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NZ junior 2002/51 - Neue Zeitung

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16<br />

Rätselecke<br />

KUNTERBUNTES<br />

als – als – den – der -der – die – En – Freud – Frie – ge<br />

– gen – gen – Glok – ken – klin – lein – Lie – nachts –<br />

nie – ob – sin – s´ist – sü – ßer – und – von – Weih –<br />

wie – zeit – zu<br />

Wie heißt der erste Teil des Weihnachtsliedes? Setzt die Silben<br />

richtig zusammen!<br />

D<br />

S<br />

U<br />

H<br />

E<br />

H<br />

A<br />

H<br />

C<br />

L<br />

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E<br />

P<br />

I<br />

S<br />

O<br />

In unserem Rätsel haben sich drei Geschenke versteckt, eins im<br />

Baum, eins links daneben und eins rechts daneben. Welche Geschenke<br />

sind es?<br />

T<br />

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L<br />

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C<br />

P<br />

S<br />

E<br />

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C<br />

H<br />

Lach mit!<br />

<strong>NZ</strong><br />

<strong>junior</strong><br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

Eine junge Maus sieht am Heiligen<br />

Abend zum ersten Male<br />

eine Fledermaus.<br />

Das Mäuschen rennt zu seiner<br />

Mutter und ruft aus:<br />

„Mutter, Mutter, komm<br />

schnell, draußen fliegt´s<br />

Christkind vorbei!“<br />

Am Silvetserabend sagt der<br />

Holzwurm zu seiner Frau:<br />

„Heute am letzten Abend des<br />

Jahres gehen wir mal griechisch<br />

essen. Im Antiquitätenladen<br />

nebenan sind schöne<br />

Möbel aus Athen eingetroffen.<br />

Der kleine Peter hat vom<br />

Christkind u.a. eine große<br />

Schachtel Toffifee bekommen.<br />

Artig geht er herum und bietet<br />

allen an, die jedoch alle<br />

freundlich ablehnen. Nur zu<br />

Onkel Georg geht er nicht.<br />

„Peter“, mahnt die Mutter, „du<br />

hast Onkel Georg vergessen!“<br />

Da flüstert Peter: „Dem nicht!<br />

Der nimmt!“<br />

Redakteurin:<br />

Beate Dohndorf<br />

Unsere Anschrift:<br />

Budapest<br />

Pf. 224 1391<br />

Telefon: 302 67 84<br />

302 68 77<br />

E-Mail:<br />

neueztg@mail.elender.hu<br />

<strong>NZ</strong><br />

<strong>junior</strong><br />

Bald ist es soweit!<br />

Endlich haben die Ferien begonnen!<br />

Die Tage bis zur Bescherung<br />

könnt ihr nun schon<br />

an einer Hand zählen. Was wird<br />

das Christkind oder der Weihnachtsmann<br />

wohl bringen? Eure<br />

Wünsche – ob mündlich oder<br />

schriftlich – habt ihr immerhin<br />

schon vor geraumer Zeit geäußert.<br />

Aber wie sieht es mit euren<br />

Geschenken für Eltern und<br />

Geschwister aus?<br />

Doch bis zum Heiligen<br />

Abend gibt es gerade in den<br />

letzten Tagen noch allerhand zu<br />

tun. Das Haus oder die Wohnung<br />

wollen auf Hochglanz gebracht,<br />

Ständer und Schmuck<br />

für den Weihnachtsbaum müssen<br />

vorbereitet werden. In der<br />

Küche herrscht emsiges Treiben,<br />

da wird gekocht, gebraten<br />

und gebacken. Bei all dem ist<br />

auch eure Hilfe gefragt.<br />

Schnell ist der Weihnachtsabend<br />

da. Weihnachtslieder erklingen,<br />

die Kerzen am Baum<br />

beleuchten anheimelnd das<br />

Zimmer, die Geschenke sind<br />

ausgepackt. Nun hat die Familie<br />

Zeit, sich nach der Hast der<br />

vergangenen Wochen auszuruhen<br />

und sich zu unterhalten.<br />

Und Zeit habt auch ihr, Zeit für<br />

die Geschenke, die je nachdem<br />

gleich ausprobiert werden<br />

können, Zeit für Verwandtenbesuche<br />

und Zeit zum Lesen<br />

oder Spielen mit Freunden.<br />

Doch leider gibt es zahlreiche<br />

Kinder, hierzulande wie überall<br />

auf der Welt, für die es gar kein<br />

oder nur ein trauriges Weihnachtsfest<br />

sein wird. Kriege,<br />

Armut, Hunger oder Krankheiten<br />

bestimmen ihr Leben das<br />

ganze Jahr über. Ein Weihnachtsbaum,<br />

ein Festmahl, eine<br />

warme Stube und Geschenke<br />

sind für sie Fremdwörter. In<br />

dieser besinnlichen Zeit solltet<br />

ihr auch an sie denken.<br />

<strong>51</strong>-52<br />

20. Dezember <strong>2002</strong><br />

Wer, Was, Wo?<br />

Schönklingende Mundart Seite 3<br />

Herbergssuche Seite 4-5<br />

Die Tiere an der Krippe Seite 6-7<br />

Lisa und ihr Tannenbaum Seite 9<br />

Silvesternacht – Orakelnacht Seite 13<br />

Ein frohes Weihnachtsfest,<br />

einen reichen Gabentisch,<br />

viel Erfolg und Gesundheit im neuen Jahr<br />

sowie<br />

schneereiche Weihnachtsferien<br />

wŸnscht <strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

allen seinen kleinen und gro§en Lesern<br />

Anna Ritter<br />

Denkt euch...<br />

Denkt euch – ich habe das Christkind gesehn!<br />

Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,<br />

mit rot gefrorenem Näschen.<br />

Die kleinen Hände taten ihm weh;<br />

denn es trug einen Sack, der war gar schwer,<br />

schleppte und polterte hinter ihm her –<br />

was drin war, möchtet ihr wissen?<br />

Ihr Naseweise, ihr Schelmenpack –<br />

meint ihr, er wäre offen, der Sack?<br />

Zugebunden bis oben hin!<br />

Doch war gewiß etwas Schönes drin:<br />

Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!


2<br />

FEIERN<br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

KLEINES LEXIKON<br />

15<br />

30jähriges Jubiläumsfeier im Park-Straßen Kindergarten<br />

in Mohatsch<br />

Mohatsch/Mohács ist eine<br />

Kleinstadt im Süden des Landes,<br />

sie liegt an der Donau.<br />

Hiert leben drei Nationalitäten.<br />

Unser Kindergarten ist ein deutscher<br />

Nationalitätenkindergarten.<br />

Gegründet wurde er im Jahre<br />

1972, so feierten wir am 29.<br />

November <strong>2002</strong> unser 30jähriges<br />

Bestehen.<br />

In unserem Kindergarten haben<br />

wir 4 Gruppen und beschäftigen<br />

uns mit 100 Kindern. Die<br />

Kindergärtnerinnen sind alle<br />

deutscher Abstammung und beherrschen<br />

die deutsche Sprache.<br />

Unser Ziel ist, den kleinen Kindern<br />

unsere Muttersprache, die<br />

deutsche Sprache, weiterzugeben.<br />

Für unseren Jubiläumstag organisierten<br />

wir ein festliches<br />

Kulturprogramm. Unsere Kleinen<br />

haben das Programm mit<br />

deutschen Liedern, Gedichten<br />

und Tänzen eröffnet. Wir Kindergärtnerinnen<br />

haben unsere<br />

Kinder mit schönen deutschen<br />

Liedern überrascht.<br />

Zu unserem Fest haben wir<br />

auch Gäste eingeladen: alle<br />

Kindergärtnerinnen, die in unserem<br />

Kindergarten gearbeitet<br />

haben sowie die Direktoren und<br />

Deutschlehrer der Grundschulen.<br />

Mit Hilfe der Eltern und Kolleginnen<br />

haben wir sehr viele<br />

alte Gegenstände, Werkzeuge,<br />

Spielsachen, Volkstrachten und<br />

Trachtenpuppen gesammelt.<br />

Mit diesen haben wir eine spezifische<br />

deutsche Nationalitätenausstellung<br />

zusammengestellt<br />

und am Jubiläumstag eröffnet.<br />

Die Ausstellung kann man bis<br />

Weihnachten hier im Kindergarten<br />

besichtigen. Wir haben auch<br />

ein kleines Buch über die vergangenen<br />

30 Jahren zusammengestellt,<br />

das bis Weihnachten erscheinen<br />

wird.<br />

Dieser Tag war erlebnisvoll<br />

für groß und klein.<br />

Theresia Dénisch Háy<br />

Barbaratag in Schemling<br />

Schemling war im Besitz des<br />

Grafen Eszterházy. Er versandte<br />

1732 seinen Kolonisationsanruf<br />

nach Deutschland, um die unbewohnte<br />

Gegend wieder zu beleben.<br />

1734 berichtete ihm sein<br />

Domänenverwalter, daß die Ansiedler<br />

angefangen haben zu arbeiten.<br />

In unserer Umgebung fand<br />

man Braunkohle, die seit 1780<br />

gefördert wird. Viele Einwohner<br />

fanden im Bergwerk Arbeit,<br />

dies ist auch heute nicht anders,<br />

obwohl bei uns im Dorf die<br />

Gruben schon geschlossen wurden.<br />

Die heilige Barbara ist<br />

Schutzpatronin der Bergleute,<br />

zu ihr beteten die Bergleute, damit<br />

sie nach der Schicht, wenn<br />

auch müde, das Tageslicht wieder<br />

erblicken. Sie sollte Katastrophen<br />

fernhalten, die Familienväter<br />

heil zu ihren Familien<br />

bringen.<br />

Seit Jahren feiert groß und<br />

klein den Tag der heiligen Barbara.<br />

Nach der heiligen Messe<br />

in der Wallfahrtskirche geht<br />

man zum Friedhof, um Blumen<br />

und Kränze an die Gedenkstätte<br />

niederzulegen, Kerzen anzuzünden<br />

(siehe Bild). Man gedenkt<br />

der Verstorbenen und bittet um<br />

Schutz für die Lebenden.<br />

Im Kulturhaus konnte man<br />

ein kurzes Programm genießen,<br />

man erfuhr Wissenswertes über<br />

das Leben der Heiligen, diesmal<br />

hörten wir uns Tagebuchausschnitte<br />

eines Bergmanns an.<br />

Man konnte noch von älteren<br />

Frauen den Text eines Gebetes<br />

sowie eines wunderschönen<br />

Liedes erfahren. Es war rührend,<br />

als die Rentner mit dem<br />

Nationalitätenchor mitgebetet<br />

und mitgesungen haben.<br />

Bis Mitternacht wurde an den<br />

Tischen erzählt und gesungen,<br />

ich glaube, es gelang uns diesen<br />

Tag gebührend zu feiern.<br />

Katharina Krüpl<br />

Christen feiern den 24. und 25.<br />

Dezember als den Tag, an dem<br />

Christus geboren wurde. In vielen<br />

Ländern ist Weihnachten<br />

ein wichtiges Fest, das von allen<br />

Leuten gefeiert wird und auf das<br />

sie sich in der Adventszeit vorbereiten.<br />

Weihnachten ist ein kirchliches<br />

und ein allgemeines Fest<br />

zugleich. In der Bibel heißt es,<br />

daß Christus um die Weihnachtszeit<br />

in einem Stall bei<br />

Bethlehem geboren wurde. Im<br />

kirchlichen Kalender ist<br />

Weihnachten nach Ostern das<br />

zweitwichtigste Ereignis.<br />

Doch schon bevor Christus<br />

geboren wurde, gab es um die<br />

Weihnachtszeit Feiern. Die<br />

Menschen feierten die Wintersonnenwende,<br />

nach der die Tage<br />

wieder länger werden und<br />

der Frühling nicht mehr lange<br />

auf sich warten läßt.<br />

Im Laufe der Zeiten haben<br />

sich die christlichen und heidnischen<br />

Bräuche und Traditionen<br />

vermischt. Heute ist<br />

Weihnachten ein Fest mit Geschenken,<br />

geselligem Beisammensein<br />

und gutem Essen,<br />

über dem der eigentliche Anlaß<br />

– die Geburt Christ – oft vergessen<br />

wird.<br />

Warum wird Weihnachten gefeiert?<br />

Warum stellen wir einen<br />

Weihnachtsbaum auf?<br />

In vielen Ländern, vor allem in<br />

Mittel- und Nordeuropa, steht<br />

ein Baum im Mittelpunkt der<br />

Weihnachtsfeierlichkeiten. Die<br />

Menschen schmücken ihr<br />

Heim, um das Besondere der<br />

Weihnachtszeit auch nach außen<br />

deutlich zu machen.<br />

Der Weihnachtsschmuck hat<br />

seinen Ursprung in den heidnischen<br />

Feiern zur Wintersonnenwende.<br />

Die Römer schmückten<br />

ihre Tempel mit grünen Zweigen;<br />

die Druiden (die Priester<br />

der Kelten) verwendeten Mistelzweige,<br />

die germanischen<br />

Warum wird der Beginn eines neuen Jahres gefeiert?<br />

Der Beginn eines Jahres ist ein<br />

neuer Anfang. Man kann seine<br />

Fehler hinter sich lassen und<br />

von vorn beginnen. Viele Menschen<br />

fassen gute Vorsätze; sie<br />

nehmen sich z.B. vor, im neuen<br />

Jahr mehr zu arbeiten oder<br />

freundlicher zu sein.<br />

Am Silvesterabend werden<br />

oft Partys veranstaltet. Wenn<br />

Mitternacht heranrückt, steigt<br />

die Stimmung, und beim<br />

Glockenschlag trinken sich alle<br />

zu und wünschen sich ein gutes<br />

<strong>Neue</strong>s Jahr.<br />

Von den Christen wird der<br />

Stämme Stechpalme, Efeu und<br />

Lorbeer.<br />

Weihnachtsbäume (gewöhnlich<br />

junge Tannen und Fichten)<br />

kamen erst später in Gebrauch.<br />

Die ersten Hinweise auf geschmückte<br />

Weihnachtsbäume<br />

finden sich im 16. Jahrhundert,<br />

mit Kerzen besteckt wurden sie<br />

wohl erst im 18. Jahrhundert.<br />

Ein allgemeiner, über die ganze<br />

christliche Welt verbreiteter<br />

Brauch seit dem 19. Jahrhundert<br />

sind mit Kerzen, Kugeln<br />

und Lametta sowie mit Geschenken<br />

behängte Weihnachtsbäume.<br />

Neujahrstag seit dem 6. Jahrhundert<br />

gefeiert. Erst Ende des<br />

17. Jahrhunderts wurde der 1.<br />

Januar von der Kirche als Festtag<br />

eingeführt.<br />

In vielen Ländern der Welt<br />

begint das neue Jahr jetzt am 1.<br />

Januar, aber das war nicht immer<br />

so.<br />

In England war bis 1752 der<br />

25. März der erste Tag des Jahres.<br />

Bei den Juden beginnt das<br />

neue Jahr im Herbst mit dem<br />

Jom Kippur, dem Versöhnungstag,<br />

und die Abbildung zeigt<br />

Chinesen, die im Frebruar Neujahr<br />

feiern.


4<br />

HEILIGER ABEND<br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

JAHRESWECHSEL<br />

13<br />

1. Gruppe<br />

2. Gruppe<br />

1. Gruppe<br />

2. Gruppe<br />

Die Geburt Jesu<br />

Herbergssuche<br />

Maria und Joseph klopfen an ein Gasthaus<br />

Es begab sich aber zu der Zeit, da§<br />

ein Gebot von dem Kaiser Augustus<br />

ausging, da§ alle Welt geschŠtzt<br />

wŸrde. Und diese SchŠtzung<br />

war die allererste und geschah<br />

zur Zeit, da Cyrenius<br />

Landpfleger in Syrien war. Und<br />

jedermann ging, da§ er sich<br />

schŠtzen lie§e, ein jeglicher in seine<br />

Stadt. Da machte sich auch Joseph<br />

von GalilŠa, aus der Stadt<br />

Nazareth, in das jŸdische Land<br />

zur Stadt Davids, die da hei§t Bethlehem,<br />

weil er aus dem Hause<br />

und dem Geschlecht Davids war,<br />

auf, da§ er sich schŠtzen lie§e,<br />

mit Maria, seinem vertrauten<br />

Weibe, die war schwanger. Und als<br />

sie daselbst waren, kam die Zeit,<br />

da§ sie gebŠren sollte. Und sie gebar<br />

ihren ersten Sohn und wickelte<br />

ihn in Windeln und legte ihn<br />

in eine Krippe, denn sie hatten<br />

sonst keinen Raum in der Herberge.<br />

Lukas 2, 1-7<br />

Obst-Eierstich<br />

Wenn ihr zu Silvester Freunde und Freundinnen<br />

einladet oder aber das Jahresende mit der Familie<br />

verbringt, möchtet ihr sicher außer dem gewöhnlichen<br />

Silvestermahl etwas Besonderes essen und<br />

trinken. Hier zwei Tips:<br />

Zutaten zum Obst-Eierstich<br />

8 Eier<br />

1 Liter Milch<br />

4 Eßlöffel Zucker<br />

750 g Erdbeeren, Kirschen oder Himbeeren (Tiefkühlfrüchte<br />

gefroren in die Form geben)<br />

etwas Fett<br />

Heizt den Backofen auf 180 °C vor. Verquirlt<br />

Milch, Zucker und Eier. Pinselt eine Auflauf- oder<br />

Jenaer Form mit Fett ein. Legt die Früchte hinein<br />

und gießt die Eiermilch darüber. Füllt die Saftpfannen<br />

mit Wasser und stellt die Auflaufform<br />

hinein. Das Ganze 30 Minuten in der Backröhre<br />

garen.<br />

Ananasbowle<br />

Einen Ananas schälen und in Würfel schneiden.<br />

Eine große Dose Ananasstückchen öffnen und die<br />

Früchte herausnehmen. Die Würfel in einen<br />

Bowlentopf geben. Wer es gern süß mag, kann<br />

noch etwas Zucker darüberstreuen. Eine Flasche<br />

Apfelsaft darüber gießen und mindestens eine<br />

Stunde im Kühlen ziehen lassen. Vor dem Servieren<br />

noch eine Flasche Kindersekt dazugeben.<br />

Beim Ausschenken müssen immer einige Fruchtstücken<br />

mit im Glas schwimmen.<br />

Silvesternacht – Orakelnacht<br />

In der Silvesternacht sind Ruhe<br />

und Besinnlichkeit der Weihnachtstage<br />

vergessen. Fröhlich<br />

und oftmals lärmend wird das<br />

alte Jahr verabschiedet und das<br />

neue begrüßt. Die Silvesternacht<br />

ist aber auch mit vielen<br />

Orakeln verbunden.<br />

Besonders beliebt in deutschen<br />

Landen war das Bleigießen<br />

gegen Mitternacht. Vor allem<br />

für heiratsfähige junge<br />

Frauen ist das Bleiorakel ergiebig.<br />

Denn die ins kalte Wasser<br />

geworfenen zischenden Bleiklümpchen<br />

lassen oft auf den<br />

Beruf und damit auch auf den<br />

Namen des Zukünftigen schließen.<br />

Wenn man die Bleistücke<br />

vor eine brennende Kerze hält<br />

und den Schatten an der Wand<br />

genau studiert, dann wird die<br />

Aussagekraft des Bleis noch<br />

größer.<br />

Anderswo schauten die Mädchen<br />

in der Neujahrsnacht ins<br />

flackernde Feuer und sahen darin<br />

das Gesicht ihres zukünftigen<br />

Ehemanns. Wem am Neujahrsmorgen<br />

als erstes eine alte Frau<br />

begegnete, dem brachte der Tag,<br />

mitunter das ganze Jahr, kein<br />

Glück. Ebenso gefürchtet war<br />

die schwarze Katze. Glück dagegen<br />

soll der Schornsteinfeger<br />

bringen.<br />

Die Neujahrsnacht ist aber<br />

auch eine Nacht, in der man<br />

Menschen Freude bereiten<br />

möchte. So gingen in einigen<br />

Gegenden Deutschlands Burschen<br />

von Haus zu Haus und<br />

sangen ein schönes Lied. Hatten<br />

sie ausgesungen, wurde geschossen<br />

und der Anführer<br />

schrieb mit Kreide die Zahl des<br />

neuen Jahres an die Tür. Von<br />

den Hausbewohnern bekamen<br />

sie dafür Geld oder Naturalien.<br />

Wer ihnen nichts gab, der galt<br />

als Geizhalz oder Geizesel. Ihm<br />

wurde ein Esel auf die Tür gemalt.<br />

Neujahrssprüche<br />

Am Neujahrsmorgen standen die Kinder in ungarndeutschen<br />

Ortschaften ganz früh auf, denn<br />

eine Redewendung besagt: Wer an diesem Tag<br />

lange im Bett bleibt, wird das ganze Jahr über<br />

faul sein. Außerdem wollte jeder mit Neujahrsglückwünschen<br />

in ein Haus kommen, denn der<br />

erste wurde für seinen Spruch reich belohnt.<br />

Die Kinder gingen zuerst zu den Großeltern,<br />

dann zu den Paten, schließlich zu den Nachbarn<br />

und zuletzt zu anderen Verwandten und<br />

Bekannten. Für ihren Neujahrsspruch wurden<br />

sie mit Geld, Äpfeln oder Nüssen belohnt.<br />

Ich winsch eich a kleckseliges neies Joa,<br />

es alt ist koa,<br />

langes lewe, Ksontheit, Friede un Änichkeit<br />

und ti ewich Kleckselichkeit.<br />

***********<br />

Ich winsch, ich winsch, ich waß net wos.<br />

Kreift in Sack un kept mr wos.<br />

**********<br />

Ich winsch eich kleckseliges neies Joa,<br />

Pude voll Kiener, Stall voll Hiener, Keller voll<br />

Wein,<br />

noch wiet es Joa recht lustich sein.<br />

(Aus: Hoppe, hoppe, Reiter)<br />

Neujahrswünsche<br />

Noch bin ich klein und weiß nicht viel,<br />

doch bin ich heute auch nicht still.<br />

Ich wünsch’ euch froh mit Herz und Mund:<br />

Viel Glück und Segen jede Stund!


6<br />

WEIHNACHT<br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

BRAUCHTUM<br />

11<br />

ief im Wald lebte vorzeiten<br />

Tein alter Einsiedler mit seinem<br />

Hund Lumpi. Dieser Einsiedler<br />

konnte weissagen, und<br />

oft sagte er wichtige Dinge voraus.<br />

Alle diese Weissagungen<br />

schrieb er in ein dickes Buch,<br />

und später sah er dort nach, ob<br />

er richtig prophezeit hatte.<br />

Eines Tages holte der Einsiedler<br />

das Buch wieder einmal vom<br />

Wandbrett, setzte eine sehr bedeutsame<br />

Miene auf und weissagte:<br />

„In der Nacht vom vierundzwanzigsten<br />

auf den fünfundzwanzigsten<br />

Dezember<br />

dieses Jahren wird um Mitternacht<br />

in der Stadt Bethlehem<br />

das Jesuskind geboren werden,<br />

der Heiland der Welt. Es wird in<br />

einem armseligen Stall zur Welt<br />

kommen, auf blankem Stroh<br />

wird es liegen, nur ein Ochs und<br />

ein Eselein werden es mit ihrem<br />

Atem wärmen...“<br />

Da spitzte der Hund Lumpi<br />

die Ohren und lauschte, aber<br />

mehr erfuhr er nicht. Danach<br />

überlegte er den ganzen Tag,<br />

warum von allen Tieren nur<br />

Ochs und Esel die Ehre haben<br />

sollten, das Jesulein anzuhauchen.<br />

Hätte man den heiligen<br />

Dienst nicht so einteilen können,<br />

daß sich alle Tiere darin<br />

abwechselten? Aber was einmal<br />

geweissagt war, ließ sich wohl<br />

nicht mehr ändern. Nun beschloß<br />

Lumpi, alle anderen Tiere<br />

zu benachrichtigen, damit jedes<br />

ein Geschenk für das Jesulein<br />

vorbereitete. Er lief in den<br />

Wald zu der schwatzhaften Elster.<br />

Ihr erzählte er, was er von<br />

seinem Herrn, dem Einsiedler,<br />

vernommen hatte. Die Elster riß<br />

staunend den Schnabel auf.<br />

Dann flog sie davon, um die<br />

große Neuigkeit im ganzen<br />

Wald zu verkünden.<br />

Nun überlegten die Tiere fleißig,<br />

welche Gaben sie für das<br />

Jesulein besorgen sollten. Manche<br />

hatten sogleich ein schönes<br />

Geschenk bereit, andere zerbrachen<br />

sich lange vergeblich den<br />

Kopf, bis ihnen etwas Passendes<br />

einfiel.<br />

Die Gans zupfte sich jeden<br />

Tag ein paar Flaumfedern aus<br />

und verwahrte sie in einem alten<br />

Mehlsack. Davon sollte das<br />

Jesulein ein Federbett bekommen.<br />

Die Geiß holte sich bei ihr<br />

Rat, was sie schenken solle.<br />

„Ich habe doch gar nichts, was<br />

ich schenken könnte“, klagte<br />

sie. Beide überlegten hin und<br />

her, bis ihnen ein feiner Gedanke<br />

kam. Von dieser Zeit an mußte<br />

sich die alte Bäuerin, der die<br />

Geiß gehörte, schrecklich mit<br />

ihr ärgern, denn sie wollte sich<br />

plötzlich nicht mehr melken<br />

lassen: Sie sparte ihre Milch als<br />

Geschenk für das Christkind<br />

auf.<br />

Der Iltis wollte dem Jesulein<br />

eigenhändig eine weiche Pelzdecke<br />

überreichen. Aber er befürchtete,<br />

wegen seines Gestankes<br />

werde man ihm den Zutritt<br />

zur Krippe verwehren. Deshalb<br />

scheuerte er sich täglich am<br />

Bach und rieb sich mit wohlriechenden<br />

Kräutern ein, daß er<br />

bald duftete wie ein ganzer Gewürzladen.<br />

Der Dachs, dieser alte Eigenbrötler,<br />

war ganz betrübt. „Oh<br />

weh!“ jammerte er. „Warum<br />

muß das Jesulein ausgerechnet<br />

im Winter zur Welt kommen,<br />

Josef Lada:<br />

wenn ich im tiefsten Winterschlaf<br />

liege? Nun werde ich das<br />

schöne Fest verschlafen!“ Und<br />

er klagte sein Leid dem Gevatter<br />

Fuchs. Meister Reinecke<br />

schaffte Rat. Er selbst holte aus<br />

dem Jägerhaus eine Weckeruhr<br />

und lehrte den Dachs, wie man<br />

sie stellte und aufzog.<br />

So ließ sich nun der alter<br />

Griesgram Nacht für Nacht aus<br />

dem Winterschlaf wecken und<br />

sah nach, ob das Bündel Süßholz,<br />

das er für das Jesulein vorbereitet<br />

hatte, noch an seinem<br />

Platz lag. Dann schlief er zufrieden<br />

weiter, bis ihn am nächsten<br />

Tag das Weckerrasseln von neuem<br />

aufschreckte. Aber als er<br />

sich wieder einmal die Augen<br />

rieb, setzte er sich verwundert<br />

auf, weil seine Höhle von goldenem<br />

Glanz erfüllt war. Nun<br />

blickte er zum Fenster hinaus,<br />

und das Herz stockte ihm.<br />

Draußen am Himmel strahlte<br />

ein gewaltiger Stern. Dies war<br />

für die Tiere das Zeichen, dass<br />

es nun Zeit sei, sich aufzumachen.<br />

Der Bär und der Iltis, der<br />

wilde Eber und das übrige<br />

Waldgetier stiegen von den<br />

Berglehnen und den bewaldeten<br />

Gipfeln ins Tal hernieder. Einträchtig<br />

zogen sie mit den Haustieren<br />

auf der Landstraße nach<br />

Bethlehem.<br />

Auf einem ruhigen Steiglein<br />

hastete die Schnecke dahin.<br />

Unterwegs holte sie der Frosch<br />

ein. „Ich eile zum Jesulein und<br />

will ihm mein Häuschen anbieten“,<br />

prahlte sie, „denn ich habe<br />

Anfänge im Mittelalter<br />

Schon in der frühen Zeit des<br />

Christentums in Mitteleuropa<br />

veranstaltete man an hohen<br />

Kirchenfesten Umzüge in den<br />

Gotteshäusern. Zu Weihnachten<br />

bot das Weihnachtsevangelium<br />

den gläubigen Menschen<br />

eine Fülle von regelrechten<br />

Rollen an wie in einem Theaterstück,<br />

so etwa das Zwiegespräch<br />

zwischen dem Engel<br />

Gabriel und der Muttergottes<br />

oder, ein beliebtes Teilstück,<br />

das Gespäch der Drei Könige<br />

mit dem König Herodes in Jerusalem.<br />

Im Mittelpunkt aller weihnachtlichen<br />

Spiele steht aber<br />

das Kind in der Krippe. Zu Beginn<br />

wurden die Spiele noch in<br />

lateinischer Sprache gehalten,<br />

aber die Menschen bekamen<br />

doch wenigstens etwas zu sehen.<br />

Und umso weniger sie<br />

verstanden, desto mehr arbeitete<br />

ihre Phantasie,<br />

um sich einen<br />

Reim darauf<br />

zu machen. Mit<br />

dem Einfluß der<br />

Franziskaner,<br />

die das Gotteskind<br />

und seine<br />

Mutter besonders<br />

verehrten,<br />

breitete sich<br />

der Brauch aus,<br />

in der Kirche regelrechte<br />

Spiele<br />

mit festem Text<br />

aufzuführen.<br />

Vom 15. Jh. an<br />

sind sie auch in<br />

deutscher Sprache<br />

gespielt<br />

worden. Dabei<br />

ging es jedoch<br />

nicht immer ruhig<br />

und gedämpft<br />

zu.<br />

Wenn das Stück<br />

auf dem Höhepunkt<br />

angekommen<br />

war,<br />

Weihnachts- und Krippenspiele<br />

nahm man das Kind aus der<br />

Krippe und begann, ihm zu Ehren<br />

zu singen und zu tanzen.<br />

Priestern und Mönchen war das<br />

nicht immer recht, ihrer Ansicht<br />

nach entsprach das nicht<br />

der Würde eines Gotteshauses.<br />

Doch nach und nach drängte<br />

man dieses fröhliche und mitunter<br />

auch derbe Treiben aus<br />

der Kirche. Das hat dazu beigetragen,<br />

daß dieser Brauch in<br />

die Häuser und Familien verlegt<br />

wurde.<br />

Weihnachtsumzüge<br />

Doch das Weihnachtsspiel<br />

als solches war damit nicht gestorben.<br />

Es war zwar zu den<br />

Laien gewandert, hält sich unter<br />

diesen aber noch bis heute.<br />

Vielerorts hat sich die Sitte gehalten,<br />

die Christgeburt in kleinen<br />

Theaterstücken darzustellen.<br />

Da werden Rollen verteilt,<br />

ganz bestimmte Szenen heraus-<br />

Strohkrippe aus den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts<br />

gearbeitet, um im Zuschauer<br />

Freude, Trauer, Furcht und Bewegung<br />

zu erwirken.<br />

Um diese Spiele anziehender<br />

zu gestalten, gab es am Schluß<br />

eine Bescherung der anwesenden<br />

Kinder. Da erhielten sie<br />

dann aus der Hand des Christkindes<br />

die Geschenke, die ihnen<br />

die Eltern vorher gekauft<br />

oder bestellt hatten.<br />

Einer dieser Umzüge, das<br />

Christkindlspiel, erfreut sich<br />

auch unter den ungarndeutschen<br />

Kindern immer größerer Beliebtheit.<br />

Sie ziehen entsprechend<br />

gekleidet damit in ihrem<br />

Ort von Haus zu Haus, um ihre<br />

Geschichte vorzuspielen und eine<br />

Belohnung dafür zu erhalten.<br />

In der Pflalz zieht das Christkind<br />

persönlich zum Beispiel<br />

am Heiligen Abend durch das<br />

Dorf, um besonders kleinen<br />

Kindern Geschenke zu bringen.<br />

Das Christkind ist hier gewöhnlich<br />

ein Mädchen von 13-<br />

14 Jahren mit<br />

weißer Kleidung<br />

und<br />

Schleier. Es<br />

wird von einer<br />

Schar gleichaltriger<br />

Gefährtinnen<br />

begleitet,<br />

die als Engel<br />

auftreten.<br />

Wichtig ist die<br />

Verbindung dieser<br />

lebendigen<br />

Darstellungen<br />

mit der Krippe.<br />

Der Brauch, eine<br />

Krippe unter<br />

den Weihnachtsbaum<br />

zu stellen,<br />

hätte niemals so<br />

Fuß gefaßt,<br />

wenn nicht für<br />

viele Familien<br />

im Lande diese<br />

stumme Darstellung<br />

der Ersatz<br />

für jene<br />

Spiele gewesen<br />

wäre.


8<br />

WEIHNACHT<br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

WEIHNACHT<br />

9<br />

Es war kurz vor Weihnachten. Ein kleiner bunter<br />

Vogel flog zum Fest in die Stadt. Da sah er auf einem<br />

Hügel einen kleinen Tannenbaum.<br />

„Gehst du nicht in die Stadt?“ fragte ihn der Vogel.<br />

„Nein“, sagte der Tannenbaum.<br />

„Ich bin zu klein für<br />

Weihnachten.“ Und er brach in<br />

Tränen aus.<br />

Der kleine Tannenbaum erinnerte<br />

sich, daß seine großen<br />

Brüder immer zu ihm sagten:<br />

„Wenn du nicht schneller<br />

wächst, wirst du nie ein rechter<br />

Weihnachtsbaum.“<br />

Eines Tages wurden sie alle<br />

zum Weihnachtsfest in die Stadt<br />

abgeholt. Da freuten sie sich sehr und hoben stolz<br />

ihre schönen Äste. Nur der kleine Tannenbaum<br />

wurde stehen gelassen. Er fühlte sich jetzt sehr einsam<br />

und schluchzte: „Ach, wenn ich doch größer<br />

wäre und bei meinen Brüdern in der Stadt sein<br />

dürfte!“<br />

„Weißt du was?“ sagte der Vogel zum Tannenbaum.<br />

„Ich werde dir helfen. Ich fliege zu meinem<br />

Freund, dem Esel.“<br />

Bald darauf kam ein Fuchs vorbei. Auch er lief<br />

zum Weihnachtsfest in die Stadt. „Gehst du nicht in<br />

die Stadt?“ fragte der Fuchs den Tannenbaum.<br />

„Nein, ich bin zu klein“, antwortete der Tannenbaum<br />

und mußte wieder weinen. Der Fuchs hatte<br />

noch nie einen so kleinen Baum gesehen. Aber<br />

weil er nicht wußte, wie er ihm helfen sollte, lief er<br />

weiter. Inzwischen kam der Vogel mit seinem<br />

Freund, dem Esel zurück.<br />

„Du hast mir nicht gesagt, daß der Weg so weit<br />

ist“, brummte der Esel. Er ärgerte sich, daß er so<br />

kurz vor Weihnachten nicht in der Stadt sein konnte.<br />

Er wollte doch nichts<br />

von dem schönen Fest<br />

versäumen.<br />

„Siehst du, jetzt<br />

sind wir da“,<br />

sagte der Vogel<br />

und zeigte<br />

mit dem<br />

Flügel<br />

auf den<br />

kleinen<br />

Tannenbaum. Der Esel mußte sich bücken, um<br />

den winzigen Baum überhaupt zu sehen. Seine Augen<br />

waren vor Überraschung weit geöffnet. Es war<br />

der kleinste Tannenbaum, den er jemals gesehen<br />

hatte.<br />

„Wie geht es dir?“ fragte der<br />

Esel höflich.<br />

„Ach, wenn ich doch größer<br />

wäre“, schluchzte der kleine<br />

Masahiro Kasuya Tannenbaum. „Dann wäre ich<br />

jetzt bei meinen Brüdern in der<br />

Der allerkleinste Stadt. Ich glaube, ich werde das<br />

Weihnachtsfest nie erleben!“<br />

Tannenbaum „Weine nicht!“ tröstete ihn der<br />

Esel. „Schau da drunten die Lichter<br />

in der Stadt! Dort stehen sie<br />

alle, die vielen Weihnachtsbäume,<br />

und werden schon mit Kerzen geschmückt.<br />

Deine Brüder sind auch dabei. In jeder Stube steht<br />

ein prächtiger Tannenbaum, und darunter werden<br />

morgen die Kinder ihre Geschenke auspacken.<br />

Dann werden sie alle die schönen Weihnachtslieder<br />

singen. Hör auf zu weinen, kleiner Tannenbaum!<br />

Vielleicht bist du nächstes Jahr dabei.“<br />

Der Tannenbaum weinte aber schon nicht mehr.<br />

Die freundlichen Worte des Esels hatten ihn beruhigt.<br />

„Ja, vielleicht nächstes Jahr...“ murmelte er und<br />

schlief ein.<br />

Der Vogel und der Esel seufzten erleichtert, und<br />

auch sie schliefen ein. Sie hatten einen langen Tag<br />

hinter sich und waren sehr müde. Und während sie<br />

schliefen, begann es leise zu schneien.<br />

Es kam der Morgen vor dem Heiligen Abend.<br />

Der Esel und der Vogel wischten sich die Schneeflocken<br />

aus den Augen. Überall um sie herum<br />

glänzte der Schnee in der Sonne, und auch der kleine<br />

Tannenbaum war ganz mit Schnee bedeckt. Er<br />

war jetzt der schönste Tannenbaum, den man sich<br />

denken konnte. Da begannen der Vogel und der<br />

Esel ihr liebstes Weihnachtslied zu singen.<br />

Als die anderen Tiere den Gesang hörten, verließen<br />

sie ihre Verstecke im Wald und in den Wiesen<br />

und machten sich alle auf den Weg. Auch sie wollten<br />

dort sein, wo so schön gesungen wurde. Sie<br />

versammelten sich alle um den kleinen Tannenbaum<br />

auf dem Hügel und sangen mit dem Vogel<br />

und dem Esel.<br />

Inzwischen war es dunkel geworden. Die Sterne<br />

leuchteten vom Himmel herab auf den Schnee und<br />

den kleinen Tannenbaum. Er war jetzt der schönste<br />

Weihnachtsbaum auf der ganzen Welt. Jetzt war<br />

der Heilige Abend da. Das Jesuskind lag in der<br />

Krippe. Maria und Josef wachten neben ihm. Und<br />

auch die Tiere waren gekommen und fingen gleich<br />

zu singen an.<br />

Draußen auf dem Felde aber hörte der kleine<br />

Tannenbaum eine Stimme neben sich flüstern: „Du<br />

bist gar nicht zu klein für Weihnachten, lieber<br />

Tannenbaum, denn ich bin ebenso klein wie du.“<br />

Es war das Jesuskind selber, das so zu ihm sprach.<br />

m Sommer hat Lisa ihn ent-<br />

den schönsten Tannen-<br />

Ideckt:<br />

baum weit und breit. Mitten auf<br />

einer Lichtung steht er, ganz allein,<br />

hat Äste und Zweige bis<br />

zum Boden. Wenn Lisa auf den<br />

Zehenspitzen steht, kann sie seinen<br />

Wipfel anfassen. Die Nadeln<br />

an den Spitzen der Zweige sind<br />

hellgrün und weich. Lisa streichelt<br />

sie.<br />

Sie stellt sich vor den Tannenbaum<br />

und singt: „Oh Tannenbaum,<br />

oh Tannenbaum!“ Weihnachtslieder<br />

singt sie am liebsten<br />

im Sommer. „Das wird unser<br />

Christbaum“, sagt sie.<br />

Die Eltern erklären: „Man darf<br />

Bäume nicht einfach abschlagen.“<br />

„Warum?“ fragt Lisa.<br />

„Weil sie jemandem gehören“,<br />

sagt der Vater.<br />

Lisa will wissen, ob dieser Jemand<br />

die Bäume gepflanzt hat.<br />

„Manche“, sagt der Vater.<br />

„Manche hat der Wind gesät<br />

oder die Vögel...“<br />

Lisa denkt nach: „Dieser<br />

ist ein Wind- und Vogelbaum,<br />

der gehört dem Wind<br />

und den Vögeln.“<br />

„Und die verkaufen ihn<br />

nicht“, sagt die Mutter.<br />

„Aber ich will nur den“,<br />

sagt Lisa.<br />

mmer wieder geht Lisa ih-<br />

Baum besuchen. Ein-<br />

Iren<br />

mal hängt ein Spinnennetz<br />

in den Zweigen, darin funkeln<br />

ein paar Regentropfen.<br />

Lisa bringt eine Glaskugel<br />

mit und hängt sie an einen<br />

Zweig. Wie schön wird der<br />

Baum erst sein mit vielen Glaskugeln,<br />

mit Lebkuchen, Schokoladenherzen<br />

und mit Kerzen!<br />

Es wird Herbst. Das Gras auf<br />

der Lichtung ist gelb und braun.<br />

Die Birken am Waldrand haben<br />

nur noch fünf Blätter. Auf der<br />

Spitze des Tannenbaums hängt<br />

ein goldenes Birkenblatt.<br />

„Bald ist es soweit“, sagt Lisa.<br />

er Vater holt die Glaskugeln<br />

Dvom Schrank. Die Mutter<br />

bastelt Strohsterne und Lisa malt<br />

ihrem Nußschalenkind einen roten<br />

Mund. Der Vater putzt die<br />

Glaskugeln, aus der Schachtel<br />

fallen vertrocknete Tannennadeln.<br />

Plötzlich erinnert sich Lisa an<br />

den Dreikönigstag im letzten<br />

Jahr. Sie erinnert sich, wie sie<br />

den Christbaum abgeräumt haben.<br />

Fast alle Nadeln sind heruntergefallen.<br />

Übrig blieben ein<br />

trauriger kahler Stamm und traurige<br />

kahle Äste und ein trauriges<br />

Renate Welsh<br />

Lisa und ihr<br />

Tannenbaum<br />

Häufchen grauer Nadeln auf<br />

dem Fußboden.<br />

„Morgen holen wir deinen<br />

Tannenbaum!“ sagt der Vater.<br />

„Ich habe mit dem Förster gesprochen.“<br />

Lisa schüttelt den Kopf.<br />

Die Mutter sieht den Vater an.<br />

Der Vater sieht die Mutter an.<br />

„Warum denn nicht?“ fragen<br />

beide.<br />

Lisa beginnt zu weinen. Die<br />

Mutter streichelt ihr über den<br />

Kopf. Der Vater hebt sie auf seinen<br />

Schoß. Lisa schluchzt in seinen<br />

Pullover hinein.<br />

Plötzlich sagt die Mutter: „Ich<br />

habe eine Idee.“<br />

Am Weihnachtsabend kommen<br />

die Großeltern, Tante Carola<br />

und Onkel Michael.<br />

„Nicht ausziehen“, sagt Lisa.<br />

„Warum nicht?“ fragt Oma.<br />

Lisa macht ein geheimnisvolles<br />

Gesicht. Die Mutter reicht<br />

allen Gummistiefel. Oma bekommt<br />

noch ein dickes warmes<br />

Tuch. Sie steigen ins Auto. Es ist<br />

eng im Wagen mit so vielen<br />

Menschen drin, eng und schön<br />

warm. Der Großvater will wissen,<br />

wohin sie fahren, aber die<br />

Eltern und Lisa verraten nichts.<br />

Am Waldrand bleiben sie stehen.<br />

Nebelfetzen wirbeln an den<br />

Bäumen entlang. Lisa rutscht auf<br />

den nassen Blättern. Es ist dunkel<br />

zwischen den Bäumen. Der<br />

Lichtstrahl von Vaters Taschenlampe<br />

zittert. Dicke Tropfen<br />

platschen auf die Nasen. Sie<br />

kommen zu der Lichtung.<br />

Lisa läuft zu ihrem Tannenbaum.<br />

Die Mutter steckt Kerzen<br />

an die Äste. Der Vater hängt<br />

Nüsse an die mittleren Zweige.<br />

Lisa hängt Karotten an die unteren<br />

Zweige. Die Mutter hängt<br />

Meisenringe an die obersten<br />

Zweige. Sie kramt in ihrem<br />

Korb: „Wo sind die Streichhölzer?“<br />

Großvater zieht sein Feu-<br />

aus der Tasche. Er<br />

Derzeug<br />

zündet die Kerzen an und die<br />

Sternspucker. Sie halten sich alle<br />

an den Händen und gucken den<br />

Baum an. Oma fängt an zu singen.<br />

Sie singen alle Weihnachtslieder,<br />

die sie kennen.<br />

Plötzlich lacht Lisa.<br />

„Schaut, man sieht unsere<br />

Lieder!“ Man sieht sie wirklich.<br />

Als weiße Fahnen und<br />

weiße Kringel in der kalten<br />

Luft.<br />

„Hasen!“ ruft Lisa. „Eichhörnchen!<br />

Meisen! Kommt,<br />

euer Christbaum ist fertig!“<br />

Kein Hase kommt, kein<br />

Eichhörnchen und keine<br />

Meise. Lisas Füße werden<br />

kalt und kälter. Auch die<br />

Großmutter tritt schon von<br />

einem Fuß auf den anderen.<br />

Die Mutter sagt: „Ich glaube,<br />

die kommen erst, wenn wir weg<br />

sind.“<br />

isa lehnt sich an die Mutter<br />

Lund blickt in die Höhe. Zwischen<br />

den Wolken leuchtet ein<br />

Stern.<br />

Am nächsten Tag gehen alle<br />

noch einmal in den Wald. Die<br />

ganze Lichtung ist voller Raureif.<br />

Alle Nüsse sind weg. Eine<br />

einzige Karotte hängt noch da,<br />

und die ist zur Hälfte angeknabbert.<br />

In die Meisenringe<br />

sind große Löcher gepickt. Lisa<br />

umarmt einen nach dem anderen.<br />

„Na seht ihr“, sagt sie.


10<br />

WEIHNACHT<br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

WEIHNACHT<br />

7<br />

In der Ecke eines Fensters<br />

Unten rechts im Warenhaus<br />

Sitzt die Puppe Annabella<br />

Mit dem Bären Ladislaus.<br />

Annabella weint und jammert,<br />

Ladislaus, der grunzt und schnauft:<br />

Weihnachtsabend ist gekommen,<br />

Und die zwei sind nicht verkauft.<br />

„Armer Bär!“ seufzt Annabella.<br />

„Arme Puppe!“ schluchzt der Bär.<br />

Tränen kullern in die Ecke.<br />

Und das Herz ist beiden schwer.<br />

In dem leeren Warenhause<br />

Löscht man langsam Licht um Licht.<br />

Nur in diesem einen Fenster,<br />

Da verlöscht die Lampe nicht.<br />

Voller Mitleid mit den beiden<br />

Läßt der brave alte Mann<br />

Von der Wach- und Schließgesellschaft<br />

Diese letzte Lampe an.<br />

Dann verläßt er Annabella<br />

Und den Bären, welcher klagt<br />

Und mit sehr gepreßter Stimme<br />

„Lebewohl“ und „Servus“ sagt.<br />

In der menschenleeren Straße,<br />

Abendstill und schneeverhüllt,<br />

Sind die beiden in dem Fenster<br />

Ein betrüblich Jammerbild.<br />

Traurig vor der großen Scheibe<br />

Fallen Flocken, leicht wie Flaum.<br />

Und im Hause gegenüber<br />

Glänzt so mancher Weihnachtsbaum.<br />

Zehn Uhr schlägt’s vom nahen Turme,<br />

Und fast schlafen beide schon,<br />

Da ertönt im Puppenhause<br />

Laut das Puppentelefon.<br />

„Hallo“, fragt der Bär verschlafen.<br />

„Hier das Kaufhaus. Wer ruft an?“<br />

Da vernimmt er eine Stimme,<br />

Und die brummt:<br />

„Der Weihnachtsmann.“<br />

„Oh“, ruft Ladislaus erschrocken.<br />

„Was darf’s sein, ich bitte sehr?“<br />

„Eine schöne Puppenstube,<br />

Eine Puppe und ein Bär.“<br />

James Krüss<br />

Ladislaus und Annabella<br />

„Das ist alles noch zu haben!“<br />

Ruft die Puppe Annabell.<br />

„Kommen Sie zum Warenhause<br />

Unten rechts, doch, bitte, schnell!“<br />

Das ist eine Überraschung.<br />

Ladislaus kämmt schnell den Schopf,<br />

Und die Puppe Annabella<br />

Flicht ein Schleifchen in den Zopf.<br />

Und schon zehn Minuten später<br />

kommt ein Schlitten, kommt ein Roß.<br />

Und ein Alter steigt vom Schlitten.<br />

Und ein Schlüssel knarrt im Schloß.<br />

Ladislaus, der quickt und jodelt,<br />

Annabella lacht und singt,<br />

Als der Weihnachtsmann die beiden<br />

In den Pferdeschlitten bringt.<br />

Grad in diesem Augenblicke<br />

Kommt der brave alte Mann<br />

Von der Wach- und Schließgesellschaft<br />

Wieder kontrollierend an.<br />

Höflich grüßt er die Gesellschaft,<br />

Springt zurück ins Warenhaus,<br />

Holt die schöne Puppenstube,<br />

Und dann trägt er sie hinaus.<br />

Leise sagt er zu der Puppe:<br />

„Frohes Fest, mein liebes Kind“,<br />

Während eine kleine Träne<br />

In den großen Schnauzbart rinnt.<br />

„Frohes Fest“, sagt Annabella.<br />

„Frohes Fest“, sagt Ladislaus.<br />

Dann wird’s dunkel in dem Fenster<br />

Unten rechts im Warenhaus.<br />

Die Tiere an der Krippe<br />

gehört, daß es in einem armseligen<br />

Stall zur Welt gekommen<br />

ist.“<br />

So kamen die Tiere aller Arten<br />

herbeigeströmt. Sie drängten<br />

sich um den Stall, jedes trug<br />

sein Geschenk und wartete geduldig,<br />

bis es eintreten durfte.<br />

Am Eingang des Stalles sorgte<br />

der Polizeihund für Ordnung.<br />

Er prüfte die Gaben und ließ ein<br />

Tier nach dem anderen zur<br />

Krippe hinein. Den mächtigen<br />

Elefanten, der größer war als<br />

der ganze Stall, bat er höflich,<br />

sich vor dem Stall auf die<br />

Vorderpfoten zu knien; auch so<br />

könne er das Jesulein aus der<br />

Nähe betrachten.<br />

Hinter dem Stall lag der Löwe<br />

auf der Lauer; er strich sich den<br />

Schnurrbart glatt und knurrte:<br />

„Ich lauere hier auf den König<br />

Wenn man den Geschichten<br />

glauben darf, so haben wir das<br />

vielleicht schönste Weihnachtslied<br />

der Welt armen Kirchenmäusen<br />

zu verdanken.<br />

Kurz vor der Christnacht im<br />

Jahre 1818 machte der Hilfsprediger<br />

Josef Mohr in der St.-<br />

Nikolaus-Kirche von Oberndorf/Österreich<br />

eine schreckliche<br />

Entdeckung.<br />

Herodes, der das Kind in der<br />

Krippe umbringen lassen will!“<br />

Immer neue Tiere kamen zum<br />

Stall vom Bethlehem. Amseln,<br />

Drosseln und Nachtigallen flogen<br />

herbei und sangen dem Jesulein<br />

Wiegenlieder.<br />

Auch die Schlange glitt heran<br />

und schenkte dem Christkind<br />

ihre alte Haut; die war zu einem<br />

Röllchen zusammengewickelt,<br />

aber wenn man sie aufpustete,<br />

konnte man meinen, es wäre<br />

wieder eine richtige Schlange.<br />

Der Schlange folgte das<br />

Eichhörnchen mit einem Sack<br />

voll Haselnüsse auf dem<br />

Rücken; die waren von der<br />

allerbesten Sorte, denn es hatte<br />

sie eigenhändig ausgewählt.<br />

Ein Weihnachtslied geht um die Welt<br />

„Stille Nacht, heilige Nacht“<br />

Die Orgel funktionierte nicht,<br />

denn Mäuse hatten den Blasebalg<br />

zernagt.<br />

Der Vikar Josef Mohr begann<br />

sechs Liederstrophen zu texten<br />

und sein Freund, der Lehrer<br />

Franz Xaver Gruber, schrieb<br />

die weltberühmt gewordene<br />

Melodie für Gitarre und zwei<br />

Stimmen dazu.<br />

In der Christnacht fand dann<br />

die Uraufführung von „Stille<br />

Nacht, heilige Nacht“ in<br />

Oberndorf bei Salzburg statt.<br />

Der Bär brachte auf einem<br />

Stück Birkenrinde eine Honigwabe.<br />

Er war völlig verschwollen,<br />

so sehr hatten ihn die Bienen<br />

zerstochen; aber er lachte<br />

fröhlich von einem Ohr zum andern,<br />

als er sah, wie sehr sich<br />

das Jesulein über seine Gabe<br />

freute.<br />

Die Affen hüpften vor der<br />

Krippe umher, sie schnitten Grimassen,<br />

vollführten allerhand<br />

Kunststücke und schossen Purzelbäume,<br />

daß es ein allgemeines<br />

Gelächter gab. Auch das Jesuskind<br />

lachte von Herzen mit.<br />

Als aber die Zeit gekommen<br />

war, da die Hirten zur Krippe<br />

kommen sollten, ließ der Polizeihund<br />

nur noch die Gans mit<br />

ihren Bettfedern zum Jesulein<br />

vor. Dann forderte er die Tiere<br />

auf, in aller Ordnung nach Hause<br />

zu wandern. Da gehorchten<br />

sie und gingen auseinander.<br />

Als der Zillertaler Orgelbauer<br />

Karl Mauraucher einige Jahre<br />

nach der Uraufführung den<br />

Auftrag erhielt, die Orgel zu reparieren,<br />

erfuhr er von dem<br />

wunderschönen Lied und nahm<br />

eine Abschrift mit.<br />

Vom Zillertal aus eroberte dieses<br />

einfache Lied die ganze<br />

Welt.<br />

In Oberndorf steht heute an der<br />

Stelle der St.-Nikolaus-Kirche<br />

die „Stille-Nacht-Kirche“.


12<br />

FREIZEIT<br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

HEILIGER ABEND<br />

5<br />

Die schönste Dekoration unter<br />

dem Weihnachtsbaum ist eine<br />

selbstgebastelte Krippe. Bis<br />

zum Fest habt ihr noch einige<br />

Tage Zeit, um diese anzufertigen.<br />

Zur Krippe her kommet ...<br />

1. Gruppe oder alle:<br />

Ihr braucht:<br />

einen Karton<br />

Pappe für das Dach<br />

blaue Bastelfolie<br />

künstlichen Schnee<br />

Knetmasse in verschiedenen<br />

Farben<br />

dünnen Draht<br />

Holzstäbchen<br />

Schere, Klebstoff<br />

Holzstäbchen,<br />

Maria und Joseph gehen weiter zum nächsten Gasthaus.<br />

Das Lied wird an verschiedenen Stationen wiederholt.<br />

Bei der letzten Station zeigt einer Maria und Joseph den Stall.<br />

1. Gruppe oder alle:<br />

Und so wird´s gemacht:<br />

Schneidet aus dem Unterteil<br />

des Kartons die Hütte ohne<br />

Dach aus. Der hintere Teil endet<br />

in einem Dreieck. Je nach<br />

Breite der Hütte könnt ihr nun<br />

das Dach zuschneiden und in<br />

der Mitte falten. Gebt hinten 2<br />

cm zu, die gefalzt und geknickt<br />

werden, damit ihr das Dach ankleben<br />

könnt. Der „Stall“ wird<br />

nun mit blauer Bastelfolie innen<br />

und außen bezogen. Zur<br />

Dekoration der Hütte braucht<br />

ihr Tannenzweige, Moos und<br />

Tannenzapfen, die mit künstlichem<br />

Schnee besprüht werden.<br />

Auch das Krippendach darf etwas<br />

abbekommen. Auf den<br />

Fußboden könnt ihr auch ein<br />

kleines Holzbrett legen.<br />

Die Figuren werden aus<br />

Knetmasse geformt. Dafür<br />

braucht ihr verschiedene Farben.<br />

Um die Figuren zu stabilisieren,<br />

könnt ihr dünnen Draht<br />

benutzen. Bei der Feinarbeit<br />

helfen Holzstäbchen.<br />

Die Hauptfiguren sind natürlich<br />

die Mitglieder der Heiligen<br />

Familie – Maria, Joseph und<br />

das Jesuskind in der Krippe.<br />

Formt aus brauner Knetmasse<br />

die Füße und die Haare,<br />

aus gelber die Hände und den<br />

Kopf. Mit Blau und Rot gestaltet<br />

man das Gesicht, Körper<br />

und Arme mit Grün. Zur Ausschmückung<br />

dient ein roter<br />

Gürtel mit blauer Schnalle.<br />

Setzt die Körperteile zusammen<br />

und verstreicht die Übergänge<br />

mit dem Finger oder einem<br />

Holzstab. In gleicher<br />

Weise werden auch die anderen<br />

Figuren gemacht. Fehlen dürfen<br />

natürlich auch die Tiere<br />

nicht. Hier könnt ihr eurer<br />

Phantasie freien Lauf lassen.<br />

Mit der Spitze des Holzstäbchen<br />

wird Wolle auf die Tierkörper<br />

gezeichnet. Auch einige<br />

kleine Gegenstände sollten in<br />

der Krippe nicht fehlen. Zum<br />

Beispiel eine Laterne und die<br />

Krippe für das Jesuskind. Die<br />

Laterne des Joesph macht man<br />

so: Ein gelbes Stück Knetmasse<br />

bildet den Grundstock, verziert<br />

mit braunen Streifen.<br />

Die Figuren werden zum<br />

Schluß im Krippengehäuse arrangiert<br />

und alles wird mit<br />

Zweigen dekoriert. Ihr könnt<br />

auch Kerzen dazustellen, das<br />

ergibt mit der blauen Bastelfolie<br />

ein schönes Lichterspiel.<br />

Die Schafe<br />

hatten sich aneinandergedrückt,<br />

ganz dicht.<br />

Es war Winter, weißt du,<br />

Nacht war´s und kalt.<br />

Die Hirten saßen ums Feuer,<br />

steif und gebückt.<br />

Josef Guggenmos<br />

Verkündigung<br />

Da kam ein Engel,<br />

in der schwarzen Nacht stand er hell,<br />

groß war er, schön.<br />

Der hob den Arm: „Fasset Mut!<br />

Seht ihr den Stern<br />

und darunter den Stall?<br />

Dorthin müßt ihr gehn!<br />

Von nun an ist alles gut.“<br />

Text: Rolf Krenzer<br />

Melodie: Klaus Imrer


14<br />

FREIZEIT<br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

<strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

WETTBEWERB<br />

3<br />

In der Dichter-Werkstatt<br />

Das Spiel macht mit vielen Freunden mehr<br />

Spaß. Alle sitzen gemütlich im Kreis. Ein Kind<br />

überlegt sich ein beliebiges Wort und sucht sich<br />

dazu ein Reimwort. Peter denkt sich zum Beispiel<br />

das Wort „Land“ aus. Das behält er aber für sich<br />

und gibt den Mitspielern sein Reimwort an, nämlich<br />

„Hand“.<br />

Nun darf jeder Mitspieler raten, wie Peters Rätselwort<br />

heißt. Die Kinder fragen z.B. Wand,<br />

Rand, Sand, Band ...<br />

Wer zuerst Peters Wort, also „Land“ erraten hat,<br />

darf das nächste Rätselwort sagen.<br />

Mini-Mikado<br />

Wenn ihr kein richtiges Mikadospiel habt, versucht<br />

es mit einem Mini-Mikado. Dazu braucht<br />

ihr 25 Streichhölzer oder Zahnstocher.<br />

Malt fünf Hölzchen mit Rotstift ein Ringlein<br />

um die Mitte: das sind die Zehner. Fünf weiteren<br />

Hölzchen malt ein blaues Ringlein um die Mitte:<br />

das sind die Fünfer. Alle übrigen Hölzer haben<br />

den Wert „1“.<br />

Nun wird gespielt wie beim richtigen Mikado.<br />

Ein Spieler nimmt alle Hölzchen zusammen und<br />

stellt sie in einem Bündel hochkant auf den Tisch.<br />

Dann läßt er sie plötzlich fallen. So wie die Hölzchen<br />

liegen, muß eines nach dem anderen vorsichtig<br />

aufgesammelt werden – denn wackeln<br />

darf man bei diesem Spiel nicht. Bewegt sich<br />

auch nur ein Hölzchen, ist der nächste mit Aufsammeln<br />

an der Reihe.<br />

Sind alle Stäbchen aufgehoben, zählt jeder<br />

Spieler seine Punkte zusammen, also z.B. 2 Zehnerhölzchen<br />

+ 1 Fünferhölzchen + 8 Einerhölzchen<br />

= 33 Punkte. Wer die meisten Punkte hat,<br />

gewinnt.<br />

Wenn’s draußen stürmt<br />

Bleigießen<br />

Bleigießen ist ganz einfach: Gekaufte Bleiformen<br />

werden in ebenfalls gekauften Speziallöffeln<br />

über einer brennenden Kerze geschmolzen und<br />

das flüssige Blei dann in eine Schüssel mit kaltem<br />

Wasser gekippt. Die dadurch erstarrten seltsamen<br />

Gebilde werden dann herausgefischt und so lange<br />

hin und her gedreht, bis jemand zu wissen meint,<br />

was das Gebilde darstellen soll. „Ein Frosch, nein<br />

ein Hund!“ Die Vorstellungen gehen da oft weit<br />

auseinander! Leider ist Bleigießen aber sehr umweltschädlich!<br />

Darum laßt das Blei weg und<br />

nehmt Wachs! Das macht genausoviel Spaß.<br />

Jeder Teilnehmer legt ein Stück Wachs (einen<br />

Kerzenrest) auf seinen Löffel und läßt ihn über<br />

der Flamme schmelzen. Das geschmolzene<br />

Wachs wird auf einmal in die Wasseerschüssel<br />

gekippt. Die erstarrten Wachsgebilde können<br />

dann gedeutet werden.<br />

Kreisrunde Phantasie<br />

Jeder Spieler zeichnet sich auf ein Blatt Papier<br />

fünf Kreise auf.<br />

Die Spielaufgabe besteht darin, ganz geheim,<br />

damit kein Spieler abschauen kann, verschiedene<br />

Dinge zu zeichnen, z.B. Autoreifen, Ring, Ball,<br />

Sonne ...<br />

Sind alle Spieler mit Malen fertig, werden die<br />

Blätter in die Tischmitte gelegt, damit sie von allen<br />

betrachtet werden können.<br />

Jedes runde „Ding“, das auch von einem anderen<br />

Spieler gemalt wurde, wird durchgestrichen.<br />

Übrigbleiben dann nur die Bilder, die niemand<br />

sonst noch gemalt hat. Für ein solches Bild, das<br />

also kein anderer Mitspieler gezeichnet hat, bekommt<br />

man einen Phantasiepunkt.<br />

Es gewinnt also derjenige, der die meiste Phantasie<br />

an den Tag gelegt hat.<br />

Jedes Jahr im Herbst, heuer am 27. Oktober,<br />

veranstaltet die Deutsche Minderheitenselbstverwaltung<br />

in KŠtschka/KecskŽd (Komitat Komorn-Gran)<br />

einen Mundartwettbewerb fŸr<br />

Kindergartenkinder und GrundschŸler des Ortes.<br />

Teilnmehmer berichteten auch <strong>NZ</strong><strong>junior</strong><br />

darŸber.<br />

Die Vorbereitungen auf den Wettbewerb dauerten<br />

zwei bis drei Wochen. Wir hielten jeden Tag eine<br />

Probe.<br />

Das Programm hat am Sonntag um 15 Uhr im<br />

Kulturhaus begonnen. Dort sind viele Kinder aus<br />

dem Kindergarten und der Grundschule aufgetreten.<br />

Die Schüler haben Märchen, Gedichte und<br />

Lieder vorgetragen. Am Wettbewerb haben 67<br />

Schüler teilgenommen. Den Schülern haben die<br />

Eltern, Großeltern und unsere Lehrerinnen geholfen,<br />

die Gedichte zu lernen. Wir haben die Geschichte<br />

von Kätschka aufgearbeitet. Zwischendurch<br />

haben wir viele neue Erfahrungen gemacht.<br />

Die Zuschauer waren viele alte Leute. Auf der<br />

Bühne waren die Kinder immer sehr aufgeregt.<br />

Alle wollten Ihre Gedichte und Lieder schön vortragen.<br />

15 Minuten haben wir auf die Ergebnisse gewartet.<br />

Die Kinder, die ihre Gedichte in Mundart vorgetragen<br />

haben, haben einen Sonderpreis bekommen.<br />

Ich haben meine Geschichte gut vorgetragen.<br />

Danach wurden wir zum Essen und Trinken eingeladen.<br />

Meiner Meinung nach haben die Schüler eine<br />

bunte und interessante Vorführung geboten.<br />

Katalin Eigner<br />

8. Klasse<br />

Die Kinder aus dem Kindergarten sind als erste<br />

aufgetreten. Die Schüler von der 1.-8. Klasse haben<br />

viele Geschichten, Gedichte und Lieder vorgetragen.<br />

Die Schüler aus der 8. Klasse haben einen<br />

Text über die Geschichte von Kätschka gelernt. Ich<br />

habe auch ein Stück aus der Geschichte von unserem<br />

Dorf erzählt. Wir haben dabei viel <strong>Neue</strong>s gelernt.<br />

Die Kleinen haben kurze Gedichte, die Größeren<br />

längere vorgetragen. Während die Jury die<br />

Plazierungen besprochen hat, hat der Kätschkaer<br />

Gesangangverein schöne Lieder aus Kätschka gesungen.<br />

Die Teilnehmer haben Büchergutscheine<br />

erhalten.<br />

Für alle Kinder war es ein schönes Erlebnis.<br />

Dóra Legát<br />

8. Klasse<br />

Alle Kinder haben sich sehr tüchtig vorbereitet.<br />

Der Wettbewerb ist sehr gut gewesen. Wir haben<br />

Schönklingende Mundart<br />

ein Theaterspiel auf die Bühne gestellt. Meine Eltern<br />

sind ins Kulturhaus gekommen, weil sie mich<br />

sehen wollen. In dem Theaterspiel bin ich ein<br />

Lausbube gewesen. Nach dem Wettbewerb haben<br />

wir Bücherscheine bekommen. Einige Kinder, die<br />

Besten, haben Extrapreise bekommen.<br />

Es war eine gute Erinnerung an die alten Zeiten.<br />

Bálint Zettisch<br />

Unseren Großeltern und Eltern hat das Programm<br />

sehr gut gefallen. Meine Mitschülerin Edina<br />

Busch hat von Georg Fath das Gedicht „Mein<br />

Vaterland“ vorgetragen. Thomas hat über die Geschichte<br />

der Ungarndeutschen gesprochen. Die<br />

Achtkläßler haben über die Ein- und Aussiedlung<br />

erzählt. Die Schüler sind in Volkstracht aufgetreten.<br />

Wir sind spät, aber sehr froh nach Hause gegangen.<br />

Balázs Jakobi<br />

Von der 4. Klasse haben fünf Schüler und Schülerinnen<br />

an dem Wettbewerb teilgenommen. Wir<br />

haben schöne Gedichte aufgesagt. Alle waren sehr<br />

geschickt. Am Ende haben wir einen Preis bekommen.<br />

Wir haben uns wohl gefühlt.<br />

„Herr Notari, schickst mi her<br />

ob der Korb firtig ist<br />

maring um ochti wird a gmocht,<br />

maring um neun wird der Korb firtig sein.“<br />

Virgínia Handl, Zsófia Tomayer, Attila Handl,<br />

Anna Hlotyák, Szabina Juhász

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