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Greuther Fürth (19.02.2006) - VfL Bochum

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ABSEITS<br />

Randfiguren wie Zeugwart, Busfahrer oder<br />

Geschäftsstellenmitarbeiter endlich in<br />

dem Maße vorgestellt wurden, wie es<br />

sich für ein Vereinsbuch gebührt.<br />

Gegen diese Vorlage blieb das Jubiläumsbuch<br />

„150 Jahre <strong>VfL</strong> <strong>Bochum</strong>“, das vier<br />

Jahre später im selben Verlagshaus erschien,<br />

ein lediglich kleiner Fortschritt.<br />

Zahlreiche Hochglanzbilder ließen das<br />

Werk zwar äußerlich zum idealen Geschenkartikel<br />

und Kassenschlager werden,<br />

inhaltlich aber verbarg sich auf den<br />

174 Seiten für eingefleischte Fans nur<br />

noch wenig Neues. Bundesliga-Aufstieg<br />

und UEFA-Pokaleinzug hatte der Klartext-<br />

Verlag schließlich schon in zwei kleinen<br />

Sonderbüchern, „Glückauf, <strong>Bochum</strong>“ und<br />

„Europa, wir kommen“, gewürdigt.<br />

Viele Baustellen der Vereinsgeschichte,<br />

die durchaus auch Anlass für kontroverse<br />

Diskussionen boten, waren dagegen<br />

weiterhin ausgespart worden. Das bemerkte<br />

auch Bücherwurm Markus Franz<br />

in Berlin und ließ in ihm den Entschluss<br />

reifen, diese Fragen wenn nötig in einer<br />

eigenen Veröffentlichung anzugreifen:<br />

„Mir fehlte gerade in der jüngeren Vereinsgeschichte<br />

die Aufarbeitung in einem<br />

größeren Zusammenhang“, erklärt Franz<br />

das Ursprungsmotiv für sein Buch. „Ich<br />

wollte nach Antworten suchen, wie das<br />

Auf und Ab der letzten Jahre zwischen UE-<br />

FA-Cup und Zweiter Liga möglich geworden<br />

war.“ Mit diesem Manuskript stieß<br />

Franz tatsächlich auf offene Ohren: Der<br />

Göttinger Werkstatt-Verlag verfügte auf<br />

dem Markt der Fußballbücher bereits über<br />

einen ausgezeichneten Namen, weil er<br />

genau auf das Wert legte, was auch Franz<br />

am Herzen lag: eine unabhängig-reflektierte<br />

Auseinandersetzung mit der Vereinsgeschichte,<br />

die eine eigene Meinung<br />

vertritt und sich über die bloße Zusammenstellung<br />

von Anekdoten vorwagt.<br />

Die über 360 Seiten der „Jungs von der<br />

Castroper Straße“, die Franz im vergangenen<br />

Herbst veröffentlichte, stellen deshalb<br />

nicht nur vom Umfang her die Spitze der<br />

bisherigen <strong>VfL</strong>-Bucherscheinungen dar:<br />

Nie zuvor wurde die über 150-jährige<br />

Vereinsgeschichte so umfassend, so zusammenhängend<br />

und so differenziert<br />

nachgezeichnet wie von Markus Franz.<br />

Freilich, gesteht der Autor ein, konnte<br />

auch er nicht alle Aspekte der vielfältigen<br />

Vereinsgeschichte gleich intensiv berücksichtigen:<br />

„Meinen Schwerpunkt habe ich<br />

eindeutig auf die neuere Geschichte gelegt“,<br />

erklärt Franz. „Ich bin kein Historiker,<br />

der tagelang in Archive hinabsteigt.“<br />

Und so bleibt vor allem die Entstehungsgeschichte<br />

des <strong>VfL</strong> im Spiegel der NS-<br />

Herrschaft vor knapp siebzig Jahren ein<br />

immer noch weitgehend unaufgearbeitetes<br />

Terrain. Sie ist bis auf eine schmale<br />

Universitätsarbeit in den 70er Jahren noch<br />

nie quellenmäßig aufgearbeitet worden.<br />

Keine Frage, die Buchgeschichte des <strong>VfL</strong><br />

ist noch lange nicht an ihrem Ende angekommen.<br />

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