Wettkampfordnung - SOLV
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<strong>Wettkampfordnung</strong><br />
1995<br />
Stand 1.1.04<br />
aktualisiert nach<br />
Publikation in „OL“10/03<br />
Schweizerischer<br />
Orientierungslauf-<br />
Verband (<strong>SOLV</strong>)<br />
WO2004 1
Inhaltsverzeichnis Seite Artikel<br />
Erster Abschnitt: Einteilung der OL 4<br />
1. Begriffe 4 1<br />
2. Arten von OL 6 8<br />
Zweiter Abschnitt: Teilnahme an OL 8<br />
3. Recht zur Teilnahme 8 14<br />
4. Kategorien 10 23<br />
Dritter Abschnitt: Veranstalter und Funktionäre 15<br />
5. Bestimmung des Veranstalters 15 32<br />
6. Technischer Delegierter 17 37<br />
Vierter Abschnitt: Durchführung von OL 20<br />
7. Laufgebiet 20 47<br />
8. Bahnlegung, Bahnkontrolle 22 51<br />
9. Schweizer Meisterschaft im Kurzstrecken-OL 26 57<br />
10. Auschreibung, Anmeldung 27 59<br />
11. Weisungen 31 70<br />
12. Startliste 32 72<br />
13. Laufkarte 35 80<br />
14. Postenbeschreibungen 38 86<br />
15. Kontrollkarte 41 94<br />
16. Besammlung bis Vorstart 42 97<br />
17. Start 44 100<br />
18. Abgabe der Laufkarte, Angabe der Bahn 47 107<br />
19. Posten 48 109<br />
20. Pflichtstrecken und Sperrgebiete 52 121<br />
21. Ziel 54 129<br />
22. Zeitmessung 56 135<br />
23. Klassierung 57 138<br />
24. Resultate, Rangliste 62 151<br />
25. Auszeichnungen, Titel 63 154<br />
26. Absage, Umwandlung, Annullierung 65 156<br />
27. OL und Umwelt 67 162<br />
28. Sanitätsdienst 70 168<br />
29. Finanzen 71 171<br />
30. Verschiedenes 72 175<br />
WO1995 2
Fünfter Abschnitt: Der Läufer 73<br />
31. Pflichten des Läufers 73 179<br />
32. Hilfen und Verhalten im Wettkampf 76 185<br />
33 Doping 81 190<br />
Sechster Abschnitt: Rechtspflege 83<br />
34. Schiedsgericht 83 196<br />
35. Einsprache 86 207<br />
36. Kommission Wettkämpfe 88 213<br />
37. Beschwerde 91 221<br />
Siebter Abschnitt: Spezialgebiete 93<br />
38. Jahrespunkteliste 93 227<br />
39. Gültigkeit der <strong>Wettkampfordnung</strong> 95 235<br />
40. Schlussbestimmungen 97 240<br />
Anhang 99<br />
1. Regioneneinteilung 99<br />
2. Muster für Postenbeschreibungen (Artikel 89) 100<br />
3. Kontrollkarten (Artikel 96) 101<br />
4. Bahnsignaturen (Artikel 108) 102<br />
5. Postenmarkierungen (Artikel 110) 103<br />
Stichwortverzeichnis 106<br />
WO1995 3
Erster Abschnitt: Einteilung der OL<br />
1. Begriffe<br />
Artikel 1<br />
Zweck der <strong>Wettkampfordnung</strong><br />
Die <strong>Wettkampfordnung</strong> regelt für Läufer, Veranstalter und für den<br />
Schweizerischen Orientierungslaufverband die Durchführung von OL-<br />
Wettkämpfen zu Fuss.<br />
Artikel 2<br />
Definition des OL<br />
Das Orientierungslaufen ist eine Sportart, bei welcher der Läufer mit Hilfe von<br />
Karte und Kompass im Gelände markierte Punkte (Posten) in möglichst kurzer<br />
Zeit aufsucht.<br />
Artikel 3<br />
Bezeichnungen<br />
1 Die Bezeichnungen für männliche Personen gelten sinngemäss auch für<br />
weibliche.<br />
2 Im Begriff "Läufer" sind Teams sinngemäss eingeschlossen.<br />
Artikel 4<br />
Ziele<br />
Ziele bei der Durchführung jedes OL sind:<br />
1 Freude am OL-Sport zu vermitteln und ein Wettkampf- und Naturerlebnis zu<br />
bieten;<br />
2 den Läufer mit Bahnen, die seinem Leistungsvermögen angepasst sind, auf seine<br />
orientierungstechnischen und läuferischen Fähigkeiten zu prüfen;<br />
3 allen Läufern einer Kategorie möglichst gleiche Bedingungen zu bieten;<br />
4 den Einfluss des Zufalls auf die Resultate möglichst klein zu halten.<br />
WO1995 5
Artikel 5<br />
Wettkampfformen<br />
Es werden folgende Wettkampfformen unterschieden:<br />
1 Nach der Durchführungszeit:<br />
a Tag-OL<br />
b Nacht-OL<br />
2 Nach der Einsatzart der Läufer:<br />
a Einzel-OL:<br />
Der Läufer legt die Strecke selbständig und allein zurück.<br />
b Staffel-OL:<br />
Zwei oder mehr Einzelläufer lösen sich ab.<br />
c Team-OL:<br />
Zwei oder mehr Läufer absolvieren den Wettkampf in Zusammenarbeit.<br />
3 Nach der Dauer des OL:<br />
a Klassische Distanz:<br />
Richtzeiten gemäss Artikel 52 Absatz 2<br />
b Kurzdistanz:<br />
Richtzeiten gemäss Artikel 52 Absatz 4<br />
c Langdistanz:<br />
Richtzeiten gemäss Artikel 52 Absatz 5<br />
4 Nach der Art, wie die Posten anzulaufen sind:<br />
a Normalform:<br />
Dem Läufer ist vorgeschrieben, welche Posten in welcher Reihenfolge<br />
anzulaufen sind.<br />
b Freie Reihenfolge:<br />
Dem Läufer ist vorgeschrieben, welche Posten anzulaufen sind. Die<br />
Reihenfolge ist ihm freigestellt.<br />
c Postenwahl:<br />
Von vorgegebenen Posten ist nur eine bestimmte Anzahl anzulaufen.<br />
Artikel 6<br />
Mehretappen-OL<br />
1 Bei Mehretappen-OL wird aus mehreren Wettkämpfen eine Gesamtwertung<br />
erstellt.<br />
2 Die Wettkämpfe können an einem Tag oder an mehreren Tagen stattfinden.<br />
3 Der Veranstalter legt fest, wie die einzelnen Etappen für die Gesamtwertung<br />
berücksichtigt werden (Zeiten, Ränge, Streichresultate usw.).<br />
Artikel 7<br />
OL mit Qualifikation<br />
1 Bei einem OL mit Qualifikation qualifizieren sich die Läufer in einem oder in<br />
mehreren Qualifikationsläufen für einen Final.<br />
2 Die Qualifikation kann nach Rängen oder nach Zeiten aus den<br />
Qualifikationsläufen erfolgen. Mehrere Qualifikationsläufe können parallel<br />
stattfinden.<br />
3 Der Final kann in A-Finallauf, B-Finallauf usw. unterteilt werden. Es können die<br />
besten oder alle Läufer für den Final qualifiziert werden.<br />
4 Die Rangliste des Finallaufes ist die Schlussrangliste des OL.<br />
WO1995 5
2. Arten von OL<br />
Artikel 8<br />
Schweizer Meisterschaften<br />
1 Schweizer Meisterschaft im Einzel-OL (EOM):<br />
Einzel-OL bei Tag in der Normalform über die klassische Distanz.<br />
2 Schweizer Meisterschaft im Nacht-OL (NOM): Einzel-OL bei Nacht in der<br />
Normalform über die klassische Distanz.<br />
3 Schweizer Meisterschaft im Kurzstrecken-OL (KOM): Einzel-OL bei Tag in der<br />
Normalform über die Kurzdistanz nach Artikel 57 und 58.<br />
4 Schweizer Meisterschaft im Staffel-OL (SOM): Staffel-OL bei Tag in der<br />
Normalform über die klassische Distanz für Teams zu drei Läufern.<br />
5 Schweizer Meisterschaft im Team-OL (TOM): Team-OL bei Tag über die<br />
klassische Distanz für Teams zu drei Läufern.<br />
6 Die fünf Schweizer Meisterschaften werden jedes Jahr einmal durchgeführt.<br />
WO1995 6
Artikel 9<br />
Nationale OL<br />
1 Nationale OL sind OL von gesamtschweizerischer Bedeutung, die für die<br />
Jahrespunkteliste gemäss Artikel 232 zählen.<br />
2 Nationale OL werden, mit Ausnahme der Kategorien "Offen", als Einzel-OL<br />
durchgeführt. Im übrigen entscheidet die Kommission Wettkämpfe über die<br />
Austragungsform.<br />
3 Nationale OL A weisen bezüglich Organisation eine hohe Qualität auf. Am<br />
Lauftag wird nur ein Nationaler OL A durchgeführt.<br />
4 Nationale OL B sind organisatorisch vereinfacht. Am selben Tag oder<br />
Wochenende können einer oder mehrere Nationale OL B durchgeführt werden.<br />
Artikel 10<br />
Regionale OL<br />
1 Regionale OL sind OL von regionaler Bedeutung, die gemäss Artikel 232 für die<br />
Jahrespunkteliste zählen.<br />
2 Regionale OL werden als Einzel-OL in den Formen gemäss Artikel 5<br />
durchgeführt. Es können auch Teams zugelassen werden.<br />
Artikel 11<br />
Besondere OL<br />
1 Besondere OL sind OL von gesamtschweizerischer Bedeutung, die keine<br />
Schweizer Meisterschaften sind und in der Regel nicht für die Jahrespunkteliste<br />
zählen, z.B. Weltcupläufe, Mehretappen-OL, Testläufe der Nationalkader,<br />
Fünferstaffel, Pfingststaffel, Tomila-OL.<br />
2 In anderen Fällen entscheidet die Kommission Wettkämpfe, ob es sich um einen<br />
Besonderen OL handelt.<br />
Artikel 12<br />
Übrige OL<br />
Übrige OL sind alle OL, welche nicht zu den oben erwähnten vier Arten<br />
gehören.<br />
Artikel 13<br />
Internationale OL<br />
Ein OL gemäss Artikel 8 bis 11 wird zusätzlich als Internationaler OL bezeichnet,<br />
wenn im Auftrag der Internationalen OL-Föderation (IOF) ein Betreuer<br />
eingesetzt wird.<br />
WO2004 7
Zweiter Abschnitt: Teilnahme an OL<br />
3. Recht zur Teilnahme<br />
Artikel 14<br />
Grundsatz<br />
1 Jede Person ist berechtigt, an OL teilzunehmen.<br />
2 Es gibt keine Lizenzen.<br />
Artikel 15<br />
Teilnahmeverbot<br />
1 An einem OL dürfen nicht teilnehmen:<br />
a Läufer, welche Bahnen des Wettkampfes oder Teile davon kennen, ausser<br />
diese Information sei allen Läufern zugänglich;<br />
b gesperrte Läufer (Artikel 217 Absatz 1c);<br />
c Läufer, welche die Geländesperre verletzt haben (Artikel 49 und 50).<br />
2 Zuwiderhandlungen führen zur Disqualifikation.<br />
Artikel 16<br />
Mitgliedersperre<br />
1 Wenn der Veranstalter ein Verein ist, kann er allen oder einzelnen seiner<br />
Mitglieder die Teilnahme verweigern, insbesondere wenn die Durchführung des<br />
Wettkampfes gefährdet erscheint. Wer dennoch startet, wird disqualifiziert.<br />
2 Bei Schweizer Meisterschaften ist für die Einschränkung die Zustimmung des<br />
Technischen Delegierten erforderlich.<br />
Artikel 17<br />
Höchstzahl<br />
1 Der Veranstalter darf das Recht zur Teilnahme in einzelnen Kategorien oder<br />
insgesamt auf eine Höchstzahl von Läufern beschränken. Die Beschränkung und<br />
die Art der Auswahl sind in der Ausschreibung bekanntzugeben.<br />
2 Bei Schweizer Meisterschaften, Nationalen OL und Regionalen OL ist dafür die<br />
Genehmigung der Kommission Wettkämpfe erforderlich.<br />
3 Bei Schweizer Meisterschaften und Nationalen OL A wird die Auswahl soweit<br />
möglich nach Leistungskriterien, im übrigen durch Losentscheid vorgenommen.<br />
4 Bei Nationalen OL B wird die Auswahl nach der Punkteliste und/oder der<br />
Regionenzugehörigkeit vorgenommen.<br />
5 Bei Regionalen OL wird die Auswahl nach der Regionenzugehörigkeit, nach der<br />
Reihenfolge der Anmeldung oder durch Losentscheid vorgenommen.<br />
6 Der Veranstalter entscheidet über das anzuwendende System. Bei Läufen mit<br />
einem Technischen Delegierten ist dessen Zustimmung erforderlich.<br />
WO1995 8
Artikel 18<br />
Einschränkungen an der Schweizer Meisterschaft<br />
im Kurzstrecken-OL<br />
1 Der Veranstalter gibt in der Ausschreibung bekannt, welche Kategorien geführt<br />
werden, wie viele Läufer teilnehmen dürfen und wie diese ausgewählt werden.<br />
2 Es muss mindestens folgende Anzahl Läufer zugelassen werden:<br />
Herren Elite: 100 Damen Elite: 40<br />
Junioren 1: 40 Juniorinnen 1: 20<br />
3 Der Veranstalter kann in jeder Kategorie einen Läufer seiner Wahl zusätzlich zu<br />
den nach Absatz 1 und 2 ausgewählten Läufern zulassen.<br />
Artikel 19<br />
Andere Einschränkungen<br />
1 Der Doping-Verantwortliche des <strong>SOLV</strong> kann anordnen, dass an Schweizer<br />
Meisterschaften, Nationalen OL und Besonderen OL nur starten darf, wer<br />
glaubhaft machen kann, dass er die Dopingvorschriften der Swiss Olympic<br />
Association 1 ) kennt und einhält. Die Einschränkung und die Art der Kontrolle ist<br />
spätestens in der Ausschreibung bekannt zu geben.<br />
2 Bei Besonderen und Übrigen OL ist der Veranstalter berechtigt, weitere<br />
Einschränkungen des Rechts auf Teilnahme in der Ausschreibung<br />
bekanntzugeben.<br />
Artikel 20<br />
Nationale OL B<br />
1 Bei Nationalen OL B desselben Tages oder Wochenendes darf jeder Läufer nur<br />
an einem einzigen dieser Nationalen OL B teilnehmen, sonst wird er an jedem<br />
Lauf disqualifiziert.<br />
2 Die Kommission Wettkämpfe kann für einzelne oder alle Kategorien<br />
Ausnahmen bewilligen.<br />
Artikel 21<br />
Teilnahme ausser Konkurrenz<br />
Die Teilnahme ausser Konkurrenz ist an Schweizer Meisterschaften und<br />
Nationalen OL nicht zulässig.<br />
Artikel 22<br />
Mehrfacher Start<br />
1 Am selben OL darf ein Läufer nur einmal in einer Kategorie starten, die zur<br />
Jahrespunkteliste zählt.<br />
2 Bei Nationalen OL und Regionalen OL ist ein zweiter Start in einer der<br />
Kategorien „Offen“ erlaubt.<br />
3 Zuwiderhandlungen führen zur Disqualifikation in allen Läufen.<br />
4 Bei Besonderen und Übrigen OL ist der Veranstalter berechtigt, in der<br />
Ausschreibung oder in den Weisungen den mehrfachen Start ausdrücklich zu<br />
gestatten.<br />
1 ) Swiss Olympic Association, Haus des Sportes, Postfach 202, 3000 Bern 32 / www.swissolympic.ch<br />
WO2004 9
4. Kategorien<br />
Artikel 23<br />
Einteilung nach Geschlecht<br />
1 Die Läufer werden nach Geschlecht in Damen- und Herrenkategorien eingeteilt.<br />
2 Läuferinnen dürfen jedoch in allen Herrenkategorien unter den gleichen<br />
Bedingungen wie Läufer teilnehmen.<br />
Artikel 24<br />
Einteilung nach Alter<br />
1 Die Läufer werden nach Jahrgängen in Altersklassen eingeteilt.<br />
2 Jungen Läufern ist die Teilnahme in Kategorien älterer Läufer bis und mit<br />
Herren/Damen erlaubt.<br />
3 Senioren ist die Teilnahme in Kategorien jüngerer Läufer bis und mit<br />
Herren/Damen erlaubt.<br />
Artikel 25<br />
Einteilung nach Leistung<br />
1 Die Altersklassen können in Leistungsklassen (E, A, B, C usw.) und nach Distanz<br />
(L = längere Bahn, K = kürzere Bahn) eingeteilt werden. Eliteklassen dürfen nur<br />
bei Damen und Herren geführt werden.<br />
2 Die Wahl der Leistungskategorie ist dem Läufer bei jedem Wettkampf<br />
freigestellt.<br />
3 Für die Startberechtigung in der Kategorie Herren Elite, Damen Elite, Junioren 1<br />
und Juniorinnen 1 kann die Kommission Spitzensport besondere Bestimmungen<br />
erlassen.<br />
WO2001 10
Artikel 26<br />
Kategorien<br />
1 Kategorien, für welche die <strong>Wettkampfordnung</strong> uneingeschränkt gilt, soweit<br />
nicht ausdrücklich Ausnahmen vorgesehen sind:<br />
a An allen Arten von OL (Seniorenkategorien an SOM und TOM siehe b)<br />
Vollständige<br />
Bezeichnung<br />
Kurz<br />
-<br />
form<br />
Alter<br />
Jahre<br />
EO<br />
M<br />
NO<br />
M<br />
KO<br />
M<br />
SOM<br />
TO<br />
M<br />
Nat<br />
A<br />
Nat<br />
B<br />
Reg Bes Üb<br />
Knaben 3 H10 -10 o - o - o o o o o o<br />
Knaben 2 H12 -12 # - o - # # # o o o<br />
Knaben 1 H14 -14 # - o # # # # o o o<br />
Junioren 3 H16 -16 # # o # # # # o o o<br />
Junioren 2 H18 -18 # # o # - # # o o o<br />
Junioren 1 H20 -20 # # # - # # # o o o<br />
Herren Elite HE frei # # # # # # # - o -<br />
Herren A lang HAL frei # # - - - # # o o o<br />
Herren A mittel HA frei # # - - # # # o o o<br />
M<br />
Herren A kurz HAK frei # # o # - # # o o o<br />
Herren B HB frei # - o - # # # o o o<br />
Senioren 1 H35 35- # # o - - # # o o o<br />
Senioren 2 H40 40- # # o - - # # o o o<br />
Senioren 3 H45 45- # # o - - # # o o o<br />
Senioren 4 H50 50- # # o - - # # o o o<br />
Senioren 5 H55 55- # # o - - # # o o o<br />
Senioren 6 H60 60- # # o - - # # o o o<br />
Senioren 7 H65 65- # # o - - # # o o o<br />
Senioren 8 H70 70- # - o - - # # o o o<br />
Senioren 9 H75 75- # - o - - # # o o o<br />
Mädchen 3 D10 -10 o - o - o o o o o o<br />
Mädchen 2 D12 -12 # - o - # # # o o o<br />
Mädchen 1 D14 -14 # - o # # # # o o o<br />
Juniorinnen 3 D16 -16 # # o # # # # o o o<br />
Juniorinnen 2 D18 -18 # # o # - # # o o o<br />
Juniorinnen 1 D20 -20 # # # - # # # o o o<br />
Damen Elite DE frei # # # # # # # - o -<br />
Damen A lang DAL frei # # - - - # # o o o<br />
Damen A kurz DAK frei # # o # # # # o o o<br />
Damen B DB frei # - o - # # # o o o<br />
Seniorinnen 1 D35 35- # # o - - # # o o o<br />
Seniorinnen 2 D40 40- # # o - - # # o o o<br />
Seniorinnen 3 D45 45- # # o - - # # o o o<br />
Seniorinnen 4 D50 50- # # o - - # # o o o<br />
Seniorinnen 5 D55 55- # # o - - # # o o o<br />
Seniorinnen 6 D60 60- # - o - - # # o o o<br />
Seniorinnen 7 D65 65- # - o - - # # o o o<br />
Legende:<br />
siehe nächste Seite<br />
WO2004 11
An den Schweizer Meisterschaften im Staffel-OL und im Team-OL müssen<br />
zusätzlich folgende Kategorien ausgeschrieben werden<br />
Vollständige<br />
Bezeichnung<br />
Summe des Alters<br />
aller drei Läufer<br />
Alter jedes<br />
Läufers<br />
SOM<br />
TOM<br />
Senioren I H110 110- 35- # #<br />
Senioren 3 H135 135- 35- # #<br />
Senioren 5 H160 160- 35- # #<br />
Senioren 7 H185 185- 35- # #<br />
Seniorinnen 1 D110 110- 35- # #<br />
Seniorinnen 3 D135 135- 35- # #<br />
Seniorinnen 5 D160 160- 35- # #<br />
2 Kategorien „Offen“<br />
Kurzform<br />
Vollständige Kurzform<br />
Alter EOM NOM KOM SOM TOM Nat Nat Reg Bes Üb<br />
Bezeichnung<br />
Jahre<br />
A B<br />
Offen kurz OK frei o o o - o o o o o o<br />
Offen mittel OM frei o o o - o o o o o o<br />
Offen lang OL frei o o o - o o o o o o<br />
Offen sCOOL OS -14 o - o - o o o o o o<br />
Weitere, vom Veranstalter bestimmte<br />
Kategorien, .z.B. Sie + Er, Familien,<br />
Sonderformen für Kinder<br />
o o o o o o o o o o<br />
Legende zu den vorhergehenden Tabellen:<br />
EOM = Schweizer Meisterschaft im Einzel-OL<br />
NOM = Schweizer Meisterschaft im Nacht-OL<br />
KOM = Schweizer Meisterschaft im Kurzstrecken-OL<br />
SOM = Schweizer Meisterschaft im Staffel-OL<br />
TOM = Schweizer Meisterschaft im Team-OL<br />
Nat A = Nationale OL A<br />
Nat B = Nationale OL B<br />
Reg = Regionale OL<br />
Bes = Besondere OL<br />
Üb = Übrige OL<br />
# = muss ausgeschrieben werden<br />
o = darf ausgeschrieben werden<br />
- = darf nicht ausgeschrieben werden<br />
+ = gemäss Entscheid Kommission Wettkämpfe<br />
WO2004 12
Artikel 27<br />
Besonderheiten für die Kategorie "Offen"<br />
1 In den Kategorien "Offen" können Läufer unabhängig vom Geschlecht einzeln<br />
oder als Team teilnehmen.<br />
2 Der Veranstalter kann die Durchführung des OL für diese Kategorien<br />
abweichend von den Artikeln 51 bis 137 regeln.<br />
3 Werden an Schweizer Meisterschaften Kategorien „Offen“ gemäss Artikel 26<br />
Absatz 2 ausgeschrieben, ist deren Wettkampf in einem von andern Kategorien<br />
(ausgenommen Kategorien Knaben 3 und Mädchen 3) nicht benötigten<br />
Laufgebiet mit eigenem Start und Ziel durchzuführen.<br />
Artikel 27a Besonderheiten für die Kategorien Knaben 3,<br />
Mädchen 3 und Offen sCOOL<br />
1 Für die Kategorien „Offen sCOOL“ werden OL-Formen angeboten, mit welchen<br />
die Ziele gemäss Artikel 4 in sehr einfacher und spielerischer Form verfolgt<br />
werden.<br />
2 Für die Kategorien Knaben 3 und Mädchen 3 wird eine OL-Form angeboten, mit<br />
welcher die Ziele gemäss Artikel 4 in sehr einfacher Form verfolgt werden.<br />
3 Orientierungshilfen auf der Laufkarte und im Gelände sind erlaubt, sofern sie<br />
Läufer anderer Kategorien nicht beeinflussen können.<br />
Artikel 28<br />
Höchstzahl Läufer pro Kategorie<br />
1 Für Schweizer Meisterschaften und Nationale OL sind pro Kategorie höchstens<br />
120 Läufer zugelassen, ausgenommen bei Läufen mit Qualifikation. Melden sich<br />
mehr an, wird die Kategorie nach Artikel 29 aufgeteilt.<br />
2 Mit dem Einverständnis des Technischen Delegierten kann der Veranstalter die<br />
Höchstzahl in der Ausschreibung tiefer ansetzen.<br />
Artikel 29<br />
Aufteilung einer Kategorie<br />
1 Eine Kategorie kann in Leistungsklassen (A, B, C usw.) oder in gleichwertige<br />
Felder (1, 2, 3 usw.) mit getrennten Bahnen und getrennter Klassierung aufgeteilt<br />
werden.<br />
2 An Schweizer Meisterschaften ist nur die Aufteilung in Leistungsklassen<br />
zulässig, ausser für die Kategorien Herren A lang, Herren A mittel, Herren A<br />
kurz, Herren B, Damen A lang, Damen A kurz und Damen B.<br />
3 Bei Schweizer Meisterschaften legt der Technische Delegierte, bei allen anderen<br />
OL der Veranstalter die Art der Aufteilung und die Kriterien für die Einteilung<br />
der Läufer fest.<br />
Artikel 30<br />
Falsche Kategorie<br />
Meldet sich ein Läufer für eine Kategorie an, in welcher er nicht<br />
teilnahmeberechtigt ist, wird er nicht zum Start zugelassen bzw. disqualifiziert.<br />
WO2004 13
Artikel 31<br />
Zulassung von unvollständigen oder falsch<br />
zusammengesetzten Teams<br />
1 An Staffel- und Team-OL dürfen unvollständige Teams zur vorgesehenen Zeit<br />
starten.<br />
2 Falsch zusammengesetzte Teams mit Läufern, welche in dieser Altersklasse nicht<br />
startberechtigt sind, dürfen nicht starten.<br />
3 Der Veranstalter eines Besonderen oder eines Übrigen OL kann für solche Fälle<br />
in den Weisungen abweichende Regeln aufstellen.<br />
WO1995 14
Dritter Abschnitt: Veranstalter und Funktionäre<br />
5. Bestimmung des Veranstalters<br />
Artikel 32<br />
Grundsatz<br />
OL können von jedem Verein, jeder Gruppierung oder Einzelperson veranstaltet<br />
werden.<br />
Artikel 33<br />
Verantwortung<br />
1 Der Veranstalter ist für die Durchführung des OL verantwortlich, soweit die<br />
<strong>Wettkampfordnung</strong> nicht andere Verantwortliche bezeichnet.<br />
2 Bei allen OL muss der Veranstalter Laufleiter, Bahnleger und Bahnkontrolleur<br />
namentlich bezeichnen.<br />
Artikel 34<br />
Schweizer Meisterschaften und Nationale OL<br />
1 Die Veranstalter von Schweizer Meisterschaften und Nationalen OL werden von<br />
der Kommission Wettkämpfe bestimmt.<br />
2 Schweizer Meisterschaften werden spätestens im dritten, Nationale OL<br />
spätestens im zweiten Jahr vor ihrer Durchführung zur freien Bewerbung unter<br />
den Veranstaltern im Verbandsorgan ausgeschrieben.<br />
3 Die Kommission Wettkämpfe bestimmt Veranstalter, Laufgebiet und Datum von<br />
Schweizer Meisterschaften in der Regel bis Ende Juni des zweiten Jahres vor der<br />
Durchführung, bei Nationalen OL bis Ende Juni des Vorjahres.<br />
4 Zwischen der Kommission Wettkämpfe und dem Veranstalter sind schriftlich zu<br />
vereinbaren: Bezeichnung des OL, Wettkampfform, Startmodus, Datum, Name<br />
des Laufleiters, des Bahnlegers und des Bahnkontrolleurs, Laufgebiet, Laufkarte<br />
(Stand, Massstab, Äquidistanz, Drucktermin, allfällige Weglassungen,<br />
Kartenverkauf), Termine für Information der zuständigen Instanzen,<br />
Verpflichtung, den OL gemäss <strong>Wettkampfordnung</strong> durchzuführen.<br />
5 Die Kommission Wettkämpfe kann dem Veranstalter in der Vereinbarung<br />
weitere Auflagen machen.<br />
WO1995 15
Artikel 35<br />
Regionale OL<br />
1 Bewerbungen um die Anerkennung als Regionale OL sind bis Ende Juni des<br />
Vorjahres an diejenige Regionale Koordinationsstelle zu richten, welche am Sitz<br />
des Veranstalters zuständig ist.<br />
2 Liegt das Laufgebiet ganz oder teilweise im Bereich einer anderen<br />
Koordinationsstelle, ist die Bewerbung auch dieser zu senden.<br />
3 Die Bewerbung muss mindestens Angaben enthalten über: Bezeichnung des OL,<br />
Veranstalter, Datum, Laufgebiet.<br />
4 Mit der Bewerbung geht der Veranstalter die Verpflichtung ein, den OL gemäss<br />
<strong>Wettkampfordnung</strong> durchzuführen.<br />
5 Die Kommission Wettkämpfe bestimmt bis Ende September des Vorjahres,<br />
welche OL als Regionale OL gelten und teilt ihnen eine Ordnungsnummer zu.<br />
Artikel 36<br />
Besondere und Übrige OL<br />
1 Die Veranstalter von Schweizer Mehretappen-OL werden von der Kommission<br />
Wettkämpfe bestimmt.<br />
2 Die Veranstalter Besonderer und Übriger OL handeln selbständig.<br />
Artikel 36a<br />
Terminliste<br />
1 Die Kommission Wettkämpfe veröffentlicht eine Terminliste.<br />
2 In der Terminliste werden alle Schweizer Meisterschaften, Nationalen OL,<br />
Regionalen OL und Besonderen OL aufgeführt.<br />
3 Übrige OL werden aufgeführt, sofern sie vom Veranstalter der Kommission<br />
Wettkämpfe rechtzeitig vor Veröffentlichung der Terminliste gemeldet werden.<br />
WO2000 16
6. Technischer Delegierter<br />
Artikel 37<br />
Einsatz<br />
1 Die Kommission Wettkämpfe setzt bei Schweizer Meisterschaften und<br />
Nationalen OL einen Technischen Delegierten ein.<br />
2 Die Kommission Wettkämpfe kann bei Besonderen OL einen Technischen<br />
Delegierten einsetzen.<br />
3 Der Technische Delegierte muss spätestens ein Jahr vor dem Wettkampf<br />
bestimmt sein und dem Veranstalter zur Verfügung stehen.<br />
Artikel 38<br />
Ernennung<br />
Die Kommission Wettkämpfe ernennt die Technischen Delegierten und sorgt für<br />
ihre Ausbildung.<br />
WO1995 17
Artikel 39<br />
Aufgaben<br />
Die Aufgaben des Technischen Delegierten sind:<br />
a Beratung des Veranstalters;<br />
b Überwachung der gesamten Vorbereitung und Durchführung des OL,<br />
insbesondere der Information der zuständigen<br />
Instanzen, der Medienarbeit, der Bahnkontrolle usw.;<br />
c Kontrolle, dass der Veranstalter sich an die <strong>Wettkampfordnung</strong> hält;<br />
d Entscheide und Genehmigungen, die ihm gemäss <strong>Wettkampfordnung</strong><br />
zustehen;<br />
e Verbindung zwischen den Organen des Schweizerischen OL-Verbandes und<br />
dem Veranstalter;<br />
f Chef des Schiedsgerichtes;<br />
g Abliefern von Bericht und Laufdokumentation.<br />
Artikel 40<br />
Weisungsrecht<br />
Der Technische Delegierte ist berechtigt, verbindliche Weisungen an den<br />
Veranstalter zu erteilen:<br />
a wenn wesentliche Interessen des OL-Sportes betroffen sind, z.B. im Bereich<br />
Umwelt, Medien, Information der zuständigen Instanzen,<br />
b wenn die Durchführung des OL gefährdet ist,<br />
c wenn die Gefahr besteht, dass die <strong>Wettkampfordnung</strong> verletzt wird,<br />
d wenn sie Laufanlage, Postenstandorte und Bahnen betreffen.<br />
Artikel 41<br />
Verantwortung<br />
1 Ist der Veranstalter mit einer Weisung des Technischen Delegierten nicht<br />
einverstanden, sind die Weisung und der Gegenvorschlag des Veranstalters<br />
schriftlich festzuhalten. Besteht der Technische Delegierte auf seiner Weisung, so<br />
wird nach ihr verfahren.<br />
2 Entsteht als Folge einer Weisung des Technischen Delegierten Schaden, so haftet<br />
der Schweizerische OL-Verband, sofern die Weisung unverhältnismässig oder<br />
unzweckmässig gewesen ist und der Gegenvorschlag des Veranstalters den<br />
Schaden ohne Verletzung der <strong>Wettkampfordnung</strong> vermieden hätte.<br />
3 Der Technische Delegierte haftet in einem solchen Fall nicht, doch kann der<br />
Schweizerische OL-Verband auf ihn Rückgriff nehmen, wenn er vorsätzlich<br />
gehandelt hat.<br />
WO1995 18
Artikel 42<br />
Zeitplan<br />
1 Der Technische Delegierte vereinbart mit dem Veranstalter einen Zeitplan für die<br />
Vorbereitung des OL.<br />
2 Hält sich der Technische Delegierte nicht an die vereinbarten Termine, gelten die<br />
Vorschläge des Veranstalters als genehmigt.<br />
3 Hält sich der Veranstalter nicht an die vereinbarten Termine, so hat er den<br />
Technischen Delegierten für den besonderen Aufwand, der ihm dadurch<br />
entsteht, zu entschädigen.<br />
Artikel 43<br />
Information<br />
1 Der Veranstalter unterbreitet dem Technischen Delegierten Ausschreibungen,<br />
Weisungen und Startlisten vor der Veröffentlichung zur Genehmigung.<br />
2 Der Technische Delegierte wird vom Veranstalter zu den Sitzungen, welche die<br />
Durchführung des OL betreffen, eingeladen und über alle wesentlichen<br />
Entscheide und Massnahmen orientiert.<br />
3 Anordnungen, die von Organen des Schweizerischen OL-Verbandes zu diesem<br />
OL erlassen werden, sind dem Technischen Delegierten zuzustellen.<br />
Artikel 44<br />
Arbeit am Lauftag<br />
1 Der Technische Delegierte ist am OL anwesend. Der Einsatz eines Vertreters<br />
bedarf der Genehmigung durch die Kommission Wettkämpfe.<br />
2 Der Technische Delegierte kontrolliert die wichtigsten Teile der Organisation,<br />
insbesondere Nachmeldungen und Ersatzläufer, bereinigte Startlisten, Vorstart,<br />
Start, Pflichtstrecken und Sperrgebiete, Ziel, Auswertung, Medienservice.<br />
3 Er vergewissert sich, dass Postenmarkierungen, Pflichtstrecken und Sperrgebiete<br />
vor Laufbeginn überprüft werden.<br />
4 Er kann den ersten Start verschieben oder den Startablauf unterbrechen, wenn<br />
ihm die reguläre Durchführung des OL gefährdet erscheint.<br />
Artikel 45<br />
Bericht und Laufdokumentation<br />
1 Der Technische Delegierte sendet seinen Bericht und die Laufdokumentation<br />
innert Monatsfrist an den Chef der Technischen Delegierten.<br />
2 Den Bericht stellt er auch dem Veranstalter zu.<br />
3 Die Laufdokumentation umfasst je ein Exemplar von Ausschreibungen,<br />
Weisungen, Startlisten, Ranglisten, Pressebulletins, Postenbeschreibungen und<br />
Laufkarten mit Postennetz und Schlüssel.<br />
Artikel 46<br />
Entschädigung<br />
Der Technische Delegierte wird von der Kommission Wettkämpfe entschädigt.<br />
WO1995 19
Vierter Abschnitt: Durchführung von OL<br />
7. Laufgebiet<br />
Artikel 47<br />
Meldung<br />
1 Der Veranstalter meldet Laufgebiet und Datum von:<br />
a Regionalen OL gemäss Artikel 35;<br />
b Besonderen und Übrigen OL, sobald sie feststehen, an die Regionale<br />
Koordinationsstelle, in deren Bereich das Laufgebiet liegt.<br />
2 Die Regionalen Koordinationsstellen bestätigen den Eingang jeder Meldung<br />
einzeln oder durch Zustellung der regionalen Terminliste.<br />
3 Entstehen Probleme bezüglich Datum oder Laufgebiet, informiert die Regionale<br />
Koordinationsstelle die betroffenen Veranstalter und Kartenherausgeber und<br />
sucht mit ihnen eine Lösung.<br />
4 Wird keine Lösung gefunden, entscheidet die Kommission Wettkämpfe.<br />
Artikel 48<br />
Veröffentlichung und Geheimhaltung<br />
1 Informationen über Laufgebiet und Besammlungsort sind in der Regel nicht<br />
geheim und dürfen weitergegeben werden.<br />
2 Der Veranstalter eines Regionalen, Besonderen oder Übrigen OL kann die<br />
Geheimhaltung von Laufgebiet oder Besammlungsort anordnen. An diese<br />
Anordnung haben sich alle zu halten, die auf irgendeinem Weg Kenntnis von<br />
Laufgebiet oder Besammlungsort erhalten.<br />
3 Die Kommission Wettkämpfe veröffentlicht spätestens im Vorjahr die<br />
Laufgebiete der Schweizer Meisterschaften und Nationalen OL im<br />
Verbandsorgan. Die Grenzen der Laufgebiete sind dabei klar anzugeben.<br />
4 Laufanlage und orientierungstechnische Einzelheiten sind geheimzuhalten, bis<br />
sie der Veranstalter offiziell bekanntgibt.<br />
WO1995 20
Artikel 49<br />
Geländesperre<br />
1 Den Teilnehmern einer Schweizer Meisterschaft oder eines Nationalen OL ist<br />
vom Datum der Veröffentlichung des Laufgebietes an bis zum Lauftag verboten:<br />
a die Teilnahme an anderen OL in diesem Laufgebiet,<br />
b der Aufenthalt im Laufgebiet mit Karte,<br />
c der Aufenthalt im Laufgebiet abseits von Wegen und ständig markierten<br />
Langlaufloipen bzw. Skipisten.<br />
2 Die Geländesperre gilt nicht für Kartenaufnehmer und Kartenkonsulenten, wenn<br />
sie sich zwecks Erstellung oder Kontrolle der Laufkarte im Laufgebiet aufhalten.<br />
3 Weitere Ausnahmen kann die Kommission Wettkämpfe bewilligen; die<br />
Bewilligung muss vor dem Aufenthalt im Laufgebiet erteilt und vor dem Lauf<br />
veröffentlicht sein.<br />
4 Die Kommission Wettkämpfe kann nach Anhören des Veranstalters eine<br />
Geländesperre auch bei Besonderen OL anordnen. Die Sperre wird mit ihrer<br />
Veröffentlichung wirksam.<br />
Artikel 50<br />
Missachtung der Geländesperre<br />
1 Missachtet ein Läufer die Geländesperre, wird angenommen, dass er am OL<br />
nicht teilnehmen will. Meldet er sich trotzdem an, hat der Veranstalter die<br />
Anmeldung abzulehnen.<br />
2 Wird die Missachtung der Geländesperre erst nach dem Lauf bekannt, ist der<br />
Läufer zu disqualifizieren.<br />
WO1996 21
8. Bahnlegung, Bahnkontrolle<br />
Artikel 51<br />
Definitionen<br />
1 Die Durchschnittszeit der drei erstklassierten Läufer soll der Richtzeit<br />
entsprechen.<br />
2 Die Bahnlänge wird angegeben durch die Länge der Luftlinie vom Start über alle<br />
Posten bis ins Ziel und die Summe der Steigungen auf einer vernünftigen Route<br />
(z. B. 7,5 km / 220 m Steigung). Bei Sonderformen ist die kürzestmögliche<br />
Variante massgebend.<br />
Artikel 52<br />
Anforderungen<br />
Richtzeiten und orientierungstechnische<br />
1 Die Bahnen sind so zu legen, dass die nachstehenden Richtzeiten voraussichtlich<br />
erreicht werden und dass den orientierungstechnischen Anforderungen im<br />
Rahmen des im Laufgebiet möglichen Rechnung getragen wird.<br />
WO1995 22
2<br />
Vollständige<br />
Bezeichnung<br />
Kurzform<br />
Richtzeit über<br />
die klassische<br />
Distanz<br />
(in Minuten)<br />
Schweizer<br />
Meisterschaft<br />
im Staffel-OL<br />
Knaben 3 H10 10 - 20 !<br />
Knaben 2 H12 25 - 35 #<br />
Knaben 1 H14 35 - 45 105 - 135 ##<br />
Junioren 3 H16 45 - 55 120 - 150 ###<br />
Junioren 2 H18 55 - 65 135 - 165 ####<br />
Junioren 1 H20 65 - 80 #####<br />
Herren Elite HE 80 -100 150 - 180 ######<br />
Herren A lang HAL 65 - 80 #####<br />
Herren A mittel HAM 50 - 60 #####<br />
Herren A kurz HAK 35 - 45 105 - 135 #####<br />
Herren B HB 35 - 45 ##<br />
Senioren 1 H35 / H110 50 - 60 135 - 165 #####<br />
Senioren 2 H40 50 - 60 #####<br />
Senioren 3 H45 / H135 50 - 60 135 - 165 #####<br />
Senioren 4 H50 50 - 60 #####<br />
Senioren 5 H55 / H160 50 - 60 135 - 165 ####<br />
Senioren 6 H60 50 - 60 ####<br />
Senioren 7 H65 / H185 50 - 60 135 - 165 ####<br />
Senioren 8 H70 50 - 60 ####<br />
Senioren 9 H75 45 - 55 ####<br />
Mädchen 3 D10 10 - 20 !<br />
Mädchen 2 D12 25 - 35 #<br />
Mädchen 1 D14 30 - 40 90 - 120 ##<br />
Juniorinnen 3 D16 35 - 45 105 - 135 ###<br />
Juniorinnen 2 D18 45 - 55 120 - 150 ####<br />
Juniorinnen 1 D20 50 - 60 #####<br />
Damen Elite DE 60 - 75 135 - 165 ######<br />
Damen A lang DAL 45 - 55 #####<br />
Damen A kurz DAK 30 - 40 90 - 120 #####<br />
Damen B DB 30 - 40 ##<br />
Seniorinnen 1 D35 / D110 45 - 55 120 - 150 #####<br />
Seniorinnen 2 D40 45 - 55 #####<br />
Seniorinnen 3 D45 / D135 45 - 55 120 - 150 #####<br />
Seniorinnen 4 D50 45 - 55 #####<br />
Seniorinnen 5 D55 / D160 45 - 55 120 - 150 ####<br />
Seniorinnen 6 D60 45 - 55 ####<br />
Seniorinnen 7 D65 40 - 50 ####<br />
orientierungstechnische<br />
Anforderungen<br />
(ÿ = 1Stufe<br />
! = sehr einfach)<br />
Offen kurz OK 20 - 30 #<br />
Offen mittel OM 30 - 40 ##<br />
Offen lang OL 40 - 50 ###<br />
Offen sCOOL OS 5 - 25 !! *)<br />
!! *) = sehr einfach und spielerisch<br />
WO2004 23
3 Für Regionale OL liegen die Untergrenzen der Richtzeit gemäss Absatz 2 um<br />
20% tiefer.<br />
4 Für OL über die Kurzdistanz beträgt die Richtzeit in allen Kategorien 12 - 25<br />
Minuten für jeden einzelnen Lauf.<br />
5 Für OL über die Langdistanz betragen die Richtzeiten mindestens 150% der in<br />
Absatz 2 angegebenen Obergrenzen.<br />
6 An der Schweizer Meisterschaft im Staffel-OL können die einzelnen Strecken<br />
unterschiedliche Richtzeiten aufweisen.<br />
Artikel 53<br />
Veränderte Richtzeiten für einzelne OL<br />
1 Für Mehretappen-OL sind die Richtzeiten über die Normaldistanz 20% kürzer.<br />
2 Wenn es geländebedingt nicht möglich ist, die Richtzeiten einzuhalten, darf der<br />
Veranstalter veränderte Richtzeiten festlegen.<br />
3 Die Kommission Spitzensport ist berechtigt, an einzelnen OL für die Kategorien<br />
Herren Elite, Damen Elite, Junioren 1 und Juniorinnen 1 andere Richtzeiten<br />
vorzuschreiben.<br />
4 Die Kommission Wettkämpfe ist berechtigt, an einzelnen OL für die übrigen<br />
Kategorien veränderte Richtzeiten vorzuschreiben.<br />
5 Die zuständige Kommission teilt veränderte Richtzeiten dem Veranstalter mit<br />
und veröffentlicht diese spätestens drei Monate vor dem Lauf.<br />
6 Für Besondere und Übrige OL dürfen die Richtzeiten beliebig verändert werden.<br />
7 Änderungen der Richtzeiten gemäss Absatz 2 oder 6 sind auf jeden Fall in der<br />
Ausschreibung anzugeben, Änderungen gemäss Absatz 5 soweit möglich.<br />
WO2001 24
Artikel 54<br />
Team-OL<br />
Bei Team-OL ist mit der Bahnanlage oder mit Kontrollen an Posten<br />
sicherzustellen, dass alle Läufer eines Teams mindestens die Hälfte der<br />
Bahnlänge absolvieren.<br />
Artikel 55<br />
Gleiche Bahn für verschiedene Kategorien<br />
1 Die gleiche Bahn darf für mehrere Kategorien benützt werden, wenn die<br />
Richtzeiten eingehalten werden können und die orientierungstechnischen<br />
Anforderungen sich um höchstens eine Stufe unterscheiden.<br />
2 An Schweizer Meisterschaften muss jede der Kategorien Herren Elite, Damen<br />
Elite, Junioren 1 und Juniorinnen 1 eine eigene Bahn haben, welche von keiner<br />
anderen Kategorie benützt wird. Einzelne Posten und Teilstrecken dürfen<br />
hingegen von anderen Kategorien benützt werden.<br />
Artikel 56<br />
Bahnkontrolle<br />
1 Der Veranstalter bezeichnet einen Bahnkontrolleur.<br />
2 Er berät den Bahnleger und kontrolliert Laufanlage, Bahnen, Laufkarten,<br />
Musterkarten und Postenbeschreibungen<br />
WO1995 25
9. Schweizer Meisterschaft im Kurzstrecken-OL<br />
Artikel 57<br />
Prinzip<br />
1 Die Schweizer Meisterschaft im Kurzstrecken-OL besteht aus zwei Läufen am<br />
gleichen Tag, aus dem Qualifikationslauf und dem Finallauf.<br />
2 Der Veranstalter legt die Anzahl der Qualifikationsläufe und der Finalläufe<br />
sowie die Quoten für die Finalläufe fest und gibt sie in den Weisungen bekannt.<br />
3 In den Kategorien Herren Elite, Damen Elite, Junioren 1 und Juniorinnen 1 sind<br />
immer Qualifikations- und Finallauf durchzuführen, während in den andern<br />
Kategorien der Wettkampf auch nur aus einem einzigen Lauf bestehen kann.<br />
4 Zu den Entscheiden gemäss Absatz 2 und 3 ist die Zustimmung des Technischen<br />
Delegierten erforderlich.<br />
Artikel 58<br />
Qualifikations- und Finalläufe<br />
1 Werden mehrere Qualifikationsläufe ausgetragen, werden die Teilnehmer in den<br />
Elitekategorien nach Leistungskriterien, in den übrigen Kategorien durch das<br />
Los auf möglichst gleich grosse Felder aufgeteilt.<br />
2 Die besten Läufer der Qualifikationsläufe sind im A-Final, die nächstbesten im B-<br />
Final, dann im C-Final usw. startberechtigt.<br />
3 Im A-Final starten höchstens 50% der in den Qualifikationsläufen gestarteten<br />
Teilnehmer, aber nicht mehr als 40 Läufer.<br />
4 Sind in einem Qualifikationslauf mehrere Läufer zeitgleich im letzten Rang<br />
klassiert, der noch zur Teilnahme im A-Final berechtigt, starten alle diese Läufer<br />
im A-Final, auch wenn dadurch die Grenzen nach Artikel 57 Absatz 2 und<br />
Artikel 58 Absatz 3 überschritten werden.<br />
5 Im Qualifikationslauf nicht klassierte Läufer starten im Final der schlechtesten<br />
Läufer ihrer Kategorie, während nicht gestartete oder disqualifizierte Läufer im<br />
Final nicht startberechtigt sind.<br />
6 Findet ein C-Final statt, gilt Absatz 4 sinngemäss für die Qualifikation für den B-<br />
Final.<br />
WO2003 26
10. Ausschreibung, Anmeldung<br />
Artikel 59<br />
Pflicht zur Ausschreibung<br />
Der Veranstalter muss Schweizer Meisterschaften und alle für die<br />
Jahrespunkteliste zählenden OL im Verbandsorgan ausschreiben.<br />
Artikel 60<br />
Inhalt<br />
Die Ausschreibung muss mindestens Angaben enthalten über:<br />
a Bezeichnung, Wettkampfform und Datum des OL;<br />
b Kategorien, Zusammensetzung von Teams;<br />
c Aufnahmejahr und Massstab der Karte sowie allfällige Weglassungen; Art<br />
der Karte, falls keine OL-Karte verwendet wird;<br />
d Art, wie die Posten bei Nationalen OL B angegeben werden (Eindruck,<br />
Abzeichnen);<br />
e Veranstalter, Name des Laufleiters und des Bahnlegers;<br />
f Anmeldemodus, Startgeld, Meldeschluss, Zulässigkeit und Modus von<br />
Nachmeldungen;<br />
g Adresse für weitere Auskünfte mit Telefon- oder Telefaxnummer;<br />
h Besammlungsort oder Art, wie er mitgeteilt wird;<br />
i Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln;<br />
j die Art, wie die Startzeit und weitere Weisungen mitgeteilt werden;<br />
k Zeitraum für allfällige Anmeldungen am Lauftag;<br />
l allfällige Besonderheiten (z. B. veränderte Richtzeiten, veränderte<br />
Höchstzahl der Läufer, lange Anmarschwege).<br />
Artikel 61<br />
Anmeldung<br />
1 Wenn der Veranstalter nichts anderes vorschreibt, muss die Anmeldung für<br />
Einzel-OL mindestens enthalten: Vorname und Name des Läufers, Jahrgang,<br />
Adresse, allfälliger Verein, Kategorie.<br />
2 Wenn der Veranstalter nichts anderes vorschreibt, muss die Anmeldung für<br />
Team- und Staffel-OL mindestens enthalten: Teamname, Kategorie,<br />
Zustelladresse. Der Veranstalter bestimmt, bis wann die Namen, Vornamen und<br />
Jahrgänge der Teilnehmer und bei Staffel-OL ihre Zuordnung zu den Strecken<br />
anzugeben sind.<br />
3 Wenn ein Läufer bei der Anmeldung mehrere Vereinsbezeichnungen nennt, ist<br />
der Veranstalter nur zur Übernahme der Erstgenannten verpflichtet.<br />
4 Der Veranstalter ist berechtigt, in wesentlichen Punkten unvollständige oder nicht<br />
der Ausschreibung entsprechende Anmeldungen abzulehnen. Die Ablehnung ist<br />
dem Betroffenen rechtzeitig mitzuteilen.<br />
WO2000 27
Artikel 61a<br />
Anmeldemodus<br />
1 Der Veranstalter legt den Anmeldemodus fest.<br />
2 Für Schweizer Meisterschaften und Nationale OL muss der Veranstalter<br />
Anmeldungen ohne Benützung des Internet ermöglichen.<br />
Artikel 62<br />
Meldeschluss<br />
1 Der Veranstalter legt den Meldeschluss fest.<br />
2 Bei Meldeschluss vor dem Lauftag gilt eine Anmeldung als rechtzeitig, wenn:<br />
a sie bis zum Meldeschluss beim Veranstalter eintrifft;<br />
b für den Veranstalter erkennbar (z.B. durch Poststempel oder Valutadatum)<br />
und für den Läufer beweisbar ist, dass die Anmeldung den Termin des<br />
Meldeschlusses gewahrt hat.<br />
Artikel 63<br />
Verspätete Anmeldungen<br />
1 Anmeldungen, die nicht als rechtzeitig gelten, aber noch vor dem Festlegen der<br />
Startreihenfolge eintreffen, werden als verspätete Anmeldungen bezeichnet.<br />
2 Der Veranstalter kann verspätete Anmeldungen ablehnen oder sie annehmen<br />
und wie rechtzeitige Anmeldungen behandeln.<br />
3 Verspätete Anmeldungen einer Kategorie müssen untereinander gleich<br />
behandelt werden.<br />
4 Abgelehnte verspätete Anmeldungen sind wie Nachmeldungen zu behandeln.<br />
WO2002 28
Artikel 64<br />
Nachmeldungen<br />
1 Anmeldungen, die nicht als rechtzeitig gelten und nach dem Festlegen der<br />
Startreihenfolge eintreffen, werden als Nachmeldungen bezeichnet.<br />
2 Bei Schweizer Meisterschaften darf der Veranstalter:<br />
a keine Nachmeldungen von Schweizern oder Ausländern mit Wohnsitz in der<br />
Schweiz annehmen;<br />
b Nachmeldungen von Ausländern mit Wohnsitz im Ausland ablehnen oder<br />
annehmen und das entsprechende Verfahren selber festlegen, wobei<br />
nachgemeldete Ausländer bei Einzelstart vor allen übrigen Läufern ihrer<br />
Kategorie starten müssen.<br />
3 Bei Nationalen OL:<br />
a<br />
b<br />
c<br />
d<br />
darf der Veranstalter Nachmeldungen ablehnen oder annehmen, soweit freie<br />
Startplätze unmittelbar vor allen übrigen Läufern auf dieser Bahn verfügbar<br />
sind;<br />
gibt der Veranstalter in der Auschreibung bekannt, ob er Nachmeldungen<br />
zulässt und bis wann, auf welchem Weg und gegen welche Gebühr sie<br />
allenfalls möglich sind;<br />
beträgt die Nachmeldegebühr mindestens fünf Franken und kommt dem<br />
Veranstalter zu;<br />
werden Nachmeldungen in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt,<br />
soweit Startplätze verfügbar sind.<br />
4 Bei anderen OL darf der Veranstalter Nachmeldungen ablehnen oder annehmen<br />
und das Verfahren und eine allfällige Gebühr selber festlegen.<br />
Artikel 65<br />
Abmeldungen<br />
1 Meldet sich ein Läufer vor dem Meldeschluss ab oder wird seine Anmeldung<br />
abgelehnt, wird ihm das Startgeld, abzüglich Spesen des Veranstalters,<br />
zurückbezahlt.<br />
2 Meldet sich ein Läufer nach dem Meldeschluss ab, hat er keinen Anspruch auf<br />
Rückzahlung des Startgeldes.<br />
3 Läufer, welche sich nach dem Meldeschluss abgemeldet und keine Rückzahlung<br />
erhalten haben, und Läufer, die ohne Abmeldung nicht gestartet sind, müssen<br />
bei der Zustellung bzw. Abholung von Weisungen, Laufkarten, Ranglisten usw.<br />
gleich wie die anderen Läufer behandelt werden.<br />
Artikel 66<br />
Kategorienwechsel<br />
Der Wechsel eines Läufers von einer Kategorie in eine andere wird je nach dem<br />
Zeitpunkt, in dem er gemeldet wird, als Anmeldung, verspätete Anmeldung<br />
oder Nachmeldung behandelt.<br />
WO2000 29
Artikel 67<br />
Mutationen an Einzel-OL<br />
1 Ein angemeldeter, aber nicht teilnehmender Einzelläufer darf mit seinem<br />
Einverständnis durch einen anderen ersetzt werden.<br />
2 Der Ersatz ist am Besammlungsort vor dem Start dem Veranstalter unter<br />
Entrichtung einer Gebühr von mindestens fünf Franken zu melden.<br />
3 Der Veranstalter kann in den Weisungen festlegen, dass keine Mutationen<br />
akzeptiert werden.<br />
4 An den Schweizer Meisterschaften im Einzel-OL, Nacht-OL und Kurzstrecken-<br />
OL sind Mutationen nicht erlaubt.<br />
Artikel 68<br />
Mutationen an den Schweizer Meisterschaften im<br />
Team-OL und im Staffel-OL<br />
An den Schweizer Meisterschaften im Team- und im Staffel-OL müssen<br />
Mutationen einzelner Läufer bei der Besammlung noch möglich sein. Pro Team<br />
ist dafür eine Gebühr von fünf Franken zu entrichten.<br />
Artikel 69<br />
Teamname<br />
An der Schweizer Meisterschaft im Staffel-OL und im Team-OL muss der Name<br />
des Teams den Wohnort oder die Vereinszugehörigkeit aller drei teilnehmenden<br />
Läufer erkennen lassen, sonst wird das Team nicht zum Start zugelassen bzw.<br />
nicht klassiert.<br />
WO2000 30
11. Weisungen<br />
Artikel 70<br />
Inhalt<br />
1 Die Weisungen müssen mindestens Angaben enthalten über:<br />
a Besammlungsort und -zeit;<br />
b Verbindungen des öffentlichen Verkehrs, allfällige Extrafahrten;<br />
c Lage der Parkplätze und allfällige Gebühren;<br />
d Distanz und Marschzeit von Station und Parkplatz zum Besammlungsort, Art<br />
und Öffnungszeit der Garderobe;<br />
e Organisation bis zum Start (Startnummern, Postenbeschreibungen,<br />
Distanzen, Transport- und Marschzeiten, Kartenausgabe, Vorstart, Start,<br />
Kleidertransport usw.);<br />
f Veranstalter, Name des Laufleiters, Bahnlegers, Bahnkontrolleurs und des<br />
Technischen Delegierten, falls eingesetzt;<br />
g Massstab, Äquidistanz, Papierart und Stand der Laufkarte, allfällige<br />
Weglassungen und wesentliche Abweichungen von der Norm, Art der Karte,<br />
falls keine OL-Karte verwendet wird, allfällige Versuchssignaturen mit<br />
Erklärung, allfälliges Fehlen des Kartensignetes, allgemeine Karten-<br />
Korrekturen;<br />
h Art des Kontrollsystems und des Reservesystems, besondere Pflichten des<br />
Läufers dabei;<br />
i Art, wie bei OL mit gegabelten Bahnen die Postenkennzahlen angegeben<br />
werden;<br />
j Art, wie die Posten angegeben werden (Eindruck, Abzeichnen);<br />
k Art der Orientierungshilfen auf der Laufkarte und im Gelände gemäss Artikel<br />
27a, Absatz 3;<br />
l Bahndaten (Luftlinie, Steigung, Anzahl Posten), wenn sie nicht spätestens bei<br />
der Besammlung angegeben werden;<br />
m Maximalzeit, Zielschluss;<br />
n Distanz und Marschzeit Ziel - Besammlungsort;<br />
o Rangverkündigung, Resultatdienst, Zustellung von Ranglisten und<br />
Laufkarten;<br />
p Brief- oder E-mail-Adresse, Telefon- oder Telefaxnummer für weitere<br />
Auskünfte;<br />
q Mitglieder des Schiedsgerichtes bei Schweizer Meisterschaften und Nationalen<br />
OL;<br />
r Ort, wo am Lauftag bis eine Stunde nach Zielschluss Einsprachen abzugeben<br />
sind;<br />
s Hinweis auf Haftung gemäss Artikel 175;<br />
t Allfällige Besonderheiten, insbesondere Abweichungen von der Normalform.<br />
u Allfällige Besonderheiten, z.B. Abweichungen von der Normalform,<br />
Qualifikationssystem, Quoten für Finalläufe.<br />
2 Erhalten die Läufer die Weisungen erst am Lauftag, so können 1a, 1b, 1c, 1d und<br />
1p weggelassen werden.<br />
WO2003 31
12. Startliste<br />
Artikel 72<br />
Inhalt<br />
1 Die Startliste muss mindestens enthalten: Kategorie, Startzeit, Vorname, Name,<br />
Jahrgang, Wohnort und allfällige Vereinszugehörigkeit jedes Läufers.<br />
2 Bei Team- und Staffel-OL muss sie mindestens enthalten: Kategorie, Startzeit<br />
und Teamname.<br />
Artikel 73<br />
Erstellung und Veröffentlichung<br />
1 Bei Schweizer Meisterschaften und Nationalen OL muss die Startliste vor dem<br />
Lauftag erstellt werden. Sie ist am Besammlungsort anzuschlagen.<br />
2 Bei Nationalen OL sind allfällige Nachmeldungen ebenfalls anzuschlagen.<br />
3 Bei allen anderen OL kann die Startliste entweder vor dem Lauftag erstellt<br />
werden oder am Lauftag bei der Besammlung ("fliegende Startliste").<br />
Artikel 73a<br />
Fehlerhafte Startliste<br />
Ein Läufer, der nicht korrekt auf der Startliste aufgeführt ist, obwohl er sich fristund<br />
formgerecht angemeldet hat, hat Anspruch auf Berichtigung. Der<br />
Technische Delegierte entscheidet, wo der Läufer in der Startliste eingereiht wird<br />
unter Wahrung eines einheitlichen Startintervalls. Die ergänzte Startliste ist am<br />
Besammlungsort anzuschlagen.<br />
WO2003 32
Artikel 74<br />
Startreihenfolge<br />
1 An den Schweizer Meisterschaften im Team-OL und im Nacht-OL sowie bei<br />
Nationalen OL wird die Startreihenfolge ausgelost.<br />
2 An der Schweizer Meisterschaft im Einzel-OL entscheidet der Veranstalter, ob<br />
die Startreihenfolge ausgelost wird oder ob die Läufer in einzelnen oder in allen<br />
Kategorien in der umgekehrten Reihenfolge der Punkteliste starten.<br />
3 Der Veranstalter darf die Auslosung steuern, entsprechend den Wünschen, den<br />
Wohnorten und der Vereinszugehörigkeit der Läufer, ausgenommen bei<br />
Schweizer Meisterschaften.<br />
4 Für Schweizer Meisterschaften, ausgenommen für die Schweizer Meisterschaft<br />
im Kurzstrecken-OL, und für Nationale OL A kann die Kommission<br />
Spitzensport die Startreihenfolge in den Kategorien Herren Elite, Damen Elite,<br />
Junioren 1 und Juniorinnen 1 bestimmen. Diese Bestimmungen sind dem<br />
Veranstalter spätestens einen Monat vor dem OL mitzuteilen.<br />
5 Bei Regionalen, Besonderen und Übrigen OL bestimmt der Veranstalter die<br />
Startreihenfolge.<br />
Artikel 75<br />
Startreihenfolge an der Schweizer Meisterschaft im<br />
Kurzstrecken-OL<br />
1 Für den Qualifikationslauf werden die Startzeiten ausgelost.<br />
2 Im Finallauf entspricht die Startreihenfolge der umgekehrten Reihenfolge der<br />
Rangliste des Qualifikationslaufes. Die besten Läufer starten am Schluss. Im<br />
gleichen Rang klassierte Läufer starten in der Reihenfolge der Nummerierung<br />
der Qualifikationsläufe.<br />
Artikel 76<br />
Startintervall bei Einzelstart<br />
1 Als Startintervall sind sechs Minuten anzustreben. Das minimale Startintervall<br />
beträgt zwei Minuten zwischen zwei Läufern auf der gleichen Bahn.<br />
2 Bei Besonderen OL und bei OL über die Kurzdistanz darf das Startintervall eine<br />
Minute betragen, ausser in den Kategorien Herren Elite, Damen Elite, Junioren 1<br />
und Juniorinnen 1.<br />
3 Bei Schweizer Meisterschaften und Nationalen OL muss das Startintervall in<br />
Kategorien mit eigener Bahn über die ganze Startdauer gleich sein.<br />
4 Wenn bei Schweizer Meisterschaften und Nationalen OL mehrere Kategorien<br />
dieselbe Bahn benützen, muss das Startintervall entweder in jeder Kategorie<br />
gleich sein oder über die ganze Startdauer auf dieser Bahn.<br />
5 Bei allen anderen OL sind wechselnde Startintervalle zulässig.<br />
6 An der Schweizer Meisterschaft im Einzel-OL und bei Nationalen OL A kann die<br />
Kommission Spitzensport in den Kategorien Herren Elite, Damen Elite, Junioren<br />
1 und Juniorinnen 1 das Startintervall bestimmen. Sie hat es dem Veranstalter<br />
spätestens vier Monate vor dem Lauf mitzuteilen.<br />
WO2001 33
Artikel 77<br />
Massenstart<br />
Der gleichzeitige Start aller Läufer einer Kategorie (Massenstart) ist nur bei<br />
Besonderen OL, Übrigen OL, bei der Schweizer Meisterschaft im Staffel-OL, oder<br />
bei OL, wo durch eine spezielle Bahnanlage das Nachlaufen eingeschränkt wird,<br />
zulässig.<br />
Artikel 78<br />
Jagdstart<br />
1 Der Start nach Rückständen aus vorangegangenen Läufen ist nur bei OL<br />
zulässig, bei denen eine Gesamtwertung erstellt wird.<br />
2 Läufer mit grossen Rückständen können am Schluss im Einzelstart gestartet<br />
werden.<br />
3 In den vorangegangenen Läufen nicht klassierte Läufer starten im Einzelstart<br />
nach den klassierten Läufern.<br />
4 Das Startintervall bei Start nach Absatz 2 und 3 beträgt mindestens eine Minute.<br />
Artikel 79<br />
Gesamte Startdauer<br />
1 An Schweizer Meisterschaften mit Einzelstart und an Nationalen OL darf die<br />
Zeit vom ersten bis zum letzten Start in einer Kategorie höchstens vier Stunden<br />
betragen.<br />
2 An der Schweizer Meisterschaft im Kurzstrecken-OL muss der Abstand<br />
zwischen dem ersten und zweiten Start eines Läufers mindestens zweieinhalb<br />
Stunden betragen.<br />
WO2000 34
13. Laufkarte<br />
Artikel 80<br />
OL-Karte<br />
1 Die OL-Karte ist eine topographische Karte, die alle für den OL wichtigen<br />
Informationen enthält.<br />
2 Die Herstellung und Verwendung von OL-Karten wird im Reglement "OL-<br />
Karten" und in den nachstehenden Artikeln geregelt.<br />
Artikel 81<br />
Art der Laufkarte<br />
1 Für Schweizer Meisterschaften und Nationale OL müssen OL-Karten verwendet<br />
werden.<br />
2 Für Regionale, Besondere und Übrige OL dürfen auch andere Karten verwendet<br />
werden.<br />
WO1995 35
Artikel 82<br />
Weglassungen<br />
1 Für alle OL dürfen für einzelne oder alle Kategorien auch OL-Karten mit<br />
absichtlichen Weglassungen (z.B. nur Höhenkurven, keine Strassen) für das<br />
ganze Laufgebiet oder Teile davon verwendet werden.<br />
2 Für Schweizer Meisterschaften und Nationale OL ist dazu die Bewilligung der<br />
Kommission Wettkämpfe erforderlich.<br />
3 Absichtliche Weglassungen müssen in der Ausschreibung und in den<br />
Weisungen erwähnt werden.<br />
Artikel 83<br />
Korrekturen<br />
1 Bestehen wesentliche Unterschiede zwischen den Verhältnissen im Gelände und<br />
ihrer Darstellung auf der Laufkarte, müssen die Läufer darauf aufmerksam<br />
gemacht werden.<br />
2 Allgemeine Korrekturen (z.B. Fallholz, Folgen von Waldarbeiten) sind in den<br />
Weisungen bekanntzugeben.<br />
3 Spezifische Korrekturen (z.B. Wege, Zäune) müssen entweder auf der Laufkarte<br />
eingedruckt sein oder unmittelbar nach Abgabe der Laufkarte abgezeichnet<br />
werden können.<br />
WO1995 36
Artikel 84<br />
Rückgabe der Laufkarte<br />
1 Dem Läufer ist ein Exemplar der am OL benützten Karte zuzustellen, wenn er<br />
seine unterwegs oder am Ziel abgeben musste.<br />
2 An die Stelle der Zusendung kann auch die Rückgabe am Lauftag treten, falls<br />
Ort und Zeit in den Weisungen angegeben worden sind.<br />
3 Aus besonderen Gründen (z.B. Geheimhaltung, Geländesperre) kann die<br />
Rückgabe von Laufkarten unterbleiben.<br />
Artikel 85<br />
Massstab<br />
1 An Schweizer Meisterschaften und Nationalen OL A beträgt der Kartenmassstab<br />
1:15'000.<br />
2 Für einzelne oder alle Kategorien der 40jährigen und älteren, der 14jährigen und<br />
jüngeren sowie der Damen B und Herren B dürfen vergrösserte Karten im<br />
Massstab 1:10'000 verwendet werden.<br />
3 Die Kommission Wettkämpfe kann Ausnahmen bewilligen.<br />
WO2004 37
14. Postenbeschreibungen<br />
Artikel 86<br />
Zweck<br />
Postenbeschreibungen haben den Zweck, Details im Postenraum anzugeben,<br />
insbesondere:<br />
a zu verdeutlichen, welches Objekt innerhalb des Postenkreises auf der<br />
Laufkarte das Postenobjekt ist;<br />
b Art und Grösse des Postenobjektes näher zu bezeichnen, wenn es aus der<br />
Laufkarte nicht klar ersichtlich ist;<br />
c die Lage der Postenmarkierung in bezug auf das Postenobjekt zu präzisieren;<br />
d Besonderheiten des Postens (Verpflegung, Kontrolle usw.) anzuzeigen.<br />
WO1995 38
Artikel 87<br />
Form<br />
1 Postenbeschreibungen können in Textform oder in Symbolform angeboten<br />
werden.<br />
2 Bei Schweizer Meisterschaften und Nationalen OL A müssen sie in Symbolform<br />
angeboten werden. Zusätzlich darf Textform angeboten werden.<br />
3 Bei Nationalen OL B und Regionalen OL muss der Veranstalter Textform oder<br />
Symbolform anbieten.<br />
4 Bei allen andern OL entscheidet der Veranstalter, ob und in welcher Form er<br />
Postenbeschreibungen anbieten will.<br />
Artikel 88<br />
Art der Abgabe<br />
Postenbeschreibungen werden:<br />
a mit den Weisungen abgegeben oder<br />
b am Besammlungsort angeschlagen oder<br />
c am Besammlungsort abgegeben oder<br />
d kurz vor dem Start abgegeben oder<br />
e wetterfest mit der Laufkarte oder Kontrollkarte verbunden oder<br />
f auf der Laufkarte oder Kontrollkarte aufgedruckt abgegeben.<br />
Artikel 89<br />
Inhalt<br />
Die Postenbeschreibungen müssen die nachstehenden Angaben enthalten:<br />
1 Kategorie, Bahnlänge (Luftlinie), Steigung;<br />
2 Länge einer allfälligen Pflichtstrecke nach dem Start;<br />
3 für jeden Posten in dieser Reihenfolge:<br />
a fortlaufende Nummer, ausser bei freier Reihenfolge;<br />
b Kennzahl;<br />
c Lage des Postenobjektes, wenn ähnliche Objekte benachbart sind;<br />
d Art des Postenobjektes;<br />
e Grösse des Postenobjektes, wenn sie nicht aus der Laufkarte ersichtlich ist;<br />
f Lage der Postenmarkierung zum Objekt, wenn die Lage von Bedeutung ist<br />
(Sichtbarkeit, Erreichbarkeit);<br />
g Nebenfunktionen gemäss Artikel 116 a bis e und allfällige Besonderheiten;<br />
4 Besonderheiten zwischen den Posten, z.B. Pflichtstrecken;<br />
5 Länge der Strecke letzter Posten - Ziel, Art und Beginn der Markierung.<br />
Artikel 90<br />
Textform<br />
1 Für die Textform ist eine gut lesbare Schrift zu verwenden.<br />
2 Die Darstellung muss dem Muster in Anhang 2 entsprechen.<br />
WO1995 39
Artikel 91<br />
Symbolform<br />
1 Die Darstellung in Symbolform erfolgt nach der Broschüre<br />
"Postenbeschreibungen" des Schweizerischen OL-Verbandes.<br />
2 Vereinfachungen und kleinere Abweichungen sind zulässig, solange die<br />
Vollständigkeit des Inhalts nach Artikel 89 erhalten bleibt.<br />
3 Die einzelnen Felder müssen mindestens 5 x 5 mm gross und die Symbole gut<br />
lesbar sein.<br />
Artikel 92<br />
Gesamtliste<br />
1 Die Verwendung einer Liste aller Postenbeschreibungen, aus welcher der Läufer<br />
die ihn betreffenden selbst heraussucht, ist zulässig, wenn die Gesamtliste<br />
spätestens bei der Besammlung angeschlagen oder abgegeben wird. Bei OL mit<br />
gegabelten Bahnen darf sie später abgegeben werden.<br />
2 Die Gesamtliste muss alle Angaben nach Artikel 89 enthalten. Pflichtstrecken<br />
sind nach demjenigen Posten aufzuführen, dem sie folgen.<br />
3 Die Gestaltung der Gesamtliste erfolgt analog Artikel 90 und 91.<br />
Artikel 93<br />
Gegabelte Bahnen<br />
1 Bei OL mit gegabelten Bahnen (Staffel-OL, Schlaufen-OL) wird dem Läufer die<br />
Postenkennzahl mitgeteilt:<br />
a durch eine individuelle Postenbeschreibung, die auf der Laufkarte aufgeklebt<br />
oder aufgedruckt ist, oder<br />
b durch Eindruck der Kennzahl neben dem Postenkreis hinter der<br />
Ordnungsnummer oder<br />
c durch Eindruck in den Kontrollfeldern.<br />
2 Die Art der Angabe ist in den Weisungen zu erläutern.<br />
WO1995 40
15. Kontrollsystem<br />
Artikel 94<br />
Grundsatz<br />
Mit dem Kontrollsystem wird überprüft, ob der Läufer alle Posten richtig<br />
angelaufen hat.<br />
Artikel 94a<br />
Kontrollsystem<br />
Als Kontrollsysteme dürfen Lochzangen mit Kontrollkarten für Lochungen oder<br />
Systeme mit elektronischen Kontrollkarten verwendet werden.<br />
Artikel 95<br />
Kontrollkarten für Lochungen<br />
1 Die Kontrollkarte für Lochungen wird dem Läufer abgegeben:<br />
a aufgedruckt oder aufgezeichnet auf die Vorder- oder Rückseite der<br />
Laufkarte; oder<br />
b getrennt von der Laufkarte.<br />
2 Die Form der Kontrollkarte für Lochungen muss den Vorschriften in Anhang 3<br />
entsprechen.<br />
Artikel 96<br />
Elektronisches Kontrollsystem<br />
Elektronische Kontrollsysteme dürfen nur verwendet werden, wenn sie von der<br />
Internationalen OL-Föderation oder von der Kommission Wettkämpfe<br />
zugelassen sind.<br />
Artikel 96a<br />
Reservesystem für das Kontrollsystem<br />
1 An Schweizer Meisterschaften und Nationalen OL muss ein Reservesystem<br />
eingerichtet sein, das unabhängig vom Hauptsystem funktioniert.<br />
2 Das richtige Funktionieren des Kontrollsystems muss entweder für den Läufer<br />
erkennbar sein, oder das Reservesystem muss jede Postenquittung automatisch<br />
registrieren.<br />
3 Fehlen alle Lochzangen oder elektronischen Einrichtungen des Kontrollsystems<br />
an einem Posten oder funktionieren sie für den Läufer erkennbar nicht, benützt<br />
er an diesem Posten das Reservesystem.<br />
4 Dienen Lochzangen als Reservesystem:<br />
a hat der Läufer die Lochung auf der Vorderseite der Laufkarte, wenn<br />
vorhanden, in leeren oder mit R bezeichneten Feldern anzubringen;<br />
b gilt für Anordnung und Form dieser Felder Anhang 3 sinngemäss.<br />
WO2001 41
16. Besammlung bis Vorstart<br />
Artikel 97<br />
Besammlungsort<br />
In der Ausschreibung muss als Besonderheit erwähnt werden, falls der<br />
Besammlungsort sehr abgelegen ist, er sich im Ausland befindet oder für viele<br />
Läufer das übernachten am Besammlungsort nötig wird.<br />
Artikel 98<br />
Startnummern<br />
1 Die Abgabe von Startnummern an die Läufer steht dem Veranstalter frei. Für<br />
Schweizer Meisterschaften kann die Kommission Wettkämpfe Startnummern<br />
vorschreiben.<br />
2 An der Schweizer Meisterschaft im Team-OL muss jeder Läufer eine<br />
Startnummer tragen.<br />
3 Ohne besondere Anordnung muss die Startnummer während des ganzen Laufes<br />
gut sichtbar auf der Brust getragen werden, und Reklameaufdrucke müssen<br />
vollständig sichtbar sein.<br />
WO1995 42
Artikel 99<br />
Weg zum Start<br />
1 Der Weg vom Besammlungsort zum Startplatz muss markiert sein oder am<br />
Besammlungsort abgezeichnet werden können.<br />
2 Distanz, Steigung und Marschzeit sind spätestens bei der Besammlung<br />
anzugeben.<br />
3 Die Marschzeit vom Besammlungsort zum Startplatz darf höchstens eine Stunde<br />
betragen.<br />
4 Die Benützung von Fahrzeugen zwischen Besammlungsort und Startplatz ist<br />
verboten, soweit der Veranstalter sie nicht ausdrücklich erlaubt.<br />
5 Der Veranstalter kann einen Vorstart einrichten, um die Organisation am<br />
Startplatz zu erleichtern. Er legt fest, wann der Vorstart passiert werden darf.<br />
WO1995 43
17. Start<br />
Artikel 100<br />
Startmodus<br />
1 Bei Einzel- und Jagdstart startet jeder Läufer gemäss Startliste auf Sekunden<br />
genau.<br />
4 Bei Massenstart starten alle beteiligten Läufer gleichzeitig.<br />
3 Wenn ein elektronisches Kontrollsystem verwendet wird:<br />
a kann der Veranstalter verlangen, dass der Läufer seine elektronische<br />
Kontrollkarte im Moment des Startes selbst aktiviert;<br />
b sind an Schweizer Meisterschaften und Nationalen OL für die Berechnung<br />
der Laufzeit und die Beurteilung eines allfälligen Frühstartes stets die<br />
Startzeit gemäss Startliste und das Startsignal massgebend.<br />
Artikel 101<br />
Frühstart<br />
Startet ein Läufer aus eigenem Verschulden zu früh, wird er nicht klassiert oder<br />
disqualifiziert.<br />
Artikel 102<br />
Fehler des Veranstalters<br />
Startet ein Läufer wegen eines Fehlers des Veranstalters zur falschen Zeit, so<br />
wird seine Laufzeit auf Grund der tatsächlichen Startzeit berechnet.<br />
Artikel 103<br />
Verspätung aus eigenem Verschulden<br />
1 Erreicht ein Läufer den Startplatz aus eigenem Verschulden zu spät, so kann er<br />
sofort starten.<br />
2 Die Laufzeit wird auf Grund der vorgesehenen Startzeit berechnet.<br />
3 Es kann vom Läufer verlangt werden, dass er in diesem Fall seine Lauf- und<br />
Kontrollkarte selber aus den abgelegten Karten heraussucht.<br />
Artikel 104<br />
Verspätung aus fremden Verschulden<br />
1 Erreicht ein Läufer den Startplatz aus fremdem Verschulden oder infolge<br />
höherer Gewalt zu spät, wird seine Startzeit auf Verlangen geändert.<br />
2 Er startet, sobald in der Startliste seiner Kategorie eine Lücke auftritt. Tritt keine<br />
Lücke auf, startet er nach dem letzten Läufer seiner Kategorie.<br />
3 Der Läufer hat das fremde Verschulden oder die höhere Gewalt nach dem OL zu<br />
beweisen. Das Schiedsgericht entscheidet, ob die Änderung der Startzeit zu<br />
Recht erfolgt ist. Erfolgte sie zu Unrecht, gilt Artikel 103 Absatz 2.<br />
WO2001 44
Artikel 105<br />
Ablösung bei Staffel-OL<br />
1 Bei Staffel-OL erfolgt der Start jedes Läufers mit der Ablösung des<br />
vorhergehenden Läufers seines Teams.<br />
2 Der Veranstalter legt fest, wie die Ablösung vollzogen wird.<br />
3 Jeder Läufer sorgt selbst dafür, dass er rechtzeitig zur Ablösung bereit ist, auch<br />
wenn der Veranstalter nicht jeden ankommenden Läufer ankündigt.<br />
Artikel 106<br />
Nicht abgelöste Läufer bei Staffel-OL<br />
1 Nicht abgelöste Läufer einer Strecke können im Massenstart starten.<br />
2 Wenn ein Läufer nicht klassiert oder disqualifiziert wird, startet der nächste noch<br />
nicht gestartete Läufer dieses Teams im Massenstart. Bei Besonderen und<br />
Übrigen OL sind andere Verfahren zulässig.<br />
WO1995 45
18. Abgabe der Laufkarte, Angabe der Bahn<br />
Artikel 107<br />
Abgabe der Laufkarte<br />
1 Der Veranstalter bestimmt, wann und wo den Läufern die Laufkarte abgegeben<br />
wird.<br />
2 Allen Läufern einer Kategorie muss für das Präparieren der Laufkarte etwa<br />
gleichviel Zeit zur Verfügung stehen.<br />
3 Vor dem Start können Karten mit Angabe von Startplatz und Sperrgebieten<br />
aufgelegt werden. Sie müssen allen Läufern einer Kategorie etwa gleich lang<br />
zugänglich sein.<br />
4 Der Startplatz ist so einzurichten, dass später startende Läufer und andere<br />
Unberechtigte keine Informationen über Laufkarten, Bahnen, Postenstandorte,<br />
Routenwahl usw. erhalten können.<br />
5 An der Schweizer Meisterschaft im Team-OL stehen jedem Team drei gleiche<br />
Laufkarten zur Verfügung.<br />
Artikel 108<br />
Angabe der Bahn<br />
1 Die Bahn wird dem Läufer nach einem der beiden folgenden Verfahren<br />
angegeben:<br />
a eingedruckt oder eingezeichnet auf seine Laufkarte;<br />
b mit Hilfe einer Musterkarte, von welcher der Läufer selbst die Bahn vor oder<br />
nach dem Start auf seine Laufkarte überträgt.<br />
2 Die Kombination beider Verfahren ist zulässig.<br />
3 An Schweizer Meisterschaften und Nationalen OL A ist nur das Verfahren<br />
gemäss Absatz 1a zulässig.<br />
4 Für die Kategorien Knaben 3, Mädchen 3 und Offen sCOOL ist das Verfahren<br />
gemäss Absatz 1 Buchstabe a nach Möglichkeit auch an Regionalen OL,<br />
Besonderen OL und Uebrigen OL anzuwenden.<br />
5 Die Bahnsignaturen müssen in Farbe, Form und Grösse dem Anhang 4<br />
entsprechen.<br />
WO2003 46
19. Posten<br />
Artikel 109<br />
Definition<br />
1 Ein Posten ist ein im Gelände und auf der Laufkarte bestimmbarer Punkt. Er<br />
trägt im Gelände die Postenmarkierung.<br />
2 Die Verhältnisse im Gelände, ihre Darstellung auf der Laufkarte und die<br />
Postenbeschreibung müssen für den Posten und seine Umgebung<br />
übereinstimmen.<br />
Artikel 110<br />
Markierung<br />
1 Die Postenmarkierung muss Anhang 5 entsprechen. Kleine Abweichungen sind<br />
zulässig.<br />
2 Wenn sie aus einer Richtung nicht sichtbar ist, muss das aus der Laufkarte oder<br />
aus der Postenbeschreibung erkennbar sein.<br />
3 Bei Nacht-OL muss sie zusätzlich das Licht nach allen Seiten reflektieren.<br />
Ausnahmsweise kann der Posten beleuchtet sein.<br />
Artikel 111<br />
Kennzahl<br />
1 Jede Postenmarkierung muss gut sichtbar eine Kennzahl (31 oder höher) tragen.<br />
2 Jeder Posten trägt eine andere Kennzahl.<br />
Artikel 112<br />
Vormarkierung<br />
Bei Schweizer Meisterschaften und Nationalen OL müssen vor dem Lauftag alle<br />
Postenstandorte mit Vormarkierungen versehen werden.<br />
Artikel 113<br />
Ersatzkennzeichen<br />
Bei Schweizer Meisterschaften und Nationalen OL müssen an jedem Posten<br />
Konfetti als Ersatzkennzeichen gestreut werden, sofern der Posten nicht bemannt<br />
ist.<br />
WO1995 47
Artikel 114<br />
Einrichtungen am Posten<br />
1 An oder unmittelbar bei der Postenmarkierung befinden sich gut sichtbar eine<br />
oder mehrere Lochzangen oder elektronische Einrichtungen.<br />
2 Dienen an Schweizer Meisterschaften und Nationalen OL Lochzangen als<br />
Kontrollsystem, müssen an jedem Posten mindestens zwei Lochzangen fest<br />
montiert sein.<br />
3 Dienen Lochzangen nur als Reservesystem, genügt eine einzige Lochzange an<br />
jedem Posten.<br />
WO2001 48
Artikel 115<br />
Team-OL<br />
1 Bei Team-OL läuft mindestens ein Mitglied des Teams den Posten an.<br />
2 Der Veranstalter kann gemäss Artikel 54 in den Postenbeschreibungen Posten<br />
bezeichnen, die vom ganzen Team gleichzeitig angelaufen werden müssen.<br />
3 In den Weisungen ist zu erläutern, in welcher Form an diesen Posten kontrolliert<br />
wird.<br />
4 Der letzte Posten muss stets als Kontrollposten bezeichnet werden.<br />
Artikel 116<br />
Nebenfunktionen<br />
Ein Posten kann folgende Nebenfunktionen haben:<br />
a Kontrolle der Postenquittungen;<br />
b Kontrolle, ob alle Läufer eines Teams den Posten gleichzeitig anlaufen;<br />
c Wechsel der Laufkarte und der allenfalls mit ihr verbundenen Kontrollkarte;<br />
d Beginn oder Ende einer Pflichtstrecke;<br />
e Verpflegung;<br />
f Medien- oder Zuschauerrposten;<br />
g Messen der Zwischenzeit.<br />
Artikel 117<br />
Kontrolle der Lochungen<br />
1 Dienen Lochzangen als Kontrollsystem, darf die Postenbesatzung den Läufer<br />
aufhalten, bis die Quittungen kontrolliert sind.<br />
2 Als Bestätigung für die korrekten Quittungen und für die erfolgte Kontrolle lässt<br />
die Postenbesatzung den Läufer zur Lochzange zu.<br />
3 Wenn die Quittungen nicht in Ordnung sind, lässt die Postenbesatzung den<br />
Läufer nicht zur Lochzange zu. Sie notiert sich Name oder Nummer des Läufers<br />
und die Art des Fehlers.<br />
4 Ein Läufer, der die Kontrolle nicht zulässt oder vereitelt, wird disqualifiziert.<br />
Artikel 118<br />
Wechsel der Laufkarte<br />
Die Laufkarte darf nur an einem Posten oder auf einer Pflichtstrecke gewechselt<br />
werden.<br />
WO2001 49
Artikel 119<br />
Verpflegung<br />
1 Verpflegungsposten werden in der Postenbeschreibung erwähnt.<br />
2 Die Art der Verpflegung wird in den Weisungen erläutert. Es muss mindestens<br />
Trinkwasser angeboten werden. Weitere Getränke dürfen angeboten werden.<br />
3 Der Technische Delegierte ordnet an, ob und wo Verpflegungsposten<br />
einzurichten sind.<br />
Artikel 120<br />
Postenbesatzung<br />
1 Postenbesatzungen verhalten sich unauffällig und neutral und verändern ihren<br />
Standort während des Wettkampfes nicht.<br />
2 Sie dürfen die Läufer nicht auf den Posten aufmerksam machen, sie nicht über<br />
Zwischenzeiten und den Rennverlauf orientieren, ihnen keine Auskünfte geben<br />
und sie nicht sonstwie beeinflussen.<br />
3 Ausserhalb ihrer Aufgabe dürfen sie dem Läufer nicht helfen. Ausgenommen ist<br />
die Erste Hilfe.<br />
WO1995 50
WO1995 51
20. Pflichtstrecken und Sperrgebiete<br />
Artikel 121<br />
Pflichtstrecken<br />
1 Pflichtstrecken sind Strecken, die jeder Läufer während seines Wettkampfes<br />
zurücklegen muss. Er darf von ihnen nicht abweichen.<br />
2 Den Pflichtstrecken gleichgestellt sind Strecken, welchen der Läufer folgen muss,<br />
sofern seine Route durch das entsprechende Gebiet führt, z.B. Passagen durch<br />
Felswände, durch Sperrgebiete oder durch Zäune.<br />
Artikel 122<br />
Angabe von Pflichtstrecken<br />
1 Pflichtstrecken, welche jeder Läufer passieren muss, sind in den<br />
Postenbeschreibungen zu erwähnen.<br />
2 Pflichtstrecken, welche nicht am Start beginnen oder nicht am Ziel enden,<br />
müssen soweit möglich mit Anfangspunkt, Verlauf und Endpunkt auf der<br />
Laufkarte oder auf allen Musterkarten angegeben werden.<br />
3 Die Darstellung von Pflichtstrecken erfolgt gemäss Anhang 4.<br />
Artikel 123<br />
Markierung von Pflichtstrecken<br />
1 Jede Pflichtstrecke ist im Gelände deutlich zu markieren. Die Art der Markierung<br />
ist freigestellt.<br />
2 Wenn die Umstände es erfordern, ist die Pflichtstrecke beidseitig als Gasse zu<br />
markieren.<br />
3 Für Nacht-OL müssen beleuchtete oder das Licht reflektierende Markierungen<br />
verwendet werden, wenn die Pflichtstrecke nicht sehr gut sichtbar ist.<br />
4 Der Verlauf im Gelände muss mit der Angabe auf der Karte übereinstimmen.<br />
5 Das Ende einer Pflichtstrecke nach dem Start ist deutlich zu markieren.<br />
Artikel 124<br />
Sperrgebiete<br />
1 Sperrgebiete dürfen vom Läufer während des Wettkampfes nicht betreten oder<br />
gequert werden.<br />
2 Naturschutzgebiete mit rechtsgültigem Betretensverbot, Gärten, Wiesen mit<br />
hohem Gras, Saatfelder und bestellte Äcker gelten stets als Sperrgebiete.<br />
3 Aus der Laufkarte erkennbare Autobahnen, Gefahrengebiete, Bahngeleise,<br />
unpassierbare Einzäunungen und hohe Mauern gelten ohne besondere Angabe<br />
als Sperrgebiete. Sie dürfen nicht betreten oder gequert werden, falls der<br />
Veranstalter nicht ausdrücklich etwas anderes festgelegt hat.<br />
WO2002 52
Artikel 125<br />
Angabe von Sperrgebieten<br />
1 Alle Sperrgebiete, die auf vernünftigen Routen liegen, sind auf der Laufkarte<br />
oder auf allen Musterkarten anzugeben.<br />
2 Die Darstellung erfolgt gemäss Anhang 4.<br />
3 Erlaubte Wege und Übergänge sind bei der Angabe auszusparen.<br />
4 Ist die Gefahr gross, dass Läufer Sperrgebiete übersehen und betreten, hat der<br />
Veranstalter die Art der Sperrgebiete, die Art ihrer Angabe auf der Karte und die<br />
Art ihrer Markierung im Gelände in den Weisungen anzugeben.<br />
Artikel 126<br />
Markierung von Sperrgebieten<br />
Begrenzungen von Sperrgebieten, welche von den Läufern leicht übersehen<br />
werden können, sind zusätzlich zur Angabe auf der Laufkarte im Gelände zu<br />
markieren.<br />
Artikel 127<br />
Überwachung der Sperrgebiete<br />
Wenn die Gefahr gross ist, dass Läufer absichtlich oder unabsichtlich<br />
Sperrgebiete betreten, so muss der Veranstalter besondere Vorkehrungen treffen,<br />
z.B. Hinweise in den Weisungen, zusätzliche Posten oder Überwachung des<br />
Sperrgebietes während des Wettkampfes.<br />
Artikel 128<br />
Verstösse<br />
Wenn ein Läufer von einer Pflichtstrecke abweicht oder ein Sperrgebiet betritt<br />
oder quert, wird er disqualifiziert.<br />
WO1995 53
21. Ziel<br />
Artikel 129<br />
Zieleinlauf<br />
1 Die Länge der Strecke vom letzten Posten ins Ziel, der Beginn und die Art der<br />
Markierung werden mit den Postenbeschreibungen angegeben.<br />
2 Der Zieleinlauf muss bis 10 Meter vor dem Ziel das Überholen zulassen.<br />
Nachher darf er so verengt werden, dass die Läufer die Ziellinie hintereinander<br />
passieren.<br />
3 Wenn die Einlaufreihenfolge die Klassierung bestimmt, so muss der Zieleinlauf<br />
bis zur Ziellinie das Überholen zulassen.<br />
4 Die letzten 20 Meter des Zieleinlaufes müssen gerade verlaufen.<br />
5 Der Zieleinlauf und der Raum des letzten Postens dürfen von Zuschauern,<br />
Betreuern und Läufern ausserhalb ihres eigenen Wettkampfes nicht betreten<br />
werden, falls der Veranstalter nicht ausdrücklich etwas anderes festlegt.<br />
6 An Team-OL kann der Veranstalter für diejenigen Läufer, welche nicht für die<br />
Zeitmessung ihres Teams massgebend sind, einen separaten Zieleinlauf ohne<br />
Zeitmessung und ohne Kontrolle der Einlaufreihenfolge einrichten.<br />
Artikel 130<br />
Ziellinie<br />
1 Die Ziellinie verläuft rechtwinklig zum letzten Teil des Zieleinlaufes.<br />
2 Sie muss für den Läufer leicht erkennbar sein und durch ein genau über der<br />
Ziellinie hängendes Zielband markiert sein.<br />
3 Wenn die Einlaufreihenfolge die Klassierung bestimmt, so muss die Ziellinie<br />
zusätzlich durch eine Linie am Boden markiert sein.<br />
Artikel 131<br />
Abschluss des Wettkampfes<br />
1 Mit dem Überqueren der Ziellinie schliesst der Läufer seinen Wettkampf<br />
unwiderruflich ab.<br />
2 Teams haben die Ziellinie geschlossen zu passieren, soweit kein separater<br />
Zieleinlauf gemäss Artikel 129 Absatz 6 besteht.<br />
3 Die Kontrollkarte ist gemäss den Anordnungen des Veranstalters unverändert<br />
und mit allen für die Auswertung wesentlichen Bestandteilen abzugeben oder<br />
auswerten zu lassen.<br />
4 Verlangt es der Veranstalter, sind auch die Laufkarte und die Startnummer<br />
sofort abzugeben.<br />
5 Ist eine elektronische Postenquittung ungenügend und will der Läufer trotzdem<br />
klassiert werden, hat er bei Abgabe oder Auswertung seiner elektronischen<br />
Kontrollkarte unaufgefordert darauf hinzuweisen, die Umstände darzutun und<br />
allfällige Belege vorzulegen.<br />
WO2002 54
Artikel 132<br />
Zielschluss<br />
1 Zielschluss ist der Zeitpunkt, zu dem für den zuletzt gestarteten Läufer die<br />
Maximalzeit abläuft.<br />
2 Bei Zielschluss haben Läufer, die sich noch im Wettkampf befinden, ihren Lauf<br />
sofort abzubrechen und sich ohne Verzug am Besammlungsort zurückzumelden.<br />
Artikel 133<br />
gestrichen<br />
Artikel 134<br />
Rückweg<br />
1 Die Marschzeit vom Ziel zurück zum Besammlungsort darf höchstens eine<br />
Stunde betragen.<br />
2 Der Weg ist zu markieren.<br />
WO2002 55
22. Zeitmessung<br />
Artikel 135<br />
Wettkampfzeit<br />
1 Die Wettkampfzeit darf der amtlichen Zeit nicht vorgehen.<br />
2 Am Vorstart oder am Start muss die Wettkampfzeit für die Läufer leicht<br />
erkennbar sein.<br />
Artikel 136<br />
Zeitmessung am Ziel<br />
1 Die Zeitmessung am Ziel erfolgt auf Sekunden genau, unter Abrundung<br />
allenfalls erfasster Sekundenbruchteile.<br />
2 Die Zeitmessung kann erfolgen:<br />
a<br />
b<br />
c<br />
mit automatischer Auslösung. z.B. durch eine Lichtschranke;<br />
mit Auslösung von Hand durch den Veranstalter, wenn der Läufer oder der<br />
für die Zeitmessung massgebende Läufer des Teams mit dem Rumpf die<br />
Ziellinie passiert;<br />
durch den Läufer oder den für die Zeitmessung massgebenden Läufer des<br />
Teams unter Einsatz seiner elektronischen Kontrollkarte;<br />
d durch Filmen des Zieleinlaufes und einer Uhr, mit Auswertung analog zu b.<br />
3 Wird für die Zeitmessung die Methode nach 2c verwendet und ist für die<br />
Rangierung die Einlaufreihenfolge massgebend, muss die Einlaufreihenfolge<br />
während des ganzen Wettkampfes auf der Ziellinie unabhängig von der<br />
Zeitmessung erfasst werden.<br />
Artikel 137<br />
Reservesystem für Zeitmessung<br />
An Schweizer Meisterschaften ist am Ziel dauernd ein von der Haupt-<br />
Zeitmessung vollständig unabhängiges Reservesystem zu betreiben, das die<br />
Einlaufreihenfolge und die Einlaufzeiten erfasst.<br />
WO2002 56
23. Klassierung<br />
Artikel 138<br />
Einzelstart<br />
1 Bei Einzelstart wird nach der Laufzeit unter Berücksichtigung allfälliger<br />
Gutschriften oder Zuschläge klassiert.<br />
2 Zeitgleiche Läufer werden im selben Rang klassiert. Die entsprechenden<br />
nächsten Ränge fallen weg.<br />
Artikel 139<br />
Andere Fälle<br />
1 Bei Massenstart, Jagdstart und Staffel-OL wird nach der Reihenfolge klassiert, in<br />
welcher die Läufer die Ziellinie mit dem Rumpf passieren.<br />
2 Wenn Läufer absichtlich die Ziellinie gleichzeitig passieren, entscheidet das Los<br />
über ihre Rangfolge.<br />
3 Wenn Zeitzuschläge oder -abzüge zu berücksichtigen sind, insbesondere wenn<br />
bei Staffel-OL eine Ablösung nicht direkt von Läufer zu Läufer erfolgt ist,<br />
werden die Betroffenen wie bei Einzelstart klassiert.<br />
Artikel 140<br />
Qualifikationsläufe<br />
1 Bei Wettkämpfen mit Qualifikationsläufen können sich nur Läufer für einen<br />
Final qualifizieren, die in den Qualifikationsläufen gestartet und dort nicht<br />
disqualifiziert worden sind.<br />
2 Die Resultate der Qualifikation dürfen für die Schlussrangliste nicht<br />
berücksichtigt werden.<br />
Artikel 141<br />
Zwischenzeiten<br />
Auf Grund von Zwischenzeiten darf nicht klassiert werden.<br />
WO2002 57
Artikel 142<br />
Postenquittungen<br />
1 Ein Läufer kann klassiert werden, wenn alle seine Postenquittungen im Rahmen<br />
des Kontrollsystems richtig sind.<br />
2 Fehlt eine Postenquittung im Kontrollsystem ohne Verschulden des Läufers oder<br />
ist sie nicht zweifelsfrei identifizierbar, wird die entsprechende Postenquittung<br />
im Reservesystem beigezogen.<br />
Artikel 143<br />
Richtige Lochung<br />
1 Eine Lochung gilt als richtig, wenn sie eindeutig identifizierbar ist und im<br />
richtigen Feld der Kontrollkarte liegt.<br />
2 Eine Lochung ist eindeutig identifizierbar, wenn so viele einzelne Löcher klar<br />
erkennbar sind, dass die Herkunft der Lochung von einem falschen Posten ausgeschlossen<br />
ist.<br />
3 Eine Lochung liegt im richtigen Feld, wenn mindestens ein Loch innerhalb des<br />
Feldes mit der entsprechenden Nummer oder innerhalb eines unbezeichneten<br />
oder vom Veranstalter mit R bezeichneten, sonst unbenützten Feldes liegt.<br />
4 Ein einziger Verstoss gegen Absatz 3 ist erlaubt, z.B. eine Lochung ganz<br />
ausserhalb des Feldes, Überspringen eines Feldes, zwei Lochungen übereinander<br />
im selben Feld.<br />
5 Bei mehr als einem Verstoss gegen Absatz 3 wird der Läufer nicht klassiert.<br />
Artikel 143a<br />
Richtige elektronische Postenquittung<br />
1 Eine elektronische Postenquittung gilt als richtig, wenn sie eindeutig zeigt, dass<br />
der Läufer den richtigen Posten angelaufen hat.<br />
2 Als richtige Postenquittung gilt nur die auf der elektronischen Kontrollkarte<br />
gespeicherte Postenquittung.<br />
Artikel 143b<br />
Fehlende Postenquittungen<br />
1 Fehlt eine Postenquittung sowohl im Kontroll- wie im Reservesystem oder ist sie<br />
nicht richtig, so wird der Läufer nicht klassiert, selbst wenn ein technisches<br />
Versagen der Systeme vorliegt.<br />
2 Er wird trotzdem klassiert, wenn alle drei nachfolgenden Bedingungen erfüllt<br />
sind:<br />
a Den Läufer trifft kein Verschulden an der mangelhaften Postenquittung.<br />
b Der Läufer konnte den Mangel nicht erkennen oder nicht beheben.<br />
c Der Läufer macht glaubhaft, dass er den Posten richtig angelaufen hat.<br />
3 Wenn eine der drei genannten Bedingungen nicht erfüllt ist, wird der Läufer<br />
nicht klassiert.<br />
WO2001 58
Artikel 144<br />
Maximalzeit<br />
1 Die Maximalzeit beträgt 2 1/2 Stunden, falls der Veranstalter nichts anderes<br />
festgelegt hat.<br />
2 Eine allfällige Änderung ist allen Läufern vor ihrem Start zur Kenntnis zu<br />
bringen, ansonst sie ungültig ist.<br />
Artikel 145<br />
Nichtklassierung<br />
Ein Läufer wird in den folgenden Fällen nicht klassiert:<br />
a wenn er die Maximalzeit überschritten hat;<br />
b wenn eine oder mehrere seiner Postenquittungen fehlen oder nicht richtig<br />
sind;<br />
c wenn er die Ziellinie nicht mit seiner Kontrollkarte passiert hat;<br />
d wenn er seine Pflichten in Bezug auf die Kontrollkarte nicht erfüllt hat (z.B.<br />
Aktivierung, Auslösung der Zeitmessung, Abgabe, Verwendung einer<br />
falschen Kontrollkarte);<br />
e wenn er andere Bestimmungen der <strong>Wettkampfordnung</strong> oder der Weisungen<br />
des Veranstalters verletzt und damit das Wettkampfgeschehen beeinflusst<br />
hat, ohne dass eine Bedingung für eine Disqualifikation erfüllt ist.<br />
WO2001 59
Artikel 146<br />
Klassierung von unvollständigen oder falsch<br />
zusammengesetzten Teams<br />
1 An Team-OL und Staffel-OL werden unvollständige Teams nicht klassiert.<br />
Falsch zusammengesetzte Teams werden disqualifiziert, wenn sie dennoch<br />
gestartet sind.<br />
2 Der Veranstalter eines Besonderen oder eines Übrigen OL kann für solche Fälle<br />
in den Weisungen abweichende Regeln aufstellen, z.B. Klassierung unter<br />
Anrechnung einer Strafzeit bei Staffel-OL.<br />
WO1995 60
Artikel 147<br />
Disqualifikation<br />
1 Ein Läufer wird disqualifiziert:<br />
a wenn er Bestimmungen der <strong>Wettkampfordnung</strong> verletzt hat, welche für<br />
diesen Fall die Disqualifikation androhen, oder<br />
b wenn er in schwerwiegender Art Weisungen des Veranstalters verletzt hat,<br />
welche für diesen Fall die Disqualifikation androhen, oder<br />
c wenn er sich grob unsportlich verhalten hat.<br />
2 Auch der Versuch führt zur Disqualifikation.<br />
Artikel 148<br />
Staffel-OL<br />
1 An Staffel-OL wird ein Team nicht klassiert, wenn ein einzelner Läufer nicht<br />
klassiert oder disqualifiziert wird.<br />
2 Der Veranstalter eines Besonderen oder eines Übrigen OL kann für solche Fälle<br />
in den Weisungen abweichende Regeln aufstellen für den Fall, dass ein einzelner<br />
Läufer nicht klassiert wird, z.B. Klassierung unter Anrechnung einer Strafzeit bei<br />
Staffel-OL.<br />
Artikel 149<br />
Mehretappen-OL<br />
1 Wer in einer Etappe nicht klassiert wird, wird auch im Gesamtklassement nicht<br />
klassiert. Der Veranstalter kann in den Weisungen etwas anderes festlegen.<br />
2 Wer in einer Etappe disqualifiziert wird, wird an allen folgenden Etappen nicht<br />
zum Start zugelassen und im Gesamtklassement disqualifiziert.<br />
Artikel 150<br />
Aufbewahren und Rückgabe der Unterlagen<br />
1 Der Veranstalter hat die für die Klassierung wesentlichen Dokumente, z.B.<br />
Kontrollkarten, Zielprotokoll, Einlaufprotokoll, Filme, Datenfiles, mindestens<br />
drei Monate lang aufzubewahren, soweit sie nicht den Läufern zurückgegeben<br />
werden.<br />
2 Elektronische Kontrollkarten, welche nicht den Läufern zurückgegeben werden,<br />
sind vom Veranstalter mindestens bis zum Ablauf der Einsprachefrist am<br />
Lauftag unverändert aufzubewahren.<br />
WO2001 61
24. Resultate, Rangliste<br />
Artikel 151<br />
Inhalt der Rangliste<br />
1 Die Rangliste jeder Kategorie enthält mindestens:<br />
a Name und Art des OL, Datum, Veranstalter, Bezeichnung der Karte oder des<br />
Laufgebietes, bei Regionalen OL die Nummer des OL;<br />
b Kategorie, Bahnlänge, Steigung, Anzahl Posten;<br />
c Anzahl der gestarteten Läufer;<br />
d von allen klassierten Läufern: Rang, Vorname, Name, Jahrgang, Wohnort,<br />
allfälliger Verein, Laufzeit;<br />
e von allen nicht klassierten Läufern: Vorname, Name, Jahrgang, Wohnort,<br />
Grund für die Nichtklassierung;<br />
f von allen disqualifizierten Läufern: Vorname, Name, Jahrgang, Wohnort,<br />
Vermerk "disqualifiziert", Grund für die Disqualifikation.<br />
2 Bei gemischten Kategorien für Teams und Einzelläufer muss klar erkennbar sein,<br />
ob es sich um ein Team oder einen Einzelläufer handelt.<br />
3 Wenn ein Entscheid des Schiedsgerichtes die Rangliste beeinflusst, müssen die<br />
betroffenen Läufer auf der Rangliste mit dem Vermerk "Jury" versehen werden.<br />
Der wesentliche Inhalt des Entscheides ist zudem auf der Rangliste anzugeben.<br />
Artikel 152<br />
Staffel- und Team-OL<br />
Bei Staffel-OL und Team-OL sind zudem mindestens anzugeben: Name des<br />
Teams, Vornamen, Namen und Jahrgänge aller Läufer.<br />
Artikel 153<br />
Zustellung der Rangliste<br />
1 Jeder Läufer erhält in der Regel eine Rangliste seiner Kategorie, soweit er nicht<br />
entsprechend der Ausschreibung darauf verzichtet hat.<br />
2 In besonderen Fällen sind mit Zustimmung des Technischen Delegierten andere<br />
dem Läufer zumutbare Informationswege möglich, z.B. ausschliessliche<br />
Information auf elektronischem Weg, Zustellung an Vereine, Anschlag an einem<br />
andern OL am Folgetag.<br />
3 Wenn ein OL für die Jahrespunkteliste gewertet wird, muss der Veranstalter<br />
kostenlos innert einer Woche den Punktelistenführern und weiteren<br />
Funktionären des Schweizerischen OL-Verbandes Ranglisten senden gemäss den<br />
ihm von der Kommission Wettkämpfe zugestellten Adressetiketten.<br />
3 Wenn die Rangliste geändert wird, sorgt der Veranstalter dafür, dass alle<br />
Betroffenen in geeigneter Form darüber informiert werden.<br />
Artikel 153a<br />
Veröffentlichung der Rangliste<br />
1 Die Kommission Wettkämpfe kann einzelne oder alle Veranstalter verpflichten,<br />
ihr die Rangliste in einem bestimmten Format elektronisch gespeichert zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
2 Die Verpflichtung, die Frist, das Format und die Zustelladresse sind dem<br />
Veranstalter mindestens 1 Monat vor dem OL mitzuteilen.<br />
WO2001 62
25. Auszeichnungen, Titel<br />
Artikel 154<br />
Grundsatz<br />
Es steht dem Veranstalter frei, ob und an welche Läufer er Auszeichnungen oder<br />
Preise abgibt.<br />
Artikel 155<br />
Schweizer Meisterschaften<br />
1 An Schweizer Meisterschaften werden die folgenden Titel und Auszeichnungen<br />
abgegeben, sofern in der betreffenden Kategorie wenigstens 6<br />
auszeichnungsberechtigte Läufer oder Teams gestartet sind:<br />
Kategorie Titel für den Sieger Auszeichnung des<br />
Schweizerischen OL-<br />
Verbandes für die ersten<br />
Drei<br />
Herren Elite HE Schweizer Meister Medaillen<br />
Damen Elite DE Schweizer Meisterin Medaillen<br />
Junioren 1 H20 Juniorenmeister Medaillen<br />
Juniorinnen 1 D20 Juniorenmeisterin Medaillen<br />
Junioren 2,<br />
Juniorinnen 2<br />
und jüngere<br />
H/D<br />
18, 16,<br />
14, 12,<br />
10 *)<br />
keiner<br />
Medaillen *)<br />
*) (falls ausgeschrieben)<br />
2 Titel- und auszeichnungsberechtigt gemäss Absatz 1 sind nur Schweizer und aus<br />
Schweizern zusammengesetzte Teams. Den Schweizern gleichgestellt sind<br />
Ausländer, die seit mindestens 5 Jahren ununterbrochen in der Schweiz wohnen.<br />
3 Die ersten drei Läufer aller Kategorien erhalten eine vom Veranstalter beschaffte<br />
und finanzierte Auszeichnung, soweit sie nicht Medaillen vom Schweizerischen<br />
OL-Verband erhalten.<br />
4 Die Kommission Wettkämpfe sorgt dafür, dass die Medaillen des<br />
Schweizerischen OL-Verbandes am OL zur Verfügung stehen.<br />
WO2003 63
WO1995 64
26. Absage, Umwandlung, Annullierung<br />
Artikel 156<br />
Absage<br />
1 Ein Lauf wird für alle oder einzelne Kategorien vom Veranstalter oder vom<br />
Technischen Delegierten abgesagt, wenn die reguläre Durchführung nicht<br />
möglich ist.<br />
2 Gründe für eine Absage sind:<br />
a irreguläre Verhältnisse, z.B. Fallholz, Überschwemmungen oder grosse<br />
Mengen Schnee im Laufgebiet<br />
b besondere Gefahren für die Läufer;<br />
c rechtskräftiges behördliches Verbot;<br />
d mangelnde Vorbereitungen des Veranstalters;<br />
e Weigerung des Veranstalters oder des Bahnlegers, einer Weisung des<br />
Technischen Delegierten gemäss Artikel 40 oder 41 zu folgen;<br />
f andere Gründe, welche eine Annullierung erwarten und eine Durchführung<br />
unter Umwandlung in einen Besonderen OL nicht zweckmässig erscheinen<br />
lassen.<br />
3 Die Abgaben gemäss Artikel 173 entfallen.<br />
Artikel 157<br />
Umwandlung<br />
1 Eine Schweizer Meisterschaft, ein Nationaler OL oder ein Regionaler OL kann<br />
für alle oder einzelne Kategorien vorgängig vom Veranstalter in einen<br />
Besonderen OL umgewandelt werden.<br />
2 Bei Schweizer Meisterschaften und Nationalen OL ist dazu das Einverständnis<br />
des Technischen Delegierten notwendig.<br />
3 Eine solche Umwandlung erfolgt, wenn der Lauf die Anforderungen an eine<br />
Schweizer Meisterschaft, einen Nationalen OL oder einen Regionalen OL<br />
voraussichtlich nicht erfüllt, eine Durchführung aber noch vertretbar scheint und<br />
der Schaden für Läufer und Veranstalter dadurch reduziert werden kann.<br />
4 Die Gründe für eine Umwandlung sind dieselben wie für eine Absage.<br />
5 Der Entscheid zur Umwandlung ist so zu treffen und bekanntzugeben, dass alle<br />
betroffenen Läufer vor ihrem Start darüber informiert sind.<br />
6 Eine nachträgliche Umwandlung ist nicht möglich.<br />
WO1995 65
Artikel 158<br />
Folgen der Umwandlung<br />
1 Nach einer Umwandlung verliert der Lauf seine Einstufung als Schweizer<br />
Meisterschaft, Nationaler OL oder Regionaler OL. Er wird als Besonderer OL<br />
durchgeführt.<br />
2 Die Rangliste trägt den Vermerk "Umgewandelt in einen Besonderen OL" und<br />
nennt die Gründe dafür. Es werden keine Titel, offiziellen Auszeichnungen und<br />
Punkte für die Jahrespunkteliste vergeben.<br />
3 Die Abgaben gemäss Artikel 173 sind für die Einstufung gemäss Ausschreibung<br />
zu bezahlen.<br />
4 Abmeldungen werden gemäss Artikel 65 behandelt.<br />
Artikel 159<br />
Annullierung<br />
1 Ein Lauf kann nachträglich für alle oder einzelne Kategorien vom Schiedsgericht<br />
annulliert werden.<br />
2 In diesem Fall wird keine Rangliste erstellt.<br />
3 Unter Angabe des Annullierungsgrundes darf eine Liste mit den Zeiten, aber<br />
ohne Ränge bekanntgegeben werden. Sie zählt nicht für die Jahrespunkteliste.<br />
4 Gründe für eine Annullierung sind Mängel in der Durchführung oder irreguläre<br />
Verhältnisse, welche sich auf die Resultate erheblich ausgewirkt haben, oder die<br />
unverschuldete, unvorhergesehene Verhinderung einer erheblichen Anzahl<br />
Läufer an der Teilnahme.<br />
5 Die Abgaben gemäss Artikel 173 sind trotzdem zu bezahlen.<br />
Artikel 160<br />
Staffel-OL, Mehretappen-OL<br />
1 Bei Staffel-OL und Mehretappen-OL führt die Absage oder Umwandlung des<br />
OL auf einem Teilstück zur Umwandlung des ganzen OL in der betreffenden<br />
Kategorie. Die Annullierung auf einem Teilstück führt zur Annullierung des<br />
ganzen OL in der betreffenden Kategorie.<br />
2 Der Veranstalter eines Besonderen oder eines Übrigen OL kann anders<br />
entscheiden, z.B. Klassierung nach den verbleibenden Resultaten.<br />
Artikel 161<br />
Rückzahlungen<br />
1 Bei Absage, Umwandlung oder Annullierung entscheidet das Schiedsgericht<br />
über Rückzahlungen an die Läufer.<br />
2 Es berücksichtigt dabei das Verschulden des Veranstalters, seine finanzielle Lage<br />
sowie den Schaden, den die Läufer erlitten haben.<br />
WO1995 66
27. OL und Umwelt<br />
Artikel 162<br />
Grundsatz<br />
OL sind im Einklang mit Natur und Umwelt durchzuführen.<br />
Artikel 163<br />
Information und Bewilligungen<br />
1 Der Veranstalter verständigt sich mit dem Herausgeber der Karte über ihre<br />
Verwendung, über die Durchführung des OL und über die Besonderheiten des<br />
Laufgebietes.<br />
2 Der Veranstalter informiert die zuständigen Instanzen und allenfalls weitere<br />
Interessierte rechtzeitig im ortsüblichen Umfang über den OL.<br />
3 Der Veranstalter holt allenfalls vorgeschriebene Bewilligungen für den OL ein.<br />
WO1995 67
WO1995 68
Artikel 164<br />
öffentlicher Verkehr<br />
1 Der Besammlungsort darf höchstens zwei Kilometer von der Haltestelle eines<br />
öffentlichen Verkehrsmittels entfernt sein. Andernfalls muss der Veranstalter für<br />
Läufer, welche sich dafür anmelden, gratis oder gegen Bezahlung einen<br />
Transport anbieten.<br />
2 Der Veranstalter informiert in den Weisungen über die Verbindungen des<br />
öffentlichen Verkehrs. Es passt den Zeitplan des OL nach Möglichkeit diesen<br />
Verbindungen an.<br />
3 Der Veranstalter orientiert stark betroffene Betriebe des öffentlichen Verkehrs<br />
und veranlasst allenfalls Extrafahrten.<br />
4 Der Veranstalter kann Läufer, welche ohne Benützung von Privatautos anreisen,<br />
bevorzugen, z.B. bei Garderoben, Startzeitwünschen (ausgenommen an<br />
Schweizer Meisterschaften) oder durch Ermässigen des Startgeldes.<br />
Artikel 165<br />
Privatverkehr<br />
1 Privatautos sind zurückhaltend zu benützen und möglichst voll zu besetzen.<br />
2 Der Veranstalter kann eine Parkgebühr für Privatautos erheben. Sie soll lediglich<br />
die Kosten für die Parkplätze decken.<br />
Artikel 166<br />
Bahnlegung<br />
1 Die Bahnlegung soll den Bedürfnissen von Natur und Umwelt Rechnung tragen.<br />
2 Den Merkblättern und Empfehlungen des Schweizerischen OL-Verbandes ist<br />
Rechnung zu tragen.<br />
3 Die Läufer sind auf besondere Bedürfnisse des Natur- und Umweltschutzes im<br />
Laufgebiet aufmerksam zu machen.<br />
Artikel 167<br />
Massnahmen<br />
1 Zur Durchsetzung der Gebote des Natur- und Umweltschutzes kann der<br />
Veranstalter besondere Weisungen erlassen.<br />
2 Wer in schwerwiegender Weise gegen anerkannte Gebote des Natur- und<br />
Umweltschutzes oder entsprechende Weisungen des Veranstalters oder des<br />
Kartenherausgebers verstösst, wird disqualifiziert.<br />
WO1995 69
28. Sanitätsdienst<br />
Artikel 168<br />
Sanitätsmaterial<br />
Am Ziel oder am Besammlungsort muss Sanitätsmaterial für die Behandlung<br />
kleiner Verletzungen verfügbar sein.<br />
Artikel 169<br />
Sanitätspersonal<br />
1 An Schweizer Meisterschaften und Nationalen OL muss am Ziel oder am<br />
Besammlungsort ausgebildetes Sanitätspersonal zur Verfügung stehen.<br />
2 Bei allen OL muss am Ziel die Telefonnummer des Notfallarztes bekannt sein.<br />
3 An Schweizer Meisterschaften und Nationalen OL muss der Veranstalter vor<br />
dem OL mit dem Notfallarzt Kontakt aufnehmen.<br />
Artikel 170<br />
Besondere Gefahren<br />
Bei OL in sehr abgelegenen oder besonders gefährlichen Gebieten muss der<br />
Veranstalter Massnahmen für Alarmierung und Transport bei Unfällen treffen.<br />
WO1995 70
29. Finanzen<br />
Artikel 171<br />
Grundsatz<br />
Ohne anderslautende Vereinbarung trägt der Veranstalter das finanzielle Risiko<br />
eines OL.<br />
Artikel 172<br />
Startgeld<br />
1 Der Veranstalter legt das Startgeld und allfällige Gebühren für Nachmeldungen<br />
(Artikel 64) und Ersatzläufer (Artikel 67) fest. An Schweizer Meisterschaften und<br />
Nationalen OL ist dazu die Zustimmung des Technischen Delegierten<br />
erforderlich.<br />
2 Das Startgeld in den Nachwuchskategorien ist möglichst tief anzusetzen. Die<br />
Beiträge von Jugend+Sport sind zu berücksichtigen.<br />
Artikel 173<br />
Abgaben an den Schweizerischen OL-Verband<br />
1 Der Veranstalter hat an den Schweizerischen OL-Verband für jeden<br />
angemeldeten Läufer folgende Abgaben zu entrichten:<br />
Schweizer Meisterschaften Fr. 4.50;<br />
Nationale OL A Fr. 4.00;<br />
Nationale OL B Fr. 3.50;<br />
Regionale OL, Besondere OL Fr. 3.00;<br />
Übrige OL Fr. 1.00.<br />
2 Bei Team-OL und Staffel-OL ist die Abgabe für jeden Läufer zu entrichten. Wo in<br />
derselben Kategorie Einzelläufer und Teams zugelassen sind, ist für Teams die<br />
Abgabe nur einmal zu entrichten.<br />
3 Für eintägige Mehretappen-OL und für eintägige OL mit Qualifikation ist die<br />
einfache Abgabe zu entrichten.<br />
4 Für zwei- und mehrtägige Mehretappen-OL ist für jeden Wettkampftag die<br />
einfache Abgabe zu entrichten.<br />
5 Wenn eine Schweizer Meisterschaft oder ein Nationaler OL als zwei- oder<br />
mehrtägiger Mehretappen-OL ausgetragen wird, so ist für den zweiten und<br />
jeden weiteren Tag die Abgabe für einen Besonderen OL zu entrichten.<br />
6 Die Kommission Wettkämpfe kann Besondere OL von der Abgabe befreien.<br />
7 Die Abgaben sind nach Rechnungsstellung durch die Kommission Wettkämpfe<br />
vom Veranstalter innert 30 Tagen zu bezahlen.<br />
Artikel 174<br />
Abgaben für internationale OL<br />
Eine besondere Vereinbarung zwischen dem Schweizerischen OL-Verband und<br />
dem Veranstalter regelt im Einzelfall die Abgaben an die Internationale OL-<br />
Föderation.<br />
WO2001 71
30. Verschiedenes<br />
Artikel 175<br />
Haftung des Veranstalters<br />
1 Soweit gesetzlich zulässig lehnt der Veranstalter jede Haftpflicht für sich und<br />
seine Hilfspersonen gegenüber Läufern ab.<br />
2 Für die übrigen Fälle besteht eine Haftpflichtversicherung des Schweizerischen<br />
OL-Verbandes für seine Mitgliederorganisationen und Funktionäre.<br />
Artikel 176<br />
Medien<br />
1 Der Veranstalter sorgt für einen der Bedeutung des OL angemessenen<br />
Mediendienst.<br />
2 Vor Schweizer Meisterschaften sind den interessierten Journalisten Programm,<br />
Weisungen und Startlisten zuzustellen.<br />
Artikel 177<br />
Werbung<br />
1 Werbung im Zusammenhang mit einem OL ist Sache des Veranstalters.<br />
2 Werbung für alkoholische Getränke und Tabakwaren ist nicht zulässig. Fehlbare<br />
werden durch die Kommission Wettkämpfe gebüsst.<br />
3 Die Kommission Wettkämpfe kann mit dem Veranstalter besondere<br />
Vereinbarungen über die Werbung treffen. Sie berücksichtigt dabei<br />
Verpflichtungen, welche der Schweizerische OL-Verband eingegangen ist.<br />
Artikel 178<br />
Sprachen<br />
1 Für Schweizer Meisterschaften und Nationale OL A sind Weisungen und<br />
allenfalls in Textform angegebene Postenbeschreibungen in mindestens zwei<br />
Amtssprachen zu erstellen.<br />
2 Wenn zwischen den Versionen in verschiedenen Sprachen Unterschiede<br />
auftreten, so ist die Version in der Sprache massgebend, die am Sitz des<br />
Veranstalters vorherrscht<br />
WO1995 72
Fünfter Abschnitt: Der Läufer<br />
31. Pflichten des Läufers<br />
Artikel 179<br />
Grundsätze<br />
1 Der Läufer hat sich vor, während und nach dem Wettkampf so zu verhalten:<br />
a dass er keinen Schaden anrichtet;<br />
b dass der OL regulär durchgeführt werden kann;<br />
c dass andere Läufer weder bevorteilt noch benachteiligt werden, unter<br />
Vorbehalt von Artikel 188 Absatz e;<br />
d dass ihm selber keine ungerechtfertigten Vorteile entstehen.<br />
2 Der Läufer ist zu korrekten Angaben verpflichtet.<br />
Artikel 180<br />
Haftung<br />
1 Der Läufer haftet für Personen- und Sachschäden, die er anderen schuldhaft<br />
zufügt.<br />
2 Eigenen Personen- und Sachschaden trägt der Läufer selbst, soweit sonst<br />
niemand haftpflichtig ist.<br />
WO2001 73
Artikel 181<br />
Verantwortung<br />
Der Läufer ist selbst verantwortlich dafür:<br />
a dass er die richtigen Informationen über den OL erhält;<br />
b dass er die richtige Startnummer trägt;<br />
c dass er rechtzeitig am richtigen Startplatz bereit ist;<br />
d dass er die richtige Laufkarte, Kontrollkarte und Postenbeschreibung<br />
benützt;<br />
e dass er seine elektronische Kontrollkarte richtig aktiviert;<br />
f dass er von der richtigen Musterkarte die richtige Bahn, alle Pflichtstrecken<br />
und alle Sperrgebiete abzeichnet;<br />
g dass er die richtigen Posten in der richtigen Reihenfolge anläuft;<br />
h dass die Postenquittungen richtig angebracht werden;<br />
i dass er den richtigen Zieleinlauf benützt;<br />
j dass er die Zeitmessung im Ziel entsprechend den Anordnungen des<br />
Veranstalters auslöst;<br />
k dass er seine Kontrollkarte rechtzeitig am richtigen Ort abgibt oder<br />
auswerten lässt.<br />
Artikel 182<br />
Entlastung von der Verantwortung<br />
Der Läufer ist nur dann nicht verantwortlich, wenn er beweist:<br />
a dass Irreführung oder ein grober Fehler des Veranstalters vorliegt und<br />
b dass die Irreführung oder der Fehler für den Läufer nicht erkennbar oder<br />
nicht korrigierbar war.<br />
WO1995 74
Artikel 183<br />
Aufgebende Läufer<br />
1 Wenn der Läufer den Wettkampf aufgibt, hat er unverzüglich am Ziel oder am<br />
Besammlungsort dem Veranstalter die Kontrollkarte zusammen mit einer<br />
allfälligen Hülle und die Laufkarte abzugeben.<br />
2 Er darf den Verlauf des Wettkampfes nicht beeinflussen.<br />
3 Wenn ein aufgebender Läufer seine Kontrollkarte nicht abgibt, verliert er den<br />
Anspruch auf Erwähnung in der Rangliste.<br />
4 Wenn ein Läufer aufgibt und sich nicht zurückmeldet und damit eine<br />
Suchaktion auslöst, hat er für den entstandenen Aufwand aufzukommen.<br />
Artikel 184<br />
Folgen von Pflichtverletzungen<br />
Ein Läufer, welcher seine Pflichten gemäss Artikel 179 bis 183 fahrlässig oder<br />
vorsätzlich verletzt, wird nicht klassiert oder disqualifiziert.<br />
WO1995 75
32. Hilfe und Verhalten im Wettkampf<br />
Artikel 185<br />
Verbotene Hilfsmittel<br />
Dem Läufer ist es zwischen Besammlung und Zielschluss verboten, zu benützen<br />
oder mit sich zu führen:<br />
a Nagelschuhe, d.h. Schuhe mit Metallteilen im Sohlenbereich zur<br />
Verbesserung des Haltes. Schuhe mit Dobb-Sohlen gelten nicht als<br />
Nagelschuhe;<br />
b elektrische und elektronische Geräte, welche Informationen über den<br />
Wettkampf vermitteln oder die Orientierung erleichtern können, z.B.<br />
Funkgeräte, Radioapparate oder Navigationsgeräte;<br />
c Fahrzeuge und andere Hilfsmittel zur Fortbewegung ausser die vom<br />
Veranstalter für den Läufertransport erlaubten;<br />
d Karten des Laufgebietes ausser die vom Veranstalter den Läufern zur<br />
Verfügung gestellten oder ausdrücklich erlaubten.<br />
Artikel 186<br />
Verbotene Begleitung<br />
Dem Läufer ist es zwischen Start und Ziel verboten, sich von anderen Personen<br />
oder von Tieren begleiten zu lassen.<br />
WO1998 76
WO1995 77
Artikel 187<br />
Zusätzliche Bestimmungen über Ausrüstung und<br />
Bekleidung<br />
1 Der Schweizerische OL-Verband und der Veranstalter sind berechtigt, weitere<br />
Bestimmungen über Ausrüstung und Bekleidung zu erlassen:<br />
a wenn sie der Sicherheit oder Gesundheit der Läufer dienen oder<br />
b wenn sie von den zuständigen Behörden rechtskräftig verfügt worden sind.<br />
2 Für Bestimmungen des Veranstalters ist die Zustimmung des Technischen<br />
Delegierten erforderlich.<br />
WO1995 78
Artikel 188<br />
Verbotenes Verhalten<br />
Dem Läufer sind verboten:<br />
a Das Verschaffen und Erteilen von Auskünften über Laufanlage,<br />
Postenstandorte usw. am Lauftag vor Zielschluss. Ausgenommen sind<br />
allgemein zugängliche Informationen.<br />
b Die bewusste Zusammenarbeit mit anderen Läufern und das Laufen hinter<br />
anderen Läufern ohne eigene Kartenarbeit. Ausgenommen ist bei Team-OL<br />
die Zusammenarbeit im eigenen Team.<br />
c Das Stören und Behindern anderer Läufer, z.B. durch Zurufe oder Versperren<br />
des Weges.<br />
d Das Entfernen und Beschädigen von Einrichtungen des OL.<br />
e Das Leisten, Abgeben oder Annehmen von Hilfe, Material oder<br />
Informationen während des Wettkampfes. Ausgenommen sind die Erste<br />
Hilfe und die Mitteilung des eigenen Standortes.<br />
f Das Anlaufen von Posten in einer anderen als der vorgeschriebenen<br />
Reihenfolge.<br />
g Das Betreten des Laufgebietes am Vortag und am Lauftag bis Zielschluss.<br />
Ausgenommen sind die Zeitspanne des eigenen Wettkampfes und das<br />
Betreten mit ausdrücklicher Genehmigung des Bahnlegers oder des<br />
Technischen Delegierten. Vorbehalten sind die Bestimmungen über die<br />
Geländesperre (Artikel 49).<br />
WO1995 79
Artikel 189<br />
Folgen von Verstössen<br />
1 Ein Läufer, welcher gegen Bestimmungen der Artikel 185 bis 188 verstösst, wird<br />
nicht klassiert oder disqualifiziert.<br />
2 Er kann schon am Start zurückgewiesen werden.<br />
WO1995 80
33. Doping<br />
Artikel 190<br />
Grundsatz<br />
1 Doping ist verboten.<br />
2 Als Doping gilt jede Anwendung eines Mittels oder einer Methode gemäss der<br />
Dopingliste der Swiss Olympic Association 1 ) und der Internationalen OL-<br />
Föderation.<br />
3 Ebenfalls verboten sind die Beihilfe zu Doping, das Mitführen verbotener Mittel<br />
während Wettkämpfen sowie das Verweigern und Vereiteln einer Kontrolle.<br />
Diese Tatbestände werden wie Doping behandelt.<br />
_____________________<br />
1 ) Bezug bei Swiss Olympic Association, Haus des Sportes, Postfach 202, 3000 Bern 32 /<br />
www.swissolympic.ch<br />
WO2004 81
Artikel 191<br />
Anordnen von Dopingkontrollen<br />
1 Dopingkontrollen können jederzeit angeordnet werden von der Internationalen<br />
OL-Föderation oder von der Swiss Olympic Association.<br />
2 Jeder Teilnehmer eines Wettkampfes kann der Dopingkontrolle unterworfen<br />
werden.<br />
Artikel 192<br />
Durchführung von Dopingkontrollen<br />
Dopingkontrollen werden nach den Vorschriften des Doping-Statuts der Swiss<br />
Olympic Association 1 ) durchgeführt.<br />
Artikel 193<br />
(gestrichen)<br />
Artikel 194<br />
Verfahren<br />
In einem Doping-Fall richtet sich das Verfahren, der Entscheid, die Sanktionen<br />
und die Rechtsmittel nach den Vorschriften des Doping-Statuts der Swiss<br />
Olympic Association. Vorbehalten bleibt Artikel 195<br />
Artikel 195<br />
Wer gegen die Dopingvorschriften der Swiss Olympic Association oder der<br />
Internationalen OL-Föderation verstösst, wird unabhängig von den Sanktionen<br />
gemäss Artikel 194 für alle Läufe disqualifiziert, die er am Tag der Kontrolle und<br />
in der Zeit ab Kontrolle bis zum Ablauf einer allfälligen Sperre bestritten hat.<br />
_____________________<br />
1 ) Bezug bei Swiss Olympic Association, Haus des Sportes, Postfach 202, 3000 Bern 32 /<br />
www.swissolympic.ch<br />
WO2004 82
Sechster Abschnitt: Rechtspflege<br />
34. Schiedsgericht<br />
Artikel 196<br />
Sachliche Zuständigkeit<br />
Das Schiedsgericht entscheidet über:<br />
1 Einsprachen nach Artikel 207 ff;<br />
2 Verstösse gegen die <strong>Wettkampfordnung</strong>, die vom Veranstalter ungenügend<br />
geahndet werden;<br />
3 Annullierungen nach Artikel 159;<br />
4 Rückzahlungen nach Artikel 161.<br />
Artikel 197<br />
Zeitliche Zuständigkeit<br />
1 Das Schiedsgericht tritt zwei Wochen vor dem Wettkampf in Funktion und<br />
bleibt bis zum Ablauf der Einsprachefrist zuständig.<br />
2 Vor- und nachher übernimmt die Kommission Wettkämpfe die Funktion des<br />
Schiedsgerichts.<br />
Artikel 198<br />
Zusammensetzung<br />
1 Bei OL gemäss Artikel 13 besteht das Schiedsgericht aus:<br />
a drei Beauftragten der Kommission Wettkämpfe als stimmberechtigte<br />
Mitglieder;<br />
b dem im Auftrag der Internationalen OL-Föderation (IOF) eingesetzten<br />
Betreuer als nicht stimmberechtigtem Chef;<br />
c einem Vertreter des Veranstalters mit beratender Stimme.<br />
Dieses Schiedsgericht ist für alle Kategorien zuständig.<br />
2 Bei OL, für die ein Technischer Delegierter eingesetzt ist, besteht das<br />
Schiedsgericht aus einem Beauftragten der Kommission Wettkämpfe, einem<br />
Vertreter des Veranstalters und dem Technischen Delegierten als Chef.<br />
3 Bei anderen OL bestimmt der Veranstalter die Zusammensetzung des<br />
Schiedsgerichtes.<br />
4 Die Mitglieder des Schiedsgerichtes sind am OL anwesend.<br />
Artikel 199<br />
Ausstand und Ersatz<br />
1 Ein Mitglied des Schiedsgerichtes tritt bei der Behandlung eines Falles in<br />
Ausstand, wenn es:<br />
a vom Entscheid persönlich betroffen ist,<br />
b einer der beteiligten Parteien sehr nahesteht. Ausgenommen ist der Vertreter<br />
des Veranstalters, wenn der Veranstalter Partei ist.<br />
2 Befindet sich ein Mitglied des Schiedsgerichtes im Ausstand oder ist es an der<br />
Mitwirkung verhindert, bestimmen die verbleibenden Mitglieder den Ersatz.<br />
WO2004 83
Artikel 200<br />
Verhandlung<br />
1 Das Schiedsgericht entscheidet nach Möglichkeit am Lauftag nach mündlicher<br />
Verhandlung. Vor und nach dem Lauftag kann es auch schriftlich oder<br />
telefonisch verhandeln und entscheiden.<br />
2 An der Verhandlung und am Entscheid müssen alle Mitglieder des<br />
Schiedsgerichtes mitwirken.<br />
3 Soweit möglich sind die Betroffenen vor dem Entscheid anzuhören.<br />
Artikel 201<br />
Untersuchungspflicht<br />
1 Das Schiedsgericht wird auf Einsprache oder auf Antrag eines seiner Mitglieder<br />
hin tätig.<br />
2 Grobe Verstösse gegen die <strong>Wettkampfordnung</strong> sind vom Schiedsgericht von<br />
Amtes wegen zu verfolgen.<br />
Artikel 202<br />
Kompetenzen<br />
Die Entscheidung des Schiedsgerichtes kann lauten auf:<br />
a Gutheissung oder Ablehnung einer Einsprache;<br />
b Zulassung oder Nichtzulassung zum Start;<br />
c Klassierung, Änderung der Klassierung, Nichtklassierung oder<br />
Disqualifikation;<br />
d Klassierung unter Anrechnung eines Zeitzuschlages oder einer Zeitgutschrift;<br />
e Absage, Umwandlung oder Annullierung des Wettkampfes, allfällige<br />
Rückzahlungen;<br />
f Verweis;<br />
g Korrektur von Verstössen gegen die <strong>Wettkampfordnung</strong>;<br />
h Überweisung an die Kommission Wettkämpfe gemäss Artikel 203.<br />
Artikel 203<br />
Überweisung<br />
Das Schiedsgericht überweist einen Fall an die Kommission Wettkämpfe, wenn:<br />
a es nach Artikel 196 oder 197 nicht zuständig ist, ohne Antrag;<br />
b eine Sanktion nötig ist, die ausserhalb der Kompetenz des Schiedsgerichtes<br />
liegt, mit einem Antrag.<br />
Artikel 204<br />
Entscheid<br />
1 Für die Entscheidung ist die Mehrheit der Stimmen aller Mitglieder nötig.<br />
2 Der Entscheid wird allen Betroffenen mündlich oder schriftlich mitgeteilt oder<br />
im Verbandsorgan veröffentlicht. Für Teams genügt die Mitteilung an die mit<br />
der Anmeldung angegebene Adresse.<br />
WO1995 84
Artikel 205<br />
Kosten<br />
Allfällige Kosten des Verfahrens trägt der Veranstalter, bei Schweizer<br />
Meisterschaften und Nationalen OL der Schweizerische OL-Verband.<br />
Artikel 206<br />
Weiterzug<br />
1 Der Entscheid des Schiedsgerichtes kann mit Beschwerde an die Kommission<br />
Wettkämpfe weitergezogen werden.<br />
2 Auf die Möglichkeit der Beschwerde muss im Entscheid hingewiesen werden,<br />
sofern er schriftlich erfolgt.<br />
WO1995 85
35. Einsprache<br />
Artikel 207<br />
Zweck<br />
Eine Einsprache kann sich richten gegen:<br />
a Verhalten, Weisungen oder Entscheide des Veranstalters, seiner Funktionäre<br />
oder des Technischen Delegierten;<br />
b das Verhalten von Läufern, ihren Betreuern oder Begleitern.<br />
Artikel 208<br />
Einreichung<br />
1 Eine Einsprache kann von einer Person oder Gruppe eingereicht werden, die am<br />
OL beteiligt ist oder am Entscheid ein unmittelbares Interesse hat.<br />
2 Vor der Einreichung einer Einsprache soll mit dem Veranstalter Rücksprache<br />
genommen werden, um die Sache einvernehmlich zu regeln.<br />
3 Kommt es zu keiner Einigung, ist die Einsprache in schriftlicher Form dem<br />
Veranstalter zuzustellen bzw. am Lauftag an einem in den Weisungen<br />
bezeichneten Ort abzugeben.<br />
4 Das Schiedsgericht kann vom Einsprecher verlangen, dass er sich am Lauftag zur<br />
Verfügung des Schiedsgerichtes hält, bis er entlassen wird.<br />
Artikel 209<br />
Form und Inhalt<br />
1 Die Einsprache muss ausdrücklich als solche bezeichnet, mit Adresse und<br />
Telefonnummer des Einsprechers versehen, datiert und unterzeichnet sein.<br />
2 In der Einsprache ist klar darzutun, wogegen sie sich richtet.<br />
Artikel 210<br />
Frist<br />
Tatsachen oder Ereignisse, die dem<br />
Einsprecher bekannt werden<br />
Frist für die Einreichung einer Einsprache<br />
dagegen<br />
1 vor dem Lauftag 3 Tage, spätestens aber am Lauftag bei<br />
Besammlung<br />
2 am Lauftag bis Zielschluss und am am Lauftag bis eine Stunde nach Zielschluss<br />
Wettkampfort<br />
3 später oder anderswo 3 Tage, spätestens aber 20 Tage seit dem<br />
Versand der Ranglisten nach Massgabe des<br />
Poststempels; für Mehretappen-OL und OL<br />
mit Qualifikation kann der Veranstalter in den<br />
Weisungen andere Fristen festlegen, um den<br />
regulären Ablauf von weiteren Etappen und<br />
Finals zu sichern<br />
WO1995 86
Artikel 211<br />
Gebühr<br />
Die Einsprache ist gebührenfrei.<br />
Artikel 212<br />
Aufschiebende Wirkung<br />
Die Einsprache hat nur aufschiebende Wirkung, wenn der Chef des<br />
Schiedsgerichtes sie ausdrücklich anordnet.<br />
WO1995 87
36. Kommission Wettkämpfe<br />
Artikel 213<br />
Zuständigkeit<br />
1 Die Kommission Wettkämpfe fällt einen Entscheid nach Artikel 217 und 218:<br />
a auf Beschwerde hin;<br />
b wenn das Schiedsgericht gemäss Artikel 196 oder 197 nicht zuständig ist oder<br />
den Fall gemäss Artikel 203 überweist;<br />
c bei groben Verstössen gegen die <strong>Wettkampfordnung</strong>, wenn eines ihrer<br />
Mitglieder es verlangt;<br />
d bei Verstössen gegen das Werbeverbot gemäss Artikel 177 Absatz 2;<br />
e in Dopingfällen gemäss Artikel 190ff.<br />
2 In anderen Fällen ist die Kommission Wettkämpfe zuständig, soweit die<br />
<strong>Wettkampfordnung</strong> nicht ausdrücklich andere Instanzen als zuständig<br />
bezeichnet.<br />
WO1995 88
Artikel 214<br />
Zusammensetzung<br />
Die Kommission Wettkämpfe konstituiert sich selbst für Untersuchung und<br />
Entscheid. Beim Entscheid haben mindestens drei Mitglieder mitzuwirken.<br />
Artikel 215<br />
Ausstand<br />
Ein Mitglied der Kommission Wettkämpfe darf bei der Behandlung eines Falles<br />
nicht mitwirken, wenn es:<br />
a vom Entscheid persönlich betroffen ist,<br />
b einer der Parteien sehr nahesteht,<br />
c schon vorher am Fall beteiligt war, z.B. als Funktionär, Technischer<br />
Delegierter oder Mitglied des Schiedsgerichtes.<br />
Artikel 216<br />
Verfahren<br />
1 Veranstalter, Funktionäre, Läufer, Betreuer, Begleiter, Technischer Delegierter<br />
und Schiedsgericht haben bei der Ermittlung des Sachverhaltes durch<br />
Herausgabe von Unterlagen und Beantwortung von Fragen mitzuwirken.<br />
2 Die Verweigerung der Mitwirkung kann bei der Beurteilung des Sachverhaltes<br />
zu Lasten des Verweigerers berücksichtigt werden.<br />
3 Auf Verlangen der Kommission Wettkämpfe ist ein bloss mündlich eröffneter<br />
Entscheid eines Schiedsgerichtes von diesem nachträglich schriftlich<br />
auszufertigen.<br />
4 Vom Entscheid Betroffene sind anzuhören.<br />
Artikel 217<br />
Kompetenzen<br />
1 Die Kommission Wettkämpfe kann folgende Sanktionen verhängen:<br />
a in der Kompetenz des Schiedsgerichtes liegende;<br />
b Streichung in der Jahrespunkteliste;<br />
c Sperre eines Läufers, Betreuers, Begleiters, Veranstalters, Funktionärs,<br />
Technischen Delegierten;<br />
2 Bei grob unsportlichem oder vorsätzlich die Interessen des OL-Sports<br />
schädigendem Verhalten sowie in Wiederholungsfällen sind zudem folgende<br />
Sanktionen möglich:<br />
a Busse (Einzelpersonen bis Fr. 500 --, Vereine bis Fr. 1'000 --);<br />
b Sperre oder Einzug einer OL-Karte;<br />
c Verpflichtung zu unentgeltlichen Arbeitsleistungen bis zu zwölf Stunden<br />
zugunsten des OL-Sports oder der Umwelt.<br />
3 Die Sanktionen können miteinander kombiniert werden.<br />
WO1995 89
Artikel 218<br />
Entscheid<br />
1 Der Entscheid der Kommission Wettkämpfe enthält:<br />
a die Schilderung des Sachverhaltes, der Aussagen oder Stellungnahmen<br />
Betroffener und weiterer Beweise;<br />
b die Begehren des Beschwerdeführers oder den Antrag des Schiedsgerichtes;<br />
c eine Aufzählung der angewendeten Rechtsvorschriften;<br />
d die Erwägungen der Kommission Wettkämpfe;<br />
e den Rechtsspruch mit allfälligen Sanktionen;<br />
f den Entscheid über Verfall oder Rückerstattung der Beschwerdegebühr;<br />
g den Hinweis auf die Rekursmöglichkeit.<br />
2 Der Entscheid wird allen Betroffenen zugestellt oder im Verbandsorgan<br />
veröffentlicht. Für Teams genügt die Mitteilung an die mit der Anmeldung<br />
angegebene Adresse.<br />
3 Der Entscheid ist spätestens 6 Monate nach Eintritt des Ereignisses oder<br />
Einreichen der Beschwerde zu fällen.<br />
Artikel 219<br />
Kosten<br />
1 Die Kosten des Verfahrens trägt der Schweizerische OL-Verband, soweit sie<br />
nicht durch die Beschwerdegebühr gedeckt sind oder Absatz 2 Anwendung<br />
findet.<br />
2 Wer ein Verfahren durch grobes Verschulden veranlasst, hat sämtliche damit<br />
verbundenen Kosten zu tragen.<br />
Artikel 220<br />
Weiterzug und Revision<br />
1 Der Entscheid der Kommission Wettkämpfe kann innert zwanzig Tagen seit der<br />
Zustellung an die Rekurskommission weitergezogen werden. Form und Inhalt<br />
des Rekurses, Rekursgebühr sowie das Verfahren richten sich nach dem<br />
Reglement "Rechtspflege".<br />
2 Ein rechtskräftiger Entscheid der Kommission Wettkämpfe kann in Revision<br />
gezogen werden, wenn neue erhebliche Tatsachen oder Beweise bekannt<br />
werden.<br />
WO2002 90
37. Beschwerde<br />
Artikel 221<br />
Zweck<br />
Eine Beschwerde kann sich richten gegen:<br />
a Entscheide eines Schiedsgerichtes;<br />
b Verhalten, Weisungen oder Entscheide von Beauftragten des<br />
Schweizerischen OL-Verbandes, welche im Widerspruch zur<br />
<strong>Wettkampfordnung</strong> stehen, ausgenommen Entscheide seiner Kommissionen<br />
und der Technischen Delegierten (Artikel 207).<br />
Artikel 222<br />
Einreichung<br />
1 Eine Beschwerde kann von einer Person oder Gruppe eingereicht werden, die<br />
ein unmittelbares Interesse am Entscheid hat.<br />
2 Die Beschwerde ist schriftlich an den Präsidenten der Kommission Wettkämpfe<br />
zu richten.<br />
Artikel 223<br />
Form und Inhalt<br />
1 Die Beschwerde muss ausdrücklich als solche bezeichnet, mit Adresse und<br />
Telefonnummer des Beschwerdeführers versehen, datiert und unterzeichnet<br />
sein.<br />
2 Die Beschwerde muss enthalten:<br />
a die Anträge des Beschwerdeführers und ihre Begründung;<br />
b die Angabe allfälliger Beweise;<br />
c allenfalls die Bezeichnung des angefochtenen Entscheides und der<br />
Vorinstanz;<br />
d den Nachweis über die fristgerechte Einzahlung der Beschwerdegebühr.<br />
Artikel 224<br />
Frist<br />
1 Die Frist für die Einreichung der Beschwerde beträgt zehn Tage.<br />
2 Sie beginnt, wenn der Beschwerdeführer Kenntnis erhält vom Entscheid oder<br />
vom Ereignis, welches Anlass zur Beschwerde gibt, spätestens aber ein Jahr nach<br />
Eintritt des Ereignisses oder Fällung des Entscheides.<br />
3 Die Frist ist gewahrt, wenn die Beschwerde spätestens am letzten Tag der<br />
Beschwerdefrist der Schweizerischen Post übergeben wird. Ist der letzte Tag ein<br />
Samstag, Sonntag oder eidgenössisch anerkannter Feiertag, so endet die Frist am<br />
nächsten Werktag.<br />
4 Massgebend ist der Poststempel.<br />
WO1995 91
Artikel 225<br />
Gebühr<br />
1 Die Beschwerdegebühr beträgt Fr. 50.- und ist innert der Beschwerdefrist auf das<br />
Postscheckkonto 30-36580-7, Schweizerischer Orientierungslaufverband,<br />
Kommission Wettkämpfe, Bern, einzubehalten.<br />
2 Die Gebühr wird zurückerstattet, wenn die Beschwerde gutgeheissen wird.<br />
Artikel 226<br />
Aufschiebende Wirkung<br />
Die Beschwerde hat nur aufschiebende Wirkung, wenn sie der Präsident der<br />
Kommission Wettkämpfe ausdrücklich anordnet.<br />
WO1995 92
Siebter Abschnitt: Spezialgebiete<br />
38. Jahrespunkteliste<br />
Artikel 227<br />
Grundsatz<br />
1 Es wird eine Jahrespunkteliste der Einzel-OL-Läufer geführt.<br />
2 Die Jahrespunkteliste kann Grundlage sein für die Startberechtigung und die<br />
Startreihenfolge.<br />
3 Die Jahrespunkteliste wird im Verbandsorgan auszugsweise veröffentlicht.<br />
Artikel 228<br />
Grundlage<br />
Grundlage für die Jahrespunkteliste sind die Ranglisten der Schweizer<br />
Meisterschaften im Einzel-OL, im Nacht-OL und im Kurzstrecken-OL, der<br />
Nationalen OL, der Regionalen OL und ausnahmsweise auch Besonderer OL.<br />
Artikel 229<br />
Besondere Wertungen<br />
1 Die Kommission Wettkämpfe bzw. die Kommission Spitzensport kann die<br />
Änderung der Wertung für einzelne Nationale oder Regionale OL beschliessen.<br />
2 Sie können einzelne Besondere OL in die Wertung aufnehmen und beschliessen,<br />
wie sie gewertet werden.<br />
3 Solche Beschlüsse sind vor dem Meldeschluss des betroffenen OL zu<br />
veröffentlichen.<br />
Artikel 230<br />
Nichtberücksichtigte Läufer<br />
Folgende Läufer erhalten keine Punkte und werden vor der Berechnung aus der<br />
Rangliste gestrichen:<br />
a Ausländer, soweit sie nicht in der Schweiz Wohnsitz haben und nicht für<br />
einen Schweizer Verein starten;<br />
b Läufer in Kategorien, in denen sie nach Artikel 15 bis 31 nicht startberechtigt,<br />
jedoch irrtümlich klassiert sind;<br />
c Teams.<br />
WO2001 93
Artikel 231<br />
Kategorien und Prinzip<br />
1 Die Jahrespunkteliste wird in allen Kategorien geführt, welche an der Schweizer<br />
Meisterschaft im Einzel-OL ausgeschrieben werden müssen.<br />
2 Die Jahrespunkteliste der Kategorien Herren Elite, Herren A lang, Junioren 1,<br />
Damen Elite, Damen A lang und Juniorinnen 1 wird durch die Kommission<br />
Spitzensport geführt. Einzelheiten werden im Reglement Spitzensport geregelt.<br />
3 In den übrigen Kategorien wird sie durch die Kommission Wettkämpfe nach<br />
Rangpunkten geführt.<br />
Artikel 232<br />
Rangpunkte<br />
1 Es werden folgende Rangpunkte vergeben:<br />
a Schweizer Meisterschaft im Einzel-OL 30-1 Pt.<br />
b Schweizer Meisterschaft im Nacht-OL und<br />
im Kurzstrecken-OL, Nationale OL A<br />
25-1 Pt.<br />
c Nationale OL B 20-1 Pt.<br />
d Regionale OL (nach der Zahl der in der Kategorie<br />
gestarteten, punkteberechtigten Läufer)<br />
1 - 10 Läufer 10-1 Pt.<br />
11 - 20 Läufer 11-1 Pt.<br />
21 - 30 Läufer 12-1 Pt.<br />
31 - 40 Läufer 13-1 Pt.<br />
41 - 50 Läufer 14-1 Pt.<br />
51 und mehr Läufer 15-1 Pt.<br />
2 Der Sieger erhält die höchste Punktzahl, der Zweite einen Punkt weniger usw.<br />
3 Läufer im gleichen Rang erhalten die gleiche Punktzahl, der Nächste seinem<br />
Rang entsprechend weniger.<br />
4 Bei OL mit Qualifikation werden Punkte nur in den A-Finalläufen vergeben.<br />
Artikel 233<br />
Aufgeteilte Kategorien<br />
1 Wird eine Kategorie in zwei gleichwertige Felder aufgeteilt, erhalten beide Sieger<br />
die höchste Punktzahl, die Zweiten zwei Punkte weniger, die Dritten vier Punkte<br />
weniger usw.<br />
2 Wird eine Kategorie in Leistungsklassen aufgeteilt, erhält nur die oberste<br />
Leistungsklasse Punkte.<br />
Artikel 234<br />
Jahreswertung<br />
1 Die Summe der 6 höchsten Punktzahlen, welche ein Läufer während eines<br />
Kalenderjahres erreicht, ist seine Punktzahl für die Jahrespunkteliste.<br />
2 Jeder Läufer wird in allen Kategorien aufgeführt, in denen er Punkte erhalten<br />
hat.<br />
3 Es werden keine Punkte zwischen den Kategorien übertragen.<br />
WO2001 94
39. Gültigkeit der <strong>Wettkampfordnung</strong><br />
Artikel 235<br />
Geltungsbereich<br />
1 Die <strong>Wettkampfordnung</strong> gilt an allen OL-Wettkämpfen, die in der Schweiz oder<br />
von Schweizer Veranstaltern durchgeführt werden.<br />
2 Die Veranstalter Übriger OL können den zweiten, dritten und vierten Abschnitt<br />
oder Teile davon ausser Kraft setzen und andere Bestimmungen erlassen.<br />
3 Der fünfte Abschnitt gilt für Schweizer Läufer auch bei OL im Ausland, wenn<br />
der zuständige Landesverband oder der Veranstalter nicht ausdrücklich andere<br />
Bestimmungen erlassen hat.<br />
Artikel 236<br />
Vollständigkeit<br />
1 Neben der <strong>Wettkampfordnung</strong> und den auf ihr beruhenden Ergänzungen sind<br />
für OL-Wettkämpfe das Reglement "OL-Karten", das Reglement "Spitzensport"<br />
und das Reglement "Rechtspflege" zu beachten.<br />
2 Bei OL, welche als Jugend+Sport-Anlässe durchgeführt werden, sind ergänzend<br />
die Jugend+Sport-Bestimmungen zu beachten.<br />
3 Bei Internationalen OL sind ergänzend die Reglemente der zuständigen<br />
internationalen Organisation zu beachten.<br />
4 Weitere Vorschriften dürfen nicht erlassen werden bzw. sind unbeachtlich.<br />
WO2001 95
Artikel 237<br />
Versuche<br />
1 Die Kommission Wettkämpfe kann nach Absprache mit dem Veranstalter<br />
Abweichungen von der <strong>Wettkampfordnung</strong> anordnen.<br />
2 Die Abweichungen haben der Erprobung von Neuerungen unter Beachtung der<br />
Ziele gemäss Artikel 4 zu dienen. Sie müssen in der Ausschreibung und in den<br />
Weisungen als "Versuch gemäss Artikel 237 <strong>Wettkampfordnung</strong>" bezeichnet und<br />
genau beschrieben werden.<br />
Artikel 238<br />
Ausnahmebewilligung<br />
Kann ein OL nur durchgeführt werden, indem die <strong>Wettkampfordnung</strong> verletzt<br />
wird, ist der Präsident der Kommission Wettkämpfe berechtigt,<br />
Ausnahmeregelungen zu bewilligen. Sie sind mit Begründung den Läufern vor<br />
dem Wettkampf bekannt zu geben.<br />
Gegen den Entscheid des Präsidenten der Kommission Wettkämpfe kann Rekurs<br />
erhoben werden.<br />
Artikel 238<br />
bis Form für Veröffentlichungen und Mitteilungen<br />
1 Veröffentlichungen erfolgen im Verbandsorgan. In dringenden Fällen werden sie<br />
durch Anschlag bei der Besammlung, durch schriftliche Zustellung oder durch<br />
Abgabe an alle Betroffenen ersetzt.<br />
2 Die Organe das Schweizerischen OL-Verbandes haben ihre Entscheidungen und<br />
Bewilligungen gemäss <strong>Wettkampfordnung</strong> den Betroffenen schriftlich<br />
mitzuteilen. Mündliche Mitteilungen sind unverbindlich.<br />
3 Entscheide und Bewilligungen der Technischen Delegierten oder des<br />
Schiedsgerichtes können mündlich erfolgen.<br />
Artikel 239<br />
Unkenntnis<br />
Wer die <strong>Wettkampfordnung</strong> nicht kennt und sie verletzt, ist für die Folgen<br />
gleichwohl verantwortlich.<br />
WO1996 96
Artikel 244<br />
Inkrafttreten von Änderungen<br />
Die vom Zentralvorstand beschlossenen und durch kein Referendum<br />
angefochtenen Änderungen sowie die von der Delegiertenversammlung<br />
genehmigten Änderungen treten auf den nächstfolgenden 1. März in Kraft.<br />
Artikel 245<br />
Totalrevision<br />
1 Der Zentralvorstand oder die Delegiertenversammlung können jederzeit<br />
beschliessen, die Totalrevision der <strong>Wettkampfordnung</strong> an die Hand zu nehmen.<br />
2 Über die Totalrevision selber entscheidet die Delegiertenversammlung.<br />
Artikel 246<br />
Inkrafttreten<br />
Die <strong>Wettkampfordnung</strong> tritt auf den 1. März 1995 in Kraft und ersetzt diejenige<br />
vom 25. Februar 1984.<br />
Aarau, 26. November 1994<br />
Der Präsident des<br />
Schweizerischen OL-Verbandes:<br />
Werner Flühmann<br />
WO1995 14
Anhang<br />
Anhang 1<br />
Regioneneinteilung<br />
Region AG Aargau AG<br />
Region BE/SO Bern/Solothurn BE (ohne Bezirke Courtelary,<br />
La Neuveville und Moutier), SO<br />
(ohne Bezirke Dorneck und<br />
Thierstein)<br />
Region GL/GR Glarus/Graubünden GL, GR (ohne Bezirk Moesa)<br />
Region NOS Nordostschweiz AR, AI, SG, TG<br />
Region NWS Nordwestschweiz SO (nur Bezirke Dorneck und<br />
Thierstein), BS, BL<br />
Region SR Suisse Romande BE (nur Bezirke Courtelary,<br />
La Neuveville und Moutier), FR,<br />
VD, VS, NE, GE, JU<br />
Region TI Ticino GR (nur Bezirk Moesa), TI<br />
Region ZS Zentralschweiz LU, UR, SZ (ohne Bezirke<br />
Einsiedeln, Höfe und March),<br />
NW, OW, ZG<br />
Region ZH/SH Zürich/Schaffhausen ZH, SZ (nur Bezirke<br />
Einsiedeln,Höfe und March), SH<br />
WO1995 99
Anhang 2 Muster für Postenbeschreibungen (Art. 89)<br />
A. Textform (Artikel 90):<br />
Herren Elite - 12,3 km - 270 m Steigung<br />
1 (32) steiniger Sumpf, Ostecke<br />
2 (36) zwischen Kuppen, Kontrolle<br />
3 (44) kleine Senke, 2,0 m tief, Westrand<br />
4 (49) mittleres Loch, 1,5 m tief<br />
5 (54) östliche Lichtung, überwachsen, 10x5 m, Nordwestteil, Getränke<br />
6 (61) Obere Felswand, 3,0 m, Fuss<br />
7 (63) Nase, sandig, unterer Teil, Funk<br />
8 (64) nordwestlicher Stein, 2,0 m hoch, Südfuss<br />
9 (69) Mulde, oberer Teil<br />
10 (70) Pfad-/Bachgabelung, Nordseite<br />
350 m zum Ziel, auffangende Markierung<br />
B. Symbolform (Artikel 91):<br />
WO1995 100
Anhang 3 Kontrollkarte (Artikel 96):<br />
1 Die Felder werden in horizontalen Zeilen angeordnet und von links nach<br />
rechts numeriert. In der unteren Zeile wird die Numerierung der oberen<br />
fortgesetzt.<br />
2 Jedes Feld ist für eine Postenquittung bestimmt.<br />
3 Die drei letzten Felder müssen als Reservefelder mit R bezeichnet werden<br />
(Artikel 143).<br />
4 Die Felder müssen mindestens 18x18 mm gross sein. Ihr Mittelpunkt darf<br />
höchstens 6 cm vom Papierrand entfernt sein.<br />
5 Wird ein Kontrollabschnitt auf die Vorderseite der Laufkarte aufgedruckt<br />
oder gezeichnet, laufen die Zeilen von West nach Ost, und die Zahlen sind<br />
nach Norden orientiert.<br />
6 Wird ein Kontrollabschnitt auf die Rückseite der Laufkarte gedruckt oder<br />
gezeichnet, sind die Felder analog zu Absatz 5 orientiert, und sie dürfen nicht<br />
auf der Rückseite der Darstellung des Laufgebietes liegen.<br />
Muster eines Kontrollabschnittes:<br />
WO1995 101
Anhang 4 Bahnsignaturen (Artikel<br />
108):<br />
1 Farbe: rot oder violett<br />
Druck: PMS purple<br />
Strichdicke: 0,35 mm<br />
2 Start oder Ende der Pflichtstrecke nach dem Start:<br />
gleichseitiges Dreieck, Seitenlänge 7 mm,<br />
Standort im Mittelpunkt, Spitze in Richtung des<br />
ersten Postens.<br />
3 Posten: Kreis, Durchmesser 5-6 mm, Standort im<br />
Mittelpunkt.<br />
4 Verbindung der Posten in Anlaufreihenfolge (nur<br />
bei OL in Normalform): gerade oder leicht<br />
gebogene Linie von Postenkreis zu Postenkreis.<br />
5 Numerierung der Posten (nur bei OL in<br />
Normalform): arabische Zahlen von 1 an aufwärts<br />
in Anlaufreihenfolge.<br />
6 Kennzahlen (siehe Artikel 93 und in<br />
Sonderfällen): in Klammern<br />
7 Fortsetzung bei Angabe weiterer Posten<br />
unterwegs: Verbindungslinie zum nächsten<br />
Postenkreis, am Standort beginnend.<br />
8 Ziel: zwei konzentrische Kreise, Durchmesser 5<br />
und 7 mm, Mittelpunkt = Ziellinie.<br />
9 Pflichtstrecken: gestrichelte Linie, Strichlänge 4<br />
mm, Abstand 1 mm (ausgenommen Strecke<br />
letzter Posten - Ziel). Querstrich (3 mm) bei<br />
Anfang und Ende, sofern dort keine anderen<br />
Bahnsignaturen stehen.<br />
10 Sperrgebiet: parallele gerade Linien, Abstand 0,6<br />
1,5 mm, Umrandung fakultativ, oder Reihe von<br />
Kreuzen, 3 mm gross.<br />
11 Übergang: zwei gerundete Linien, Länge<br />
mindestens 4 mm.<br />
WO1995 102
Anhang 5 Postenmarkierung (Artikel 110):<br />
Skizze 1<br />
1 Die Masse des Postenschirms müssen der Skizze 1 entsprechen.<br />
2 Alle drei Seiten des Postenschirms müssen gleich aussehen.<br />
3 Rot und Weiss können vertauscht und die Diagonale kann um 90° gedreht<br />
werden.<br />
4 Die Postenkennzahl (Schriftgrösse mindestens 5 cm) muss auf dem<br />
Postenschirm oder neben der Zange vermerkt werden.<br />
5 Für Nacht-OL können auch runde Postenschirme verwendet werden (Skizze<br />
2).<br />
Skizze 2: mögliche Anordnungen der Postenmarkierung<br />
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