Probenahme und -vorbereitung Vorbereiten von Proben - ViBiNeT
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<strong><strong>Proben</strong>ahme</strong> <strong>und</strong> -<strong>vorbereitung</strong><br />
© 2003 Hochschule Niederrhein<br />
Autor: Prof. Dr. Rudi Voller<br />
Stand: 23.05.2003<br />
Seite 4 / 5<br />
Dabei wird zwischen "geschichteten" Stichproben, das bedeutet, den Teilgesamtheiten werden<br />
Stichproben entnommen, <strong>und</strong> "Klumpenstichproben" unterschieden. Letzteres bedeutet, das<br />
ausgewählte Teilgesamtheiten einer 100%-Prüfung unterzogen werden.<br />
Schließlich versteht man unter einer "Sammelprobe" eine Probe, "die aus mehreren<br />
Einzelproben aus dem gleichen Prüflos besteht" (DIN 53803 T2), die einzeln oder vermischt<br />
betrachtet werden. Die Einzelproben können durch einstufige oder mehrstufige Auswahl<br />
gewonnen worden sein.<br />
Jedes Element der Gr<strong>und</strong>gesamtheit muss bei einer Stichprobenauswahl gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
dieselbe Wahrscheinlichkeit besitzen, in die Stichprobe aufgenommen zu werden. Deshalb ist<br />
bei allen <strong><strong>Proben</strong>ahme</strong>n mit großer Sorgfalt darauf zu achten, dass die Entnahme nach der<br />
Zufallsauswahl erfolgt. Von diesem Gr<strong>und</strong>satz darf nur abgewichen werden, wenn die Prüfung<br />
nach systematischen Kriterien erfolgen soll. Dies ist bei Onlineprüfungen häufig der Fall<br />
(Prüfungen an bestimmten Stellen oder zu festgelegten Zeitpunkten). Falsch ist hingegen eine<br />
willkürliche Auswahl, das heißt, weder das Zufallsprinzip noch ein Auswahlsystem sind wirksam.<br />
- Beispiele für die Zufallsauswahl:<br />
Würfeln, Losen, Lotto.<br />
- Beispiele für die eingeschränkte Zufallsauswahl:<br />
Auswahl in zufällig festgelegten zeitlichen oder örtlichen Abständen.<br />
- Beispiele für systematische Auswahl:<br />
Auswahl nach vorheriger Festlegung <strong>von</strong> Ort <strong>und</strong> Zeit, Entnahme typischer,<br />
fehlerbehafteter <strong>Proben</strong> bei der Reklamationsbearbeitung.<br />
Soweit der Prüfumfang nicht vorgeschrieben ist, berechnet er sich nach der gewünschten Weite<br />
des Vertrauensbereiches bei vorgegebenen Vertrauensniveau. Vorprüfungen über die Streuung<br />
der Teilgesamtheiten <strong>und</strong> innerhalb einer Teilgesamtheit sind notwendig. Die Streuung darf<br />
nicht zu groß werden. Da die Schwankung im allgemeinen mit der Fertigungstiefe abnehmen,<br />
sind bei Faserprüfungen in der Regel größere Stichprobenumfänge nötig als bei<br />
Garnprüfungen, <strong>und</strong> dort wieder mehr als bei Flächengebilden. Für die Berechnung des<br />
kostenoptimalen Stichprobenaufbaus vergleiche man DIN 53803 Teil 1. Insbesondere bei<br />
Routineprüfungen ist der Prüfumfang durch die Prüfpläne vorgeschrieben.<br />
Immer größere Bedeutung für die Beurteilung der Qualitätslage erhalten automatisierte<br />
Prüfverfahren der Gesamtheit. Sie haben den Vorteil, durch berührungslose<br />
Messwertaufnehmer keine zerstörende Prüfung zu sein. Die Maschinen- <strong>und</strong><br />
Qualitätsdatenerfassung bei laufender Produktion gibt frühestmöglich die Informationen, z. B.<br />
über den Nutzeffekt, die Fadenbrüche oder spezielle Stillstandszeiten oder pH-Wert. Hierbei<br />
wird die Gr<strong>und</strong>gesamtheit dokumentiert. Vielfach fehlt jedoch noch die Möglichkeit der<br />
Fehlerzuordnung zur Teilmenge (wo ist es gewesen); aber bei der Warenkontrolle <strong>von</strong><br />
Geweben/Vliesen auf Flecken oder Dünnstellen können beispielsweise auf einem mitlaufenden<br />
Videofilm die Fehlerstelle <strong>und</strong> Fehlerart, die Produkt- <strong>und</strong> Stücknummer sowie das Datum<br />
eingeblendet sein.