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Nachrichten und Informationen aus der Region Hesselberg

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PRINZIP HOFFNUNG: „Der beste Weg in die Zukunft ist,<br />

in den Menschen zu investieren“<br />

Der russische Ökonom Nikolai<br />

Kondratieff hat mit seiner These<br />

<strong>der</strong> langen Konjunkturwellen<br />

umfassend erklärt, wie monetäre<br />

<strong>und</strong> materielle Seite <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

zusammenhängen. Auf<br />

seine Forschung bezieht sich Erik<br />

Händeler in seinem Büchlein<br />

„Kondratieffs Welt“.<br />

Erik Händeler, 2003 in Triesdorf bei <strong>der</strong> ersten Vorveranstaltung zur wegweisenden Zukunftskonferenz<br />

Wirtschaft in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Hesselberg</strong>.<br />

Foto: ERH<br />

Kondratieff sieht den Motor <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

in den Verbesserungen des realen Lebens,<br />

die dem Menschen Zeit <strong>und</strong> Kraft sparen,<br />

etwas ganz Neues zu denken, <strong>und</strong> damit<br />

rentable Arbeitsplätze <strong>und</strong> mehr Wohlstand<br />

entstehen zu lassen.<br />

Erik Händeler hat diese faszinierende<br />

Idee <strong>der</strong> langen konjunkturellen wirtschaftlichen<br />

Zyklen aufgegriffen <strong>und</strong><br />

Schlußfolgerungen gezogen, die nicht<br />

wirklich überraschen, jedoch erstmals<br />

den Blick <strong>aus</strong>richten: „Der beste Weg in<br />

die Zukunft ist, in den Menschen zu investieren“.<br />

In einem früheren Buch „Die Geschichte<br />

<strong>der</strong> Zukunft“ legt Erik Händeler dar, wie<br />

das Sozialverhalten von heute den Wohlstand<br />

von morgen in sich birgt.<br />

In „Kondratieffs Welt“ zeigt Händeler konkret,<br />

was für eine prosperierende Zukunft<br />

zu tun ist.<br />

Kapitel 1 handelt davon wie Ges<strong>und</strong>heit<br />

zum Wachstumsmotor <strong>der</strong> Wirtschaft werden<br />

kann. Dazu braucht es eine verän<strong>der</strong>te<br />

menschliche Sichtweise. Er ermuntert zu<br />

Visionen <strong>und</strong> stellt dar, wie eine solche im<br />

Jahr 2015 <strong>aus</strong>sehen kann.<br />

Im 2. Kapitel „Kondratieffs Globalsicht“<br />

erklärt Händeler, dass es <strong>der</strong> Kern <strong>der</strong><br />

Arbeit ist, Probleme zu lösen. Und genau<br />

da müsse man produktiver werden. Acht<br />

Millionen Arbeitslose – sagt er – haben<br />

wir, weil wir unsere aktuellen Probleme<br />

nicht <strong>aus</strong>reichend effektiv lösen.<br />

In Kapitel 4 „Wirtschaft ist eine kulturelle<br />

Leistung“ wird gezeigt, dass das herrschende<br />

Modell des Homo oeconomicus<br />

<strong>und</strong> das Verfolgen von Eigeninteressen<br />

nicht zielführend ist, son<strong>der</strong>n einer fairen<br />

Zusammenarbeit weichen muss mit<br />

gegenseitiger För<strong>der</strong>ung.<br />

In weiteren Kapiteln erinnert uns Händeler<br />

an geistige <strong>und</strong> soziale Haltungen, die wir<br />

alle kennen, aber meinen, sie im sogenannten<br />

Wirtschaftskampf vernachlässigen<br />

zu müssen. So stellt er klar her<strong>aus</strong>:<br />

■ Die größten Produktionsreserven liegen<br />

bei Leistungsbereitschaft, gegenseitiger<br />

Verlässlichkeit <strong>und</strong> Sozialverhalten<br />

■ Entwickeln von Sozialkompetenz, zuhören<br />

können, sich selbst kennen <strong>und</strong> die<br />

individuelle Persönlichkeit des an<strong>der</strong>en<br />

akzeptieren, dem an<strong>der</strong>en das Recht<br />

geben, wo es stimmt <strong>und</strong> Statuskämpfe<br />

vermeiden.<br />

■ Die Wertschätzung <strong>der</strong> Bildung ist eine<br />

kulturelle Leistung:<br />

Das Erkennen des Sinns hinter <strong>der</strong> Lern<strong>und</strong><br />

Leistungsmotivation, Aufbauen einer<br />

Kultur des gegenseitigen För<strong>der</strong>ns, sehen,<br />

dass die langfristige Investition in Zeit <strong>und</strong><br />

Mühe ein Weg zum Ziel ist.<br />

Lösungen werden sich erst dann zeigen,<br />

wenn eine Gesellschaft über einen längeren<br />

Zeitraum hinweg genug Kompetenzen<br />

aufgebaut hat.<br />

Bildung bedeutet auch, in den Schulen<br />

sinnvolle Gestaltung von Leben zu vermitteln,<br />

Bewegung sowohl geistig <strong>und</strong> körperlich<br />

zu unterstützen.<br />

Händelers ultima Ratio heißt: Menschen<br />

zu Bildung <strong>und</strong> eigenständigem Denken<br />

zu verhelfen <strong>und</strong> generell in langfristigen<br />

Zyklen für eine erfolgreiche Entwicklung<br />

zu denken. Einen Standortvorteil sieht er<br />

dort, wo Menschen in <strong>der</strong> Lage sind, mit<br />

<strong>Informationen</strong> effizient umzugehen, mit<br />

an<strong>der</strong>en Wissensarbeitern, Projektpartnern,<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Kollegen aufrichtig zu<br />

kooperieren.<br />

Fazit: Ein lesenwertes Buch, das zu neuem<br />

Denken einlädt.<br />

Kl<strong>aus</strong> Starke<br />

Erik Händeler: Kondratieffs Welt<br />

Erschienen 2005 im Verlag Joh.<br />

Brendow & Sohn<br />

NEWSLETTER 02/06<br />

R E G I O N H E S S E L B E R G 09

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