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Deponieplanung in Niedersachsen - NGS

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Niedersächsisches M<strong>in</strong>isterium<br />

für Umwelt, Energie und Klimaschutz<br />

13. Niedersächsisches Bodenschutzforum am 18.10.2012 <strong>in</strong> Hannover<br />

<strong>Deponieplanung</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

- Dipl.-Ing. Gunther Weyer -


Niedersächsisches M<strong>in</strong>isterium<br />

für Umwelt, Energie und Klimaschutz<br />

Abfallwirtschaftsplan <strong>Niedersachsen</strong> (AWP)<br />

- Aktuelle Fortschreibung -<br />

‣ Veröffentlichung: März 2011<br />

‣ Teilpläne:<br />

Siedlungsabfälle und nicht gefährliche Abfälle<br />

Sonderabfall (gefährlicher Abfall)<br />

‣ www.mu.niedersachsen.de<br />

Themen Abfall Pläne & Bilanzen<br />

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Niedersächsisches M<strong>in</strong>isterium<br />

für Umwelt, Energie und Klimaschutz<br />

Abfallwirtschaftsplan <strong>Niedersachsen</strong> (AWP)<br />

- Rechtliche Grundlagen: EU-Recht -<br />

‣ Novellierte Abfallrahmenrichtl<strong>in</strong>ie 2008/98/EG:<br />

o<br />

Artikel 28: Die Mitgliedstaaten stellen sicher, dass ihre zuständigen<br />

Behörden im E<strong>in</strong>klang mit den Artikeln 1, 4,13 und 16<br />

e<strong>in</strong>en oder mehrere Abfallbewirtschaftungspläne aufstellen.<br />

o<br />

Artikel 16: „Grundsätze der Entsorgungsautarkie und der Nähe“:<br />

Die Mitgliedstaaten treffen Maßnahmen, um e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegriertes und<br />

angemessenes Netz von Abfallbeseitigungsanlagen und von<br />

Anlagen zur Verwertung von gemischten Siedlungsabfällen zu<br />

errichten.<br />

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Niedersächsisches M<strong>in</strong>isterium<br />

für Umwelt, Energie und Klimaschutz<br />

Abfallwirtschaftsplan <strong>Niedersachsen</strong> (AWP)<br />

- Rechtliche Grundlagen: Bundesrecht -<br />

Bislang § 29 KrW-/AbfG (künftig ähnlich § 30 KrWG):<br />

(1) Die Länder stellen für ihren Bereich Abfallwirtschaftspläne nach<br />

überörtlichen Gesichtspunkten auf. Die Abfallwirtschaftspläne stellen dar:<br />

1. die Ziele der Abfallvermeidung und -verwertung sowie<br />

2. die zur Sicherung der Inlandsbeseitigung erforderlichen<br />

Abfallbeseitigungsanlagen.<br />

Option: Ausweisung von Flächen und Bestimmung von E<strong>in</strong>zugsgebieten.<br />

(2) Bei der Darstellung des Bedarfes s<strong>in</strong>d zukünftige, <strong>in</strong>nerhalb von<br />

10 Jahren zu erwartende Entwicklungen zu berücksichtigen.<br />

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Niedersächsisches M<strong>in</strong>isterium<br />

für Umwelt, Energie und Klimaschutz<br />

Daten und Fakten zur <strong>Deponieplanung</strong> im AWP <strong>Niedersachsen</strong><br />

- Anzahl öffentlich zugänglicher Deponien <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

vor/nach den Stichtagen 01.06.2005 und 15.07.2009 -<br />

M<strong>in</strong>eralabfalldeponien<br />

DK 0, DK I, § 3 II AbfAblV<br />

Deponien<br />

DK II<br />

Sonderabfall-<br />

Deponien<br />

DK 0<br />

Deponien DK I<br />

vormals Hausmüll-<br />

Deponien DK III<br />

§ 3 II AbfAblV<br />

(e<strong>in</strong>schl. MAD*)<br />

deponien DK II<br />

Bestand vor dem<br />

01.06.2005<br />

(Stichtag: 31.12.2004)<br />

Bestand nach<br />

dem 01.06.2005<br />

(Stichtag: 01.02.2009)<br />

Bestand nach<br />

dem15.07.2009<br />

(Stichtag: 01.08.2012)<br />

1<br />

20<br />

1<br />

16<br />

69 37 1<br />

18 21 0<br />

9 19 0<br />

*MAD: Massenabfalldeponie Alversdorf (DK I)<br />

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Niedersächsisches M<strong>in</strong>isterium<br />

für Umwelt, Energie und Klimaschutz


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Niedersächsisches M<strong>in</strong>isterium<br />

für Umwelt, Energie und Klimaschutz


Niedersächsisches M<strong>in</strong>isterium<br />

für Umwelt, Energie und Klimaschutz<br />

Daten und Fakten zur <strong>Deponieplanung</strong> im AWP <strong>Niedersachsen</strong><br />

- Massenrelevante Abfallströme auf öffentlich zugänglichen<br />

Deponien <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> (2007) -<br />

Deponieklasse 0<br />

§ 3 II AbfAblV<br />

Bodenaushub:<br />

471.000 t<br />

Sonstige ger<strong>in</strong>g<br />

belastete Abfälle:<br />

9.000 t<br />

Deponieklasse I<br />

(e<strong>in</strong>schl. MAD)<br />

Bodenaushub: 665.000 t<br />

Bauschuttgemische:<br />

177.000 t<br />

Straßenaufbruch: 28.000 t<br />

Kraftwerksasche: 100.000 t<br />

Sonstige: 15.000 t<br />

Deponieklasse II<br />

MBA-Abfälle: 153.000 t<br />

Belasteter Bodenaushub:<br />

148.000 t<br />

Straßenaufbruch: 29.000 t<br />

Bauschuttgemische:<br />

18.000 t<br />

Rückstände aus<br />

Sanierung: 28.000 t<br />

Siebreste v. mechanischer<br />

Aufbereitung: 19.000 t<br />

∑ ca. 480.000 t ∑ ca. 1.000.000 t ∑ ca. 556.000 t<br />

(70 Abfallarten)<br />

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für Umwelt, Energie und Klimaschutz<br />

Daten und Fakten zur <strong>Deponieplanung</strong> im AWP <strong>Niedersachsen</strong><br />

- Entsorgung von m<strong>in</strong>eralische Bauabfälle <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong> -<br />

Sonderauswertung des NLSK (2006):<br />

o Gesamtaufkommen knapp 17,0 Mio. Tonnen<br />

o <strong>in</strong>sbesondere Bodenaushub, Bauschutt, Straßenaufbruch und<br />

Baggergut<br />

o abgelagert auf Deponien: 1,3 Mio. Tonnen (Rest verwertet, davon<br />

260.000 Tonnen auf Deponien)<br />

Verwertungsquote: ca. 90 %<br />

M<strong>in</strong>eralische Bauabfälle auf Deponien: ca. 1,5 Mio. t/a<br />

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für Umwelt, Energie und Klimaschutz<br />

Daten und Fakten zur <strong>Deponieplanung</strong> im AWP <strong>Niedersachsen</strong><br />

- Deponien-Restkapazitäten und Ablagerungsmassen <strong>in</strong> Mio. t -<br />

Deponieklasse<br />

Ablagerungsmasse<br />

2007<br />

Restkapazität nach 15.07.2009<br />

(geschätzt)<br />

§ 3 II AbfAblV<br />

und DK 0<br />

0,48 6,2<br />

DK I 1,02 5,2<br />

DK II 0,56 18,0<br />

Alle DK (Summe) 2,06 29,4<br />

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<strong>Deponieplanung</strong> im AWP <strong>Niedersachsen</strong><br />

- Bewertung Deponiekapazitäten -<br />

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für Umwelt, Energie und Klimaschutz<br />

1. Deponiekapazität DK 0 - ke<strong>in</strong> landesweit begründbarer Bedarf:<br />

o<br />

denn: nur für enges Abfallspektrum geeignet (ke<strong>in</strong>e Abdichtung),<br />

Grundwasserproblematik bei Ausschöpfung der Zuordnungswerte.<br />

2. Deponiekapazität DK I - landesweiter Bedarf:<br />

o<br />

Vorhandene Gesamtkapazität absehbar nicht ausreichend und<br />

regional unausgewogen verteilt Transportentfernungen groß.<br />

3. Deponiekapazität DK II - langfristig auskömmlich:<br />

o<br />

Ausweichkapazität auch für DK I-Abfälle ( ke<strong>in</strong>e Lösung!)<br />

4. Deponiekapazität DK III, IV - Nutzung von Deponien <strong>in</strong> anderen Ländern.<br />

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Niedersächsisches M<strong>in</strong>isterium<br />

für Umwelt, Energie und Klimaschutz<br />

Ausblick zur <strong>Deponieplanung</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

- Aktuelle Entwicklungen im Land -<br />

‣ DK I – Neubauvorhaben (nördliches <strong>Niedersachsen</strong>):<br />

o 3 Standorte im Planfeststellungsverfahren (ca. 8,2 Mio t).<br />

o 1 Standort: Antrag zurückgezogen.<br />

o Erhebliche Akzeptanzprobleme („Giftmülldeponien“).<br />

‣ DK I - Erweiterungsvorhaben (südliches <strong>Niedersachsen</strong>):<br />

o 1 Erweiterung umgesetzt (ca. 0,1 Mio Tonnen).<br />

o 1 Erweiterung im Planfeststellungsverfahren (norgam - 0,81 Mio t).<br />

‣ Andere Deponieklassen:<br />

o DK 0: E<strong>in</strong>zelvorhaben (Bedarf nach AWP nur ausnahmsweise).<br />

o DK II: ggf. künftig Anschlusskapazitäten.<br />

o DK III und DK IV: Ke<strong>in</strong>e aktuelle Planung <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong>.<br />

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Niedersächsisches M<strong>in</strong>isterium<br />

für Umwelt, Energie und Klimaschutz<br />

Ausblick zur <strong>Deponieplanung</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

- E<strong>in</strong>ordnung aus planerischer Sicht -<br />

‣ Aktueller Stand seit Veröffentlichung des Abfallwirtschaftsplanes (2011):<br />

o Der AWP weist Bedarf aus: Kapazitäten <strong>in</strong> der Deponieklasse I.<br />

o Der AWP enthält ke<strong>in</strong>e Festlegungen von und für Deponiestandorte<br />

(Grundlagen wären nicht gegeben).<br />

o Öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger: ziehen sich aus dem Bereich<br />

der DK-I-Deponien zurück<br />

(ke<strong>in</strong>e Nachfolgeprojekte für frühere Boden- und Bauschuttdeponien).<br />

o Privat verantwortete Deponievorhaben können sich zwar <strong>in</strong> der<br />

Planrechtfertigung auf die planerische Aussage des AWP stützen,<br />

stoßen aber auf erhebliche Umsetzungsprobleme.<br />

Seite 13


Niedersächsisches M<strong>in</strong>isterium<br />

für Umwelt, Energie und Klimaschutz<br />

Ausblick zur <strong>Deponieplanung</strong> <strong>in</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

- Weiterentwicklung -<br />

‣ Ansätze zur Unterstützung des planerischen Zieles „Kapazitäten DK I“:<br />

o Ke<strong>in</strong> „E<strong>in</strong>mischen“ der Fachaufsicht <strong>in</strong> Zulassungsverfahren.<br />

o Verankerung des Bedarfes im Landesraumordnungsprogramm.<br />

o H<strong>in</strong>weis auf rechtlichen Wirkungszusammenhang: Rückzug der<br />

öffentlich-rechtlichen Abfallentsorgung bei Gewährleistung der<br />

Entsorgungssicherheit durch Dritte (§ 20 Abs. 2 KrWG).<br />

o E<strong>in</strong>treten für sachgerechte Wahrnehmung: Bauabfalldeponien ≠<br />

Giftmülldeponien, ke<strong>in</strong>e 100 % Abfallverwertung, H<strong>in</strong>weis auf<br />

Sicherheitskonzept von Deponieverordnung und Deponierichtl<strong>in</strong>ie.<br />

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