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Sarasani Nr. 14 - Scout.ch

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Pfadi weltweit Fernrohr<br />

Village Global<br />

Kaffeekrimi in Lyssa<strong>ch</strong><br />

Von Daniel Grimm / Sangsue<br />

Ein Pfadfinder gehört zur weltweiten Familie aller Pfadfinder.<br />

Damit sind Pfadis au<strong>ch</strong> Bots<strong>ch</strong>after für Frieden<br />

und Völkerverständigung. Wie aber errei<strong>ch</strong>t man, dass<br />

Pfadis aller Stufen dieses Verständnis bekommen – und<br />

das mögli<strong>ch</strong>st spieleris<strong>ch</strong>? Die Aktivitäten aus dem Village<br />

Global auf der PBS-Homepage sind da eine Idee.<br />

Die Pfadi St. Georg aus Lyssa<strong>ch</strong> BE versu<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> am<br />

«Peruanis<strong>ch</strong>en Kaffeekrimi». Mit dem Spiel sollte das<br />

Thema «Fair Trade» fassbarer werden.<br />

Darum geht’s: Ein Bauer benötigt Hilfe bei Ernte und<br />

Verkauf seines Kaffees. Er gewinnt die Pfadis als Helfer.<br />

Sie verpacken gruppenweise die Kaffeebohnen, dann<br />

bringen sie die Kaffeesäcke zum Hafen. Auf dem Weg<br />

Interview mit einer Leiterin<br />

Was hat di<strong>ch</strong> bewogen,<br />

heute dieses Spiel zu<br />

ma<strong>ch</strong>en?<br />

Kassiopeia: Das Spiel passt zu<br />

unserer Gruppe und i<strong>ch</strong> will<br />

die Kinder auf das Thema «Labels»<br />

und «Fair Trade» sensibilisieren.<br />

Woher kommen deine<br />

persönli<strong>ch</strong>en Erfahrungen<br />

mit dem Thema?<br />

I<strong>ch</strong> war im Jamboree in<br />

S<strong>ch</strong>weden. Ausserdem war i<strong>ch</strong><br />

als Delegierte von WAGGGS<br />

2011 in Durban (Südafrika)<br />

auf der Weltklimakonferenz.<br />

Dort habe i<strong>ch</strong> erfahren, dass z.B. in Afrika das<br />

Pflanzen von Bäumen für den Umwelt- und<br />

Klimas<strong>ch</strong>utz einen ganz anderen Stellenwert<br />

haben als bei uns. Und ausserdem ist das dort<br />

eine ganz wi<strong>ch</strong>tige Aktivität für die Pfadi.<br />

Bist du überzeugt von diesen Ansätzen?<br />

I<strong>ch</strong> bin kein Muster und will au<strong>ch</strong> keines sein.<br />

Es geht mir um das Wissen, na<strong>ch</strong>her kommt<br />

das Bewusstsein. Fakt ist: Wir müssen etwas<br />

ändern, wenn wir überleben wollen. Internationale<br />

Gremien haben keinen verbindli<strong>ch</strong>en<br />

Charakter. Staaten können mitma<strong>ch</strong>en oder<br />

ni<strong>ch</strong>t. Daher muss bei jedem einzelnen von<br />

uns der Anfang gema<strong>ch</strong>t werden.<br />

werden sie jedo<strong>ch</strong> von «den Bösen» aufgehalten, die<br />

ihnen den Kaffee zu Dumpingpreisen ablu<strong>ch</strong>sen. Zum<br />

S<strong>ch</strong>utz vor sol<strong>ch</strong>en Ma<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>aften können si<strong>ch</strong> die<br />

Pfadis in einer «Fair Trade»-Genossens<strong>ch</strong>aft zusammens<strong>ch</strong>liessen,<br />

die einen Mindestpreis garantiert.<br />

Eine kleine Variation des Spiels war das halblegale<br />

Casino, wo man gegeneinander im Hahnenkampf und<br />

mit Re<strong>ch</strong>enaufgaben antreten konnte, um si<strong>ch</strong> sowohl<br />

Geld als au<strong>ch</strong> zusätzli<strong>ch</strong>en Kaffee zu organisieren. Ziel<br />

war es, so viel Geld wie mögli<strong>ch</strong> zu erwirts<strong>ch</strong>aften.<br />

Das Gründen der Genossens<strong>ch</strong>aft ist an strenge Regeln<br />

gebunden: eine Gründungsurkunde, die alle unters<strong>ch</strong>reiben<br />

mussten, wurde erstellt und ein/e<br />

Vorsitzende/r gewählt. Jede Genossens<strong>ch</strong>aft gab si<strong>ch</strong><br />

einen eigenen Namen und so s<strong>ch</strong>lossen si<strong>ch</strong> zum Beispiel<br />

Mogli, Simba, Maeva und Ecco zur Kooperative der<br />

«Unüberlistbaren» zusammen.<br />

Höhepunkt war das gemeinsame Essen, denn je<br />

na<strong>ch</strong>dem, wie viel Geld man hatte verdienen können<br />

und ob man in einer Kooperative zusammenges<strong>ch</strong>lossen<br />

war, gab es mehr oder weniger komfortables und<br />

üppiges Essen und Trinken.<br />

Dies ist ein stufengere<strong>ch</strong>ter Ansatz, ni<strong>ch</strong>t nur «Fair<br />

Trade» sondern überhaupt das Thema der Globalisierung<br />

und der damit verbundenen weltweiten Probleme<br />

aufzuzeigen. Mit viel Eifer waren die Teilnehmer dabei,<br />

betrieben Handel «wie die Grossen», feils<strong>ch</strong>ten, packten<br />

Bohnen ab und transportierten den Kaffee. Und<br />

glei<strong>ch</strong>zeitig konnten sie ein wenig in die Haut der Bauern<br />

s<strong>ch</strong>lüpfen, für die «Fair Trade» ni<strong>ch</strong>t nur ein Wort<br />

ist. Sie begriffen s<strong>ch</strong>nell, dass es hier um beste Gelegenheiten<br />

und hö<strong>ch</strong>ste Preise geht. Die nä<strong>ch</strong>ste Banane<br />

wird viellei<strong>ch</strong>t etwas bewusster gekauft.<br />

Village Global<br />

Im Village Global geht es um Natur- und Umwelts<strong>ch</strong>utz, Entwicklungszusammenarbeit,<br />

Kultur und Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>te sowie<br />

die internationalen Mögli<strong>ch</strong>keiten der Pfadi.<br />

Internet, Flugreisen und Freunde in aller Welt haben die Erde<br />

zu einem globalen Dorf s<strong>ch</strong>rumpfen lassen. Diese Entwicklung<br />

hat aber au<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>attenseiten: z.B. Ausnützung, Verfolgung<br />

oder Umweltbelastung. In Zusammenarbeit mit zahlrei<strong>ch</strong>en<br />

unabhängigen Organisationen sind Aktivitäten entstanden,<br />

die auf spieleris<strong>ch</strong>e Art diese S<strong>ch</strong>attenseiten und den Umgang<br />

mit ihnen zeigen.<br />

Fixfertige Aktivitäten zu den Modulen «Unser Planet», «Fair<br />

Trade» und «Mens<strong>ch</strong>en in Not» gibt’s auf www.pbs.<strong>ch</strong>. Probiert<br />

es aus! Einfa<strong>ch</strong> Village Global in die Su<strong>ch</strong>e eingeben.<br />

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