de<br />

Lörracher Linux Usergroup<br />

(LÖLUG)<br />

http://www.loelug.de<br />

Magdeburger Linux User Group<br />

e. V. (MDLUG)<br />

http://www.mdlug.de<br />

Marburger Linux-Usergroup<br />

(MRLUG)<br />

http://www.mr-lug.de<br />

Linux-Gruppe Marktredwitz<br />

ststroes@tirnet.de<br />

Linux-Usergroup Marl<br />

http://www.lug-marl.de<br />

Linux-Usergroup Allgäu (LUGAL)<br />

http://www.lugal.de<br />

Linux-Usergroup Meppen<br />

http://www.lug-meppen.de<br />

Linux-Stammtisch Metelen<br />

http://www.linuxdu.de<br />

Linux-Usergroup Mitterteich<br />

http://www.linux-mitterteich.de<br />

Moers<br />

Moers<br />

Mosbach<br />

München<br />

München<br />

München<br />

München<br />

München Süd-<br />

Ost / Ottobrunn<br />

München Süd-<br />

West<br />

Münster<br />

Mönchengladbach<br />

Mörfelden-<br />

Walldorf<br />

Naumburg<br />

Neubrandenburg<br />

Neuburg an der<br />

Donau<br />

Neuenburg<br />

Nieder-Olm<br />

Niederrhein<br />

Nienburg<br />

Norderstedt<br />

Nordheide<br />

Nußdorf / Aiging<br />

Nürnberg<br />

Oberhausen<br />

Oberkirchen<br />

Oberpfalz<br />

Oberwallis (CH)<br />

Offenburg<br />

Linux-Usertreffen in Moers<br />

opers@syrinx1.du.gtn.com<br />

LUG Moers<br />

http://lugmoers.de<br />

Linux-Usergroup Mosbach<br />

(LUGMOS)<br />

http://linuxwiki.de/LugMosbach<br />

BSD Social Event München (BSE)<br />

http://bse.42.org<br />

BSD-Usergroup in München<br />

(BIM)<br />

http://berklix.org/bim/<br />

Münchner Gentoo Linux User<br />

Group (MGLUG)<br />

http://www.mglug.de<br />

Münchner Linux-Usergroup<br />

(MUC-LUG)<br />

http://www.muc-lug.de<br />

Linux-Usergroup Ottobrunn<br />

(LUGOTT)<br />

http://www.lug-ottobrunn.de<br />

Linux-Usergroup Würmtal<br />

(WLUG)<br />

http://wlug.acos.net<br />

Linux-Stammtisch Münster<br />

(MueSLI)<br />

http://www.mueslihq.de<br />

Linux-Usergroup<br />

Mönchengladbach (LUGMOE)<br />

http://www.lugmoe.de<br />

Linux Usergroup Mörfelden-<br />

Walldorf (MöWa-LUG)<br />

http://www.moewa-lug.de<br />

Linux User Group Naumburg<br />

(LUGNMB)<br />

http://lugnmb.dyndns.org<br />

Linux-Usergroup<br />

Neubrandenburg e.V. (LUG-NB)<br />

http://www.lug-nb.de<br />

LUG Neuburg an der Donau<br />

(LUG ND)<br />

http://www.lug-nd.de<br />

Linux-Usergroup Neuenburg<br />

http://w3-net.ri-web.de/cont/<br />

lugnbg/index.php<br />

Rheinhessener Linux-<br />

Gemeinschaft<br />

info@kkcs.de<br />

Niederrheinische Linux Unix<br />

User Group (NLUUG)<br />

http://www.nluug.de<br />

Linux-Usergroup Nienburg<br />

(NILUG)<br />

http://ni-linux.de<br />

Linux-Usergroup Norderstedt<br />

(LUGN)<br />

http://www.lug-norderstedt.de<br />

LUUG Nordheide<br />

http://www.luug-nordheide.de<br />

Linux-Usergroup Traunstein<br />

(LUGTra)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

Linux-Usergroup Nürnberg<br />

(LUGNü)<br />

http://www.align.de/<br />

Linux-Usergroup Oberhausen<br />

(LUGOR)<br />

http://www.linuxob.de<br />

LUG Renchtal-Tuxe<br />

http://tuxe.renchtal.com<br />

Linux-Usergroup Oberpfalz<br />

http://www.cham.baynet.<br />

de/lugo/<br />

Linux-Usergroup Oberwallis<br />

(LUGO)<br />

http://www.lugo.ch<br />

Linux-Usergroup Offenburg<br />

(LUGOG)<br />

http://www.lugog.de<br />

Oldenburg<br />

Olpe<br />

Osnabrück<br />

Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

Paderborn<br />

Passau<br />

Peine<br />

Pfaffenhofen<br />

(Ilm)<br />

Pforzheim<br />

Pirmasens<br />

Potsdam<br />

Preetz<br />

(Schleswig-<br />

Holstein)<br />

Prerow<br />

Quedlinburg<br />

Quickborn<br />

Rathenow<br />

Ravensberg<br />

Ravensburg<br />

Ravensburg<br />

Regensburg<br />

Regensburg<br />

Reutlingen<br />

Rheda-<br />

Wiedenbrück<br />

Rhein-Neckar<br />

Rosenheim<br />

Rostock<br />

Rotenburg<br />

Rotenburg a.d.<br />

Fulda<br />

Rothenburg o. d.<br />

Tauber<br />

Linux-Usergroup Oldenburg<br />

(LUGO)<br />

http://oldenburg.linux.de<br />

Linux-Usergroup Olpe<br />

http://www.lug-raum-olpe.de.vu<br />

Linux-Usergroup Osnabrück<br />

http://www.lugo.de<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUG-OWL)<br />

http://www.lug-owl.de<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUG-OWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Paderborn/<br />

Linux-/Unix-Usergroup Passau<br />

(LUGP)<br />

http://www.fmi.uni-passau.<br />

de/~lug/<br />

Linux-Usergroup Peine (LUGP)<br />

http://www.lug-peine.org<br />

Hallertux e.V.<br />

http://www.hallertux.de<br />

Linux-Usergroup Pforzheim<br />

(LUGP)<br />

http://www.pf-lug.de<br />

Linux-Stammtisch Pirmasens<br />

http://www.ic.pirmasens.de<br />

Potsdamer Linux-Usergroup<br />

(UPLUG)<br />

http://www.uplug.de<br />

Linux Usergroup Preetz<br />

(PreetzLUG)<br />

http://preetzlug.de<br />

Linux-Usergroup Prerow<br />

c.dittmann@magrathea.de<br />

Linux-Usergroup Quedlinburg<br />

(LUGQLB)<br />

http://www.lug-qlb.de<br />

Quickborner Linux-Usergroup<br />

(QLUG)<br />

http://www.qlug.net<br />

Linux-Stammtisch Rathenow<br />

http://linux.php4u.org<br />

Linux-Usergroup Ravensberg<br />

(LUGRAV)<br />

http://www.lugrav.de<br />

Informatik- und Netzwerkverein<br />

Ravensburg e.V (LUGRA)<br />

http://www.infnet.verein.<br />

de/linux/<br />

Linux-Usergroup Ravensburg<br />

(LUG)<br />

http://www.yalug.de<br />

Linux-Usergroup Regensburg<br />

http://www.lugr.de<br />

Regensburger Linux-Usergroup<br />

(R-LUG)<br />

http://www.regensburg.franken.<br />

de/rlug/<br />

Linux-Usergroup Reutlingen<br />

http://www.lug-reutlingen.de<br />

Linux-Usergroup Rheda-<br />

Wiedenbrück (LUG-RHWD)<br />

http://www.lug-rhwd.de<br />

Unix Usergroup Rhein-Neckar<br />

e.V. (UUGRN)<br />

http://www.uugrn.org<br />

Linux-Usergroup Rosenheim<br />

http://www.lug-rosenheim.org<br />

Rostocker Linux-Usergroup<br />

http://linux.baltic.net<br />

Computerverein Rotenburg<br />

(CVR)<br />

http://www.cvr.de/linux<br />

init4 - Die Linux-Enthusiasten<br />

(init4)<br />

http://www.init4.de<br />

Linux-Usergroup Rothenburg<br />

(LUGROT)<br />

http://lugrot.de<br />

90 03 | 13<br />

www.linux-user.de


linux.usergroups<br />

Römerberg /<br />

Speyer<br />

Saalfeld<br />

LUG Römerberg / Speyer<br />

http://linuxwiki.de/<br />

LugRoemerbergSpeyer<br />

LUG Slf/Ru<br />

http://lug-slf.de<br />

Untermain<br />

Viersen<br />

Linux-Usergroup Untermain<br />

(LUGU)<br />

http://www.lug-untermain.de<br />

Linux-Usergroup Viersen (LUGV)<br />

http://www.lug-viersen.de<br />

Harte Nuss?<br />

Geknackt!<br />

Saarland<br />

Linux User Group Saar e.V.<br />

(LUG Saar)<br />

http://www.lug-saar.de<br />

Villingen-<br />

Schwenningen<br />

Linux User Group Villingen-<br />

Schwenningen e.V. (LUG-VS e.V.)<br />

http://www.lug-vs.org<br />

Salem<br />

Salzburg (A)<br />

Sauerland<br />

Schaumburg<br />

Schwabach<br />

Schweinfurt<br />

Schweiz (CH)<br />

Linux-Usergroup Salem<br />

http://www.lug-salem.de<br />

Linux-Usergroup Salzburg<br />

http://www.salzburg.luga.or.at<br />

Linux-Usergroup Sauerland<br />

http://www.lug-sauerland.de<br />

Linux-Usergroup Schaumburg<br />

http://www.lug-schaumburg.de<br />

Linux User Schwabach e.V.<br />

(LUSC)<br />

http://www.lusc.de<br />

Linux-Usergroup Schweinfurt<br />

http://www.lug-sw.de<br />

Linux-Usergroup Switzerland<br />

http://www.lugs.ch<br />

Voralpen (A)<br />

Vorarlberg (A)<br />

Waiblingen<br />

Waldkraiburg<br />

Walsrode<br />

Wedel<br />

Linux-Usergroup Voralpen<br />

(VALUG)<br />

http://www.valug.at<br />

Linux-Usergroup Vorarlberg<br />

(LUGV)<br />

http://www.lugv.at<br />

Computerclub Waiblingen e.V.<br />

http://www.ccwn.org<br />

Linux-Usergroup Waldkraiburg<br />

http://www.lug-waldkraiburg.<br />

org<br />

Linux-Usergroup Walsrode<br />

http://www.lug-walsrode.de/<br />

Linux-Usergroup Wedel (LUG<br />

Wedel)<br />

http://www.lug-wedel.de<br />

■ Hilfe für Einsteiger<br />

■ Topaktuelle News<br />

■ Riesiges Artikelarchiv<br />

Schwerin<br />

Schwäbisch<br />

Gmünd<br />

Seeheim-<br />

Jugenheim<br />

Senftenberg<br />

Siegen<br />

Sindelfingen /<br />

Böblingen<br />

Sinsheim<br />

Speyer<br />

St. Pölten (A)<br />

Stormarn<br />

Stuttgart<br />

Taubertal<br />

Thüringen<br />

Tirol (A)<br />

Traunstein<br />

Trier<br />

Troisdorf /<br />

Siegburg / Spich<br />

Tuttlingen<br />

West-Mecklenburger Linux-<br />

Usergroup (WEMELUG)<br />

http://www.wemelug.de<br />

Linux-Stammtisch Schwäbisch<br />

Gmünd (LSSG)<br />

http://www.uliweb.de/lssg<br />

Linux-Usergroup Darmstadt<br />

http://www.mathematik.tudarmstadt.de/dalug/<br />

Linux-Usergroup Senftenberg<br />

(LUGSE)<br />

http://www.lugse.de<br />

UNIX-AG Siegen (Uni-GH Sie)<br />

http://www.si.unix-ag.org<br />

Böblingen-Club Linux-User-<br />

Gruppe (SinLUG)<br />

http://www.mefia.org<br />

Linux-Usergroup Sinsheim<br />

(SiLUG)<br />

http://www.linuxwiki.de/<br />

LugSinsheim<br />

Linux-Usergroup Ketsch<br />

http://www.lug-ketsch.de<br />

Linux-Usergroup St. Pölten<br />

(LUGSP)<br />

http://www.lugsp.at<br />

Linux-Usergroup Stormarn<br />

http://www.lug-stormarn.de<br />

Linux-Usergroup Stuttgart<br />

(LUGS)<br />

http://www.lug-s.org/<br />

Taubertäler Linux-Usergroup<br />

(TaLUG)<br />

http://www.talug.de/<br />

Thüringer Linux-Usergroup<br />

(TLUG)<br />

http://www.tlug.de/<br />

Tiroler Linux Usergroup (LUGT)<br />

http://www.lugt.at<br />

Linux-Usergroup Traunstein<br />

(LUGTS)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

Linux User Group Trier (LUG<br />

Trier)<br />

http://www.lug-trier.de<br />

Troisdorfer Linux-Usergroup<br />

(TroLUG)<br />

http://www.trolug.de<br />

Linux-Usergroup Tuttlingen<br />

http://lug.intuttlingen.de/<br />

Weinheim<br />

Weißenbrunn<br />

Wernigerode<br />

Westerwald<br />

Wien (A)<br />

Wien (A)<br />

Wien (A)<br />

Wiesbaden<br />

Wilhelmshaven<br />

Witten<br />

Wolfsburg<br />

Wolfsburg<br />

Worms<br />

Worpswede<br />

(Hüttenbusch)<br />

Wuppertal<br />

Würmtal<br />

Würzburg<br />

Würzburg<br />

Computer-Club Weinheim e.V.<br />

(CCW)<br />

http://ccw.iscool.net<br />

Linux-Usergroup Kronach<br />

(LUGKR)<br />

http://www.kronachonline.de<br />

Linux-Usergroup Wernigerode<br />

(LUGWR)<br />

http://www.lug-wr.de<br />

Linux-Usergroup Westerwald<br />

http://www.lug-westerwald.de<br />

Linux Usergroup Wien<br />

http://www.viennalinux.at<br />

Linux-Usergroup Austria (LUGA)<br />

http://www.luga.or.at<br />

Linux-Usergroup TU Wien (LLL)<br />

lll@radawana.cg.tuwien.ac.at<br />

Linux-Usergroup Wiesbaden<br />

Penguin Usergroup<br />

http://www.pug.org<br />

Linux-Usergroup Wilhelmshaven<br />

(LUG-WHV)<br />

http://www.lug-whv.de<br />

Wittener Linux-Usergroup<br />

(WitLUG)<br />

http://www.witlug.de<br />

Wolfsburger Linux-Usergroup<br />

(WOBLUG)<br />

http://www.lug.wolfsburg.de<br />

Wolfsburger Unix-Usergroup<br />

(WUUG)<br />

http://www.unix.necoac.de<br />

Wormser Linux User Group<br />

(WoLUG)<br />

http://www.wolug.de<br />

Linux-Werkstatt<br />

http://linux-werkstatt.<br />

huettenbusch.de<br />

Wuppertaler Linux-Usergroup<br />

(WupLUG)<br />

http://www.wuplug.org<br />

Würmtaler Linux-Usergroup<br />

(WLUG)<br />

http://www.wlug.de<br />

Linux-Usergroup Würzburg<br />

(WÜLUG)<br />

http://www.wuelug.de<br />

Linux-Usergroup Würzburg<br />

(LUGWUE)<br />

http://www.lugwue.de<br />

fauxware, Fotolia<br />

Tübingen<br />

Ulm<br />

Linux-Usergroup Tübingen<br />

(LUGT)<br />

http://tuebingen.linux.de<br />

Linux-Usergroup Ulm (LUGU)<br />

http://lugulm.de<br />

Zweibrücken<br />

Zwickau<br />

Linux-Usergroup Zweibrücken<br />

http://www.lug-zw.de<br />

Linux-Usergroup Zwickau<br />

(ZLUG)<br />

http://www.zlug.org<br />

www.linux-user.de<br />

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Service<br />

Impressum<br />

impressum<br />

Anschrift Putzbrunner Str. 71<br />

<strong>LinuxUser</strong> ist eine monatlich erscheinende Publikation der<br />

Linux New Media, eines Geschäftsbereichs der <strong>Medialinx</strong> AG.<br />

81739 München<br />

Telefon: (089) 99 34 11-0<br />

Fax: (089) 99 34 11-99<br />

Homepage<br />

http://www.linux-user.de<br />

Artikel und Foren http://www.linux-community.de<br />

Abo/Nachbestellung http://www.linux-user.de/bestellen/<br />

E-Mail (Leserbriefe) <br />

E-Mail (Datenträger) <br />

Abo-Service <br />

Pressemitteilungen <br />

Chefredakteur<br />

Jörg Luther (jlu, v. i. S. d. P.)<br />

<br />

Stellv. Chefredakteur Andreas Bohle (agr)<br />

<br />

Redaktion<br />

Linux-Community<br />

Datenträger<br />

Thomas Leichtenstern (tle)<br />

<br />

Andreas Bohle (agr)<br />

<br />

Thomas Leichtenstern (tle)<br />

<br />

Ständige Mitarbeiter Mirko Albrecht, Erik Bärwaldt, Falko Benthin,<br />

Mario Blättermann, Marko Dragicevic, Thomas Drilling,<br />

Florian Effenberger, Karsten Günther, Frank Hofmann,<br />

Christoph Langer, Tim Schürmann, Dr. Karl Sarnow,<br />

Vince-Áron Szabó, Uwe Vollbracht<br />

Grafik<br />

Sprachlektorat<br />

Produktion<br />

Druck<br />

Geschäftsleitung<br />

Mediaberatung<br />

D / A / CH<br />

USA / Kanada<br />

Andere Länder<br />

Elgin Grabe (Titel und Layout)<br />

Bildnachweis: Stock.xchng, 123rf.com, Fotolia.de und andere<br />

Astrid Hillmer-Bruer, Elke Knitter<br />

Christian Ullrich<br />

<br />

Stürtz GmbH, 97080 Würzburg<br />

Brian Osborn (Vorstand, verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

<br />

Hermann Plank (Vorstand)<br />

<br />

Petra Jaser<br />

<br />

Tel.: +49 (0)89 / 99 34 11 24<br />

Fax: +49 (0)89 / 99 34 11 99<br />

Michael Seiter<br />

<br />

Tel.: +49 (0)89 / 99 34 11 23<br />

Fax: +49 (0)89 / 99 34 11 99<br />

Ann Jesse<br />

<br />

Tel.: +1 785 841 88 34<br />

Darrah Buren<br />

<br />

Tel.: +1 785 856 3082<br />

Penny Wilby<br />

<br />

Tel.: +44 1787 21 11 00<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2013.<br />

Pressevertrieb MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Ohmstraße 1<br />

85716 Unterschleißheim<br />

Tel.: (089) 3 19 06-0<br />

Fax: (089) 3 19 06-113<br />

Abonnentenservice Monika Jölly <br />

D / A / CH Postfach 1165<br />

74001 Heilbronn<br />

Telefon: +49 (0)7131 27 07-274<br />

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Jahres-DVD<br />

(Einzelpreis)<br />

€ 14,95 € 14,95 Sfr 18,90 € 14,95<br />

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(3 Ausgaben)<br />

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(DVD-Ausgabe)<br />

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Heft-PDF<br />

(Einzelausgabe)<br />

€ 5,50 € 5,50 Sfr 7,15 € 5,50<br />

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(12 Ausgaben)<br />

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(1) Die No-Media-Ausgabe erhalten Sie ausschließlich in unserem Webshop unter<br />

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Print- oder Digital-Ausgabe von <strong>LinuxUser</strong>.<br />

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alle Abonnement-Preise. Der Nachweis ist jeweils bei Verlängerung neu zu erbringen.<br />

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mit, da Nachsendeaufträge bei der Post nicht für Zeitschriften gelten.<br />

Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit<br />

seiner freundlichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die<br />

Gruppe der Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie beispielsweise HP/UX, FreeBSD,<br />

Solaris, u.a.) verwendet, nicht als Bezeichnung für das Trademark »UNIX« der Open<br />

Group. Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Pixelgrafikprogramm<br />

»The GIMP« erstellt.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann – trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion – vom Verlag nicht übernommen werden. Mit der Einsendung<br />

von Manuskripten oder Leserbriefen gibt der Verfasser seine Einwilligung zur<br />

Veröffent lich ung in einer Publikation der <strong>Medialinx</strong> AG. Für unverlangt eingesandte<br />

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Informationen für Autoren finden Sie unter http://www.linux-user.de/Autorenhinweise.<br />

Die Redaktion behält sich vor, Einsendungen zu kürzen und zu überarbeiten. Das exklusive<br />

Urheber- und Verwertungsrecht für angenommene Manus kripte liegt beim Verlag.<br />

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Form vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />

Copyright © 1999 - 2013 <strong>Medialinx</strong> AG ISSN: 1615-4444<br />

94 03 | 13<br />

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Veranstaltungen / Autoren / Inserenten<br />

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veranstaltungen<br />

26.10.2012-09.04.2013<br />

Concurso Univ. de SwL – Desarrollo<br />

National, Spanien<br />

http://www.concursosoftwarelibre.org<br />

22.-24.02.2013<br />

SCaLE 11x<br />

Los Angeles, CA, USA<br />

http://www.socallinuxexpo.org/scale11x/<br />

26.-28.02.2013<br />

ApacheCon 2013<br />

Portland, OR, USA<br />

http://na.apachecon.com/<br />

26.02.-01.03.2013<br />

GUUG FFG 2013<br />

Fachhochschule Frankfurt am Main<br />

Fachbereich 2, Studiengang Informatik<br />

Gebäude 1<br />

Nibelungenplatz<br />

60318 Frankfurt am Main<br />

http://www.guug.de/veranstaltungen/ffg2013/<br />

05.-09.03.2013<br />

CeBIT 2013<br />

Messegelände<br />

30521 Hannover<br />

http://www.cebit.org<br />

16.-17.03.2013<br />

Chemnitzer Linux-Tage 2013<br />

Hörsaal- und Seminar-Gebäude<br />

der Technischen Universität Chemnitz<br />

Reichenhainer Straße 90<br />

09126 Chemnitz<br />

http://chemnitzer.linux-tage.de<br />

02.-22.04.2013<br />

Concurso Univ. de SwL – Evaluación<br />

Sevilla, Spanien<br />

http://www.concursosoftwarelibre.org<br />

08.04.2013<br />

2012 High Performance Computing Linux for Wall Street<br />

New York, NY, USA<br />

http://www.flaggmgmt.com/linux/<br />

10.-11.04.2013<br />

3. Deutscher OpenDocument-Kongress<br />

für Wirtschaft und Verwaltung<br />

Industrie- und Handelskammer zu Berlin<br />

Fasanenstraße 85<br />

10623 Berlin<br />

http://www.frodev.org/konferenz<br />

10.-13.04.2013<br />

Libre Graphics Meeting 2013<br />

Madrid, Spanien<br />

http://libregraphicsmeeting.org/2013/<br />

20.04.2013<br />

Grazer Linuxtage 2013<br />

FH Joanneum<br />

Alte Poststraße 149<br />

8020 Graz, Österreich<br />

http://www.linuxtage.at<br />

22.-25.05.2013<br />

LinuxTag 2013<br />

Messegelände Berlin, Halle 7<br />

Messedamm 22<br />

14055 Berlin<br />

http://www.linuxtag.org<br />

Autoren<br />

Erik Bärwaldt Privacy-Distribution Tails 0.16 (10),<br />

Linux auf Notebooks optimal einrichten (22),<br />

Dateien sicher löschen (78)<br />

Falko Benthin Spracherkennung mit Simon 0.4 (66)<br />

Andreas Bohle Inhalt (4), CLT 2013 (16), Vorschau (96)<br />

Marko Dragicevic 2D-Animationstools im Vergleich (44)<br />

Thomas Drilling<br />

Kurztest Fedora 18 (6), Virtuelle Maschinen<br />

im Browser verwalten mit Phpvirtualbox (72)<br />

Karsten Günther Animationen mit Gimp erstellen (48),<br />

Private Finanzverwaltung Grisbi (56)<br />

Christoph Langner Kurzvorstellung Ubuntu-Smartphone (34)<br />

Thomas Leichtenstern Neues auf den Heft-DVDs (97)<br />

Jörg Luther Editorial (3), Neues rund um Linux (12),<br />

Tuxedo-Notebooks im Test (26)<br />

Andreas Reitmaier Mac Mini als Media-Center (30)<br />

Dr. Karl Sarnow Fotos verwalten mit Fotoxx (52),<br />

Fotobuch-Software von Cewe und Pixum (62)<br />

Vincze-Aron Szabo KDE-Office-Suite Calligra 2.6 im Test (38)<br />

Uwe Vollbracht Aktuelle Software im Kurztest (14)<br />

Inserenten<br />

Android User www.android-user.de 51, 59<br />

Chemnitzer Linux-Tage 2013 chemnitzer.linux-tage.de 19<br />

EasyLinux www.easylinux.de 92<br />

Fernschule Weber GmbH www.fernschule-weber.de 15<br />

Grazer Linux-Tage 2013 www.linuxtage.at 87<br />

Linux-Community www.linux-community.de 91, 93<br />

Linux-Hotel www.linuxhotel.de 13<br />

Linux Magazine www.linux-magazine.com 93<br />

Linux-Magazin Online www.linux-magazin.de 81<br />

Linux-Onlineshop.de www.linux-onlineshop.de 99<br />

<strong>LinuxUser</strong> www.linuxuser.de 29, 43, 83, 95<br />

<strong>Medialinx</strong> AG www.medialinx-gruppe.de 55<br />

<strong>Medialinx</strong> IT-Academy www.medialinx-academy.de 71, 89, 93<br />

Messe Berlin GmbH www.linuxtag.org 9<br />

PlusServer AG www.plusserver.de 20, 36, 60, 84<br />

Spenneberg Training www.spenneberg.com 93<br />

Strato AG www.strato.de 2<br />

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VORSCHAU<br />

Das nächste Heft: 04/2013<br />

Ausgabe 04/2013 erscheint am 21. März 2013<br />

© Archibald 1221, 123RF<br />

Das optimale Backup<br />

Keiner tut es gerne, aber im Zweifelsfall ist jeder<br />

glücklich, wenn er es hat: das Backup. Meist geht<br />

der PC unerwartet kaputt, und wertvolle Daten<br />

scheinen verloren. Wer beizeiten eine Kopie angelegt<br />

hat, spart dann viel Aufwand und Nerven.<br />

Häufig hilft der alte Stand eines Dokumentes,<br />

enorm viel Arbeit zu sparen. In der kommenden<br />

Ausgabe zeigen wir, wie Sie eine umfassende<br />

Siche rung wichtiger Dateien anlegen und bei Bedarf<br />

wieder zurückspielen. Ein paar Grundlagen<br />

helfen, die duplizierten Daten klein zu halten.<br />

Shotwell<br />

Mit einer aufgeräumten Oberfläche<br />

und zeitgemäßen Funktionen<br />

zum Upload in Online-Galerien<br />

zog der Neuling unter den<br />

Bildverwaltern schnell an seinen<br />

Kollegen vorbei. Dass er auch<br />

noch leichtgewichtig daherkommt,<br />

verschaffte ihm zusätzliche<br />

Pluspunkte. Wir schauen, ob<br />

die neueste Version von Shotwell<br />

diesen positiven Trend fortsetzt.<br />

Kühl kalkuliert<br />

Tief im Herzen ist jeder PC eine<br />

Rechenmaschine. Allerdings mag<br />

heute niemand mehr die Aufgaben<br />

in kryptischen Kommandos<br />

eingeben. Muss man auch nicht,<br />

denn unter Linux existieren eine<br />

Reihe hochfunktionaler Taschenrechner,<br />

denen keine Aufgabe zu<br />

komplex ist.<br />

Mediacenter auf dem Raspberry Pi<br />

Der Kleinst-PC hat im Sturm die Herzen der<br />

Bastler erobert. Dass in dem Winzling<br />

noch mehr steckt als gedacht, beweist<br />

ein Workshop in der kommenden<br />

Ausgabe. Dann zeigen wir<br />

nämlich, wie Sie den Mini-<br />

PC in ein schlankes, aber voll<br />

funktionsfähiges Mediacenter<br />

auf Basis von XBMC verwandeln.<br />

Ausgabe 01/2013 ist am 10. Januar 2013 erschienen<br />

Datensicherung<br />

Wichtige Dateien soll man regelmäßig<br />

sichern – das ist bekannt,<br />

aber viele scheuen den Aufwand.<br />

Im Schwerpunkt der kommenden<br />

Ausgabe zeigen wir bequeme Wege<br />

zum Backup auf USB-Medien und<br />

im Netz. Weitere Themen: Windows-<br />

und Mac-OS-Dateien sichern<br />

und Versionsverwaltung.<br />

Einführung in KDE 4.9<br />

Für alle, die noch wenig Erfahrung<br />

mit Linux und speziell mit<br />

KDE haben, stellen wir wichtige<br />

Funktionen des Desktops vor und<br />

zeigen, wie die Tools kooperieren.<br />

Schon mit dem Basispaket erhalten<br />

Sie eine große Auswahl hilfreicher<br />

Programme; viele weitere<br />

finden sich in den Repositories.<br />

Android synchronisieren<br />

Smartphones und Tablets mit<br />

Android speichern allerlei Daten:<br />

Die können Sie auch mit dem heimischen<br />

Linux-PC synchronisieren<br />

und so die doppelte Verwaltung<br />

von Kontakten, Terminen und anderem<br />

vermeiden. Unser ausführlicher<br />

Workshop stellt dazu Apps<br />

und Linux-Programme vor.<br />

MAGAZIN<br />

© Sergey Nivens, 123RF<br />

Ausgabe 04/2013 erscheint am 07. März 2013<br />

Mail mit allen Extras Wordpress Manager Liferay gegen Sharepoint<br />

Das nächste Linux-Magazin zeigt,<br />

wie die neue serverseitige Suche<br />

mit Akonadi Tempo macht, was<br />

die Mailserver-Skriptsprache<br />

Sieve vermag, vergleicht aktuelle<br />

Versionen relevanter Webmailer<br />

und erteilt jenen Expertenrat, die<br />

hochverfügbare Server betreiben.<br />

Steht ein Update an, bedeutet das<br />

für den Wordpress-Verantwortlichen,<br />

sich von Installation zu<br />

Installation zu hangeln. Die im<br />

nächsten Heft getesteten Wordpress<br />

Management Tools Infinite<br />

WP, Manage WP und WP Remote<br />

versprechen Abhilfe.<br />

Das in Java geschriebene CMS<br />

Framework Liferay setzt mit vielen<br />

Funktionen, Addons und<br />

Enterprise Support einen Kontrapunkt<br />

gegen Microsoft Sharepoint<br />

2013. Ein Test im nächsten<br />

Heft lotet die Chancen für die<br />

GPL-Software aus.<br />

96<br />

03 | 13<br />

Die Redaktion behält sich vor, Themen aus aktuellem Anlass zu ändern oder zu streichen.


DVD-Inhalt<br />

service<br />

Neues auf den<br />

Heft-DVDs<br />

Fedora 18 – Neues Framework für Secure Boot<br />

Mit zehn Wochen Verspätung erschien am 15. Januar Fedora 18 „Spherical Cow“<br />

mit Kernel 3.7 als Basis. Schuld an der Verzögerung war insbesondere die Neuentwicklung<br />

des Installers, der noch aus den Anfangszeiten der Distribution<br />

stammte. Fedora unterstützt nun den Start auf Rechnern mit aktiviertem UEFI<br />

Secure Boot. Dafür haben die Fedora-Entwickler den Bootloader, den Kernel und<br />

die Kernel-Module mit Schlüsseln signiert, die wiederum von<br />

Microsoft beglaubigt wurden. Als Desktop findet sich neben<br />

Gnome 3 auch Maté, das auf Gnome 2 basiert und somit auf<br />

die umstrittene Gnome-Shell verzichtet.<br />

Fuduntu 2013.1 mit Gnome 2<br />

Bei Fuduntu 2013.1 handelt es sich um einen Fedora-Fork, der<br />

den Fokus auf Usability legt. Im Auslieferungszustand startet<br />

Fuduntu Gnome 2 als Desktop, es steht jedoch auch die finale Version<br />

von Enlightenment E17 zum Einsatz bereit. Als Unterbau<br />

dienen Kernel 3.6.9 und X.org 1.12, als Webbrowser Chromium<br />

23.0.1271.97 und Firefox 17.0. Daneben enthält die<br />

Distribution noch Gimp 2.8.2 und VLC 2.0.5.2.<br />

Security-Distro Tails 0.16<br />

Das auf Debian 6.0 basierende Live-System bietet unter anderem<br />

einen vorinstallierten Tor-Server samt Browser-Erweiterung, der das<br />

anonyme Surfen im Netz erlaubt. Da es sich um ein Live-System handelt, verschwinden<br />

sämtliche Spuren nach dem Stopp des Systems. Wegen wichtiger Security-Fixes<br />

raten die Entwickler dringend, auf die neue Version umzusteigen.<br />

Während Seite A das bootfähige Live-Image enthält, finden<br />

Sie auf der Rückseite die Abbilddatei der Distribution.<br />

Bodhi Linux 2.2.0 mit E17<br />

Bodhi Linux 2.2.0 basiert auf Ubuntu und eignet sich nicht zuletzt wegen<br />

des schlanken Windowmanagers E17 zum Einsatz auf älteren Rechnern.<br />

Als Mindestvoraussetzungen an die Hardware nennt das<br />

Projekt eine CPU ab 300 MHz, 128 MByte RAM sowie 1,5<br />

GByte freien Platz auf der Festplatte. Die DVD enthält<br />

neuerdings einen Quickstart-Guide sowie eine Desktop-Dokumentation<br />

für Neueinsteiger.<br />

Birne statt Apfel: Pear Linux 6.1<br />

Das ebenfalls auf Ubuntu basierende Pear Linux 6.1 trimmten<br />

die Entwickler beinahe perfekt auf den Mac-OS-X-Look, als<br />

dessen Basis Gnome 3.0 dient. Nicht zuletzt wegen der verwendeten<br />

Basis 12.04 LTS zeigt sich die Paketliste eher konservativ. Davon zeugen auch<br />

der Kernel 3.2 und X.org 1.11.4. Im Vergleich zum Vorgänger erhielt die Version 6.1<br />

in erster Linie eine ganze Reihe an Bugfixes, was zur Stabilität des Releases beiträgt.<br />

03 | 13 97


Service<br />

DVD-Inhalt<br />

Knoppix 7.0.5<br />

Auf der Eco-Disk treffen<br />

Sie einen alten Bekannten<br />

wieder: Knoppix<br />

7.0.5. Das Release wartet<br />

mit einem runderneuerten<br />

Paketfundus sowie<br />

Kernel 3.6.11 und X.org<br />

7.7 auf. Wie üblich vereint<br />

das Doppelpack aus<br />

32- und ​64-Bit-Live-Distro<br />

nicht nur über 5000<br />

Anwendungen, sondern<br />

auch praktisch alle bekannten<br />

Windowmanager.<br />

Dreh- und Angelpunkt<br />

dabei sind die sogenannten<br />

Cheat Codes,<br />

die Sie am Boot-Prompt<br />

übergeben und mit denen<br />

Sie das Startverhalten<br />

beeinflussen. So bewirkt<br />

die Eingabe von<br />

knoppix desktop=kde, dass<br />

das System den KDE-<br />

Desktop verwendet. knoppix64<br />

startet die Distribution<br />

mit einem 64-Bit-<br />

Kernel. Eine Übersicht<br />

aller verfügbaren Cheat-<br />

Codes liefert Knoppix am<br />

Bootprompt via [F2] und<br />

[F3]. (tle) n<br />

Bei der DVD-Edition von <strong>LinuxUser</strong> ist an dieser Stelle der zweite Heft-Datenträger eingeklebt.<br />

Bitte wenden Sie sich per E-Mail an cdredaktion@linux-user.de, falls es Probleme mit der Disk gibt.<br />

Das Tool ExFATR 1.0 ist das erste stabile Release der freien Implementierung<br />

des ExFAT-Dateisystems für Linux und andere Unix-Betriebssysteme.<br />

Es ermöglicht Ihnen via Fuse den Zugriff auf das neue und selbstverständlich<br />

proprietäre Windows-Dateisystem ExFAT.<br />

Das Open-Source-System Simon 0.4 erlaubt Ihnen das Steuern von Software<br />

mittels Spracheingabe. Dabei geht es weniger um das Diktieren von<br />

Texten, sondern vielmehr um das Steuern von Applikationen. Unter der<br />

Oberfläche bietet Simon nun Unterstützung für das freie Spracherkennungs-Toolkit<br />

CMU Sphinx, das künftig als Standard dient.<br />

Das freie CMS Kajona 4.0 präsentiert im Vergleich zum Vorgänger die<br />

Admin-Seiten in neuer Gestaltung sowie mit Ajax-Funktionen, Drag & Drop<br />

und dialogbasierten Abläufen. Redakteure unterstützt die neue Version<br />

mit dem in die Portalseite integrierten Inline-Editor. Daneben erhielt das<br />

Content-Management-System eine Paketverwaltung zum Installieren von<br />

Modulen und Templates.<br />

Wohin ist das Geld geflossen? Wer eine detaillierte Antwort auf diese<br />

Frage braucht, der greift zu einer Finanzverwaltung. Grisbi 0.8.9 ist in der<br />

Lage, mehrere Konten, Währungen und Benutzer zu verwalten. Darüber hinaus<br />

informiert sie über Budget-Einträge, Geschäftsjahre, Empfänger und<br />

Ein/​Ausgabenkategorien. Sie unterstützt viele Import- und Exportformate,<br />

und die Berichtsfunktion veranschaulicht die Geldflüsse.<br />

AKTUELLE PROGRAMME AUF DER HEFT-DVD<br />

Die alternative Office-Suite Calligra 2.6 wartet mit einigen Neuerungen<br />

auf. Wie das allseits bekannte LibreOffice positioniert sich Calligra als<br />

vollständiges Office-Paket, das im Gegensatz zum wesentlich verbreiteteren<br />

Platzhirsch dank seiner Qt-Basis für den Einsatz in der KDE-Desktopumgebung<br />

ausgelegt ist.<br />

Der alternative Webbrowser Rekonq 2.1 nutzt die auch in Google Chrome<br />

eingesetzte HTML-Rendering-Engine Webkit. Der neuen Version spendierten<br />

die Entwickler unter anderem eine Platzierung der Tabs oberhalb<br />

der Adresszeile sowie einen neuen Webapp-Modus ohne Browser-Bedienelemente.<br />

Darüber hinaus besitzt der Browser nun auch einen Inkognito-<br />

Modus, der beim Surfen möglichst wenig lokale Daten hinterlässt.<br />

Wer sichergehen will, dass die Linksammlung im eigenen Internet-Auftritt<br />

keine Karteileichen enthält, der braucht ein Tool wie Linkchecker 8.3. Es<br />

prüft die Verknüpfungen auf Gültigkeit und bekannte Fehler. Neben<br />

HTTP(S)-Links berücksichtigt das Werkzeug auch FTP-, Mail-, News- und<br />

lokale Links bei seinem Prüflauf.<br />

Der engagierte Foto-Amateur braucht heute nicht nur eine Bildverwaltung,<br />

sondern auch eine Möglichkeit, Fotos über die einfache Bildverarbeitung<br />

hinaus im Verbund zu bearbeiten – etwa im HDR-Verfahren. Fotoxx 13.01<br />

stellt nicht nur dafür das passende Werkzeug bereit, sondern bietet auch<br />

für viele andere Fälle die entsprechenden Tools.<br />

98<br />

03 | 13


vServer Cloud 2.0<br />

Voller Root- und Administrator-Zugriff<br />

• Cloud-Funktion mit höchster Flexibilität<br />

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2<br />

3<br />

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RAM 1.024 MB 2.048 MB 4.096 MB 8.192 MB<br />

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2<br />

3<br />

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