Oldenburger Jahrbuch - der Landesbibliothek Oldenburg
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XII <strong><strong>Oldenburg</strong>er</strong> <strong>Jahrbuch</strong> 1939<br />
So erhält unser Herbarium einen mehr biologischen Charakter.<br />
Der Sammlung wurden Buchenaus Flora <strong>der</strong> nordwestdeutschen<br />
Tiefebene sowie <strong>der</strong>en „Kritische Nachträge” zugrunde<br />
gelegt. Obgleich unser Landesherbarium sich im wesentlichen auf das frühere<br />
Herzogtum <strong>Oldenburg</strong> beschränkt, also die Pflanzen eines viel kleineren<br />
Gebiets umfaßt, so ist die Einordnung doch streng nach <strong>der</strong> obigen Flora<br />
erfolgt. Wenn dadurch auch unsere Sammlung auch bei oberflächlicher<br />
Betrachtung stets einen etwas unvollständigen Eindruck macht, da eine<br />
ganze Anzahl Arten, ja sogar einige Familien fehlen müssen, so ist dieser<br />
scheinbare Nachteil doch durch die bessere Orientierungsmöglichkeit mehr<br />
als aufgewogen.<br />
Es fanden sich gleich bei <strong>der</strong> Gründung zahlreiche Sammler, welche<br />
sich in selbstloser Weise <strong>der</strong> Arbeit mit Eifer annahmen, und so wurde<br />
schnell ein ansehnlicher Grundstock gelegt. Manche von ihnen sind inzwischen<br />
verstorben, aber einige sind bis heute unserer Sache treu geblieben.<br />
Ihnen allen für ihre Mitarbeit recht herzlich zu danken ist mir eine angenehme<br />
Pflicht.<br />
Lei<strong>der</strong> fehlt uns <strong>der</strong> Nachwuchs völlig. Wer hilft<br />
uns weiter?<br />
Über den Umfang unseres Landesherbariums geben folgende Zahlen<br />
Auskunft:<br />
Es sind vorhanden 2536 Pflanzen, die sich auf 808 Arten und 109 A b <br />
arten verteilen. 72 Familien mit 215 Arten sind vollständig.<br />
Der Unterzeichnete ist je<strong>der</strong>zeit bereit, Einblick in die Sammlung zu<br />
geben. Friedrich Heine n.<br />
II. Ornithologische Gesellschaft<br />
Die Ornithologische Gesellschaft veranstaltete im abgelaufenen Jahr<br />
drei Studienfahrten. Die erste führte uns im Anschluß an die von dem<br />
Minister <strong>der</strong> Kirchen und Schulen als höhere Naturschutzbehörde einberufene<br />
Naturschutztagung nach Mellum, an dessen Erhaltung <strong>der</strong> Landesverein<br />
für Heimatkunde und Heimatschutz maßgebend beteiligt ist. Wir<br />
hatten die große Freude, daß die Maßnahmen des Mellumrates zur Einschränkung<br />
<strong>der</strong> Silbermöven in diesem Jahre das erfreuliche Ergebnis hatte,<br />
daß die Brandseeschwalbe, die im Jahre 1937 Mellum infolge des Vorherrschens<br />
<strong>der</strong> Silbermöven verlassen hatte, mit 13 Brutpaaren zurückgekehrt<br />
waren. Es ist zu hoffen, daß es <strong>der</strong> hingebenden Arbeit des Kreisbeauftragten<br />
für Naturschutz, Lehrer Harms in Wilhelmshaven, und seiner Mitarbeiter<br />
gelingen wird, die endgültige Rückkehr <strong>der</strong> Brandseeschwalbe, die das<br />
Kleinod <strong>der</strong> Vogelwelt Mellums ist, sicherzustellen. Die zweite Studienfahrt<br />
hatte die Ahlhorn er Fischteiche und den Baumweg zur Beobachtung<br />
seltener Sumpf- und Wasservögel zum Ziel und die letzte Fahrt führte<br />
nach Dangast an den Jadebusen, wo wir das Glück hatten, Hun<strong>der</strong>te<br />
von Säbelschnäblern beobachten zu können, die auf dem Watt vor dem<br />
Petershörner Siel Nahrung suchten.<br />
Der Reichsforstmeister hat inzwischen als oberste Naturschutzbehörde<br />
das Mellumeiland und die beiden Vogelschutzgebiete in Wangerooge-West<br />
und Wangerooge-Ost zu Reichsnaturschutzgebieten erklärt. Während es aus