Hernstein Management Report - Health@Work
Hernstein Management Report - Health@Work
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<strong>Report</strong> 4: Gesundheit und Führung<br />
<strong>Hernstein</strong><br />
<strong>Management</strong> <strong>Report</strong><br />
Befragung von Führungskräften in<br />
Österreich, Deutschland und der Schweiz<br />
<strong>Report</strong> 4, Thema:<br />
Gesundheit und Führung<br />
September 2012<br />
OGM<br />
Österreichische<br />
Gesellschaft für Marketing<br />
Bösendorferstraße 2<br />
A-1010 Wien<br />
50 650-0; Fax DW 26<br />
marketing@ogm.at<br />
www.ogm.at<br />
September 2012, 1
<strong>Report</strong> 4: Gesundheit und Führung<br />
<strong>Hernstein</strong> <strong>Management</strong> <strong>Report</strong><br />
Der <strong>Hernstein</strong> <strong>Management</strong> <strong>Report</strong> ist eine jährlich durchgeführte Studie zu aktuellen<br />
<strong>Management</strong>trends.<br />
Auftraggeber ist das <strong>Hernstein</strong> International <strong>Management</strong> Institut in Wien, die Abwicklung<br />
erfolgt durch OGM Österreichische Gesellschaft für Marketing, Wien.<br />
Die Ergebnisse werden regelmäßig in Medienkooperationen veröffentlicht.<br />
Die Befragung wurde nun bereits zum 14. Mal durchgeführt.<br />
Befragt wurden insgesamt 302 Führungskräfte von Großbetrieben aus Österreich,<br />
Deutschland und der Schweiz (ab 100 Beschäftigten). Pro Land fand jeweils ein<br />
Drittel der Interviews statt.<br />
Die maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse bei dieser Stichprobengröße beträgt<br />
5,7% für die Kunden-Ergebnisse.<br />
Die Schwankungsbreiten sind in den Untergruppen Land, Mitarbeiterzahl und Eigentumsverhältnisse<br />
dementsprechend höher und damit die statistische Aussagekraft<br />
geringer.<br />
September 2012, 2
<strong>Report</strong> 4: Gesundheit und Führung<br />
Strukturdaten zur Studie:<br />
Beschäftigtenanzahl<br />
(In Prozent)<br />
100-249 Beschäftigte 36<br />
250-499 Beschäftigte 18<br />
500-999 Beschäftigte 17<br />
1000 und mehr Beschäftigte 28<br />
Branche<br />
(In Prozent)<br />
Gewerbe/Industrie 50<br />
Bauwesen 6<br />
Einzelhandel 6<br />
Großhandel 15<br />
Verkehr/Transport 3<br />
Dienstleistung 13<br />
Fremdenverkehr 3<br />
Finanzwesen 5<br />
Funktion<br />
(In Prozent)<br />
Vorstand/Geschäftsführer 31<br />
Abteilungsleiter 49<br />
Projektmanager/Projektleiter 12<br />
Andere 8<br />
Eigentumsverhältnisse<br />
(In Prozent)<br />
<strong>Management</strong>geführt 48<br />
Eigentümergeführt 48<br />
September 2012, 3
<strong>Report</strong> 4: Gesundheit und Führung<br />
Relevanz des Gesundheitsthemas in den Unternehmen<br />
83 Prozent aller befragten Großunternehmen (ab 100 Mitarbeitern) bestätigen, dass<br />
das Thema Gesundheit im eigenen Unternehmen strategische Relevanz hat.<br />
Diese hohe Zustimmung verwundert nicht, da das Gesundheitsthema sehr eng mit<br />
dem Kostenthema verbunden ist. Gesunde MitarbeiterInnen bedeuten effiziente MitarbeiterInnen,<br />
aber auch weniger Krankenstandstage.<br />
Vergleicht man die einzelnen Länder untereinander, so spielt das Thema Gesundheit in<br />
deutschen Unternehmen die größte Rolle (91 Prozent). Nicht zuletzt aufgrund der teils<br />
unterschiedlichen Unternehmensstrukturen in den drei befragten Ländern: in Deutschland<br />
finden sich die meisten Großunternehmen und für diese ist das Thema Gesundheit<br />
noch wichtiger als für kleinere Unternehmen.<br />
Thema Gesundheit im Unternehmen strategisch relevant?<br />
September 2012, 4
<strong>Report</strong> 4: Gesundheit und Führung<br />
Konzepte zur betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
Bei dieser Frage trennt sich die Spreu vom Weizen: 91 Prozent der deutschen Unternehmen<br />
bezeichnen das Gesundheitsthema als strategisch relevant. Ebenso viele<br />
(92 Prozent) geben an, dass es in Ihrem Unternehmen konkrete Konzepte und Maßnahmen<br />
zur betrieblichen Gesundheitsförderung bereits gibt.<br />
Anders die Situation in Österreich und der Schweiz: hier meinen 81 Prozent (Österreich)<br />
bzw. 78 Prozent (Schweiz), dass das Gesundheitsthema strategisch relevant im<br />
Unternehmen ist. Jedoch nur 69 Prozent (Österreich) bzw. 68 Prozent (Schweiz) der<br />
Unternehmen bestätigen das Vorhandensein konkreter Konzepte und Maßnahmen zur<br />
betrieblichen Gesundheitsförderungen. In jeweils rund 10 Prozent der Unternehmen<br />
scheint somit das Gesundheitsthema ein reines Lippenbekenntnis zu sein. Umgesetzt<br />
wurde bisher in diesen Unternehmen noch wenig.<br />
Interessant ist jedoch, dass Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung in<br />
insgesamt 71 Prozent aller Unternehmen für alle MitarbeiterInnen getroffen wurden.<br />
Differenzierungen nach Mitarbeiter oder Führungskräfte finden nicht statt. Gesundheitsförderung<br />
ist somit ein Thema über den gesamten Betrieb hinweg.<br />
September 2012, 5
<strong>Report</strong> 4: Gesundheit und Führung<br />
Betriebliche Gesundheitsförderung durch konkrete Konzepte und Maßnahmen<br />
umgesetzt<br />
Maßnahmen für wen?<br />
September 2012, 6
<strong>Report</strong> 4: Gesundheit und Führung<br />
Zusammenhang zwischen Führungsqualität und Gesundheit<br />
Obwohl dem Gesundheitsthema generell von den befragten Führungskräften eine<br />
bedeutende Rolle zugesprochen wird, scheint dieses in Zusammenhang mit Führungsqualität<br />
nicht on top zu sein.<br />
Insgesamt messen zwar 94 Prozent aller befragten Führungskräfte dem Zusammenhang<br />
zwischen Führungsqualität und Gesundheit eine sehr bzw. eher hohe Bedeutung<br />
zu. Sieht man sich die Ergebnisse jedoch im Detail an, so zeigt sich, dass für nur 47 Prozent<br />
der Führungskräfte das Thema in Zusammenhang mit Führungsqualität von sehr<br />
hoher Bedeutung ist.<br />
Auch in dieser Frage zeigt sich wieder, dass deutsche Führungskräfte der Gesundheit in<br />
Zusammenhang mit Führungsqualität einen höheren Stellenwert zuordnen als ihre<br />
österreichischen oder schweizer KollegInnen.<br />
Zusammenhang zwischen Führungsqualität und Gesundheit<br />
September 2012, 7
<strong>Report</strong> 4: Gesundheit und Führung<br />
Betriebliche Gesundheitsangebote<br />
Großunternehmen scheinen in betriebliche Gesundheitsförderung recht viel zu investieren.<br />
So ist das Angebot zur Gesundheitsförderung in der Mehrzahl der Unternehmen<br />
recht hoch. Am wenigsten wird in Schweizer Unternehmen zum Thema<br />
Gesundheit in den Unternehmen angeboten, am meisten in deutschen Unternehmen.<br />
Österreich liegt fast durchgängig im Mittelfeld. Hier fällt der hohe Prozentsatz an Betriebsärzten<br />
in den Unternehmen auf. Diese sind jedoch in österreichischen Unternehmen<br />
ab einer bestimmten Mitarbeitergröße gesetzlich vorgesehen.<br />
Am häufigsten finden sich Betriebsärzte in den Unternehmen, gefolgt vom Angebot<br />
eines Gesundheits-Checks und speziellen Seminaren und Informationsveranstaltungen<br />
zum Thema Gesundheit.<br />
Interessant ist, dass erst ein Drittel aller Unternehmen ein ungestörtes Arbeiten durch<br />
entsprechende Rückzugsräume anbietet, wobei diese Maßnahme im Vergleich zu den<br />
anderen noch am leichtesten umzusetzen wäre.<br />
September 2012, 8
<strong>Report</strong> 4: Gesundheit und Führung<br />
Betriebliche Gesundheitsangebote<br />
September 2012, 9
<strong>Report</strong> 4: Gesundheit und Führung<br />
Gesundheitsförderliche Bedeutung von Mitarbeiterführung<br />
Die gesundheitsförderliche Bedeutung von Mitarbeiterführung scheint den meisten<br />
befragten Führungskräften bewußt zu sein. Das Thema Gesundheit verlagert sich immer<br />
mehr von reiner physischen Gesundheit hin zur psychischen Gesundheit. Auch<br />
“softere” Themen finden Anklang beim Thema Gesundheitsförderung, nicht zuletzt<br />
aufgrund der nun jahrelangen Thematisierung von Burn-out, aber auch zunehmend<br />
von Bore-Out.<br />
So empfinden so gut wie alle befragten Führungskräfte, dass der Einsatz der MitarbeiterInnen<br />
entsprechend ihren Fähigkeiten und Kenntnissen eine sehr hohe gesundheitsförderliche<br />
Bedeutung hat. MitarbeiterInnen sollen im besten Fall weder<br />
über- noch unterfordert sein.<br />
Ebenso wird auf konstruktive Konfliktlösung geachtet und ein starker Zusammenhang<br />
zum Thema Gesundheit abgeleitet.<br />
Zum Einsatz für die betriebliche Gesundheitsförderung kommen jedoch auch “harte<br />
Faktoren” wie die Überprüfung von ausreichenden Pausen, aber auch die Überprüfung<br />
von Überstunden- und Urlaubsstatistiken. Ob diese immer nur unter dem Aspekt der<br />
Gesundheitsförderung kontrolliert werden, darf bezweifelt werden. Immerhin gibt es<br />
in Österreich gesetzliche Bestimmungen zur Arbeitszeit und Arbeitsregeneration, die<br />
von staatlicher Seite (Arbeitsinspektorat) auch überprüft werden.<br />
September 2012, 10
<strong>Report</strong> 4: Gesundheit und Führung<br />
Gesundheitsförderliche Bedeutung von Mitarbeiterführung<br />
September 2012, 11