Weg durchs Leben - Franz Sales Verlag
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Vier Fragen an<br />
P. Aldino Kiesel OSFS<br />
Interview mit dem 11. Generaloberen<br />
der <strong>Sales</strong>-Oblaten<br />
einzige Gebot; für den heiligen<br />
<strong>Franz</strong> von <strong>Sales</strong> war das Liebesgelübde<br />
ausreichend für das Ordensleben.<br />
Für die heutige Welt,<br />
die von soviel Ungerechtigkeit,<br />
Gewalt, Krieg, Hass und Rache<br />
gezeichnet ist, ist der <strong>Leben</strong>sstil<br />
des <strong>Franz</strong> von <strong>Sales</strong> eine gute<br />
Antwort.. Wenn Rache eine Versuchung<br />
darstellt, wenn man mit<br />
aggressiven Einstellungen auf Gewalt<br />
reagiert, mit Gewalt eine<br />
Lösung herbeiführen will, dann<br />
kommt <strong>Franz</strong> von <strong>Sales</strong> mit einer<br />
anderen Methode: „Versuche<br />
niemals eine andere Art und<br />
Weise als die mit Liebe!“<br />
o waren Sie bisher in<br />
WBrasilien tätig?<br />
100 Jahre Licht 1906–2006<br />
LICHT-Chefredfakteur und Interviewer P. Herbert Winklehner gratuliert dem<br />
neuen Generaloberen P. Aldino Kiesel<br />
P. Kiesel: Von den zwanzig Jahren<br />
meines Priestertums widmete<br />
ich mich 14 Jahre der Ausbildung<br />
künftiger <strong>Sales</strong>-Oblaten.<br />
Daneben arbeitete ich in der Pfarrei<br />
Santa Isabel (an der Peripherie<br />
von Porto Alegre). Ich begleitete<br />
auch salesianische Exerzitien für<br />
Laien und war geistlicher Assistent<br />
der Schwestern des Säkularinstituts<br />
des hl. <strong>Franz</strong> von <strong>Sales</strong>.<br />
Ich nehme wahr, dass die Laien<br />
Hunger nach einem spirituellen<br />
<strong>Leben</strong> haben, und wir <strong>Sales</strong>-Oblaten<br />
können diesen Hunger stillen.<br />
<strong>Franz</strong> von <strong>Sales</strong> schrieb die<br />
„Philothea“ für Laien, und wir<br />
dürfen diesen spirituellen Reichtum<br />
den ursprünglichen Adressaten<br />
nicht vorenthalten. In den<br />
letzten Jahren war ich dann der<br />
Regionalobere der Region Südamerika.<br />
ie sehen Sie die Zukunft<br />
Wder <strong>Sales</strong>-Oblaten?<br />
P. Kiesel: In unserer Kongregation<br />
wird sich wenigstens noch<br />
einige Jahre die Tendenz einer<br />
zahlenmäßigen Abnahme fortsetzen.<br />
Ich denke dabei an den<br />
Beginn des Christentums. Nach<br />
seinem öffentlichen <strong>Leben</strong> blieb<br />
Jesus nur eine Gruppe von elf<br />
Männern übrig. Entscheidend<br />
aber war, dass diese elf Männer<br />
ihr <strong>Leben</strong> für das gaben, an das sie<br />
glaubten. Daher nennen wir sie<br />
die Säulen der Kirche. Danach<br />
blieb die Kirche drei Jahrhunderte<br />
lang eine Minderheit, eine verfolgte<br />
Gruppe im römischen Reich.<br />
Aber das Zeugnis dieser Christen<br />
erhielt die Kirche lebendig. Ich<br />
glaube, dass wir uns als Kongregation<br />
mehr unseren Quellen zuwenden<br />
und unsere besondere<br />
Sendung in der Kirche klären<br />
müssen. Wir befinden uns derzeit<br />
in einem Prozess der Reinigung.<br />
Die Qualität zählt viel mehr als<br />
die Quantität. Wir werden in Zukunft<br />
Berufungen in unserer Kongregation<br />
haben, sofern wir Oblaten<br />
ein Beispiel dafür abgeben,<br />
dass wir glücklich sind und uns in<br />
unserer Berufung ganz verwirklicht<br />
sehen. Dringlicher als viel zu<br />
arbeiten, ist ein großes Zeugnis<br />
für die Freude am Glauben zu<br />
geben. ■<br />
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