PDF-Datei in einem neuen Fenster öffnen - Schwälbchen Molkerei
PDF-Datei in einem neuen Fenster öffnen - Schwälbchen Molkerei
PDF-Datei in einem neuen Fenster öffnen - Schwälbchen Molkerei
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Mitteilung zum Halbjahresergebnis 30. Juni 2012<br />
Wirtschaftliches Umfeld<br />
Die im bisherigen Jahresverlauf über dem Vorjahr liegende Rohstoffanlieferung bewirkte e<strong>in</strong>en Preisdruck, der<br />
zunächst bei Butter, Milchpulver und auf den Spotmärkten zu deutlich rückläufigen Verkaufspreisen führte. Im<br />
Vergleich dazu blieb das Abgabepreisniveau für Konsummilch und Frischprodukte bis <strong>in</strong> das Frühjahr<br />
kontraktbed<strong>in</strong>gt noch unverändert, sodass sich deren Vermarktungsnachteil zum<strong>in</strong>dest h<strong>in</strong>sichtlich der Butter-/<br />
Milchpulver-Verwertung schmälerte. Dem gegenüber war der schon seit längerer Zeit bestehende Vorteil des<br />
Rohstoffe<strong>in</strong>satzes zu Käse und Molkenpulver weiterh<strong>in</strong> gegeben, da der Preisrückgang <strong>in</strong> diesem wichtigen<br />
Marktsegment weniger stark ausgeprägt war.<br />
Die Gründe für die <strong>in</strong> der ersten Jahreshälfte angespannte Marktsituation lagen zum e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> der übermäßigen<br />
Milchanlieferung. Zum anderen aufgrund der gleichzeitig nur verhaltenen Nachfrageentwicklung im Inland und auf<br />
den <strong>in</strong>ternationalen Märkten. Infolge der seit Jahresbeg<strong>in</strong>n stark gefallenen Butterpreise und der zurückgegangenen<br />
Preise für Milchpulver und lose Versandmilch, mussten die <strong>Molkerei</strong>en dann ab Mai auch starke<br />
Preise<strong>in</strong>bußen für Konsummilch, Sahne und Frischprodukte beim deutschen Lebensmittelhandel h<strong>in</strong>nehmen.<br />
Über den Branchennachteil des unzureichenden Preisbilds bei Konsummilch und Frischprodukten h<strong>in</strong>aus, wurde<br />
die Geschäftslage der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG von noch zu verkraftenden e<strong>in</strong>maligen Sonderaufwendungen,<br />
die sich aus der Standortschließung Marburg und der Neuordnung des <strong>Molkerei</strong>geschäfts im<br />
Vorjahr ergaben, belastet. Daraus resultierte im ersten Halbjahr 2012 e<strong>in</strong> deutlich negatives Geschäftsergebnis.<br />
Insofern befand sich die SCHWÄLBCHEN AG <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zwar unverändert schwierigen, aber auch strategisch<br />
wichtigen Phase. Die Harzmolkerei Wernigerode GmbH konnte bei leichtem Umsatzrückgang e<strong>in</strong> positives<br />
Ergebnis aufweisen.<br />
Das Großverbraucher-Handelssegment, das von der SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z sowie den<br />
beiden Tochtergesellschaften SCHWÄLBCHEN-Wiese-Frischdienst GmbH <strong>in</strong> Ilsfeld und seit Mitte Januar 2012<br />
von der Kurt Ullrich GmbH <strong>in</strong> Korntal-Münch<strong>in</strong>gen ausgeführt wird, stand unter dem E<strong>in</strong>fluss zunehmender<br />
Wettbewerbs<strong>in</strong>tensität.<br />
Produktion und Absatz<br />
Im Zuge der Umstrukturierung g<strong>in</strong>g die Milchverarbeitung der SCHWÄLBCHEN AG im ersten Halbjahr 2012<br />
plangemäß um 15,4% auf 77,0 Mio. kg zurück. Von den seit dem Frühjahr ungünstigen Wetterbed<strong>in</strong>gungen<br />
g<strong>in</strong>gen ke<strong>in</strong>e Absatzimpulse auf das qualitativ hochwertige Frischesortiment aus.<br />
Umsatz<br />
Obgleich e<strong>in</strong>er verr<strong>in</strong>gerten Milchverarbeitung und den nachgebenden Preisen stiegen bei der SCHWÄLBCHEN<br />
AG die Umsatzerlöse um 8,8% auf 56,9 Mio. €. Die Erhöhung lag maßgeblich <strong>in</strong> den zusätzlichen Umsätzen aus<br />
der als Fertigprodukt zugekauften Haltbaren Milch begründet. In der gesamten SCHWÄLBCHEN-Gruppe lag der<br />
konsolidierte Halbjahresumsatz mit 105,8 Mio. € um beachtliche 11,1% höher.<br />
Wirtschafts- und Ertragslage<br />
Die aus der Veränderung des <strong>Molkerei</strong>geschäfts noch resultierenden Folgekosten belasteten die wirtschaftliche<br />
Lage der SCHWÄLBCHEN AG, ebenso wie der kaum gem<strong>in</strong>derte Vermarktungsnachteil von Konsummilch und<br />
Frischprodukten. Die <strong>in</strong>ternen Belastungen betrafen vor allem die Sozialplankosten für das von der Standortschließung<br />
Marburg betroffene Personal sowie deren bezahlte Weiterbeschäftigung bis <strong>in</strong> das erste Quartal. Den<br />
ger<strong>in</strong>geren Rohertrag von 11,90 Mio. € (Vj. 13,71 Mio. €) bee<strong>in</strong>trächtigten am Jahresanfang die gefallenen<br />
Versandmilchpreise und ab Mai dann die reduzierten Produktabgabepreise, dies bei gleichzeitig wettbewerbsfähiger<br />
Milchgeldleistung und höheren Kosten für Verpackungen und E<strong>in</strong>satzstoffe. Über den Rohertragsrückgang<br />
h<strong>in</strong>aus musste aufgrund der besonderen E<strong>in</strong>malfaktoren e<strong>in</strong> Halbjahresverlust (gemäß HGB) von -0,19<br />
Mio. € (Vj. 0,75 Mio. €) h<strong>in</strong>genommen werden. In der gesamten Unternehmensgruppe war das Halbjahresergebnis<br />
(gemäß IFRS) mit -0,68 Mio. € (Vj. 0,69 Mio. €) negativ.<br />
Ausblick<br />
Zur Jahresmitte hat der deutsche Milchmarkt bei anhaltend hoher Milchanlieferung und auf ganzheitlich<br />
abgesenktem Preisniveau e<strong>in</strong>e Bodenbildung erreicht. Neben der Restriktion e<strong>in</strong>es derzeit schwachen Milchmarktes<br />
s<strong>in</strong>d kontraktbed<strong>in</strong>gt bis <strong>in</strong> den Spätherbst ke<strong>in</strong>e Änderungen der reduzierten Abgabepreise für Konsummilch<br />
und Frischprodukten absehbar.
Da sich aus dem Marktumfeld ke<strong>in</strong>e positiven Effekte zugunsten der schwierigen Geschäftssituation abzeichnen,<br />
kommt der eigenen konsequenten Qualitäts- und Markenstrategie umso größere Bedeutung zu. Hierfür ist das<br />
Unternehmen mit den qualitativ hochwertigen Produkten <strong>in</strong> der Grünen L<strong>in</strong>ie ® , dem Kaffeegetränk CAFFREDDO ®<br />
und anderen Produktspezialitäten gut aufgestellt. Auch mit Kostenoptimierungen über alle Unternehmensbereiche<br />
und Betriebsprozesse h<strong>in</strong>weg, soll der Verlustausweis merklich e<strong>in</strong>geschränkt werden. So wird es noch etwas Zeit<br />
benötigen, um die im letzten Jahr tief greifenden Veränderungen im <strong>Molkerei</strong>segment mit angepassten Strukturen<br />
und Prozessen zu versehen und auf e<strong>in</strong>e wirtschaftlich stabile Basis zu stellen.<br />
Bei der Harzmolkerei GmbH sollte auf Basis der vorhandenen Synergieeffekte der grundsätzlich positive<br />
Geschäftsverlauf fortzuführen se<strong>in</strong>.<br />
Im Segment Großverbraucher-Handel wird sich die teilkonsolidierte SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH auch <strong>in</strong><br />
der zweiten Jahreshälfte mit anhaltend <strong>in</strong>tensiven Wettbewerbsverhältnissen ause<strong>in</strong>andersetzen müssen.