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Thielert-Motoren – Gefahr für die Luftfahrt? - Verband der ...

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„Landung im Gewitter - Air France<br />

Flug AF 358“<br />

Eine meteorologische Analyse<br />

<strong>Luftfahrt</strong>-Akademie/ Unfallbericht Autoren: Dieter Walch Siegfried Niedek<br />

Am 02. August 2005 landet <strong>die</strong> Air France,<br />

mit <strong>der</strong> Flug-Nr. 358, ein Airbus A 340-313,<br />

aus Paris kommend, auf dem Flughafen<br />

von Toronto, Lester B. Pearson International.<br />

Um 16.02 Uhr Ortszeit (20:02 UTZ) setzt<br />

<strong>die</strong> Maschine auf <strong>der</strong> Landebahn 24L<br />

auf, rollt über <strong>die</strong> Landebahn hinaus und<br />

kommt hinter <strong>der</strong> Flughafenbegrenzung<br />

zum Stehen. Alle 297 Passagiere und<br />

12 Besatzungsmitglie<strong>der</strong> können sich<br />

lebend retten, allerdings verletzen sich 10<br />

Passagiere und 2 Besatzungsmitglie<strong>der</strong><br />

schwer während <strong>der</strong> Evakuierung aus dem<br />

Flugzeug. Die Maschine fängt sofort Feuer<br />

und brennt zum Teil aus. (Siehe Abb.1)<br />

(Abb. 1)<br />

Bereits vor dem Abflug erhielten <strong>die</strong> Piloten<br />

den Hinweis auf mögliche Gewitter im<br />

Großraum von Toronto. Der Flug über den<br />

Atlantik verlief ereignislos, erst während des<br />

Anfluges auf Toronto gab ATC Informationen<br />

über Verspätungen wegen <strong>der</strong> Wetterlage.<br />

Das Wetterradar zeigte schwere<br />

Nie<strong>der</strong>schläge am Ende <strong>der</strong> Landebahn<br />

24L, mit Zugrichtung nach Südost. Eine<br />

voraus landende Maschine meldete „poor<br />

braking action“. Die Piloten flogen mit Hilfe<br />

des ILS, hatten jedoch den Autopiloten<br />

und Autothrottle deaktiviert, sie steuerten<br />

also manuell. Über <strong>der</strong> Landebahnschwelle<br />

hatte <strong>die</strong> Maschine eine Höhe von 200 Fuß,<br />

ca. 40 Fuß über dem ILS Gleitpfad, und<br />

zunehmende Geschwindigkeit über Grund.<br />

Beim Ausschweben setzte heftiger Regen<br />

ein, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Sicht stark behin<strong>der</strong>te. Am Ende<br />

<strong>der</strong> Landebahn 24L konnten unzählige<br />

Blitze beobachtet werden. Ca. 3800 Fuß<br />

(1.300 m) hinter <strong>der</strong> Landebahnschwelle<br />

setzte <strong>die</strong> Maschine auf (mit einer noch<br />

verfügbaren Landebahnlänge von 5100<br />

Fuß, o<strong>der</strong> 1.700 m), nach 12,8 sec. setzte<br />

<strong>die</strong> Schubumkehr ein (<strong>die</strong> volle Leistung<br />

<strong>der</strong> Schubumkehr begann nach insgesamt<br />

16.4 sec.). Die Geschwindigkeit betrug am<br />

Ende <strong>der</strong> Landebahn noch 80 kts. An <strong>der</strong><br />

Flughafenbegrenzung kam <strong>die</strong> Maschine<br />

dann zum Stehen. (Siehe Abb. 2)<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Untersuchung<br />

Die Kanadische Unfalluntersuchung listet im<br />

Unfallbericht, <strong>der</strong> im Herbst 2007 erschienen<br />

ist, eine Vielzahl von operativen und administrativen<br />

Schwachpunkten auf (Auszug):<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

<strong>die</strong> Piloten benutzten nicht das „Rain<br />

repellent“ (flüssiger Regenabweiser). Air<br />

France hatte bis dahin keine praktischen<br />

Übungen vorgeschrieben.<br />

<strong>die</strong> Cockpitsitze sind weniger wi<strong>der</strong>standsfähig<br />

als Passagiersitze.<br />

das Kanadische ATC hat keine<br />

richtige Wetterdarstellung auf den<br />

Radarschirmen. Nur ungefähre Nie<strong>der</strong>schlagsgebiete.<br />

Air France hatte keine Vorschriften über<br />

Anflüge bzw. Endanflüge in Gebieten<br />

mit Gewittertätigkeit. Sie waren auch<br />

nicht vorgeschrieben.<br />

Der PF (Pilot flying) erhöhte kurz vor<br />

Erreichen <strong>der</strong> Landebahnschwelle den<br />

Schub, weil er den Eindruck hatte, <strong>die</strong><br />

Maschine würde sinken.<br />

Gleichzeitig drehte <strong>der</strong> Wind (Windshear)<br />

von Gegen- auf Rückenwind.<br />

Der Ablauf<br />

S. 8 aviation news 2/2008<br />

(Abb. 2)

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