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Probenahme und -vorbereitung Vorbereiten von Proben - ViBiNeT

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Das virtuelle Bildungsnetzwerk für Textilberufe<br />

<strong><strong>Proben</strong>ahme</strong> <strong>und</strong> -<strong>vorbereitung</strong><br />

© 2003 Hochschule Niederrhein<br />

Autor: Prof. Dr. Rudi Voller<br />

<strong>Vorbereiten</strong> <strong>von</strong> <strong>Proben</strong><br />

Stand: 23.05.2003<br />

Seite 1 / 5<br />

Die <strong><strong>Proben</strong>ahme</strong> <strong>und</strong> das <strong>Vorbereiten</strong> <strong>von</strong> <strong>Proben</strong> sind ein wesentlicher Bestandteil der<br />

Gesamtuntersuchung des Prüfmaterials, weil sie die Genauigkeit der Prüfergebnisse<br />

beeinflussen. Das Entnehmen <strong>von</strong> <strong>Proben</strong> richtet sich nach der Art der Untersuchung <strong>und</strong> den<br />

zu prüfenden Merkmalen. Die Prüfmerkmale bestimmen Ort, Häufigkeit <strong>und</strong> Methodik der<br />

Probeentnahme, der Probekonservierung sowie das Probevolumen <strong>und</strong> die Art der Prüfgeräte.<br />

Zum Einsatz dürfen nur gewartete, geeichte <strong>und</strong> funktionstüchtige Geräte kommen.<br />

Besonderheiten sind in einem Prüfprotokoll zu vermerken.<br />

Praktische <strong>und</strong> rechtliche Bedeutung <strong>von</strong> repräsentativen Stichproben <strong>und</strong> Prüfungen<br />

Eine zeitliche <strong>und</strong> planmäßige Probeentnahme durch die Qualitätskontrolle/-sicherung ist sehr<br />

wichtig. Man prüft nicht zum Selbstzweck, sondern das Ziel ist:<br />

• Schaden abzuwenden <strong>und</strong> Risiken/Kosten zu begrenzen,<br />

• Erkenntnisse zu fördern für Prozess- <strong>und</strong> Produktoptimierungen,<br />

• die Vertragserfüllung zu dokumentieren (Zertifikate ausstellen).<br />

Die Beschaffenheit der <strong>Proben</strong> soll ein Spiegelbild der Gesamtheit sein. Je seltener ein<br />

Prüfmerkmal, umso größer muss der Prüfumfang sein. Viele Eigenschaften (Merkmale) können<br />

jedoch erst bei der Weiterverarbeitung erkannt werden wie z. B. die Fadenbrüche je 1000<br />

Schusskilometer. Deshalb ist die Zusammenarbeit mit der vorgelagerten <strong>und</strong> nachfolgenden<br />

Abteilung sinnvoll <strong>und</strong> hilfreich.<br />

Entsprechende Prüffehler zu erkennen <strong>und</strong> abzustellen entspricht dem Qualitätsstandard der<br />

Firma. Prüfungen sind teuer. Versäumte Prüfungen können durch Reklamationen noch teurer<br />

zu stehen kommen. Der wirtschaftliche Kompromiss <strong>von</strong> Prüfungen liegt in einer Überprüfung<br />

durch Stichproben <strong>und</strong> der mathematischen Behandlung der Prüfvorgänge. Wertvolle<br />

Informationen liefern auch die Prozess- <strong>und</strong> Betriebsdatenerfassung an den Maschinen. Um<br />

sich vor unliebsamen Überraschungen zu schützen, gibt es Qualitätsbeschreibungen/Qualitätsvereinbarungen<br />

<strong>und</strong> entsprechende Sicherungssysteme (ISO 900X; EN 29000),<br />

diese müssen vereinbart sein (Vertrag oder ausdrückliche Anerkennung der Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen AGB).


Das virtuelle Bildungsnetzwerk für Textilberufe<br />

<strong><strong>Proben</strong>ahme</strong> <strong>und</strong> -<strong>vorbereitung</strong><br />

© 2003 Hochschule Niederrhein<br />

Autor: Prof. Dr. Rudi Voller<br />

Stand: 23.05.2003<br />

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Für alle derartigen <strong><strong>Proben</strong>ahme</strong>n <strong>und</strong> deren Prüfung gelten Fristen. Für offene Mängel gilt der<br />

Gr<strong>und</strong>satz: unverzügliche Prüfung <strong>und</strong> gegebenenfalls Rüge mit dem Ziel der<br />

Vertragserfüllung/Gewährleistung nach HGB §§ 377, 378. Die Vereinbarung gemäß dem<br />

Deutschen Garnkontrakt lautet: "Beanstandungen können nur binnen zwei Wochen nach<br />

Eintreffen am Bestimmungsort gerügt werden <strong>und</strong> zwar nur, soweit mit der Verarbeitung noch<br />

nicht begonnen worden ist". Die Untersuchungen müssen mit fachmännischer Sorgfalt<br />

durchgeführt werden, das heißt, Auswahl der <strong>Proben</strong> nach dem Zufallprinzip, Prüfung nach DIN<br />

53, DIN 40080, <strong>und</strong> deren Dokumentation muss beachtet werden. Beim Verdacht auf<br />

Abweichungen muss der Prüfumfang erweitert werden <strong>und</strong> zusätzliche Prüfungen können<br />

angezeigt sein, um Gewissheit über die Qualitätslage zu haben. Hilfreich sind auch<br />

Rücksprachen mit dem Lieferanten, mit der Produktionsabteilung, oder ein Vergleich mit<br />

Prüfzertifikaten.<br />

Für versteckte Mängel gelten längere Rügefristen, da sie meist nicht sofort feststellbar sind,<br />

sondern trotz ordnungsgemäßer Prüfergebnisse erst bei der Verarbeitung. Nach dem<br />

Deutschen Garnkontrakt sind beispielsweise hier 4,5 Monate vorgesehen. Auch wenn<br />

Kulanzregelungen häufig sind, sollte man sich darauf nicht verlassen. Deshalb ist es notwendig,<br />

dass auf der Prüfanweisung der entsprechende Hinweis vermerkt ist (Gewährleistungsfrist, die<br />

<strong>von</strong> Unternehmen zu Unternehmen verschieden ist).<br />

Beispiele für offene Mängel: Falsche Farbe, fehlende Fadenreserve, Garn statt Zwirn, 20 tex<br />

Garnfeinheit statt 25 tex, Baumwolle/Viskose Mischgarn 67/33 statt 50/50.<br />

Beispiel für versteckten Mangel: 1000 kg Kettgarn PES/Bw 67/33, 30 tex Copsaufmachung<br />

enthalten 5 Cops im Mischungsverhältnis 50/50. Der Fehler wurde nach dem Einfärben<br />

entdeckt <strong>und</strong> anhand der Knoten eindeutig zugeordnet.<br />

Prüfungen sollen Risiken reduzieren. Die große Verantwortung der Qualitätssicherung/<br />

Laboranten ergibt sich aus den Folgen fehlerhafter oder ungenügender Prüfung. Gerade an<br />

Spezialisten werden hohe Erwartungen gestellt. Deshalb hierzu Beispiele für falsche Handlungsweisen:<br />

- Fahrlässigkeit: Außerachtlassung der erforderlichen Sorgfalt (betriebsübliche Handlung<br />

oder Betriebsblindheit entschuldigen nicht, wenn feststeht, mehr Sorgfalt wäre<br />

erforderlich gewesen).<br />

- Leichte Fahrlässigkeit: Einem Fachmann darf dies nicht passieren, denn er hätte das<br />

Problem/die Gefahr sehen können.<br />

- Grobe Fahrlässigkeit: Nichtbeachtung desjenigen, was im gegebenen Fall hätte<br />

einleuchten müssen; das hätte der Fachmann sehen müssen.<br />

Insbesondere das Produkthaftungsgesetz birgt viele Risiken, die nur durch ein Qualitätssicherungssystem<br />

(ISO 9002) <strong>und</strong> durch fachk<strong>und</strong>ige Beratung/Information minimiert werden können;<br />

denn der Produzent muss beweisen, dass ihn keine Schuld trifft. Hierbei werden strenge<br />

Anforderungen an die Dokumentation gestellt. Maßstab für die Sorgfalt ist der höchste Stand<br />

der Technik. Der Hersteller haftet 10 Jahre nach Inverkehrbringen. Die verschuldungsunabhängige<br />

Haftung besteht z. B. auch für Instruktions- <strong>und</strong> Produktbeobachtungsfehler, Herstell- <strong>und</strong><br />

Fabrikationsfehler.


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<strong><strong>Proben</strong>ahme</strong> <strong>und</strong> -<strong>vorbereitung</strong><br />

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Autor: Prof. Dr. Rudi Voller<br />

Stand: 23.05.2003<br />

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Um den Gesetzen genüge zu tun, müssen <strong>Proben</strong> eindeutig gekennzeichnet sein. Das<br />

bedeutet, dass die Entnahmestelle, das Entnahmedatum, die Qualitätsbeschreibung<br />

/Identnummer <strong>und</strong> gegebenenfalls der Prüfnehmer vermerkt werden. Nach der Prüfung werden<br />

die <strong>Proben</strong> zu dem entsprechenden Prüflos zurückgebracht (Achtung: Große Verwechslungsgefahr,<br />

deshalb große Sorgfalt) oder archiviert. Hierbei sind die Probe <strong>und</strong> der Prüfbericht<br />

eindeutig zuzuordnen. Für die Weiterverarbeitung oder Einlagerung/Archivierung kann das<br />

Prüfergebnis beispielsweise bestätigen <strong>und</strong> eindeutig kennbar machen:<br />

- Das Produkt entspricht,<br />

- das Produkt entspricht teilweise (nur zur besonderen Verwendung oder<br />

Nachbesserung),<br />

- das Produkt kann nur als 2. Wahl verwendet werden,<br />

- das Produkt ist unbrauchbar (Recycling, vernichten, zurückgeben).<br />

Dieser Qualitätsstatus muss bei der Einlagerung berücksichtigt werden <strong>und</strong> erkennbar sein.<br />

Die Wahl der repräsentativen <strong><strong>Proben</strong>ahme</strong><br />

Um <strong>von</strong> der Stichprobe auf die Gesamtheit schließen zu können, muss sie die Verhältnisse in<br />

der Gr<strong>und</strong>gesamtheit, der sie entnommen wurde, möglichst genau widerspiegeln, d.h. das<br />

Qualitätsmerkmal muss in nahezu der gleichen Verteilung vorliegen, wie in der Gesamtheit. Die<br />

Wahl des <strong><strong>Proben</strong>ahme</strong>verfahrens richtet sich nach der Fragestellung, den zu untersuchenden<br />

Merkmalen, dem Verarbeitungszustand oder der Art der Aufmachung <strong>und</strong> wie oft geprüft<br />

werden muss.<br />

Im Bereich der Textilindustrie gelten für die <strong><strong>Proben</strong>ahme</strong> <strong>und</strong> deren Auswertung die Richtlinien<br />

der DIN 53803, der Deutsche Garnkontrakt oder die Stichprobenpläne <strong>und</strong> -prüfvorschriften,<br />

wie sie z. B. <strong>von</strong> der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) ausgearbeitet wurden. Allen<br />

Vorschriften gemeinsam ist die Berücksichtigung der verschiedenen Streuungsursachen, der<br />

Wunsch nach einer Zufallsauswahl <strong>und</strong> die Erkenntnis, dass unterschiedliche Eigenschaften<br />

nur durch entsprechende Stichproben repräsentativ werden. Repräsentativ ist die Probe, wenn<br />

die Differenz zwischen dem gef<strong>und</strong>enen Wert <strong>und</strong> dem Wert (Kenngröße) der Gesamtheit<br />

zufällig ist. In der repräsentativen Probe spiegelt sich ein Merkmal der Gesamtheit. Ideal ist es,<br />

wenn die Gesamtheit homogen (gleichartig) ist. Garantierte Homogenität ist nur durch eine<br />

Chargenfertigung zu erreichen. Charge ist eine Menge, die innerhalb festgelegter Grenzen<br />

einheitliche Art <strong>und</strong> Qualität aufweist <strong>und</strong> auf einen einzelnen Herstellungsauftrag hin produziert<br />

wird. In der Textilproduktion sind allerdings viele Merkmale inhomogen (Schwankungen <strong>von</strong><br />

Maschine zu Maschine, <strong>von</strong> Spinnstelle zu Spinnstelle).<br />

Die besondere Fragestellung oder der Produktionsfluss bedingen die entsprechende<br />

<strong><strong>Proben</strong>ahme</strong>. In der DIN 53803 Teil 2 sind die Technik der <strong><strong>Proben</strong>ahme</strong> beschrieben <strong>und</strong><br />

beispielhaft aufgezeigt.<br />

Einstufige Auswahl:<br />

Die <strong>Proben</strong> müssen Messproben sein. Die Gr<strong>und</strong>gesamtheit muss für die zu prüfende<br />

Eigenschaft homogen sein. Das Verfahren ist gut geeignet bei kleiner Stichprobe oder 100 %<br />

Prüfung.<br />

Zweistufige/mehrstufige Auswahl:<br />

Die Messprobe kann nicht aus der Gr<strong>und</strong>gesamtheit direkt entnommen werden. Die<br />

Gr<strong>und</strong>gesamtheit besteht aus Teilgesamtheiten <strong>und</strong> ist daher inhomogen. Durch mehrstufige<br />

Entnahme wird diesem Umstand Rechnung getragen.


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<strong><strong>Proben</strong>ahme</strong> <strong>und</strong> -<strong>vorbereitung</strong><br />

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Stand: 23.05.2003<br />

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Dabei wird zwischen "geschichteten" Stichproben, das bedeutet, den Teilgesamtheiten werden<br />

Stichproben entnommen, <strong>und</strong> "Klumpenstichproben" unterschieden. Letzteres bedeutet, das<br />

ausgewählte Teilgesamtheiten einer 100%-Prüfung unterzogen werden.<br />

Schließlich versteht man unter einer "Sammelprobe" eine Probe, "die aus mehreren<br />

Einzelproben aus dem gleichen Prüflos besteht" (DIN 53803 T2), die einzeln oder vermischt<br />

betrachtet werden. Die Einzelproben können durch einstufige oder mehrstufige Auswahl<br />

gewonnen worden sein.<br />

Jedes Element der Gr<strong>und</strong>gesamtheit muss bei einer Stichprobenauswahl gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

dieselbe Wahrscheinlichkeit besitzen, in die Stichprobe aufgenommen zu werden. Deshalb ist<br />

bei allen <strong><strong>Proben</strong>ahme</strong>n mit großer Sorgfalt darauf zu achten, dass die Entnahme nach der<br />

Zufallsauswahl erfolgt. Von diesem Gr<strong>und</strong>satz darf nur abgewichen werden, wenn die Prüfung<br />

nach systematischen Kriterien erfolgen soll. Dies ist bei Onlineprüfungen häufig der Fall<br />

(Prüfungen an bestimmten Stellen oder zu festgelegten Zeitpunkten). Falsch ist hingegen eine<br />

willkürliche Auswahl, das heißt, weder das Zufallsprinzip noch ein Auswahlsystem sind wirksam.<br />

- Beispiele für die Zufallsauswahl:<br />

Würfeln, Losen, Lotto.<br />

- Beispiele für die eingeschränkte Zufallsauswahl:<br />

Auswahl in zufällig festgelegten zeitlichen oder örtlichen Abständen.<br />

- Beispiele für systematische Auswahl:<br />

Auswahl nach vorheriger Festlegung <strong>von</strong> Ort <strong>und</strong> Zeit, Entnahme typischer,<br />

fehlerbehafteter <strong>Proben</strong> bei der Reklamationsbearbeitung.<br />

Soweit der Prüfumfang nicht vorgeschrieben ist, berechnet er sich nach der gewünschten Weite<br />

des Vertrauensbereiches bei vorgegebenen Vertrauensniveau. Vorprüfungen über die Streuung<br />

der Teilgesamtheiten <strong>und</strong> innerhalb einer Teilgesamtheit sind notwendig. Die Streuung darf<br />

nicht zu groß werden. Da die Schwankung im allgemeinen mit der Fertigungstiefe abnehmen,<br />

sind bei Faserprüfungen in der Regel größere Stichprobenumfänge nötig als bei<br />

Garnprüfungen, <strong>und</strong> dort wieder mehr als bei Flächengebilden. Für die Berechnung des<br />

kostenoptimalen Stichprobenaufbaus vergleiche man DIN 53803 Teil 1. Insbesondere bei<br />

Routineprüfungen ist der Prüfumfang durch die Prüfpläne vorgeschrieben.<br />

Immer größere Bedeutung für die Beurteilung der Qualitätslage erhalten automatisierte<br />

Prüfverfahren der Gesamtheit. Sie haben den Vorteil, durch berührungslose<br />

Messwertaufnehmer keine zerstörende Prüfung zu sein. Die Maschinen- <strong>und</strong><br />

Qualitätsdatenerfassung bei laufender Produktion gibt frühestmöglich die Informationen, z. B.<br />

über den Nutzeffekt, die Fadenbrüche oder spezielle Stillstandszeiten oder pH-Wert. Hierbei<br />

wird die Gr<strong>und</strong>gesamtheit dokumentiert. Vielfach fehlt jedoch noch die Möglichkeit der<br />

Fehlerzuordnung zur Teilmenge (wo ist es gewesen); aber bei der Warenkontrolle <strong>von</strong><br />

Geweben/Vliesen auf Flecken oder Dünnstellen können beispielsweise auf einem mitlaufenden<br />

Videofilm die Fehlerstelle <strong>und</strong> Fehlerart, die Produkt- <strong>und</strong> Stücknummer sowie das Datum<br />

eingeblendet sein.


Ausreißer<br />

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<strong><strong>Proben</strong>ahme</strong> <strong>und</strong> -<strong>vorbereitung</strong><br />

© 2003 Hochschule Niederrhein<br />

Autor: Prof. Dr. Rudi Voller<br />

Stand: 23.05.2003<br />

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Werden bei der <strong><strong>Proben</strong>ahme</strong> offensichtliche Abweichungen entdeckt (nasse Stelle,<br />

Verschmutzung oder Fremdfasern), so werden diese <strong>Proben</strong> nicht mitgewertet. Sie sind jedoch<br />

ein Gr<strong>und</strong> für gezielte Nachforschungen, z. B.: Entnahme typischer, fehlerbehafteter <strong>Proben</strong>,<br />

evtl. vorläufige Sperrung. Die Kenntnis der Fehlerursachen sind <strong>von</strong> größter Wichtigkeit für die<br />

Qualitätssicherung. Die Prüfmethode <strong>und</strong> der Prüfumfang sind <strong>von</strong> Fall zu Fall festzulegen.<br />

Gegebenenfalls darf nur ein Teil der <strong>Proben</strong> geprüft werden, falls dies für die Beweislage nötig<br />

ist.<br />

Werden große, ausreißerverdächtige Abweichungen bei der Prüfung entdeckt, die nicht auf<br />

Mess- <strong>und</strong> Schreibfehler zurückzuführen sind, so bleiben sie bei der Auswertung<br />

unberücksichtigt, wenn der Ausreißertest nach Dixon oder Gubbs dies bestätigt - DIN 53804<br />

Teil 1 -. Im Prüfprotokoll ist zu vermerken, wieso der Wert unberücksichtigt blieb.<br />

Quelle: AGK Gesamttextil: Textile Prüfungen 4

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