Beit Emmaus Wege 21 - Deutscher Verein vom Heiligen Lande
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überall spürbar – auch in unserem<br />
kleinen Dorf Qubeibe. Arbeitslosigkeit,<br />
Wasserknappheit, ständig steigende<br />
Lebenshaltungskosten und,<br />
besonders auch in letzter Zeit, die<br />
Verteuerung der Grundnahrungsmittel<br />
beschäftigen auch viele unserer<br />
arabischen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter. In der täglichen Arbeit<br />
miteinander, in vielen Gesprächen<br />
und Besuchen erfuhr ich von ihren<br />
Sorgen und Nöten – im Kleinen<br />
wie im Großen. Überrascht bin ich<br />
immer wieder von der schier unerschöplichen<br />
Gastfreundschaft, der<br />
Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft<br />
und der großen Portion Gelassenheit<br />
und Vertrauen der Menschen. Gerne<br />
würde ich einen Teil von all diesem<br />
mit nach Deutschland nehmen.<br />
Die ungewohnte, manchmal enge<br />
Arbeits- und Lebensgemeinschaft<br />
im Haus war für mich eine enorme<br />
Herausforderung. Die Tagesstruktur<br />
mit geregelter Arbeitszeit, gemeinsamen<br />
Mahlzeiten und Gottesdiensten<br />
halfen mir aber, mich im <strong>Emmaus</strong>-<br />
Rhythmus zurechtzuinden. Zeit<br />
scheint hier ein weniger langsamer<br />
zu laufen. Zeit zu haben, bei der<br />
Plege, bei der Gestaltung des Tages,<br />
für Gespräche und Begegnungen<br />
– das war ein Geschenk für mich.<br />
Auch die grenzenlose Zuneigung<br />
und Liebe der habibtis werden für<br />
mich unvergessen bleiben.<br />
„Steh auf und geh.“ – Wie vor zwei<br />
Jahren der Abschied von zu Hause,<br />
steht mir jetzt der Abschied von<br />
<strong>Emmaus</strong> bevor. Dankbar bin ich für<br />
die Unterstützung des Deutschen<br />
<strong>Verein</strong>s <strong>vom</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong>Lande</strong>, der<br />
Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe<br />
sowie meines ehemaligen<br />
und zukünftigen Arbeitgebers, den<br />
Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel,<br />
die mir diese Zeit in <strong>Emmaus</strong><br />
und meine Rückkehr in mein Arbeitsleben<br />
im Hospiz am Ostpark in<br />
Dortmund ermöglicht haben.<br />
Zwischen den Tagen<br />
Liegen die Stufen des Lebens<br />
Gepresst und getrocknet<br />
Stunde an Stunde<br />
Wange an Wange<br />
Zwischen den Tagen<br />
Liegt der Staub<br />
Des Lebens gemischt<br />
In Verbundenheit.<br />
– Martina Kaupen<br />
<strong>Emmaus</strong>-<strong>Wege</strong> <strong>21</strong> (Herbst 2012)<br />
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