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Unterrichtseinheit zum Thema Kniebundhose
© Autor:
Kerschensteinerschule Stuttgart
Berufskolleg für Mode und Design
LernJob
Thema
Autoren / Quellen
Kniebundhose
Hofenbitzer
Datum 18. 09. 2005
Fach
Zeitaufwand
Links
Schnitttechnik
120 Min.
Röcke und Hosen, Müller und Sohn, München
LJ Hosenschlitz
http://www.landsknechtsrotte.de/portal/hose-einfach.htm
Hier können Sie Schnittkonstruktionen für Kniebundhosen
in einer Ausführung lernen

Geschichte
Die Renaissance war (zumindest in Deutschland) das Zeitalter der Kniebundhose.
Während diese am Anfang des Jahrhunderts noch ziemlich eng war, wurde sie in
der Folge immer weiter (in der spanischen Hofmode, die Mitte des 16. Jhdts. bei
Fürstens im ganzen Deutschen Reich "In" war, rutschte der Bund noch dazu auf die
Mitte des Oberschenkels und bildete damit die Pumphose oder spanische
Heerpauke.
Heute trägt man die Kniebundhose noch vorwiegend in der Trachtenmode und als
typische Wanderhose.
Varianten
• Kniebundhose eng mit Abnäher in VH, Schlitz in SN …
• mit Bundfalten
• als Hose aus elastischem Material
• als stark erweiterte Hose mit Bundfalten
• als Pumphose / Bloomer
• …
Orientierung
Betrachten Sie zunächst einmal das zu
konstruierende Modell.
Oben sehen Sie eine Bundfalte, die in
die Bügelfalte übergeht. Bei unserem
Grundschnitt wird ein Abnäher
konstruiert.
Am Saum sieht man etwas schlecht
weitere Bundfalten und einen Schlitz in
der Seitennaht. Den Schlitz benötigen
Sie zur Erweiterung des Saums, damit
Sie mit dem Fuß in die Hose einsteigen
können (ähnliches Prinzip wie beim
Hemden- und Blusenärmel).
Der Saum wird mit dem Kniebund
abgeschlossen und besitzt einen
Verschluss.
Als Verschluss dient meistens eine
Schließe. Denkbar wäre auch ein
Knopfverschluss oder Klettband.
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Es gibt natürlich die verschiedensten Verarbeitungsvarianten, die dann auch
verschiedene Konstruktionen verlangen.
Ausgehend vom Standardhosen-Grundschnitt ist es möglich, den Kniebundhosen-
Grundschnitt und alle weiteren Kniebundformen abzuwandeln.
Auf der letzten Seite sehen Sie eine Grundkonstruktion für die Schnitterstellung
eine Kniebundhose, wie sie von „Müller und Sohn“, München gelehrt wird.
Hier möchte ich Sie dazu anleiten, anhand eines bereits fertigen Standardhosen-
Grundschnitts, einen solchen Kniebundhosen-Grundschnitt zu erstellen. Dies ist
wesentlich zeitsparender, als noch einmal eine ganze Hose „von Null auf“ zu
konstruieren.
Welche schnittfertigen Teile müssen konstruiert werden?
• Vorderhose
• Hinterhose
• Taillenbund
• Kniebund
• Schnitt-Teile für die Paspeltasche
• Schnitt-Teile für den Hosenschlitz
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Welche Schnittteile benötige ich?
Hosen-Grundschnitt bis ca. Kniehöhe Maßstab 1:4
Bund für den Hosen-Grundschnitt
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Konstruktionsanweisung
Kniebundhose aus dem Standardhosen-Grundschnitt entwickelt
1. Hosenlänge bestimmen: von Knielinie = 1/3 Kniehöhe (Knh) + 0 – 2 cm;
(Knh messen Sie von Leibhöhe (Lbh) bis Knh). An VH und HH anzeichnen.
2. Kniebundumfang (Kbu) bestimmen.
3. Saumbreite an VH bestimmen (1/4 Kbu ./. 1 cm + Abnäherbreite) und
abtragen. Auf HH den Wert der Saumbreite von VH + 0,5 cm übertragen.
4. Seiten- & Schrittnaht an VH wie skizziert zur Lbh-Linie zeichnen.
5. An VH Knieweite messen und auf HH von Kniekehle (Mitte) aus + 1 cm
übertragen.
6. Seiten- & Schrittnaht an HH wie skizziert zur Lbh-Linie zeichnen.
7. VH verlängern, HH verkürzen - um jeweils 1 cm und Saum zeichnen.
8. Abnäher an VH zeichnen.
9. Schlitzbelege an Seitennaht ca. 8 cm hoch zeichnen (Schlitzlänge 7 cm).
10. Kniebündchen mit 5 cm Übertritt und 2 - 3 cm Untertritt zeichnen.
11. Paspeltasche einzeichnen.
12. Taschenbeutel mit Taschenspiegel bis Seitennaht und bis in die
Taillennaht zeichnen.
13. Hosenschlitz nach Vorgabe konstruieren.
14. Geraden Hosenbund zeichnen mit Über- und Untertritt.
Aufgaben und Fragen
1.1 Konstruieren Sie den Schnitt selbstständig anhand der
Konstruktionsanweisung und der Konstruktionsskizzen für die Kniebundhose
als Grundkonstruktion auf der letzten Seite.
1.2 Überlegen Sie dabei, wie Sie die Konstruktionsbeschreibung verständlicher
schreiben würden und notieren Sie das auf einem Arbeitsblatt.
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2.1 Beschreiben Sie genauer, wie Sie die Hosenlänge und –Weite konstruiert
haben und warum!
2.2 Warum benötigt man unten einen Schlitz im Hosensaum?
2.3 Warum sind an dieser Hosenform vorne Abnäher am Kniebund und warum ist
der Hosensaum vorne länger als hinten?
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3 Konstruieren Sie aus diesem Kniebundhosen-Grundschnitt die historische
Hose auf der ersten Seite.
Tipps:
• Größere Bundfalten oder Raffweite an der Taille und
• größere Saumweite der VH durch Aufsperren und Verbreitern am Saum.
• Vergrößern des Spaltdurchmessers der VH (an Pkt.17 ca. ½ Sperrbetrag der
VH an Lbh nach rechts).
• Größere Saumweite der HH durch Aufdrehen der HH um die Abnäherspitze
und Verbreitern am Saum oder
• Sperren der HH über die ganze Länge; dadurch entstehen zusätzlich
Bundfalten oder Raffweite an der Taille.
• Vergrößern des Spaltdurchmessers der HH (an Pkt.37 ca. ½ Sperrbetrag der
HH an Lbh nach rechts) Gesäßnaht auszeichnen.
• Gesäßnähte zeichnen, Seiten- und Schrittnähte gerade zeichnen.
• Größerer Überfall am Saum durch Verlängern der Hose.
• Abnäher am Saum der VH weg. Schlitze als Kellerfalten mit separatem
Faltenboden.
4 Ihre Fragen zu diesem Thema
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Schnittkonstruktion der Kniebundhose als Grundschnitt-Konstruktion von
„Müller und Sohn“, München
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